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Seven Seconds

Haruka X Michiru
von

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Three Seconds


 

~Three~
 


 

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Links an meinem Arm fliegen abgerissene Blätter vorbei und streifen meinen Arm. Das sanfte Streicheln des Blattes kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Unter mir kann ich nun den grauen, völlig überfluteten Asphalt vorbeifliegen sehen, auf dem Teile meiner geliebten Daytona langsam vorbeischrammen. In meinem Kopf entsteht währenddessen ein neues Bild, ein stilvolles Hotel taucht auf, an das ich mich nur zu gut erinnere…

 
 

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Osaka, Japan, Ritz-Carlton Hotel –

 

Die letzten Töne von Felix Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert in e-Moll waren einige Sekunden verklungen, als tosender Applaus losbrach. Michiru stand vor dem großen NHK-Sinfonieorchester in einer traumhaften Seidenrobe in der Farbe ihre Haare und lies ihre Stradivari sinken, um sich lächelnd vor ihrem Publikum zu verbeugen. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie so hochkonzentriert gewesen, dass sie sich gar nicht richtig umgesehen hatte. Doch jetzt entdeckte sie zu ihrer großen Freude in der dritten Reihe eine entspannt lächelnde Haruka im schicken dunkelblauen Smoking, die sie mit bewunderndem Blick ansah. Michiru schenkte ihr einen langen, intensiven Blick und verließ dann nach erneutem Verbeugen die Bühne in Richtung ihres persönlichen Backstage-Raums. Sie war müde nach dem langen Konzert und erschöpft. Hochkonzentriert und mit solcher Hingabe und Perfektion zu spielen kostete sie dennoch einiges an Kraft. Gerade als sie den teuren, geliehenen Chopard-Schmuck ablegte, klopfte es an der Tür. Im selben Moment war sie wieder wach. Sie lächelte und bat Haruka herein.

 

„Wie schön dass Sie kommen konnten, Haruka-san. Ich freue mich wirklich sehr. Könnten Sie mir kurz mit dem Kleid behilflich sein?“

 

Michiru hob ihre Haare im Nacken hoch und bot der Anderen elegant ihren Rücken an, auf dem der lange Reißverschluss des Kleides bis zu ihren Hüften reichte. Sie war gespannt wie die Blonde reagieren würde. Hatte sie zu viel gewagt? Doch Haruka trat nur schmunzelnd hinter sie und öffnete quälend langsam das Kleid.

 

„Das Konzert war umwerfend, Michiru-san. Sie spielen live noch wundervoller als auf den Aufnahmen.“

 

Sie beugte sich leicht nach vorne und streifte mit ihrem Atem Michirus empfindlichen Nacken.

 

„Im Übrigen finde ich, wir könnten langsam zum Du übergehen, meinst du nicht?“

 

Michiru drehte sich langsam zu ihr um und versank für eine kleine Ewigkeit in Harukas strahlend blauen Augen.

 

Gerne… Ruka…“

 

Sie flüsterte den Namen fast. Harukas Nackenhaare stellten sich auf als sie ihren Namen aus dem Mund der Schönheit hörte. Es war kaum mehr als ein Hauchen. Sie fasste sich wieder und brachte etwas Distanz zwischen sie.

 

„Darf ich dich noch auf einen Drink in die Hotelbar einladen? Sie haben ausgezeichnete Cocktails auf ihrer Karte, ich war hier bereits einige Male im Rahmen von Benefizrennen zu Gast.“

 

Michiru grinste die Blonde frech an.

 

„Gerne darfst du das, doch zuerst sollte ich mir wohl etwas anderes anziehen. Würdest du wohl draußen warten? Ich denke ich schaffe es das restliche Kleid alleine ausziehen.“

Haruka fühlte sich zuerst leicht überrumpelt, zog dann aber eine Augenbraue in die Höhe und ging mit einem Grinsen im Gesicht in Richtung Tür.

 

„Schon gut Mylady, ich muss sowieso noch mein Auto holen lassen, sonst komme ich heute Nacht nicht nach Hause. Ich warte in der Lobby auf dich.“

 

Sie wandte sich zum Gehen.

 

„ Ruka… warte…“

 

Ein weiterer Schauer kroch über den Rücken der Blonden. Wie konnte sich der eigene Name aus dem Mund dieses Engels nur so verheißungsvoll und gleichzeitig so unschuldig anhören?

 

„ Ruka… ich habe eine Suite mit mehreren Schlafzimmern hier im Hotel, möchtest du nicht vielleicht heute Nacht hierbleiben? Der Weg nach Tokyo ist so weit und es ist schon spät.

Haruka drehte sich langsam um und warf der Violinistin einen überraschten Blick zu, während ihr Grinsen immer breiter wurde.

 

„Nur wenn ich selbst entscheiden darf in welchem der Schlafzimmer ich nächtigen möchte…“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lina_Kudo
2013-07-11T20:26:47+00:00 11.07.2013 22:26
Nun hüpfe ich mal gleich zum dritten Kapitel :-D

Also du wirst auch immer besser; der Anfang ist auch hier total gelungen mit den vielen Details :-D Man merkt wirklich, dass du dir hier alles sehr bildlich vorgestellt hast, und das ist wirklich eine ganz tolle Leistung! :-)

In der klassischen Musikszene scheinst du dich ja auch bestens auszukennen, oder du hast ziemlich gut recherchiert, hihi :-) Also ich finde es ganz toll, wenn man sein eigenes Fachwissen so gut in den Fanfics präsentieren kann *_* Dadurch bekommt jede Fanfic in meinen Augen so ein gewisses, erhöhtes Niveau, weil es die ganze Geschichte ein bisschen „aufpeppt“ und anspruchsvoller macht :-D
Ich finde ja generell, dass die Beziehung zwischen Haruka und Michiru etwas ganz Besonderes, Anspruchsvolles ist ... Sie haben so etwas Magisches, nicht Alltägliches an sich ... Es ist halt eine Beziehung zwischen zwei reifen, erwachsenen Menschen und keine junge, verspielte Teenagerliebe mehr, und gerade das gefällt mir an ihrer Beziehung so unglaublich gut ... <3

Hach, ich genieße wirklich jede Zeile, die ich von dir lesen darf. Jeder einzelne Satz ist so gut durchdacht, so schön und treffend geschrieben; du bist einfach toll! <3

Hihi, ich habe mich anfangs schon gewundert, warum sie sich immer noch siezen (schließlich kamen sie sich ja schon recht nah; Michiru hat ja schon am Ende des zweiten Kapitels ihre Hand genommen >///<) - da kam Harukas Angebot, dass sie zum „Du“ übergehen könnten, wie gerufen :-D
Wow, also die Szene, wo Haruka ihr beim Kleid geholfen hat ... Da war dieses Knistern, diese Spannung, wirklich deutlich zu spüren; hach das ist sooo toll *__*

>>verheißungsvoll und gleichzeitig so unschuldig<< Hach, was musste ich bei diesem Satz schmunzeln, als ich ihn gelesen habe :-D Was wohl auch daran liegen wird, dass ich derartige Oxymorone liebe *__* Verwende ich ja persönlich auch total häufig, hihi :-)

Und als Michiru ihr angeboten hat, in ihrer Suite zu „nächtigen“ (wundervolle Wortwahl, die soooo perfekt zu Michiru passt; ich könnte durchdrehen, im positiven Sinne >///<), wurde mal wieder meine Meinung bestätigt: Keine normale, einfache Teenagerliebe, hehe xDDDDD Ne, im Ernst: Allerspätestens bei Harukas letzten Aussage, dass sie entscheiden möchte, in welchem Schlafzimmer sie die Nacht verbringen möchte, habe ich wieder einen Schauer bekommen ...

Übrigens finde ich es toll, dass du ihre Dialoge in kursiver Schrift hervorhebst; das macht es irgendwie noch spannender und verleiht dem Ganzen einen besonderen Touch in meinen Augen :-D

Bis zum nächsten Kommentar meine Liebe! ^___^
Deine Trami :-D


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