Toujours pur
"Toujours pur“ - immer rein
Er hasste diesen Wandteppich. Welchen Zauber er auch benutzte, er konnte den Dauerklebefluch seiner Mutter nicht lösen. Noch nicht. Es war eine Woche vergangen seit dem er mit Harry über den Stammbaum seiner Familie geredet hatte. Viele alte schmerzhafte Erinnerungen kamen dabei in ihm hoch.
Nur noch er und seine drei Cousinen waren übrig.
Bellatrix Black,
die älteste der drei Schwestern. Sie war verrückt geworden nach ihrem Eintritt bei den Todessern. Askaban hatte die Frau sicherlich in den vollendeten Wahnsinn getrieben. Noch nie hatten sie sich gut verstanden, nicht einmal in ihrer Kindheit. In ihrem Inneren hatte immer etwas grausames gelauert und nur darauf gewartet auszubrechen. Immer eine stolze Slytherin, stolze Todesserin und natürlich reinblütig. Nichts war wichtiger. Selbst ihre besten Freunde hätte sie verlassen wären sie nicht von reiner Abstammung. Das hatte er an ihr immer am meisten gehasst. Ihre Engstirnigkeit und der glaube daran das ihre Eltern mit allem Recht hatten.
Andromeda Black,
die mittlere seiner Cousinen. Manchmal fragte er sich ob sie und er tatsächlich Kinder dieser Familie waren. Sie standen sich von Anfang an nahe. Bevor er es überhaupt begreifen konnte was Recht und Unrecht war hatte seine ältere Cousine im zu verstehen gegebe, dass es mehr als schwarz und weiß gab. Das ein Muggel oder ein Muggelstämmiger genauso viel Wert war wie seinesgleichen. Für diese Einsicht hatte er sie bewundert, bis er alt genug war um zu erfahren was es bedeutete von der Familie ausgestoßen zu werden. Er vermisste sie, seit Jahren hatte er sie nicht mehr gesehen. Ob seine Nichte ihrer Mutter von ihm erzählt hatte? Er hoffte es. Sicherlich hatte sie ihn gehasst nachdem sie gedacht hatte er hätte seine Freunde an den dunklen Lord verraten. Oder hatte sie an seine Unschuld geglaubt?
Narcissa Black,
die jüngste und hübscheste der drei Schwestern. In ihrer frühen Kindheit hatten sie sich gut verstanden. Narcissa war nur ein Jahr älter als er. Sie hatten oft zusammen gespielt, in Hogwarts war sie enttäuscht das er nicht auch dem Hause Slytherin angehörte. Damit begannen die Probleme zwischen ihm und seiner Familie. Die junge Hexe war von ihrer Familie behütet worden, besonders Bellatrix hatte ein wachsames Auge für ihre jüngste Schwester. Sobald er als Blutsverräter gegolten hatte sollte er Narcissa nicht mehr sehen. Sie selbst hatte nicht mehr versucht ihn zu kontaktieren. Zu ihrer Hochzeit mit Lucius Malfoy war er nicht eingeladen worden. Der Druck der Familie war für sie übermächtig gewesen. Sie, die immer eine vorbildliche Black sein wollte. Die Erinnerungen an die blonde Hexe schmerzten ihn am meisten. Ob sie Glücklich war mit ihrer Entscheidung?
„Oh, wenn die Herrin das sehen würde...wie der Blutverräter den kostbaren Teppich verunstalten will...oh wie sie schimpfen würde mit Kreacher...oh...“ der stinkende Hauself schlürfte an der Tür vorbei. Er hatte Kreacher noch nie leiden können.
„Na, badest du wieder in Selbstmitleid Black?“ höhnte es von der Tür, die sich einen Spaltbreit öffnete.
„Schniffelus...steckst du deine viel zu große Nase wieder in fremde Angelegenheiten?“ gab Sirius zurück und stand vom Boden auf. Seit dem Harry gegangen war waren die Tage wieder länger, manchmal wünschte er sich nach Askaban zurück.
Dort war es besser als im Grimmauldplatz Nr.12, ein wahres Gefängnis der Erinnerungen.