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Flüche, Hundeblut und Bannsiegel

Kagome & Inu no Taisho, Inuyasha & OC
von

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Hass und Zwietracht

[IEine kleine Anmerkung zu dem Kapitel, ich dachte, ein kleiner Einblick in das andere Reich ist von Nöten, da es auch einen Hinweis auf zukünftiges Geschehen gibt. Dennoch kommt auch Kagome zum Zug und ihre Suche nach dem Siegel. Wünsche viel Spaß
 

Aliah - chinesisch -die erhabene, die edle, die höhergestellte

Kapitel 18 - Hass und Zwietracht

Am Tag von Sesshomarus Bekanntmachung seiner Verlobung.
 

Leiko hatte bis zu diesem Moment gehofft, den Herrn der westlichen Länder für sich zu gewinnen. Doch als sie der Zeremonie beiwohnte, sank bei ihr die Erkenntnis, sie hatte ihn verloren. Obwohl sich Sesshomaru gefühlsmäßig nichts anmerken ließ, gab es doch einen winzigen Augenblick, als er seiner Gefährtin einen freundlichen Blick schenkte. Dies genügte der Dämonin aus dem nördlichen Grenzbereich. Innerlich wütend erinnerte sie sich an die Worte des Lords zu ihr. Hatte er doch die Frechheit und legte ihr eine Vermählung mit seinem jüngeren Halbbruder nahe. Sie, eine Youkai von edlem, reinen Blut sollte einen Hanyou Bastard als Gemahl nehmen. So tief würde sie niemals sinken. Da sie noch wichtige Informationen für ihre Mutter hatte, entschloss sie sich den Westen zu verlassen und nach Hause zurückzukehren.
 

Deshalb bekam sie nicht mit, wie Sesshomaru bei ihrer Abreise, ihr nachsah. Inuyasha erwähnte er mit voller Absicht, da er Leikos Einstellung zu Hanyou kannte. In diesem Punkt dachte sie genauso wie er früher. Außerdem lag es in ihrem Sinn ihre Stellung zu verbessern, deshalb würde das Kind einer Konkubine nicht für sie als Gemahl infrage kommen. Denn leider hatte sein Vater es versäumt, mit Izayoi den Bund einzugehen. Doch da Taro seinen zweitgeborenen Sohn anerkannte, konnte sich Inuyasha Erbprinz des westlichen Reiches nennen, bis sein älterer Bruder Nachkommen bekam. Deshalb sah Sesshomaru zum ersten Mal einen Vorteil in diesen Umstand, denn egal wie sehr er an dem nördlichen Grenzgebiet interessiert war, Leiko mochte er in seiner Familie nicht haben wollen. Mit seinem Vorschlag fand er für die braunhaarige Dämonin einen guten Grund, damit sie abreiste. Dabei ahnte der westliche Fürst nicht, dass es noch eine andere Ursache für ihren plötzlichen Aufbruch gab. Sesshomaru selbst ging zu Ayaka, da sie ebenso zurück zur Höhle wollten, wobei sich ihnen Hauptmann Miki anschloss.
 

Kaum landete der Flugdrache, den sich die braunhaarige Dämonin im westlichen Schloss ausgeliehen hatte, im nördlichen Domizil ihrer Familie sprang sie ab und rannte auf die Eingangshalle zu. Eilig lief sie die Stufen nach oben. Wer nicht schnell genug aus dem Weg ging, wurde rücksichtslos beiseite gestoßen. Nur einmal blieb Leiko stehen, erkundigte sich nach dem Aufenthaltsort ihrer Mutter. Sobald sie den erfuhr, schlug sie die Richtung ein. Ohne anzuklopfen, betrat die Dämonin die Gemächer ihres Vaters und es platzte aus ihr heraus: "Die wahre Erbin lebt immer noch. Weshalb ist sie in der Höhle nicht zugrunde gegangen. Jetzt wird sie ihr Eigentum fordern."

Eine ältere ihr sehr ähnlich sehende Dämonin erhob sich von einem Lager, wo sie bis jetzt gesessen hatte. Streng rügte sie: "Wo ist dein Benehmen Tochter. Zeige deinem kranken Vater gegenüber Respekt."

Vom Lager her, aus den vielen Kissen heraus, erklang eine müde Stimme, der man die Autorität trotzdem noch anhörte: "Hisa ist die rechtmäßige Herrscherin des Reiches. Akzeptiere das, Tochter."

Leiko warf einen hasserfüllten Blick zu dem im Sterben befindlichen Dämon. Ihre Mutter Aliah schaute sie warnend an und deutete mit der Hand zur Tür. Zu ihrem Gemahl sagte sie. "Entschuldige mich Liebster. Ich werde unsere Tochter zu Ordnung rufen."

Dieser nickte nur, und erst als sie draußen war, seufzte er. Seinen Diener, der still in der Ecke saß, winkte er heran und gab ihm einen flüsternden Befehl. Er wusste, dass er ihm bedingungslos vertrauen konnte. Der Sterbende durchschaute seine Familie bereits vor etlicher Zeit und traf deshalb Vorkehrungen. Sein Leben war vorbei und er würde vermutlich bald sterben, doch am Ende war er es, der triumphierte.
 

Draußen vor der Tür gab es natürlich keine Maßregelung von der Mutter, zumindest hörte sie sich anders an.  "Wage es nie wieder deinen Vater mit solchen Dingen zu belasten. Er ist schwer krank und deshalb möchte ich ihm die letzten Momente seines Lebens noch versüßen. Aus diesem Grund hat er auch mir die anstrengende Führung des Reiches überlassen."

"Du bist eine Heuchlerin, verehrte Mutter", wagte es Leiko zu sagen. "Glaubst du, ich weiß nicht, welches Spiel du treibst."

Die ältere Dämonin schmälerte ihre Augen, blickte ihre Tochter streng an: "Kind. Dies dient uns beiden und was meinen Gemahl angeht, ich verabscheue ihn und du weißt das. Er hat mich, eine Prinzessin von edlem Blut erniedrigt, in dem er mich in diese Stellung gezwungen hat, gedemütigt, als er meinen Vater von einem Bediensteten auspeitschen ließ, bevor er ihm selbst den Todesstoß versetzte und er ist schuld am Tod meines ersten Gefährten." Durch die Erinnerung an die Geschehnisse stieg ihre dämonische Energie an, ihre Klauen ballte Aliah zu Fäusten und ein Knurren entsprang ihrer Kehle.
 

Leiko schwieg dazu, denn sie kannte auch den Bericht ihres Vaters und der klang etwas anderes. Selbst wenn sie den uralten Dämon, der sie vor 500 Jahren zeugte, nicht mochte, er gehörte zu den ehrlichsten Wesen.

Die Herrin setzte fort und deutlich zeigte sich dabei ihre Entrüstung "Er glaubt, dass ich ihm Dankbarkeit entgegen bringe, weil er mich vor einem Monster bewahrt hat", abrupt unterbrach sie sich, schnaubte wütend und packte ihre Tochter grob, um sie in einen unbenutzten Raum hineinzuschieben. Hier setzte sie sich nieder und dann forderte die Herrin auf: "Berichte mir, was du weißt!"
 

Leiko hob sich die Gedanken vorerst für später auf, jetzt sammelte sie sich und begann: "Um meine Vermählung mit Lord Sesshomaru voranzutreiben, bin ich wie vereinbart in das westliche Reich aufgebrochen. Inzwischen hat er seine Wahl getroffen, allerdings fiel sie auf Ayaka."

Die hochnäsige Youkai wurde sofort unterbrochen. Enttäuscht sagte ihre Mutter: "Du bist unfähig, da du nicht einmal einen Dämon verführen kannst."

Sofort verteidigte sich die Braunhaarige: "An meinen Reizen lag es nicht, sondern an meinem Stand. Seine Entscheidung traf er nicht willkürlich, sondern aufgrund der Umstände. Als er aus dem Osten zurückkam, gab es plötzlich viele Gerüchte im Schloss und ich brauchte nicht lange, um alles zu erfahren. Meinem Charme kann nun mal kein männlicher Youkai widerstehen. Lord Taro ist wieder aufgetaucht und befindet sich nun auf der Suche nach dem Schlüssel zu dem Geheimnis um Hisas Festsetzung. Er trat zwar die Herrschaft offiziell an seinen Sohn ab, aber seine letzte Amtshandlung war es die Vermählung mit Ayaka zu bestimmen und er bestätigte auch den Bund seiner ehemaligen Gefährtin Ami mit dem General."

Die Herrscherin des Nordens erbleichte: "Lord Taro", flüsterte Aliah leise.

Er hatte ihr öfters gedroht, die wahre Erbin auf den Thron des Nordens zu setzen. Genau aus diesem Grund sollte ihre Tochter mit dem westlichen Lord vermählt werden. Ansehen und Macht waren ihr wichtig, deshalb vergiftete sie ihren Gefährten und schätzte sich glücklich den Heiler als heimlichen Geliebten und Bündnispartner zu haben. Es war ihr Weg Rache zu nehmen, denn sie hatte ihren Vater geliebt. Selbst dann noch, als er sie wie eine Gefangene hielt, zum Verräter wurde, Krieg anzettelte und versuchte sie mit einem Dämon zu vermählen, der sehr brutal war. Ihr Vater hatte viele Pläne, wollte zusammen mit ihrem Gefährten Ländereien erobern und herrschen. Doch dann kam ein einfacher Dämon daher, schaffte es Verbündete zu gewinnen und befreite das Reich von der Terrorherrschaft ihrer Familie. Sie selbst war noch zu jung und daher unberührt, dennoch fand an diesem Tag ihre Vermählung statt, was ihrem jetzigen Gefährten während der Feier die Möglichkeit des Sieges einräumte.

Obwohl es ihm zu stand, übernahm der Befreier nicht das Reich, sondern übergab die Macht an ihren jüngeren Bruder, der den Gerüchten nach, ein umsichtiger und weiser Lord wurde. Er selbst ging mit seiner neuen Gefährtin zurück in seine japanische Heimat, wo er bald darauf als Berater und Sprachkundiger eine hohe Stellung bei seinem Herrn antrat.

Was die wahre Erbin betraf, so wussten nur wenige Wesen, wer sie war. Der Lord des Nordens wollte vor Jahrhunderten seine Tochter mit Inu no Taisho vermählen. Doch sie entschied sich aus Liebe für einen anderen, dem Nachfahren eines Drachenmagiers in dessen Adern fast nur noch Hundeblut floss. Ihr Vater war so wütend darüber, dass er sein Kind verstieß und nie von seiner Enkeltochter Hisa erfuhr. Nach seinem Ableben setzte Taro den engsten Berater des Lords, ihren Gemahl ein, damit dieser regierte, bis Hisa das passende Alter erreichte und die Ausbildung besaß, um ihr Erbe anzutreten. Ihre magische Begabung erschwerte das und so verzögerte sich das Vorhaben. Dann kam noch Takashis Besitzgier dazwischen. Seit 1000 Jahren existierte Hisa praktisch nicht mehr, da niemand den Standort der Höhle kannte. Jetzt wo sie wieder auftauchte, musste etwas geschehen, da Aliah ihren jetzigen Rang unter keinen Umständen aufgeben wollte.
 

Die chinesische Hundedämonin wandte sich ihrem einzigen Kind zu, stellte etlichen Fragen und erfuhr so noch andere Details. Durch Taros unerwartete Rückkehr sorgte sie sich, denn ihn sah sie als ernst zu nehmenden Gegner an, der sich nicht scheuen würde, den Norden anzugreifen. Außerdem fürchtete sie, wie so viele, dessen mächtiges Schwert So'unga.

Aufgeregt lief sie nun im Raum umher. Einen Weg gab es noch. Hisa musste sterben und dazu brauchte sie Hilfe. Doch wer eignete sich dazu. Im gleichen Augenblick wusste sie, wen sie beauftragen konnte.

Sie wandte sich an ihre Tochter: "Lasse nach dem Anführer der Fledermausdämonen schicken. Seit ihr Herr Taigokumaru vernichtet wurde, gewähren wir ihnen Unterschlupf. Es wird Zeit das sie sich für unsere Hilfe revanchieren."
 

Bis der Anführer der wenigen Fledermausdämonen, die den Kampf mit Inuyasha einige Jahre zuvor überlebten, in der Residenz ankam, verging nicht einmal ein halber Tag. Leikos Mutter empfing den geflügelten Dämon in einem leicht abgedunkelten Raum, da sie kein grelles Sonnenlicht mochten. In dessen Begleitung befand sich ein Untergebener, doch dieser musste vor der Tür warten und somit nutzte er die Zeit, um einige Gemälde zu betrachten. Eines zog ihn magisch an, da die darauf abgebildete Prinzessin wunderschön aussah. Von einem Diener erfuhr er ein paar Einzelheiten.
 

Sein Herr indessen bekam den Befehl zu der Höhle zu fliegen, jeden dort zu töten und ganz besonders Hisa nicht zu verschonen. Um diesen Plan umzusetzen, nahm er seine ihm zu Verfügung stehenden Krieger mit. Noch ahnte er nicht, dass sie auf heftigen Widerstand stoßen würden und er selbst den Tod fand. Sein Fehler war es, dass er zu früh zu schlug, anstatt zu warten bis sein wichtigstes Ziel freikam. Sicherheitshalber weihte er niemand in die wahren Gründe für den Überfall ein. Seinen Soldaten erzählte er nur von den Schätzen und sie glaubten, er wollte sich an dem Hanyou rächen, der damals ihren Clan vernichtete.
 

Als einer der wenigen Überlebenden geriet Saburo an den Enkel des verstorbenen Drachenmagiers. Glücklicherweise schenkte ihm Yasuo das Leben und ließ ihn entkommen. Dabei entdeckte er die goldblonde Dämonin, erinnerte sich an die Informationen des geschwätzigen Dieners im Schloss des Nordens und wälzte ständig auf der Rückreise seine eigenen Mutmaßungen. Vor allem dachte er darüber nach, was es ihm für einen Nutzen einbringen konnte.

Während ihrer Flucht, von der Höhle fort, trafen sie dann noch auf etliche Falkendämonen und sie kämpften miteinander. Diese Begegnung dezimierte die Fledermausdämonen weiter und dadurch wurde der Unmut der Überlebenden geweckt. Letztendlich entschieden sie sich zu fliehen, sodass nur Saburo in den Norden zurückkehrte und berichtete.
 

Die Macht innehabende Dämonin war sehr wütend und ihre Tochter bekam es zu spüren. Leiko ließ mit stoischer Gelassenheit den Ausbruch über sich ergehen. Erst als sich ihre Mutter ein wenig gefangen hatte, sagte sie: "Wir versuchen es eben erneut. Lord Taro besaß vor 200 Jahren viele Feinde. Sicherlich gibt es genug, die uns unterstützen werden."

Im ersten Moment wollte Aliah ihrer Tochter schon zustimmen. Doch dann schüttelte sie den Kopf und murmelte: "Offener Krieg mit dem Westen? Das wäre leichtsinnig. Nein, wir werden einen Attentäter suchen, der soll Hisa ermorden. Es gibt da jemand, der infrage kommt. Lautlos, schnell und präzise. Keines seiner Opfer überlebte bisher."

Ein Klopfen unterbrach Mutter und Tochter. Nach einer Aufforderung betrat der Heiler, ein hochgewachsener, schlanker Dämon mit blonden langen Haaren den Raum. Er ließ kurz seinen Blick schweifen und kniete sich ehrerbietig nieder, da er seine Geliebte nicht allein vorfand.

"Was hast du zu berichten?", forderte Leikos Mutter ihn zum Sprechen auf, da sie sofort sah, etwas stimmte nicht.

"Euer Gemahl ist verschwunden, edle Herrin", berichtete der Kräuterkundige.

Aufgeregt begann die ältere weibliche Youkai: "Wie konnte das passieren. Stümper, Nichtsnutze", schimpfte sie, damit die Palastwache meinend.

Der Heiler gab zu bedenken: "Er hatte offenbar Unterstützung. Einige sind ihm treu ergeben."

Bei diesen Worten hielt er den Kopf gesenkt und das veranlasste Aliah die Stirn zu runzeln. Wenn ihr Gemahl die Kraft hatte zu fliehen, stand es um ihn besser als der Heiler immer angab. Hatte der Herr des Nordens überhaupt irgendwann einmal giftige Substanzen zu sich genommen oder spielte ihr Geliebter die ganze Zeit ein doppeltes Spiel. Es war ihr egal, er musste es büßen.
 

Leiko erhob sich, mit den Worten: "Mein Vater wird um Hilfe ersuchen und ich kenne nur einen Ort, wo er sie findet. Das westliche Reich. Doch ein kranker Mann wie er wird nur langsam vorwärtskommen."

"Kümmere dich darum!", befahl die Herrin ihrem einzigen Kind. Kaum hatte Leiko den Raum verlassen, entnahm die ältere braunhaarige Dämonin einer Schublade ein schmales, zweischneidiges, scharfes Messer. Sie ging zu ihrem Liebhaber, ließ sich von ihm in die Arme nehmen und küssen. Der Heiler sah es nicht kommen, denn Aliah hob hinter seinem Rücken, den Dolch und stach zu.

"Du hast keine Chance, Verräter. Stirb!", spukte sie dem blonden Dämon entgegen. Einerseits schmerzte sie der Verrat ihres, wie sie glaubte Vertrauten, anderseits empfand sie keinerlei Gefühle bei ihrer Tat.

Gleich danach rief sie eine Wache, ließ den Sterbenden fortbringen, da sie dessen Qual nicht mit ansehen wollte. Sie selbst schloss die vergiftete Waffe wieder sorgfältig weg.

Kurz darauf betrat die Herrin das Arbeitszimmer, setzte sich an den niedrigen Tisch und nahm eine Schriftrolle um einen Mörder zu dingen. Aliah ahnte nämlich das bald ihre schlimmsten Befürchtungen sich Bewahrheiteten, denn Taro würde es schaffen Hisa zu befreien.
 

Die aus China stammende Aliah tat gut daran Vorsorge zutreffen, denn im westlichen Reich begab sich Kagome wenige Tage zuvor in das Tal.

Die Heilerin folgte dem Soldaten, zuerst den schmalen Pfad entlang, durch das Tal bis zu einer Felswand. Hier blieb Miki stehen und gab noch einige Anweisungen. "Die Höhle geht tief in den Berg hinein und ist sehr verzweigt, ein wahres Labyrinth. Deshalb bleibt immer dicht hinter mir und egal was geschieht, lasst euch nicht ablenken. Vor allem weicht nicht von dem Weg ab, denn der Untergrund ist trügerisch. Was wie Stein aussieht, kann ein Loch sein und deinen Tod bedeuten. Die Magie ist an diesem Ort sehr stark und sie wird euch in Versuchung führen."

Der Geist des Magiers erschien und riet. "Gib der Heilerin das Schwert, so kann ich sie durch einen Bannkreis schützen."

Daraufhin blickte der Hauptmann Kagome fragend an und diese stimmte zu. Als sie Taros Waffe entgegen nahm, lief ihr erst einmal ein Schauer über den Rücken, doch schnell erinnerte sie sich, das war nicht So'unga. Um ihre Hände freizuhaben, ließ sie sich die Schwertscheide auf dem Rücken festbinden, was leicht war, da sie ihren Bogen nicht mitgenommen hatte.

Dann beobachtete sie, was Miki als Nächstes tat. Er trat ganz nah an die Felswand heran, legte seine Hand auf eine merkwürdig hervorstehende Stelle und murmelte seltsam klingende Wörter.

"Sprache der Magier", erläuterte Yosou leise. Obwohl er angestrengt lauschte, verstand er kein Wort, doch er fragte seinen Sohn nicht danach. Es war besser dies dem Jüngeren zu überlassen. Außerdem glaubte er sich zu erinnern, das er selbst eine andere Formel damals benutzte, wesentlich kürzer.

Es dauerte nicht lange, bis eine Reaktion entstand. Das sichtbare Bild verschwand und ein dunkler Höhleneingang erschien, was für Kagome nichts Ungewöhnliches war, da sie schon öfters Bannkreise gesehen hatte.
 

Nur wenig später entzündete der Krieger zwei Fackeln, reichte eine an die Heilerin weiter und forderte sie auf: "Kommt!"

Dann ging er voran und dachte an den Tag, vor etwa 1000 Jahre, kurz nach Takashis Ableben. Er hatte ebenso von der Ermordung seines Vaters gehört und kam damals hierher zum Schlund, um nachzusehen. Er musste eine Falle des Schülers neutralisieren und wunderte sich heute noch, es überhaupt geschafft zu haben. Dann hatte er die Höhle betreten und es dauerte nicht lange, bis er von der hier herrschenden Magie akzeptiert wurde, obwohl er selbst keine besaß. Der einzige Grund, der ihm einfiel, seine Abstammung spielte dabei eine Rolle. Deshalb nahm er seine Bestimmung an, hütete das Geheimnis. Er nutzte die Gelegenheit, um mit den hier gelagerten Gegenständen vertraut zu werden, da er nicht wusste, ob dieses Kenntnisse einmal von Nöten waren. Jetzt endlich zahlte sich dies aus, er konnte Hisa behilflich sein und hatte Anteil an ihrer Befreiung. Da er an so etwas wie Schicksal glaubte, vermutete er, es war ihm von Anfang an vorher bestimmt, ebenso wie Kagomes Anwesenheit hier.

Als Miki daran dachte, blieb er kurz stehen, drehte sich der jungen Frau zu und musterte sie. Es war ihm möglich magische Energien aufzuspüren und deshalb zog er den Schluss, etwas Mystisches umgab die Heilerin.
 

Neugierig betrat Inuyashas Gefährtin die Höhle, welche erst einmal nur aus einem engen Gang bestand. Nach einigen Schritten verbreiterte sich dieser und sie erreichten die erste Kammer.

Nur wenig Sehenswertes gab es hier. Einige Dinge erläuterte der Hauptmann. Zuerst den Ursprung der Höhle, welche künstlich geschaffen wurde. Tiefer im Berg entstanden die Räume im Laufe der Jahrtausende natürlich durch unterirdische Wasserdurchbrüche. Vor langer Zeit nutzten die Hüter, die vorhandenen Möglichkeiten um den Schlund zu erweitern. Deshalb gab es nun das kleine Labyrinth.

Danach erzählte Miki von den hier gelagerten Artefakten erklärte ihre Bedeutung und was für Gefahren von ihnen ausgingen.
 

Mehrmals fiel es der jungen Frau auf, der Hauptmann übersprang manche Sachen und verschwieg einiges. Ohne, dass er es äußerte, verstand Kagome, wie wichtig es war, Stillschweigen darüber zu bewahren. Bald schon merkte sie, dass die vorab Warnung durchaus berechtigt war. Denn, um so weiter sie gingen, um so mehr hörte Kagome etwas. Es begann wie ein leichtes Rauchen, klang wie das Wispern des Windes und stetig wurde es immer lauter, bis Stimmen zu vernehmen waren. Obwohl die Heilerin keine Worte verstand, spürte sie Unbehagen. Sie versuchte nicht auf die Einflüsterungen zu hören, sondern konzentrierte sich auf den vor ihr gehenden Drachenkrieger. Als ihre Gedanken zu Inuyasha abdrifteten, entstanden plötzlich vor ihrem geistigen Auge Bilder. Dadurch erschrak sie, blieb stehen, sodass Miki sie ermahnte: "Heilerin geht weiter!"
 

Doch sie hatte erneut eine Vision, diesmal klarer und nicht verschwommen. Die junge Frau befand sich plötzlich an einem anderen Ort, sah ihren Gefährten der gerade Hisa küsste. Dann im Anschluss stand sie auf dem Schreingelände, war wieder zu Hause in ihrer Zeit und sah sich um. Da hörte sie Stimmen von der großen Treppe her, Kinderlachen und nur wenig später erschienen dort zwei hellhaarige Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen. Die Eltern der Kinder folgte Hand in Hand.

Im nächsten Moment spürte Kagome, wie jemand sie schüttelte und Mikis Stimme erklang: "Heilerin, was immer ihr gesehen habt, es war eine Illusion um euren Geist zu verwirren."

Für einen Augenblick war die junge Frau aus der Neuzeit verwirrt, denn es hatte sich so real angefühlt und da war noch etwas. Jemand stand dort bei ihr, ein Wesen, das ihr Geborgenheit und Wärme gab, obwohl sie nicht mitbekam, um wen es sich handelte. Deshalb zweifelte sie daran, dass ihr diese Bilder schaden sollten. Wobei ein Punkt, der Moment als ihr Gefährte Hisa küsste, merkwürdige Gefühle in ihr auslöste. Mit aller Kraft versuchte sie nicht daran zu denken, es sogar zu ignorieren.

Kagome schloss kurz ihre Augen, atmete tief durch und sagte dann: "Macht euch keine Sorgen, wir sind aus einem bestimmten Grund hier und dieses Ziel verliere ich nicht aus den Augen."

Der Hauptmann sah seine Begleiterin weiterhin besorgt an und nickte dann. Ohne ein Wort drehte er sich um und ging langsam weiter, tiefer in das Innere des Berges hinein.
 

Kapitel 19 - Blick in die Zukunft?
 

Ein Erlebnis in der Höhle, lässt Kagome grübeln. Deshalb führen Kagome und Taro ein Gespräch



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fuyuko_the_white_Fox
2014-09-14T16:59:41+00:00 14.09.2014 18:59
Endlich geht es weiter!!! Wie immer super gut geschrieben ;-). Aber ich hoffe, dass du das nächste Mal nicht ganz so lange brauchst. Versprichst du uns das? *hoffnungsvoller Blick*
Antwort von:  CheyennesDream
14.09.2014 19:04
Freue mich, das es dir gefällt.

Versprechen kann ich überhaupt nichts. Ich lasse mir Zeit beim schreiben und tippe nicht einfach ganz schnell etwas nieder.
Da ich zu dem Geld verdienen muss, ist es immer abhängig von meiner Zeit. Ein Leser sollte dafür Verständnis haben.

Chris


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