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Flüche, Hundeblut und Bannsiegel

Kagome & Inu no Taisho, Inuyasha & OC
von

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Den Wind im Haar (ohne)

Da es in letzter Zeit weniger Rückmeldungen gab, dachte ich eigentlich, meine Leser sind alle anderweitig beschäftigt. Vermutlich kann ich euch im Moment einfach nicht genug überraschen. Mir fällt sicherlich noch etwas ein ;)
 

Die erwähnte Schlacht hier ist eher fiktiv und Ortsbedingt, nicht geschichtlich nachweisbar.
 

Kapitel 21 - Den Wind im Haar
 

Hisa glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, sie wollte sich deswegen selbst überzeugen. Sie hob ihre Hand, schloss ihre Augen und im nächsten Moment lag die Schriftrolle in ihren Händen. Mehrmals las sie die kurze Mitteilung des westlichen Fürsten. Dann zitterte sie plötzlich, sank zu Boden, worauf Inuyasha besorgt an ihre Seite eilte. Die Dämonin ergriff seine Hand, schlug ihre Klauen in sein Fleisch ohne es zu merken. "Frei? Ich werde bald frei sein", flüsterte sie immer wieder.

"Wird ja auch Zeit", entfuhr es dem silberweißhaarigen Hanyou unbedacht. Erst nachdem die Wörter seinen Mund verlassen hatten, musterte er die Magierin. Die wenigen Tage, welche er eingesperrt war, empfand er schon als die Hölle. Was musste es dann erst für Hisa bedeuten.

Sie wollte eisern sein, sich keine Gefühle erlauben, um Stärke vorzuheucheln. Sie versagte jämmerlich, der winzige menschliche Anteil in ihrem Blut überwältigte sie. Hisa konnte es nicht verhindern, hilflos füllten sich ihre Augen mit Tränen. Ihre Wimpern wurden damit benetzt, eine davon rollte aus ihren Augenwinkeln über ihre Haut, die Wange hinab.

"Durch die Wälder gehen, das Gras an den Füßen spüren. Den Wind im Haar fühlen, den unendlichen Himmel sehen. In einem See baden oder einfach nur den Duft einer sich öffnenden Kirschblüte zu riechen, so lange habe ich mich danach gesehnt. Oh Inuyasha." Die Magierin schluchzte auf und der Hanyou nahm sie in den Arm, hielt sie fest und strich ihr über den Rücken.

Hoffnungsvoll versprach er ihr: "Niemand wird dich daran hindern, wenn du dir diese Wünsche erfüllst. Die Welt wird dir bald wieder offenstehen."

Obwohl sie die Hartnäckigkeit von Taros Sohn kannte, seine Gefährtin betreffend, entfleuchte ihr dennoch ihr heimlichster Gedanke: "Noch schöner wäre, wenn du dabei an meiner Seite bist."

Demzufolge wunderte sie sich nicht, als der Hanyou sich versteifte. Er löste die Umarmung auf, änderte seine Position, sah Hisa dann direkt an und wischte ihr die Tränen fort. Wenn er sich geäußert hätte, würde es Hisa verletzen, deshalb schwieg er einfach. Denn um sich auszusprechen, war später noch Zeit.

Inuyasha warf ihr noch einen Blick zu und dann setzte er sich still auf den Fleck, wo er die meiste Zeit seit seiner unfreiwilligen Einsperrung verharrte. Der Hanyou fiel in eine Art grüblerische Starre, sah nur auf einen unbestimmten Punkt und seine Gedanken schweiften weit fort. Denn er bemerkte eine Seite an sich, die es früher nicht gab. Er hatte sich durch Kagome verändert. Vielleicht lag es aber auch an der Rückkehr seines Vaters oder wurde er tatsächlich langsam erwachsen? Möglicherweise war da auch von jeden etwas dabei. Jedenfalls hatte er auf Hisa Gefühle Rücksicht genommen und verstand die Dämonin, bedingt durch sein eigenes Erlebnis.

Trotzdem flüsterte er nach einer Weile mit großer Sehnsucht: "Kagome."
 

Danach schloss er die Augen und deswegen nahm Hisa an, er schlief ein. Sie stand auf, ging in einen der hintersten Winkel ihrer kleinen Höhle und holte dort einen sorgfältig in ein Tuch eingeschlagenen Gegenstand hervor um ihn zu betrachten. Es handelte sich dabei um das Bildnis einer Hundedämonin. Da es eigentlich nur eine Tuschezeichnung auf einem glattpolierten Stück Holz war, wies es deutliche Spuren des Alters auf. Nachgedunkelt und an den Kanten bereits stark verwittert, erkannte Hisa trotzdem noch, wen es darstellte. Ein Porträt ihrer Mutter. Wie schon oft erzählte sie diesem Abbild, was sie bewegte und murmelte dabei halblaut vor sich hin.

"Verehrte Mutter, seitdem ich Inuyasha zum ersten Mal sah, wusste ich er ist der für mich bestimmte Gefährte. Doch sein Herz gehört einer anderen, sodass ich kein Recht habe mich einzumischen. Zwar könnte ich durch Magie meinem Glück nachhelfen, so wie es Takashi bei mir wagte, doch ich bin nicht so Hinterhältig. Wenn er sich für mich entscheidet, muss es aus freien Stücken geschehen."

Die Dämonin schwieg dann und verlor sich in Erinnerungen.
 

Jedes Wort verstand Inuyasha vorn beim Eingang, deshalb drehte er seinen Kopf, musterte Hisa lange, ohne das sie es bemerkte. Die Aussage der Magierin gab ihm zu denken. Meinte sie es ehrlich oder sagte sie diese Dinge nur, weil sie wusste, er hörte ihr zu. Er war bereits im Begriff darauf einzugehen, um der Youkai diese Idee auszureden, denn es würde immer nur Kagome für ihn geben. Trotzdem dachte er unwillkürlich an den geteilten Kuss zurück, welcher sich so gut angefühlt hatte. Vorhin als er Hisa Trost gespendet hatte, gefiel es ihm, sie im Arm zu halten. Der beginnende Zwiespalt in seinen Gefühlen jagte ihm eine Heidenangst ein, besonders fragte er sich, ob er wieder dabei war Kagome zu verletzen. Lieber würde er sich einem starken Feind stellen, als das wütende Gesicht seiner Freundin vor Augen zu haben. Es verunsicherte ihn zunehmend und deshalb schwieg er nun bei Hisa Worten. Er würde einfach abwarten.

Der Hanyou wandte sich ab und blickte hinaus, betrachtete das Geschehen vor der Höhle, auch wenn es sich um den normalen Ablauf handelte, der sich täglich wiederholte. Es war nichts Greifbares, aber etwas fühlte sich anders an. Unbemerkt schlich es näher und veränderte alles.

Selbst der Gruppenführer Yasuo blieb stehen und sah sich plötzlich unbehaglich fühlend um. Doch nur der Wind schien an Stärke zuzunehmen und rauschte durch die Blätter der umliegenden Baumkronen.
 

Es begann in der ersten Nacht nach ihrem Aufbruch. Kagome schlief friedlich ein, und träumte davon mit Taro durch die Ländereien zu spazieren. Plötzlich änderte sich die Gegend, sie fand sich an einem anderen Ort wieder mitten im Schlachtgetümmel. Zwei Armeen standen sich gegenüber, bekämpften sich heftig. Als die Heilerin die Banner entdeckte, konnte sie auf den Zeitraum schließen. Einige Jahre in der Zukunft. Doch das war noch nicht alles. Sie selbst eilte zwischen den Verwundeten umher, versorgte sie, obwohl sie behindert war. Schwanger? Anders konnte sie ihren rundlichen Bauch nicht definieren. Doch was dann passierte war viel schlimmer. Eine Gruppe feindlicher Soldaten brach durch die Reihen, kam genau auf den Platz zu, wo sie in ihrer Eigenschaft als Heilerin die Kranken pflegte. Einige lachten höhnisch, verspotteten sie und dann hob ein Soldat seine Lanze, stieß zu, während er genau auf ihren Bauch zielte.

Die tödliche Spitze traf ein Ziel, doch es war nicht der Körper der jungen Frau. Mitten in die Brust getroffen sank ihr Gefährte auf die Knie, flüsterte ihren Namen. Dann wurde Taro durch weitere Waffen verwundet, trotzdem rappelte er sich auf, griff nach seinem Schwert und tötete die Feinde mit letzter Kraft.

Danach fiel er zu Boden, blutend aus unzähligen Verletzungen. Nur ein kurzer Blick genügte, um zu wissen, es gab keine Rettung. Diesmal war alles verloren. Laut schrie sie den Namen ihres Gemahls und weckte schweißgebadet auf.

Kagome keuchte und setzte sich auf. Starke Arme schlossen sich um sie, zogen sie an einen warmen Körper, während Klauenhände verschwitzte Strähne aus ihrem Gesicht schoben.

"Du hast schlecht geträumt?", fragte der silberweißhaarige Dämon.

Mehr als ein Nicken brachte die junge Frau aus der Neuzeit nicht zustande, denn zu sehr war sie noch immer in dem schrecklichen Erlebnis gefangen. Nur die Geborgenheit durch Taros Umarmung schenkte ihr danach einen friedlichen Schlummer.
 

Am Tag darauf drosselte der ältere führende Hundedämon das Tempo und legte öfters Pausen ein, denn nicht nur Kagome, sondern auch Katashi bedurfte der Ruhe. Deswegen hielten sie bereits am frühen Nachmittag an und bereiteten das Nachtlager vor.

In der Nacht hatte die Heilerin den gleichen Traum und er endete genauso schlimm. Erneut trat Taro an ihr Nachtlager, ließ sich neben ihr nieder und tröstete sie. Diesmal jedoch beharrte er darauf, alles zu erfahren. Leise und immer wieder stockend berichtete die Miko den Inhalt des Albtraumes. Zum Schluss versprach der Dämon: "Dies wird nicht geschehen. Dass lasse ich niemals zu."

Kagome schwieg einen Moment und dachte nach. Am Anfang benahm sich der ältere Lord noch sehr zurückhaltend ihr Gegenüber. Doch seit Kurzem änderte er sein Verhalten, näherte sich ihr bewusst und verbarg es nicht einmal vor den anderen Mitreisenden. Dadurch zeigte ihr Taro, was er für sie empfand. Seine Zuneigung stand noch am Anfang, dennoch würde er sie immer beschützen und somit geriet er in Gefahr. Um seinen frühzeitigen Tod zu verhindern, gab es nur einen Weg, wenn es auch hieß, alles, was ihr etwas bedeutete, aufgeben zu müssen.
 

Sie seufzte leise, griff nach ihrer Kette und bekam eine Antwort. 'Kehre an den Anfang zurück!' Es war nicht bloß der Anfang der Vergangenheit, sondern auch ihre Zukunft. Dort wartete nicht nur ihr Glück, denn die Bilder waren keine Illusion, sondern die Aussicht auf ein friedliches Leben für alle Beteiligten.

Zuversichtlich sagte sie deswegen zweideutig: "Nein, wird es nicht. Unsere Handlungen und Entscheidungen bestimmen die Zukunft."

Sie hielt dabei die Hand des Dämons, der nun mit sanftem Druck auf ihre Finger reagierte.
 

Unweit von ihnen saß Sesshomaru und lauschte dem Gespräch, während er dabei misstrauisch seinen Vater beobachtete. Die Vertrautheit zwischen der Gefährtin seines jüngeren Bruder und seinem Erzeuger wuchs mit jedem Tag mehr. Selbst Katashi warf mehrmals ungläubige Blicke zu dem Paar herüber. Nur Hauptmann Miki schien unbeeindruckt, als ob dieser mehr wüsste und ihn deswegen nichts überraschen konnte.

Nur ein Glück, das er Jaken diesmal im Schloss zurückgelassen hatte. Der Gnom sagte sonst unangemessene Dinge. Durch den Gedanken an seinen Diener wollte er wissen, was seine neue Fürstin von dem Ganzen hielt und so wandte er sich ihr zu. Doch Aya war bereits aufgestanden und ging davon, sodass der Lord der westlichen Ländereien ihr folgte.
 

Weit lief die Dämonin nicht. Ihr Ziel, ein kleiner runder Weiher, befand sich in unmittelbarer Nähe, dennoch abgeschieden genug. Als ihr Gefährte sich ebenfalls erhob und nachkam, freute sie sich innerlich, obwohl sie es nicht offen zeigte. Am Ufer angekommen blieb die Prinzessin aus dem Süden stehen, warf über ihre rechte Schulter einen Blick zurück und öffnete dann ihr Gewand. Der Stoff glitt zu Boden und blieb unbeachtet da liegen, während Ayaka einige Schritte nach vorn trat. Nun umspülte das kühle Nass ihre Zehen und sie hob den Kopf, schaute hinauf zu der blassen Sichel des zunehmenden Mondes.

"Sesshomaru", flüsterte sie, in der Hoffnung der Benannte verstand ihre stille Aufforderung. Danach watete sie vollständig in den Weiher hinein, bis sie den Grund unter den Füßen verlor und schwamm durch das Wasser. Sehr zu ihrem Bedauern gab es keinen Felsbrocken in der Mitte des Teiches, wie zu Hause an ihrem Lieblingsplatz, wo sie sich niederlassen konnte. Deshalb wählte sie eine flache Stelle in Ufernähe, wo sie sich dann hinsetzte.

Unvermittelt sprach sie zu dem, auf dem Schmalen, mit Gras bewachsenen Streifen zwischen Wasser und Wald stehenden, noch immer bekleideten Dämon. "Lord Taros Verhalten mag sehr edelmütig sein und seinem Charakter entsprechen, dennoch begreife ich ihn nicht. Jeder andere Dämon hätte sich schon längst genommen, was er begehrt."
 

Sesshomaru hatte seine Fürstin beobachtet und ihre verdeckte Botschaft verstanden. Doch bei ihren jetzigen Worten schmälerte er kurz seine Augen. Sein Vater unterschied sich von den Meisten in vielen Dingen. Manches zeigte er offen, anders entdeckte sein Sohn nur mühselig. Weshalb sein Vater zögerte, hatte sein Sohn herausgefunden, zum einen lag es an Inuyasha. Denn sein Vater besaß Ehre und vergriff sich nicht einfach an dem Eigentum eines anderen. Dann gab es den zweiten Umstand. In den letzten Tagen, immer wenn er sich unbeobachtet fühlte, betrachtete Taro Izayois Bildnis. Ihren Verlust hatte er nämlich noch nicht überwunden.

Ohne näher darauf einzugehen, antwortete Sesshomaru seiner Prinzessin: "Sobald mein Vater den Zeitpunkt für angemessen hält, wird ihn niemand hindern, mit Kagome den Bund einzugehen."

"Ich verstehe", murmelte Ayaka und nach einem kurzen Blick auf den Fürsten des Westens, legte sie ihren Kopf nach hinten ins Gras um die Sterne zu betrachten.
 

Der silberweißhaarige Dämon beobachtete seine Gefährtin. Sie hatte da unbewusst einen Punkt erwähnt, den er selbst gern ausnutzen würde. Um sich näherzukommen und sich gegenseitig kennenzulernen hatte er erneut Ayakas Begleitung akzeptiert. Aufgrund des im Schloss abgelegten Schwures besaß er inzwischen das Recht, den Vollzug zu fordern. Es war gleichzeitig eine weitere Besiegelung ihres Bundes. Einen kurzen Moment wartete Sesshomaru noch, bis er zu einer Entscheidung gelangte. Leise, in einem leicht spöttischen Ton, begann er auf die vorhergehenden Worte des nackten weiblichen Wesens einzugehen. "Jeder Dämon nimmt sich also, was er begehrt?"

Dies löste eine heftige Reaktion bei der südlichen Prinzessin aus. Sie riss ihre Augen weit auf, ruckte mit ihrem Kopf herum und starrte ihren zukünftigen Gemahl an. Dieser entkleidete sich gerade und steuerte danach ihre Position an.

"Ich", begann sie, konnte aber nicht weiter sprechen. Schnell schmolz die Entfernung, die sie trennte und schon stand Sesshomaru unmittelbar vor ihr. Er verschwendete keine weiteren Worte, sondern packte sie, zog sie in seine Arme und drückte seinen Mund auf ihre Lippen.

Obwohl der Kuss zu Anfangs hart und fordernd begann, wurde er immer verführerischer, solange er andauerte. Danach schauten die goldenen Augen des Lords seine Gefährtin intensiv an. Sie musste nicht ihren Blick senken um zu erfahren wie erregt Sesshomaru war. Doch auch in ihrem Körper wurde die Hitze entfacht und es gab nur einen Weg den süßen Schmerz zu lindern. Sie hob ihre Hand, streifte über das Gesicht des Dämons. Ayaka schloss als Nächstes ihre Augen, hob ihr Kinn etwas empor, um ihre Kehle zu entblößen. Dadurch signalisierte sie ihrem Gefährten ihre völlige Unterwerfung.

Dieser nahm die stumme Einladung an.
 

Es dauerte eine lange Zeit, bis sie ihre Umgebung wieder wahrnahmen. Als die Dämonin ihre Augen öffnete, ruhte der Blick ihres Gefährten bereits auf ihrem Körper. Mit der Rückseite seiner Finger strich er sachte über die Verletzungen, die er ihr zugefügte hatte während ihrer Vereinigung.

"Heile dich!", riet der Lord und tat es bei sich selbst.
 

Etwas entfernt bemerkten die beiden hundeartigen Wesen den damit verbundenen Anstieg der dämonischen Energie. Taro hob zuerst seinen Kopf, witterte und für einen kurzen Moment huschte ein winziges zufriedenes Lächeln über sein Gesicht, denn der Wind trug vom Weiher her den Geruch nach körperlichen Vereinigung heran.

"Sie ist ihm ganz bestimmt eine weit würdigere Gefährtin, als es Leiko jemals sein könnte", kommentierte Katashi, als er zu der gleichen Erkenntnis gelangte. Nachdenklich, mehr zu sich selbst fuhr er einfach fort: "Für meine Tochter schwebt mir ein ganz bestimmter Gemahl vor." Da er dabei diabolisch lächelte, runzelte der ältere silberweißhaarige Dämon seine Stirn.

Der Verwalter des Nordens lieferte die Erklärung im Anschluss: "Wer sonst ist besser geeignet als ein Attentäter, der weitreichende Kenntnisse der verschiedenen Gifte besitzt und jeden Trick kennt, um Leikos Hinterhältigkeit zu durchschauen. Yami wird meiner Tochter keine Gelegenheit bieten, zum Zuge zu kommen."

Taro erinnerte sich sofort an den Namen und musste der Entscheidung seines alten Freundes zustimmen. "Es gibt noch einen Vorteil. Da er kein reiner Dämon ist, verfügt er in etwa über die gleiche Lebenserwartung wie deine Tochter." Eigentlich wollte Sesshomarus Vater noch etwas sagen, als der kleine Floh sich auf seiner Schulter rührte: "Attentäter?"

"Myouga du warst so still. Eine Zeit lang dachte ich, dich verloren zu haben. Gab es einen Grund?", wollte der ehemalige Fürst des Westens stattdessen wissen.

Der Floh kratzte sich verlegen am Kopf, da er nicht zugeben wollte, kürzlich tatsächlich das Weite gesucht zu haben. Wo er sich aufgehalten hatte, verschwieg er, sondern kam nur auf die Kleinigkeit zurück, welche seine Aufmerksamkeit erregte. "Edler Herr Katashi habt ihr bereits eure Vermählungsabsichten bekannt gegeben?"

Der Verwalter des Nordens verneinte und fügte hinzu: "Der Gedanke kam mir erst kürzlich. Weder Aliah noch Leiko sind in meinen Plan eingeweiht."

Taro ergriff das Wort: "Myouga ich verstehe, worauf du hinauswillst. Wir werden abwarten müssen und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen."

Weil der Winzling Einspruch erheben wollte, unterband der Hundedämon es sofort: "Und jetzt schweigen wir darüber!"

Der Blutsauger schluckte und verstand in nächsten Moment den Grund für die scharfe Zurechtweisung. Denn im selben Moment kamen nicht nur Sesshomaru und seine Gefährtin zurück, sondern durch die etwas lauter geführte Unterhaltung rührte sich auch Kagome.

Erst später in der Nacht führte der Verwalter noch ein Gespräch mit Taro, von dessen Inhalt niemand zu diesem Zeitpunkt erfuhr.
 

Frühmorgens, sobald es hell wurde, brach die kleine Gruppe auf und langte auf der Lichtung bei der westlichen Grenze zu dem Zeitpunkt an, als die Sonne ihren höchsten Stand erreichte. Erwartungsvoll stand Inuyasha auf, winkte Hisa zu sich heran und sagte nur: "Sie sind da."

Er war völlig ruhig und wartete ab. Doch die Magierin durchlebte einen Aufruhr ihrer Gefühle. Sie reichten von Ungeduld, Freude, Angst und Neugier, durch das ganze Spektrum. Ihr Herz schien so laut in ihrer Brust zu hämmern, das sie glaubte, es würde jeden Moment zerspringen.
 

Dann stand Kagome vor der Höhle an der Außenseite des Bannkreises und ihr verdutzter Blick galt ihrem Gefährten. "Wie kommst du denn dort rein?", fragte sie sofort und schlug einen merkwürdigen Ton an.

Der Hanyou knurrte missmutig auf, verschränkte seine Arme und reckte seine Nase trotzig etwas höher. "Frag ihn!", ließ er verlauten.

Yasuo, der näherkam, blickte beschämt zu Boden und erzählte von dem Vorfall.
 

Noch während der Enkel des Drachenmagiers sprach, verfinsterte sich Kagomes Blick und sie starrte auf einen bestimmten Punkt. Ihr lag schon ein 'Mach Platz!' auf der Zunge. Dann fiel ihr es wieder ein, die Kette funktionierte nicht mehr. Etwas unsicher drehte sie sich deswegen zu Taro um, der nur angedeutet mit dem Kopf schüttelte.

Hisa hatte nämlich nach der Hand des Hanyou gegriffen, da sie diesen Halt dringend benötigte. Er gab ihr Sicherheit und hielt sie davon ab noch völlig den Verstand zu verlieren. Ihr gelang es tief durchzuatmen und die Kontrolle zurückzuerlangen. Sehr gefasst ging sie tiefer in die Höhle hinein und holte ihre Hälfte des Siegels. Trotzdem zitterte sie vor Aufregung und ließ es sogar einmal fallen, bevor sie am Bannkreis stand.

Kagome bekam dadurch mit, wie durcheinander die Dämonin war, und verstand ihren innerlichen Aufruhr plötzlich. Deswegen verzieh sie der Magierin, da sie sich ein wenig in sie hineinversetzen konnte. Denn der nächste Augenblick entschied auch über ihr Schicksal. Wenn es nicht funktionierte, musste sie ein elendes Leben zusammen mit Hisa in der Höhle fristen.

Sobald die Dämonin bereit war, hob sie ihre Hälfte des magischen Artefakts und schob es dem Anderen entgegen. Die gezackten Kanten berührten sich, doch nichts passierte.

Jeder hatte die Luft angehalten, die Spannung stieg immer weiter, sodass fast schon die Luft knisterte.
 

"Aber", fing sich Inuyasha als Erstes wieder und starrte auf die beiden weiblichen Wesen, welche mehr als enttäuscht schauten.

Der Geist des Drachenmagiers saß bei Taro auf der Schulter und guckte ebenso zu. Nun wechselte er den Platz, hüpfte zu Kagome und sah sich den Gegenstand näher an. "Das ist unmöglich. Es müsste doch funktionieren." Als ob er eine Eingebung hatte, hob er seine durchsichtige Hand und sprach nachdenklich weiter: "Sollte Takahashi noch eine weitere Sicherheit eingebaut haben. Zuzutrauen wäre es ihm."

Bevor er eine Antwort fand, hatte sein Enkel eine andere Lösung parat: "Beide Seiten der jeweiligen Hälfte sind völlig identisch. Möglicherweise muss es nur herumgedreht werden. Die Unterseite nach oben."

Kagome reagierte als Erste, drehte ihre Hälfte, während Hisa es ihr nachtat. Kaum hatten sie die Hälften umgewendet, blitzte der mittig liegende Kristall im Sonnenlicht auf und im nächsten Moment wurde der Heilerin das Siegel fast wie durch Zauberhand entrissen. Von den halben Juwelen in der Mitte ging plötzlich ein gleisendes silbriges Licht aus, was sich mit der jeweils anderen Hälfte verband und dann wurde der Bannkreis regelrecht eingesaugt.

Im Inneren bei der goldblonden Dämonin passierte das gleiche. Das nun zusammengefügte Artefakt fiel zum Schluss, sobald der Bann um die Höhle völlig verschwunden war, zu Boden und blieb dort liegen. Es wirkte plötzlich völlig harmlos.
 

Noch immer blickten alle wie gebannt auf das kreisförmige Teil, welches Anlass für so viel Leid gab, sodass niemand die ersten unsicheren Schritte von Hisa in ihre neue Freiheit mitbekam. Erst ihre Worte weckte die Aufmerksamkeit der Anwesenden.

Die blonde Dämonin, die wahre Erbin des nördlichen Grenzreiches stand einige Schritte vom Eingang entfernt da, ihr Gesicht der Sonne entgegen gestreckt und tief Luft holend. "Es gibt nichts Schöneres, als den Wind im Haar zu spüren."
 

Kapitel 22 - Kagomes Entscheidung
 

Kaum ist Inuyasha frei, sitzt er gezwungenermaßen erneut in der Höhle fest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fuyuko_the_white_Fox
2014-12-11T19:38:12+00:00 11.12.2014 20:38
Cool. Super, dass du weiterschreibst! ^^ Habe ich heute auch noch vor.^^'
Aber ich dachte, dass da etwas mehr zwischen Taishou und Kagome passiert. Willst du mich an der Folter sterben sehen?!
Antwort von:  CheyennesDream
11.12.2014 21:30
Folterwerkzeuge auspack! Gute Idee ;)

Geduld, Geduld. Wir sind doch noch nicht am Ende.

Außerdem vergesse den Zeitfaktor nicht. Die beiden kenne sich etwa 5 Wochen. Genauso lange ist Pappas letzte Begegnung mit Izayoi her.

Ihr jungen Leute überstürzt immer alles. Dauerhafte Beziehungen brauche ihre Zeit ;)

Chris


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