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My other Self

Persona 4 Golden mit weiblichen MC
von

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The Arrival

April 11
 

Otome hatte gewusst, dass sie einfach zu nahe an den großen Bildschirmen am Bahnhof gestanden hatte, als sie Risette verkünden hörte, was für einen Diätdrink man wohl benutzen sollte, wenn man seine Figur halten wollte. Wahrscheinlich würde dieser Werbespot ein voller Erfolg werden, denn Rise Kujikawa, alias Risette hatte einen Traumstart als Idol hingelegt. Doch Otome interessierte das nicht, denn sie hatte bei weitem andere Probleme als ihre Strandfigur.

Heute war es soweit, heute würde sie nach Inaba fahren weil ihre Eltern einen Job im Ausland angenommen hatten und damit nicht in der Lage waren für sie zu sorgen. Es war einfach lächerlich. Immerhin war Otome im zweiten Jahr der High School und damit alt genug um auf sich selbst aufpassen zu können. Aber die überfürsorgliche Seite ihrer Mutter schien das nicht zu interessieren, weswegen sie nun auf dem Weg zu ihrem Onkel war.

Mit einem Seufzen stieg Otome in den Zug, als dieser vor ihr zum Stillstand kam. Es war schon seltsam, denn scheinbar war sie unfähig alleine zu leben, aber dennoch alt genug um eine längere Reise in eine kleinere Stadt anzutreten. Eltern konnten manchmal so widersprüchlich sein. Noch dazu war Ryutarou Dojima wie ein Fremder für sie. Sie wusste zwar, dass er ihr Onkel war, immerhin hatte man es hin und wieder geschafft ihn zu erreichen wenn man Geburtstagswünsche verteilen wollte, aber so recht konnte sie sich nicht mehr an ihn und seine Frau Chisato erinnern. Sie hatte noch nicht einmal ihre Cousine Nanako kennengelernt. Doch wenn man es positiv sah, würde das heute passieren.
 

Sie hatte schon ein gutes Stück auf ihrer Reise zurückgelegt und las noch einmal die SMS ihres Onkels. Triff uns um 4 draußen an der Station von Yasoinaba.

Emotionslos, kalt vollkommen fremd las sich die Nachricht ihres Onkels. Kein Wunder, er wusste von ihr genauso viel wie sie von ihm. Da fragte man sich doch, ob es nicht besser gewesen wäre, in einer Stadt zu bleiben, mit vielen bekannten Gesichtern und einer vertrauten Umgebung.

Inaba war so fremd, so unbekannt und vor allem alles andere als heimisch. Und doch würde diese Kleinstadt für ein Jahr ihr Zuhause werden. Sie fühlte sich wie ein heranwachsender Baum, für den man entschieden hatte, dass er woanders doch besser wachsen würde, obwohl es ihm selbst an seinem derzeitigen Ort gefiel.

Sicher, Otome hatte nicht zu viele Freunde in ihrer Heimat, sie wusste nicht einmal, ob man das als Freundschaft bezeichnen konnte, was sie hatte, aber immerhin hatte sie dort so etwas wie ein soziales Leben.

Demotiviert, länger die Augen offen zu halten, schloss Otome eben jene. Die ganzen Gedanken an eine neue Familie, an eine neue Stadt, ermüdeten sie und so döste sie, getragen von dem Rattern der Zugräder, ein.

Ohne es selbst zu bemerken, glitt sie in Träume hinab, die sie an einen Traum von vergangener Nacht erinnerten. Das Auto, die blaue Innenausstattung. Diese verheißungsvolle und doch vertraute Atmosphäre. Und schließlich, Igor und Margarete.

Erschrocken öffnete Otome ihre Augen. Sie waren so real gewesen, so wie in der einen Nacht, als sie sie zum ersten Mal gesehen hatte. Doch sie war sich so sicher, dass es nur ein Traum gewesen war. Ein einfacher, nichtssagender Traum und dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Was hatte Igor gesagt, ein Unglück würde ihr widerfahren und ein Rätsel sich auftun.

Nachdenklich sah Otome aus dem Fenster. Sie war fast da, ländlicher konnte die Gegend nicht mehr werden. Sie war bald da, in ihrem neuen Leben. Und vergessen war der Traum, dem sie keine tiefere Bedeutung mehr schenken wollte.

„Nächste Station, Yasoinaba. Ich wiederhole, Yasoinaba.“

Müde erhob sich Otome. Die Reise war wirklich lang gewesen, doch sie war noch lange nicht vorbei, immerhin lag noch das letzte Stück bis zu Dojimas Haus vor ihr. Erst dort würde sie etwas essen, vielleicht auch duschen, und erschöpft ins Bett fallen können.
 

Der erste Blick außerhalb des Bahnhofs verriet ihr, dass Inaba wirklich Irgendwo im Nirgendwo liegen musste. Eine gähnende Stille demonstrierte ihr glaubhaft, dass es hier nichts gab, was die Jugend wohl in naher Zukunft zum bleiben bewegen würde. Es war kein Vergleich zur Großstadt, wo es an Bahnhöfen vor belebten Geschäften nur wimmelte und man schnell noch einen Einkauf erledigen konnte. Hier hingegen war das unmöglich.

„Hey! Hier drüben!“

Die Stimme Dojimas riss Otome aus ihren Gedanken. Sie erinnerte sich dank einiger kurzer Telefonate noch ganz genau an diesen Teil seiner Existenz, doch als sie zu ihm sah, erkannte sie nur einmal mehr einen ihr Fremden.

Zuhause hatte sie zwar ein Bild von Dojima und Chisato gesehen, aber der Mann vor ihr sah vollkommen anders aus. Abgelebt, und unrasiert.

Da Otome von ihrer Mutter erfahren hatte, dass Chisato verstorben war, glaubte Otome zu wissen, dass Dojima wohl noch nicht vollkommen über die ganze Situation hinweg war. Vielleicht war es aber auch nur ein Anzeichen davon, dass er älter geworden war.

Sicherlich war es das. So ein standhafter Mann wie ihr Onkel würde sich mit Sicherheit nicht von einem Schicksalsschlag in die Knie zwingen lassen. Das passte einfach nicht zur Widerstandsfähigkeit die bei ihnen in der Familie lag. Mit Sicherheit irrte sie sich also.

Langsam ging Otome auf ihren fremden Onkel und dessen kleine Tochter zu. Sie versteckte sich schüchtern hinter ihrem Vater, der ihr gerade den perfekten Sichtschutz bot.

Otome konnte sich noch zu genau erinnern, dass sie das als kleines Mädchen auch getan hatte, und obwohl sie sich auch gerade lieber hinter irgendeiner starken, schützenden Schulter versteckt hätte, lächelte sie ihren Onkel unsicher, aber dennoch standhaft an.

„Nun, du bist hübscher als auf den ganzen Fotos“, erklärte Dojima und reichte seiner Nichte zur Begrüßung die Hand.

Scheinbar machte man das hier so, denn Otome war doch schon sehr die traditionelle Art der Begrüßung, in Form einer Verbeugung, gewohnt.

„Willkommen in Inaba. Ich bin Ryutarou Dojima. Ich werde mich hier um dich kümmern. Mal sehen... ich bin der jüngere Bruder deiner Mutter und das ist eigentlich schon alles.“

Lächelnd nickte Otome und erklärte mit ihrer zarten aber doch schon kräftigen Stimme, dass ihr Treffen wirklich lange her war. Wahrscheinlich erschien es Dojima so, als wollte sie sich dadurch erklären, warum sie etwas gebraucht hatte, um zu erkennen wer er eigentlich war. Doch das nahm er ihr nicht übel, denn er nickte nur verständnisvoll.

„Das würde ich auch meinen. Ich erinnere mich noch an dich, als du in den Windeln lagst.“

Ein Lachen kam über Dojimas Lippen und entspannte Otome nun doch etwas. Gut der Witz war nicht beste und eigentlich war es auch peinlich, aber wer sollte sie hier schon hören? Niemand war zu sehen. Er konnte also peinliche Dinge ausplaudern wie er wollte.

„Das hier ist meine Tochter Nanako.“

Mit sanfter Gewalt schob Dojima das kleine Mädchen mit den zwei Zöpfen hervor und platzierte sie so vor Otome, dass Nanako nicht anders konnte als was zu sagen.

„Komm schon, stell dich deiner Cousine vor.“

Eingeschüchtert sah Nanako zu Boden. Ihr gelang es einfach nicht Otome in die Augen zu sehen, immerhin war diese eine vollkommen Fremde. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass nur ein leises, fast schon stummes: „'lo“ über ihre Lippen kam, ehe sie sich wieder schutzsuchend hinter ihrem Vater versteckte, der nur sehr erheitert lachte. Scheinbar kannte er seine Tochter viel gesprächiger oder zumindest vorlauter.

„Warum bist du so schüchtern?“

Otome verzog leicht das Gesicht. Keine Frau, egal wie alt sie war, hörte gerne, dass sie schüchtern war. Schon gar nicht vor einer fremden Person. Doch noch weniger, hätte man das gerne vor einem Jungen gehört.

Immerhin, Otome erkannte nun die Ähnlichkeit Nanakos mit dem väterlichenTteil der Familie, als sie ihm mit einem Klaps, für seine Worte, zur Rechenschaft zog. Doch nicht einmal dieser, vielleicht nicht ganz so starke, aber doch schon sehr schmerzhafte Klaps brachte Dojima dazu in seinem Gelächter inne zu halten. Einen echten Mann konnte eben nicht einmal ein richtiger Klaps von seinem Tun abbringen. Otomes Vater war da nicht anders und sicher hatten er und Dojima ein gutes Verhältnis. Vielleicht lag es aber auch eher daran, dass beide Väter waren und die sich solche unangenehmen Macken teilten.

„Also dann... lass uns gehen. Mein Auto steht dort drüben.“

Mit einer Handbewegung verwies Dojima auf sein Auto. Ein alter, aber doch sehr treuer Wagen, der der Kleinfamilie auch in Zukunft noch treue Dienste erweisen würde. Soviel stand fest.

Da Dojima zusammen mit Nanako bereits zu ihrem Auto gegangen war, wandte sich auch Otome ab und bemerkte nur noch das Mädchen, dass sie just in diesen Moment anrempelte. Doch da sie die Großstadt gewohnt war, und man da für gewöhnlich selbst in der U-Bahn sehr engen Körperkontakt bekam, störte sie sich nicht weiter daran und wollte gehen.

„Du hast das verloren.“

Verwundert drehte sich Otome wieder zu dem Mädchen um, dessen Ton doch schon recht barsch war, und sah sie an. Sie hatte was verloren? Davon hatte sie nichts bemerkt. Erst als das Mädchen etwas vom Boden aufhob und ihr entgegenhielt, verstand sie es.

Auch wenn es nur ein einfacher Zettel war, wusste Otome sofort was sie verloren hatte. Es war ihr kleiner Notfallplan, den sie sich am morgen gemacht hatte, um sicher zu Dojimas Haus zu finden. Allerdings war das nun nicht mehr nötig, da Dojima sie ja ohne dorthin bringen würde, wenn sie schon bei ihm im Auto mitfuhr.

Dennoch bedankte Otome sich höflich und nahm dem Mädchen den Zettel ab.

„Was auch immer. Ich hab es nur aufgehoben.“

Otome wieder vollkommen ignorierend, wandte sich das Mädchen ab und lief ihres Weges. Wenn alle Menschen in der Kleinstadt so waren wie sie, dann konnte es für Otome wirklich ein heiteres Jahr werden. Oder hatte sie was falsch gemacht? Egal wie man es betrachtete, dieses Mädchen war neben ihrer unhöflichen Art zu sprechen, doch schon sehr merkwürdig. Auch wenn Otome nicht so recht sagen konnte, woran sie dieses „merkwürdig“ festmachen konnte. Es war einfach ein untrüglich Gefühl, dass sich bei ihrem Anblick breit machte.

„Was ist los?“

Erneut war es die Stimme ihres Onkels, die sie aus ihren Gedanken riss. Wenn sie so weitermachte, würde das noch zur Gewohnheit werden. Sie hatte ihre Abreise für einen kurzen Moment verdrängt, doch jetzt, da sie sich wieder daran erinnerte, rückte alles andere in den Hintergrund. Sie wollte einfach nur noch in die vier Wände ihres neuen Heimes, etwas essen und hinterher schlafen.
 

Auch die Kleinstadt hatte ihre gewissen Tücken. Zumindest bekam Otome das zu spüren, als sie eine gefühlte Ewigkeit in Dojimas, nach Zigarette riechenden Wagen saß. Noch nie war ihr eine kurze Strecke so unsagbar lang vorgekommen wie heute, als sie nur noch einen sehnlichsten Wunsch verspürte. Ein Bett.

Und doch, ein Blick aus dem Fenster verriet ihr, dass dieses Bett wirklich noch wesentlich länger warten musste, als geplant, denn Dojima bevorzugte es, an einer Tankstelle halt zu machen. Nun, eigentlich war es nicht Dojima, der darauf aus war, sondern eher Nanako, die unruhig auf ihrem Platz hin und her rutschte und versuchte den Inhalt ihrer Blase nicht sofort auf dem Beifahrersitz zu verteilen. Da war die Tankstelle doch genau die richtige Lösung um eine Katastrophe zu verhindern.

„Hi! Willkommen bei Moel!“

Der Wagen war gerade mal zum Stillstand gekommen, als ein über motivierter Teilzeitjobber auf sie zugelaufen kam. Doch Dojima und Nanako waren gut darin ihn zu ignorieren, als wäre er nur Luft.

„Du weißt wie du zur Toilette kommst?“

Fragend sah Dojima zu seiner Tochter, die mit einem etwas geräuschvolleren Nicken zu verstehen geben wollte, dass ihr der Weg vertraut war.

„Es ist hinten zu deiner Linken. Du weißt wo links ist? Das ist die Seite mit der du keine Stäbchen hältst.“

Aufdringlich. Genau das war der Gedanke, der Otome sofort kam. Nicht einmal sie hätte Nanako für so dumm eingeschätzt, dass sie nicht wusste, wo Links war. Im Gegenteil, sie machte sogar einen sehr gescheiten Eindruck auf sie. Es bestand somit also auch keine Notwendigkeit ihr noch zu sagen, wo sich Links befand.

„Ich weiß... Mann...“, seufzte Nanako und lief zur Rückseite der Tankstelle, wo sich die Sanitäranlagen befanden.

„Machen Sie eine Reise?“

Ja, aufdringlich war wirklich das richtige Wort gewesen. Das wurde Otome immer bewusster, je mehr neugierige Fragen der über motivierte Teilzeitjobber stellte. Doch schnell kam Otome auf den Gedanken, dass es hier vielleicht üblich war, denn Dojima antwortete wie selbstverständlich auf seine Frage. Es lag wohl aber auch daran, dass Dojima nicht einmal richtig auf ihn achtete und stattdessen in Gedanken abdriftete. Nebenbei erklärte er noch, dass man sie vom Bahnhof abgeholt hätte und sie aus der Stadt käme. Zu viele Informationen. Genau das war, es was Dojima gerade preisgab. Scheinbar war das so eine Krankheit die sich in Kleinstädten herum trieb. Zuviel Neugier und zu viel Auskunftsfreudigkeit. Otome konnte nur hoffen, dass sie sich damit nicht auch noch ansteckte.

„Ein guter Moment um eine zu rauchen.“

Behände zog Dojima eine Schachtel Zigaretten aus der Brusttasche seines Hemdes und entfernte sich, ohne sich wirklich groß um Otome zu kümmern, von den Tanksäulen.

Sie war nun also alleine, mit dem Tankwart, der sie anlächelte und Anstalten machte, auch mit ihr ein kleines bisschen Small Talk zu machen.

„Gehst du in die High School? Überrascht es ein Mädchen aus der Stadt zu sehen, wie klein es hier ist? Hier gibt es so wenig zu tun, ich bin mir sicher, dass du dich schnell langweilst. Du wirst entweder mit deinen Freunden rumhängen oder Teilzeitjobs machen. Da wir gerade davon reden, wir suchen momentan Teilzeitjobber. Denk darüber nach. Uns ist es egal ob du eine Schülerin bist.“

In Windeseile hatte der Tankwart ihr ein Ohr abgekaut und so viele Informationen wie nur möglich an den Kopf geworfen. Dass er ihr dabei wohl nichts Neues erzählte und ihr Hoffnungen machte, hier so etwas wie Freunde zu finden, verschwieg sie.

Es kam ihr seltsam vor, denn er kam weiter auf sie zu, hielt ihr seine Hand entgegen und lächelte sie auffordernd an. Flirtete er etwas gerade mit ihr? Oder war es wirklich so eine Kleinstadtmarotte so vertraut mit Wildfremden zu reden?

So richtig einordnen konnte es Otome nicht, doch sie kam ihm etwas entgegen und schüttelte seine Hand. Wahrscheinlich würde sie diesen Jungen noch öfter sehen und da war es nur gut, sich mit einigen Leuten gut zu stellen und nicht gleich einen ersten schlechten Eindruck zu hinterlassen.

„Oh. Ich sollte zurück an die Arbeit gehen.“

Fast schon fluchtartig löste sich der Angestellte von Otome, als er Nanako bemerkte, die wohl alles erledigt hatte, was ein kleines Mädchen erledigen konnte. Es war seltsam, doch Otome kam nicht einmal dazu sich Gedanken darüber zu machen, denn sie spürte plötzlich diesen Schwindel der sie ergriff und dafür sorgte, dass sie sich, die rechte Hand an den Kopf haltend, an den Wagen lehnte um nicht zusammenzubrechen.

Zu ihrem Unglück, blieb das auch Nanako nicht verborgen.

„Geht es dir gut? Bist du Reisekrank? Du siehst nicht gut aus...“

Otome war schleierhaft, woher diese plötzliche Erschöpfung kam. Sie war doch für gewöhnlich nie Reisekrank gewesen. Oder lag es einfach an der Umstellung? War die Landluft vielleicht so rein, dass sie als geborenes Stadtkind sich erst daran gewöhnen musste?

Nein, dass konnte es nicht sein. Sie war einfach nur müde. So einfach war es. Müde.

„Was ist los? Geht es dir gut?“

Nun hatte auch Dojima mitbekommen, dass es seiner Nichte nicht gut ging. Immerhin etwas, wobei das nicht verwunderlich war, denn mit Sicherheit war ihr auch schon alle Farbe aus dem Gesicht gewichen und sie sah sicherlich wie ein Geist aus. Normal für solche langen Reisen und besonders für lange Tage die einfach nicht enden wollten.

„Mir ist nur schummrig...“, flüsterte sie leise und schüttelte etwas den Kopf.

Irgendwie wollte sie den Schwindel loswerden, auch wenn Kopfschütteln da wohl nicht die beste Variante war.

„Das ist verständlich. Es muss eine lange Reise für dich gewesen sein. Warum machst du nicht einen kleinen Spaziergang und holst etwas tief Luft? Sag es mir einfach, wenn du weiterwillst.“

Dankbar nickte Otome und entfernte sich von ihrem letzten Reisevehikel um die Shoppingmeile etwas zu erkunden. Doch schnell merkte sie, dass es nur eines gab, was diese Shoppingmeile am besten beschrieb. Leer.

Langsam lief Otome über die leere, kaum befahrene Straße. Nur ein paar Menschen hatten sich raus gewagt. Zwei Geschwister, die sich wohl stritten und andere fremde Menschen. Ebenso wirkte die Schmiede doch schon recht befremdlich, aber hier störte sich scheinbar niemand dran.

Es war einfach nichts los, weder im Bücherladen, noch im 24 Stunden-Markt mit der alten Dame. So langsam fragte sich Otome wirklich, wie sie es hier aushalten sollte. Und plötzlich, stand sie vor ihr. Dem Mädchen vom Bahnhof.

„Was...? Haben wir uns schon einmal gesehen?“

Scheinbar erinnerte sie sich nicht an Otome, dafür waren ihre Erinnerungen aber sehr lebendig. Wie war sie so schnell hier hergekommen? Was hatte sie am Bahnhof gemacht? Es waren Fragen, die Otome brennend interessierten, doch warum? Hatte die Kleinstadtkrankheit sie bereits befallen?

„Was hast du am Bahnhof gemacht?“

Ohne es richtig kontrollieren zu können, kam Otome die Fragen über die Lippen. Mit ernsten Blick fixierte sie die Fremde, die nun scheinbar auch Otome wieder erkannte.

„Der Bahnhof? Oh, das eine Mal... Nichts. Ich bin nur... Ich habe keinen Ort zu dem ich kann.“

Sie verfiel in andächtiges Schweigen. Seltsam. Ja, das war sie wirklich. Kam sie etwas nicht von hier? Was meinte sie damit, dass sie keinen Ort hätte, zu dem sie konnte?

Otome wollte gerade zu ihrer Frage ansetzen, als sie inne hielt. Nein, es hatte keinen Zweck. Die Fremde würde ihr jetzt nicht antworten. Aber vielleicht, wenn sie das Mädchen wiedersah, würde sie Antworten auf ihre Fragen bekommen.

Unverrichteter Dinge ging Otome wieder zurück zu Dojima, der sich fast schon erleichtert anlächelte. Wahrscheinlich war er froh, dass sie in der Shoppingmeile nicht zusammen gebrochen war.

„Wie geht es dir? Bist du bereit wieder ins Auto zu steigen?“

Stumm nickte Otome. Sie war ohne Zweifel immer noch etwas blass um die Nase herum, aber immerhin war der Schwindel gewichen und sie musste sich keine Sorgen mehr machen, dass ihre Beine nachgaben. Dennoch es war schon merkwürdig gewesen, dass dieser Schwindel genauso gegangen war, wie er sie befallen hatte.
 

Sie hatte sich gerade an den Zigarettengestank im Auto gewöhnt, als ihre Reise bei Dojimas Haus endete und sie das Vehikel erleichtert verließ. Länger hätte sie wahrscheinlich nicht in der ruckelnden Kiste sitzen können, auch wenn sie noch recht mobil für ihr Alter war.

Schweigend betrachtete sich Otome das Haus mit zwei Etagen, in dem sie nun ein Jahr leben würde. Ein Jahr lang wäre das ihr Zuhause. Es fühlte sich seltsam an. Nicht so, als würde man nach einer langen Reise nach Hause kommen, sondern eher so, als würde man als Eindringling in irgendein vorgefertigtes Bild eindringen und die Idylle zerstören.

Nicht zum ersten Mal an diesem Tag fragte sich Otome, ob ihre Eltern das wirklich ernst meinten. Ob sie wirklich von ihr erwarteten, dass sie sich in eine Familie eingliederte, die zwar ein Teil von ihr war, aber doch vollkommen fremdartig.

Ohne ein Wort zu sagen, oder sich zu bewegen, blieb sie noch etwas stehen und starrte zum Fenster in der zweiten Etage. War sie bereit in diese fremdartige Welt einzudringen? Eigentlich nicht. Aber es war doch egal. Denn sie musste es tun, ob sie wollte oder nicht.

Seufzend hob Otome ihre Reisetasche auf und schulterte sich diese auf. Sie würde jetzt da rein gehen und einfach dieses Spielchen mitspielen, auch wenn sie schon beschlossen hatte, wie sie es spielen würde. Ein Jahr der Einsamkeit, als Alien auf einen fremden Planeten.
 

„Okay, wie wäre es mit einem Toast?“

Lächelnd hob Dojima sein Glas und wartete, bis es Nanako und Otome gleichtaten. Kurz erklang das blecherne Geräusch von einer Dose, die gegen eine Andere prallte und schon war die Willkommenszeremonie beendet.

Durstig genehmigte sich Otome einen Schluck und sah zu Nanako, die ihr Glas wieder abstellte und sich stattdessen dem gekauften Bento widmete.

Wahrscheinlich hatte Dojima heute keine Zeit zum kochen gehabt, was okay war. Ab und an ein Bento konnte nie schaden. Noch dazu hätte Otome nach so einer Fahrt auch keine Lust mehr verspürt auch nur einen Finger krumm zu machen.

„Deine Mutter und Vater sind also beschäftigt wie immer...“, setzte Dojima an und versuchte sich an ein klein wenig Konversation.

„Sie arbeiten doch jetzt im Ausland, oder? Ich weiß, dass es nur für ein Jahr ist, aber wegen der Arbeit deiner Eltern hier festzusitzen ist... Nun ja, es ist schwer ein Kind zu sein. Nun, hier sind nur Nanako und ich, deswegen ist es schön dich hier zu haben. Also bist du, solange du hier bist, ein Teil dieser Familie, deswegen fühl dich wie Zuhause.“

Ein Teil dieser Familie. Dojima hatte wirklich gut reden. Wie konnte sie ein Teil dieser Familie werden, wenn er wohl der einzige war, der mit ihr sprechen würde? Nanako zeigte ihr ja sogar jetzt noch die kalte Schulter und das war kein angenehmes Gefühl. Sie fühlte sich abgelehnt und doch konnte sie das kleine Mädchen verstehen, dass weiterhin ihr Bento aß und die beiden Erwachsenen einfach ignorierte als seien sie nicht da.

„Danke für Ihre Freundlichkeit.“

Otomes Mutter hatte ihr vor der Abreise noch eingebläut, dass sie nett zu ihrem Onkel sein sollte. Es war wie ein Befehl, den sie jetzt ausführte, auch wenn sie Dojima wohl nur ein Lachen entlockte.

„Komm schon, du musst nicht so förmlich sein. Sieh nur, wegen dir ist Nanako ganz verspannt.“

Erneut sah Otome zu Nanako, die ihren Vater fragend ansah. Wenn sie so schon verspannt aussah, dann wollte sie nicht wissen, wie das Mädchen auf sie wirken würde, wenn sie entspannt war.

Dojimas belustigtes Lachen verklang, als sein Handy klingelte. Er hatte gerade zu seinem Getränk greifen wollen, doch das konnte er sich nun wohl abgewöhnen.

Sofort nahm er das Gespräch an, erhob sich vom Tisch und führte es nahe der Couch.

„Okay, ich bin sofort da.“

Verwundert hob sich eine Augenbraue Otomes. Wohin wollte ihr Onkel noch zu dieser Zeit? Und wer hatte ihn da angerufen? Irgendwie konnte sie sich keinen Reim darauf machen. Schon gar nicht, als er erklärte, dass sie ohne ihn weiter essen sollten und er sich bereit zum Aufbruch machte.

Als Dojima die Haustür geöffnet hatte, konnte Otome deutlich hören, dass es regnete, was Dojimas Frage an Nanako, was sie wohl mit der Wäsche gemacht habe, nur noch mehr verdeutlichte. Und schließlich war er weg. Der einzige Mensch, mit dem Otome noch kommunizieren konnte.
 

„Was macht dein Vater eigentlich?“

Bevor sich Otome einen weiteren Bissen in den Mund schieben wollte, konnte sie nicht umhin, ihre Cousine zu fragen, was für einen Beruf Dojima ausübte, dass er wohl jederzeit bereit zum Aufbruch sein musste. Noch dazu wollte sie diese bedrückende Atmosphäre, die durch den Fernseher zum Glück nicht auch noch zu bedrückender Stille geworden war, durchbrechen.

„Er... untersucht Zeug. Wie zum Beispiel Tatorte. Er ist ein Kriminalbeamter.“

„Und jetzt zu den lokalen Nachrichten.

Stadtrat Sekretär Taro Namatame steht unter Beschuss eine Affäre mit einer weiblichen Reporterin zu haben. Seine Frau, die Enka-Balladen Sensation, Misuzu Hiiragi, offenbarte unserem Sender dass sie einen Imageschaden verursachen wird. Als Antwort darauf hat Eye Television entschieden alle öffentlichen Auftritte mit Nachrichtensprecherin Mayumi Yamano abzusagen.“

Irgendwo hatte Otome diese Nachrichten schon gehört. Sicher, sie waren in aller Munde, schon alleine weil die Sängerin Misuzu Hiiragi förmlich gegen die Nachrichtensprecherin hetzte, die Otome jedoch vollkommen unbekannt war. Es lag wohl daran, dass sie sowieso selten bis nie Fernsehen sah, was ihre Freundinnen, aus der Heimat, bis heute nicht verstehen konnten. Wozu brauchte sie schon die Flimmerkiste mit all seinen Tratsch und Klatsch, wenn sie diesen auch von ihren Mitschülern bekommen konnte? So hat Otome zumindest gedacht, weswegen sie innerlich gehofft hatte, dass man hier in einer Kleinstadt anders mit dem Thema Fernsehen umgehen würde, doch scheinbar hatte sie sich geirrt, oder sie war einfach, aus Nanakos Sicht, zu langweilig.

„Das ist langweilig...“

Desinteressiert von Affären und Racheakten, von denen sie sowieso noch nichts verstand, griff Nanako zur Fernbedienung und schaltete auf einen Sender ein, auf dem ein fesselnder Ohrwurm Werbung für einen Schnäppchenmarkt machte.

„In Junes ist jeder Tag ein Anerkennungstag für Gäste. Sieh es dir selbst an und lerne unsere Produkte kennen! Every day's great at your Junes.“

Ein ungeahntes Lächeln schlich sich auf Nanakos Lippen, als sie den Ohrwurm hörte. Scheinbar war es nicht das erste Mal, denn fehlerfrei sang sie eben jenen mit. Doch genauso schnell wie das Lächeln aufgetaucht war, und Nanako sich bewusst wurde, dass ihre Cousine noch hier war, verschwand es wieder.

„Willst du nichts essen?“

Immerhin. Einen Satz hatte das Mädchen ihr gewidmet. Doch so richtig klang es nicht danach, als würden sie noch warm miteinander, oder gute Freunde werden.
 

Das Zimmer, das Dojima ihr zur Verfügung stellte, war für die Bedürfnisse eines Jugendlichen wirklich ausreichend. Hier gab es einen Fernseher, ein Regel, eine Couch, einen Tisch und zusätzlich noch einen Schreibtisch. Es war ideal um Freunde einzuladen, auch wenn Otome irgendwie ihr westliches Bett vermisste und nun auf einen Futon umsteigen musste. Aber für ein Jahr würde es gehen. Noch dazu, wenn sie es positiv sah, würde sie durch das verrücken des Tisches Muskeln bekommen.

Aber vorerst musste sie ihre Kisten ausräumen. Stück für Stück füllte sich der leere Raum mit Erinnerungen an ihre alte Klasse, an vergangene Zeiten und längst vergessenen Freunden, die sie aus den Augen verloren hatte.

Sie wurde mit einem Mal wehmütig, denn wenn sie nun ein Jahr hier verbrachte, würden sie dann nicht ihre Freunde in der Großstadt auch vergessen? Oder würden sie waren?

Zweifelnd zog Otome ihr Handy aus der Rocktasche und sah auf das Display. Sie hatte keine neue Nachricht bekommen, und es war auch kein verpasster Anruf zu sehen. Hatte man sie jetzt schon vergessen? Oder wartete man darauf, dass sie den ersten Schritt machte und eine SMS schrieb?

Otome ließ sich auf ihre Couch sinken und starrte auf das Handy, während sie Namen für Namen in ihrer Kontaktliste durchging. Und schließlich hielt sie bei einem inne.

Miwako aus ihrer Klasse war wohl etwas, was man beste Freundin nannte. Sie hatte bei ihren Abschied geweint und gemeint, dass sie sie vermissen würde. Otome hatte ihr geglaubt und versprochen, dass sie sich, sobald sie da war, meldete. Im ganze Eifer des Gefechts hatte sie das wohl irgendwie vergessen.

Schlief Miwako schon? Wartete sie vielleicht auf eine Nachricht von ihr? Otome war sich unsicher, was sie tun sollte, aber keinesfalls wollte sie Miwako enttäuschen, weswegen sie entschied den ersten Schritt zu machen.

Hallo Miwako. Ich bin sicher angekommen. Alles ist so ruhig und friedlich hier. Onkel Dojima ist nett, aber ich bezweifle, dass ich mich hier gut einleben werde. Ich melde mich die Tage wieder, deine Otome.

Ein Knopfdruck später war ihre Nachricht abgeschickt und die Müdigkeit, die sie seit Yasoinaba heimsuchte, umfing sie wieder. Sie hatte alles erledigt. Ihre Kisten waren ausgepackt, die Uniform für ihre neue Schule lag bereit und sie wollte einfach nur schlafen.

Müde erhob sich Otome von ihrem Sofa und ging zu dem Futon, den sie ausbreitete. Sie wollte nur noch eine Dusche nehmen, ehe sie wirklich endlich schlafen konnte.
 

Als sie die Augen öffnete, konnte sie nichts sehen. Dicker Nebel hüllte sie ein und gab ihr nicht einmal die Gelegenheit sich einen Überblick über ihren momentanen Standort zu machen. Sie war sich sicher, dass es ein Traum war, immerhin war sie doch zu Bett gegangen, nachdem sie geduscht hatte, doch irgendwie erschien ihr das alles so real. Was sollte sie tun?

'Es ist nur ein Traum', wisperte sie sich in Gedanken zu und entschied, einfach dem Weg zu folgen, auf dem sie sich befand.

Schritt für Schritt, Meter um Meter kam sie voran und plötzlich erklang ein Glöckchen.

„Suchst du die Wahrheit?“

Die Stimme die erklang, schien sich zwar auf derselben Ebene zu befinden, aber sie war dennoch so weit entfernt. Ihr Echo wurde von dem Nebel verschluckt, so dass es unmöglich war, einen genauen Standort fest zu machen. Aber mehr als diesen Weg gab es nicht. Otome hatte somit keine andere Wahl als ihm weiterhin zu folgen.

Erneut kam sie Schritt für Schritt voran, bis wieder ein Glöckchen erklang und sie inne hielt.

„Wenn es die Wahrheit ist, die du begehrst, dann komm und finde mich...“

Ein unsagbar starkes Verlangen, den Urheber dieser Stimme zu finden, machte sich in Otome breit. Sie wollte wissen wer es war, wer sich hinter dem ganzen Nebel versteckte und sich scheinbar so sicher fühlte.

'Nur Verbrecher verstecken sich...'

Ein Gedanke keimte auf. Vielleicht hatte ja die Person einen Grund sich zu verstecken? Sie musste es einfach erfahren, weswegen sie das letzte Stück bis zu einer Tür lief. Erst davor blieb sie stehen, starrte auf Tor, dass sich langsam öffnete und ihr Eintritt gewährte.

Ohne darüber nachzudenken, zog sie ein Schwert. Sie wusste nicht woher sie es auf einmal hatte, doch immerhin war das ein Traum. Warum sollte sie sich dann also über so unwichtige Details Gedanken machen?

Entschlossen, trat Otome durch die Tür und erkannte die im Nebel verhüllte Silhouette.
 

„So, du bist also Diejenige, die mich verfolgt... Hahahaha... Gib alles was du hast.“

Es brauchte keine Aufforderungen von Seiten der Stimme, damit Otome entschlossen ihr Schwert umklammerte und auf ihren Gegner zu stürmte.

Sie wusste nicht wer es war, ob Mann oder Frau. Alles was ihr mit einem Mal klar wurde, war die Tatsache, dass sie diese Person, warum auch immer, aufhalten musste.

Mit aller Kraft holte sie aus, sie spürte auch, wie die Klinge ihr Ziel traf, aber nicht, wie schwer es dieses verletzte.

„Hm... Es scheint als könntest du trotz des Nebels etwas sehen... Ich verstehe... In der Tat... das ist eine interessante Information... Aber... Du wirst mich nicht so leicht fangen... Wenn es Wahrheit ist, die du suchst, dann wird deine Suche noch viel schwerer...“

Die Worte verklangen und der Nebel wurde dichter. Otome konnte nicht mehr sehen, ob ihr Gegner noch da war, doch sie spürte ihn klar und deutlich.

Erneut lief sie erhobenen Schwertes zu der Stelle, doch dieses Mal traf die Klinge nicht ihr Ziel. Sie konnte mit diesem Nebel nicht zielen. Und doch musste sie etwas tun, bevor dieser Gegner verschwand.

Hilfesuchend streckte sie ihre Hand in die Luft. Es gab nur eines was sie tun konnte.

Ein bläuliches Leuchten regnete auf sie herab. Sie spürte eine unbändige Macht in sich aufsteigen. Wie Blitze durchzuckte es sie und es fühlte sich auf seltsame Weise vertraut und gut an.

Entschlossen formte sie die Hand zur Faust, als wollte sie etwas zerdrücken. Es war der Ruf den sie tätigte, um eine schemenhafte Gestalt zu beschwören die mit einem mächtigen Blitz ihren Gegner angriff. Doch auch dieser ging daneben.

„Alle sehen nur was sie wollen... Und der Nebel wird sich nur verdichten... Werden wir uns wiedersehen...? An einem anderen Platz als hier... Haha ich freue mich darauf...“

Die Stimme schwand und Otome verstand, dass sie nicht wieder erklingen würde. Doch etwas blieb, der Nebel, der immer dichter wurde und ihr schließlich das Bewusstsein raubte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieses Kapitel war wirklich nicht leicht. ich hatte ursprünglich eine andere Version und eigentlich sollte Kapitel 1 den halben April ausmachen, aber ich habe mich nun doch entschieden, jedem wichtigen Plotereignis ein Kapitel zu widmen und die zusammengerafften Wochen in eines zu packen. (so interessant ist es immerhin nicht wenn immer da steht "Otome las ein Buch")
besonders wichtig ist mir hier allerdings Miwako, die eine Schlüsselfigur werden soll, um Otome selbst ein wenig besser charakterisieren zu können. Sie wird zwar keinen direkten Auftritt haben, aber dennoch etwas relevanter wenn auch nicht offensichtlicher, für die Entwicklung Otomes sein.

Schwierig war, nicht zu spoilern, weswegen sich Otome soviele Fragen stellt. Ich wollte viel anhinten, aber nicht in so starken Maße, dass es zuviel verrät.

ich hoffe, euch gefällt diese What-If FF, selbst wenn sie sich noch sehr merklich an das Spiel hält, und lediglich Gedanken und erfundener Background reinkommt. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Pfeffersosse
2014-09-01T17:49:09+00:00 01.09.2014 19:49
Ein sehr schöner Einstieg in die FF. Mir gefällt es, wie du Otomes Gefühlswelt und Innenleben beschreibst. Deine Beschreibungen sind auch alle wirklich sehr toll gewesen und haben mich dazu gebracht, mir die Sachen vorzustellen. Am besten gefallen mir die Sequenzen, in denen sie im Nebel festsitzt. Das gibt so ein leichtes Gefühl der Hilflosigkeit und der Neugierde.
Ich muss auch Otome hier zustimmen, denn ein wenig komisch ist es ja schon, dass ihre Eltern sie wegschicken, weil sie nicht alleine sein sollte, aber dann doch alleine den Weg zum Onkel antreten muss. Ziemlich paradox so etwas. Aber manchmal muss wohl etwas paradoxales passieren, damit auch etwas Neues geschehen kann. Immerhin hat sie deshalb so einen großen Trubel direkt am ersten Tag, dass es noch erstaunlich ist, dass sie nicht schon eher, wenn sie so müde war, eingeschlafen ist. Und actionreich war der erste Tag beim Onkel ja auch schon.
Ich finde es auch sehr interessant (um auf deine Antwort vom Prolog zurückzugreifen), dass du mit einbringst, dass Otome ja ‚gesteuert‘ wird. Außer ich hätte dies nun doch falsch verstanden. Aber das bringt die Sache so schön rüber, wenn sie sich dann Sachen fragt oder eine Aktion plötzlich abbricht. Das gibt einem das Gefühl im Spielgeschehen zu sein, obwohl man es ja dennoch nicht wirklich ist.
Generell hat es mir gut gefallen, dass sich Otome viele Fragen gestellt und nicht alles sofort als selbstverständlich hingenommen hat. Oft ist es in Spielen so dargestellt, aber ob der Protagonist sich wirklich so fühlt, ist meistens nicht wirklich ersichtlich.
Mir sind nur ein paar Fehler aufgefallen. Nichts dramatisches, das Meiste davon waren nur Tippfehler, aber leider doch etwas auffällig. Wenn du dennoch wissen möchtest, wo sie sind, kann ich dir das noch sagen (per ENS oder so).

Du hast auf jeden Fall mit dem Kapitel schon Spannung aufgebaut, jetzt bin ich echt mal gespannt, was weiter passiert. Neue Fragen haben sich mir aufgetan.
Das Mädchen, ist das eine aus den Charafiles? Oder kann nur Otome sie sehen? Irgendwie werde ich das Gefühl nämlich nicht los, dass dies wohl eher der Fall ist.
Wieso sah ihr Onkel so fertig aus und wieso scheint er sich so sonderbar um seine eigene Tochter zu kümmern? Liebt er sie dennoch? Ich weiß noch nicht genau, was ich von Dojima halten soll. Und ich kann mir gut vorstellen, dass sich Otome und Nanako sicherlich noch besser verstehen nach einiger Zeit. Denn die Kleine scheint wohl schon einige Zeit selbstständig handeln zu müssen.
Wieso sind Otomes Träume überhaupt so lebhaft und wirken so real auf sie (und auf den Leser)? Hat es was mit diesem Velvet Room zu tun oder ist es gar etwas ganz anderes? Wieso hat sie das Schwert (das will ich auch gerne wissen ;3) und was hat es mit der Gestalt im Nebel und dem ganzen Schluss auf sich?
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was im nächsten Kapitel alles passieren wird.
Antwort von:  Erenya
01.09.2014 21:43
Marie kann jeder sehen. Aber in Inaba kümmert man sich nicht so sehr um andere Personen.
Das mit der Waffe erklärt sich später. otome hat dazu eine persönliche Bindung, könnte m,an sagen.
Von:  fahnm
2013-12-28T02:01:06+00:00 28.12.2013 03:01
Klasse Kapi^^
Ich bin schon sehr aufs nächste kapi gespannt.


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