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Face-off

Am nächsten Morgen wäre Yata am Liebsten schon wieder zuhause geblieben. Nicht nur, dass die Schule nicht sowieso total langweilig war, hatte er auch nach wie vor keine Lust Saru zu begegnen.

Da seine Mutter aber heute Morgen zuhause war, konnte er leider nicht so einfach unbehelligt schwänzen ohne einen Kopf kleiner gemacht zu werden.

Stattdessen ging er extra früh los, um Saru aus dem Weg zu gehen, der ihn jeden Morgen abholte.

Früher oder später würde sie sich zwangsläufig treffen und solange wollte er noch seine Ruhe haben, denn er war verdammt noch mal wütend auf Saru.

Er hatte Geheimnisse vor ihm und traute ihm anscheinend nicht. Seinem besten Freund!

In seinem Klassenraum angekommen legte er seine Tasche auf seinem Platz ab und gesellte sich dann zu ein paar Klassenkameraden, um sich die Zeit bis zum Unterrichtsbeginn zu vertreiben. Im Gegensatz zu Saruhiko war er nämlich einigermaßen gesellig, auch wenn er die Zeit mit Saruhiko alleine bevorzugte.

Keine 5 Minuten bevor es zum Unterricht klingelte betrat auch Saru den Raum. Dieser sah sich im Klassenraum um, erblickte Misaki in der Gruppe von Jungen, die ein paar Plätze vor ihm saßen und sich unterhielten, aber machte keine Anstalten sich dazu zu setzen.

Selbst wenn Misaki ihn nicht versetzt hätte, würde er nie im Leben mit anderen Mitschülern freiwillig sprechen wollen außer Misaki.

Als die Lehrerin den Raum betrat, setzten sich alle Schüler wieder auf ihre Plätze und so nahm Misaki neben Saruhiko Platz.

Saru blickte ihn finster an und wollte gerade etwas zu ihm sagen, doch Misaki wandte den Blick ab und sah stur geradeaus auf die Tafel.

Misaki konnte das Schnalzen von Saruhikos Zunge hören, doch er wagte es nicht sich nach ihm umzublicken.

Ignorieren war seine erst beste Taktik gewesen, um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen.

Die Zeit verstrich nur quälend langsam und fühlte sich für Misaki wie eine Ewigkeit an. An Saruhiko, mit dem er sich die Stunde über sonst beschäftigte, indem sie Zettelchen untereinander tauschten, irgendetwas spielten oder zeichneten, verstrich die Zeit echt langsam.

Er seufzte erleichtert auf, als die Doppelstunde Englisch endlich vorbei. Neben sich regte sich jemand und Misaki wusste sofort, dass Saru aufgestanden war.

„Misaki, wir…“, begann Saruhiko zu sprechen. Sein Tonfall war monoton und gelangweilt wie immer.

„Hey Yata! Willst du mit mir und Yosuke in der Mensa essen gehen!?“, wurde Fushimi jäh von dem Sitznachbar vor Misaki unterbrochen, der den Kleineren fröhlich angrinste und auf sich und dem Jungen neben ihm zeigte.

„…Klar, wieso nicht!?“, antwortete ihm Misaki schnell und erhob. Das war die Gelegenheit Saru weiter aus dem Weg zu gehen.

Zusammen ging mit den beiden Anderen aus dem Raum und würdigte seinen besten Freund keines Blickes mehr.
 

Während sich Misaki in der Mensa vergnügte, saß Saruhiko alleine auf dem Schultag, wo er sonst seine Pause immer mit Misaki verbrachte.

Er fragte sich langsam ernsthaft was in ihn gefahren bzw. was Saruhiko getan haben könnte, das Misaki ihm aus dem Weg ging.

In den letzten Tagen war doch alles wie immer gewesen. Darüber war sich Saru ziemlich sicher, denn er behielt alles, wenn es um Misaki ging und ihm war nichts Unnormales aufgefallen.

Seltsam…

Er würde ihn definitiv zur Rede und aus ihm herausbekommen, was das Ganze sollte.

„Tch…“

Er hasste nichts mehr als ignoriert zu werden, vor allem von seinem besten Freund.

Bester Freund war vielleicht nicht die richtige Bezeichnung für ihn, denn er war weit mehr für ihn. Viel mehr als sich sein kleiner Freund je vorstellen konnte.

Er seine heimliche Liebe und war ihm schon nach ein paar Tagen, als sie sich kennenlernten, hoffnungslos verfallen. Doch würde der Kleine davon etwas ahnen, so war Saruhiko felsenfest davon überzeugt, dass der Andere schnell das Weite suchen würde.

Misaki war sein Lebensinhalt und wenn dieser ihn auf Dauer ignorieren oder er verschwinden würde, würde er daran zerbrechen.

Also blieb er die ganze Zeit stumm und tat alles dafür, um ihm so nah wie möglich sein zu können.

Er erhob sich langsam und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Jetzt war definitiv nicht die Zeit darüber nachzudenken, was er niemals bekommen konnte.

Gleich würde die nächste Doppelstunde beginnen, in denen Misaki und er verschiedene Fächer hatten. Danach hatten sie beide Schule aus, aber so wie er Misaki einschätze würde er so schnell es geht das Weite suchen, sobald die Stunde zu Ende war um ihn nicht sehen zu müssen.

Er würde ihn einfach vor seinem Klassenraum abfangen und zur Rede stellen. Da konnte er ihm nicht entkommen.

Es tat weh zu wissen, dass der Andere momentan nichts von ihm wissen wollte…
 

Normalerweise hasste Misaki diese Unterrichtstunde, weil er von Saruhiko getrennt und es somit noch langweiliger als sonst schon war, aber heute war er ganz froh darüber Ruhe vor dem Größerem zu haben.

Als die Schulglocke läutete und somit das Ende der Stunde ankündigte, packte Misaki schnell seine Tasche und machte sich aus dem Weg nach draußen.

In der Halle stieß er fast mit Saruhiko zusammen, erkannte ihn aber nicht sofort.

„…Sorry… AH! Saru!“, schrie er entsetzt aus, als er die Person vor ihm erkannte, und wurde kreidebleich.

„Hallo Mi~sa~kiiii~. Schön dich zu sehen.“, Saruhiko grinste ihn schief an.

Er wollte ihn einfach ignorieren und sich an ihm vorbeizwängen, doch bevor er überhaupt einen Fluchtversuch starten konnte, packte ihn Saru an den Schultern und schob ihn mit Leichtigkeit in den leeren Gang neben seinem Klassenzimmer, der zur Kellertreppe führte und somit kein Schüler auf dem Heimweg benutzte.

„Was soll das!?“, Misaki versuchte sich zu wehren und frei zu kommen, doch Saru festige daraufhin nur weiter seinen Griff und drückte ihn gegen die Gangwand.

„Das Gleiche möchte ich dich fragen. Was war heute und gestern los mit dir?“, er sah ihn eindinglich an.

„W-Was soll schon gewesen sein...!?“, fauchte Misaki nur zurück, während seine Wangen rot wurden, weil Saruhikos Gesicht so nah war.

„Du schwänzt die Schule und gehst mir aus dem Weg. Einfach so?“, seine Stimme wurde kalt und wenn man ihm tief in die Augen saß, sah man den Schmerz, der tief ihnen verborgen war.

Misaki wandte den Blick von ihm ab, konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen.

„Ich wollte einfach nur alleine sein…“, nuschelte er leise vor sich hin. Dass er Saruhiko nicht mehr richtig in die Augen sehen konnte, nachdem was er da beobachtete hatte, konnte er ja schlecht sagen.

„Deswegen bist du auch mit diesen Dummköpfen aus unserer Klasse unterwegs. Wohl kaum,“ Saruhiko begann ihn zu schütteln, „Sag schon, was los ist. War dein Vater mal wieder zuhause und betrunken? Hatte er dich wieder beschimpft und verprügelt???“ Seine Stimme klang besorgt.

„Nein, nein, keine Sorge…“, erwiderte Misaki nur kleinlaut.

„Was ist es dann??? Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“, Saru riss sein Kinn mit einer Hand nach oben und zwang ihn so ihm in die Augen zu schauen, „Ich dachte, du vertraust mir! Ich dachte beste Freunde erzählen sich alles!“

Diese Aussage brachte für Misaki das Fass zum überlaufen.

Er funkelte ihn böse an und schoss zurück: „JA, das dachte ICH auch. ABER DAS MUSST DU GERADE SAGEN!“

„Was soll das heißen!?“, Saruhikos griff lockerte sich langsam. Man konnte ihm seine Verwirrung nicht ansehen, doch schwang sie einfach in seiner Stimme mit.

Misaki riss sich bei der Gelegenheit von ihm los und schrie ihn an:

„DAS WEISST DU GANZ GENAU. WER HAT HIER GEHEIMNISSE VOR WEM, HM!?“

Misaki rannte los, kurz bevor er um die Ecke abgebogen war, drehte er sich noch einmal um.

„LÜGNER! VERRÄTER! BASTARD!“, spie er ihm förmlich ins Gesicht bevor auf dem Absatz kehrt machte und um die Ecke verschwand.

Saruhiko sah ihm nur perplex hinter her. Seine Befürchtungen waren anscheinend noch schlimmer als gedacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Noctis_Lucis
2016-01-01T19:57:08+00:00 01.01.2016 20:57
Ich Find die Story echt interessant schade das sie nicht weiter geht :(


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