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Durch die Hölle für einen Freund.

von

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„Er ist schon wieder nicht da.“ Lysop sprach aus, was alle dachten. Keiner hatte großen Appetit, seit sich der Schwertkämpfer verändert hatte.

Selbst Ruffy aß weniger als normalerweise.

Sanji setzte sich auf seinen Platz und starrte dabei auf den Gegenüberliegenden, der schon lange leer war. „Er war auch heute wieder früher wach als ich.“

Abgesehen von Dreien aus der Crew konnte sich niemand erklären, weshalb es so gekommen war, doch diese drei schwiegen eisern.

Es war allein die Entscheidung des Grünhaarigen, alle anderen aufzuklären. Sie würden es erst tun, wenn alles ausartete.
 

Ein gellender Schrei durchbrach die Stille auf der Thousand Sunny.

Früher wäre jeder Einzelne von ihnen losgerannt, um herauszufinden, wer geschrien hatte und was der Grund für einen solchen Ausbruch war.

Doch jetzt war nicht früher, jetzt war heute.

Und heute war alles anders.

Ohne nachzusehen wussten sie, wer gerade furchtbare Qualen erlitt, dafür musste sich niemand von seiner Position aus zu ihm begeben.

Es hätte ja doch nichts genutzt.

Nach außen hin sah es so aus, als hätte keiner der Besatzung der Strohhutbande etwas mitbekommen, doch wer genauer hinsah, wusste es besser.

Auch wenn sie sich daran gewöhnt hatten, einen kurzen Blick schenkte jeder von ihnen dem Krähennest, indem einer ihrer Freunde gerade Fürchterliches durchstand.

Allein.

Und sie konnten nichts tun, das nagte an ihnen am meisten.

Er ließ sie nicht an sich heran. Statt sich helfen zu lassen, mied er jeden Einzelnen, wollte keinen Kontakt.

Es war nicht verwunderlich, dass er so handelte, er war noch nie ein geselliger Typ Mensch gewesen.

Ein Einzelgänger, das war er gewesen, bevor er Mitglied, sogar das Erste, in dieser Crew wurde.

Mit der Zeit war er aufgetaut, aber ändern ließ er sich nicht, seine Ruhe zu haben war ihm immer noch sehr wichtig und das hatten sie alle toleriert.

Jeder hier hatte seine Marotten und jeder akzeptierte diese.

Beunruhigt sahen alle wieder kurz zum Ausguck als der erste Schrei auch der letzte blieb.

Bisher war es nie nur ein Einzelner geblieben, sondern Weitere waren gefolgt.

Chopper schritt schon nervös Richtung Krähennest, um nachzusehen, ob der Grünhaarige noch bei Bewusstsein war, doch noch ehe er den Mast überhaupt erreichte, drang der nächste Schmerzenslaut über das Deck.

Das kleine Rentier hatte kaum Zeit auszuweichen, als der Schwertkämpfer runtergesprungen kam und zur Reling hechtete, das Augenmerk der restlichen Acht haftete auf ihm.

Über dem Geländer der Sunny hängend übergab er sich in die Fluten.

Seine Fingernägel gruben feine Rillen in das Holz, seine Fingerknöchel stachen weiß hervor und seine sonst gebräunte Hautfarbe war in aschfahl übergegangen.

Ruffy schritt langsam, bedacht darauf nicht zu hastig zu gehen, auf ihn zu. Während er noch ging, hob er die Hand, um sie ihm auf die Schulter zu legen, doch genau in dem Moment fuhr der Vize herum und wich seinem Kapitän aus.

„Geh.“ Es war nur ein heiseres Flüstern, das ihm über die spröden Lippen kam, doch jeder wusste, was es für den Grünhaarigen bedeutete, von seinen Freunden so gesehen worden zu sein.

Jedem von ihnen war Zorros Stolz bewusst, der Stolz eines Samurais.

Es war vielleicht nicht die medizinisch beste Entscheidung, dem Wunsch Zorros nachzukommen, doch es war die Beste auf freundschaftlicher Basis, ihren Nakama nicht noch mehr zu verletzen.

Sie hatten es alle gesehen, umgeben von tiefen Schatten, war es in seinen Augen zu sehen gewesen.

In den normalerweise strahlenden, jadegrünen Augen, die einem sonst frech und stolz entgegenblickten, war nur noch Angst und Pein zu erkennen.

Angst, das hatten sie bei Zorro noch nie erlebt, er war es immer gewesen, der noch im Angesicht des Todes lächeln konnte, aufgrund der Freude einen würdigen Gegner getroffen zu haben.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ein jeder, wie sich der Grünschopf wieder zurück ins Krähennest verzog.
 

Der Smutje kam humpelnd auf ihn zu, stellte sich ihm in den Weg und bot ihm seinen Kopf an.

Seinen Deal mit Bär wollte nun der Blonde eingehen, das konnte er nicht zulassen.

Mit einem gekonnten Hieb der Scheide seines Schwertes übergab er den Koch in die Welt der Bewusstlosigkeit.

Doch dieser Zustand kam nicht, wie erwünscht, sofort über den Blondschopf, erst umfasste er noch sein Handgelenk und flüsterte diesen einen Satz, den er wohl nie vergessen würde: „Warum du?“

Wie jedes Mal rann ihm der Schweiß über die Stirn, der Schrei hatte Niemanden aufgeweckt, wie er realisierte, als er sich umsah.

Er hatte keine Antwort gegeben und der Koch hatte ihn auch nicht mehr darauf angesprochen, aber er selbst kannte die Antwort.

Jeder in der Crew war wichtig, hatte seine Position.

Ohne die Navigatorin hätten sie es nicht einmal über die Redline geschafft, wenn sie dort überhaupt angekommen wären.

Hätten sie ihren Schiffsarzt nicht, wären sie des Öfteren schon in die Totenwelt eingedrungen.

Ohne Robin wären ihnen viele überlebenswichtige Informationen vorenthalten gewesen.

Wäre der Cyborg nicht, wären sie schon oft auf dem Meeresgrund gelandet.

Brook war für Musik zuständig, die ihnen mal Ruhe vor ihrem Kapitän ermöglichte.

Der Smutje bewahrte sie alle vor dem Hungertod.

Selbst Lysop war unentbehrlich, seine Erfindungen hatten ihnen schon das ein oder andere Mal den Hals aus der Schlinge gezogen.

Und dann war da noch Ruffy, der Wichtigste der Mannschaft. Eine Mannschaft konnte ohne Kapitän nicht existieren und auch, wenn man es dem naiven und kindlichen Schwarzhaarigen nicht zutraute, war er der beste Kapitän, den sie sich wünschen konnten.

Diese Acht waren nicht ersetzbar, er schon.

Er war ein Kämpfer auf dem Schiff, doch jeder von ihnen konnte kämpfen, da war er nicht wichtig.

Er war ersetzbar, das war er schon immer gewesen, hatten seine Eltern ihm schon gezeigt.

Ins Heim abgeschoben worden, nachdem seine Halbschwester zur Welt kam und das nur, weil er seinem Vater zu sehr ähnelte. Weil seine Mutter seinen Anblick nicht mehr ertragen konnte, wie sie ihm damals immer mitgeteilt hatte.

Er war ersetzbar.
 

Der Blick des Strohhutträgers lag auf dem Ausguck. Draußen regnete es seit Stunden und alle hatten sich in der Kombüse versammelt, abgesehen von Franky und Lysop, die an einer neuen Erfindung schraubten.

„Heute war es noch schlimmer als sonst.“ Die anderen sahen zu Ruffy, wussten was er meinte und dennoch wollten sie es von ihm hören.

„Er ist nach nur ein paar Stunden aufgewacht und ging raus, dachte wohl wir hätten nichts mitbekommen. Aber Sanji, du warst auch wach, oder?“

Es war ungewohnt ihren Kapitän ernst zu erleben, aber normal war für die Strohhutbande seit dem Ablegen von der Thriller Bark nichts mehr.

Es war mittlerweile alles ungewöhnlich gewöhnlich.

Der Smutje, der am Herd stand, nickte und schwenkte die Pfanne ein weiteres Mal.

„Aber wir können nichts tun, solange er uns von sich stößt. Es wäre für ihn wahrscheinlich leichter zu ertragen, wenn er unsere Hilfe annehmen würde.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen dank nochmal an RuffyFan,die sich der Gefahr Augenkrebs zu bekommen bei meiner Grammatik und so ausgesetzt hat um dieses Kapitel und das vorige zu betan :D Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Piraten-engel
2013-07-23T06:27:22+00:00 23.07.2013 08:27
Dieses Kapitel war schon interessanter gewesen, da ich nun etwas mehr weiß. Jedoch ziemlich ungewohnt muss ich sagen... diese gruselige Stimmung, die man hier mit erleben kann.
Verdammt, kann Ruffy in nicht einfach niederschlagen und ihn dann ins Krankenzimmer schleifen? XD
Antwort von:  HunterLeon
23.07.2013 10:20
Wäre auch ne Option, aber ob das so gut ist, weiß ich nicht ;D


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