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My Fake And My Truth

von

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Veränderung

Am nächsten Morgen wurde ich mit einem sanften rütteln geweckt.

Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah direkt in Sasukes Gesicht.

Ich rieb mir die Augen und setzte mich hin. Ich gähnte herzhaft, wobei ich mich streckte und dann Sasuke von oben bis unten musterte.

 

Er hatte sich wieder seine eigenen Klamotten angezogen. Ich fuhr mir durch mein langes Haar, das völlig zerzaust war und fragte: „Wie lange bist du schon wach?“ „Ein paar Stunden“, kam es von dem Uchiha.

Nickend schlug ich meine Decke weg und stand auf.

„Frühstück ist schon fertig“, sprach er nun.

 

Verdutzt sah ich zu ihm rauf, während ich mir meine Haare zu einem Zopf zusammenband.

 

In der Küche angekommen stieg mir direkt der Geruch von frischen Brötchen in die Nase.

Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich setzte mich mit Sasuke an den Tisch.

Er hatte wirklich nichts weggelassen.

 

Er hatte einen Teller mit Aufschnitt zubereitet, einen Korb Brötchen besorgt, für mich einen Kakao gemacht und sich selbst einen Kaffee genommen.

 

Ich kam mir vor, als würden wir zusammenwohnen.

Bei diesem Gedanken musste ich breit grinsen.

Ich griff nach einem Brötchen, das ich mit meinem Lieblingsschinken belegte.

Genüsslich biss ich hinein und machte mich über das Essen her. Den Kakao trank ich in einem Zug aus.

 

Nach dem Frühstück räumten wir zusammen den Tisch ab.

 

„Das war wirklich lecker“, brach ich schließlich das Schweigen und räumte die letzte Tasse weg.

 

Sasuke nickte mir einfach zu, dann verschwand ich in meinem Zimmer, wo ich mir Klamotten raus suchte.

 

Fertig angezogen saß ich vor meinem Spiegel, der über meinem Bett hing und schminkte mich.

 

Danach griff ich nach meinen silbernen Ohrringen, die die Form von Flügeln hatten und an denen Rosen waren.

Ich nahm mir mein Armband und zog dieses zu, so dass es locker saß.

Bei der Kette hatte ich jedoch meine Probleme.

Meine Haare waren mir wie immer im Weg.

Ich biss mir auf die Unterlippe und versuchte weiterhin den Verschluss zu treffen, was mir nicht gelang.

Auf einmal spürte ich Sasukes Hände an der Kette, ich ließ los und hob mein Haar an.

Sasuke verschloss die Kette und ich ließ meine Haare fallen.

Der Kunaianhänger ruhte zwischen meinen Brüsten und schimmerte im Licht der Sonne ein wenig.

Plötzlich baumelte ein Kunai mit einem dunkelblauen Band vor meiner Nase hin und her.

Sasuke hielt es in der Hand und ich musterte ihn fragend durch den Spiegel.

 

„Du bist doch ohne Waffen gekommen“, meine Stimme klang sichtlich verwirrt. „Ich gehe nie ohne Waffen aus dem Haus“, erklärte mir der Uchiha.

Ich nickte und er griff mit meiner Hand nach dem Kunai.

„Du kannst es haben“, ich drehte mich zu ihm um.

Ich sah erst zu der Waffe und dann zu ihm.

„Und was soll ich damit? Ich kann doch gar nichts damit anfangen“, ich hob eine Augenbraue. „Ich brauche es nicht, also kannst du es haben“, das beantwortete meine Frage immer noch nicht, weshalb ich nun auch die zweite Braue hob. „Benutz es als Glücksbringer oder so. Keine Ahnung“, ich umschloss den Griff der Waffe, an dem das blaue Band befestigt war und sah dann wieder zu Sasuke. „Dankeschön“, ich lächelte ihn an.

 

Sasuke zuckte lediglich mit den Schultern und ich schüttelte kaum merklich den Kopf.

Dann räumte ich das Kunai in meine Vitrine.

Ich warf einen Blick nach draußen, die Sonne schien und die meisten Leute liefen in kurzen Sachen durch die Gegend.

 

„Komm, wir gehen was raus“, Sasuke nickte und ich zog ihn mit mir mit.

 

„Und wohin gehen wir?“, hakte Sasuke nach, als ich ihn so mit mir mit zog. „Zum Park, ich will dir was zeigen“, antwortete ich und lächelte ihm zu.

 

Er aber nickte bloß und ließ sich wortlos von mir mitziehen.

Eigentlich hätte ich ja damit gerechnet, dass er sich losreißen würde, aber er tat es nicht.

Wie so oft schon überraschte mich auch diese Tatsache.

Sasuke war so viel anders, als es in den Büchern niedergeschrieben war.

 

Am Park angekommen zog ich Sasuke weiter mit mir mit.

Wir gingen über den ehemals roten Schotterweg, der heute nur so von Kniehohem Gras überwachsen wurde.

Wir gingen an der Holzüberdachung vorbei weiter geradeaus und einen steilen Hügel hoch.

Mir machte dieser blöde Hügel ziemlich zu schaffen, Sasuke jedoch, der mittlerweile neben mir her ging, stolzierte einfach weiter, als gingen wir über eine Straße.

Völlig aus der Puste blieb ich stehen und stützte mich auf meinen Knien ab.

Sasuke drehte sich zu mir um und ging wieder zu mir, da er bemerkt hatte, dass ich stehen geblieben war.

 

„Ich dachte du willst mir was zeigen“, Sasuke hob seine Augenbrauen. „Will ich auch“, keuchte ich und sah hoch zur Spitze des Bergs, „Aber diesen beschissenen Berg zu erklimmen ist verdammt anstrengend“, beendete ich meinen Satz und wischte mir den Schweiß von der Stirn. „Du bist wirklich nicht gerade sportlich“, neckte mich der Uchiha.

 

Ich streckte ihm die Zunge raus und stellte mich dann wieder aufrecht hin.

Bis zur Spitze des Bergs war es noch ein ganzes Stück, weshalb ich meinen Kopf in den Nacken legte.

Genervt stöhnte ich auf und wollte weiter gehen, als Sasuke sich mit dem Rücken zu mir hin stellte. Seine Haltung war leicht gebeugt und seine Arme angespannt neben seinem Oberkörper.

Ich hob skeptisch meine Augenbraue.

 

„Na komm schon, ich hab keine Lust den Tag damit zu verplempern diesen Berg hier hoch zu gehen“, forderte Sasuke auf.

 

Nach kurzem Zögern legte ich meine Hände vorsichtig auf seine Schultern, ging ein wenig in die Hocke und sprang dann auf seinen Rücken.

Der Schwarzhaarige winkelte seine Arme an und verharrte einen Augenblick in der Bewegung, um das Gleichgewicht auf dem steilen Berg zu halten.

Einmal drückte er mich nach oben, damit ich richtig saß und dann schlang ich meine Arme um seinen Hals.

Meinen Kopf bettete ich auf seine rechte Schulter.

 

„Geht‘s?“, fragte ich ihn. Z

ur Antwort bekam ich ein Nicken, dann ging Sasuke weiter.

„Ich bin auch nicht zu schwer?“, fragte ich unsicher. „Nein“, wieder mal war seine Stimme kühl.

 

An der Spitze des Bergs angekommen ließ mich der Dunkelhaarige wieder runter und ich ging wieder voran, den Berg nach unten.

Die ganze Zeit über herrschte Stille zwischen uns beiden, bis wir schließlich an einem See kamen.

 

Im Schein der Sonne funkelte sein klares Wasser.

Der Anblick war wunderschön.

Am Ufer drum herum wuchs Schilf.

 

„Und was ist hier?“, Sasuke hob eine Augenbraue. „Gefällt‘s dir nicht?“, ein wenig enttäuscht blickte ich auf das Wasser hinaus. „Doch, hier ist es ruhig und niemand kann einen hier nerven“, antwortete Sasuke. „Aber?“, die Enttäuschung in meiner Stimme war kaum zu überhören. „Aber was wollen wir hier?“, hakte Sasuke nach. „Ich wollte dir das hier zeigen, weil es sich bei dem schönen Wetter lohnt hier zu chillen“, ich lächelte ihn freundlich an. „Weißt du was man hier auch machen kann?“, ein wirklich hübsches Grinsen, das einfach nur sexy war schlich sich auf seine Lippen.

 

Als Antwort schüttelte ich verwirrt den Kopf.

Plötzlich hob Sasuke mich auf seine Arme und ging mit mir ein paar Schritte ins Wasser.

Ich zappelte wie wild rum und klammerte mich um seinen Hals.

All das brachte leider nichts, denn Sasuke schaffte es mich von sich wegzudrücken.

Ich schrie auf und landete mit einem lauten Platschen im Wasser.

Ich schwamm an die Oberfläche mein weißes Oberteil war durchsichtig geworden und Sasuke hatte freie Sicht auf meinen schwarzen BH.

 

„Das kriegst du zurück!“, schrie ich und wischte mir das Wasser aus dem Gesicht.

Ich schwamm auf Sasuke zu, bis ich schließlich vor ihm stand.

„Was willst du Zwerg denn bitte ausrichten?“, neckisch grinste er mich an. „Ich gib dir gleich Zwerg!“, ich fuhr mit meiner Hand durchs Wasser und versuchte Sasuke nass zu machen.

 

Der Uchiha jedoch wich geschickt aus, aber er rechnete nicht damit, dass ich ihm das Bein wegzog, weshalb er ins Wasser fiel.

Ich lachte ihn aus und bekam im nächsten Moment eine Ladung Wasser ins Gesicht.

Ich schlug mit Wasser zurück und wir zwei schwammen bis zur Mitte des Sees, wo wir nicht mehr den Boden berühren konnten.

 

Ich drückte Sasuke gerade unter Wasser, als ich ein rascheln im Gebüsch bemerkte. Sasuke schwamm wieder an die Oberfläche, er bemerkte dass ich angespannt war.

 

Auch er sah in die Richtung, in die ich blickte und fragte: „Was ist?“ „Nichts, nichts“, breit grinste ich ihn an, ehe ich ihn wieder mit Wasser nass spritzte.

 

Mit der Zeit konnte ich aber nicht mehr,  wobei Sasuke immer noch voller Elan war.

 

Ich legte meine Arme um seinen Hals, grinste ihn breit an und rief: „Dann schwimm mal brav zum Ufer.“ „Ich bin nicht dein Pferd“, brummte der Uchiha. „Aber mein Seepferdchen“, lachte ich.

 

Sasuke hob eine Augenbraue, schwamm dann aber los.

Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schloss die Augen. Genüsslich döste ich vor mich hin.

 

Am Ufer zogen wir uns bis auf die Unterwäsche aus und legten unsere nassen Klamotten in die Sonne.

Völlig aus der Puste hob und senkte sich mein Brustkorb extrem im Liegen.

Ich hatte die Augen geschlossen und döste weiterhin.

Auf einmal spürte ich etwas Kaltes, Frisches auf meiner Haut, das mich aufkreischen ließ.

Ich fuhr hoch und sah auf meinen Bauch, Sonnencreme lief diesen hinunter, die ich dann verteilte.

Mein Blick wanderte nach rechts, wo Sasuke saß. In seiner rechten Hand hielt er eine orange Sprühflasche mit der Aufschrift: Sonnenmilch, Lichtschutzfaktor 50.

 

„Du holst dir noch einen Sonnenbrand“, meinte er und hielt mir die Sonnencreme hin.

 

Ich nahm sie an mich und cremte mir alles ein, nur beim Rücken wurde es schwierig.

Ohne ein Wort zu sagen nahm Sasuke mir die Sonnencreme aus der Hand und setzte sich hinter mich.

Er sprühte die Sonnencreme auf meinen Rücken, was mich zusammenzucken ließ, weil diese so kalt war.

Sasuke massierte die weiße Flüssigkeit in meine Haut ein.

Seine warme Hand verursachte eine angenehme Gänsehaut auf meinem Rücken.

Meine Wangen wurden heiß und ich vergrub mein Gesicht zwischen meinen angezogenen Beinen und meinem Brustkorb.

 

„Fertig. Jetzt du“, Sasuke hielt mir die Sonnenmilch hin.

 

Ich nahm sie an mich und drehte mich um.

Ich sah starr auf Sasukes muskulösen Rücken und sprühte die Creme darauf.

Vorsichtig fing ich an sie zu verteilen.

Ich fuhr über seine Schulterblätter, hoch zu seinen breiten Schultern und zu seinem Nacken.

Seine Wirbelsäule glitt ich hinunter und wanderte mit meinen Händen nach links und rechts.

Seine entspannten Muskeln waren wirklich hart und sahen unheimlich sexy aus.

Bei dem Gedanken ohrfeigte ich mich innerlich und bekam wieder rote Wangen.

 

„Fertig?“, riss Sasukes Stimme mich aus meinen Gedanken.

Ich nickte, zwar konnte er es nicht sehen, drehte sich aber trotzdem zu mir um.

„Wann hast du die eingesteckt?“, hakte ich neugierig nach. „Heute Morgen als du noch am Schlafen warst, hab ich mir die ausgeliehen, seitdem hatte ich sie bei mir“, ich nickte und ließ mich dann wieder nach hinten fallen.

 

Ein Seufzer wich mir über die Lippen nach einer geraumen Zeit.

Sasuke entging das natürlich nicht, er stützte sich auf seinem Unterarm ab und musterte mich.

Aber anstatt ihn anzusehen guckte ich weiter starr in den wolkenlosen Himmel.

Ich spürte Sasukes stechenden Blick auf mir, sagte aber nichts.

 

„Was bedrückt dich?“, brach er schließlich die Stille.

Nun drehte ich meinen Kopf und blickte in seine schwarzen Onyxe.

„Du musst sicherlich gleich wieder nach Konoha“, seufzte ich. „Ja, in zwei Stunden, dann dürften unsere Klamotten auch wieder trocken sein.“, entgegnete er.

Betrübt sah ich ihn an und drehte mich dann auf die andere Seite, um ihm den Rücken zuzuwenden.

Wieder seufzte ich.

„Schlimm?“, hakte er nach.

Ich verkniff mir ein Seufzen, was mir aber nicht gelang.

Sasuke drehte mich wieder zu sich um.

„Die letzte Stunde hast du ziemlich oft geseufzt“, stellte er fest und hob eine Augenbraue. „Kann sein“, gab ich ihm indirekt Recht und wich seinem Blick aus. „Jetzt sag mir was los ist“, seine Stimme wurde ernster. „Ich will nicht, dass du gehst“, nuschelte ich in meinen Arm.

 

Ich wollte es nicht, weil ich mich bei ihm nicht verstellen musste.

Er kannte mein wahres Ich und würde mein Schlampen-Ich auch niemals kennen lernen.

 Er akzeptierte mich und würde mich auch nicht vergessen.

 

„Rede deutlicher“, forderte er mich genervt auf. „Ich will nicht, dass du gehst!“, stieß ich nun betrübt aus und schlug mir die Hand vor den Mund.

Der Schwarzhaarige drehte mich wieder zu sich, ich aber setzte mich aufrecht hin.

Ich schlang meine Arme um meine Beine und ließ meinen Kopf hängen.

Auch Sasuke setzte sich hin und fragte: „Wieso nicht? Du hast doch sicherlich noch andere Freunde, zum Beispiel das Mädchen von gestern.“ Ich drehte meinen Kopf nach rechts und murmelte: „Die kennen mich doch alle gar nicht.“ „Wie meinst du das? Hat das was mir der Sache zu tun, über die du nicht reden willst?“, bohrte der Uchiha nach.

Ich nickte stumm und Sasuke legte mir seine Hand auf die Schulter.

„Das wird bestimmt wieder“, versuchte Sasuke mich aufzubauen.

 

Ich schüttelte den Kopf, Sasuke hob nur eine Augenbraue, beließ es dann aber dabei.

 

Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und Sasuke und ich zogen uns unsere Klamotten wieder an.

Sasuke drehte mir wieder seinen Rücken zu, damit ich wieder Huckepack konnte.

 

„Jetzt schon? Der Berg ist doch erst da hinten“, verwirrt musterte ich seinen Rücken. „Ich laufe, dann sind wir schneller“, ohne groß nach zu denken sprang ich auf seinen Rücken. 

 

Der Uchiha lief so schnell er konnte los.

Unsere Haare wehten wild umher und es verging nicht viel Zeit, da standen wir schon wieder vor meinem Haus.

 

Sasuke drückte mir die Sonnencreme in die Hand und umarmte mich.

 

„Tu mir einen Gefallen und gerate nicht wieder in so eine Situation aus der du gerettet werden musst“, sprach er in mein Ohr.

 

Ich kicherte nur dümmlich, dann löste er die Umarmung und verschwand.

 

Am späten Abend ging ich ein wenig spazieren und genoss die angenehme Nachtluft.

Mein Haar wehte leicht im Wind und ich beobachtete die Leute, die an mir vorbei gingen.

Ein paar von ihnen kannte ich vom Sehen her, manche aber begrüßte ich mit einem freundlichen Hallo, wenn es Bekannte von mir waren.

 

Ein gefährliches Fauchen ließ mich zusammenfahren.

Mein Blick fiel nach rechts, wo zwei kräftige Männer standen.

An ihrer Kleidung erkannte ich, dass sie bei der Tierhandlung arbeiteten.

 

Der größere von beiden hielt eine schwarze Katze mit dunklen, blauen Augen am Nacken.

Ein langer, blutender Kratzer zeichnete seine Hand, anscheinend mochte das Tier den Mann nicht sonderlich.

 

„Blödes Mistvieh!“, fluchte der Alte.

 

Ich musterte die Katze, sie war wirklich süß.

Ihr Fell schimmerte im Schein des Mondes sanft und sie fauchte den Mann wieder an.

Ich wusste, dass die Tierhandlung ihre Tiere nicht wirklich gut behandelte, aber das sie so mies waren hätte ich auch nicht gedacht.

 

„Was gaffst du so Mädchen?“, fragte mich der Kleinere.

Ich schluckte einmal und wieder fauchte die Katze.

„Lassen sie die Katze los!“, rief ich nur. „Wieso? Ist das deine?“, misstrauisch musterte mich der Große.

Ich nickte einfach, ohne zu wissen was ich da gerade tat.

„Dann nenn mir doch mal den Namen von dem Vieh!“, knirschte der Kleine. „Kaddels ist kein Vieh und jetzt lassen sie ihn los!“, rief ich wutentbrannt.

 

Der Mann ließ das schwarze Fellknäuel in seinen Händen fallen.

Die Katze, die ich Kaddels getauft hatte landete auf den Pfoten und tapste auf mich zu.

 

„Besorg ihm ein Halsband“, mit diesen Worten verschwanden die beiden Männer.

 

Ich sah zu dem Tier runter, das sich vor mich gesetzt hatte und mich ruhig ansah.

Ich hockte mich zu ihr runter und hielt ihr vorsichtig meine Hand vor die Nase.

Kaddels schnupperte daran und schmiegte sich dann mit seinem Kopf an meine Hand.

 

Ich streichelte seinen Kopf und sprach: „Jetzt muss ich dich wohl mitnehmen, sonst kommen wieder diese Säcke.“

 

 Als würde er mich verstehen Miaute Kaddels einmal und sprang dann auf.

Ich stellte mich hin und plötzlich sprang die Katze auf mich zu.

Ich reagierte noch schnell genug und verschränkte meine Arme so, dass Kaddels darauf landen konnte und sich niederließ.

 

Ich streichelte ihn hinterm Ohr und meinte: „Du scheinst ein wenig Lebensmüde.“

 

Ich ging mit dem Tier in meinen Armen los.

 

„Sakura!“, ich drehte mich um und blickte in die braunen Augen Akios. „Was?“, genervt blickte ich ihn an. „Was erzählst du rum, dass wir mit einander geschlafen haben?“, fragte der Brünette. „Das war ich nicht!“, protestierte ich. „Hey! Keinen Grund zur Aufregung!“, Akio hob verteidigend seine Hände, „Mir macht das ja nichts aus. Ich würde wirklich gerne mit dir ins Bett“, beendete er grinsend seinen Satz.

Kaddels fauchte ihn plötzlich gefährlich an und sein Fell sträubte sich.

„Wer ist denn der Kleine?“, Akio wollte ihn streicheln, doch Kaddels kratzte ihn. „Das geht dich nichts an und mir macht das Gerücht etwas aus!“, wütend drehte ich ihm den Rücken zu und ging los.

 

Zu Hause angekommen hatte ich Kaddels auf dem einen Arm und hielt in der anderen Hand eine Tüte mit Katzenfutter.

Ich setzte das Fellknäuel ab und es tapste auf den Flur, während ich mir im Eingangsbereich die Schuhe auszog.

Ich ging mit Kaddels in die Küche und nahm mir dort zwei Schüsseln.

Die eine füllte ich mit Wasser und die andere mit dem Katzenfutter.

Dann ging ich in mein Zimmer, wo ich die zwei Schüsseln abstellte.

 

Kaddels fing gierig an zu essen und zu trinken, ehe er dann auf mein Bett sprang und sich lang machte.

Ich setzte mich neben ihn und fing an ihm den Bauch zu kraulen.

Kaddels kletterte auf meinen Schoß und stupste mich mit seiner süßen Nase an.

Ich tippte mit meinem Zeigefinger auf seine Nase und kuschelte mich dann an ihn.

 

„Mein Vater wird mich umbringen, wenn er dich sieht“, sprach ich und kraulte ihn am Hinterkopf.

 

Es kam nur ein Miauen zurück, ehe er es sich dann bequem machte.

Doch dann fiel sein Blick aus irgendeinem Grund auf meinen linken Oberarm, an dem sich ein Verband befand.

Neugierig Miaute Kaddels mich an und ich guckte auf das Verband.

 

„Da hab ich mich mit dem Geschenk eines Freundes verletzt“, erzählte ich und musste mich augenblicklich an meine eigene Dummheit erinnern.

 

~°~°~Flashback~°~°~

 

Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich ging in mein Zimmer, wo ich mich mit einem Buch auf mein Bett legte.

Ich fing an darin zu lesen, doch aus irgendeinem mir unbekannten Grund konnte ich mich einfach nicht in die Geschichte vertiefen.

Seufzend klappte ich also das Buch wieder zu und räumte es zurück.

 

Ich beschloss mein Zimmer was aufzuräumen, also räumte ich sogleich den Futon weg, auf dem Sasuke geschlafen hatte.

Da er direkt unter meiner Nase hing konnte ich feststellen, dass der Futon nach Sasuke roch. Schnell verstaute ich ihn in einem Schrank und ging dann wieder in mein Zimmer, wo ich in Ruhe weiter aufräumte.

 

Nach zwanzig Minuten war ich aber auch schon damit fertig und ging auf meine Vitrine zu.

Ich nahm Sasukes Kunai raus und legte mich damit auf mein Bett.

Ich hielt es an dem blauen Band fest und ließ es mit der Spitze nach unten über mir baumeln.

Im Schein der Sonne schimmerte es immer anders und plötzlich löste sich der Knoten von dem Band.

 

Das scharfe Metall flog auf mich zu, erwischte mich aber am Oberarm und fiel dann federnd von meinem Bett.

 

~°~°~Flashback Ende~°~°~

 

Miauend riss mich Kaddels aus meinen Gedanken und ich kraulte sie hinterm Ohr.

Plötzlich klopfte es an der Haustür.

Seufzend stand ich auf und Kaddels sprang vom Bett.

Er lief mir bis in den Eingangsbereich nach, wo er auf das kleine Regal sprang und sich niederließ. Ich öffnete die Tür.

 

Yasu stand lächelnd vor mir und begrüßte mich mit einer Umarmung, die ich jedoch sofort abbrach.

Irritiert musterte meine vermeintlich beste Freundin mich.

Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und blickte sie wütend an.

 

„Was erzählst du rum, dass ich gestern mit Akio geschlafen hab?“, fragte ich sie wütend. „Ja, aber er war doch hier“, antwortete die Brünette. „Nein! Jemand anderes war hier! Und ich habe auch nicht mit ihm geschlafen!“, brüllte ich sie an. „Oh“, war das einzige was sie dazu sagte. „Ja! Oh! Und jetzt geh! Das hat das Fass wirklich zum Überlaufen gebracht!“, zischte ich. „Sakura, bitte. Es tut mir leid“, jammerte sie.

Ich schüttelte den Kopf.

„Ist dir überhaupt klar was du angerichtet hast? Du hast alles nur noch schlimmer gemacht! Und mit 'ner einfachen Entschuldigung ist das nicht getan! Ich kann mich da nicht einfach so raus reden! Alle unsere Freunde wissen es doch bestimmt schon wieder!“, Yasu zuckte zusammen. „Es tut mir wirklich leid“, meinte sie. „Das sagst du jedes Mal! Du hattest versprochen, nie wieder etwas auszuplappern und doch tust du es immer wieder!“, schrie ich und schlug damit die Tür zu.

 

Ich lief in mein Zimmer, schmiss mich auf mein Bett und fing an zu weinen.

 

Ich spürte wie ich am Kopf angestupst wurde.

Ich sah hoch und blickte in die blauen Augen von Kaddels.

Er miaute mir zu und ich streichelte ihn am Kopf.

Er schmiegte seinen Kopf an meine Wange und ich setzte mich aufrecht hin, um ihn auf meinen Schoß zu nehmen.

 

„Das war meine dumme, angeblich, beste Freundin fing ich an zu erzählen“, aufmerksam hörte Kaddels mir zu und sah mir in die Augen. „Ich dachte immer, dass unsere Freundschaft ihr auch etwas bedeutet, doch als ich für sie da gewesen war fiel sie mir in den Rücken, wie die anderen. Nur Akina ist meine richtige Freundin, auch wenn sie mich nicht richtig kennt“, erzählte ich dem Tier und musste ein wenig lächeln.

Kaddels legte seinen Kopf auf meine Brust und ich kraulte ihm am Ohr.

Er fing an zu schnurren und ich schüttete ihm mein Herz weiter aus: „Und Sasuke...ja Sasuke ist auch mein richtiger Freund. Er ist der einzige – wenn man meine Familie weg lässt – der mich wirklich kennt.“

Mein Lächeln wurde breiter, als ich an den Achtzehnjährigen dachte.

„Auf jeden Fall hat alles eigentlich letztes Jahr angefangen“, fuhr ich fort, „Ich hab aus Spaß gesagt, dass ich mein erstes Mal hatte, Akina und Rin haben das aber falsch verstanden und ehe ich mich versah wusste es die ganze Klasse, weil die Jungs es natürlich auch mitbekommen hatten“, wütend miaute Kaddels und ich musste kichern. „Und gestern als Sasuke hier war wollte ich sie nicht rein lassen. Yasu dachte Akio wäre hier und das ich mit ihm schlafe und das hat sie jetzt rum erzählt“, aggressiv fauchte das schwarze Fellknäuel. „Aber mir Akio hab ich nur auf einer Party rumgeleckt, das ist ja nichts Ernstes“, sprach ich.

Ich bekam ein Miauen zur Antwort und machte eine kurze Pause.

 

„Auf jeden Fall hab ich wegen der ganzen Scheiße noch ein Schlampen-Ich, aber ich will nicht, dass Sasuke das kennen lernt. Sonst vergisst er mich, wie all die anderen, denen ich von meinem Schlampen-Ich erzählt habe“, Tränen sammelten sich in meinen Augen, „Und ich will, dass Sasuke mich so kennt, wie ich wirklich bin“, ich schluchzte und Kaddels stupste mich an.

 

Ich kuschelte ihn an mich und ließ ihn dann in meinem Zimmer umher laufen.

Ich ließ mich zur Seite fallen und schluchzte in meine Decke und schloss dann die Augen.

Ein Miauen neben mir, ließ meine Lider aufschlagen.

Kaddels hatte es sich neben mir bequem gemacht.

Ich legte meine Hand auf seinen Rücken, kraulte seinen Rücken, schloss wieder meine Augen und schlief letzten Endes ein.

 

Am nächsten Morgen weckte mich ein quengelndes Miauen.

Ich setzte mich aufrecht hin und Kaddels schob mit seiner Nase seine Futterschüssel zu meinem Bett.

Ich nahm die Schüssel hoch und ging mit Kaddels in die Küche, wo ich die Schüssel mit neuem Futter füllte und dann wieder in mein Zimmer stellte.

Gierig fraß das schwarze Fellknäuel davon während ich mir neue Klamotten raus legte und im Bad verschwand.

 

Als ich fertig angezogen und mit geföhnten Haaren wieder in mein Zimmer kam sprang Kaddels auf mich zu.

Rechtzeitig fing ich ihn wieder auf und kraulte kopfschüttelnd seinen Kopf.

 

„An deinem Leben scheinst du nicht sehr zu hängen“, ich musste schmunzeln.

Zur Antwort bekam ich ein beleidigtes Miauen. Ich küsste Kaddels Kopf und setzte mich wieder auf mein Bett.

„Mal sehen ob Yasu heute wieder vorbei kommt“, dachte ich laut und Kaddels fauchte. „Da mag wohl jemand meine falschen Freunde nicht. Wenigstens jemand der mich versteht“, wieder küsste ich ihn.

Ich musterte Kaddels eine ganze Weile stillschweigend bis ich meine Kette auszog und sie zweimal um seinen Hals wickelte und dann verschloss.

Das Kunai hing vor seiner Brust und er legte den Kopf schief.

Ich kicherte und sprach: „Jetzt hast du ein Halsband.“

Ein fröhliches Miauen kam mir entgegen und dann stupste er meine Nase mit der seiner an.

„Ich mag dich auch“, ich lächelte ihn an. „Jetzt bist du einer von Zweien, der mein wahres Lächeln kennt“, ich kraulte ihm hinterm Ohr, während ich ihm wieder alles erzählte. Neugierig Miaute die Katze und ich sagte: „Du und Sasuke, ihr kennt mein Lächeln.“

Er legte sich hin und ich fing an seinen Bauch zu streicheln.

„Sasuke würde dich bestimmt mögen, du bist still. Wie er“, als ich so an den Uchihasprössling dachte musste ich lächeln, „Es ist angenehm, wenn er schweigt, zumindest in manchen Momenten. Ich wollte ihm nichts erzählen und habe geweint und er...ja er hat mich in den Arm genommen...wie ich es mir von meinen Freunden wünsche. Aber sie sind ja nicht meine Freunde“, meine Stimme klang mittlerweile erstickt und Tränen verschleierten mir die Sicht. „Als Sasuke hier war...da war ich glücklich...ich konnte sein, wie ich wirklich war...und er...er mag mich so...zumindest glaub ich das“, Kaddels miaute einmal, „Man sagt...die Zeit heilt alle Wunden...aber in Wahrheit...fügt sie einem Wunden zu, die so tief werden...das sie nicht mehr heilen“, nun vernahm ich nur das Schnurren der Katze, die ich kraulte. „Du hast es gut...du musst dich nicht mit so dummen Problemen rumschlagen, die du dir selbst eingebrockt hast“, ich lachte leicht über mich selber, „Es verfolgt mich bis nach Hause...zwar nicht oft...aber es verfolgt mich...ich habe meine Maske zu lange getragen“, nun kullerten mir glasige Perlen über die Wangen.

 

Ich drehte mich auf den Rücken und legte meinen Arm über meine Augen.

Ein Schluchzen entwich meiner Kehle und plötzlich spürte ich ein leichtes Gewicht auf meinem Bauch.

Ich blickte auf, ein schwarzes Fellknäuel lag darauf und seine blauen Augen sahen direkt in die meinen.

Er miaute mich an und ich strich ihm über den Kopf.

Kaddels schloss genüsslich seine Augen und ich lächelte ihm zu.

Es herrschte Stille und ich starrte an die Decke.

Sie war leer, so wie ich mich fühlte. Nur ein kleines Loch, an dem mal ein Haken hing war dort.

Die Decke definierte mich perfekt.

 

„Leer mit einem Loch“, murmelte ich.

Ein fragendes Maunzen holte mich zurück in die Gegenwart und riss mich aus meiner Gedankenwelt. 

„Wenigstens habe ich jetzt dich...und wenn Sasuke wieder mal da ist...wird er dich kennen lernen“, ich lächelte und stand dann auf.

 

Ich holte meine Kamera von meinem Regal und ging wieder zu Kaddels.

Ich setzte ihn auf meinen Schoß und hielt ihn mit meinem rechten Arm auf Kopfhöhe.

Als ich mit der linken Hand auf den Auslöser drückte stupste Kaddels mich mit seiner Nase an und ich musste lächeln.

Ich drehte die Kamera zu uns und begutachtete das Bild.

Es war wirklich süß.

Ich stupste auf die Nase von der Katze.

Er schüttelte seinen Kopf und ich kicherte.

 

„So mein Kleiner“, ich setzte Kaddels auf den Boden, „Ich muss jetzt kurz was einkaufen“, beendete ich meinen Satz und stand auf.

 

Ich ging in den Eingangsbereich und zog mir schnell meine Schuhe an.

Kaddels stand an der Tür und sah mich abwartend an.

Ich schüttelte den Kopf, hob ihn hoch und setzte ihn wieder im Flur ab.

 

„Du kannst nicht mit, ich kann dich nicht in den Laden nehmen“, beleidigt miaute er mich an, „Ich beeile mich okay?“

 

Ich strich ihm über den Kopf, nahm mir meinen Schlüssel und verließ das Haus.

 

Im Dorf lief ich in einen kleinen Laden, den kaum einer betrat und es erstaunte mich regelrecht, wie er sich über Wasser hielt.

 

„Guten Tag“, begrüßte mich der schlanke Mann hinter der Theke. „Hallo“, ich lächelte ihm zu und sah mich um.

 

Ich griff nach einer dunkelblauen Tasche für ein Kunai, die man am Oberschenkel befestigte, jedoch gefiel mir diese nicht wirklich.

Ich legte sie wieder zurück und suchte weiter.

 

„Entschuldigung!“, der Mann hinter der Theke kam zu mir. „Wofür sind die gut?“ Ich deutete auf ein paar Armstulpen. „Mit denen können sie Shuriken herbeirufen, dafür müssen sie jedoch Chakra kontrollieren können“, erklärte mir der Mann. „Sind die nützlich?“, neugierig musterte ich die beiden Stoffteile. „Ja, für einen Kämpfer, der damit umzugehen weiß“, erklärte mir der Dunkelhaarige. „Dann hätte ich die gerne“, ich lächelte übers ganze Gesicht.

 

Der Mann nickte und reichte mir die beiden Armstulpen.

Ich bezahlte sie, verabschiedete mich, wie es sich ja gehörte und verließ den kleinen Laden.

Ich lief los, damit Kaddels nicht so lange warten musste.

 

Als ich vor meiner Haustür ankam musste ich feststellen, dass die Tür offen war. Vorsichtig stieß ich die Tür auf und spähte hinein.

Alles war unberührt, die Tür war noch nicht mal aufgebrochen.

Also musste, wer auch immer hier war, anders rein gekommen sein.

 

„Kaddels?“, mir kam kein schwarzes Fellknäuel entgegen, als ich rief.

Schnell zog ich meine Schuhe aus und lief in mein Zimmer.

„Kaddels!“, aufgebracht und mit Tränen in den Augen lief ich zu der schwarzen Katze, die auf dem Boden lag.

 

Eine kleine Blutlache breitete sich unter ihm aus und in seinem Bauch steckte eine Glasscherbe. Er atmete nicht.

Ich zog die Scherbe aus seinem Körper und drückte ihn an mich.

Ein Schluchzen entwich meinen Lippen und ich vergrub mein Gesicht in seinem weichen Fell.

Mein Blick wanderte zum Fenster, dieses war nicht zerbrochen, ich sah mich weiter um und ich fand den glasigen Unterboden eines Glases.

Es war das Glas von Sasuke, ich hatte vergessen es wegzuräumen.

 

„Es tut mir so leid“, schluchzte ich und hielt das Tier von mir weg.

 

Mir fiel auf, dass die Kette an seinem Hals weg war.

Ich sah mich um, aber nirgendwo war das schwarze Band mit dem Kunaianhänger zu sehen.

Also hatte jemand eine Katze getötet wegen einem Stück Silber.

Wegen einem wertlosen Stück Silber, das noch nicht mal echt war.

Ich strich Kaddels über den Kopf und ging mit dem Tier in meinen Armen aus dem Haus.

 

Nach langem Laufen war ich auf der Spitze des Berges angekommen, den Sasuke mich hoch tragen musste.

Ich fing an ein tiefes Loch zu graben.

 

Nach gut einer Stunde war es meiner Meinung nach tief genug, weshalb ich Kaddels vorsichtig hinein legte.

Ich grub das Loch wieder zu und ging dann runter zum See, wo ich Steine verschiedener Größen sammelte.

 

Wieder an dem kleinen Grab angekommen stapelte ich die Steine vom Größten, zum Kleinsten aufeinander.

Ein paar meiner Tränen tropften auf das Grab und ich schluchzte heftig.

Ich versuchte mich zu beruhigen, was mir nicht sonderlich gelang, weshalb ich nach einer geschlagenen Stunde nach Hause ging.

 

Kaddels…

 

Ich würde diese süße Katze nie vergessen.

Seine launische Art, die für eine Katze wirklich ungewöhnlich war. Sein samtweiches Fell. Seine tiefen, blauen Augen. Einfach alles an ihm.

 

Als ich an meinem Haus ankam stand Akina vor der Haustür.

Verwirrt blickte ich die Blondhaarige an, die nun auf mich zugelaufen kam.

 

„Da bist du ja!“, rief sie mir entgegen und begrüßte mich mit einer festen Umarmung, die ich erwiderte. „Was meinst du?“, die Verwunderung stand mir auf der Stirn geschrieben. „Wir haben in zwanzig Minuten einen Friseurtermin“, antwortete mir die Blondine.

 

Nun fiel es auch mir wieder ein, wie einen Blitz traf es mich und ich erinnerte mich daran. Ich hatte uns beiden den Termin vor den Ferien gemacht.

 

~°~°~Flashback~°~°~

 

Ich traf gerade Akina im Dorf an und begrüßte sie wie immer mit einer Umarmung.

 

„Was machst du hier?“, fragte ich sie lächelnd. „Ich treffe mich mit Rin“, warum fragte ich eigentlich noch, wenn ich die Antwort doch jedes Mal kannte.

Lächelnd nickte ich ihr zu und sprach: „Ich wollte jetzt einen Friseurtermin machen. Bei Teshi, meinem schwulen Friseur.“

Auf Akinas Gesicht schlich sich ein Lächeln und wir beide kicherten ein wenig los, was eigentlich völlig bescheuert war, weil es keinen Grund zum Lachen gab.

„Soll ich dir auch einen Termin machen? Dann können wir ja zusammen zum Friseur gehen“, schlug ich vor, als wir uns was beruhigt hatten. „Ja, das wäre voll geil! Dann gucke ich dir zu, wie dir die Haare gemacht werden und du mir!“, begeistert strahlten ihre blauen Augen mich an. „Okay, ich geh dann jetzt los“, lächelte ich.

 

Wir beiden verabschiedeten uns mit einer Umarmung und gingen dann in entgegengesetzte Richtungen weiter.

 

Als ich bei meinem Friseur ankam, begrüßte ich Teshi freundlich.

Er hatte sich die Haare gefärbt.

Statt seiner üblichen schwarzen Haaren, waren diese nun blond und wie immer hochgegelt.

Es stand ihm wirklich gut und wäre er nicht schwul würde ich mich vermutlich so oft wie möglich an ihn ran machen.

 

„Zwei Termine in drei Wochen, direkt hintereinander bitte bei dir“, sprach ich.

Teshi nannte mir das Datum und fragte mich, was denn gemacht wird.

Ich antwortete ihm: „Waschen, Schneiden, föhnen, bei langen Haaren.“

 

Der Blondhaarige schrieb sich die Informationen und unsere Namen auf, dann verabschiedete ich mich und ging.

 

~°~°~Flashback Ende~°~°~

 

„Ich hol eben mein Geld“, sagte ich und lief ins Haus, wo ich nach meinem Portmonee griff.

 

Ich wollte gerade gehen, als mich für einen kurzen Moment etwas blendete.

Mein Blick wanderte nach rechts.

Ich blickte nun auf das in der Sonne schimmernde Kunai.

Ich öffnete die Vitrine und griff nach der scharfen Klinge.

Ich nahm sie an mich und verstaute sie in meiner Handtasche.

Dann lief ich wieder raus.

 

Als ich mit meiner besten Freundin beim Friseur ankam, begrüßten wir Teshi und setzten uns auf unsere Plätze.

Wir betrachteten unsere Spiegelbilder in den Spiegeln, die gegenüber von uns standen.

Ich fuhr mir mit meinen Fingern durch mein zerzaustes rosa Haar und überlegte, was ich mir für eine Frisur machen lassen sollte.

Ich wusste, dass es Zeit für einen Neuanfang wurde.

Ich konnte schließlich nicht ewig die Dorfschlampe sein.

Nein!

Ich musste was ändern, mir einen neuen Ruf aufbauen.

So wie ich es jedes Jahr tat, aber vermutlich war es dieses Mal am allerschwersten.

Noch nie war mein Ruf so schwerwiegend, dass man mich so begrüßte.

Ich dachte zurück, an die ganzen vergangenen Jahre.

 

Ich war Emo, ich war Opfa und ich war ein Niemand.

 

Wenigstens dieses Mal wollte ich sein wie ich war.

Ich wollte, dass die Leute mich wirklich kennen lernten.

Wie Sasuke und Kaddels eben.

 

„Was soll ich dir denn machen?“, ertönte Teshis Stimme hinter mir.

Im Spiegel sah ich, das feine Lächeln auf seinen Lippen, welches ich erwiderte.

„Einen Pony und die Haare anstufen“, antwortete ich ihm.

 

Er nickte und wickelte mir dieses Tuch um, was dazu diente, dass man nicht die Haare auf der Kleidung hatte.

Dann wanderte er mit mir zu den Waschbecken, wo er mir die Haare wusch.

 

Nach einer Stunde war ich fertig.

Ich betrachtete mein neues Äußeres.

Es gefiel mir wirklich gut, der Pony, der nun in meinem Gesicht hing sah wirklich süß aus.

Ich wirkte dadurch lieb.

Meine angestuften, weichen Haare, die mir über die Schultern bis zur Hüfte fielen hatten keine kaputten Spitzen mehr.

Alles sah gesund aus, was mich zum Lächeln brachte, der erste Schritt war getan.

 

„Wow! Sakura! Du siehst voll hübsch aus!“, schwärmte Akina.

 

Ich lächelte ihr zu, dann wurde sie gefragt, was bei ihr gemacht wurde.

 

Als sie dann schließlich auch fertig war hatte sie einen Stufenschnitt und ihre Haare waren wieder goldblond.

Wie früher und es musste nicht mal gefärbt werden.

 

Als ich nach einem langen Tag mit Akina spät abends die Haustür aufschloss sah ich mich in der dunklen Leere um.

Ich hoffte, dass Kaddels mir entgegenkommen würde, aber dann musste ich mich wieder an seinen Tod erinnern.

 

Jemand hatte ein Tier, wegen einem Schmuckstück getötet.

 

Ich wollte meine Schuhe ausziehen, als ich schnelle Schritte hörte und dann von den Füßen gerissen wurde.

Unsanft machte ich Bekanntschaft mit dem Boden.

Ein pochender Schmerz machte sich in meinem Kopf breit, der mich aufkeuchen ließ.

Ich schielte nach oben, konnte die Person, die ihr Bein auf meinem Rücken positioniert und meinen Arm verdreht hatte aber nicht erkennen.

 

„Was soll das?“, fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen. „So sieht man sich wieder was?“, ich erkannte die Stimme sofort und meine Augen weiteten sich.

Nicht vor Schock...nein...sie weiteten sich vor Angst.

„N-Naruto?“, stammelte ich unwillkürlich. „Du kommst jetzt mit!“, knurrte er und hob mich hoch. „Nein! Lass mich los!“; ich trat um mich, doch dann hob Naruto meinen Arm und ich zuckte zusammen. „Tritt noch einmal zu und ich breche dir den Arm!“, drohte er mit bedrohlicher Stimme. Ich biss die Zähne zusammen und schielte nach hinten, um einen Blick auf seine kalten, blauen Augen zu werfen.

„Lass mich gehen!“, fauchte ich, doch er zog mich ohne ein weiteres Wort aus dem Haus. „Nein! Ich will nicht! Lass mich los! Hilfe! Bitte ich brauche Hilfe!“, schrie ich, doch niemand reagierte.

 

Ich sah wie Rin gerade auf der anderen Straßenseite stand.

Sie musterte mich aus ihren blauen Augen und machte keine Anstalten Hilfe zu holen.

So also fühlte ich wieder den Schmerz im Stich gelassen zu werden.

Und das nur...wegen meinem Ruf.

Tränen stiegen mir in die Augen und rannen über meine Wangen.

Eine nach der anderen fiel auf den Boden und ich wurde von dem Uzumaki mitgezogen.

 

Nach Stundenlangem Laufen kamen wir an einer Einrichtung an, die mich an einen Bunker erinnerte.

Jedoch wurde die Einrichtung nur durch ein Jutsu sichtbar, das Naruto zuvor eingesetzt hatte.

Er öffnete die Tür und schmiss mich in das Gebäude.

Dann schloss er die Tür. Ich hörte ein Klacken und lief wieder zu der Tür.

 

Ich hämmerte und trat wild dagegen und schrie weinend: „Lass mich raus! Ich will nach Hause! Lass mich gehen!“

Plötzlich wurde ich von der Tür weggerissen und ich spürte zwei Arme um mich.

„Nein! Lass mich!“, schluchzte ich schreiend. „Schschsch...du musst leise sein! Sonst tötet er dich wie Temari-San“, ertönte eine sanfte, besorgte Mädchenstimme hinter mir.

 

Ich drehte mich um und blickte in zwei große, fliederfarbene Augen, über denen ein Pony hing. Ihr Haar war dunkelblau und ihr Gesicht war wunderschön.

 

Ich blickte wieder zur Tür, die ich durch meine Tränen nur schwach erkennen konnte. Ich versuchte mich aus dem Griff des Mädchens zu befreien, doch sie hielt mich fest.

 

„Nicht! Willst du sterben?“, fragte sie mich ernst, aber im Flüsterton. „Nein! Ich will nach Hause!“, schluchzte ich. „Du kannst nicht nach Hause“, mit aufgerissenen, verheulten Augen sah ich sie an, „Deine Eltern haben dich an die Rebellen verkauft, so wie viele von uns“, sie deutete auf mehrere Leute um uns herum.

 

Sie alle unterhielten sich, aber ihre Augen waren trüb, matt und stumpf.

Bei einigen waren tiefe Augenringe zu sehen, andere hatten ein paar Schrammen und blaue Flecken im Gesicht.

 

Das Mädchen ließ mich los, da ich mich nicht mehr wehrte.

Mein Blick schweifte durch den Raum, hier waren überall Mädchen und Jungen, alle waren ein paar Jahre älter als ich.

Sie kauerten in Ecken, es herrschte eine erdrückende Stille in dem großen Raum, in dem sich so viele Menschen befanden.

 

Nun hatte ich mein neues Leben.

Aber dieses würde nicht so werden, wie ich es mir erhofft hatte.

Mein Leben würde sich von Grund auf ändern.

Ich konnte einen Neuanfang starten, doch mir war auch klar, dass ich Sasuke vermutlich nie wieder sehen würde.

Ich würde zu einer Rebellin werden müssen, so wie ich Naruto einschätzte wollte er das aus uns allen machen.

Sicher war ich mir jedoch nicht.

Ich war mir nur sicher, dass ich Angst vor meinem neuen Leben hatte, aber ich sah es auch als Chance etwas zu ändern.

 

Große Veränderungen in unserem Leben können eine zweite Chance sein.

Harrison Ford



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shizuka_Natena
2013-08-08T22:28:35+00:00 09.08.2013 00:28
TT.TT Der arme Kater...
Ich hoffe Sasuke rettet Sakura!
Freu mich schon aufs nächste Kapi!^^

LG,
Tres


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