Maskenball
Ein ruhiger Tag in Magnolia verabschiedete sich in dem die Sonne den Horizont küsste und den Mond und die Sterne frei gab.
Vor sich hin trällernd und voller Vorfreude bewegte sich Lucy in ihrem Badezimmer auf und ab. Das Bad hatte sie wach gerüttelt und nun war sie dabei sich fertig zu machen.
Welches besondere Ereignis sie so in Euphorie versetzte? Der Maskenball natürlich. Jeder würde da sein, jeder würde sich zwangsläufig kennen, aber durch die Masken hatte es schon was reizvolles.
Sie schmiss sich in ihr hautenges, schwarzes Kleid, steckte ihre Haare hoch, setzte sich ihre schwarze Maske auf, noch roter Lippenstift und ihr Outfit war mit den schwarzen Pumps perfekt.
Der Abend und vor allem der Spaß konnte beginnen. Sie erhoffte sich nicht allzu viel aber wer wusste schon was heute passieren mag?!
Sie nahm ihre Handtasche und verließ - nach einem letzten Blick in den Spiegel – ihre Wohnung.
Sie ging vorsichtig die Straße entlang, sie hörte wie das Wasser in kleinen Wellen gegen die Mauer schlug. Es war beruhigend. Die Sterne glitzerten wie tausende Diamanten im Meer.
Ein Lächeln umspielte Lucys Lippen, als sie die Villa erreichte. Ja der Spaß konnte beginnen. „It’s Show-Time!“
…
„AAARRRRGH! Verdammte Krawatte…“
Ein tiefer Seufzer kam über Natsu’s Lippen. Warum schmiss er sich überhaupt so in Schale? Wen wollte er imponieren? Genau, Niemanden!
Aber das war jetzt auch egal, er war seit Wochen das erste Mal wieder in Magnolia und anscheind hatte Fairy Tail ein neues Mitglied bekommen. Man sah an diesem Abend zwar nicht viel von ihr, dank der Masken, aber immerhin ein bisschen. Er wollte jedenfalls auch mal einen Blick auf sie werfen, ob er sie überhaupt erkennen würde?! Na ja sollte ihm auch egal sein. Der Abend war jedenfalls mal eine gelungene und geschmackvolle Abwechslung, wie er fand. Allerdings hatte er immer noch dieses Problem mit seinen Schlips. Er entschied sich nach einem weiteren Kampf von 10 Minuten ihn einfach weg zu lassen. Etwas lockerer durfte man dort schon auftauchen und mehr underdressed als Gray ging ohnehin nicht. Er musste bei dem Gedanken an seinen besten Freund grinsen, Gray war ein Künstler des Nackt seins und auch heute Abend würde er sein Bestes geben, er konnte halt nicht anders.
Um das ganze zum Abschluss zu bringen, setzte er sich seine Maske auf und war bereit in die Nacht zu gleiten.
Er ging gemäßen Ganges zur Villa wo das Spektakel stattfinden sollte und war überwältigt. Jedes Jahr war es zwar die gleiche Villa, aber die Dekoration war jedes Jahr anders und jedes Mal war die Atmosphäre einfach überwältigend.
Die Sterne ergänzten es mal wieder perfekt und die Musik die ihm entgegen kam war stimmungsvoll genug um auch ihn im Laufe des abends auf die Tanzfläche zu locken.
Zu allererst würde er sich aber das Büffet vornehmen, welches jedes Jahr so gut und reichlich und vor allem vielfältig war wie es nur sein konnte.
…
Lucy betrat vorsichtig die gewaltige Villa und konnte es nicht fassen was sie alles sah. Es war ihr erster Maskenball, da sie noch nicht lange in Magnolia wohnte. Sie freute sich richtig drauf.
Hin und wieder erblickte sie durch die Masken bekannte Gesichter aus der Stadt und ihrer Gilde. Wie edel sie doch alle aussahen.
Sie schlenderte durch den großen Saal und war von der Dekoration überwältigt. Ein riesiger Kronleuchter hing von der Decke und spendete gerade so genügend Licht, es war alles so harmonisch. Die Blumen waren perfekt gewählt und auch das Büffet war vielseitig. Wirklich jeder Geschmack konnte getroffen werden.
Nach und nach füllte sich der riesige Saal, allerhand Menschen waren da und auch die Exceed waren eingeladen. Lucy kam aus dem Staunen schon garnicht mehr heraus.
Sie setzte sich auf eine der Sofas und beobachtete das bunte Treiben im Raum. Die Tanzfläche war gefüllt, gute Laune lag in der Luft, ein Hauch von Magie. Bei ihrem letzten Wort musste sie selbst über sich lachen. Natürlich lag Magie in der Luft, es lag an Fairy Tail. Auch sie selbst war eine Magierin und sehr stolz drauf.
Sie träumte etwas vor sich hin und erblickte im Augenwinkel einen Mann, einen jungen Mann.. Mit .. Moment, rosa Haare?!
Sie drehte sich schnell, doch war er schon verschwunden. Sie musste sich eindeutig verguckt haben, aber seine Statur gefiel ihr.
…
Natsu ging hinein und es war genau wie jedes Jahr beeindruckend. Es war schon relativ voll und auch er erkannte das eine oder andere Gesicht unter den Masken. Begrüßte hier und dort ein paar Leute und bestaunte als nächstes das gigantische Büffet. Aber auch er konnte sich benehmen und nahm nur ein wenig davon, ganz ohne Manieren sei er nun auch wieder nicht. Er war gerne rüpelhaft, aber er konnte auch anders wenn er wollte. Er streifte weiter durch den Saal und sah in seinem Augenwinkel eine blonde junge Frau. Er schaute sie an und konnte sie nicht zuordnen und als er merkte dass sie ihn bemerkt hatte , verschwand er in der Menge auf der Tanzfläche.
Sie war hübsch, das hat er sofort erkannt. Er grinste in sich hinein, ja das konnte ein schöner Abend werden.
…
Lucy nippte an ihrem Weinglas und machte sich daran wieder ein bisschen durch den Raum zu streifen. Sie ging ganz langsam und ein bisschen im Takt der Musik durch den Raum und blieb an einer großen Balkontür stehen. Sie öffnete diese und ging hinaus. Der Blick war wunderschön, der Balkon zeigte direkt aufs Meer, wo sich die Sterne tummelten und dem Mond ein Lächeln entlockten. Die Zikaden spielten ihr Lied und der leichte Sommerwind streifte ihre Haut.
Natsu stand direkt hinter ihr und leckte sich einmal genüsslich über die Lippen, ehe er auf sie zu ging. „Ein wundervoller Anblick nicht wahr?!“ „Hmhm.“ „Oh ich sprach nicht von der Aussicht,“ sagte er neckend und grinste Lucy an.
Erst jetzt drehte sie sich zu ihm um, sie hatte sich doch nicht getäuscht, er HAT rosa Haare, aber es stand ihm unglaublich gut.
„Oh,…Ähm,..Danke“ stammelte sie, doch mehr als ein Grinsen erntete sie nicht von ihm. Der rosahaarige lehnte sich an die Balkonbrüstung und sah Lucy an. „Ich glaube dich kenne ich noch nicht.“ „Ist das nicht Sinn und Zweck eines Maskenballs? Die Identität des Anderen geheim zu halten?“ „Gut möglich, aber dich würde ich glaube ich nie vergessen.“
Lucy konnte es gar nicht erst verhindern, dass ihr das Blut in den Kopf schoss. Wieso brachte er sie so durcheinander und wieso fühlte sie sich so komisch wohl in seiner Nähe.
Sein Hemd war nicht ganz zugeknöpft und er roch unglaublich gut.
Natsu bemerkte wie Lucy reagierte und musste lächeln. „Darf ich die Freundlichkeit besitzen und dir ein neues Glas Wein holen?!“ Sie nickte bloß und schon verschwand er.
Lucy atmete tief ein, was war bloß los mit ihr? Seine bloße Anwesenheit brachte sie so außer Kontrolle? Unglaublich.
Kurz darauf kam er mit 2 Weingläsern wieder, er gab ihr eins und gesellte sich zur ihr an die Balkonbrüstung.
Er sah sie die ganze Zeit an, was einen Rotschimmer über ihre Wangen jagte und ihren Puls steigen ließ. Er war unglaublich gutaussehend, dass musste sie sich eingestehen. „Stoßen wir an? Auf die unbekannte Bekanntschaft?!“ „Gerne.“
Lucy lächelte ihn an, versank in seinen Augen und die Gläser sangen ein Lied. Beide nahmen einen Schluck Wein und dann nahm Natsu ihr plötzlich das Glas aus der Hand und küsste sie. Einfach so.
Er konnte sich nicht halten, sie war zu schön und er spürte einfach, dass da was in der Luft lag. Sie kannten sich vielleicht eine Stunde aber das war ihm egal.
Sie spürte seine warmen Lippen auf ihren, spürte seinen Herzschlag und seine Hitze. Ihr Verstand war vernebelt sie konnte nicht mehr klar denken, sie wusste nur, dass es wundervoll war und sie ihn nicht mehr gehen lassen wollte.
Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und intensivierte diesen Kuss, der so viel mehr zu sein schien, als ein lapidarer Kuss.
Der Wind streichelte ihre Haut, umspielte ihre Szenerie und die Zeit stand still. Nichts war wichtiger als sie beide. Natsu hob die Blonde hoch und setzte sie auf die Abbrüstung um ihr noch näher zu kommen. Ihre Lippen trennten sich immer nur wenige Sekunden um der Luft Einlass zu gewähren.
Sie bekamen nichts mit und niemand wusste von ihnen auf dem Balkon. Sie waren alleine, als wäre das Fest nur für sie gemacht worden. Ja das war Magie.
Sie löste sich von ihm, sah ihn mit verschleiertem Blick an und hauchte „Lucy…..“.
Der rosahaarige lächelte, liebkoste ihren Hals und flüsterte in ihr Ohr „Ein schöner Name, ich bin Natsu.“ Er strich sanft über ihren Handrücken und fügte hinzu: „Willkommen bei Fairy Tail… Lucy.“
Ja dieser Abend hatte alles verändert und diese Veränderung war gut.
Natsu küsste sie abermals und das war definitiv noch nicht das Ende des Abends.
