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Hakuouki - The Demon of the fleeting Blossom

von

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Kapitel 1.5 - Die Suche beginnt

“Tut mir Leid...“ murmelte Harada und gab dem Jüngeren ein entschuldigendes Nicken. Dieser lächelte nur leicht.

„Nah, ich sollte aufpassen, worüber ich rede. Dennoch... Sano, du beginnst dich langsam bei solchen Dingen sehr leicht aufzuregen.“

Normalerweise würde ein einzelner Schlag dieser Art jemanden umhauen, sodass dieser bewusstlos am Boden lag. Heisuke jedoch schien dies locker hinzunehmen. Ein Schlag unter Freunden? Ich hatte es schließlich nicht mit normalen Menschen zu tun.

„Das ist alles, was du zu diesem Thema gehört hast, Kaoru. Trotz deiner Neugier bitte ich dich, keine weiteren Fragen zu stellen.“ Nagakuras Stimme war freundlich angehaucht, aber die Augen gaben die Worte kalt wieder. Ich sollte es einfach so hinnehmen?

„Die 'Truppe', die Heisuke meint, sind bemitleidenswerte Männer.“ Okitas Stimme war gleichgültig, sein Blick starr. Gut, wenn sie meinten.

„Es ist nichts, worüber du dir Sorgen machen musst.“

„Schon klar.“ Ich war nur ein Gast, kein Krieger, obwohl ich mich wehren könnte. Ich brauchte die Wahrheit hinter ihren Geheimnissen nicht kennen. Ich wusste das von Anfang an.

„Schlag es dir aus dem Kopf. Wenn du noch weiter gräbst, gerätst du in großer Gefahr.“ Saitous Worte waren die letzten.

Ich nickte.
 

Eine Mauer stand zwischen ihnen und mir.

Sie war zu lang, zu hoch, um sie zu überwinden.
 

Ich seufzte innerlich. Das Essen hatte ich schweigend beendet und war in mein Zimmer zurückgekehrt. Mein Kopf platzte vor Fragen.

Die Shinsengumi. Ich kannte ihre Bedeutung, die 'freiwillige Gruppe der Elite'. Dann gab es noch eine 'Truppe', die etwas anderes zu sein schien. Sanan war ein Teil der Shinsengumi, aber sollte nicht Teil dieser 'Truppe' werden?

Es schien wirklich etwas ganz anderes zu sein, als die Shinsengumi.

„Argh!“

Nein! Ich durfte nicht darüber nachdenken. Ich würde mich nur in größere Schwierigkeiten bringen. Meine Nase gehörte nicht in die Angelegenheiten der Shinsengumi. Wenn ich etwas falsches höre oder sehe, könnte ich ein toter Mann sein.

„Ich könnte meinen Vater nicht finden, sollte ich sterben...“ Es gab Leute, die sich um mich sorgten. Sie würden traurig sein, wenn sie von meinem Tod erfahren würden.
 

Innerlich verfluchte ich meine Neugier, aber ich hielt mir diese Tatsache vor Augen. Ich legte mich auf mein Futon und versuchte zu schlafen, um jenes Gespräch zu vergessen.
 

July 1864
 

Es war später Mittag, als Hijikata mich rufen ließ. Ich war erleichtert, als Okita und Heisuke ebenfalls gerufen wurden. Ich hatte zwar keine Angst vor Hijikata, aber mich mit ihm zu unterhalten, gefiel mir nicht. Jeder kleinste Fehler könnte ihn dazu veranlassen, mich rauszuwerfen.

„Du kannst das Quartier verlassen.“

„Bitte was?“ Es war schon eine große Überraschung, dies verkündet zu bekommen. Es war mir anzusehen, ebenso meine darauf folgende Heiterkeit.

„Du begleitest jene, die auf Patrouille gehen. Du springst, wenn man dir sag „Spring“ und du stirbst, wenn man dir sagt „stirbt“.“

„...Ist das wirklich notwendig?“ Es war schon deutlich genug gesagt, dass ich auf das hören sollte, was man mir sagte. Aber so hart hätte er es sich sparen können.

„Hast du verstanden?“ druckte er nach. Ich nickte und salutierte.

„Ja, Sir!“ Wenigsten konnte ich raus gehen. Ich konnte mit der Suche anfangen und eventuell Spuren finden.

„Souji. Heisuke. Ihr seid heute dran, oder?“

„Ah, jetzt kapier ich es. Deswegen hast du uns gerufen.“ Die Verwirrung in ihren Gesichtern verflog. Heisuke blickte zu den Anderen. „Nun, Souji ist heute mit der ersten Einheit dran.“

„Ja, Heisuke und die achte Einheit haben heute Nacht ihre Patrouille. Ich denke er wäre sicher, wenn er tagsüber mitgeht.“ stimmte dieser zu und sah zu mir. „Vergiss nicht: Läufst du weg, töte ich dich. Und wenn wir auf Rōnin treffen, helfe ich dir nicht da raus, okay?“ Hijikata war nicht gerade begeistert von Okitas Aussage.

„Nein, nichts ist okay, Idiot. Warum – denkst du – schicke ich ihn zu dir?“ Okita lachte kurz auf.

„Ich renne schon nicht weg. Zudem kann ich mich auch selbst verteidigen.“ brummte ich und verengte meine Augen. Ich gehörte nicht zu der Shinsengumi, aber ich konnte kämpfen. Das durften sie mir nicht verbieten. Zudem vermutete ich, das ich es ihnen leichter machte, wenn ich kämpfen konnte. „Als ich herkam, hatten wir einen Deal. Die Shinsengumi hilft mir auf der Suche nach meinem Vater, dafür renne ich nicht weg und schweige. Ich halte mein Versprechen, dann tu es ebenfalls.“

Aus reiner Höflichkeit verbeugte ich mich vor Okita, der mich leicht verwundert betrachtete, ehe sein Grinsen schwächer wurde.

„Verzeih. Ich scheine dich unterschätzt zu haben. Aber du solltest dir klar sein, dass du dich in Gefahr begibst, wenn du bei uns bist. Wenn es dem so ist, dann kannst du gerne mitkommen.“

Ich wusste bereits, dass Kyoto gefährlich war, als ich hergekommen war. Aber es war nicht wichtig. Ich musste meinen Vater finden, alles andere war irrelevant; jede Gefahr nebensächlich.

„Die Choshu sind aktiv geworden. Wir wissen nicht, was sie vorhaben, aber es könnte schlecht für uns sein. Ich bevorzuge eigentlich, dich nicht mit zuschicken.“ murmelte Hijikata und tatsächlich sah ich einen Hauch von Sorge in seinem Blick.

Die Krieger vom Choshu Reich waren Teil der imperialen Nationalisten Gruppe. Sie hatten in letzter Zeit vermehrt Aktivitäten in Angriff genommen, um ihre Ziele zu erreichen. Die Shinsengumi hingegen waren loyal dem Shogun gegenüber. Seit sich die Oberhäupter uneinig waren, entbrannte ein feindseliger Kampf zwischen der Shinsengumi und dem Choshu Clan. Die feindlichen Aktivitäten machten es der Shinsengumi schon schwer genug, da musste ich nicht noch eine Last drauf setzen.

„Warum gibst du mir dann zu solchen Zeiten die Erlaubnis rauszugehen?“ wollte ich wissen. Die Miene des Kommandanten verhärtete sich.

„Kodou ist nicht nach Edo zurück gekehrt und wir hörten von ein paar Leuten, die jemanden mit seiner Beschreibung in der Gegen Kyotos gesehen haben. Ob er es wirklich ist, weiß niemand. Zudem habe ich dich seit fast einem halben Jahr hier unter Verschluss gehalten. Die Choshu mögen vielleicht eine Bedrohung sein; wenn sie es nicht wären, wäre es jemand anderes. Irgendwann muss ich dich ja raus lassen, sonst werden wir nie fündig.“ Das war zwar unerwartet, aber es ergab Sinn. Es war klar, das er mich eine Zeit lang daran gehindert hatte, mit der Suche fortzufahren. Dennoch war es für mich ungewohnt zu erkennen, dass er sich auch meinetwegen Gedanken machte.

„Vielen Dank.“ Ich verbeugte mich während ich sprach. In letzter Zeit bedankte ich mich viel bei ihnen. Aber das war ich ihnen schuldig. Immerhin lag mein Leben in ihren Händen.

„Außerdem scheinen viele unserer Jungs in diesen heißen Tagen aus zufallen. Wir sind also nicht gerade in Topform!“ Heisuke hob den Daumen nach oben, doch sein vermeintlicher Versuch, einen Witz zu reißen, ließ Hijikata nur noch mehr die Stirn faltig runzeln.

„Es ist in der Tat verdammt warm geworden...“ kommentierte ich nur. Die Sonne brannte mittlerweile auf Kyoto herab, von einem wolkenlosen Himmel und alle Räume im Quartier waren so stickig, dass man einen Schwindelanfall bekam, sobald man einen Raum betrat. Für manche war diese Hitze zu viel gewesen, weshalb sie krank wurden.

„Nun, wenn du gehen willst, geh. Du hast meine Erlaubnis.“ wiederholte der Kommandant nochmals, ehe ich nickte.

Ich saß für einen Moment da und ging meine Möglichkeiten durch. Etwas in seinen Worten und in seinem Verhalten sagte mir, ich sollte nicht gehen. Aber wenn ich mit Okita oder Heisuke unterwegs war, sollte alles gut laufen. Dem war ich mir sicher und blickte zu den Brünetten, der bereit war, aufzubrechen.
 

„Was zum...“ Die Straßen waren voll gepackt mit Menschen. Es war nichts Ungewöhnliches von solch einer großen Stadt, dennoch begann mein Herz wild zu schlagen.

„Reg dich nicht zu sehr auf, Kaoru. Wir sind geschäftlich hier, nicht zum Spaß.“ erinnerte mich Okita, sein ironisches Grinsen zog mich tatsächlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

„Schon gut. Es ist nur lange her, das ich so viele Menschen auf einen Haufen gesehen hab.“ gab ich brummend von mir und sah mich um.

„Nun. Das Gion Festival startet bald. Die Leute sind viel hektischer als sonst. Dennoch... einige Rōnin verhalten sich recht verdächtig, als halt die Ohren steif.“

„Ja.“
 

Wir spazierten durch die langen Straßen Kyotos, von der ersten Einheit begleitet. Niemand näherte sich auch nur einen Zentimeter unserer Gruppe; sie machten Platz, hielten Abstand zu uns, nachdem sie die blaue Haori erkannten. Selbst die Bewohner Kyotos fürchteten die Shinsengumi.

„Um, Entschuldigung...“ Es war lange her, seit ich damit wieder anfing. Ich hielt so oft ich die Möglichkeit hatte, Passanten auf, die an uns vorbei gingen und nicht direkt die Flucht ergriffen. „Ich suche nach Jemanden. Er ist in den 40ern und spricht mit einem Edo Akzent. Sein Kopf ist kahl geschoren, aber er schaut sehr freundlich aus. Er ist ein Arzt...“

Nach einigen Fehlschlägen schien ich endlich jemanden getroffen zu haben, der auf die Reaktion reagierte.

„Oh, ja... Ich denke ich hatte so einen Typen bei Masu's gesehen.“ Während er sprach, deutete er auf einen kleinen Laden, der Holzkohle anbot.

„Vielen herzlichen Dank!“ Natürlich könnte es sich um jemand anderes handeln. Aber vielleicht war es auch mein Vater selbst. Okita gab mir einen ernsten Blick, doch bevor er etwas sagen konnte-

„Du da! Bist du ein Rōnin? Nenne uns den Namen deines Meisters, wenn du einem dienst!“ rief einer der Soldaten, die uns begleiteten und zog die Aufmerksamkeit ihres Kapitäns auf sich. Dieser zog seine Waffe.

„Schöne Scheiße... Ich glaube sie mussten natürlich den schlechtesten Zeitpunkt auswählen, um Streit anzuzetteln...“ Sofort rannte er los, das Schwert bereit haltend.

Die Menge begann zu fliehen, rannten in verschiedenen Richtungen; wie Blätter in einem Sturm.

„Wh-Whoa!“ Der plötzliche Panikausbruch der Leute zog mich mit. Ich konnte nicht anders, als mit zugehen, doch bemerkte ich ebenfalls, das ich mich immer weiter von Okita entfernte.
 

Vielleicht war es gut, dass ich von ihnen fern blieb. Zwar konnte ich mich wehren, aber es war nicht meine Angelegenheit. Ich lief in eine Gasse, wo ich von der Druckwelle der Menschen verschont blieb und beobachtete das Geschehen. Sollte sich die Szene beruhigt haben, würde ich mich zurück zur ersten Einheit begeben.

“Hey, Kleiner! Hier entlang, sonst gerätst du noch zwischen ihre Klingen.” Ein merkwürdiger Typ winkte mich zu sich in den Laden. Kurz musterte ich ihn, ehe ich mich zu ihm wandte. An seinem Antlitz war nichts komisches, aber dennoch musste ich aufpassen. Eigentlich wollte ich höflich ablehnen, in seinen Laden zu kommen, als mir etwas einfiel:

Es war der Laden, den mir der Typ gezeigt hatte, wo jemand – ähnlich meinem Vater oder gar er selbst – gewesen sein sollte.

„Um... Ist das hier Masu's Laden?“

„Ja.“ Er nickte. Meine Augenbrauen schossen nach oben, Hoffnung!

„Super! Wissen Sie, ich suche jemanden und-“

„M-Mr. Keimon! Dieses Kind habe ich mit Okita gesehen! Dem Shinsengumi Kapitän!“ rief plötzlich jemand hinter ihm.

„Was?!“

Auch ich war recht perplex. „Die Shinsengumi?! Lauft!“

„O-Oi!“ Bevor ich was sagen konnte, stürmten die Kunden hinaus. Der Laden war leer.

„Was zum...“ Es war richtig, das ich die Shinsengumi begleitet hatte, aber diese Reaktion war... übertrieben.

Kurz war Stille, als jemand plötzlich auf mich zugerannt kam, mit erhobener Waffe. Ich duckte mich schnell zur Seite, zog meine Waffe und schnitt ihm durchs Bein. Schreiend viel er zu Boden. Was war nun kaputt?! Wo kam der denn her?

„... Ich beneide dich nicht um dein Glück.“ Okita stand hinter mir, leicht beeindruckt von meiner Reaktion, ehe ich mein Schwert vom Blut befreite. Er zuckte mit den Achseln, ehe er direkt an meinem Rücken stand. „Halte dich bereit.“

„Was?!“ Was passierte hier?

Ich sah nur Männer losstürmen; der Laden platzte von den Klängen aufeinander prallender Schwerter und Umstoßen der Möbel.

Hatte ich was verpasst?



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