Samstagmorgen in London
Kapitel 41: Samstagmorgen in London
Es war kurz nach acht, als Jessie aufwachte. Müde blinzelte sie in den Raum. London. Das war das Hotelzimmer in dem sie mit Seto gestern eingecheckt hatte. Gähnend rollte sie sich auf den Rücken und tastete mit der linken über das Bett. Kein Seto.
Und die Bettlaken waren kalt, also musste er schon vor einiger Zeit aufgestanden sein. Jessie schloss die Augen wieder und seufzte leise. Das war wieder mal typisch Seto! Egal wann er ins Bett ging, oder wie schlecht er schlief zu 99% war er noch vor dem Morgengrauen auf den Beinen. Jessie war da ganz anders. Sie schlief gerne lange. Aber inzwischen passte sie sich immer mehr Setos Rhythmus an, einfach nur, weil sie spürte wenn er sich aus dem Bett schlich. Zumindest zu 99%.
„Gut und wo steckt er jetzt?“ brummelte sie leise und setzte sich auf.
„Wenn er arbeitet…!“ Die Drohung selbst ließ sie unausgesprochen, als sie langsam aus dem Bett krabbelte und sich erst einmal streckte. Dann machte Jessie sich auf die Suche. Im Wohnzimmer der Suite war er schon mal nicht, aber sie entdeckte seine Laufschuhe neben der Tür und dann hörte sie wie die Dusche aufgedreht wurde. Aha, dann war er also laufen gewesen. Jessie schlich zur Badezimmertür und drückte vorsichtig die Klinke hinunter. Ein Schwall feuchter warmer Luft kam ihr entgegen und sie schlüpfte durch den Türspalt. Seto stand ihr gegenüber in der offenen Dusch und hatte ihr den Rücken zugewandt. Den Kopf hatte er in den Nacken gelegt und das Wasser lief ihm übers Gesicht und die helle Haut. Über seine definierten Muskeln und den schmalen Körper. Er hatte in den letzten Wochen zugelegt. Hatte noch immer kein Normalgewicht, aber er war bei weitem nicht mehr so dünn. Jessie zog sich das dünne Nachthemd über den Kopf und zog den Haargummi aus ihrem geflochtenen Zopf. Dann betrat sie vorsichtig die Dusche und schlang ihre Arme von hinten um Setos schlanke Taille.
„Hey, warum hast du mich nicht geweckt?“ Er zuckt zusammen, dreht sich dann allerdings vorsichtig in ihrer Umarmung um und wischt sich erst mal das Wasser aus dem Gesicht.
„Du hast so schön geschlafen!“ murmelt er und streicht mit beiden Händen über ihre Schultern und den Rücken hinunter. Jessie lächelt und zwinkert ihm zu.
„Gut dass ich rechtzeitig wach geworden bin um dir beim Duschen Gesellschaft zu leisten.“ Sie greift hinter seinem Rücken nach dem Duschgel auf der Ablage und gibt etwas davon in ihre Hand. Dann legt sie ihre Hände flach auf seine Brust, streichelt mit den Daumen über seine Muskeln, zieht leichte Kreise bis hinauf zu seinen Schlüsselbeinen. Folgt der Biegung der beiden Knochen bis zu seinen Schultern und fährt dann über seine Schultern, umfasst den starken Bizeps. Seto folgt ihren Händen mit dem Blick. Seine blauen Augen funkeln. Jessie fährt über seine Ellenbogen, die Unterarme. Umfasst seine schlanken Handgelenke und hebt seine Rechte an ihre Lippen. Haucht einen sanften Kuss auf die Handfläche und auf jeden einzelnen schlanken Finger. Dann fährt sie wieder seine Unterarme hinauf. Nimmt denselben weg zurück bis zu seinen Schultern, streicht bis zu seinem Nacken, vergräbt ihre Schaumigen Hände in seinem nassen Haar und zieht seinen Kopf zu sich nach unten. Küsst ihn flüchtig sanft auf die Lippen, er seufzt. Sie löst sich wieder von ihm, ihre Hände wandern zurück seinen Rücken hinunter, haken sich in seine Schulterblätter. Ihre Fingernägel kratzten leicht über die Narben, als sie seinem Rückgrat weiter nach unten folgt, ihre Lippen auf sein Schlüsselbein drückt, sich von dort langsam über sein Brustbein nach unten küsst. Ihre Hände wandern weiter, bleiben auf seinem Po liegen. Kneifen ihn leicht. Er keucht, noch immer reglos. Sieht sie nur an, beobachtet wie sie sich langsam auf die Knie sinken lässt. Ihre Lippen liegen warm und weich auf seinem Bauch, wandern um seinen Bauchnabel, er erzittert. Ihre Hände wandern an die Innenseiten seiner Oberschenkel, streicheln zart darüber. Seine Knie werden weich. Und jetzt kann er nicht mehr reglos bleiben. Seine Hand krallt sich in ihre blonden Locken, zieht ihren Kopf sanft in den Nacken, sodass sie zu ihm aufsehen muss. Grün trifft blau. In beiden lodert Feuer. Heiß, zerstörerisch, leidenschaftlich. Mit einem Ruck zieht er sie zu sich hinauf, drückt sie mit seinem Körpergewicht an die Wand, verschließt ihre Lippen mit seinen. Seine Zunge stupst gegen ihre Lippen, Jessie öffnet ihre. Lässt ihn ein. ihr Herz schlägt schnell, Seto presste sich noch fester an sie. Reißt sich von ihren Lippen los, küsst sich ihren Hals hinab zu ihrem Schlüsselbein…