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Wie die Zukunft wird

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Mokuba und Entscheidung im Hochseilgarten

Kapitel 5: Mokuba und Entscheidung im Hochseilgarten
 

Pünktlich um 15 Uhr traf Jessica am Freitag in der KC ein. In der Empfangshalle warteten bereits neun weitere Frauen ein Mann und ein schwarzhaariger Junge. Der Junge kam grinsend auf sie zu.

„Du bist Jessica?“ Sie nickte. Dann musste das da vor ihr also Mokuba sein. Er drehte sich um.

„So, dann wären alle da, wir können los.“ Gerade, als die Gruppe sich in Bewegung setzen wollte kam Kaiba aus Richtung der Aufzüge. Mokuba rannte zu ihm und fiel ihm in die Arme.

„Seto!“ Der Ältere fing ihn auf.

„Sei Vorsichtig! Ich will keine Verletzten!“ Mokuba nickte und grinste ihn freudig an.

„Und du denkst noch daran, dass wir heute Abend Essen gehen wollen, damit ich dir meine Siegerin vorstellen kann?“ Knapp nickte Kaiba.

„Versprich mir, dass du da bist!“ Verlangte sein kleiner Bruder. Kaiba verdrehte die Augen, gehorchte jedoch und gab seinem Bruder einen Schubs in unsere Richtung.

„Na los, geh schon. Wir sehen uns heute Abend!“ Damit führte Mokuba uns in eine Tiefgarage und zu einem Kleinbus. Eine nach der anderen stiegen wir ein und Mokuba stellte sich in den Mittelgang.

„Also ihr wisset ja alle worum es geht. Mein Bruder hat mir die endgültige Entscheidung überlassen. Deshalb sind wir heute hier, weil ich mir ein paar Tests ausgedacht habe, um das Kindermädchen zu finden, das am besten zu mir passt. Unser Fahrer ist der Assistent meines Bruders, Roland. Keine von ihnen ist verpflichtet etwas zu tun, was sie nicht wollen. Ansonsten hoffe ich wir werden viel Spaß zusammen haben!“ Damit ließ er sich in der erste Reihe nieder und der Bus setzte sich in Bewegung. Wir fuhren durch die Innenstadt und Jessie langweilte sich keine der Frauen redete und ihre Nachbarin reagierte nicht einmal auf die Frage nach ihrem Namen. Seufzend stand Jessie auf und ging nach vorne zu Mokuba.

„Darf ich mich zu dir setzen?“ Einen Moment sah er sie überrascht an, dann nickte er.

„Natürlich Jessica!“ Sie ließ sich neben ihm auf den Sitz fallen.

„Nenn mich doch Jess, oder Jessie. Jessica ruft mich meine Mutter immer, wenn ich irgendetwas angestellt habe!“ Er grinst mich frech an.

„Stellst du oft etwas an?“ Jessie musste mit lachen.

„Nein, eigentlich nicht! Wo fahren wir eigentlich hin?“ Empört zog Mokuba eine schwarze Augenbraue über blauen Augen nach oben. Diese Geste erinnerte mich sehr an seinen Bruder. Eigentlich nicht verwunderlich, immerhin hatte Kaiba ihn ja erzogen.

„Meinst du nicht, dass das unfair gegenüber den anderen wäre, wenn ich dir das verraten würde?!“ Jessie zuckte mit den Schultern. Ließ das Thema jedoch fallen.

„Sagst du mir wohin ihr heute Abend essen geht?“ Diesmal zuckte Mokuba mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Seto hat das Restaurant ausgesucht. Roland fährt uns dann hin und es ist eine Überraschung, sagt er!“ Jessie musste lächeln, sie sah die Freude in den Augen des Jungen.

„Und wo würdest du gerne hin!“ Jetzt wurde er ernst.

„Zum Italiener!“ Aha.

„Ist du gerne italienisch?“ Mokuba schüttelte den Kopf, nickte dann.

„Naja, eigentlich schon, aber am liebsten mag ich die deutsche Küche. Schnitzel, Braten, Bratwürste, weißt du!“ Das sollte sie sich merken, falls sie den Job bekam.

„Und warum willst du dann zum Italiener?“ Er sah sie an.

„Das isst Seto gerne!“ Jetzt hatte sie noch etwas über Kaibas Geschmack erfahren. Neben Schokolade mochte er also auch italienisches Essen.

„Ich werde es mir merken!“ Mokubas Augen wurden groß und behielten Jessie fest im Blick.

„Warum?“ Ich wuschelte ihm durch die schwarze Haarmähne, überraschender Weise ließ er es sich widerstandslos gefallen.

„Damit ich weiß, was ich machen soll, falls ich jemals in die Verlegenheit kommen sollte ihm etwas kochen zu müssen!“ Mokuba lachte und Jessie sah aus dem Fenster. Inzwischen hatten sie die Stadt verlassen und fuhren auf ein Waldstück zu.

„Du setzt uns jetzt aber nicht im Wald aus oder?“ Fragte sie gespielt schockiert. Denn falls er es doch tun würde, hätte sie gute Chancen, immerhin war sie auf dem Land aufgewachsen. Er schüttelte den Kopf.

„Ich habe euch hier herausgebracht, weil ich euch alle ermorden werde. Hier habe ich keine Zeugen!“ Auch jetzt sah Jessie ihn erschrocken an, diesmal war sie es jedoch wirklich.

„Wie kommst du auf sowas?“ Er zuckte mit den Achseln.

„Hab gestern einen Krimi geschaut!“ Entsetzt fragte Jessie:

„Alleine?“ Aber Mokuba schüttelte den Kopf, was sie zumindest ein bisschen erleichterte. Immerhin war der Junge erst dreizehn.

„Seto hat ihn mit mir zusammen geschaut.“ Okay, damit konnte sie leben und hoffen, dass der Film altersgerecht war. Bevor sie noch etwas sagen konnte, fuhr Roland auf einem Parkplatz und hielt an. Jessie ließ Mokuba beim aussteigen den Vortritt. Dann sah sie sich um. Das ganze sah ihr ganz nach einem Kletterpark aus und Mokuba bestätigte ihr das.

„Also wir sind hier in einem Hochseilgarten. Möchte jemand nicht mit klettern?“ Eine junge Frau trat vor. Sie war dick geschminkt und trug hautenge Kleider.

„Warum?“ fragte Mokuba höflich. Sie hob ihre manikürten Hände.

„Ich habe mir gerade erst die Nägel machen lassen, soll ich sie mir gleich ruinieren. Außerdem schadet das meiner Haut!“ Mokubas Blick verdunkelte sich sichtbar, wieder erinnerte er mich an seinen Bruder.

„Damit ist die Teilnahme an diesem Test beendet, Miss James. Wir danken für ihre Bewerbung müssen sie jedoch freundlich ablehnen!“ Gott, das klang ja wie auswendiggelernt. Mokuba ließ die vollkommen geschockte Frau einfach stehen und wandte sich uns anderen zu.

„Also, da das jetzt geklärt ist, können wir ja endlich anfangen.“ Die Mitarbeiter zeigten kurz wie wir die Sicherheitsgurte anzulegen hatten. Bevor wir zum Einsteiger Klettersteig gingen, kniete Jessie vor Mokuba nieder und überprüfte sein Geschirr.

„Okay, jetzt kann es los gehen.“ Er lächelte ihr zu und überprüfte nun im Gegenzug ihr Geschirr ebenfalls.

„Bei dir auch!“ Gemeinsam bestiegen sie nun die Bäume. Nach der ersten halben Stunde klagte bereits eine der Frauen über Muskelschmerzen und musste absteigen. Je schwieriger die Steige wurden, desto mehr Frauen stiegen aus. Nur Jessie folgte Mokuba bis auf die oberste Plattform. Dort setze er sich hin und deutete ihr an es ihm gleich zu tun. Er grinst sie an.

„Du bist noch im Rennen! Außerdem die beiden Frauen, die bis zum letzten Abstieg noch mitgehalten haben, alle anderen haben mir zu wenig Ausdauer. Jetzt hab ich noch ein paar Fragen an dich!“ Jessie lehnte sich gegen den Baum und sah hinunter zu den anderen Bewerberinnen, die um Roland herumstanden und sich mit Getränken versorgen ließen.

„Schieß los!“ Mokuba folgte ihrem Blick.

„Was hältst du von Innleinskating?“ Kurz sah sie zu ihm.

„Jederzeit gerne, allerdings muss ich mir neue kaufen, bei meinen alten sind die Riemen gerissen!“ Er nickte lediglich.

„Und Fußball?“ Das wurde ja ein richtiges Verhör.

„Bis jetzt hab ich immer mit meinem Bruder geschaut, wenn ich selbst spiele bin ich als Stürmerin allerdings eine Niete!“

„Und Kampfsport, also Karate, Judo, Taekwondo und so weiter?“ Jessie seufzte innerlich. Wollte er sie etwa nach jeder Sportart fragen? Sie zuckte mit den Achseln.

„Habe ich nie ausprobiert! Bei uns in der Nähe wurde das nicht angeboten!“ Mokuba sah zu ihr, traf dann eine leise Feststellung.

„Weißt du, dass du die Favoritin meines Bruders bist?“ Überrascht schüttelte sie den Kopf, da fuhr er fort.

„Und du warst mir bereits sympathisch, bevor ich dich kennengelernt habe!“ Sie zog die Augenbrauen zusammen. Er wand sich unter ihrem Blick.

„Naja, der Fragebogen kam von mir, ich wollte wissen, welche Interessen ihr so habt!“ Wieder wuschelte sie ihm durchs Haar.

„Das hab ich mir schon gedacht, als dein Bruder keinen Blick darauf geworfen hat. Aber das ist im Grunde eine gute Idee. So kannst du dir ein viel besseres Bild machen!“ Er grinste, hängte seine Karabiner dann in das Abfahrtsseil ein und sauste los. Als er ausgeklinkt war und zu Roland lief folgte ihm Jessie.

Sie saßen im Kreis beieinander und genossen ihre Getränke, als plötzlich ein Telefon klingelte. Roland sprang sofort auf und entfernte sich ein wenig von der Gruppe. Dann kam er zurück und hielt Mokuba das Telefon hin.

„Ihr Bruder, Sir!“ Freudig nahm er das Handy entgegen. Sein Lächeln verwandelte sich je jedoch in einen traurigen Blick.

„Aber Seto, du hast es mir versprochen!“ Anscheinend redete der Ältere auf ihn dein, denn Mokuba senkte den Kopf, eine einzelne Träne lief ihm über die Wange.

„Was ist?“ Jessie beugte sich zu ihm vor. Er sah auf. Seine Augen blickten enttäuscht.

„Seto ist etwas dazwischen gekommen! Er kann nicht mit Abendessen!“ Jessie nahm ihm das Handy ab und drückte ihn kurz an sich.

„Ich rede mit ihm!“ Sie ging weg von der Gruppe, außer Hörweite, bevor sie Ihn anfauchte.

„Was denken sie sich eigentlich? Wissen sie eigentlich, wie sehr ihr Bruder sich auf dieses Abendessen gefreut hat?“ Er atmete schwer, und es klang, als würde er rennen.

„Ich habe besseres zu tun als mir ihre Standpauke anzuhören.“ Kurz war er weg, unterhielt sich mit einem anderen Mann.

„Kaiba, egal was ist, ihr Bruder sollte ihnen wichtiger sein!“ Er knurrte.

„Wichtiger als eine Bombendrohung, mitten in der Innenstadt von Domino? Jetzt geben sie den verdammten Laptop schon her, wenn sie das Ding rechtzeitig finden wollen!“ Er klang stockwütend, wobei sie nicht sagen konnte, ob er wütend auf sie, oder wütend auf denjenigen mit dem Laptop war. Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte.

„Es tut mir leid aber ich schaff es wirklich nicht bis acht im Restaurant zu sein!“ Jessie atmete tief durch.

„Ich werde es ihrem Bruder erklären! Versuchen sie so bald wie möglich nach Hause zu kommen. Ich vermute er wird auf sie warten! Und bitte seien sie vorsichtig Mister Kaiba!“ Er atmete schwer und jetzt auch noch abgehackt. Viele Stimmen redeten im Hintergrund und sie hörte das leise Klicken einer Computer Tastatur.

„Nach heute, ist die Firma morgen zu. Wenn seine Auserwählte bleibt, dann frühstücken wir morgen früh gemeinsam!“ Jessie hoffte nur, dass es noch ein morgen früh geben würde. So wie er sich angehört hatte stand er mitten in der Gefahrenzone. Jessie gab Roland das Handy zurück und ging dann auf Mokuba zu, den die anderen Bewerberinnen gerade zu trösten versuchten. Sie kniete sich vor ihm auf den Boden.

„Mokuba, dein Bruder kann gerade wirklich nicht weg. Es gab eine Bombendrohung. Anscheinend für den KC-Tower und Seto versucht gerade zusammen mit den Einsatzkräften, die Bombe ausfindig zu machen! Er kommt sobald er kann nach Hause. Und er möchte morgen zusammen mit dir frühstücken!“ Mokuba warf sich in ihre Arme.

„Ich habe solche Angst, dass ihm etwas passiert!“ Tränen versickerten in ihrem T-Shirt und sie drückte ihn fester an sich.

„Es wird alles gut, dein Bruder spürt die Bombe rechtzeitig auf und kommt heil nach Hause!“ Er schluchzte auf. Hilflos streichelte Jessie über den Rücken.

„Wenn ihm irgendetwas passiert!“ Sie schob ihn leicht von sich, sah ihm eindringlich in die Augen.

„Ihm passiert nichts, du musst nur fest daran glauben!“ Er sah sie aus großen Augen an, nickte zögerlich, klammerte sich dann allerdings wieder an sie.

„Wartest du mit mir bis er wieder zu Hause ist?“ Entschlossen nickte Jessie.

„Natürlich!“ Eine der Frauen erhob sich und sah sie ausdruckslos an.

„Haben sie sich entschieden, Mister Kaiba?“ Hatte die Frau denn überhaupt kein Taktgefühl, empört zog Jessie die Augenbrauen zusammen. Diese Frage jetzt zu stellen… also wirklich!

Mokuba allerdings löste sich ein wenig von ihr und wischte sich die Tränen ab.

„Ich will dich als Kindermädchen Jessie, weil du keine Angst vor meinem Bruder hast und sehr, sehr nett bist!“ Die Frauen stiegen wieder schweigend in den Bus, teilweise resigniert, teilweise böse, doch Jessie interessierte das überhaupt nicht. Sie hielt noch immer Mokuba im Arm und versuchte ihn zu trösten. Das würde ein langer Abend werden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Atina
2013-09-08T17:27:59+00:00 08.09.2013 19:27
Ohhh, so süß! Das mit der Bombendrohung kam etwas überraschend und wirkt im ersten Moment unwirklich, aber im Endeffekt wird die KC ja ein Weltkonzern sein, da ist das dann doch schon mal möglich. ^^
Antwort von:  kateling
10.09.2013 16:56
Der KC Tower, Weltkonzern, stattmittelpunkt, ähnlicher Effekt wie bei den Zwilligstürmen, wenn mans geschickt macht...


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