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Wie die Zukunft wird

von

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Der erste Arbeitstag

Kapitel 8: Der erste Arbeitstag
 

Es war 13.30 als eine schwarze Limousine vor Joeys Wohnblock hielt. Jessie war sich der neugierigen Blicke bewusst, die sie beim einsteigen beobachteten. Schnell ließ sie sich neben Mokuba auf die Rückbank fallen und schnallte sich an.

„Auffälliger ging es wohl nicht?“ Fragte sie etwas grummelig. Sie würde sich nicht mehr im Haus bewegen können ohne die Blicke der Anwohner auf sich zu ziehen.

„In Zukunft ist es ihnen überlassen, wie sie Mokuba abholen. Allerdings wird ihr Dienstfahrzeug kaum eine der Schrottkarren sein, wie man sie in diesem Viertel an jeder Straßenecke findet!“ Bei dieser herablassenden Antwort sah sie auf.

„Kaiba!“ Mit allem hätte sie gerechnet, nur damit, dass sie ihm so schnell wieder begegnen würde nicht. Er saß ihr seelenruhig gegenüber und tippte auf seinen Laptop ein. Bei ihrem Ausruf zog Kaiba eine Augenbraue in die Höhe sah jedoch nicht auf.

„Sag bloß der Köter hat mit seiner Unhöflichkeit bereits abgefärbt?“ Jessie kniff die Augen zusammen und funkelte ihn wütend an.

„Vielleicht sollten sie sich ein Beispiel an Joey nehmen! Er ist immerhin so höflich mich anzusehen, wenn er mit mir spricht!“ Jetzt hielt er inne und hob den Kopf.

„Wenn er ja so höflich ist, was hatte er dann gestern in meiner Wohnung zu suchen? Uneingeladen?“ fragte er spöttisch von oben herab. Mokuba murmelte ein leises `Seto´. Der eiskalte Blick seines Bruders brachte ihn allerdings sofort wieder zum verstummen.

„Er hat sich Sorgen gemacht! Das tun Freunde nun einmal!“ zischte Jessie zurück. Achselzuckend wandte er sich dem Stapel Dokumente zu, der neben ihm auf dem Sitz lag. Er nahm mehrere Bögen und hielt sie ihr hin.

„Hier, der Arbeitsvertrag, bis heute Abend liegt er unterschrieben auf meinem Schreibtisch.“ Kurz blätterte Jessie durch die Seiten, bei der Überschrift `Wohnung´ blieb sie hängen.

„Ich brauche keine eigene Wohnung!“ Kaiba tippte wieder auf seinem Laptop.

„Ich glaube kaum, dass Wheeler begeistert wäre die nächsten sechs Monate einen Mitbewohner in seiner Hundehütte zu haben!“ Auch wenn es sie ärgerte, dass er Joey schon wieder niedermachte, hatte er im Grunde recht. Joeys Wohnung war dafür einfach zu klein.

„Sie entscheiden selbst wohin sie ziehen, ich übernehme lediglich die Kosten!“ Sie blätterte weiter.

„Probezeit?“ ER seufzte genervt.

„Vier Wochen, sollten sie während dieser Zeit entlassen werden, wird der Vertrag nichtig!“ Das hieße, ade Studium. Jessie schluckte schwer. Sie würde sich allerdings erst nach diesen vier Wochen eine Wohnung suchen, denn wenn er ihr kündigen sollte brauchte sie ja schließlich keine. Plötzlich hielt die Limousine und Kaiba schob seine Papiere in seine Aktentasche, nahm seinen Laptop und stieg aus. Jessie warf einen Blick durch die geöffnete Tür. Sie standen direkt vor dem KC-Tower.

„Bis heute Abend, Moki!“ Damit wurde die Tür zugeschlagen und sie fuhren weiter. Die Stille im Wageninneren war bedrückend. Mokuba wirkte nervös und Jessie starrte noch immer geplättet auf den Vertrag in ihrer Hand. Kaiba war echt unfreundlich, Joey hatte sie ja gewarnt. Sie seufzte schwer.

„Gibt es irgendetwas, das ich über deinen Bruder wissen sollte?“

Mokuba fuhr sich durch die schwarze Mähne und blickte zögernd auf.

„Er ist gar nicht so schlimm, wie alle sagen!“ verteidigte der Junge seinen Bruder.

„Das habe ich doch gar nicht gesagt! Gibt es irgendetwas, was ich absolut vermeiden sollte, damit wir nicht aneinander geraten?“ Mokuba verstand.

„Naja, am besten widersprichst du ihm nicht! Und befiel ihm nichts, darauf reagiert er allergisch!“ Jetzt grinste er.

„Und wenn du ihn anfasst, solltest du das nicht ohne seine Erlaubnis tun!“ Jetzt war er wieder sehr ernst. Überrascht hob Jessie den Blick und sah Mokuba direkt in die Augen.

„Lässt er sich nicht gerne betatschen, oder was?“ Die Frage war eigentlich, als Scherz gemeint, als Mokuba allerdings eine Spur blasser wurde wusste sie, dass sie einen wunden Punkt erwischt hatte.

„Schon gut kleiner, du musst nicht antworten.“ Am liebsten hätte sie nachgefragt, aber sie glaubte kaum, dass Mokuba ihr eine Antwort geben würde. Deswegen atmete sie tief durch und fragte:

„Was machen wir heute?“ Moki zuckte mit den Achseln.

„Erst mal Hausaufgaben machen, dann mal schauen!“ Jessie nickte kurz.

„Hast schon was zu Mittag gegessen?“ Der Junge schüttelte den Kopf, gerade als die Limousine vor dem Gebäude hielt, in dem die Kaiba-Brüder wohnten.

„Gut, dann kümmern wir uns mal darum.“
 

Der Nachmittag war für Jessie sehr locker. Mokuba war mit Hausaufgaben eingedeckt und so verbrachte sie die meisten Zeit untätig. Erst gegen halb sechs kam Moki aus seinem Zimmer.

„Das hat aber lange gedauert.“ Stellte Jessie fest, als er sich erschöpft neben ihr auf das Sofa fallen ließ. Tief atmete er durch.

„Tja unsere Lehrer interessiert es keinen Deut, dass in drei Wochen die Sommerferien beginnen!“ Jessie erhob sich und streckte sich.

„Was hältst du von Abendessen?“ Mokuba stapfte hinter ihr in die Küche und lies sich auf einem Stuhl an der Theke nieder. Er stützte das Kinn auf die Unterarme.

„Wann kommt dein Bruder nach Hause? Isst er mit?“ Traurig schüttelte er den Kopf.

„Seto kommt selten vor zehn nach Hause! Was gibt’s?“ Jessie lachte.

„Wir Vespern, immerhin gab es heute Mittag etwas warmes!“ Einen Moment wirkte er enttäuscht, dann lächelte er und nickte.

„Aber wir essen ein Eis zum Nachtisch!“ Jessie wuschelte ihm durch das lange schwarze Haar und wunderte sich, dass er sich das in seinem Alter noch gefallen lies, immer hin war er schon vierzehn.

„Was hältst du von Erdbeerquark?“ Die Augen das Jungen leuchteten freudig auf.

„Au ja! Und wir lassen Seto etwas übrig!“

Als Jessie sich verabschiedete war es bereits halb neun und der CEO noch immer nicht zu hause. Gemeinsam mit Moki hatte sie sich Batman angesehen und eine riesige Schüssel Erdbeerquark verdrückt. Setos Portion stand mit einem gelben Klebezettel versehen im Kühlschrank und harrte seiner Heimkehr.
 

Setos Uhr zeigte dreiundzwanzig Uhr dreiunddreißig als er die Wohnungstür aufschloss und sich die Schuhe abstreifte. Leise Geräusche drangen aus dem Wohnzimmer. Seto strich sich durchs Haar und seufzte leise. Moki war wieder nicht zu Bett gegangen, stattdessen hatte er auf ihn gewartet, wie jeden Abend. Allerdings wunderte er sich, dass der Junge ihm nicht entgegengelaufen kam. Leise betrat er das Wohnzimmer. Der Fernseher flimmere und Moki lag zusammengerollt auf dem Sofa. Er schlief tief und fest. Ein Lächeln huschte über das ausdruckslose Gesicht des Älteren und er bückte sich zu seinem Bruder hinunter. Mokuba war ganz schön schwer, als er ihn vorsichtig anhob. Er spürte jeden seiner verspannten Muskeln. Mokuba drückte sich näher an den Körper seines Bruders. Langsam trug Seto ihn auf sein Zimmer, stieß gegen die Bettkante und fluchte leise. Moki blinzelte.

„Seto, was?“ Er legte den Jungen ab und setzte sich neben ihn auf die Bettkante.

„Du bist vor dem Fernseher eingeschlafen!“ Mokuba streckte sich und setzte sich wieder auf.

„Ich bin doch viel zu schwer, als dass du mich ins Bett trägst!“ Seto strich ihm übers Haar und stand wieder auf.

„Mach dir keine Sorgen Kleiner, dich pack ich gerade noch!“Moki verdrehte die Augen und sprach dann eine ganz andere Sache an.

„Hast du etwas gegessen?“ Seto antwortete nicht, was er als `Nein´ wertete.

„Ach, Seto…J!“ Das leise Seufzen des Älteren klang resigniert. Er ging zur Tür.

„Ist gut, ich mache mir etwas und du schlaf weiter!“ So leicht kam er allerdings nicht davon. Moki sprang wieder aus dem Bett und lief ihm nach.

„Jessie hat dir den Vertrag auf den Schreibtisch gelegt. Sie ist mit dem ein oder anderen Punkt nicht einverstanden!“ Seto seufzte, dafür hatte er jetzt überhaupt keinen Nerv.

„Geh ins Bett, Moki!“ Doch der Kleine schüttelte den Kopf.

„Erst wenn du etwas gegessen hat!“ Moki betrat vor seinem Bruder die Küche.

„Es sind noch Nudeln vom Mittagessen übrig. Ich wärme sie dir auf. Setz dich!“ Auch wenn er am liebsten einfach ins Bett wollte, gehorchte Seto. Er war still bis auf den noch immer laufenden Fernseher und er war zusammen mit den Lichtern der Stadt auch die einzige Beleuchtung.

„Hier Seto!“ Er sah auf den Teller, den Moki ihm hinschob und griff zur Gabel. Lustlos stocherte er in den Nudeln. Spürte den Blick seines Bruders auf sich ruhen und nahm einen Bissen. Mokuba lehnte sich zurück. Erst als Seto auch den letzten Bissen hinunter geschluckt hatte erhob sich Mokuba wieder und folgte seinen Bruder zurück in seine Zimmer. Dort kuschelte er sich unter die Decken. Er beobachtete wie der ältere das Licht löschte und mit einem leisen `Gute Nacht´ seine Zimmertür hinter sich zuzog. An Setos Schritten im Flur hörte Moki, dass er den Fernseher ausschaltete und dann in sein eigenes Zimmer ging. Hoffentlich um ebenfalls schlafen zu gehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ha, habs endlich geschafft das 8. Kapitel abzutippen!!!!
Für alle, die keinen Erdbeerquark kennen: Suuuuuuuper lecker!!!! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Atina
2013-11-05T14:31:25+00:00 05.11.2013 15:31
So, bin zurück aus dem Urlaub, deshalb erst jetzt mein Kommi ^^: Wieder mal sehr schön. Vor allem der Anfang gefällt mir mit dem na ja hitzigen Wortwechsel im Auto. Herrlich. Welchen Batman haben sie denn geschaut? Die Uralt-serie, die alten Filme oder die aktuelle Trilogie? Ich steh total auf Batman - ist mein Lieblingssuperheld, obwohl er ja eigentlich gar kein richtiger Superheld ist. :-)
Antwort von:  kateling
05.11.2013 22:10
Da stimme ich voll und ganz zu, am besten legen die beiden einen Batman-Abend ein und schauen sie alle!!!
Von:  Lunata79
2013-10-29T17:07:11+00:00 29.10.2013 18:07
Wieder ein sehr schönes Kapitel.
Nachdem Seto mitbekommen hat, dass Jessie mit Joey abhängt, scheint er nicht mehr so begeistert von Jessie zu sein. Kann das sein? Er hat sich schließlich schon mal freundlicher ihr gegenüber benommen.
Bin gespannt, wie es weitergeht.

Lg
Lunata79


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