Zum Inhalt der Seite

Only you!

Ruffy x Nami- Reallife
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Willkommen in Kanada!

Wir fuhren schnell die lange Landstraße herab. Bäume flogen schemenhaft vorbei und die Felder verschmolzen zu einem einzigen grünen Meer. Hinter ihnen erstreckten sich hohe Bergketten. Sie waren an den Ausläufern schon grün, doch die Gipfel trugen noch weiße Decken. Der Winter war hier also noch nicht ganz vorbei.

Ich schaute auf meine Uhr, es war fast zehn Uhr morgens. Oh Gott, diese Zeitverschiebung verwirrte mich immer noch. Hhm, wenn es hier in Kanada zehn war, dann war es in Japan… äh- „Es ist in Japan zwei Uhr morgens, Nami. Also schon der 13. .“, meinte meine Schwester, als sie meinen Blick sah. Mathe war nicht so meins… „Danke, aber Nojiko, wann sind wir endlich da? Wir fahren schon seit Stunden auf dieser Straße. Wieso müssen wir in eine Stadt ziehen, die so in der Einöde ist?“, fragte ich ungeduldig.

„Wir sind doch fast da. Und du kennst den Grund genau. Wir ziehen für Robert in diese Stadt. Und es liegt auch nicht nirgendwo, sondern in der Nähe von Vancouver. Die Stadt ist nur zwei Stunden entfernt.“, erklärte meine Schwester belustigt. Ich stöhnte gespielt genervt und gelangweilt auf. Natürlich wusste ich das. Ich hatte auch nicht viel dagegen hierher zu ziehen. Ich vermisste Japan zwar schon jetzt, doch hatte mich Amerika schon immer fasziniert. Besonders Kanada. Außerdem ließ ich eigentlich nichts wirklich zurück. Ich war nicht sonderlich beliebt gewesen und meine Schule mochte ich nicht. Nur meine beste Freundin Vivi würde mir fehlen. Oder besser gesagt, tat es schon jetzt. Als ich mich von ihr verabschiedet hatte, hatten wir beide fürchterlich geweint. Sie war mein ein und alles. Doch meine Schwester, die leider auch mein Vormund war, hatte beschlossen, dass wir nach Kanada zu ihrem Verlobten ziehen würden.

Robert und Nojiko hatten sich vor über drei Jahren kennengelernt, als er gerade in Japan Urlaub machte. Eigentlich ganz romantisch, doch da Robert nun mal auf der anderen Hälfte der Erde lebte, war es doch recht schwierig für die beiden. Er hatte uns circa alle zwei Monate besuchen können, da er als Drehbuchautor gut verdiente und eigentlich überall arbeiten konnte. Meine Schwester hatte ihn auch oft in Kanada besucht und dann war ich bei Vivi untergekommen, aber nach der Verlobung konnte es so nicht mehr weiter gehen. Deshalb hatte Nojiko mir vor zwei Monaten mitgeteilt, dass wir nun nach Kanada in eine Stadt namens Trials ziehen würden.

Zuerst war ich natürlich total geschockt gewesen, aber mal ganz ehrlich, wie oft hat man die Chance total neu anzufangen? Und ich konnte wirklich perfekt Englisch sprechen, genauso wie meine Schwester. Die war nämlich Dolmetscherin, und konnte somit auch in Kanada arbeiten, weswegen sie außerdem schon früher darauf bestanden hatte, dass ich möglichst viele Sprachen konnte. Insgesamt konnte ich Französisch, Spanisch, natürlich Englisch und halt Japanisch; nicht schlecht oder? Doch in Japan, wir hatten übrigens in Kyoto gelebt, hatte es mir nicht wirklich was genutzt. Nojiko war ich aber trotzdem sehr dankbar. Sie traf meistens die richtigen Entscheidungen und ich liebte sie wirklich sehr. Wir waren wie beste Freundinnen. Denn nachdem unsere Eltern gestorben waren, als ich gerade mal sieben und sie schon siebzehn war, war für mich eine Welt zusammen gebrochen. Aber Nojiko hatte mir geholfen und ich hatte diese ganze Sache irgendwie verarbeitet. Und außerdem unternahmen wir einfach super viel mit einander.

Seit sie aber mit Robert zusammen war, hatten wir leider nicht mehr ganz so viel machen können, doch das war nicht sonderlich schlimm. Ich wollte, dass sie glücklich war und mit Robert war sie es nun mal.

Ich ließ meinen Blick über sie schweifen. Sie sah fast genauso aus, wie meine Mutter. Sie hatte lavendelfarbenen Haare, welche in sanften Wellen bis zu ihren Schultern gingen. Unter ihrer hohen Stirn waren große, dunkelgrüne Augen zu sehen. Ihre Nase war gerade und ihre Lippen schmal, wirkten durch den rosigen Lippenstift allerdings voll und leicht herzförmig. Und auch während sie am Autofahren war, konnte man sehen, dass meine Schwester normal groß und sehr schlank war. Sie war wirklich sau schön.

Dann drehte ich mich zum Beifahrerfenster und schaute in mein verschwommenes Spiegelbild. Ich hatte auch Wellen, doch meine Haare waren allerdings rot. Ich hatte sie von meiner Großmutter geerbt, zumindest hatte meine Mutter das mir vor vielen, vielen Jahren mal erzählt. Außerdem gingen sie mir im Gegensatz zu meiner Schwester fast bis zum Po. Auch meine Augen waren anders. Sie waren dunkelbraun, wie Vollmilchschokolade. So hatte Vivi sie einmal bezeichnet.

Meine Figur war wieder jedoch wie die von meiner Schwester, normal groß und recht dünn. „Nami, schau mal! Da hinten sieht man schon den Kirchturm.“, holte meine Schwester mich dann plötzlich aus den Gedanken. Ich setzte mich gerade hin und sah, was sie meinte. Nicht weit von uns entfernt war eine Stadt zu erkennen. Besonders den Kirchturm konnte man sehen, da er bestimmt fünfzehn Meter hoch war. Beeindruckt musterte ich ihn, denn in Kyoto gab es keine wirklichen Kirchen. Nur Tempel und die waren nie so hoch, maximal sieben Meter. Und auch wenn es Hochhäuser gab, so war ein Kirchturm wirklich was anderes. Viel malerischer und ansehnlicher.
 

Innerhalb von zehn Minuten waren wir dann in der Stadt und ich schaute mich neugierig um. Es sah ganz anders aus, als ich mir es vorgestellt hatte. Ich hatte an alte Häuser aus Holz oder Bauernhöfe gedacht. Eher rustikal halt. Doch das Gegenteil war hier der Fall! Es gab fast nur Anwesen im modernen Stil und ab und zu das ein oder andere große Einfamilienhaus.

Nachdem wir das Wohngebiet hinter uns gelassen hatten, kamen wir in die Einkaufsstraße. Neben einigen Edelboutiquen und Luxusschuhläden, die ich mit großem Entzücken bemerkt hatte, waren auch Lebensmittelläden zu sehen. Doch alle wirkten irgendwie fein und halt luxuriös. Auch wenn ich noch nicht viel von dieser Stadt gesehen hatte, eins stand fest: diese Stadt war ein Ort für verdammt reiche Leute. Wie es aussah war Robert viel wohlhabender, als ich es erwartet hatte, wenn er hier ein Haus hatte. Ich konnte kaum erwarten, wie es aussah.

Irgendwann kamen wir an der High-School vorbei und ich sah viele teure Autos auf dem Parkplatz stehen. Porsche, Mercedes, Ferrari und Volvo- von diesen Fahrzeugen gab es hier wirklich genüge. Deswegen machte ich mir leicht sorgen, denn ich konnte noch nicht wirklich Autofahren. Da ich noch nicht einundzwanzig war, durfte ich noch keinen Führerschein in Japan machen. Aber hier in Amerika durfte man ja schon mit sechzehn Autofahren. Und da ich über siebzehn war, beziehungsweise fast achtzehn, musste ich unbedingt fahren lernen. In Gedanken notierte ich mir, mit Nojiko darüber zu reden.

Als wir so an dem Schulgelände vorbei fuhren, wurde mir das Ausmaß dieser High-School bewusst. Sie war wirklich groß, fast größer als meine alte Oberschule. Diese hier hatte sogar eine Schwimmhalle und zwei große Sporthallen. Eine davon war bestimmt ein Ice-Hockey-Feld. Immerhin war das ein Nationalsport in Kanada.

Doch dann hielten wir an einer roten Ampel und ich schaute mich weiter aufmerksam um. Auf einmal fiel mir eine Person auf, die an der Wand der Schwimmhalle gelehnt stand. Ich schaute genauer hin und bemerkte, dass es ein Junge etwa in meinem Alter war. Er war recht groß, wahrscheinlich so 1,80, und hatte schwarze Haare. Sein Gesicht konnte ich allerdings nicht sehen, da sein auffälliger Strohhut dieses verdeckte.

Ich wunderte mich schon ein wenig. Wieso trug dieser Typ einen Strohhut, wenn er hier in Kanada war? Auf Hawaii im Urlaub oder so hätte ich das ja noch verstanden, aber hier… Und dazu noch seine Klamotten! Obwohl es bestimmt nicht über 15 Grad war, trug er nicht mehr als blaue Shorts, ein rotes Hemd, das zudem halb offen stand, und Sandalen. Dieser Junge fror vermutlich erst bei minus zwanzig Grad.

Aber dann sprang die Ampel plötzlich auf grün und wir fuhren weiter. Ich behielt ihn allerdings weiter im Blick und als wir gerade abbogen hob er seinen Kopf. Und dann sah ich schließlich sein Gesicht. Zwar nur kurz, aber dennoch waren mir zwei Sachen ins Auge gestochen. Seine Narbe unter dem linken Auge und seinen unendlich trauriger Ausdruck.
 

„Und, Nami, wie gefällt es dir?“, fragte Robert mich erwartungsvoll. Ich war grade aus dem Auto ausgestiegen, welches er extra für Nojiko gekauft hatte und zum Flughafen hatte bringen lassen-es war ein Porsche.

„Ich-ich…“, stotterte ich, denn mich haute das Hause, oder besser gesagt die Villa, einfach um. Das Anwesen, welches mir der Verlobte meiner Schwester stolz präsentierte war gigantisch und einfach wunderschön. Es sah aus, wie ein alter griechischer Tempel mit den vielen weißen Säulen und in der Mitte war eine große Flügeltür aus hellem Holz.

Die Auffahrt war aus weißen Kieseln und circa fünf Meter breit und zehn lang. Auf der rechten Seite war eine große Garage, in welcher so um die fünf Autos Platz hätten. Links konnte man die Anfänge eines riesigen Gartens sehen, welcher von einem ungefähr dreißig Zentimeter hohen Zaun von der Auffahrt getrennt wurde. Die Villa musste über fünfhundert Quadratmeter messen, wenn schon hier alles so groß gehalten war.

„Alles sieht einfach toll aus!“, brachte ich schließlich heraus und ich sah, wie Robert erleichtert ausatmete. Ich hätte nicht gedacht, dass er so Angst vor meiner Reaktion hätte. Ich meine, in Kyoto hatten wir eine drei-Zimmer-Wohnung gelebt und wirklich nicht viel Platz gehabt. Und nun das- alle so groß und majestätisch. Natürlich mochte ich es! Immerhin liebte ich insgeheim Luxus und so über alles.

„Willst du denn jetzt auch den Rest deines neuen Zuhauses sehen?“, fragte mich meine Schwester dann grinsend. „Abgesehen von deinen Sachen im Auto ist schon alles in deinem neuen Zimmer.“

„Ja klar.“, antwortete ich, ebenfalls grinsend. Doch auch erschöpft. Ich merkte auf einmal, wie müde ich von dem Flug und der Autofahrt war und freute mich schon in ein Bett zu fallen und zu schlafen.

Ich folgte Robert und Nojiko in das Haus und achtete nicht so wirklich auf alles um mich herum. Ich merkte nur, dass das Innere der Villa ebenso beeindruckend war, wie das was ich schon gesehen hatte. Schließlich kamen wir zu meinem Zimmer, das im zweiten Stock lag.

Ich trat ein und nachdem mein Schwäger in Spe meine drei Taschen abgestellt hatte, wurde ich allein gelassen.

Ich schaute mich neugierig um und bemerkte erneut, wie groß alles war. Denn auch mein Zimmer war gigantisch. Mein altes hätte bestimmt drei Mal hinein gepasst. Doch gefiel es mir natürlich unglaublich gut! Die Wände waren weiß und ab und zu mit einem orangen Streifen versehen. Der Boden wiederum bestand aus hellem Parkett, doch es gab zwei flauschige Teppiche in Rot; der eine war unter meinem Bett, der andere unter meinem Sofa auf der anderen Seite des Zimmers. Aber nun fiel mein Blick auf das Bett. Es war ein Himmelbett und so riesig! Die Vorhänge waren aus hell-orangenfarbenem, durchsichtigem Stoff und an die hohen Pfosten gebunden.

Die Tagesdecke war in dem gleichen rot, wie die Teppiche und es lagen unzählige Kissen darauf. Ohne lang zu warten zog ich mir Schuhe und Jacke aus und warf mich aufs Bett. Nachdem ich mich unter die Decke gekuschelt hatte schaute ich mich noch einmal um. Gegenüber von meinem Bett konnte ich zwei Türen erkennen. Wohin sie führten, wusste ich nicht, doch das war mir eigentlich egal. Neben ihnen war ein Schminktisch, welcher einen großen Schminkkoffer, viele Parfums und sonst noch was trug.

Neben der Eingangstür stand eine schwere Kommode, auch weiß, und auf der gegenüberliegenden Wand-sie war komplett verglast- stand sowohl ein großer Schreibtisch als auch ein Sofa mit Sessel, beides in einem beige-braun Ton. Vor dem Sofa standen dann noch ein großer Fernseher und neben dem Schreibtisch zwei hohe Bücherregale.

Mehr bemerkte ich dann nicht und viel in einen tiefen und traumlosen Schlaf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HealthAngel
2013-08-26T08:28:22+00:00 26.08.2013 10:28
Schöner, stimmungsvoller Anfang und gute Erzählstruktur. Bin gespannt, wie es weiter geht. :)


Zurück