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Taking care of Sora

Riku x Sora
von

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ungebetener Besuch

Kapitel fünf
 

Ein penetrantes Klingeln holte mich aus dem Schlaf, wobei ich etwas länger brauchte, um es als ein Türklingeln zu identifizieren. Ich öffnete ein Auge und schielte zu Sora, der selig neben mir schlief und von dem Geräusch nichts mit bekam. Knurrend verdammte ich seinen tiefen Schlaf und die Tatsache, das ich nun derjenige sein würde, der diesen Lärm ein Ende bereiten musste.
 

Warum ich immer für diese undankbaren Jobs zuständig war, war mir ein Rätsel. Vielleicht lag es daran, das Sora einfach zu nett dafür war und nur herum schimpfte, wenn man es darauf abgesehen hatte, ihn zu ärgern. Oder vielleicht an seinen tiefen Schlaf für den ich ihn insgeheim beneidete.
 

Ich erinnerte mich an eine Silvesterparty mit Freunden, auf die er mich unbedingt schleppen musste und die ich selbst für meine Verhältnisse sehr lustig fand. Es war ein netter Abend mit betrunkenen Freunden und Fotos die geschossen wurden, damit ich sie im Notfall gegen sie verwenden konnte.
 

Nicht das ich es wirklich nötig hätte, aber es war ein gutes Gefühl etwas gegen sie in der Hand zu haben, wenn sie mich ärgerten. Das Ende von der Geschichte war, das mein Liebster auf einer Bank das neue Jahr verschlief, während alle um ihn herum fröhlich feierten.
 

Davon mal abgesehen, das ich mich im Laufe des Abends gegen eine holde Weiber wehren durfte, die mich unbedingt zum tanzen auffordern mussten. Es hätte ihm gefallen, zu sehen wie ich sie auf meine individuellen Art einen Korb gegeben hatte, sodass sie enttäuscht abgehauen waren. Doch so was verschlief er lieber und warf mir in den unpassendsten Momenten lieber vor, das ich ihm fremd gehen würde. Verstehe jemand diesen Menschen.
 

Schließlich schlürfte ich zur Tür, fest entschlossen den Störenfried ungeheure Schmerzen zu zufügen. Niemand weckte mich um diese Uhrzeit, ohne wenigstens eine Lektion erteilt zu bekommen. Mit den abenteuerlichsten Flüchen auf den Lippen öffnete ich die Tür und erstarrte, als ich einen Rotschopf vor mir stehen sah. Fröhlich, mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und einer Tüte in der Hand, die er nun stolz hoch hielt, als wäre es die Erfindung des Jahres und musste unbedingt gezeigt werden.
 

Bei dem Anblick konnte ich nur die Augen verdrehen und ich versuchte so fest wie möglich die Tür zu zuwerfen. Doch natürlich war Axel schneller und hielt sie lässig auf. Kein Wunder, er war auch nicht gerade aufgestanden, weil jemand an seiner Tür Sturm klingelte. Ich sah ihn finster an, doch er lachte nur drüber und drückte die Tür zu.
 

„Na aber, warum denn so griesgrämig?“, flötete Axel drauf los und tätschelte meine Wange. Sofort versuchte ich sie weg zu schlagen, doch auch diesmal war er schneller und wich geschickt zurück. Am frühen Morgen konnte ich mich einfach nicht gegen diese Nervensäge wehren. Doch meine Rache würde kommen, wenn er es am wenigsten erwartete und sie würde sehr böse sein.
 

Unbekümmert lief er in die Küche und der Lautstärke nach zu urteilen, stöberte er in meinen Schränken herum. Ich ging ihn lieber nach um ihn zu überwachen, denn Axel und Feuer, waren keine gute Kombination. Schon gar nicht in meiner Küche! Mit schaudern fiel mir ein was er mit Roxas Küche gemacht hatte, als er das letzte Mal versuchte zu kochen. Er kam auf die Idee seinen Freund was nettes zu kochen, während dieser ihn kurz unbeaufsichtigt gelassen hatte. Ein grober Fehler, den Roxas hoffentlich nie wiederholte, wenn ihm sein Leben was wert war.
 

Zum Glück hatte Roxas den beißenden Geruch aus der Küche gerochen und ist schnell zu ihm gerannt, um das schlimmste zu verhindern. So blieb es nur bei einem eingebrannten Pfannenwender in der Pfanne und schwarzem Qualm. Ich schwöre, Axel hätte sich bei seinen waghalsigen Aktionen schon längst umgebracht, wenn er seinen Freund nicht hätte! Und wenn wir schon bei dem Blonden sind, wo war er eigentlich?
 

„Wo ist Roxas?“
 

Axel hörte kurz auf das Kaffeepulver in den Filter zu schütten und sah mich unschuldig an. Ein Blick der nicht zu ihm passte und abkaufen tat ich ihm das schon gar nicht. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte mich mit der Schulter gegen den Türrahmen.
 

„Es ist nicht so, das wir nur zusammen glucken“, meinte er schulterzuckend. Mein Blick beschäftigte ihn eine Weile und ihm war klar, das ich ihm nicht glaubte. Seufzend ließ er die Schulter hängen und ging dazu über Wasser in die Kaffeemaschine zu gießen. Ich ließ ihn machen, musste ich durch ihn wenigstens diese nervige Aufgabe übernehmen. Für irgendwas musste er ja nütze sein und bei dieser Tätigkeit konnte selbst er nichts falsch machen.
 

Ich saß bereits an den reichlich gedeckten Tisch, als Axel mit einer Tasse in der Hand, sich zu mir setzte. Bis jetzt war alles zu meiner Zufriedenheit gelaufen. Ich hatte Frühstück ohne das ich ein Finger dafür krumm machen musste und meinen heiß geliebten Kaffee, der meinen Tag versüßen sollte. Wie gesagt, alles lief perfekt, bis mir ein Geruch in die Nase stieg, der mir zu vertraut war und mich genervt aufstöhnen ließ. Axel sah mich fragend an, doch ich starrte nur verärgert auf die dampfende Tasse vor ihm.
 

„Warum um Gottes Willen nimmst du diesen Tee?“, fuhr ich ihn an. So dämlich konnte doch noch nicht mal er sein! „Ich mag kein Kaffee, das weißt du doch und da stand der Tee so rum und ich dachte...“, er verlor sich und wir beide starrten auf die unschuldige Tasse vor uns auf dem Tisch. Das ging eine Weile so, bis Axel flüsterte: „Warum tun wir das?“
 

„Das ist der Tee von Sora“, erklärte ich, nicht vor habend so lächerlich wie er zu sein und zu flüstern, „Der soll ihm helfen wieder gesund zu werden.“ Axel nickte und schnupperte vorsichtig an den Getränk, schließlich diebisch grinsen.
 

„Von wem hat er den?“

Ich sah ihn angesäuert an. „Von seiner Mutter.“ Axel begann lautstark an zu lachen. Ein Geräusch das mich unbewusst zurück weichen ließ. Trotzdem weckte es mein Interesse und ich wusste, das ich die richtige Person gefunden hatte. „Ich mag diese Frau einfach!“, prustete er und wischte sich kleine Tränen aus den Augenwinkeln. Als er sich beruhigt hatte, pustete er in die Tasse und nippte vorsichtig daran, um Sekunden später andächtig zu nicken.
 

„Ja, das Zeug ist wirklich gut.“ Ich sah ihn verständnislos an und raufte mir die Haare. „Du meinst, da könnten Substanzen drin sein, die da so nicht rein gehören?“ Axel wollte den Mund öffnen um mir zu antworten, doch er stoppte und blickte über meinen Kopf hinweg zur Tür. Als ich mich umdrehte, konnte ich Sora im Türrahmen stehen sehen. Er blickte aus müden Augen zurück und schien verwundert darüber, so früh schon einen Gast vor zu finden.
 

„Hallo Sonnenschein“, begrüßte Axel ihn und grinste wieder unverhohlen. Ich seufzte nur und deutete Sora an, näher zu kommen. Brav kam er näher, sodass ich ihn schließlich auf meinen Schoß ziehen konnte. „Hast du gut geschlafen?“ Sora nickte und rieb sich weiterhin den Schlaf aus den Augen. Dann fiel sein Blick auf die Tasse und empört zog er sie zu sich, um daran zu nippen.
 

„Warum trinkst du meinen Tee?“, fragte der Brünette schläfrig. Der rothaarige zuckte nur mit den Schultern und lehnte sich lässig zurück. „Ich mag kein Kaffee.“ Ich hielt mich zurück und wartete neugierig auf eine Antwort, doch Sora gab sich damit zufrieden.
 

„Sag mal Sora, weißt du eigentlich was deine Mutter so für Kräuter für ihre Mixturen benutzt?“ Der Brünette sah von seiner Tasse auf und blickte verwirrt auf mich. Mit meiner Frage überfordert, da er noch immer nicht wach war.
 

„Nein, das ist geheim. Mutter verrät nie ihre Rezepte. Sie sagt, das wäre schlecht für das Geschäft“ Unbekümmert nippte er weiter an seinen Tee, wobei er Axel erschrocken anguckte, als er wieder anfing zu lachen. Ich ignorierte ihn und starrte fassungslos auf meinen Liebsten. Es war unglaublich wie naiv er doch so manches Mal war. Aber vielleicht wurde man so, wenn man eine verrückte als Mutter hatte, die einem schon von klein auf, diese seltsamen Kräuter gab. Dies würde auf jeden Fall seine penetrante Fröhlichkeit erklären.
 

Er war so Ahnungslos, das er am Anfang unserer Beziehung richtig erschrocken war, als es zwischen uns ernst und intim wurde. Damals hatte er keinen blassen Schimmer gehabt wie der Sex zwischen zwei Männern funktionierte und ich fühlte mich schon wie ein Perverser, wenn ich intimer mit meinen Freund werden wollte und er in Panik verfiel. Es war ja nicht so, als wäre ich über ihn hergefallen, wobei ich nahe dran war, da ich in der Anfangszeit mehr Vergnügen mit meiner Hand hatte, als mit meinen eigenen Freund.
 

Zum Glück war ich nicht der Typ um schnell auf zu geben, auch wenn das bedeutete, das ich in engen Klamotten rum laufen musste und natürlich nur zufällig meine Klamotten im Schlafzimmer vergaß, um nackt durch die Wohnung laufen zu können. Ich schaffte es irgendwie, das durch zu ziehen, auch wenn Sora sehr hartnäckig war, doch ich bekam ihn überzeugt. Natürlich war ich ein guter Freund und sein erstes Mal geschah mit Kerzenschein und viel Gleitgel, um ihn nicht zu verletzen. Ich glaube, da hatte Sora noch nichts zu meckern gehabt.
 

„Wo verkauft sie das Zeug? Ich möchte auch was davon haben!“, holte mich Axel aus meinen Gedanken. Bei dem Kommentar warf ich ihm ein verärgerten Blick zu, doch der rothaarige ignorierte es einfach. „Am Rand der Insel, dort hat sie ihr Wohnwagen und verkauft ihre Medizin.“
 

„Ich werde ihr wohl mal einen Besuch abstatten müssen.“, kicherte Axel. Diesmal trat ich ihn gegen sein Schienbein, aber er lachte nur noch mehr. Sora war durcheinander und verstand nicht, was hier vor sich ging. Ich wollte ihm auch lieber nichts erklären, da ich sonst noch schlechtere Karten bei ihm hätte. Der einzige Vorteil dieser Aktion wäre, das ich diesmal auch wusste, was ich verbrochen hatte.
 

„Ich glaube Rox wäre nicht so erfreut darüber“, zischte ich süffisant.
 

„Wo ist er eigentlich?“, fragte Sora und sah sich um, als würde sein Freund jeden Moment um die Ecke kommen. Sofort war Axel still und druckste herum. Ich war mir nicht sicher was es bedeuten sollte, doch befürchtete ich das schlimmste. Je länger er schwieg, desto finsterer sah ich ihn an und diesmal wirkte es, denn Axel rutschte immer weiter von seinem Sitz, bis ich im glauben war, das er jeden Moment unter dem Tisch verschwand.
 

„Es ist so“, begann er zaghaft und tippelte mit den Fingern auf den Tisch herum, „Wir waren auf dieser Party... und da war er kurz weg... und plötzlich stand da Demyx... und du kennst ja seine Art... ähm, gleich umarmen und herzen und so … und da kam eben Roxas um die Ecke und hat das gesehen und … na ja.. er war sauer... weiß auch nicht warum... und...“
 

„Er ist dein Exfreund“, erinnerte ich ihn sachlich. Axel fuhr sich mit der Hand durch das stachelige Haar und nickte betreten. „Ja, das ist er, aber die Betonung liegt auf Ex und Roxas weiß, das ich Demyx für ihn verlassen hatte. Ist ja nicht so, das ich ihn betrogen hätte... eigentlich umgekehrt.“ Ich hob verärgert meine Hand um seinen wirren Wortschwall zu unterbrechen. Mein müdes Gehirn war darauf noch nicht vorbereitet, eigentlich ist es das nie, wenn Axel so war. Dafür wurde Soras Interesse geweckt und schon bei seinen mitleidigen Blick, wollte ich ihm am liebsten meine Hand über den Mund halten, damit er nichts falsches sagen konnte.
 

„Oh, das ist ja schrecklich“, rief er auch prompt aus. Ja, das war es,dachte ich und nun halte deinen Mund! Wenn ich gekonnt hätte, wären Axels Schienbeine nun blau, doch mein Fehler war, das ich ihn weiter reden ließ. Ein Herzzerreißender Ausdruck auf seinen Gesicht ließ mich kalt, doch bei meinem Liebsten zog es verdammt gut. Natürlich war das Axel klar und er drückte weiter auf die Tränendrüse. „Ja und ich musste auf die Couch schlafen.“
 

Wieder mitfühlende Worte von Sora. „Dabei konntest du doch gar nichts dafür. Es ist lächerlich von ihm, dir so was vor zu halten!“ Ich konnte kaum glauben was ich da hörte. Roxas war lächerlich wenn er das behauptete und er selbst nicht? Verstand ich das jetzt richtig? Ich legte eine Hand auf seine Stirn, um zu kontrollieren ob er noch immer Fieber hatte. Was anderes als Fieber konnte ich mir für seine zweifelhafte Doppelmoral nicht erklären. Wenn ich nicht hier wäre, würde er sich wahrscheinlich sogar über mich beklagen und Roxas und ich wären die Bösen. Das konnte doch nicht wahr sein!
 

„Ja und als wir uns stritten, habe ich ein paar Dinge gesagt, die wohl nicht so passend waren. Wie zum Beispiel, das ich Demyx ja mit ihm betrogen hätte. Das war denn auch der Grund, warum er mich rausgeschmissen hatte.“ Er tat es absichtlich! Mit Absicht hatte er einen mitleidigen Blick aufgesetzt und mich komplett ignoriert.
 

Bei Sora zog diese Masche, er war gutmütig genug um ihm zu helfen. Wenn er könnte würde er jeden helfen und unsere Wohnung wäre voll mit irgendwelchen Pennern, streunenden Tieren und den Zeugen Jehovas! Nur hatte er mich, der es verhinderte und auch diesmal reagierte ich schnell und klatschte meine Hand auf seinen Mund, als er diesen öffnen wollte.
 

Geschockt starrte er mich an, doch es interessierte mich nicht. Ich gab erst seinen Mund wieder frei, als er jämmerlich zu Husten begann und ich ihn besorgt fest hielt, damit er mir nicht vom Schoß fiel. Er würgte ein bisschen, was mir den Magen umdrehte, doch er schaffte es doch irgendwie sich wieder zu beruhigen.
 

Axel war aufgesprungen und kniete vor ihm, Sora sofort ein Taschentuch reichend, da seine Augen durch den Hustenanfall tränten und ihm bereits die Rotze aus der Nase lief. Kein schöner Anblick.
 

„Ach Kleiner, das hört sich nicht gut an, du solltest zu einem Arzt“, meinte Axel und ich war stolz auf ihn, was für ein Blitzmerker er doch war. Sora schüttelte trotzig den Kopf. Der Rotschopf nahm es zur Kenntnis, doch das hieß noch nicht das es ihm auch gefiel. Sein Gesicht war noch immer besorgt. Er war vielleicht eine Nervensäge, aber er war für seine Freunde da.
 

„Gut, aber wenn es bis Montag nicht eindeutig besser wird, schleppen wir dich zum Arzt“, stellte er klar, „Und wenn wir dir die Tabletten mit Gewalt in deinen süßen Mund stecken müssen.“ Ich verdrehte die Augen bei der Anzüglichkeit in dem letzten Satz. Wenn hier jemand etwas in seinen Mund steckte, dann war ich das. Bei meinen Liebsten schien seine Drohung zu wirken, verstört sah er seinen Freund an. Gut, er glaubte ihm wenigstens, auch wenn seine Drohungen nichts gegen meine eigenen wären, wenn nicht endlich eine Besserung eintrat.
 

Zwar war hatte sein Zittern weites gehend aufgehört, doch in der Nacht hatte ich ihn erbärmlich Husten gehört und ich war mehrere Male aufgestanden, um seinen Schal erneut mit den Kräutern zu tränken und ihm was zu trinken zu bringen. Irgendwann in den Morgenstunden war er dann wieder in meinen Armen eingeschlafen und auch ich fand endlich meine Ruhe. Bis Axel der Meinung war, mich aus meinen wohlverdienten Schlaf zu holen.
 

„Du gehörst ins Bett“, flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die blasse Wange, „Später werde ich dir dann die Salbe auftragen.“ Er murrte und legte seinen Kopf an meine Schulter. „Dort ist es langweilig.“ Axels Gesicht hellte sich auf, als hätte er eine brillante Idee. Unter anderen Umständen hätten meine Alarmglocken schrillen müssen, doch ich war viel zu sehr mit meinen Liebsten beschäftigt, um mich auch noch mit dem rothaarigen auseinander zu setzen.
 

Wieder ein Fehler, den ich erst eine Viertelstunde später einsah, als ich Sora und Axel im Bett vorfand. Ekelhaft zufrieden lagen sie nebeneinander, beide die Decke bis zum Kinn hoch gezogen und sahen fern. Ich schielte auf den Fernseher und zog eine Augenbraue in die Höhe, als ich den Kanal sah. Eine Einkaufsshow hätte ich nun nicht erwartet. Ich kannte zwar das Konzept der Show und das die Kandidaten die Preise der Produkte erraten mussten, um sie zu gewinnen, aber das die beiden ein reges Interesse an dem Mist zeigten, wusste ich nicht.
 

Munter wurde drauf los geraten und absurde Zahlen wurden einfach dazwischen gerufen. Diese Fröhlichkeit löste bei mir einen Brechreiz aus. Heimlich nahm ich mein Handy vom Nachttisch, doch ich hätte mir nicht einmal Mühe geben müssen, denn für die beiden war ich Luft. Soviel zum Thema Dankbarkeit. Wenigstens konnte ich mich in die Küche zurück ziehen, um mich um mein zweites Problem zu kümmern. Es war rot, hatte eine abartige Leidenschaft für Feuer und lag in meinen Bett.
 

Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, schaltete ich mein Handy ein und wählte Roxas Nummer. Ich musste nicht einmal lange warten, bis ein genervtes Hallo zu hören war.
 

„Hol' deinen Freund ab“, brachte ich es direkt auf den Punkt. Plaudereien und Nettigkeiten waren Soras Part. Ein aufmüpfiges Schnauben war auf der anderen Seite zu hören.
 

„Und? Von mir aus kannst du ihn behalten!“, kam die giftige Antwort zurück. Er war auf dem gleichen Daunenlevel wie ich. Ein würdiger Gegner. „Nimm deinen idiotischen Freund zurück! Es ist ja nicht so, als hätte er es vor deinen Augen mit Demyx getrieben!“
 

„Nein, aber ihm seine Zunge in den Hals gesteckt und mich später sogar als Flittchen bezeichnet, als ich ihn zur Rede gestellt hatte.“ Ich war platt. Diese Details waren mir neu. Ich stöhnte genervt auf. „Dann quatsch gefälligst mit ihm und versöhnt euch gefälligst!“, fuhr ich ihn an.
 

Warum musste alles nur immer so kompliziert gemacht werden? Es war ärgerlich. Sie stritten andauernd und im nächsten Moment waren sie verschwunden und kamen mit wirren Haaren und schiefen Klamotten wieder zurück. Es war so oft, das ich schon die Vermutung hatte, das sie es absichtlich taten, nur um Versöhnungsex haben zu können. Es war wie ein Spiel zwischen den beiden, um ihre Beziehung auf zu frischen. Warum könnte es jetzt nicht auch so sein? Einfach nur, damit sie mir nicht auf die Nerven gingen.
 

„Päh, das sagt gerade der richtige, du bist ja auch der Meister der Konversationen!“

„Es geht hier nicht um mich.“

„Ich weiß das, nur scheinst du nichts zu kapieren und dich lieber in andere Beziehungen einzumischen, statt dich um deine eigene zu kümmern.“
 

„Eure Beziehung wäre mir auch ziemlich egal, wenn dein Freund nicht mit meinen in einem Bett liegen würde!“ Stille. Langes Schweigen. „Du rufst mich an, während die beiden in eurem Schlafzimmer sind? Im gleichen Bett?“, fragte er dann ungläubig und in seiner Stimme schwang der pure Spott mit.
 

Ein Kichern verließ seinen Mund und ich kam nicht umhin zu denken, das ich gerade ausgelacht wurde. Ausgelacht von dem kleinen blonden Stöpsel. Ich fühlte mich gedemütigt, ein Gefühl das mich ärgerte.
 

„Es ist Axel, er weiß das ich ihn alle Knochen brechen würde, wenn er Sora auch nur anrührt!“ Ich hab noch nicht einmal gemerkt, das ich zu brüllen angefangen hatte. Roxas kicherte nur weiter.
 

„Ja, und du weißt wie Axel ist und du weißt wie Sora ist. Den Rest kannst du dir hoffentlich zusammen reimen.“ Ich stutzte und dachte darüber nach. Aus dem anderen Zimmer konnte ich keine Geräusche mehr hören. Kein Lachen, nichts.
 

„Außerdem hatte Axel seit Vierundzwanzig Stunden keinen Sex mehr. Eine lange Zeit für seine Verhältnisse“, merkte er an und fuhr dann im Plauderton fort: „Sonst tun wir es eigentlich mehrmals am Tag und er kann...“ Ich legte auf, das waren einfach zu viele Informationen.
 

Nackte, eng umschlungene Körper tauchten vor meinen inneren Augen auf, bei denen es sich eindeutig um meine Freunde handelte. Ich schüttelte mich angeekelt, noch mehr, als sich Roxas Kopf in dem vom Sora verwandelte und er mich mit Lust verzerrten Gesicht ansah.
 

Dieses Gesicht war nur für mich bestimmt! Allein das Bild ließ mich schon wütend werden. Meine Gedanken gingen viel weiter und wurden intimer. Ich bekam das würgen und raufte mir die Haare. Noch schlimmer konnte es gar nicht mehr werden, dachte ich, bis es das zweite Mal an die Tür klingelte.



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