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Undercover - Pfad zur Liebe

Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago
von

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Alte Fälle, neue Beweise

Kapitel 15 - Alte Fälle, neue Beweise
 

Nur wenig später trat Lisha durch die Tür und kam bald neben dem Schwimmbecken zum Stehen. Sie legte ihren Bademantel ab, da hörte sie ein leises Plätschern. Auch ohne die schwarze Perücke wusste sie, dass der Jugendliche mit den kurzen weißen Haaren und den spitzen Ohren Inuyasha war.

"So ein Mist. Du verrätst mich hoffentlich nicht. Mein Stiefvater sieht es nicht gern, wenn ich die Perücke ablege", begann er sofort und fühlte sich ertappt. Doch da Daisuke die rothaarige Anwältin durchgelassen hatte, musste der Leibwächter ihr vertrauen.

Die junge Frau lächelte, setzte sich an den Rand des Pools, während eines ihrer Beine im Wasser baumelte. Danach beruhigte sie den Hanyou: "Keine Sorge, werde ich nicht."

Dann herrschte kurz Ruhe, bevor sie fragte: "Du bist ein Halbdämon. Deshalb wundert es mich, wie dir deine Eltern deine merkwürdige Herkunft erklärt haben."

Etwas verlegen murmelte Inuyasha: "Kikyou soll eine Affäre mit einem Hundedämon gehabt haben. Weil mich mein leiblicher Vater nicht wollte, nahm Naraku uns beide auf. Als ich zehn war, kurz nach Kannas Geburt hat er sie geheiratet, damit meine Stiefschwester wieder eine Mutter hat."

Nachdenklich äußerte die Agentin: "Jetzt weißt du, dass es eine Lüge ist." Gleich darauf drehte sie ihren Kopf wieder zu Inuyasha hin und fragte: "Deine Augen sind wirklich golden?"

"Ja", antwortete er schlicht. Danach fügte er erklärend hinzu: "Angeblich hat mein Stiefvater viele Feinde, deshalb soll ich wie ein Mensch herumlaufen, damit niemand erfährt, wer ich bin. Außerdem hänselt man mich nicht so sehr, wegen meiner Ohren."

"Du solltest stolz auf deine Herkunft sein. Dennoch kann ich dich sehr gut verstehen. Früher habe ich auch immer Kontaktlinsen benutzt und meine Haare gefärbt, weil ich es leid war, ständig Hexe genannt zu werden. Doch dann traf ich Fin und er liebte mich so, wie ich war. Außerdem half er mir, mich selbst zu finden. Seit dem will ich nicht mehr jemand anderes sein. Nur noch die Rothaarige mit den grünen Augen." Eine Antwort darauf wartete Lisha nicht ab. Sie ließ sich in das Wasser gleiten und schwamm ein paar Runden.

Inuyasha beobachtete sie dabei nachdenklich. Leise, mehr zu sich selbst flüsterte er dann: "Und doch trägst du jetzt wieder eine Maske." Der Hanyou seufzte und sprang ebenso zurück in den Pool.

Danach aßen sie beide zusammen zu Abend und unterhielten sich noch, wobei sie den Raum nicht verließen. Dieser hatte nämlich einen Vorteil, er war schalldicht und praktisch abhörsicher.

Irgendwann konnte der Hanyou dann nicht mehr an sich halten und wollte wissen: "Es ist kein Zufall, dass du für Naraku arbeitest. Du weißt genau, wer mein Vater ist, habe ich recht."

Die Anwältin wusste nicht, was sie darauf entgegnen sollte. Doch es erübrigte sich fast, weil Inuyasha hinzufügte: "Du musst es mir nicht sagen, auch nicht, welche Aufgabe du hast. Doch sollst du wissen, ich werde dich dabei unterstützen."

Diesmal antwortete die Undercover Polizistin sofort: "Der einzige Grund, weshalb ich für Naraku arbeite, weil ich nach Fins Tod Geld gebraucht habe. Immerhin war ich schwanger und zufällig suchte dein Stiefvater gerade einen Anwalt. Außerdem solltest du dich aus den Angelegenheiten von Naraku heraus halten. Es ist viel zu gefährlich."

Damit schnappte sich Lisha ihren Bademantel, zog ihn sich über und ging zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um und sagte in einem milderen Ton als vorher: "Deine richtigen Eltern haben nie aufgehört, nach dir zu suchen."

Im nächsten Moment hatte sie den Raum verlassen, ohne auf eine Reaktion des Halbdämons zu warten.

Inuyasha sah ihr lange hinterher und nach geraumer Zeit verstand er auch ihr verhalten. Sie befürchtete zu Recht, das wenn er herumschnüffelte, seine Nase in Angelegenheiten steckte, die ihn nichts angingen oder er sich verdächtig machte, Naraku zum äußersten Mittel greifen würde und ihn womöglich tötete. Lisha wollte ihn beschützen, eine Geste, die er rührend fand. Dennoch reifte in ihm der Entschluss, seinen Beitrag zu leisten.
 

Nur wenige Tage darauf bekam er zum ersten Mal Gelegenheit etwas zu tun. Kagura tauchte am Nachmittag auf und wollte zu ihrem Boss. Doch die Spinne war geschäftlich im Land unterwegs und kam erst in einigen Tagen zurück. So traf sie nur Yasu an.

"Ist dein Vater nicht da?", wollte sie mit leicht hochmütiger Stimme wissen.

Etwas schnippisch entgegnete der Hanyou: "Siehst du ihn etwa irgendwo?"

Der Winddämonin lag schon eine saftige Entgegnung auf der Zunge, im letzten Moment beherrschte sie sich und gab ihr Wissen preis: "Daisuke teilte mir schon mit, das dein Vater verreist ist", damit griff sie in ihre Tasche, holte einen Umschlag heraus und reichte ihn Yasu: "Hier gib Naraku die Fotos, sobald er zurück ist. Er hat sie angefordert."

Etwas verwundert nahm der Hanyou diese entgegen. Kurz grübelte er, weshalb Kagura sie ihm aushändigte und nicht einem der Angestellten. Vielleicht vertraute die Winddämonin niemand.

Kurz darauf ging sie wieder.
 

Lange Zeit starrte Inuyasha auf den Umschlag in seiner Hand und überlegte, um was für Bilder es sich handelte. Nach einer ganzen Weile siegte seine Neugier und er öffnete das Päckchen. Das erste Bild, welches im entgegen fiel, fesselte seine Aufmerksamkeit.

Es zeigte einen kleinen Hanyou, der nur wenige Monate alt sein konnte, auch wenn er bereits in seinem Kinderwagen aufrecht saß. Daneben hockte ein silberweißhaariger Hundedämon mit braunen Augen. Inuyasha war nicht dumm, er konnte eins und eins zusammenzählen. Gesichter blitzten unwillkürlich durch seine Erinnerungen. Zwischen Lisha, Finley und Misaki, sowie dem Baby und dem ihm unbekannten Dämon, entdeckte er, eine menge Ähnlichkeiten. Für einen Moment stieg so etwas wie Freude in ihm auf.

Lishas Baby war am Leben und es ging dem Kleinen gut. Er konnte einfach seinen Blick nicht von dem Foto nehmen und zuckte plötzlich zusammen als Daisukes Stimme in seiner unmittelbaren Nähe erklang.

"Yasu?", es war als Frage formuliert und hatte gleichzeitig einen vorwurfsvollen Unterton. Dann sah der Wolf, was den Hanyou so fesselte und er nahm ihm das Bild weg.

"Ich will es behalten", fing der zukünftige Student trotzig an. "Du darfst es auf keinem Fall meinen Vater geben", bat er danach mit Nachdruck.

Mit der Antwort von Daisuke rechnete er überhaupt nicht: "Keine Sorge. Naraku wird kein Druckmittel gegen Lisha bekommen. Es ist nur besser, du hältst dich aus allem raus."

Etwas widerwillig verließ Inuyasha den Raum, zwangsläufig musste er dem Leibwächter vertrauen. So bekam er nicht mehr mit, wie der Wolf alle Fotos durchsah und jedes, worauf Ethan abgebildet war, aus dem Stapel entfernte. Sicherlich hätte der Hanyou das Gleiche getan, doch Daisuke wollte verhindern, das er die anderen Fotos betrachtete. Immerhin war Masao mit seiner Familie öfters im Fernsehen zu sehen gewesen. Da sich die beiden Taishobrüder nur in der Augenfarbe unterschieden und sich ansonsten recht ähnlich waren, hätte sich dem Hanyou die volle Wahrheit offenbart. Doch der Zeitpunkt war zu früh.
 

In einem verschlossenen Umschlag legte der Wolf die Bilder seinem Herrn auf den Schreibtisch und betrat dann später sein eigenes Zimmer. Hier feuerte er den kleinen Kamin an und verbrannte die Fotos. Bei dem Letzten zögerte er einen Moment und unterbrach sein Tun, um das Baby lange anzuschauen. Dann ging er zu einem Regal, nahm ein kleines Kästchen heraus und öffnete es. Daraus holte er ein anderes Foto und eine dünne silberne Halskette mit einem zierlichen Rosenanhänger. Das Bild zeigte zwei Dämonen, ihn und Fin neben einem aufgemotzten Rennwagen. Daisuke murmelte: "Ich wünschte, du würdest deinen Sohn aufwachsen sehen können. Er sieht fast so aus, wie du ihn dir immer vorgestellt hast, verehrter Freund. Weil du mir in deinen letzten Augenblicken dieses Versprechen abgenommen hast, bringst du mich in eine verzwickte Lage. Noch kann ich es nicht einlösen aber bald."

Nur wenig später legte er Foto und Kette zurück, verbrannte das letzte Bild des Babys.

Danach setzte er sich an das Fenster und starrte hinaus ins Freie hinauf zum Mond, wobei er in Gedanken bei dem verhängnisvollen Tag in Paris weilte. Die Kugel welche Fin traf galt seiner Ansicht nach ihm. In der Absicht der gegnerischen Dämonen lag es, ihn als Narakus Leibwächter zuerst auszuschalten. Doch die Waffe wurde von einem lausigen Schützen abgefeuert. Dieser schoss vorbei, die Kugel prallte an dem gepanzerten Wagen ab und traf Fin genau in seinem Herzen, wo sie dann das Gift freisetzte. Lishas Gefährte starb in Daisukes Armen, bevor der Krankenwagen eintraf. Selten überlebte ein Dämon dieses Gift, da es normalerweise sofort wirkte.

Auch wenn niemand die Schuld trug, Daisuke mussten mit dem Gedanken leben, indirekt einem Kind den Vater genommen zuhaben. Seit Monaten quälte ihn dieser Gedanke und es ließ ihm keine Ruhe. Doch es gab einen Weg Gewissheit zu erlangen.

Außerdem wollte er noch etwas tun. In dem er Lisha bedrohte, hoffte er Masao würde seine Agentin abziehen. Daisuke hatte jedoch Lishas Willenskraft unterschätzt und den Einfluss, den sie vermutlich auf den höchsten Dämon hat. Zumindest kam er zu keinem anderen Schluss. Die Botschaft hatte er verstanden und er würde sich an die Anweisung halten. Auf Ärger mit seinem Clanoberhaupt konnte der Wolf verzichten.

Jetzt setzte er sich hin und fing an, die Ereignisse in Paris aufzuschreiben, darzulegen, wie sie aus seiner Sicht abliefen. Zusätzlich fertigte er noch eine Zeichnung an.

Weil Daisuke selbst darum gebeten hatte in Zukunft Inuyashas Leibwächter zu sein, musste er auch nicht mehr ständig mit Naraku vereisen. Somit bekam er die Gelegenheit sich in den nächsten Tagen mit jemand zutreffen.
 

Lisha indessen ahnte nichts von dem Ganzen. Sie durch forstete weiter Narakus Akten mit den alten Fällen und sammelte Indizien. Dabei stieß sie auf korrupte Richter, bestochene menschliche Polizisten und es gelang ihr sogar, einen Staatsanwalt zu entlarven.

Doch dann machte sie eine interessante Entdeckung. Mit ihren neuen Erkenntnissen fuhr sie zur Taisho Villa.

Ein Bediensteter führte sie sofort in Masaos Arbeitszimmer, wo sie jedoch nur Sesshomaru antraf. Der Hundedämon hatte im Prinzip die gleiche Aufgabe wie sie, nur dass er alles von der anderen Seite aufrollte. Während Lisha die Akten aus der Sicht der Verteidigung von Naraku bekam, so hatte Sesshomaru Zugriff auf sämtliche Polizei und Gerichtsakten der anklagenden Seite, vertreten durch die Staatsanwaltschaft. Zusätzlich zu den alten Fällen forschte Masaos Sohn in den derzeitigen Tätigkeiten der Spinne nach. So sammelten sie Beweise, um ihn zu vernichten.
 

Kaum betrat Lisha den Raum, begrüßte sie den Dämon, mit der Mondsichel auf der Stirn, höflich aber distanziert. Er vermied es sich ihr zu nähern, so vermutete die Agentin, das Masao seinen Sohn gebeten hatte auf dem Anwesen Abstand zu halten. Sicherlich durchsuchte Sesshomaru immer noch täglich ihr Haus. Aufgrund ihrer Arbeit kam sie zurzeit spät nach Hause oder blieb gleich in Narakus Villa. Für die nächsten Tage nahm sie sich fest vor, früher nach Hause zu fahren. Für einen gemeinsamen Tee und ein kurzes Gespräch würde der Hundedämon vermutlich Zeit finden.

Jetzt jedoch setzte sich Lisha und holte aus ihrer Tasche ein Blatt heraus. Sie übergab das Papier Sesshomaru mit den Worten: "So in etwa hat die dämonische Zeichnung meines Angreifers ausgesehen."
 

Der silberweißhaarige Youkai sah sie sich kurz an und verstand nun, weshalb die Anwältin an dem Morgen so in Panik geraten war. Er erhob sich und ging zu den decken hohen Schränken. Es dauerte nicht lange, bis er das gesuchte Buch im Regal gefunden hatte. Er legte es auf den Tisch und schlug es auf, dabei erklärte er: "Oft werden die Zeichnungen an die Kinder vererbt. Oder sie ähneln sich, in der Farbe, der Form oder der Anzahl. Auf jeden Fall sind in dem Buch alle aufgelistet. Jeder Clanangehörige ist verpflichtet, eine Änderung zu melden."

Lisha hörte ruhig zu. Dann warf sie ein Blick hinüber zu dem Bild der beiden Taishobrüder. Toyo und Masao hatten beinahe gleiche Zeichnungen im Gesicht. Doch bei Sesshomaru waren nicht nur, die Farbe, die Anzahl und die Form, abweichend. Bevor sie jedoch fragen konnte, erklärte der Youkai:" Bei mir stammt die Farbe von meiner Mutter. Ihr blaulila Sichelmond glich meinem."

Damit schlug er eine Seite in dem Buch auf und zeigte Lisha die Zeichnung seiner Mutter. Darunter standen ihr Name und einige Daten. Ihr blieb jedoch keine Gelegenheit, da der Hundedämon gleich weiter blätterte. Noch bevor er fündig wurde, trat sein Vater in den Raum und bat: "Lässt du mich mit Lisha allein?"

Sesshomaru nickte und ging, nahm das Buch sowie das Blatt Papier aber mit. Am Rand registriere der ehemalige Polizeichef, um welches Exemplar es sich handelte. Er verschob es auf später, in dieser Beziehung nachzuhaken. Von Toyo wusste er vom Verdacht seines Sohnes, das ein Mitglieder Vergewaltigerbande noch auf freiem Fuß war.
 

Wie schon so oft nahm Masao die junge Frau in den Arm und hauchte ihr einen Kuss auf den Kopf. Danach strich er ihr sanft über das Gesicht. Als Nächstes ging er zum Fenster und betätigte dort einen verborgenen Knopf. Ein leises Summen ertönte als bei der Terrassentür und dem Fenster ein Rollladen sich schloss. Vorher jedoch lächelte der Herr der Hunde leicht und grüßte jemand der dort draußen im Freien zu sein schien. Neugierig reckte die Anwältin ein wenig den Kopf und sah im letzten Monet noch, dass ein Gärtner genau vor dem Fenster eine Hecke beschnitt.
 

"Ist das ...", fing die Rothaarige an, unterbrach sich aber dann kurz und sah sich im Raum um. Der ehemalige Polizeichef bestätigte einen anderen Schalter, der eine Art Stahltür aus der Wand schob und damit die Tür zum Flur sicherte. Inzwischen brannte auch Licht im Raum. Masao wandte sich der Agentin zu und erklärte: "So nun können wir ungestört sprechen, der Raum ist nun völlig isoliert und schalldicht. Du vermutest richtig. Der Gärtner arbeitet für Naraku. In letzter Zeit kümmert er sich auffällig oft um diese Sträucher vor meinem Fenster."

"Es ist schrecklich, wenn man niemand mehr vertrauen kann", gab Lisha an. Ein wenig fühlte sie sich so abgeschirmt unbehaglich. Wenn sie Inu no Taisho nicht vollkommen vertrauen würde, hätte sie sicherlich Angst vor ihm. Auf diese Weise konnte man vermutlich auch ein Wesen foltern, ohne das dessen Schreie nach draußen drangen. Um sich abzulenken von ihren mittelalterlichen Gedanken, holte sie aus ihrer Tasche die Auflistung einiger Dinge, welche ihr beim durchsuchen der Akten aufgefallen waren. Sie gab die Liste ihrem Vorgesetzten.

Dieser sah ich die Zahlen an und fragte: "Was ist das?"

Sofort erklärte die Agentin: "Eine Aufstellung der Gelder, die von der Opferbeihilfe gezahlt wurden. Mit einem kleinen Unterschied, links stehen die gezahlten Summen, rechts wie viel die angeblichen Opfer tatsächlich erhielten."

Der Hundedämon überschlug die Summe im Kopf. Das mussten umgerechnet mehrere Millionen Dollar sein. Praktisch ein Vermögen. Vor allem weil es nicht einzelne Fälle betraf, sondern sich um eine große Anzahl handelte. Laut äußerte er: "Du denkst, Naraku hat sich diese Gelder angeeignet."

"Nicht ganz. Er geht dabei sehr clever vor, sodass man ihm nichts anhaben kann", erklärte Lisha und ging näher darauf ein. "Mehrmals stieß ich auf den gleichen Namen und fand so heraus, dass die Opfer immer, von der gleichen Firma, vertreten wurden. Eine Scheinfirma von Naraku unter dem Deckmantel einer Anwaltskanzlei. Naraku nennt das Honorar. Die Polizistin in mir nennt so etwa Unterschlagung. Damit ist bewiesen, die Spinne hat nur 25 % an die geschädigten Verbrecher weitergeleitet und für sich 75%  behalten. Damit finanziert er seine dreckigen Geschäfte."

Gemeinsam gingen sie dann die Zahlen durch. Masao machte sich Notizen, um später alle Fälle zu prüfen, da er in seinem Büro nicht über die Akten verfügte. Die meisten Gelder wurden in Frankreich gezahlt, doch es gab auch Fälle in England, Amerika oder hier in Japan.

Dies teilte er auch Lisha mit. Danach besprachen sie noch einige Dinge. Als Masao danach die Rollläden wieder öffnete und die Agentin zum Fenster hinaus schaute, ging ihr etwas durch den Kopf, vor allem, nachdem sie sah, wie viel vom Personal sich umdrehten und zum Haus herüber sahen.

Sie sah sehr verlegen aus, als sie begann: "Ich möchte nicht wissen, welche Gedanken deine Angestellten gerade hegen. Sie vermuten sicherlich, das wir beide ...", den Rest des Satzes verschluckte sie wieder. Es war ihr schon peinlich genug.

Der Herr der Hunde lächelte leicht und sagte: "Genau dies habe ich beabsichtigt. Außerdem müssen Narakus Spione nicht wissen, weshalb wir beide uns tatsächlich hier treffen."

"Das verstehe ich auch, nur ...", wieder ließ sie eine Pause. Die Undercoveragentin seufzte und sprach weiter: "Das Problem ist nur. Wenn wir beide ... zusammen ... Ich rieche nicht danach und jeder dort draußen wird es merken."

"Der Nachteil, wenn man Angestellte beschäftigt, mit Spürnasen. Ich verstehe dich", antwortete der ehemalige Polizeichef und jetzt zum ersten Mal wurde ihm klar, was er sich damit eingebrockt hatte. Sein Bruder hatte vollkommen recht. Ein Kuss in der Öffentlichkeit reichte nicht, um Lishas Tarnung aufrechtzuerhalten.
 

Doch Lisha lachte nur. Danach erklärte sie, welche Lösung sie parat hatte: "Genau darin liegt unsere Lösung. Wenn ich ein Bad nehme und deinen angeblichen Geruch, vor aller Augen abwasche, kann ihn ja auch niemand an mir mehr wahrnehmen."

Sie war froh auch heute, wie an allen heißeren Tagen statt ihrer Unterwäsche einen Bikini unter ihrer Kleidung zu tragen. Im nächsten Moment streifte die Rothaarige ihr Kleid vom Körper, öffnete die Terrassentür und schon rannte sie die wenigen Schritte zum Pool. Zurück ließ Lisha einen verblüfften Dämon.

Masao sah zu, wie die junge Frau mit einem Kopfsprung in das Becken sprang. Innerlich musste er ihr völlig recht geben. Diese Lösung war die Beste. Das würde jedoch voraussetzen, er tat es ihr nach oder eine andere Option, er nahm schnell eine Dusche.

Er entschloss sich für die erste Möglichkeit, zog sich schnell aus und folgte der Agentin in den Pool, nur mit Unterhose bekleidet. Da er auch gleich hineinsprang, spritzte Wasser hoch und traf den spionierenden Gärtner. Dieser fluchte leise und entfernte sich schnell. Er war einer derjenigen Hundedämonen, die Wasser nicht sonderlich schätzten.
 

Währenddessen hatte sich Sesshomaru in die Bibliothek zurückgezogen und suchte in dem Buch weiter nach einer Übereinstimmung. Kurz darauf kam Misaki zu ihm, setzte sich genau gegenüber an den niedrigen Tisch. Eine Weile beobachtete sie ihren Cousin, bevor sie neugierig nach dem Grund fragte. Der Ältere hob seinen Kopf und sah sie kurz an. Dann ließ er sich sogar zu einer Antwort herab, während er die Zeichnung zu der Jüngeren hinüberschob: "Lisha wurde als Jugendliche überfallen. Vermutlich entkam damals einer der Täter unerkannt. Erst vor Kurzem erinnerte sie sich, das dieser Wolf dämonische Zeichen an dem Arm besaß, mit dem er sie verletzt hatte."

Sogleich antwortete Misaki: "Kein Wolf hat ...", dann unterbrach sie sich selbst und dachte nach. Immerhin war sie damals dabei gewesen.

"Richtig", bestätigte Sesshomaru und blätterte die nächste Seite um.

Die silberweißhaarige Dämonin mit den blauen Augen fragte: "Hast du die Akte gelesen oder kennst du nur Lishas Version der Vorfälle?"

Für einen Moment unterbrach der Cousin seine Suche, schaut hoch und antwortete: "Mein verehrter Vater hält sie unter Verschluss. Weshalb fragst du?"

"Dann kennst du nur Lishas Version. Weil es nämlich eine Zeugin gab, die eigentlich einen Hund von einem Wolf unterscheiden können müsste, weil sie selbst ein Hund ist."

Daraufhin äußerte Sesshomaru, was er darüber wusste. "Davon haben mir Lisha und auch mein Vater erzählt. Doch weder sie noch die Agentin tauchen in den Gerichtsakten auf. Mit den spärlichen Informationen, die ich besitze, ist es unmöglich, sie zu finden."
 

Einige Augenblicke dachte die junge Dämonin nach. Auf keinen Fall durfte sie verraten, wer Lisha in Wirklichkeit war. Dieses Versprechen hatte sie Masao und auch ihrem Vater gegeben. Leise ließ sie fallen: "Die Zeugin kann sich eigentlich nur daran erinnern, dass alle Wölfe waren, obwohl der Geruch von Hund auch in der Luft lag. Da es aber ein öffentlicher Park ..."

Sie schaffte es nicht, den Satz zu beenden. Masaos Sohn warf überrascht ein: "Das klingt fast so, als ob du diese Zeugin warst."

Sesshomaru erkannte an dem Gesichtsausdruck seiner Cousine die Wahrheit. Offenbar machte sie sich über die Vorfälle von damals Gedanken und grübelte gerade darüber nach, was ihr entgangen war.

Misaki nickte nur, damit stumm zustimmend. Gleich darauf setzte der männliche Dämon seine Suche im Buch fort und plötzlich wurde er fündig. Nachdenklich ließ er verlauten: "Es sei den, es handelt sich tatsächlich um einen Wolf, der die dämonischen Male seines hundedämonischen Vaters geerbt hat."

"Wer?", wollte Toyos Tochter wissen und kam auf seine Seite. "Sicherlich erkenne ich ihn wieder. Vermutlich Lisha ebenso."

Der Angesprochene erklärte sofort: "Einer von Vaters Generälen. Dessen Gefährtin ist eine Wolfsdämonin, Kouheis Schwester."

"Ich erinnere mich dunkel. Gingen sie nicht den Bund ein um das Friedensbündnis zwischen den Wölfen und uns Hunden zu bekräftigen", gab die Dämonin ihr Wissen preis.

"Nicht nur aus dem Grund. Es gab auch ein inniges Verhältnis zwischen ihnen. Sie haben mehrere Kinder, der Jüngste hat den Informationen nach die Male geerbt, obwohl er eher wie ein Wolf aussieht", bestätigte Sesshomaru. "Vor einigen Jahren bin ich ihm in Paris begegnet. Ein arroganter, überheblicher Dämon, der glaubte, er bekommt immer seinen Willen. Sein Vater hat ihn dann einer harten Ausbildung unterzogen und ihn etwas zurechtgestutzt."

"Sicherlich hat er es verdient. Wenn sein Vater praktisch so eine hohe Position genießt, erklärt es auch das Verhalten der anderen Dämonen. Deshalb hat keiner ihn verpfiffen, weil die Täter alle aus angst den Mund gehalten haben", schlussfolgerte Misaki.

Man sah es Sesshomaru zwar nicht an, aber er sorgte sich etwas. Diese Sache könnte für großen Wirbel sorgen. Masao würde es sicherlich überhaupt nicht gefallen und er es musste eine schwere Entscheidung getroffen werden. Doch ohne Strafe konnte der halbe Wolfsdämon nicht davon kommen. So bat er seine Cousine: "Würdest du meinen verehrten Vater hereinbitten. Das sollte er dringend erfahren."

Misaki stand auf und wollte zur Tür gegen, dabei fiel ihr Blick aus dem Fenster und sie sah gerade noch Lisha und Masao in den Pool springen. Verwundert kam es deshalb von ihr: "So habe ich meinen Onkel noch nie erlebt. Was tut er da?"

Ohne das der silberweißhaarige Hundedämon mit der Mondsichel auf der Stirn hochsah oder seinen Blick ins Freie richtete, erklärte er: "Geruchstilgung."

"Was?", entfuhr es Toyos Tochter. Sodass der Ältere genauer wurde. "Mein verehrter Vater versucht, das Offensichtliche, zu verschleiern. Nämlich das er Lisha nicht angerührt hat. Da sie aber im Pool sind, glauben alle sie wollen den Geruch ... du weißt schon was ich meine", näher ging Sesshomaru nicht darauf ein. Er klappte das Buch zu und stand auf. "Komm. Wir sprechen mit beiden im Arbeitszimmer darüber."

Misaki wusste es in der Tat. Dennoch konnte sie sich eine kleine Bemerkung nicht verkneifen: "Wer sagt dir, dass die beiden nicht wirklich ein Verhältnis haben."

Der ältere Youkai drehte sich zu seiner Cousine um, zog seine Augenbraune etwas in die Höhe, antwortete aber nicht drauf, da die Jüngere es für ihn übernahm: "Ich weiß schon. Mein Onkel hat seine Prinzipien."
 

Masao sah Lisha eine Weile zu, wie sie im Pool einige Runden schwamm, während er im Wasser am Beckenrand stehen blieb. Gleichzeitig ließ er seinen Blick durch das Gelände schweifen, und weil er sich beobachtet fühlte, sah er auch die Fenster des Hauses an.

Dann entdeckte er seine Gefährtin auf dem Balkon ihres gemeinsamen Schlafzimmers. Izayois Blick war leicht abwesend und traurig. Da wusste Inu no Taisho, das Gespräch mit ihr, konnte er nicht länger aufschieben. Er hatte seine Frau gebeten ihm zu vertrauen und deshalb wurde es Zeit ehrlich zu ihr zu sein. Vor allem sollte sie endlich von Inuyasha erfahren, bevor ein anderer es ihr erzählte.
 

Ich habe hier erst einmal aufgehört. Würde sonst zu lang werden.
 

Kapitel 16 - Verzweifelt
 

Izayoi erfährt die Wahrheit, reagiert jedoch anders als Masao es eventuell erwartet hat. Daisuke sucht Antworten und verblüfft den Herrn der Dämonen. Naraku wird ungeduldig und setzte Lisha unter Druck.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -BloodyAngel-
2014-03-30T23:15:01+00:00 31.03.2014 01:15
Der Aufbau deiner FF gefällt mir sehr, Kommi schreiben ist offensichtlich aus der Mode gekommen, weil der Schreibstil mit allem drum und dran wirklich mitreißend ist ;-) Ein gutes Werk sollte man loben, weiter so :)

Lg
Antwort von:  CheyennesDream
31.03.2014 02:54
Ich danke dir. Es freut mich dein Interesse geweckt zu haben und ich hoffe das es so bleibt.
Mit der Zeit gewöhnt man sich daran, fast nur die Leser zu haben, die sich nicht trauen ;)
Meine Geschichten sind auch auf den anderen FF Plattformen vertreten.
Keine Sorge auf FF.de habe ich etwa das vierfache an Favos und 2/3 mehr Kommentare.
Ich sehe es deshalb nicht so eng, dennoch motiviert es. Auch mit wenigen Kommentaren, Zugriffe zählen für mich ebenso.

Chris


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