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Love and Pain goes Hand in Hand

Mamoru & Bunny
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
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»Verzeih mir, Mamoru. Es war falsch…«, hörte er Bunny sagen und drehte sich zu ihr. Bei ihrem Anblick schlug sein Herz augenblicklich schneller. Wie die Unschuld in Person stand sie vor ihm und zwirbelte nervös eine Haarsträhne zwischen ihren Fingern.
 

»Wo warst du eigentlich?«, fragte sie leise.

Kurz kam Mamoru ins Stocken und verschluckte sich dabei fast an seinem Kaffee. »Warum fragst du?«

»Du scheinst die Nacht woanders verbracht zu haben!?«

Verstohlen musterte sie ihn, als sie langsam an ihm vorbei lief und ihre leere Tasse auf dem Tresen abstellte.

»Ich… ähm… ja, also… ich war bei Reika und bin dort auf der Couch eingeschlafen.« Unsicher fuhr er sich mit der linken Hand durch die schwarzen Haare, während er mit der rechten Hand seine Tasse fest umklammerte.

Aus den Augenwinkeln nahm er war, wie Bunny leicht zusammenzuckte, als sie Reika‘s Namen aus seinem Mund hörte. Sicher hatte er ihr jetzt erst recht vor dem Kopf gestoßen, doch was sollte er machen?

»Hör mal, Bunny… Ich möchte nicht, dass das, was letzte Nacht passiert ist, zwischen uns steht. Wir hatten beide zu viel Wein getrunken und du warst vielleicht etwas übermütig…«
 

Schnell blinzelte Bunny die aufsteigenden Tränen weg. Noch während er die letzten Worte sprach, fühlte es sich an, als würde jemand eine Schlinge um ihren Hals legen und immer fester zuziehen. Das Gesicht von ihm abgewandt, nickte sie lediglich kurz, denn es war ihr plötzlich kaum mehr möglich, einen vernünftigen Ton raus zubringen, oder gar einen vollständigen Satz zu formulieren.

In letzter Sekunde packte Mamoru nach ihrem Handgelenk, als sie überstürzt das Zimmer verlassen wollte.

»Bitte lass mich los, Mamoru…«, sagte sie flehend und stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn. Wollte sich von ihm losreißen, doch sein Griff war zu fest. Unaufhaltsam schossen ihr nun die Tränen in die Augen, die sie mit aller Macht versucht hatte, zurückzuhalten. Dabei wollte sie doch vermeiden, dass er die Tränen sah, die sie wegen ihm weinte. Die Tränen, die so verräterisch offenbarten, dass seine Worte sie verletzt hatten.
 

Es entging Mamoru dabei nicht, dass sie jeglichen Augenkontakt mit ihm mied. Dass sie sich von ihm abwandte und distanzierte. Skeptisch schaute er zu ihr. Versuchte ihren Blick einzufangen, während er immer noch ihr Handgelenk festhielt.

»Nur wenn du mir sagst, was plötzlich mit dir los ist!«

Doch immer wieder drehte sich Bunny vor ihm weg. Sie war verzweifelt. Wollte seinem Drängen nach einer Erklärung nicht nachgeben. Konnte dem nicht nachgeben.

»Du hast ja keine Ahnung...«, brüllte sie ihm entgegen und riss sich mit einer schnellen Bewegung von ihm los, ehe sie völlig aufgelöst an ihm vorbei rannte.
 

Wie vom Blitz getroffen stand Mamoru völlig erstarrt in der Küche. Sein Blick war noch immer auf die Stelle gerichtet war, wo Bunny vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte. Noch nie zuvor hatte er sie so erlebt. Nie zuvor hatte sie in seiner Gegenwart die Stimme erhoben. Wie eine Furie hatte sie ihn angeschrien. Hatte sich losgerissen und war so schnell verschwunden, dass ihm keine Gelegenheit mehr geblieben war, zu reagieren. Ihr ganzes Verhalten hatte ihn einfach völlig überrumpelt. Machten Sie denn gerade beide alles falsch?
 

Bunny war einfach los gelaufen. Ohne auf ihre Umgebung zu achten, stolperte sie vor sich hin, völlig betäubt vom Schmerz, der ihr Herz in Besitz genommen hatte. Sie musste mit jemandem reden. Sie brauchte eine Schulter zum Anlehnen. Jemand, dem sie vertrauen konnte.

Bisher hatte Mamoru diesen Part übernommen, wenn es ihr mal wieder schlecht ging und ihr das Leben sinnlos erschien. Er war Ihr Rettungsanker gewesen, wenn sie sich in ihrer Trübsinnigkeit mal wieder verlor. Doch diesmal war alles anders.

Sie verfluchte ihre Gefühle für Mamoru. Die Gefühle, die gerade auch noch den Rest ihres sowieso schon chaotischen und verkorksten Lebens endgültig durcheinander brachten.

Nur wohin sollte sie? Wer war da? Nur einen Augenblick lang stand Bunny unschlüssig an einer Kreuzung, bevor sie weiter lief – diesmal aber mit einem Ziel vor Augen. Mina. Ja, bei Mina fand sie garantiert Trost.

Als sie wenig später vor ihrer Tür stand, zögerte sie einen Augenblick, ehe sie auf die Klingel drückte. Kurz darauf hörte sie es im Inneren Poltern und Fluchen. Ein zaghaftes Lächeln stahl sich auf Bunnys Gesicht, als ihr eine völlig verschlafene Minako öffnete. Das blonde Haar stand war zerzaust und stand in alle Himmelrichtungen vom Kopf ab. Generell sah ihre beste Freundin ein wenig übernächtigt aus.
 

Minako wollte gerade losschimpfen, wer es denn wagte, sie um diese unchristliche Uhrzeit aus dem Bett zu klingeln. Doch als sie das gequältes Lächeln und die roten verheulten Augen ihrer Freundin sah, zog sie sie umgehend in ihre Arme. Erschrocken blickte sie auf ihre Freundin, die wie ein Häufchen Elend in ihren Armen lag. »Bunny... Liebes, was ist denn passiert? Warum weinst du?«

Während Minako ihr beruhigend über den Kopf streichelte, konnte Bunny kaum ihre Tränen zurückhalten. Nur ein leises Wimmern kam ihr über die Lippen, bevor ein weiterer Heulkrampf ihren Körper schüttelte. »Ssssssh, ich bin ja da.«

Besorgt zog Minako ihre Freundin nach drinnen und schloss schnell die Haustür, um sie dann direkt auf ihre Couch zu verfrachten. Unsicher blieb sie kurz vor einer schniefenden und schluchzenden Bunny stehen und hielt ihr eine Packung Taschentücher hin, die von ihr dankbar angenommen wurden.

»Soll ich uns einen Tee kochen?«, fragte Minako und erhielt darauf nur ein leichtes Kopfnicken.
 

Bunny schnäuzte gerade in das Taschentuch, als sie es in der Küche klappern hörte.

So langsam hatte sie sich wieder beruhigt und war froh, dass sie zu Mina gekommen war. Sie waren sich in vielerlei Hinsicht unheimlich ähnlich und Bunny wusste, dass auf ihre Freundin immer Verlass war, wenn man sie brauchte.

»Möchtest du lieber Pfefferminztee oder Kamillentee? Oder doch lieber einen Schnaps zur Beruhigung?« Kurz lugte Minako um die Ecke zu Bunny und erntete einen leicht empörten Blick ihrer Freundin.

»Miiiiiiina, um so eine Zeit trinkt man doch noch keinen Alkohol…«, rief Bunny und konnte sich ein kurzes Kichern nicht verkneifen.

Ihre Freundin war wirklich einmalig, einfach ein Original. Selbst in ihrer jetzigen Verfassung schaffte sie es, Bunny ein wenig zu erheitern.
 

Mit zwei dampfenden Tassen Kamillentee kam Minako aus der Küche zurück und ließ sich neben Bunny auf der Couch nieder.

Kurz pustete sie über den heißen Tee, ehe sie sich zu Bunny drehte und sie mitfühlend betrachtete. Als sie von ihrer schrecklichen Vergangenheit erfahren hatte, war sie zutiefst geschockt und betroffen. Aber andererseits auch beeindruckt, wie sie ihr Leben trotz allem Schmerz und Leid so meistern konnte.

Nie hatte sie schlecht über andere geurteilt. Niemals war sie egoistisch oder unaufrichtig. Nein, Bunny war einfach eine treue und gute Seele – und sie hatte so viel Liebe zu geben, obwohl sie selbst nie wirklich welche erfahren hatte.

Mina ergriff Bunnys Hand und drückte sie sanft. Sie war stolz, sich ihre Freundin nennen zu können.
 

Mit fest zusammengepressten Lippen und starrem Blick schaute Bunny auf den Boden.

»Magst du drüber reden, was passiert ist?«, fragte Minako vorsichtig.

Minuten vergingen ohne ein Wort und eine Reaktion von Bunny. Sie wollte sie keineswegs dazu drängen, mit ihr zu reden und ihr das Herz auszuschütten. Sie musste ihr einfach Zeit geben, dann würde sie sicherlich irgendwann von alleine kommen.

Immer wieder drückte Mina aufmunternd die Hand ihrer Freundin. Wie ein Häufchen Elend kauerte sie neben ihr.

»Ich hab alles kaputt gemacht. Ich bin so dumm!«, sagte Bunny mit brüchiger Stimme. »Wie konnte ich auch annehmen, er könnte mich genauso lieben? Wie konnte ich annehmen, er würde meinen Kuss erwidern?« Traurig schüttelte sie ihren Kopf.
 

Mina hatte aufmerksam gelauscht, konnte sich aber keinen Reim drauf machen, wen Bunny da gerade meinte.

Zumindest hatte sie ihr bisher nichts davon erzählt, dass sie Gefühle für jemanden hegte.

»Darf ich fragen, wen du meinst?«, fragte sie und blickte neugierig über den Rand ihrer Tasse, während sie einen Schluck von ihrem Tee nahm.
 

Bunnys Kopf fuhr herum. Stimmt, sie hatte Mina bisher nichts von ihren Gefühlen für Mamoru erzählt. Es tat ihr sofort leid und sie konnte nur hoffen, dass sie es ihr nicht übel nahm, dass sie bisher nichts gesagt hatte, schließlich sah sie mittlerweile so etwas wie ihre beste Freundin in ihr.

Entschuldigend schaute sie zu Mina.

»Nimm es mir bitte nicht übel, dass ich dir bisher nichts gesagt habe. Es ist nur… oh Mina, ich glaube, ich habe mich in Mamoru verliebt.« Verlegen senkte Bunny ihren Kopf und schielte, neugierig auf eine Reaktion wartend, zu Minako.

»Ach… OH! ……… Mamoru also. Ja, das erklärt einiges. Das erklärt dein schlimmes Gefühlschaos…« Verstehend nickte Minako, bis sie kurz stockte. »Moment. Ihr habt euch geküsst? Ich meine, .... DU hast IHN geküsst?« Ungläubig blickte sie ihre Freundin an.
 

Mit hängenden Schultern schaute Bunny auf ihre Teetasse. Bisher hatte sie keinen Schluck genommen. Ein langer Seufzer entfuhr ihrem Mund und sie musste sich kurz räuspern, bevor sie weiter sprach.

»Was soll ich denn jetzt machen, Mina? Ich kann ihm gerade nicht einmal mehr in die Augen blicken, so sehr schäme ich mich. Wie sollen wir so miteinander unter einem Dach leben können? Es reicht ja schon, dass mein Gehirn aussetzt, wenn ich ihn nur sehe und er mich aus seinen blauen Augen anblickt... Mein Herz fängt ganz plötzlich an zu rasen und ich kriege wacklige Knie. Und was denkst du, was er erst für eine Wirkung auf mich hat, wenn er nur mit einem Handtuch bekleidet aus der Dusche kommt!?«
 

Verträumt und vor sich hin grinsend nickte Minako. »Oh, das würde ich gerne mal Live sehen, wenn Mamoru aus der Dusche kommt… ich glaub, ich würde ihm das Handtuch vom Leib reißen.«, kicherte sie drauf los.
 

Sofort warf Bunny ein Kissen nach ihr. »Mina! Das ist nicht komisch….«, rief sie empört, konnte sich aber das Schmunzeln nicht verkneifen. Doch so schnell, wie es gekommen war, so schnell war es ihr wieder vergangen. »Was soll ich denn jetzt mache? Ich liebe und begehre den Mann, der mein Leben lang wie ein Bruder für mich war. Der mir ein halbwegs normales Leben ermöglicht hat! Und ich stürze uns mit meiner dämlichen Kussattacke in ein totales Chaos.«
 

»Und du bist sicher, dass Mamoru nicht auch etwas mehr für dich empfinden könnte?«, fragte Minako und lehnte sich ein wenig vor.
 

»Er sieht mich nur als seine kleine Zieh-Schwester, das weiß ich. Und außerdem ist da noch diese Reika. Er hat sogar bei ihr übernachtet…« Verzweifelt schlug sich Bunny das Kissen vor das Gesicht. »Ich ertrag das einfach nicht, Mina.«

»Vielleicht braucht Ihr einfach mal etwas Abstand voneinander…«, überlegte sie. »Hm, was hältst du davon, wenn du erst mal ein paar Tage zu mir kommst?«

»Ich glaube, das wäre nicht verkehrt, wenn ich Mamoru ein paar Tage nicht begegne.«, sinnierte Bunny und tippte sich dabei mit dem Zeigefinger an die Lippen. »Und ich kann wirklich erst einmal bei dir bleiben?«

»Na klar. Für dich habe ich doch immer ein Platz frei.«, erwiderte Minako lächelnd.

»Oh Mina, du bist einfach die Beste!« Erleichtert umarmte Bunny ihre Freundin.
 

Jetzt hieß es nur noch die Sachen aus dem Haus holen, ohne Mamoru dabei zu begegnen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo Ihr Lieben, wie bereits zuvor erwähnt, bin ich gerade dabei, die Kapitel Stück für Stück ein wenig zu überarbeiten. Also wundert euch nicht ^^

DANKE für die neuen Favos und vielleicht lässt ja der ein oder andere mal ein Kommi da :)

Sonnige Grüße
Eure -Luna- Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lillymaus89
2013-08-28T11:35:07+00:00 28.08.2013 13:35
Oh man.
Wieder so ein spannendes Kapitel.
Du schreibst schön flüssig. Man kann sich richtig hinein versetzen.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.


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