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Vanitas - the lost life

the Emptiness you left behind in me
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und hier mit ist das Grand Finale meiner life-series angebrochen. Ehrlich gesagt wird Vanitas keine so ausschweifende Story wie ain't afraid to die werden, sondern auf höchstens fünf, maximal sechs Kapitel hinaus laufen. In denen werde ich nun alle noch offen stehende Fragen in angriff nehmen und sie nach & nach euch gegenüber aufklären, mitunter auch weshalb Kyo so lange geschwiegen hat ;) Komplett anzeigen

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this last goodbye

„Jetzt sag mir wo du bist, DIE“

„Tooru, ai shiteru“
 

es sind die letzten Worte die ich je von ihm vernehme bevor ich überhaupt weiter nachfragen kann wo er sich gerade befindet und verwirrt starre ich mein Mobiltelefon an als unser Gespräch plötzlich beendet ist. Seufzend lege ich nun ebenfalls auf, pfeffere es in die Unweiten meines Sofas und streiche mir durchs Haar, dabei rasen meine Gedanken unaufhörlich durch den Kopf. Verdammt, der Baka wird doch wohl nicht versuchen was ich gerade denke das er schon einmal versucht hat zu tun? Allein bei diesem Gedanken beiße ich mir verstärkt auf die Lippen, balle beide Hände zur Faust und ich beginne gerade innerlich zu verfluchen, dass Shinya sich momentan samt Familie auf Okinawa befindet um dort wie jedes Jahr Neujahr zu feiern. Bei Toshiya weiß ich nur, dass er nie sein Handy mitnahm wenn er nach Nagano zu seiner Familie über die Feiertage hinweg hinaus fuhr und ich lasse mich nun sichtlich frustriert aufs Sofa fallen. Bleibt nur einer übrig den ich erreichen könnte – Kaoru. Gesagt, getan, nehme ich mein Handy, wähle die Nummer unseres leader-samas und ein leichtes Grummeln entkommt mir, da er ebenfalls nicht zu erreichen scheint.
 

Ein wirklich toller Augenblick – alle drei sind unerreichbar und DIE könnte sich in der Zwischenzeit weiß Gott was angetan haben.
 

„Tooru, ai shiteru“
 

erst nach & nach sickert in mein übermüdetes und besorgtes Hirn die Bedeutung dieser Worte ein und auch wenn ich es nicht verhindern kann so rinnt mir nach so langer Zeit eine stumme Träne herab. Seit ich diesen Baka kenne hat er nie solche Worte groß ausgesprochen, sondern auf recht ungeschickte Weise einem gezeigt was er für einem empfand. Nur damals während wir drei – also Shin, DIE & ich – noch bei La:Sadies waren hatte er sich angewöhnt mich bei meinem richtigen Namen zu nennen wenn er bei mir über Nacht war oder wenn wir unter uns waren. Ausgerechnet jetzt wo er mit Toshiya zusammen ist muss er sich wieder daran erinnern wie viel er mir wirklich bedeutet. Ich kämpfe gerade gegen meine aufkommenden Tränen an, ziehe mir mehrere Schichten an und ich entschließe mich dazu auf eigener Faust nach zu sehen ob der Baka auch wirklich in Ordnung ist.
 

In meine Jacke schmiegend grummle ich aufgrund der herrschenden Kälte, stapfe durch den dichten Schneefall und zwischendurch starre ich immer wieder auf mein Handy in der leisen Hoffnung verharrend er könnte mich erneut anrufen. Nur um ihn glücklich zu sehen habe ich so viel aufgegeben was uns zwei betrifft. Selbst in jener Zeit als Kaoru und er für eine gewisse Zeit getrennt waren. Kurz seufzend hebe ich meinen Kopf, blicke gen Himmel und irgendwie lässt mich auf einmal das ungute Gefühl nicht los, dass ihm etwas passiert ist.
 

Ich weiß jetzt endlich was für ein Narr ich doch all die Jahre über war. Indem ich nicht nur mich selbst, sondern auch obendrein ihn dadurch belog habe ich mir meine einzige Chance die je zwischen uns existierte verbaut. Seine ausgehenden Signale zur mir habe ich nie richtig gelesen und jetzt am Ende bin ich derjenige der erneut neidisch auf ihn ist. Zuerst war es Kaoru und nun ist es Toshiya – verdammt, wieso tut es immer noch so weh tief in meinem Herzen wenn ich daran denken muss was mich immer noch so sehr an diesen treudoofen Idioten bindet?
 

Bei der Bahn angelangt grummle ich etwas da aufgrund des dichten Schneefalls kein einziges Weiterkommen möglich ist und selbst die Taxifahrer verharren wo sie gerade sind. Bis ich das Viertel zu Fuß erreicht habe indem die beiden wohnen bin ich ja fast erfroren und ich kehre sehr zu meinem Leidwesen unverrichteter Dinge in meine Wohnung zurück. Frustriert wie ich deswegen bin pfeffere ich mein Mobiltelefon aufs Sofa, verziehe mich in mein Zimmer, lasse mich aufs Bett fallen und starre lange in Richtung Tür, dabei rinnen mir erneut die Tränen herab. Warum nur muss dieser Tag mir einen verdammten Strich durch die Rechnung machen und mit so einem Mistwetter verhindern, dass ich ihn noch rechtzeitig finde bevor er sich wirklich noch etwas antut?
 

Vor meinen Augen habe ich gerade klar vor mir, wie er schmollend an der Wand lehnt und meinem fragendem Blick geschickt ausweicht, wobei er es aber zulässt das ich meine Arme um ihn schlinge. Dann aber richtet er seinen Blick auf mich, drückt mich sacht näher zu sich und streicht mir beruhigend über den Rücken während er sein Gesicht fast in meinen Haaren versteckt und mir sagt es wäre alles in Ordnung. Allein bei dieser Erinnerung rinnen mir unaufhörlich die Tränen herab und in meinem Herz zieht sich alles schmerzhaft zusammen. „Baka“ ist alles was ich gerade hervor bringe, lasse meine Tränen zu und ich weine solange bis ich keine sichtbare Kraft mehr dazu habe.
 

************
 

Kaorus POV
 

Ich habe mich seit dem Zusammentreffen mit den Anderen vollkommen zurück gezogen und allein seine Reaktion mir gegenüber hat mir sehr zugesetzt. Die neue Single von Dir en Grey ist zwar noch veröffentlicht worden, doch obendrein hat das Management mir zugestimmt und damit das Ende dieser erfolgreichen Band verkündet. Ich habe mich sprichwörtlich in die selbstgewählte Isolation zurück gezogen und ohne jemanden Bescheid zu sagen bin ich kurzerhand aus Osaka ausgezogen. Selbst mein Handy habe ich in dieser Stadt zurück gelassen und das Haus zum Verkauf frei gegeben, da mich ehrlich gesagt nichts mehr dort hält.
 

Lange habe ich es nicht einsehen wollen, doch nun kann ich endlich zu diesem Fehler einstehen den ich begangen habe. Ohne konkret nachzudenken was wohl das Beste für seine Genesung wäre habe ich ihn an mich gebunden und am Ende doch nur an Toshiya verloren. Ich wollte & konnte es lange Zeit einfach nicht wahr haben was DIE tief in seinem Herzen für den Bassisten empfindet, doch die Art wie seine Augen zu leuchten beginnen wenn er da ist haben mir endlich bewusst gemacht wo er wirklich hingehört.
 

Innerlich hoffe ich nur, dass er endlich das Glück gefunden hat nachdem er sich so sehr sehnt und ich seufze leise auf. Es fällt mir immer noch schwer es mir einzugestehen, aber ich bin doch etwas neidisch als auch eifersüchtig auf Toshiya. Einen tiefen Zug von meiner Zigarette machend blicke ich dem Fall der Flocken zu, die langsam zur Erde hinab tanzen und ich muss unweigerlich an DIE denken. Wie es unserem Chaoten gerade so geht? Bei so einem Wetter agiert er meist wie ein kleines Kind das stets versucht die Flocken fangen zu wollen und ein kurzes Lächeln huscht mir dabei über die Lippen. Eine Erinnerung von damals bevor wir zu Dir en Grey wurden schwirrt mir gerade durch den Kopf.
 

Am Ende der Proben hatte es ebenfalls so sehr geschneit wie jetzt und allein das Strahlen in seinen Augen erwärmte uns alle. Ihn dabei zu beobachten wie er mitten auf den Gehsteig stehen bleibt und die Flocken in sein Gesicht fallen lässt hat nicht nur mir ein Lächeln entlockt. Klar habe ich noch dieses Bild vor mir, mache einen weiteren Zug von meiner Kippe und schnippe den Rest davon in Richtung der herrschenden Nacht. Zurück ins warme Innere kehrend schließe ich die Tür zum Balkon, begebe mich in die Küche und mache mir eine Tasse Tee, dabei wandern meine Gedanken wieder zurück zu DIE.
 

Ob ich nach Osaka fahren soll? Ich bin mir gerade unsicher deswegen obwohl ich gerade ein recht ungutes Gefühl in der Magengegend habe was ihn betrifft und ich lehne mich nachdenklich geworden bei der Küchenzeile an. Was sagt mir bitte, dass er nicht erneut unvorsichtig genug ist und sich etwas antut? Tief seufzend entschließe ich mich doch dazu am nächsten Tag den ersten Zug nach Osaka zu nehmen und ich mache mir nun meinen Tee. Irgendwie verdammt doof wenn man auf einmal kein Telefon mehr zur Verfügung hat, weil man selbst nicht mehr erreichbar für Andere sein will, denn sonst hätte ich einen der Anderen angerufen und gefragt wie es DIE geht.
 

Gerade als mein Tee fertig ist und ich mich damit ins Wohnzimmer zurück ziehen will klopft es an meiner Tür. Ich bin natürlich recht erstaunt, denn ich habe keinem meiner Freunde gesagt wo ich nun lebe und stelle die Tasse Tee im Wohnzimmer am Tisch ab. Kurz die Tür öffnend kann ich niemanden sehen, nur ein recht großes Paket mit meinem Namenskanji vermerkt. Noch mal genauer schauend sehe ich niemanden, nehme das Paket mit hinein und ich wundere mich gerade, wer um diese Uhrzeit und obendrein an Neujahr noch Pakete austeilt. Ein leichter Stich ereilt mein Herz, denn ich kenne diese Handschrift innerlich schon auswendig und dieses mulmige Gefühl in mir steigt ungewollt an als ich nun das Paket in meinem Wohnzimmer zu öffnen beginne.
 

Ich beiße mir gerade auf meine Lippen als ich ein Gemälde daraus hervor hole, dass mich in allen möglichen Facetten meines bisherigen Lebens aufweist und ich ahne gerade wer von meinen einstigen Bandkollegen dieses Bild angefertigt hat. Nebenbei finde ich darin ein Kuvert in dem sich weitere Zeichnungen mit mir darauf befinden und genau in diesem Augenblick rinnen mir nach so langer Zeit die Tränen herab.
 

„Gibst du mir bitte noch eine Chance, Kao?“
 

Mir ist es als wäre es gestern, dass er diese Worte an mich gerichtet hat und ich muss mich nun setzen, da mir meine Tränen jegliche Sicht nehmen. Erst jetzt fällt mir der Zettel in seiner Handschrift verfasst auf der mir aus dem Kuvert gefallen ist und ich beiße mir aufgrund der verfassten Worte auf die Lippen.
 

» Ich verzeihe dir, Kao, denn im Grunde meines Herzens kann ich verstehen, wieso du so gehandelt hast. Den du & ich – wir sind uns sehr ähnlich was unsere Handlungsweisen betrifft «
 

Um ehrlich zu sein, nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass er mir vergibt was ich ihm aufgrund meiner herrschenden Eifersucht angetan habe. Ich kenne ihn dahingehend so gut, dass er eigentlich eine gewisse Zeit braucht bis er einem vergeben kann und ich spüre gerade wie sich alles tief in meinem Inneren zusammen zieht. Hier stimmt eindeutig etwas nicht. DIE würde nie im Leben zugeben wollen, dass wir beide in mancher Hinsicht uns doch recht ähnlich sind.
 

„Weil ich mich bei dir entschuldigen will für all das was ich dir angetan habe, Kao“
 

Meine Tränen rinnen nun unaufhörlich die Wangen hinab und ich habe auf einmal dieses ungute Gefühl tief in mir, dass irgendein Teil von ihm mir gerade auf diese Weise Lebewohl sagen will. „Ich habe dir doch schon längst vergeben, Daisuke Andou“ bringe ich nun leise die Worte hervor, starre lange auf den Tisch vor mir , wische mir die Tränen weg und auf einmal fühlt sich alles rund um mich kalt & leer zugleich an.
 

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Toshiyas POV
 

Nur ungern bin ich heuer nach Nagano zu meiner Familie aufgebrochen und ich habe schließlich seufzend zugestimmt doch zu fahren aufgrund von Daisukes überzeugender Weise. Mittlerweile bin ich mir unsicher, ob ich nicht doch hätte in Osaka bleiben sollen und blicke nachdenklich aus dem Fenster hinaus. Ich mache mir Sorgen um ihn, da er sich nicht wie abgemacht gemeldet hat und ich hoffe innerlich nur, dass er in Ordnung ist. Leider fährt der erste Zug hier erst übermorgen aus Nagano los und da das Haus meiner Eltern doch etwas abseits der Stadt liegt hat man 1) keinerlei Empfang mit dem Handy & 2) existiert seit ich mich von Kindesbeinen an erinnern kann kein einziges Telefon im gesamten Haus.
 

Dafür müsste ich am Morgen hinunter zum Postamt laufen, doch dieses hat auch noch bis am nächsten Tag geschlossen. Seufzend lasse ich meinen Blick nach draußen gleiten, schiebe das Fenster wieder zu und mache mein Futon gerade fertig als meine Nichte bei der Tür steht. Sie will unbedingt das ich ihr eine Geschichte zum Einschlafen erzähle und ich nicke rasch, da es mich doch etwas von meinen Sorgen um Daisuke ablenkt. Bisher weiß keiner in meiner Familie von meiner wahren Orientierung Bescheid und ehrlich gesagt ist es besser wenn ich daran nichts verändere.
 

Von Dir en Grey bin ich nun vollständig draußen da die Band offiziell nun als aufgelöst vom Management erklärt worden war und ich weiß mit völliger Sicherheit, dass Kaoru dahinter steckt. Er hat also endlich eingesehen wie unsinnig es wäre weiterhin in aller Öffentlichkeit so zu tun als wäre noch alles in Ordnung innerhalb der gesamten Band und obendrein ist Daisuke so garantiert, dass er in völliger Ruhe seine gesamten Erinnerungen zurück erlangen kann. Nebenbei hat ja Kyo auch noch recht erfolgreiche Soloprojekte am Laufen neben seinem erfolgreichen Job als Trainer der japanischen Nationalmannschaft in Eiskunstlauf. Davon weiß ich aber auch nur, weil mich Daisuke dahingehend informiert hat. Shinya wird sicherlich früher oder später eine Band finden wo er aufgrund seines Talentes als Drummer recht gut hinein passt und was Kaoru angelangt, da bin ich mir seit kurzem nicht mehr so sicher.
 

Immer war ich davon ausgegangen, dass er womöglich innerhalb einer kurzen Zeit eine neue Band aus dem Boden stampfen würde und diese zu weltweiten Erfolgen führt wie mit uns als Dir en Grey, doch seit ich ihn so sichtlich betroffen gesehen habe weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob er am Ende doch wie Daisuke & ich dem Musikbusiness den Rücken zukehren wird. Unser guter leader-sama war nach diesem Zusammentreffen von einem Tag auf den anderen wie spurlos verschwunden gewesen und Daisuke war darauf noch schweigsamer mir gegenüber geworden.
 

„Darüber zerbrichst du dir also so sehr den Kopf, Totchi?“
 

Kurz erstarre ich aufgrund dieser Worte in meinem Kopf, da mich auf einmal das unwohle Gefühl überkommt hier stimmt etwas nicht. Daisuke hat sie damals an mich gerichtet als ich mir so sehr den Kopf darüber zerbrochen habe was er denn so anziehend an Kaoru fand und wo ich selbst kaum erkennen konnte welche Signale er versuchte mir zu übermitteln. Ja, es gab eine Zeit da war ich schon etwas eifersüchtig auf unseren leader-sama gewesen da ich davon ausgegangen war, dass Daisuke etwas für ihn empfinden würde das weit über normale Freundschaft hinaus geht. Mittlerweile weiß ich ja wie sehr ich mich in diesem Glauben geirrt habe. Doch warum lässt mich dieses ungute Gefühl nun nicht los, dass Daisuke etwas zugestoßen ist?
 

Nachdem meine Nichte eingeschlafen ist gehe ich zurück in mein eigenes Zimmer, blicke recht nachdenklich aus dem Fenster und seufze leise auf, dabei bekomme ich meine Schwägerin nicht mit die bei der Tür steht. „Bedrückt dich etwas, Toshimasa-san?“ höre ich sie nun fragen, drehe mich um und blicke sie direkt an. Dabei muss ich zugeben, dass ich nur innerhalb meiner Familie noch mit meinem vollen Namen angeredet werde.
 

„Ich mache mir große Sorgen um jemanden, der mir sehr wichtig ist“ „Warum hast du sie nicht mitgenommen?“
 

fragt sie bei mir nun nach und ich beiße mir kurz auf die Lippen, wobei ich fieberhaft überlege wie ich meine jetzige Beziehung mit Daisuke ihr gegenüber erwähne ohne das es zu offensichtlich ist, das mein Beziehungspartner rein männlicher Natur ist. „Ehrlich gesagt ist es heuer das erste Mal, dass ich mit ungutem Gefühl aus Osaka aufgebrochen bin“ bringe ich nun hervor, schaue sie direkt an und ich entscheide mich diesmal doch dazu endlich reinen Wein gegenüber meiner Familie einzuschenken.
 

„Du weißt doch, dass deine Eltern es sicherlich verstanden hätten, wenn sie hierher mitgekommen wäre“

„Nicht ganz, Himeko-san, sie wären wohl eher in Schock geraten, wenn ich ihnen meinen jetzigen Partner vorgestellt hätte“
 

bringe ich nun leicht verlegen hervor, streiche mir durchs Haar und schaue sie direkt an als mir an ihr auf einmal auffällt, dass sie mich leicht fragend ansieht. „Nun musst du mich aufklären, Toshimasa-san“ kommt nun aus ihr hervor und jetzt gibt es kein Zurück mehr. „Die Person um die ich mich so sorge ist mein Lebensgefährte“ bringe ich nun aus mir hervor, dabei umgibt uns eine kurze Stille und sie wirkt doch etwas geschockt über meine Worte, doch zum Glück für mich nicht angewidert.
 

„Warte mal, du bist...?“ beginnt sie nun ihre Frage an mich fast schon im Flüsterton, starrt mich immer noch sichtlich geschockt an und innerlich erheitert es mich doch wie sich Himeko deswegen verhält. „Hai, ich in einer fixen Beziehung mit einem Mann und obendrein mit der Person die ich tief von meinem Herzen her liebe“ gestehe ich ihr nun leicht grinsend als ich ihr Kopfschütteln bemerke und für einen kurzen Augenblick sind meine Sorgen um Daisuke in weite Ferne gerückt.
 

„Besser du lässt es deinem Vater nicht erfahren“ kommt darauf hin rasch aus ihr hervor, sieht mich an und leicht grinsend muss ich nun meinen Kopf schütteln. „Ich müsste so rasch wie möglich wieder nach Osaka zurück, da ich auf einmal das ungute Gefühl in mir trage, ihm könnte während meiner Abwesenheit etwas passiert sein“ sage ich nun zu ihr bevor sie wieder geht und ich sehe Himeko lange an. „Ich muss sowieso morgen in diese Richtung aufbrechen, Toshimasa-san, da kann ich dich ruhig im Auto mitnehmen“ bietet sie mir nun an, bedanke mich aufrichtig bei ihr und ein kleiner Stein der Erleichterung fällt mir vom Herzen. Denn je rascher ich zurück in Osaka bin, desto eher kann ich mich versichern, dass Daisuke wohlauf ist und ihm nichts fehlt.
 

************
 

Die nächsten Tage vergehen recht schleichend, doch zum Glück hat es endlich aufgehört zu schneien. Meist in eine Wolldecke gehüllt habe ich am Sofa kampiert und darauf gewartet, dass der Baka mich erneut anruft. Fast schon beschwörerisch starre ich das Display meines Mobiltelefons an in der leisen Hoffnung ruhend es würde jeden Moment anfangen zu läuten. Doch das doofe Telefon schweigt nur vor sich hin und ich werde dadurch nur noch frustrierter in meinem Inneren.
 

Das Handy am Sofa liegen lassend entscheide ich mich dazu, rasch unter die Dusche zu springen um mich so auf andere Gedanken zu bringen, doch ich bekomme diesen Idioten einfach nicht aus den Kopf heraus. Tief seufzend lehne ich meine Stirn an den kalten Fliesen an, lasse das warme Wasser auf mich prasseln und blicke fast schon mit leeren Blick die Wand vor mir an. Verdammt, wieso lässt mich dieses ungute Gefühl nicht los, dass er nie jenes Versprechen wird einhalten können, dass er mir damals gegeben hat als wir noch bei La:Sadies waren. Erschrocken von diesem Gedanken beiße ich mir auf die Lippen, dusche nun fertig und ich gehe gerade in mein Zimmer etwas anziehen als es auf einmal an der Tür klopft.
 

// Ich bitte dich kami-sama, lass es DIE sein // schießt mir der Gedanke gerade durch den Kopf als ich mir noch rasch ein Langarmshirt anziehe und rasch zur Tür eile an der es nun erneut klopft. Innerlich sichtlich enttäuscht aber sichtlich überrascht starre ich Kaoru an der da vor meiner Tür steht als obendrein auch noch mein Handy zu läuten beginnt. „Komm herein“ bringe ich rasch hervor, gehe ins Wohnzimmer und nehme den kommenden Anruf nun an, dabei entgleist mir sämtliche Gesichtsfarbe.
 

Nein, das kann einfach nicht wahr sein. Mein ganzer Körper erstarrt allein von der Nachricht und ich nicke nur stumm, dann lege ich auf. „Wir müssen vorher noch zu Toshi“ bringe ich rasch hervor, eile rasch in Stiefel & Jacke, schaue nur kurz zu Kaoru und versenke mein Handy recht unsanft in den Untiefen meiner Jackentasche als wir nun aufbrechen. Momentan bin ich dahingehend erleichtert, dass ich nicht allein zur Wohnung der beiden fahren muss und wenn diese Nachricht von der Polizei wirklich stimmen sollte, ich will einfach nicht weiter denken müssen.
 

„Hat es was mit DIE zu tun?“

„Hai“
 

ist alles was ich in meinem innerlich angespannten Modus hervor bringe und ich kann zum Glück ein Taxi für uns anhalten. Die Adresse nun sagend fällt mir erst jetzt an Kaoru auf wie er mich leicht fragend ansieht.
 

„Hat dir Toshi etwa nie gesagt wo er wohnt?“

„Nein, das hat er nicht“
 

antwortet er mir gerade und ich nicke nur kurz darauf. Kurz vor unserem Ziel stoppe ich das Taxi da es zu Fuß nicht ganz weg ist und obendrein der Gute genau wie DIE ja in einer autofeindlichen Zone lebt. Raschen Schrittes nähere ich mich samt Kaoru dem Komplex in dem die beiden leben, dabei fällt mir auch schon Toshiya auf und innerlich hoffe ich gerade darauf, dass dieser Anruf von vorhin ein reiner Irrtum war was DIE betreffen könnte.
 

„Toshi, wie geht es ihm?“

„Ich bin eben erst angekommen“
 

antwortet er mir, blicke ihn nun recht ernsthaft an und irgendwie fehlt mir gerade der Mut dazu Kaoru als auch ihm vom Gespräch mit DIE vor zwei Tagen zu erzählen. „Dann lass uns rasch rauf und nachsehen“ dränge ich ihn dazu, wobei er nur recht kurz zu Kaoru schaut und wir nun gemeinsam hoch zur Wohnung der beiden fahren. Meine Hoffnung er könnte sich hier befinden wird leider zerschlagen und unweigerlich kommt dieses unangenehme Gefühl in mir hoch, dass dem Baka etwas Gravierendes zugestoßen war. Während ich mit Kaoru im Genkan warte hat Toshiya seine gesamte Wohnung auf den Kopf gestellt und von DIE ist keine einzige Spur zu finden.
 

„Er ist nicht hier“

„Wo kann er sonst sein?“

„Bevor wir uns weiter die Köpfe zerbrechen sollten wir zur Polizei“
 

schlage ich nun vor, blicke Kao als auch Toshi genau an und zum Glück stimmen mir da die beiden sofort zu. „Übrigens, ich wurde angerufen, da man sein Handy am Dach eines Bürogebäudes gefunden hat“ informiere ich sie noch bevor wir in den Aufzug einsteigen und eine klamme Stimmung umgibt uns drei auf einmal.
 

„Ein Bürogebäude?“

„Doch nicht das von unserem vorigen Label?“
 

schießt es gerade aus Kaoru hervor, der genauso bang wie Toshiya & ich ist und ich kann es ihm klar aus der Stimme heraus hören welche Angst gerade in seinem Inneren aufkeimt. // Der Baka muss am Leben sein, er muss einfach // kommt mir nun unweigerlich der Gedanke als wir ein weiteres Taxi stoppen und ich den Fahrer darum bitte uns zur Polizeidirektion von Osaka zu bringen. Wo zum Teufel steckt denn dieser Idiot? Zuerst war ich ja beim Anruf der Polizei davon ausgegangen, dass sich der Gute wieder einmal innerhalb der Stadt verlaufen hatte, doch als ich darum gebeten wurde so rasch wie möglich am Präsidium vorbei zu kommen ist mir nur noch mulmiger in der Magengegend geworden. Bitte sag mir nicht, er hat erneut einen schweren Unfall gehabt und wir müssen deswegen dorthin weil er darauf vergessen hat einen Ausweis mitzunehmen.
 

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Kaorus POV
 

Gleich am nächsten Morgen als die Zugverbindungen nach Osaka wieder funktionieren bin ich mit dem ersten Zug aus Kobe aufgebrochen und habe mich dazu entschieden kurzerhand bei Kyo aufzutauchen, da er mir sicherlich sagen kann wie es DIE geht. Kaum bei ihm angekommen breche ich mit ihm auch schon in einen anderen Stadtteil von Osaka auf und zum ersten Mal bin ich in jenem Viertel in dem DIE & Toshiya seit einigen Jahren leben. Von dort aus brechen mir mit Toshiya nun zur Polizei auf und ehrlich gesagt kann ich dieses bange Gefühl in meiner Brust ruhend kaum ertragen.
 

Das sein Handy ausgerechnet am Dach jenes Gebäudes gefunden wurde wo unser Label seinen Sitz hat lässt mir mein Herz in die Hose rutschen und ich kann nur innerlich hoffen, dass es ihm gut geht. // Bitte kami-sama lass ihn wohlauf sein // denke ich mir gerade und auf eine gewisse Weise bin ich froh, dass uns Shinya nicht so zu sehen bekommt. Endlich angekommen bezahle ich das Taxi, dann gehen wir drei gemeinsam hinein und eine Frau mittleren Alters blickt auf als sie von Kyo wegen Daisukes Handy angesprochen wird. Sie nickt nur rasch, steht von ihrem Schreibtisch auf, geht auf einen Herrn zu und dieser kommt nun auf uns zu, dabei muss ich innerlich schlucken aufgrund der Art wie er uns ansieht.
 

„Kennen sie dieses Mobiltelefon?“ fragt er uns als er uns in ein kleines Büro bittet und dieses in einer Plastiktüte versehen auf den Tisch legt um den wir drei sitzen. „Es gehört Daisuke Andou, denn ich habe es ihm gegeben kurz nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde“ antworte ich nun, versuche so stoisch wie möglich zu sein, schaue ihn direkt an und allein wie uns dieser Polizist nun ansieht bekomme ich das unweigerliche Gefühl, dass er uns noch nicht alles gesagt hat was wir dazu wissen sollten.
 

„Heute morgen hat die Straßenreinigung den Leichnam eines Mannes mittleren Alters gefunden als sie den Gehsteig vom Schnee räumen wollten. Wir vermuten, dass dieses Telefon das am Dach eines Bürogebäudes von der dortigen angestellten Security gefunden wurde ihn gehören könnte“ sagte er nun zu uns dreien, dabei erstarre ich innerlich, schlucke mehrmals und ich muss mich an der Lehne des Stuhls festhalten, da ich einfach nicht glauben kann als auch will, dass es sich hier um DIE handeln soll. “Dürfen wir uns versichern, dass es nicht unser Freund ist den wir suchen?“ bringe ich nun hervor, wobei ich ziemlich viel Mut brauche um diese Worte auszusprechen und einen kurzen Blick auf Kyo & Toshiya werfend sagt mir, dass wir uns gerade in ein & derselben Lage befinden.
 

Er nickt nur rasch aufgrund meiner Frage an ihn, tätigt einen kurzen Anruf, bittet uns darauf ihn hinab in die Pathologie zu begleiten und mein Herz fühlt sich an als würde es jeden Moment schock gefrieren. Durch einen kalt wirkenden mit Neonröhren beleuchteten Gang gehen wir hinter dem Polizisten her und ich schlucke mehrmals als wir nun den Raum betreten wo die Leichen für die Autopsie aufbewahrt werden. Jeder von uns drei ist sichtlich erstarrt und wir nicken gleichzeitig als uns die diensthabende Pathologin fragt ob wir nun bereit wären. Sie öffnet das Fach welches mit der Nummer 63498 versehen ist und gerade als sie das weiße Tuch zurück schlägt damit wir das Gesicht des toten Mannes gut sehen können ist jegliche Zelle in mir in Schock erstarrt, denn ich erkenne ihn unweigerlich wieder.
 

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Toshiyas POV
 

Ich weiß zwar nicht wieso und weshalb aber in diesem Augenblick bin ich doch sichtlich froh darüber, dass Kaoru mit Kyo anwesend ist. Ich hätte allein auf mich selbst gestellt kein einzig brauchbares Wort hervor gebracht und innerlich ersticke ich fast aufgrund der Worte die ich vom Polizisten vernehme. Sie haben einen Toten und in unmittelbarer Nähe davon Daisukes Handy gefunden? Bitte, lass es einfach so sein, dass Daisuke es verloren hat oder dieser Unbekannte es ihm einfach nur geklaut hat. // Er kann es nicht sein, er kann es einfach nicht sein // rede ich mir gerade geistig auf den Weg hinab in die Pathologie ein, schließe dabei kurz meine Augen und das klamme Gefühl in meiner Brust wird immer stärker.
 

Ich nicke rasch, dann starre ich auf das sich öffnende Fach mit der Nummer 63498 und ich beiße mir verstärkt auf die Lippen als sie nun das weiße Tuch zurück schlägt. Ich komme nicht umher und ich fühle sofort die ersten Tränen meine Wangen herab rinnen, denn selbst wenn ich mir gerade felsenfest einrede er ist es nicht so würde ich sein Gesicht überall wieder erkennen. Verdammt, das muss ein Albtraum sein aus dem ich jeden Moment erwachen werde. Genau das ist es, diese ganze Szenerie rund um uns herum ist nur ein Albtraum und wenn ich aufwache kann ich direkt in seine nussbraunen Iriden blicken welche sanft auf mich gerichtet sind.
 

Doch der unerträgliche Schmerz als auch die Leere in meinem Herzen sagen mir aber das genaue Gegenteil. Zögernd gehe ich einen Schritt näher auf das Fach zu in dem der Tote liegt und auf einmal kann ich kaum noch etwas erkennen, da meine Tränen mir jegliche Sicht rauben. Nur ganz schwach kann ich hinter meinem Tränenschleier die feinen weißen Linien auf seiner Brust erkennen und da ist mir auf einmal klar, dass ich doch nicht in einem ungewollten Albtraum feststecke. Naze, Daisuke, naze? Ich weiß kaum noch was ich dazu sagen soll und bekomme nur noch am Rande mit, wie Kaoru uns beide nach draußen bringt. Wieso in aller Welt ist er nur so distanziert, so gefühlskalt? Hat er etwa nicht mitbekommen wer da eigentlich in der Pathologie liegt? Ich bin so von Leere, Trauer, Wut & Verzweiflung auf einmal überschwemmt das ich nicht genau weiß was ich zuerst davon empfinden soll. Es kommt mir alles so irreal vor und ehrlich gesagt ist mir gerade als ob mein schlimmster Albtraum wahr geworden ist.
 

Wie aus weiter Entfernung bekomme ich mit, dass Kaoru noch irgendwelche Formulare in Bezug zu Daisuke ausfüllen muss und ich sitze mit Kyo im Wartebereich. Alles rund um mich wirkt verschwommen, da mir meine Tränen jegliche Sicht rauben und nach einer Weile fühle ich nur, wie mir jemand aufhilft und mich hinaus führt. Stumm lasse ich einfach zu, dass ich in ein Taxi manövriert werde, dabei habe ich ehrlich gesagt mein gesamtes Umfeld ausgeblendet. Wie konnte das nur passieren? Ich Baka habe ihn ja noch abgekauft, dass er vorsichtig sein würde und nun? Ich hätte heuer einfach nicht hinaus nach Nagano fahren sollen, dann wäre er sicher noch am Leben. Allein bei diesem Gedanken verstärkt sich mein Tränenfluss und ich habe auf einmal klar vor Augen vor mir wie Daisuke nach seinem Sturz in Aomori reglos wirkend im Krankenhausbett lag.
 

„Warum? Warum bist du gegangen?“

„Tosh, ich wäre dabei fast...“

„Danke das du für mich da bist“

„Egal was heraus kommt in diesem klärendem Gespräch, mein Herz wird immer nur dir gehören, Toshimasa Hara“

„Was genau hast du vor, Toshimasa Hara?“

„Was immer es ist, du kannst ruhig mit mir darüber reden“ „Dir auch einen guten Morgen, aber das war nicht die Antwort auf die ich warte“ „Ich wollte nur mit dir zusammen sein und mit dir reden“ „Weißt du Tosh, ich habe Angst. Angst davor, die Person zu verlieren, die tief in meinem Herzen ruht“ „Mach dir keinen Kopf darum, ich kümmere mich schon um Kao“ „Lass uns doch nur so zum Spaß jammen“

„Ich wollte mich bei dir entschuldigen für all das was ich dir angetan habe und obendrein habe ich fast vergessen zu sagen, dass ich mich die ganze Zeit schon darauf freue dich zu sehen“

„Bitte bleib noch ein wenig“

„Ich hatte nie vor dich zu verletzen, Tosh“

„Wir sehen uns morgen wieder“


 

Allein bei der letzten Erinnerung die ich mit ihm nun vor Augen habe zerreißt es mir sprichwörtlich das Herz. Von wegen wir sehen uns morgen wieder. Für mich ist mit heute eine Welt untergegangen und liegt nun in Scherben. Ohne ihn mein Leben weiter führen, wie soll ich das je überstehen? Wie soll ich nun je ohne diese Wärme existieren die er ausgestrahlt hat, wie? Nun nimmt die Verzweiflung in mir Überhand, denn ehrlich gesagt kann ich mir ein Leben ohne Daisuke Andou einfach nicht mehr vorstellen. Selbst in den zehn Jahren wo ich im Irrglauben gefangen ihm fernbleiben musste, ich bin ehrlich gesagt innerlich fast daran zu Grunde gegangen. Das Leben an sich ist aus mir gewichen genau in jenem Moment als ich Daisuke nun für immer verloren habe. Wie soll ich noch weiter existieren, wenn mich die Verzweiflung als auch die Leere nun zu überrollen beginnen?
 

************
 

Nein, das kann unmöglich wahr sein und doch, dieser Baka hat es diesmal also doch durch gezogen ohne darauf zu achten was er für einen Schaden damit anrichtet. Genau wie Toshiya versuche ich dieses Szenario zu verneinen, dabei will mir mein Verstand gerade sagen wie unrecht ich gerade bin. Mir ist es gerade vollkommen egal, da ich nicht akzeptieren will als auch kann, dass dieser Baka einfach so von uns gegangen ist.
 

„Ich verliere eher meine Erinnerungen als dich allein zu lassen“ „Ich bin froh dich zum Freund zu haben“

„Nenn mich DIE, denn ich werd sicher nicht lange leben“ „Egal was ist, ich bin immer für dich da“

„Es war schließlich deine Idee“

„So wie du dich eben anhört klingt es eher mehr als wäre da was zwischen uns“ „Ich wäre ein Baka wenn ich Shini & dich mit Kisaki alleine lasse“ „Ich brauche dich doch, Tooru“

„Tooru, ai shiteru“


 

Verdammter Lügner, warum nur? Unweigerlich kommen mir nun die Tränen und allein seine letzten an mich gerichteten Worte bekomme ich nun nicht mehr aus dem Kopf. Wieso? Wieso nur bist du einfach gegangen ohne sie mir direkt ins Gesicht zu sagen? Wieso? Um ehrlich zu sein zerreißt es mich innerlich nun zu wissen, was dieser Baka all die Jahre nicht in der Lage war mir gegenüber zu sagen. Auch wenn ich weiß das es vor allem Kaoru und auch Toshiya gegenüber etwas unfair ist. Am Rande bekomme ich nur mit wie Kaoru uns beide hinaus und in ein Taxi verfrachtet, dabei bekomme ich ehrlich gesagt nicht mehr mit, dass er dem Taxifahrer gegenüber meine Adresse nennt.
 

„Sag mal, Tooru, warum tust du all das für mich?“
 

Ganz einfach, weil du mir mit deiner naiven als auch treudoofen Art mein Herz in nur einem Zug geraubt hast, Daisuke Andou. Anfangs wollte ich es mir nicht eingestehen was ich wirklich für ihn empfinde, doch kurz nachdem ich meine Zustimmung gab mit DIE eine Art Beziehung zu führen war mir aufgefallen wie stark doch meine Gefühle für ihn sind.
 

„Komm her zu mir“
 

Tief in meinem Inneren zieht sich alles zusammen, denn ich werde nie mehr in der Lage dazu sein ihm zu verraten was er mir bedeutet. Ehrlich gesagt weiß ich ja nicht einmal, ob er je mitbekommen hat, welcher mein unerfüllter Wunsch geblieben ist. Für einen kurzen Moment habe ich ihn klar vor mir wie er mir eine Hand entgegen streckt und dabei sanft lächelt, doch in der nächsten Sekunde ist das Gesamtbild verblasst. Unaufhörlich rinnen mir nun die Tränen herab, verspüre die ungewohnte Kälte tief in meinem Inneren ruhen und obendrein auch wie sich Leere & Verzweiflung rapide ausbreiten.
 

„Komm her zu mir, Tooru“
 

Auf einmal überkommt mich wieder dieser unstillbare Drang danach mich selbst verletzen zu müssen und ich beiße mir deswegen verstärkt auf die Lippen. DIE war dahingehend der einzige Anker in meinem Leben, der mit viel Geduld und viel Liebe mich davon abbringen konnte. Ohne ihn, da existiert kein Leben mehr in mir. Er war das Feuer, dass mich erwärmte. Er war die Geborgenheit, die ich brauchte. Er war stets so nach und doch so fern für mich. Er war genau jene Liebe, nach der ich mich all die Jahre über so verzehrte. Er – verdammt, warum tut es nur so weh zu wissen, dass ich ihn nie mehr wieder sehen kann?
 

Erst jetzt bekomme ich mit, dass ich mich in meinen eigenen vier Wänden befinde und das sich Kaoru um Toshiya als auch um mich kümmert, dabei fällt mir erst jetzt an ihm auf, wie tief betroffen er in Wirklichkeit ist. // Du hast ihn wahrlich vom Herzen geliebt, Kao, nicht wahr? // schießt mir der Gedanke gerade durch den Kopf, dabei erinnere ich mich wieder an das Gespräch mit ihm im Bezug zu DIE. Schon zu Zeiten von La:Sadies hätte ich etwas egoistischer sein können. Bis heute weiß ich ehrlich nicht warum ich Baka ihm eigentlich angeraten habe mit DIE eine Beziehung einzugehen wenn es für mich von vorn hinein schon klar war, dass die beiden sicherlich nicht lange zusammen bleiben würden.
 

Ich beiße mir gerade auf die Lippen als ich mich wieder daran erinnere wie DIE mich gefragt hat ob es ganz normal wäre, dass einer von beiden Partnern nicht genau weiß was er im Anderen sehen soll. Es war ein klarer Wink mit dem Zaunpfahl und ich Baka habe ihn gekonnt übersehen. Wie konnte ich nur so blind gewesen sein? DIE hat mehrfach klar zu verstehen gegeben was er sich von mir erhofft, doch ich habe geschickt all seine Signale übersehen. // Kein Wunder wieso er sich dann Toshi ausgewählt hat // schießt mir durch den Kopf, wobei ich einen verstärkten Stich in meinem Herzen spüre und mir erneut die Tränen unaufhörlich herab rinnen.
 

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Kaorus POV
 

Nach außen hin lasse ich es mir nicht anmerken wie sehr ich darunter leide was eben passiert ist und agiere stoisch & gelassen zugleich. Doch diese Fassade bekommt sehr rasch Risse, vor allem da ich mit ansehe wie sehr Kyo & Toshiya die Realität um sie herum ausblenden. Ich navigiere sie kurzerhand hinaus ins Freie, stoppe kurzerhand ein vorbei kommendes Taxi, verfrachte sie auf die Rückbank und nenne dem Fahrer die Adresse von Kyos Wohnung, dabei starre ich die gesamte Fahrt über aus dem Fenster hinaus.
 

Was in aller Welt hat ihn nur dazu veranlasst diesen Schritt zu tun? Leise seufzend versuche ich eine Antwort darauf zu finden, doch sie bleibt mir leider verwehrt. Bei der genannten Adresse angekommen bezahle ich das Taxi, führe die beiden ins Innere und erst da lasse ich es zu, dass die Trauer um diesen tragischen Verlust in mir Überhand nimmt. DIE war nicht nur mein bester Freund, sondern ich habe ihn auch aufrichtig geliebt. Nur leider habe ich viel zu spät bemerkt wer wirklich tief in seinem Herzen ruht.
 

„Ich habe dich immer schon wie einen Bruder geliebt“
 

Es tut ehrlich gesagt gleichermaßen weh zu wissen, dass er in mir all die Jahre die wir uns gekannt haben eine Art Familienmitglied sah als die Tatsache, dass er womöglich anfängt mich für immer aus seiner Welt der Erinnerungen streichen zu wollen.
 

„Ich liebe Toshiya seit meiner ersten Begegnung mit ihm“
 

Allein die Art wie er mir diese Worte entgegen brachte, sie versetzen mir einen Stich ins Herz. Wenn ich daran zurück denke wie unzertrennlich er schon zum Zeitpunkt meines Einstiegs bei La:Sadies mit Kyo wirkte, so beginne ich langsam zu ahnen, dass Toshiya nicht der einzige Mann war für den DIE so tiefe Gefühle in sich trug. Doch warum bist du aus dem Leben geschieden wenn du doch endlich mit jener Person zusammen warst die du doch so sehr liebst, DIE? Ob er in den letzten Stunden vor seinen Tod sich auf einmal wieder an alles innerhalb seiner Vergangenheit erinnern konnte? Gab es etwa einen Faktor, den er absichtlich sogar vor Shinya, Kyo, Toshiya und mir verschwieg?
 

„Das mit Kyo is was ganz Anderes“

„Es ist nur Sex zwischen Freunden, mehr nicht“
 

Warum ist mir allein bei diesen Worten von ihm so eine Skepsis aufgekommen, dass ich ihm die Aussage nicht zu 100 Prozent glauben wollte? Versuchte er damals etwa mir gegenüber zu verschleiern, was er wirklich tief in seinem Inneren für Kyo empfand? Doch warum verletzte mich die Tatsache mehr, dass es ausgerechnet Toshiya war mit dem er mich um eine gemeinsame Nacht betrogen hat und nicht Kyo? Konnte es vielleicht ja so sein, dass diese tiefen Gefühle in mir ruhend in Wirklichkeit nicht zu DIE, sondern zu unserem Bassisten gehörten? Vehement schüttle ich nun meinen Kopf und ich beginne mich nun um meine beiden recht aufgelösten Freunde zu kümmern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  tayo
2013-08-31T08:47:54+00:00 31.08.2013 10:47
man darf gespannt sein....

gib uns mehr~ *hehe*


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