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Augenblicke

~ Warum Blau meine neue Lieblingsfarbe ist
von

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Kapitel 1 - Danke, du Arsch!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 1 - Danke, du Arsch! (ohne Adult)

Hallo! Ich bin's schon wieder! Diesmal mit einer längeren Story. 

Die nächsten Tage werde ich immer mal wieder neue Kapitel hochladen und freue mich, euch eine meiner beiden Lieblingscharaktere vorzustellen. David und Jack. Die zwei weigerten sich hartnäckig, 'nur' eine kleine Kurzgeschichte zu werden und lassen mich auch jetzt nicht in Ruhe. Von den Beiden werdet ihr also noch viel mehr zu lesen bekommen, wenn ihr wollt. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Viel Spaß mit meinen Süßen! 
 

Eure Fara
 

Edit 27.09. 2017: Im Zuge meiner derzeitigen Arbeit an Bennys Story wurden alle Kapitel nochmal von mir durch die Mangel genommen und frisch bearbeitet.
 

Jack Schmitz

Haarfarbe: Schwarz, kurz (wenn er sie wachsen lassen würde, bekäme er Locken. Hihi)

Augenfarbe: Grün 

Größe: 1,85 m

Alter: 25

Eigenschaften: Kümmert sich meist nur um sich, andere sind ihm egal. Bis auf seine Freunde und Familie, die er alle liebt, auch wenn es meistens nicht so aussieht. Für die würde er fast alles tun. 

Auf Andere wirkt er undurchschaubar, was ihm auch recht ist. Seine Gefühle sieht man ihm nicht immer gleich an, es sei denn,   man kennt ihn schon etwas länger.

Er ist meistens ruhig und weiß was er will und was er nicht will. Glaubt er zumindest, bis er David kennen lernt.
 

David Müller

Haare: Blond, kinnlang

Augenfarbe: Blau

Größe: 1,71 m

Alter: 19

Eigenschaften: Immer gut drauf, kann manchmal eine echte Drama Queen sein und ist sehr nah am Wasser gebaut. 

Er ist selbstbewusst und es stört ihn wenig, sich so zu zeigen wie er ist. Vor allem ist er verrückt nach allem Essbaren und kocht für sein Leben gern.

Er wurde schon oft von Menschen enttäuscht, die ihm nahe standen. Deshalb hat er angst, wieder verletzt zu werden und ist sehr vorsichtig geworden. 

Vom ersten Augenblick an, total in Jack verknallt.
 

Leider notwendig zu erwähnen: Alle Rechte meiner Texte liegen allein bei mir. Meine Texte, mein Eigentum. Unerlaubte Veröffentlichungen, auch nur auszugsweise, auf anderen Plattformen oder Onlineshops sind verboten, und das mache ich Text-Dieben auch rechtlich begreiflich, falls es sein muss.

Also? Klauen is nicht. Und wie ich kürzlich erfahren habe, haben meine lieben Leser ihre Augen überall und berichten mir jeden dreisten Text-Diebstahl.

Auch ich werde in Zukunft besser aufpassen und genauer hinsehen, was einem auf digitalem Wege angeboten wird.
 

In diesem Sinne wünsche ich euch trotzdem viel Spaß beim Lesen.

Eure Fara
 


 

Augenblicke

~ Warum Blau meine neue Lieblingsfarbe ist
 

Kapitel 01 - Danke, du Arsch! (Ohne Adult)
 

~Jack~

Scheiße, was mache ich eigentlich noch hier? Dabei hatte doch alles so nett angefangen!

Heißer Abend, heißer Typ, noch heißeres Geknutsche und Gefummel auf dem Männerklo. Das verlangte und schrie geradezu nach mehr!
 

David, so sein Name, bot mir auch bald an, zu ihm nach Hause zu fahren um dort in Ruhe weiter zu machen. Logisch sagte ich nicht nein und machte mich zusammen mit ihm sofort auf den Weg.

In seiner Wohnung angekommen, fielen wir auch umgehend übereinander her. Unsere Kleidung flog in Windes Eile in alle vier Himmelsrichtungen.

Wir landeten auf seinem Bett und wie ich kurz darauf feststellen durfte, war sein Mund nicht nur beim Küssen gut!
 

Doch nun liege ich hier, auf mir dieser wasserblauäugige Traumtyp und kann es echt nicht fassen!

DAS versteht er unter Sex? Simples, fast schon mechanisch anmutendes, rein-raus, seine Hände neben mir ins Kopfkissen gekrallt und sein, eigentlich doch ziemlich sexy Gestöhne an meinem Ohr.

Auch wenn es ihm echt zu gefallen scheint, bringt es mich nicht gerade in Wallung. Ich schiebe mich weiter an ihn ran, reibe, lecke, beiße und küsse, aber nichts. Ich hab fast das Gefühl, unter einem Roboter zu liegen! Einem schlecht programmierten Exemplar noch dazu.

Es kann doch nicht so schwer sein, sich ein bisschen mehr Mühe zu geben!
 

Okay. Immer mit der Ruhe. Vielleicht ist noch was zu retten. Schließlich ist ER ja nicht gerade klein. Also schlinge ich meine Beine um seinen Knackarsch, bewege mein Becken im Takt mit, lass es kreisen und animiere ihn tiefer zu stoßen.

Ich schließe meine Augen und fange seine Lippen ein, lasse meine Zunge in ihn gleiten. Stürmisch erwidert er meinen Kuss. Da schau an! Er lebt ja noch. Schon viel besser!
 

Den Kopf an seinen Hals, atme ich seinen Duft ein.

"Fester...", stöhne ich gegen seine erhitzte Haut.

Ich bin bald soweit. Mein letztes Mal ist einfach zu lange her.

Plötzlich wimmert der Kleine über mir leise. Okay, das irritiert mich etwas! Doch bevor ich noch drüber nachdenken oder groß wundern kann kann, lenken mich seine Bewegungen in mir vollkommen ab. Langsam wird er richtig gut! Ich bin so verdammt nah! Und schon kommt ... ER!

Ich spüre wie er unkontrolliert in mich stößt, zittert und höre seinen unterdrückten Schrei. Ein, zwei mal trifft er sogar nochmal meinen Sweet Spot.'Gleich ... gleich bin auch ich ...'

Ruhe.
 

Irritiert öffne ich die Augen und starre auf sein angespanntes Gesicht. Er rührt sich keinen Millimeter, atmet nur schwer und dann … bricht er doch tatsächlich einfach auf mir zusammen.

Schnaufend liegt er auf mir. Zuerst realisiere ich kaum was hier gerade passiert ist. Meine ganzer Körper brennt vor unerfüllter Lust, mein Herz rast und meine Erektion pocht meckernd und wütend nach ihrem Recht.

'Na ganz toll!'Begraben unter dem Kerl bekomme ich fast keine Luft mehr.

Wirklich: Ganz toll!
 

Ich beginne mich gegen seinen Bauch zu reiben, erhoffe mir so etwas Erleichterung. Doch er rollt sich seufzend von mir runter und bleibt mit geschlossen Augen auf dem Rücken neben mir liegen, nachdem er noch schnell das Kondom über den Bettrand befördert hat.

Fassungslos starre ich ihn an. Hab ich jemals so etwas erlebt? Wohlig seufzt er. Der wird doch wohl nicht einschlafen wollen!? Seine Atmung wird flacher. Klasse!
 

Da hilft wohl nix. Selber Hand anlegen ist da nun gefragt!

'Das hätte ich auch Daheim gekonnt', denke ich enttäuscht.

Mir kommen seine blauen Augen in den Sinn und ungewollt stöhne ich auf.

Ich schaue zu ihm rüber, lasse meinen Blick über seinen wunderschönen Körper streifen. Und wirklich, er ist perfekt! Bis auf diese 'kleine' Nebensächlichkeit hier.

Ich könne jetzt einfach meine Hand ausstrecken und über seinen Sixpack streicheln. Aber ich tu's nicht. Dass er mich so hängen lässt, stößt mir schwer auf. Leider das Einzige was hier gerade richtig stößt.
 

Seufzend schließe ich meine Lieder und mache weiter. Doch schon bald merke ich eine leichte Bewegung neben mir und schaue wieder auf.

Blau ... Da sind sie wieder und sehen mich verträumt an.

'Ja, schau nur, du selbstsüchtiger Arsch! So sieht ein unbefriedigter Mann aus.'

Er robbt zu mir, legte seinen Kopf auf meine Brust und schlingt seinen Arm um mich. Fast habe ich schon Hoffnung auf Wiedergutmachung. Aber es gibt keine Anzeichen dafür, dass er mir zur Hand gehen will.

Gut, dann glotz weiter doof mit deinen dreckig-blauen Augen.
 

Schnell komme ich zum Ende, wenn auch nicht wirklich befriedigt.

Kleine Spritzer haben sich in seinem Blonden Haar verteilt, was er aber nicht bemerkt, wie ich an seinem leisen Schnarchen feststellen kann.

Gibt's dafür noch Worte?

Ah, ja klar! Sabbern tut er auch noch im Schlaf! Meine Brust wird nass. Als hätte ich einen Rotweiler auf mir liegen.*

Das reicht!
 

Ich schiebe Blauauge von mir herunter und stehe auf.

Undeutliches Gemurmel kommt aus seinem Mund, aber er dreht sich nur auf den Bauch und pennt weiter. Mit nacktem Hintern liegt er da. Soll er sich ruhig eine Erkältung holen!

Ich ziehe mich an, fahr Heim und springe unter die Dusche.

Scheiße. Der Abend war für'n Arsch!

Danke, du Arsch!
 

******
 

*David: Du vergleichst mich jetzt echt mit einem Rotweiler?

Fara: Was denn? Ich mag Rotweiler *grins*

Kapitel 2 - Nasse Augen und nasse Schuhe

Kapitel 02 - Nasse Augen und nasse Schuhe
 

Zwei Wochen Später
 

~Jack~

Endlich Wochenende! Vor lauter Arbeit weiß ich kaum noch, wo mir der Kopf steht. Also nichts wie raus und den Kopf mal wieder frei bekommen!

Ich stehe also an der Bar meines Lieblingsclubs, dem Velvet, und versuche mir bei einem der vielen Barkeeper hinter der Theke ein Getränk zu bestellen. Kein leichtes Unterfangen. Es ist Samstag und der Schuppen ist proppenvoll. Ich bin demnach nicht der Einzige durstige Gast, der schnippend und handwedelnd vor ihnen steht.

Ich lehne an der Theke und winke dem nächsten vorbeihuschenden Barkeeper.

"Bin gleich bei dir", trällert der, meiner Meinung nach, übertrainierte Barkeeper, und schon ist er wieder weg.
 

Genervt will ich schon aufgeben, als sich zwei starke Arme um mich legen. Ein gut gebauter Brustkorb drückt sich an meinen Rücken.

"Hallo Fremder", kichert mir der Kerl ins Ohr.

Welch originelle Anmache! Dummer geht's anscheinend nicht. Ich verdrehe die Augen. Der Abend fängt ja echt gut an! Mal sehen wer sich da so tollpatschig und plump an mich ran macht.
 

Fast verrenke ich mir meinen Hals, nur um niemanden erkennen zu können. Der Kerl ist wohl kleiner als ich oder ist schnell vor meinem Blick in Deckung gegangen. Ich tippe auf meine erste Annahme.

Langsam drehe ich mich etwas in seinen Armen und... starre in unfassbar klare, blaue Augen, die mit den Lichteffekten des Clubs um die Wette strahlen.

Nun bin ich der dumme, den ich glotze gerade wohl wie ein Auto, nur nicht so schnell.
 

~David~

Zwei Wochen! Ich suche Jack jetzt schon seit zwei langen Wochen und auf einmal steht er plötzlich vor mir. Ich bin so glücklich!

Als ich damals mitten in der Nacht aufgewacht bin, war er nicht mehr da. Seitdem bin ich fast jeden Abend hier, in der Hoffnung IHN wieder zu sehen. Er geht mir einfach nicht aus dem Kopf.

Theo hab ich davon nichts erzählt. Theo ist mein Bruder. Mein großer Bruder. Er hätte mir sicher die Rübe abgerissen, wenn ich ihm gebeichtet hätte, einen wild Fremden mit in unsere Wohnung genommen zu haben. Und das ich mit ihm geschlafen habe. Mir wird immer noch heiß wenn ich daran denke ...
 

Als ich vorhin den Club betreten habe, ging ich gleich auf die Suche nach Jack. Aber leider fand ich ihn nirgends. 'Scheiße! Wieder keine Spur von Jack.' Enttäuschung machte sich in mir breit. Wie all die vergangen Tage zuvor.

Da Theo heute Abend auch wieder an der Bar tätig ist, überlegte ich, ob es vielleicht besser wäre, wieder Heim zu fahren. 'In dem Gewühle, das hier heute herrscht, finde ich ihn sowieso nicht.' Da müsste Jack mir schon direkt in die Arme laufen.

Und gerade als ich Richtung Bar gehe, um Theo Bescheid zu sagen, dass ich wieder nach Hause fahre, sehe ich ihn. 'Jack!'

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Kann es immer noch nicht.
 

Verloren stand mein Traummann an der Theke und versuchte anscheinend sich etwas zu Trinken zu bestellen. Theo rannte an ihm vorbei, sagte irgendetwas zu ihm. Zum Glück wusste er nicht, wer Jack ist. Mein Bruder hätte ihm den Kopf abgerissen.

'Gut, wollen wir mal!' Ich schaute mich schnell in einem der unzähligen Spiegel hier an und befand mich für akzeptabel, bevor ich mich von hinten an Jack 'ran machte'.

"Hallo Fremder." Die Worte waren raus, bevor ich genauer darüber nachdenken konnte. Und nun hängt er in meiner Umarmung und sieht mich endlich wieder an!

Gott, riecht er heute wieder gut!
 

~Jack~

Habe ich ein Glück! Der Club ist brechend voll mit Kerlen und Kunstnebel, sodass man seine eigene Hand vor Augen nicht sehen kann, und wer genau findet mich? Mein letzter (mieser!) Fick. Und das ausgerechnet an meinem ersten freien Abend seit zwei Wochen!
 

Er strahlt mich an und leckt mir über die Lippen. Wie war das mit dem sabbernden Rotweiler?

"Du warst aber schnell weg letztens. Ich habe gedacht, dass du zum Frühstück bleibst. Leider habe ich deine Handynummer nicht. Dann hätte ich…", plappert Blondchen munter drauf los. Anscheinend mit dem Vorsatz, mir beide Ohren abzukauen. Aber da muss ich dankend ablehnen. Nochmal tue ich mir das nicht an.

"Sorry ich hatte es eilig. Ähm ... du entschuldigst mich? Ich will mir gerade was zu Trinken organisieren. Ist heute nicht so leicht."

Ich grinse etwas dümmlich und winde mich aus seinem Klammergriff, drehe mich wieder zur Theke.

Was bildet der sich eigentlich ein?

"Oh, kein Problem ..." Ich wähne mich schon in Sicherheit, als er sich neben mich stellt und weiter plappert.

"Was willst du denn? Ich kenne einen der Barkeeper."

"Ah Ficktamin B?!", lache ich trocken.

Er sieht mich erschrocken an, wird erst rot dann kalkweiß. Seltsam ...

"Äh, nein. Nur mein … ein Bekannter."

"... Okay ..." Was geht's mich an?

"Dann bring mir einfach ein Bier", weise ich ihn an und hoffe er trollt sich gleich wieder.

Er grinst mich wieder mit diesen Himmel von Augen an, haucht mir unvermittelt einen Kuss auf die Lippen und verschwindet in der Menge.

Soll ich schnell flüchten? Auf der Tanzfläche wird er mich nicht so schnell finden, denke ich.
 

Einen Moment noch schaue ich seinem Knackarsch hinterher. Er hat 'ne verdammt enge Hose an. Sie ist weiß. Dazu schwarze Boots und ein violettes Shirt, ebenso eng wie seine Hose. Sein blondes, kinnlanges Haar trägt er heute zum Seitenscheitel. Schade, dass er im Bett so ein selbstsüchtiges Arschlo...

Etwas schlägt mir auf die Schulter. Was denken sich die Kerle heute nur? Ich glaub ich spinne!

Ich dreh mich zu den Schläger um, der mich wohl für eine Art menschlicher Boxsack hält und erkenne Benny, meinen besten Freund.

"Hey Jacky-boy. Was war denn das eben für eine hinreißend süße Schnitte?"
 

~David~

Ein Bier also wieder. Da er Auto fährt, nehme ich lieber ein Alkoholfreies. Ich zwänge mich durch die Menge und schleiche hinter zu Theo.

"Was ist denn mit dir los Davi? Du strahlst so", begrüßt er mich.

"Gibst du mir was zu Trinken? Ein alkoholfreies Bier und einen Wodka Lemon, please!"

"Klar. Aber erst wenn du mir sagst, für wen das alles ist."

Ich verdrehe die Augen. Zum wütend werden bin ich allerdings gerade viel zu fröhlich.

"Für mich und einen Freund." Mehr muss er nicht wissen. Noch nicht.

"Was für einen Freund?", Theo verschenkt die Arme vor seiner Brust und schaut mich fragend an.

"Mensch, Theo. Ein Freund halt. Hab ich letztens kennen gelernt. Nun gib schon her! Er wartet."

"Ja, ja. Ich geh ja schon, Meister!"

Kurze Zeit Später bekomme ich meine Getränke und ich will schon wieder gehen als er mich wieder zu sich zurückruft.

"Davi?" Fragend schaue ich über meine Schulter.

"Lass dich nicht verarschen. Die Typen hier sind wie Tiere."

"Ich passe schon auf!" Theo muss es ja wissen ...
 

So schnell es mit den Gläsern in der Hand geht, laufe ich zurück. Zurück zu meinen Jack! Mein Herz rast so schnell, dass ich Angst habe, gleich umzukippen.

Fast wäre ich auch gestolpert, konnte es aber gerade noch verhindern. Es war aber auch voll hier heute!

Schon von Weitem kann ich wieder den großen Typen erkennen, den ich das letzte Mal bei Jack gesehen habe. Jetzt wird mir doch unwohl. Aber einen Rückzieher kann ich jetzt auch nicht machen, will ich auch gar nicht. Sicheren Schrittes gehe ich auf die Beiden zu, bis ich fast bei ihnen bin.
 

~Jack~

Benny ist knapp 2 Meter groß, breit gebaut, tiefe Stimme, blonde Haare (im Moment Pink gesträhnt) und die größte Tucke die ich kenne. Und einer meiner besten Freunde.

"Ist nur so ein Kerl", antworte ich auf seine Frage.

"Wenn du ihn nicht willst, stell mich doch mal vor. Den nehme ich gern mit nach Hause."

Ich grinse ihn schief an. "Der ist doch überhaupt nicht dein Typ." Benny steht auf richtige Kerle.

"Und? Bei ihm würde ich eine Ausnahme machen."

"Lass lieber die Finger von dem, Benny", rate ich ihm. "Der bringt's nicht im Bett. War echt 'ne schlechte Nummer. Hätte ich mir sparen können ..."
 

KLIRRRR!!!
 

Ich zucke zusammen. Das Geschepper kam direkt von hinten.

Nun, ich überlege noch, mir morgen dringend ein zweites paar Augen für meine Kehrseite anzuschaffen, oder wenigstens einen Rückspiegel, da ist definitiv mehr los als in meinem vorderen Sichtfeld, da beobachte ich auch schon, wie sich eine Pfütze Bier um meine Schuhe herum bildet.

Mensch! Meine Lieblingsschuhe!
 

Wütend drehe ich mich zu dem Idioten um, schon einen feindlichen Spruch auf meinen Lippen, doch plötzlich starre ich schon wieder in dieses tiefes blaue Meer. Das Meer schaut mich fassungslos an und wird immer feuchter.

Er heult!

'Verdammt! Das hat mir noch gefehlt. Bitte mach mir hier keine Szene!'Ich versuche irgendwas vor mich hinzu stammeln. Klappt aber nicht so wirklich. Na ja, scheiß Timing, aber vielleicht hilft ihm die Info ja weiter? Für seinen nächsten Fang. Aus Fehlern lernt kann man doch nur lernen. Das sagt man doch so, oder?
 

Mit seiner rechten Hand wischt er sich noch kurz übers Gesicht, bevor er sich umdreht und wegläuft, fast schon rennt. Ich halte ihn nicht auf. Im Gegenteil: Ich bin froh das er Klanglos verschwindet.

"Das war ... also echt! Der arme Kleine." Benny schüttelt seinen wasserstoffblonden Kopf.

"Wie bitte?" Ich drehe mich zu Benny und funkle ihn böse an. "Woher soll ich denn wissen, dass er hinter mir steht? Hättest ruhig mal was sagen können. Bekommst deine Klappe doch sonst nicht zu!"

"Jack, du bist so ein Arsch!", sprach's, drehte sich naserümpfend um die eigene Achse und wackelte davon.

Ich seufze. Warum ist Benny jetzt auch noch auf mich sauer? Aber was solls. Lange kann er mir nie böse sein. Genauso wenig wie ich ihm lange böse sein kann. Dazu kennen wir uns schon zu lange.

Das Blondie jetzt wahrscheinlich sauer auf mich ist, kann ich nicht verhindern. Und ich weiß noch nicht mal, ob ich das überhaupt verhindern will.
 

~David~

'Der bringt's nicht im Bett. War echt 'ne schlechte Nummer. Hätte ich mir sparen können...'

Klare Ansage! Was bin ich auch nur für ein Volltrottel! Wie konnte ich mir auch nur einbilden, dass … Ja was?

Egal! Das 'Was' ist soeben gestorben. Hoffentlich hat er nicht gesehen, das mir Tränen in die Augen gestiegen sind. Ich will nur noch hier weg!
 

Blind bewege ich mich durch die Menge, unterdrücke so gut es geht die immer wieder aufsteigenden Tränen.

Ich stolpere zu Theo hinter die Theke.

"Theo ...? Kannst du mich kurz nach Hause fahren?", schniefe ich ihm zu. Beherrschung ade!

"Klar. Warum ... Davi! Was ist passiert? Heulst du?"

Wunderbar! Glucke Theo ist wieder da!

"Schon Okay. Ich hab mich nur geirrt. Was falsch verstanden." Mehr oder weniger.

Theo packt mich und zieht mich hinter in den Mitarbeiterraum. "Los erzähl, dann geht's dir vielleicht besser."

Glaub ich weniger ...

"Okay ..."
 

Also erzähle ich ihm alles. Gut, nicht alles. Unser Bettabenteuer lass ich aus. Weswegen ich mir ein anderes Ende überlegen muss.

"… sein Freund sollte lieber die Finger von mir lassen. Ich wäre ein mieser Küsser und 'ne schlechte Nummer." Das klingt jetzt zwar nicht mal halb so schlimm wie die Wahrheit, aber Theo fegt's von den Socken.

"So ein mieses Arschloch! Wer war das? Zeig ihn mir! Ich schlag dem Kerl seine dreckigen Lügen aus'm Gesicht!"

"Lass gut sein Theo. So toll war er jetzt auch nicht. Du bekommst nur Ärger wenn du jetzt einem Gast eine knallst."

Er Atmet tief aus und schaut mich an.

"Okay, hast recht. Ich hab in einer Stunde Feierabend. Bleib am Besten so lange hier."

Ich nicke ergeben. Ob ich jetzt hier herumheule oder daheim mein Kopfkissen ertränke ist eh egal.
 

Als Theo wieder raus geht, bleibe ich erstmal sitzen. Immer wieder hallen Jacks Worte durch meinen Kopf nach. Warum hat er mir nichts gesagt? Oder ich ... Scheiße! Wie kann es für mich so toll gewesen sein und für ihn das genaue Gegenteil? So sehr ich auch versuche den Grund dafür zu finden, ich verstehe es nicht!

'Ist er deshalb mitten in der Nacht abgehauen?'Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht.

Mir wird schlecht. 'Und dann dränge ich Trottel mich ihm auch noch so auf und küsse ihn auch noch!'
 

Ich muss hier raus! Auf einmal wird es hier hinten im kleinen Mitarbeiterraum total stickig und ich bekomme kaum noch Luft. Ich stehe auf, verlasse den Raum und torkle in die Toilettenräume. Etwas kaltes Wasser im Gesicht wird mir gut tun. Auch wenn mich die Räumlichkeiten wieder an Jack erinnert. Da muss ich jetzt durch.
 

Als ich raus gehe, schaue ich mich kurz um, ob Jack irgendwo steht, sage dann Theo Bescheid und laufe rüber zu den Toiletten.

Leider hilft mir das nicht viel weiter, denn nun wo ich hier bin und die Kabine sehe, in der wir noch vor zwei Wochen rumgemacht hatten, kommen mir wieder die Tränen. Ich habe wirklich geglaubt, dass wir beide ...

Wasser!
 

Ich drehe den Wasserhahn auf und schütte mir eine Ladung kaltes Wasser über das Gesicht und meinen Nacken. Schon besser.

Mit dem Rücken lehne ich mich ans Waschbecken und schaue die Kabine an. Wie von selbst trete ich in besagte Kabine und setze mich auf den geschlossenen Toilettendeckel.

'Warum passiert mir das wieder? Warum werde ich immer nur von den Kerlen verarscht oder schlecht behandelt? Und bemerke es erst, wenn es zu spät ist?'
 

~Jack~

Jetzt stehe ich mit nassen Schuhen in einer Bierpfütze und bemitleide mich selbst. In letzter Zeit werde ich wirklich vom Pech verfolgt. Aber das hier setzt allem noch die Krone auf! Ich sehe nochmal kurz in die Richtung, in die die Heulboje verschwunden ist, sehe aber den kleinen Blondschopf nicht.

Wie hieß er eigentlich? Sein Name fällt mir nicht ein. Irgendwas mit D oder E ... Oder war es A ... Andreas? Nee.

Ach, scheiß doch der Hund drauf!

Was interessiert es mich wie er heißt? Soll Blondchen doch heumheulen bis seine wunderschönen, blauen Augen blutunterlaufen sind. Was kann ich dafür, das er nur an sich denkt und mich mit meiner Latte im Stich lässt?

Ich hab schließlich auch Gefühle. Irgendwo, manchmal, hin und wieder ...

Nun habe ich seine Gefühle gebrochen. Was soll's?

Shit happens! Und das zur Abwechslung nicht nur mir.
 

Ich fange an, an meinen Fingern zu kratzen. Scheiße, ich habe kein schlechtes Gewissen! Ich habe gar kein Gewissen!

Noch immer stehe ich dumm im Bier und erwische mich dabei, mir wieder den Hals nach Blauauge zu verrenken, ob ich ihn nicht doch irgendwo entdecke. Heute Abend hab ich bestimmt Nackenschmerzen.

Es reicht!
 

Ein Ruck geht durch meinen Körper und ich marschiere los. Mitten in die tanzende Menge. Ich schließe meine Augen und bewege mich zur Musik, versuche ihn zu vergessen.

Klappt auch erst ganz gut, bis vor meinem inneren Auge eine Welle auf mich zu rast, immer gewaltiger, rauschend und schäumend. Als die blaue Wassermasse sich tosend über mir bricht, schrecke ich auf.

Tagträume! In technicolor-blau.

Der Verstand ist ein seltsames Ding.
 

Vielleicht muss ich mal austreten? Ja, kann sein. Ich hatte schließlich ein Bier in den Schuhen.

Ab in die Sanitären Anlagen. Ich schlängle mich durch den tanzenden Mob und betrete die Toilettenräume.

Auf die ganzen Kerle dort achte ich nicht. Auch nicht auf die Geräusche die sie verursachen.

Mit den Händen stütze ich mich an einem Waschbecken ab. Eines der wenigen die relativ sauber sind.

Ein Blick in den Spiegel lässt mich stutzen.

Augenringe? Wo kommen die auf einmal her?

Schnell etwas Wasser ins Gesicht. Danach geht's Heim. Heute hat es sowieso keinen Sinn mehr. Der Abend ist gelaufen! Selbst Benny redet heute nicht mehr mit mir. Und auf die anderen Idioten hier hab ich auch keine Lust mehr.
 

Einmal ein- und ausatmen. Plötzlich herrscht eine ungewöhnliche Stille. Nur der Bass aus der Anlage dröhnt etwas. Nicht unangenehm. Gelegentliches Stöhnen, Seufzen, Schmatzen, Schniefen, ...

… Schniefen?

Ja, da ist ein Schniefen! Ich konzentriere mich drauf. Ein Papier raschelt, jemand schnäuzt.

Ich drehe mich um, gehe an den Toilettenkabinen vorbei und lausche. An der Dritten bleib ich stehen. Hier kommen die Geräusche her.

Mir kribbelt es in den Fingern und ehe ich überhaupt selbst realisiere was ich tue, legt sich meine Hand auf den Türknauf und öffnet die Tür, die tatsächlich nicht versperrt ist.'Nun spanne ich auch noch. Ich will gar nicht wissen, welche perversen Dinge die hier drin machen.'Aber vielleicht braucht ja jemand Hilfe ...?
 

"Hier ist besetzt." kommt es mir schniefend entgegen und ich traue meinen Augen nicht!

Da sitzt er, den Kopf in die Hände gestützt und flennt immer noch. Mein schlechtes Gewissen meldet sich heftig zurück und dreht mir den Magen um.

"Hast du nicht gehört? Besetzt! Geht wo anders vö..." Blau. Oh Gott! Immer wieder dieses Blau! Blau, das mich nun verdattert anblickt.

Kurz weiten sich seine Pupillen, ehe sie wieder zu kleinen Stecknadelköpfen werden.

Er strafft sich, steht auf und knallt mir doch tatsächlich die Tür vor der Nase zu.

"HAU AB DU ARSCH!!!"

Das hab ich echt nicht verdient ... oder? Und es schmeckt mir gar nicht, dass er mich für einen Arsch hält.
 

~David~

Keine Ahnung warum ich nicht abgesperrt habe. Zwei Kerle wollten schon hier rein zum Rummachen. Ich hatte einfach keine Kraft um aufzustehen.

Und schon wieder dreht sich der Türknauf. Hier geht es zu wie auf einer Flughafentoilette!

"Hier ist besetzt", bringe ich nur hervor und hoffe es reicht um den Störenfried zu vertreiben. Aber die Tür bleibt offen. Verdammt! Sieht der nicht, das ich meine Ruhe will?
 

"Hast du nicht gehört? Besetzt! Geht wo anders vö..." Nein! Jack! Jack steht vor mir und blickt mich erschrocken an. Ich flenne auf dem Männerklo und er erwischt mich dabei! Mein Körper handelt schneller als mein Verstand und schlägt ihm die Tür vor der Nase zu.

"HAU AB DU ARSCH!!!"

Ich kauere mich wieder auf der Toilette zusammen. Neue Tränen gesellen sich zu den schon Getrockneten.

'Bitte geh einfach ...'
 

~Jack~

Hoppla! Echt nicht mein Abend. Ich sollte seinen Rat befolgen und abhauen. Ja, ich sollte jetzt echt Heim fahren! Mir ein Bad einlassen und entspannen. Bisschen Musik hören. Mir eine Pizza bestellen und sie am besten in der Wanne vertilgen. Das wäre ein gelungener Abend nach diesem Desaster.

Doch ich kann meine Beine nicht vom Fleck bewegen, starre auf die geschlossene Tür, direkt vor meinem Gesicht.

Plötzlich schlägt er gegen die Tür, was mich zusammenzucken, und meinen Tagtraum von Badeschaum und Salamipizza platzen lässt.

"HÖRST DU SCHLECHT? ... Verschwinde doch endlich ... Verschwinde ... aus meinem Kopf." Das letzte flüstert er nur noch.
 

Dafür, dass ich in seinem Kopf bin, kann ich jetzt wirklich nichts. Wenigsten etwas. Nur, was suche ich da? Er wird doch nicht ...

Ich schließe die Augen. Scheiße! Nicht auch das noch! Da scheine ich nicht so schnell heraus zu kommen.

"Mach bitte die Tür auf und lass uns reden." Kam das gerade von mir?

Gut, Okay. Bringen wir das wieder in Ordnung! Da mein Hirn schon mal ohne Genehmigung meinerseits damit angefangen hat, muss ich das wohl. Sonst bekomme ich anscheinend niemals Ruhe.

Badewanne und Pizza ade.
 

"Nein!" Trotziges, kleines Blauauge.

Wenn mir doch endlich sein Name einfallen würde.

"Das vorhin war dumm Formuliert. Es war nur das ... äh." Äh ... ja was war das vorhin den nur? Es war so wie ich es gesagt habe. Herausreden bringt nix.

"Es war so wie du es gesagt hast." Ich glotz dumm die Tür an. "Was soll da 'ne andere 'Formulierung' helfen?"

Wo er recht hat, hat er recht. Und trotzdem: Da muss doch noch etwas zu retten sein?! Auch wenn es mir ja eigentlich egal sein kann.

"Ich kann schlecht nachdenken wenn ich mit einer Tür reden muss. Wenn wir normal miteinander reden könnten, dann kann ich dir auch alles erklären."

'Außerdem glotzen ein paar Kerle schon doof zu mir rüber.'

Einige sind sogar schon aus den Kabinen getreten.

Ich fühle mich unwohl und beobachtet.
 

Das Hauptproblem ist nur: WIE will ich ihm das erklären. Ich drehe mich gerade im Kreis. Vielleicht fällt mir ja was sinnvolles ein, wenn klein Blondie mal endlich die beschissene Tür auf macht.

"Es ist okay. Du brauchst mir gar nichts zu erklären. Ich werde mich damit abfinden das ich scheiße im Bett bin."

Erneutes heulen. Kichern hinter mir. Meine Rückseite ist ab sofort Sperrgebiet! Sauer drehe ich mich um.

"Halts Maul, oder ich stopf es dir!", blaffe ich die beschissene Kichererbse an.

"Gerne! Mit mir wird es bestimmt geiler als mit der Heulsuse da", kichert der Typ und guckt mich lasziv an.

Das reicht! Ich bin extrem angepisst! Dumme Sprüche hatte ich heute genug! Auch wenn die Meisten von mir kamen.
 

~David~

Warum verschwindet er nicht einfach? Warum will er mit mir Reden? Er kann doch froh sein, wenn er sich nicht mehr mit mir abgeben muss. Will er mich noch mehr quälen? Oder meint er sogar, mich ein weiteres mal ins Bett zu bekommen? Damit er nochmal über mich herziehen kann?

'Geh doch endlich!'Doch Jack bleibt hartnäckig.
 

"Ich kann schlecht nachdenken wenn ich mit einer Tür reden muss. Wenn wir normal miteinander reden könnten, dann kann ich dir alles erklären."

"Es ist ok. Du brauchst mir gar nichts zu erklären. Ich werde mich damit abfinden das ich scheiße im Bett bin."

Jemand scheint das lustig zu finden. Genau verstehe ich nicht was jetzt gesprochen wird, aber Jack scheint wütend zu werden.

Bevor es eskaliert, sollte ich doch einen Blick riskieren. Auf noch mehr Aufmerksamkeit kann ich gerne verzichten!
 

~Jack~

Ich will gerade auf den Kerl zu gehen, als ich höre, wie die Toilettentür aufgesperrt wird.

In der offen Tür steht er nun, wischt sich noch schnell mit dem Arm über das Gesicht und tritt dann zur Seite. Meine Wut verraucht urplötzlich als ich ihn so sehe. In meiner Magengegend zieht es unangenehm und ich bekomme wieder Schuldgefühle. Ich drehe mich ganz um und gehe ein paar Schritte auf ihn zu.
 

Das darauf folgende Kichern von dem Idioten hinter mir quittiere ich noch mit einem vernichtenden Blick und hoffe er fällt tot um. Tut er aber nicht, sondern verlässt grinsend dem Raum.

Langsam trete ich vor die Kabine und achte drauf, nicht gleich wieder die Tür vor die Nase zu bekommen.

Die Tür bleibt offen, ich gehe hinein und die Tür schließt sich hinter mir.
 

~David~

Fast sieht es so aus, als will Jack diesem einen Kerl eine verpassen. Dann aber, dreht er sich zu mir und sein Blick wird wieder weich. Besser ich lasse ihn zu mir, nicht dass er mit einer Schlägerei alles nur noch schlimmer macht und Theo hier auftaucht.

Ich trete zur Seite. Zögernd kommt er auf mich zu und ich schließe anschließend die Tür hinter ihm wieder. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

Ich lehne mich an die Trennwand um meine zitternden Beine zu verbergen. Meine Stimme ist unsicher als ich wieder anfange zu Sprechen.

"Dann lass mal hören."
 

******

Kapitel 3 - KO auf dem Klo

Sorry für die komische Kapitelüberschrift. Aber mir fiel nichts besseres ein. -_-°

Nichts desto trotz geht es jetzt weiter! Viel Spaß.
 

Eure Fara
 


 

Kapitel 03 - KO auf dem Klo
 

~Jack~

Meine Kehle ist wie zugeschnürt. Ich schaue ihn an.

Seine total verstrubbelte Frisur, seine Nase die total rot leuchtet, die im krassen Gegensatz seiner wasserblauen Augen stehen, die mich die ganze Zeit zu verfolgen scheinen. Sein Eyeliner ist total verschmiert. Dann sein Mund, diese weichen Lippen, die sich doch so gut angefühlt haben.

Ist die Nacht wirklich so ein (Achtung Wortspiel) griff ins Klo gewesen?
 

"Es tut mir leid."

Fertig. Mehr kann ich im Moment nicht sagen. Mehr will ich auch nicht sagen. Weil es stimmt! Und weil es wirklich so ist. Überraschender Weise.

Wer mich kennt, weiß, dass ich mich selten entschuldige. Weil mir selten etwas leid tut. Aber das tut es nun mal. Es tut mir wirklich leid, dass vor Benny schlecht über ihn geredet habe.

Woher der plötzliche Sinneswandel? Ich hab keinen blassen Schimmer! Ich will nur dass er aufhört traurig zu sein. Ich will sein Lachen wieder sehen. Ich will, dass er mir verzeiht.
 

~David~

Es tut ihm Leid? Was soll ich jetzt davon halten? Mein Kopf schmerzt, und ich weiß nicht was ich von all dem jetzt noch halten soll. Ich bin überfordert. Ich bin müde. Ich würde ihm am liebsten glauben und natürlich auch verzeihen.

Doch was, wenn er mich nur veräppelt? Aus welchen Gründen auch immer das tun sollte.
 

~Jack~

Meine Worte scheinen ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. Und das behagt mir ganz und gar nicht.

"Das sagst du jetzt nur damit ich ruhig bin und du wieder deine Ruhe hast. Geb's zu Jack." Mist! Er kennt meinen Namen noch. Klar, ich bin ja das Arschloch hier.

"Nein. Das meine ich ernst. Bitte glaub mir!" Ich lasse meine Hand über seine feuchte Wange streichen und zu meiner Verwunderung schreckt er nicht davor zurück. Langsam verfolge ich mit meinem Daumen die schwarzen Spuren auf seinem Gesicht.

"Und es tut mir leid das du wegen mir geweint hast." Ich flüstere nur noch. Ja, es tut mir unendlich leid. Warum war ich nur so ein Arsch?!
 

~David~

Soll ich ihm trauen? Ihm doch glauben? Die sanfte Hand auf meiner Wange macht es mir verdammt schwer, es nicht zu tun. Vielleicht ist es einen Versuch wert?

Wenn ich ihn jetzt so sehe, scheint es ihm wirklich leid zu tun. Er mustert mein Gesicht, wischt über meine Wangen und sieht mir dann in meine Augen.

Mein Herzschlag beschleunigt schlagartig und ich weiß, dass ich ihm im diesem Moment verzeihe. Sollte es wieder ein Fehler sein, kann man mir nun wirklich nicht mehr helfen, oder?
 

~Jack~

In der Toilette ist es erstaunlich ruhig geworden.

Ich spüre förmlich wie die anderen versuchen unser Gespräch mitzubekommen. Tratschweiber!

Das alles hier macht bestimmt schon draußen die Runde.

'Hey, im Klo gibt es 'nen Pärchenzoff. Der eine hat 'ne Knarre und will sich umbringen, wenn sein Lover ihm nicht verzeiht.' Oder so ähnlich.

Wahrscheinlich weiß schon irgendwer, dass ich einer der beiden zoffenden Pärchen bin und gelte in spätestens einer Minute als Tod erklärt.
 

Eine Berührung schreckt mich aus meinen Gedanken. Er hat seine Hand auf meine gelegt, die immer noch auf seiner Wange ruht.

Ich lächle ihn an. Er lächelt zurück.

Das war's. So einfach war das.
 

Ich beuge mich vor, will ihn küssen, als mit einem lauten Knall eine Tür auffliegt.

"DAVID! DAVID, WO BIST DU?"

Ja! Genau! David. Mein Blauauge heißt David!

Wie konnte ich das nur vergessen?
 

~David~

Ich zucke zusammen. 'Bitte nicht! Nicht Theo!'

Was soll ich jetzt tun? So wie ich meinen Bruder kenne, tritt er alle Türen ein, wenn ich nicht gleich antworte. Doch antworte ich, dreht er Jack den Hals um!
 

~Jack~

Ich sehe David an, kann gar nicht verstehen warum er so panisch an mir vorbei schaut.

"Ehm ... hier! Theo es ist alles Okay!"

Schon springt die Kabinentür auf und ein schnaubender Barkeeper steht vor uns.

Theo der Barkeeper! Ich muss grinsen. Grinse sogar immer noch, als Theo mich am Kragen packt und aus der Kabine zieht.

Na, da haben die Tratschweiber gute Arbeit geleistet!

Theo denkt wohl, ich bin gerade dabei, David mit meinen Fingernägeln das Gesicht zu zerkratzen oder schlimmeres, den er wirbelt mich an eins der Waschbecken, drückt mich dagegen und holt aus.
 

Treffer! Genau auf mein Kinn. Überrascht stöhne ich auf. Schmerz explodiert in den Nervenenden meines Kinns und breitet sich auf meinen gesamten Kopf aus.
 

"Theo, hör auf!" David zerrt an Barkeeper Theo und versucht ihn von mir weg zu ziehen.

Doch Theo ist ein ganzer Mann und baut sich wieder vor mir auf. Ich hänge derweil quer über dem Waschbecken und tätschle mein armes, pochendes Kinn.

Schützend stellt sich David vor mich. "Lass den Scheiß! Was soll das?"

"Geh mir aus dem Weg Davi. Der wird dich kein zweites mal mehr fertig machen! Dem schlag ich sein dümmliches Grinsen aus'm Gesicht!" Barkeeper Theos Spucketröpfchen fliegen mir ins Gesicht.
 

David, oder wie Theo meinte, Davi, gibt Theo einen leichten Schubs gegen die Brust.

"Spiel hier nicht den großen Bruder! Du verstehst wieder alles falsch!"

Die zwei liefern sich ein stummes Duell mit ihren Blicken, Theo grunzt. Dann blökt er in meine Richtung: "Wenn du meinen Bruder noch einmal so verarschst, war der Klaps eben nur ein Vorgeschmack auf das was ich dann mit dir mache!"

"Heißt das, du wirst auch in Zukunft von mir keine Getränkebestellung aufnehmen?", krächze ich schnippisch. Das musste raus!
 

Locker lehne ich mich ans Waschbecken und zwinkere diesem Grobian zu.

Wütend funkelt sein Blick in meine Richtung, bevor er sich wieder an David wendet: "Bist du dir sicher?"

"Ja! Geh bitte! Es ist alles geklärt", versucht David Theo zu beruhigen. Es scheint, zumindest teilweise, zu funktionieren.

Mit einem weiteren animalischen Grunzen trampelt er schließlich an uns vorbei und verschwindet wieder mit einem lauten Knall.

Sicher steht inzwischen eine riesige Traube an neugierigen Kerlen vor der zugeknallten Toilettentür.
 

~David~

Genau das sollte nicht passieren! Ich warte noch, bis ich sicher bin, dass Theo verschwunden ist, dann wende ich mich wieder Jack zu. Bitte lass ihn nicht sauer sein! Bestimmt will er jetzt endgültig nichts mehr von mir wissen!

Doch als ich ihn ansehe, schaut er mit immer noch grinsend ins Gesicht. Sein Kinn wird langsam blau und dick. Was mache ich jetzt?

Ich brauche etwas zum Kühlen, damit es nicht noch schlimmer wird.
 

~Jack~

David kommt auf mich zu und fährt mir sanft übers Kinn. "Das tut bestimmt höllisch weh."

Es tut höllisch weh, ich glaube sogar ein Zahn ist locker! Aber zugeben werde ich es nicht.

"Es pocht nur etwas." Sein Lächeln, das er mir nun zeigt, vertreibt jeden Schmerz und lässt es angenehm Kribbeln in meinem Bauch. Bestimmt eine Nachreaktion des Schlages. Mein Hirn hat auch was abbekommen ...
 

"Kannst du mir auch verraten wer oder was das gerade war?"

David lehnt sich ans Waschbecken neben an und betrachtet seine Boots. War da etwa auch Bier drauf?

Anscheinend nicht, denn er lächelt, wenn auch nicht gerade glücklich.
 

~David~

Okay, er redet noch mit mir. Dann rücke ich mal mit der ganzen Misere raus.

"Das war mein Bruder. Mein 'Ficktamin B' wie du gesagt hast. Ich lief ihm vorhin heulend in die Arme, nachdem du mich so nett deinem Freund beschrieben hast. Ich hab kurz erzählt was war und wollte dann nur noch schnell Heim. Da ich aber zusammen mit Theo hergekommen bin, musste ich auf ihn warten. Eigentlich wollte ich nur noch schnell frisch machen, aber dann hab ich mich hier verkrochen. Und dann bist du auf einmal wieder aufgetaucht."
 

~Jack~

Ich muss lachen, auch wenn's weh tut. "Das Gleiche hab ich vorhin über dich gedacht, an der Theke, als du hinter mir gestanden hast. Auf einmal tauchst du wieder auf."

David fängt ebenfalls an zu lachen und strahlt mich an.

"Besser als in jeder Soap", meint er.

Das trifft es voll und ganz!
 

Er beugt sich zu mir, streckt seinen Hals, leckt mir sanft übers Kinn und fährt mit seiner Zunge weiter in meinen Mund.

Meine Arme schlingen sich um ihn und ich knete durch die Hose seinen festen Hintern.

Leise stöhnt er in den Kuss und deutlich fühle ich die harte Beule in seiner Hose. Mir geht es nicht besser. Trotz dickem Kinn, dass bei jeder Bewegung heftigst protestiert.

Ich löse mich von ihm und verziehe leicht das Gesicht. Mein Kinn pocht höllisch! Weiter südlich pocht was ganz anderes, etwas viel Angenehmeres.
 

~David~

Ich bin echt doof! Jack hat bestimmt Schmerzen, auch wenn er es nicht zugibt, und ich kann an nichts anderes denken, als ihn gleich wieder anzumachen.

Besser er ruht sich aus. Oder sollte er doch lieber zu einem Arzt?
 

~Jack~

"Ich glaube, ich sollte nach hause. Mich verarzten."

"Ohje. Ja, das ist wichtiger. Vielleicht solltest du besser zu einem Arzt? Nicht, dass was gebrochen ist. Das merkt man nicht gleich. Vielleicht stehst du noch unter Schock ..."

Was plappert der da schon wieder für wirres Zeug? Hat er mich jetzt nicht richtig verstanden?
 

Ich schnappe mir seinen Plappermund und drücke ihm erneut meine Lippen auf.

"Hmpffmm ...", macht er dabei. Ich muss kichern.

"Eigentlich habe ich gedacht, dass du mich verarzten willst. War ja auch dein Bruder, der mich KO schlagen wollte. Und überhaupt: Doktorspiele mach ich viel lieber in meinen Privaten Räumen. Und bestimmt nicht mit meinem Hausarzt." Der ist auch gar nicht mein Typ und stockhetero. Mal so nebenbei angemerkt.
 

David wird rot um die Nase. "Ich dachte du willst nicht mehr. Also mit mir."

"Das hab ich nicht gesagt." Oder hatte ich? "Wenn du mir bei meinem Kinn das böse Aua wegbläst, blas ich dir was ganz anderes."

Den letzten Teil brumme ich leise in sein Ohr.

Vielleicht versteht er jetzt was ich meine?
 

~David~

Dieser Kerl bringt mich noch um den Verstand! Mein Denkvermögen setzt aus und ich will nur noch hier von weg. Mit ihm! Raus hier! Ich will mit Jack alleine sein, will ihn ganz für mich. Ich will ...
 

~Jack~

Er nimmt meine rechte Hand. "Worauf warten wir dann noch?", fragt er mich sichtlich aufgeregt und zieht mich Richtung Ausgang.

Schnell schleichen wir an der Theke vorbei, damit uns Theo nicht entdeckt. Ständig kichern wir dämlich, David zwickt mir sogar in die Seite. Noch nicht mal im Kindergarten war ich so kindisch!

Egal, ich will jetzt nur noch Heim und dieser Wasserstoff-blauen-Blondine Nachhilfe im Bett geben.
 

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Kapitel 4 - Verweigerndes Mistschloss!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 4 - Verweigerndes Mistschloss! (ohne Adult)

Kapitel 04 - Verweigerndes Mistschloss! (Ohne Adult)
 

~Jack~

Wir fahren mit meinem Wagen, da David ja mit Theo hergefahren ist. Seinem sechs Jahre älteren Bruder. Nicht nur ihr Altersunterschied ist groß. David und Theo könnten unterschiedlicher nicht sein. Das die beiden Brüder sind ...

Theo hatte sich damals mit Achtzehn geoutet und seitdem redeten seine Eltern nicht mehr mit ihm.

David hat es ihm gleichgemacht. Allerdings war er damals erst 17 und hatte keine Lust mehr auf die ganzen Lügen. Seine Eltern hielten an altbewährten fest und haben nun gar keinen Kontakt mehr zu Ihren Söhnen.
 

~David~

"Ich hatte meine Sachen gepackt, rollte meinen Koffer in den Flur und verkündete, dass ich zu Theo ziehe. Meine Mutter gackerte irgendwas, ich wäre noch nicht Volljährig, dass sie mir den Kontakt zu Theo verbietet. Was sie natürlich nicht wusste: ich sah ihn sowieso jedes Wochenende in den Schwulenclubs und wir telefonierten unter der Woche viel miteinander. Er war der Einzige mit dem ich reden, und mich anvertrauen konnte.

Ich wartete erst gar nicht bis meine Mutter fertig mit ihrem Vortrag war sondern schnappte mir die Koffer, öffnete die Haustür und sagte: übrigens, ich bin schwul. Sie verstummte und die Beiden ließen mich anstandslos gehen."
 

Es tut immer noch weh darüber zu reden. Es ist fast so, als hätten mich meine Eltern ein Leben lang gar nicht richtig gekannt. Was wohl auch so ist. Schließlich kümmern sie sich überhaupt nicht mehr um Theo und um mich.

"Ich habe ihnen vor einem halben Jahr meine Handynummer auf den Anrufbeantworter gesprochen. Aber bis jetzt hat sich noch niemand gemeldet. Wir sind ihnen scheißegal." So ungern ich es zugebe, und nach außen hin so tue, dass es mir egal ist, dass sie uns nicht mehr wollen, aber es tut mir weh.
 

~Jack~

Ich schüttle den Kopf. Was für furchtbare Eltern!

Ich hatte da mehr Glück. "Mein Dad hat es ziemlich locker genommen. Er hat es wohl immer gewusst. Als ich es ihm damals gesagt habe, hab ich mir fast in die Hosen gemacht. Doch als es raus war, sah er mich bloß an, nickte und sagte: 'Okay.' Ich war total platt."

"Und deine Mutter?"

"Die ist tot." Darüber will ich nicht sprechen.

"Oh, … Scheiße."
 

Ich pruste los.

"Was ist so lustig? Verarschst du mich gerade?" David schaut mich verwirrt von der Seite an.

"Nein. Aber Scheiße trifft's echt gut. Den meisten tut es immer soooo leid, wenn ich sage, meine Mutter ist tot. Ich frage mich immer: Wieso? Sie kannten sie doch gar nicht. Und die Meisten kennen mich auch nicht. Alles nur geheuchelt." Meine Stimme wird zum Schluss hin immer leiser. Der Tod meiner Mutter hat mich und meinen Vater schwer getroffen. Ihr Tod kam so plötzlich ...
 

Die Ampel vor uns wird rot, ich halte an. David sieht mich an. "Hattest du sie gern?", fragt er leise.

"Ja."

"Dann tut es mir für dich leid."

Die Ampel wird grün. Das sehe ich nur aus den Augenwinkeln, den mein Blick haftet weiter an David. Der Kloß in meinem Hals verhindert, dass ich irgendetwas sagen kann.

Am Nacken ziehe ich ihn deshalb einfach zu mir und Küsse ihn. Langsam, gefühlvoll. Solange bis hinter uns der Autofahrer verärgert hupt. Einen Moment lang sehe ich David noch an, dann fahre ich weiter.
 

~David~

Eine Weile lang überlege ich, was gerade eigentlich passiert ist. Warum Jack mich geküsst hat. Komme aber zu keinem Ergebnis.

Also belasse ich es dabei. Schweigend bleibe ich sitzen und sehe zu wie die Häuser an uns vorbeihuschen. Kann es nicht immer so sein? Zusammen mit ihm Abends heimfahren. Wie ein altes Ehepaar. Ich fange an zu grinsen. Wunschdenken! Im Moment jedenfalls.
 

~Jack~

Ich finde schnell eine Parklücke und stellte den Motor ab.

Den restlichen Weg über haben wir kein Wort mehr miteinander gesprochen. Nachdenklich hat David aus dem Seitenfenster geschaut. Hat er Zweifel? Will er doch nicht mit zu mir?
 

Ich ziehe den Autoschlüssel ab und merke wie David über den Sitz zu mir rüber rutscht. Er beginnt an meinem Ohr zu knabbern, leckt und saugt sich meinen Hals entlang.

Fuck! Allein das hier fühlt sich so gut an, dass es wieder eng in meiner Hose wird. Zweifel scheint er also keine zu haben. Gut!
 

Ich ziehe ihn kurzerhand auf meinen Schoß und beiße leicht in seine Schulter.

"Hey!", kichert er und fängt meinen Mund ein.

Ungeduldig reibe ich meinen Schritt an seinem, drücke ihn näher an mich heran.

"Entweder machen wir hier weiter, oder wir gehen sofort hoch. Sonst fall ich gleich über dich her", keuche ich ihm heiser ins Ohr.

"Wir könnten schon längst oben sein."

'Wie denn, wenn du mich schon gleich im Auto halb auffrisst?', denke ich, gebe David aber nur einen Klaps auf den Po.

Ich öffne die Fahrertür, fummle den Sicherheitsgurt auf und hebe David aus dem Auto. Danach steige auch ich aus und stoße die Tür mit meinem Fuß zu, da David schon wieder an mir hängt und wunderbare Dinge mit seiner Zunge anstellt.

Mit einem Piepen rastet die Zentralverriegelung ein.
 

Ich drängle meinen Süßen in Richtung Hauseingang, was gar nicht so einfach ist, denn er hängt an mir wie eine Klette.

Wir donnern gegen die Haustür und David zischt leise.

"Das war mein Steißbein!"

"Ich küss es gleich wieder heile", verspreche ich ihm.

"Erst ist dein Kinn dran", haucht er mir entgegen, während ich versuche, nicht meinen Schlüsselbund zu verlieren.

Welcher von diesen Drecks-Schlüsseln ist nur der Richtige?
 

"Warte kurz." Ich mache mit meinem Handy Licht und suche den Schlüssel raus. Mühsam schiebe ich ihn ins Schlüsselloch. Alte Schlösser haben so ihre Tücken. Besonders dieses hier!

"Oh ja fester. Schieb ihn ganz tief rein." David steht hinter mir und umarmt mich.

"Mit Gleitcreme würde es besser flutschen", murre ich.

"Du machst das mit zu wenig Gefühl." Ich dreh mich um und schaue David spöttisch an.

"Ach, du kannst es wohl besser?" Es klingt etwas zu laut und zu nervig als beabsichtigt, weil sich dieses Mistschloss immer dann verweigert, wenn ich es eilig habe, oder schwere Einkauftüten rumschleppe oder dringend Ficken will!

Aber meine Wut auf das Schloss verraucht augenblicklich, denn David schaut mich erschrocken an und tritt einige Schritte zurück.
 

~David~

Hoffnung ade! Es war ein Fehler mit zu kommen. Sieht so aus, als ist er immer noch sauer auf mich, wegen unseres letzten Treffens. Hat er mir das alles nur vorgespielt? Vorhin in der Toilette, eben im Auto? Was mache ich jetzt?
 

~Jack~

Es dauert einen Moment, bis ich kapiere was ich da gerade eigentlich gesagt habe. Das kann er doch nur falsch verstehen! Ich Idiot!

Ich gehe auf ihn zu. "Das meinte ich jetzt nicht so! Das war nicht auf dich bezogen. Das Ding klemmt oft und macht mich noch wahnsinnig."

Doch er reagiert nicht. Weicht mir weiter aus. Scheiße!

"David! Ehrlich!"

Heute meint man es echt nicht gut mit mir!
 

David:

Jacks grüne Augen blicken mich flehend an. Wahrscheinlich hat er wirklich mit dem Schloss zu kämpfen gehabt und war deswegen sauer. Trotzdem! Kein Grund mich so anzufahren. Zeit für eine Lektion.

Beleidigt funkle ich Jack an.

"Wenn du brav Entschuldigung sagst, überlege ich es mir vielleicht nochmal mit dir." Ich muss mir ein Grinsen unterdrücken. Sein Gesichtsausdruck ist echt zum Schießen!
 

~Jack~

Na da schau an! Jetzt wird er auch noch frech! Aber wenn's weiter nichts ist. Zum Glück sind die Wege wieder trocken. Gestern Nacht hatte es wie aus Kübeln geregnet.

Also kann ich mich gefahrlos vor diesem Sturkopf hinknien und um Verzeihung betteln. Mal hoffen, dass mich keiner der Nachbarn sieht. Die denken sowieso schon, ich hätte einen an der Klatsche. Muss ich wohl auch haben! Wann habe ich mich jemals so aufgeführt für einen Kerl?

Noch nie!
 

"Mein süßer, lieber David. Es tut mir wirklich unendlich leid dich so angeschnauzt zu haben! Kannst du mir jemals verzeihen?"

"Hm ... Ich glaube dir nicht!" David kreuzt die Arme vor seiner Brust.

So ein Aas! Ich sehe sein freches Grinsen bis hier. Obwohl es dunkel ist. Da mir aber langsam die Knie weh tun, bleibt mir nichts anderes übrig, als mitzuspielen.

"Ich flehe dich an! Bitte verzeih mir noch ein mal! Ich bin deiner unwürdig und ein riesengroßer Trottel!"
 

~David~

Na, es geht doch! Jack scheint wirklich lernfähig zu sein. Darauf kann man aufbauen.

"Das hab ich gemerkt! Gib jetzt den Schlüssel her. Ich mach das!", weise ich ihn an und strecke meine Hand nach dem Haustürschlüssel aus.
 

~Jack~

Er wedelt mit mit seiner ausgestreckten Hand. Erleichtert werfe ich den Schlüsselbund rüber.

"Da bin ich mal gespannt", grinse ich.

David huscht an mir vorbei und werkelt an der Tür herum während ich mühsam wieder auf die Beine komme. Knochen knirschen und knacken. Ich werde alt! Neugierig schaue ich über seine Schulter.

Schlüssel rein, nach links und rechts gerüttelt, klick.

Tür offen.
 

Mir fällt die Kinnlade runter, was mir zusätzlich noch leichte Schmerzen verursacht.

Triumphierend wedelt er mit dem Schlüsselbund vor meiner Nase herum.

"Tadaaa!" Er dreht seinen Kopf zu mir. Zwei kleine blaue Seen funkeln triumphierend zu mir auf.

"Nebenberuflich Panzerknacker, oder was?", frage ich verblüfft.

"Nö. Aber ich bekomme so einiges geknackt."

Hört hört! Da ist aber einer von sich überzeugt!
 

Ich schubse ihn sanft durch die Eingangstür, drücke mich an ihn und schiebe mein rechtes Bein in seinen Schritt. Hinter uns knallt die Tür ins Schloss. Autsch! Das war laut.

"Hmm ... lass uns lieber schnell nach oben gehen", haucht David mir ins Ohr, als er gerade dabei ist, sich fest gegen meinen Oberschenkel zu reiben.

"Besser wäre es, bevor mir deine harte Beule da unten noch blaue Flecken beschert."
 

Ich drücke den Knopf für den Aufzug. Wenigstens etwas, das hier funktioniert, mal abgesehen davon, dass der Aufzug fast Monatlich gewartet werden muss, da er öfters stehen bleibt.

Mir blieb ein Zwangshalt zum Glück bis jetzt erspart. Falls er gleich den Geist aufgibt, was soll's! Platz genug ist da drin alle mal zum ... PLING. Alles einsteigen bitte!
 

Ungeduldig drücke ich auf die drei. Mir geht das alles viel zu langsam und David scheint das auch zu denken, denn er knöpft meine Hose auf und schiebt seine langen Finger hinein.

"FUCK, David ...", keuche ich auf, drücke ihn an die Wand und beginne ihn wild zu küssen. Er reibt mich fordernd und bringt mich fast um den Verstand. War ich das letzte Mal auch so geil auf dieses freche Blondchen?
 

Ich schiebe meine Hände von hinten in seine verdammt enge Jeans. Versuche es zumindest.

Hilft nix! Auch seine Hose muss schnellstens geöffnet werden. Sonst bekomme ich noch einen Blutstau in den Händen. Oder er bekommt einen, an ganz anderer Stelle.
 

Ich will mir schon die Hose hinunter strampeln, als mich das PLING vom Fahrstuhl davon abhält.

Scheiße! Total vergessen!

David lässt von mir ab und zuppelt mir meine Hose etwas zurecht. Die Türen schieben sich ratternd auf und ich bin dankbar das niemand draußen davor steht.

Widerstrebend ziehe auch ich meine Hände aus den heißen Untiefen seiner Jeans und zerre den Süßen vor meine Wohnung, die genau gegenüber des Fahrstuhls liegt.
 

Als ich den Schlüssel hervorkrame, höre ich sein dunkles Kichern hinter mir. Er streicht mir über die Seiten und fängt erneut an in meine Hose zu greifen.

Verdammt, so wird das nichts!

Die Tür bleibt weiterhin verschlossen, da ich mich nun mit der Brust gegen sie lehne und mich seinen Berührungen hingebe. Heißer Atem streift meinen Nacken und ich bekomme eine feine Gänsehaut. Leicht fahren seine Lippen hinter meinem rechten Ohr entlang, lecken an der empfindlichen Haut, bevor er federleichte Küsse auf Hals und Nacken verteilt. Ich bewege meine Hüfte gegen seine, reibe gegen seinen harten Schritt.
 

"Willst du uns nicht bald mal in deine Wohnung lassen?", wispert mir ein eindeutig schon sehr geiler David zu. Zitternd versuche ich aufzuschießen, wobei mein Blick zwischen meine Beine fällt.

'Scheiße! Was macht der nur mit mir?'Ich verliere fast die Kontrolle über mich und kann ein lautes Stöhnen nicht unterdrücken.

Ich bin fast soweit!

Ich merke wie sich alles langsam in mir zusammen zieht. Ich bin kurz davor meine Wohnungstür mit weißen Spritzern zu dekorieren.

Verdammt! Egal, ich will es!
 

Mir fällt der Schlüsselbund aus der Hand und ich kralle mich stattdessen am Türknauf fest. Keuchend stoße ich in seine Hand.

Ich bin so nah!

Ich lege meinen linken Arm um uns herum, kralle meine Finger in seinen Rücken, schiebe uns noch enger zusammen, falls das überhaupt noch möglich ist. Zusätzlich stößt David mir fest gegen meinen Hintern, lässt mein Becken gegen seine Hand knallen und erhöht somit noch die Reibung.
 

"David ... ich ..." In mir zieht sich alles zusammen und ich kann es nicht länger zurück halten.

"Jaaaa! Ohhh FUCK....!" Laut stöhnend komme ich in seine Hand, verteile den Rest an meiner Tür.

David hält mich fest und stützt mich. Zum Glück, den meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding, während ich kleine bunte Punkte vor meinen geschlossenen Augenlidern tanzen sehe und gerade nicht weiß wo oben und unten ist.

Ich versuche erst einmal wieder Luft in meine Lungen zu bekommen.

"Das war so heiß", nuschelt David an meinem Rücken gelehnt. Verdammt! Ja, das war es!
 

Wir bleiben noch einen kurzen Moment lang so stehen. Er, eine Hand weiter in meinem Schoß, die andere um meinen Bauch, die ich jetzt mit meiner Hand umschließe und seine Finger mit meinen verschränke.

Irgendwas klappert, mich interessiert aber nicht im Geringsten was, als plötzlich: "Herr Schmitz! Haben Sie eben die Eingangstür so laut zugeknallt? Es ist mitten in der Nacht und Sie wissen doch, ich habe einen leichten Schlaf und ..." Der Rest bleibt ihr wohl im Halse stecken, denn meine 'nette' Nachbarin hat das Flurlicht angeschaltet und steht keine zwei Meter von uns entfernt. Ich halte meine Augen geschlossen, vielleicht sieht sie mich so nicht?
 

******

Kapitel 5 - Das 'erste Mal'

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 5 - Das 'erste Mal' (ohne Adult)

Jetzt geht es weiter mit den Beiden und der Nachbarin. Die hat ein Glück! *gg*
 


 

Kapitel 05 - Das 'erste Mal' (Ohne Adult)
 

~David~

Ach du Schande! Ich blicke erschrocken in ein faltiges, rundes Gesicht, das nicht minder erschrocken zurück starrt. Die Augen in diesem Gesicht werden immer größer, der Mund klappt nach unten und die Haut bekommt einen dunkelroten Ton.

Unsere Position kann eindeutiger nicht sein, da ich immer noch meine Hand in Jacks Schoß bewege.

Wenigstens kann sie von ihrem Standort aus nichts Genaues erkennen. Hoffe ich zumindest!
 

~Jack~

Ich spüre, wie mein blaues Wunder hinter mir erst zu Eis gefriert, sich aber dann schützend zwischen mich und meiner nervigen Nachbarin stellt. Er hält mich weiter fest im Arm und faucht in ihre Richtung: "Mit Ihrem lauten Geplärre haben Sie ja dann wohl den Rest des Hauses geweckt. Können Sie den keine Rücksicht auf beischlafende Nachbarn nehmen? Sie entschuldigen?"

Er bückt sich umständlich, drückt mich fester gegen die Tür, damit Frau Nachbarin nicht noch mehr Einblicke auf meine Teilnacktheit erhält und hebt meine Schlüssel auf.

Schnell schließt er auf (war ja klar) und wir fallen fast in meinen kleinen Flur. Laut knallt er die Tür hinter uns zu. Das war deutlich!
 

~David~

Ist mir das jetzt peinlich! Hoffentlich habe ich Jack nicht in Verlegenheit gebracht vor dieser Schnepfe! Ich weiß wie Nachbarn sein können. Unser Flurfunk funktioniert auch hervorragend. Besonderes Thema sind die zwei schwulen Brüder im 5ten Stock: Theo und ich. Ihr mögt gar nicht wissen, was die alles über uns erzählen.

Wenn mir das vor unserer Wohnung passiert wäre, dann ... nicht auszudenken!
 

~Jack~

Ich lehne mit dem Rücken an meinem Schuhschrank und blicke zu einem knall roten Blondschopf.

Eben noch so cool und nun schämt er sich? Ich grinse frech. Mit offenen Hosenstall muss das irgendwie dämlich aussehen, denn ich ernte von David nur ein scheues Lächeln.

"Ich glaube, deine Nachbarin bekommt gleich 'nen Herzkoller. So rot wie die eben war", sagt er und sieht mich entschuldigend an.

"Glaub mir, die war nicht halb so rot wie du es gerade bist."

"Shit!"
 

"Komm her", flüstere ich. Er stellt sich vor mich, legt seinen Kopf auf meine Schulter. Armes Hasi!

"Tut mir leid, falls ich dir jetzt Ärger bereitet habe."

Ich streichle über seine Stirn und verjage ein paar verirrte Haarsträhnen.

"Keine Sorge. Die ist Einiges von mir gewohnt."

"Ach? Lässt du dich öfter vor deiner Nachbarin vernaschen?"

"Hin und wieder ...", lache ich. Sein Gesicht spricht Bände.

"So ist das also!" Empört richtet er sich auf. "Das hätte ich nicht von Ihnen erwartet, Herr Schmitz!"

Gespielt beschämt lasse ich den Kopf hängen.
 

Weiche Finger legen sich sanft unter mein Kinn. Autsch! Ach ja, da war ja was! Mein Kopf wird angehoben und ich blicke wieder in die tiefe, blaue See. In meinem Bauch fängt es an zu kribbeln. Es ist nicht unangenehm, aber es irritiert mich ein bisschen.

David sagt irgendwas und kichert.

"Was?", frage ich dümmlich nach und verdränge meine merkwürdigen Körperfunktionen.

"Hörst du mir jetzt schon nicht mehr zu? Oder denkst du an deine arme Nachbarin?"

"Sorry. Hab nicht zugehört." Okay ... Verdrängen hilft nicht.
 

Ich schließe kurz die Augen um mich gedanklich von seinen Blauen zu lösen.

Augen wieder auf. Hilft auch nicht. Da sind sie wieder.

Aber wenigstens höre ich jetzt wieder was er sagt.

"Ich habe gesagt: Schmitz, du heißt Jack Schmitz?", verwundertes kichern.

Nun muss auch ich wieder lachen.

"Nein, also ja. Gestatten: Jacob Schmitz." Ich deute eine Verbeugung an.

Ein lautes Lachen dringt an mein Ohr.

"Dein Ernst? Sorry, aber ..." Weiteres Lachen.

Soll ich jetzt beleidigt sein? Ich entscheide mich für ja. Obwohl ich meinen Namen auch zum Lachen finde und mich noch heute frage, was sich meine Eltern dabei gedacht haben, mich nach einem meiner Opas zu benennen.
 

"Dann verrate mir doch mal deinen so wohlklingenden Namen, kleiner David." Mann muss sich ja nicht alles bieten lassen! Auch nicht von jemanden, der einen mit seinen blauen Augen bis zur Taubheit hypnotisieren kann.

"Mein wohlklingender Name lautet: David Müller."

David … Müller …

Na ja. Ganz alltäglich, eigentlich. Und trotzdem ... Müller.

"Was?" David hebt eine Augenbraue.

"Müller? Klasse!"

"Ja, toll. … Und?"

"Schmitz und Müller. Hört sich an wie 'ne Autowerkstatt. Oder wie ein Versicherungsbüro. Würde jedenfalls ein super Klingelschild abgeben. Hier wohnen 'Schmitz und Müller'." Mir fällt sogar schon ein Firmenlogo ein. Zwei gekreuzte [zensiert]
 

Als Antwort bekomme ich 'ne beleidigte Gusche zu sehen.

"Wenn dann bitte: 'Müller und Schmitz'!"

"Nee, das hört sich bescheuert an."

"Besser als Jacob Schmitz."

Nun zieh ich 'ne Gusche.

Er sieht mich an, ich sehe ihn an. Wie auf Kommando fangen wir laut an zu lachen. Die arme Frau Nachbarin! Bekommt heute wohl niemals ihren wohlverdienten Rentner-Schlaf.
 

Ich ziehe David zu mir und unterbreche unser Gelächter mit einem heißen Kuss. Genug gelacht. Zeit für ernstere Dinge.

Ich stürme mit meiner Zunge seinen Mund und bringe ihn damit zum Stöhnen. "Lass uns ... mmhh ... Schlafzimmer ...", wispere ich atemlos.

"Wo … lang?"

"Folgen sie mir, ... Herr Müller."

Ich schiebe mich an ihm vorbei und laufe voraus. Im Gehen ziehe ich mir schnell mein Shirt über den Kopf.

"Hey, das ist meine Aufgabe!", plärrt es hinter mir.

Ich blinzle kurz in seine Richtung und schiebe mir meine Hose bis zum Hintern hinunter.

"Und? Fällt das auch in deinen Aufgabenbereich?"

Einer von Davids Schuhen fliegt an mir vorbei. Danach der Zweite. Mutig! Knallt mir so ein Teil an den Kopf, ist Schluss für heut. Noch mehr Treffer hallte ich auf keinen Fall nicht mehr aus.
 

"Wenn du meine Arbeit übernimmst, muss ich halt deine übernehmen." Schon fliegt ein violettes Top auf mich zu.

"Na dann lass mal sehen", erwidere ich, während auch ich meine Schuhe von den Füßen streife. Gut, dass ich nur Sneakers trage.

David kontert mit seiner Hose. Betörend langsam rutscht sie von seiner Hüfte und gibt mir auf diesem Weg den Blick auf seinen gut ausgefüllten Slip frei.

Da steht er nun: nur noch mit diesem klitzekleinen delikaten Stück Stoff bekleidet.
 

Okay, genug ist genug! Das hält ja der stärkste Mann nicht aus!

Ich strample mich schnell aus den Rest meiner Kleidung, schnappe mir sein Handgelenk und zerre ihn hinter mir her ins Schlafzimmer.
 

Wir beginnen uns erneut zu küssen und landen eng umschlungen in meinem Bett. Ich liege auf ihm, schiebe meine Finger unter den Bund seiner Unterhose und streichle sanft seinen Schaft entlang. Mein Süßer windet sich unter mir und drückt mir sein Becken entgegen.

"Mehr ...", fleht er heiser.

Das kann er haben! Langsam lecke ich mit meiner Zunge über den Stoff, sauge leicht daran, bis David erschaudert und beginnt, seine Hände in meinen Haaren festzukrallen. Ich schiebe das störende Textil über seine sehnigen Beine.

Mit halb geschlossenen Augen liegt er nun vor mir, nackt, und schaut mich flehend an.

Ich lege mich neben ihn und lasse meine Hand über seinen Brustkorb fahren. Heute Nacht will ich mir Zeit lassen. Schließlich habe ich eine Menge wieder gut zu machen!
 

Leicht knabbere ich an seinem Schlüsselbein, sauge seinen Duft ein. Ein komisches Quieken lässt mich lächeln, als ich über seine Seiten streichle. Stimmt, da ist ja jemand kitzelig!

David dreht sich auf die Seite und zwickt mir in den Bauch.

"Hey, das tat weh!" Ich reibe mir die 'schmerzende' Stelle. Etwas zu ernst sieht er mich an.

"So sehr hat's nun auch nicht weh getan", gebe ich kleinlaut zu. Was hat er denn?

Er seufzt. Schließt die Augen. Entweder bin ich doof, oder ich verstehe den Kerl nun wirklich überhaupt nicht.

Vorsichtig streichle ich seine Wange. Ah, er grinst.

"Was bedrückt Sie denn, werter Herr Müller?"

Blaue Augen öffnen sich. "Ich frage mich, wie es nun weiter gehen soll, geehrter Herr Schmitz."

"Eigentlich wollte ich jetzt pennen. War ein harter Abend." Zur Bestätigung gähne ich herzhaft.

"Dann gute Nacht", grinst mich David an und tippt auf eine sehr empfindliche Körperstelle. Zischend zieh ich die Luft ein.

"Okay! Ist ja gut! Was meinst du mit: 'Wie soll es nun weiter gehen?' Hm?"
 

Ich reibe mich an seinem göttlichen Körper und sehe ihn erwartungsvoll an.

"Weil das letzte Mal nicht ... weil ich so scheiße war", flüstert er. "Was hab ich falsch gemacht?"

Um einen neutralen Gesichtsausdruck bemüht, schaue ich in sein ebenmäßiges Gesicht.

"Du hast mich nicht kommen lassen." Knapp und einfach.

"Doch! Du hast doch ... ich dachte ...", er scheint angestrengt nachzudenken. Erschrocken schaut er mich an.

"Ich bin eingeschlafen." Bingo!

"Jepp, und du hast mich vollgesabbert." Das musste jetzt sein. Bin schließlich kein altes Kopfkissen.

"Oh Fuck!" David sinkt in sich zusammen.

"Na, ist doch jetzt nicht mehr so wild", versuche ich ihn aufzuheitern. Doch sein Blick wird immer jämmerlicher. Nicht heulen! Wehe!
 

Er heult nicht. Dafür brummt er etwas vor sich hin, das ich nicht verstehen kann.

"Was?" Ich strecke meine Lauscher in seine Richtung.

"... doch noch nie ..."

"Was hast du noch nie?" Gut, dass ich liege, meine Knie werden weich und das Zimmer fängt an sich zu drehen. Ich werde ihm doch nicht sein erstes Mal versaut haben! Ich bin ein Arsch!

Aber so wie er sich an mich ran gemacht hat, hätte ich niemals gedacht, dass er noch 'ne Jungfrau ist! Vor allem, weil ich meine Finger von unberührten Kerlchen lasse. Man sieht ja was dabei rauskommt!
 

Ich muss wohl sehr dumm aus meiner nicht vorhandenen Wäsche gucken, denn David wagt ein kleines Lächeln.

"Erfahrungen habe ich schon vorher gesammelt." Uff. Was'n Glück! "Vor dir war da noch jemand, allerdings war ich da Passiv."

Bei mir rattert es im Hirn.

Jemand? Einer?

"War auch nicht so toll. Beim nächsten Mal wollte ich sicher sein, dass ich an einen netteren Kerl gerate. Und dann, nach einiger Zeit, hab ich dich gesehen. Du hast mit diesem ... Benny heißt er, richtig?" Ich nicke abwesend. "Du hast mit ihm getanzt und warst nur am lachen. Da dachte ich: das ist ER. Den Rest kennst du ja." Verlegen senkt er den Blick.
 

~David~

Okay, nun habe ich es ihm gesagt. Ich bin noch fast unerfahren. Etwas, was die meisten Kerle abschreckt. Oder besser gesagt: Es schreckt die ab, an denen ich interessiert bin. Wahrscheinlich wäre er erst gar nicht mit mir gekommen vor zwei Wochen, wenn er es gewusst hätte. Vielleicht schickt er mich sogar jetzt wieder weg. Ich kann Jack immer noch nicht richtig einschätzen.
 

Mit großen Augen starrt er einen Unsichtbaren Punkt an der Wand gegenüber an, scheint nachzudenken. Über was? Keine Ahnung! Ich will es gar nicht wissen, glaube ich ...

"Und dann mach ich so einen Mist", flüstert Jack plötzlich leise. Mir fällt ein Stein vom Herzen.
 

~Jack~

Ich liege da wie versteinert. Aber woher sollte ich wissen, dass ... Scheiße!

"Und dann mach ich so einen Mist", sage ich mehr zu mir selbst.

Weiche Lippen legen sich auf meine. Scheint so, als will mich jemand trösten. Obwohl ich derjenige welcher sein sollte, der zum Trösten verdonnert wird.

Sanft küssen wir uns, lassen träge unsere Zungen miteinander spielen. Meine Finger fahren durch blonde, glatte Haare, beenden ihre Reise erst, als sie im Nacken ankommen und dort zart über die weiche Haut streicheln.

David streift über meine Oberschenkel die ich auseinander gleiten lasse und seinen Körper mit meinen Beinen umschlinge, als er sich auf mich legt.
 

Wir scheinen eine Ewigkeit so zu liegen, denn als wir uns wieder voneinander lösen, atmen wir beide schwer.

"Dein erstes Mal war also nicht so berauschend?", stelle ich fest, als ich wieder etwas zu Atem gekommen bin. Sein Nicken reicht mir als Antwort. Ich schiebe seinen Knackarsch von mir runter und krame die Kiste unter meinem Bett hervor.

"Was hast du da?" Neugierig ist er wohl auch noch?!

"Nichts für kleine Blondinen. Husch, weg da!" Ich schubse ihn sanft zurück in die Kissen.

"Menno!" Beleidigt zieht er einen Schmollmund. Fuck, wie niedlich!

Hab ich das gerade gedacht? Ich bin eindeutig nicht mehr zu retten!
 

Ich muss nicht lange suchen, bis ich alles gefunden habe. Die Gleitcreme und 'ne Handvoll Gummis, sicher ist sicher, fliegen auf die Matratze.

"Den Rest zeig ich dir nächstes Mal." Überrascht stelle ich fest, dass ich das wirklich will: Ein nächstes Mal. Es wird also ein nächstes Mal geben. Shit!
 

~David~

Zu schade! Ich hätte gerne gewusst was er da vor mir verstecken will. Allerdings habe ich keine Zeit darüber nachzudenken, denn die Aussicht auf ein nächstes Mal, bringt mich total durcheinander. Als mir dann auch noch einige bunte Tütchen um die Ohren fliegen, denke ich an rein gar nichts mehr. Nur noch an meinen Jack der sich jetzt wieder zu mir dreht und dreckig grinst. In der Hand eine Tube Gleitgel.
 

Und obwohl ich aufgeregt auf das Kommende warte, es kaum noch aushalten kann, habe ich trotzdem Angst.

Wie vorhin gesagt, ich hatte mein erstes Mal mit einem Vollarsch. Und es war nicht gerade angenehm.

Er hat mir weh getan und mich nur für seine Befriedigung benutzt.

Ich versuche nicht dran zu denken. Mit Jack wird das anders. Ja, da bin ich mir sicher!
 

***
 

~Jack~

Als ich wieder einigermaßen klar denken kann, drängt sich mir eine Frage auf: Was, zum Teufel, war das??
 

Noch etwas benommen ziehe ich mich vorsichtig zurück und lasse mich auf den Rücken rollen. Mir ist tatsächlich schwarz vor Augen geworden! Bin ich Ohnmächtig gewesen? Keine Ahnung. Das eben hat mich total Geflasht! Das war kein Orgasmus, dass war ... Echt keine Ahnung!

Den Sex, den ich vorher gehabt habe, ist im Vergleich dazu ein Kaffeekränzchen bei Oma Inge gewesen. Langweilig, mit trockenem Kuchen und koffeinfreiem Kaffee.
 

Neben mir beginnt David zu seufzen. Ich merkte jetzt erst, dass unsere Hände immer noch ineinander verschränkt sind. Sein Daumen streichelt über meinen Handrücken. Fühlt sich gut an. Ich will mehr!

Mit der freien Hand versuche ich mich von dem Kondom zu befreien. Aber ich bin im Moment wohl zu doof dazu. David kichert und hilft mir. Im hohen Bogen fliegt es dann durchs Zimmer, direkt ein den Müllkorb.

Was für ein Angeber! Das Taschentuchknäuel von mir vorhin liegt immer noch brav daneben und lacht mir frech zu.
 

"Treffer und versenkt", grummle ich leise.

"Das gleiche könnte ich über dich sagen." Ich verstehe erst mal gar nichts. "Das eben war ... WOW!"

David kuschelt sich an meine Brust. "Ja. WOW", wiederhole ich und fange an zu grinsen. Ja, das war es!
 

Ich ziehe die Bettdecke über uns und drücke ihn fester an mich. Sanft lasse ich meine Fingerspitzen über seinen Arm gleiten. Ein leises Murmeln unterbricht seine ruhigen Atemzüge.

"Was ist? Du willst doch wohl nicht schon einschlafen?" David öffnet seine Augen und schaut mich erschrocken an. Ich grinse ihm breit entgegen. Das Blau seiner Augen wird dunkler, das tobend blaue Meer scheint mich verschlingen zu wollen.

"Na warte! Ich zeig dir, wer hier zuerst vor Erschöpfung einschlafen wird!" Er wirft sich auf mich und wir fangen laut an zu lachen.
 

Meine arme Frau Nachbarin! Es ist fast vier Uhr Morgens. Und sie hat doch einen so leichten Schlaf!
 

******

Kapitel 6 - Nach Regen folgt Sonnenschein. Oder war's umgekehrt?

So langsam wird es ernst. Nur weiß das Jack noch nicht so ganz. *gg* Macht euch jedenfalls auf einige Tränchen gefasst. David hat wieder wasserfallartige Tränenergüsse. Sorry, aber so ist er nun mal.
 


 

Kapitel 06 - Nach Regen folgt Sonnenschein. Oder war's umgekehrt?
 

~Jack~

Helle, orangefarbene Flecken schimmern durch meine geschlossenen Augenlider. So was nervt! Und das gleich am frühen Morgen!

Welcher Unmensch hat die Vorhänge nicht zugeschoben? Dieser Idiot! Anscheinend sollen meine Augäpfel verschmoren, den die brennen entsetzlich, als ich versuche zu erkennen wo ich bin.

Ein kurzer Blick genügt allerdings, um zu erkennen, dass ich mich in meinem Bett befinde.

Augen schließen, durchatmen, Decke über'n Kopf ziehen. Das lindert hoffentlich die brennende Lichterflut.
 

Ich zerre am Deckenzipfel, versuche sie hoch zu ziehen, komme aber nur bis zum Kinn. Irgendwo hängt meine Decke fest. Ich taste umher, doch bevor ich das Etwas finde, was meine festklemmende Decke erklärt, donnert mir was ins Gesicht. Ich halte die Luft an und reiße die Augen auf. Heller Schmerz zerbröselt meinen Sehnerv. FUCK!

Ich versuche mich auszusetzen, was auch nicht klappt. Etwas liegt auf mir! Es muss schon länger dort liegen, was ich aber nicht gemerkt habe.

Ich blinzle vorsichtig, vielleicht kann ich ja was erkennen.
 

Oh, süße Erinnerung! Als ich den Grund meiner Bewegungsunfähigkeit erkenne, fällt mir die vergangene Nacht wieder ein.

David liegt auf mir, den Kopf auf meiner Schulter, halb in seiner Armbeuge verborgen. Die dazugehörige Hand liegt neben meinem Kopf. Wahrscheinlich war sie für meine Backpfeife eben verantwortlich.

Die Sonne lässt Davids blondes Haar leuchten, seine helle Haut sieht so verdammt verführerisch aus und die Haare auf seinem Arm stehen leicht ab. Er hat eine Gänsehaut. Friert er? Ich nehme meinen Kampf mit der Bettdecke wieder auf und gewinne dieses mal. Vorsichtig, damit ich ihn nicht wecke, ziehe ich sie weiter über uns. Gerade soweit, dass ich noch sein Schlafendes Gesicht beobachten kann. Hat er gerade gelächelt? Scheint so. Ich blase leicht auf seine Stirn.
 

"Isn bu. Bn wchn", kommt's aus seinem Munde.

Bitte was?

Er wird wach und lächelt mir müde zu.

Die Sonne scheint, blauer Himmel, blaue Augen. Was braucht ein Mensch mehr?

Der Schmetterlingsschwarm in meinem Bauch scheint auch zu erwachen und quält mich mit seinen flatternden Flügelchen, die rücksichtslos in meinen Bauch Morgengymnastik zu betreiben scheinen.
 

"Guten Morgen, Herr Müller. Würden Sie bitte den eben gesprochenen Satz nochmal auf Deutsch übersetzen?" Sein Wuschelkopf erhebt sich leicht. "Ichn... oh." verlegen schaut er auf meine Schulter.

Das braucht er nicht zu übersetzen. 'Ichn oh' soll wohl heißen: Scheiße, ich hab dich wieder vollgesabbert.

Hurra, ich hab mir 'nen Hund angelacht!* An meiner Schulter wird es kalt. Allerdings nicht nur wegen des nassen Flecks darauf.
 

Ein süßer Waschbrettbauch kreuzt mein Sichtfeld, als David sich über mich beugt und in die Kleenexbox greift.

"Sorry ... wollt ich nich ..." Hektisch reibt er mich trocken, sein Kopf Tomaten-knall-rot. Passt schön zu der orangenen Morgensonne.

"Du hast da was übersehen."

Er schaut zu mir auf. "Wo?"

Ich beuge mich zu ihm, greife sein Kinn. "Genau hier ..." und lecke über seinen Mundwinkel.

Verdattert sieht er mich an. Seine blonde Kurzhaarfrise steht nach allen Himmelrichtungen ab. Wie kann dieser Mann nur so verdammt niedlich sein? Und wieso, verdammt nochmal, macht mir das nichts aus? Im Gegenteil! Jeden anderen hätte ich schon längst aus meiner Wohnung geschmissen! Aber David hätte ich am Liebsten noch viel länger bei mir.
 

Als ob das noch möglich wäre, steigert sich der Rotton in Davids Gesicht noch etwas. Nun langt es aber mal! Es kommt sicher bald zu Blutverlust in anderen Körperregionen.

"Scheiße, ist mir das peinlich", schlüpft es ihm über die süßen Lippen.

"Scheiße, ist mir das egal", lache ich leise. Ich lache genau darüber. Das es mir stinke egal ist.

Vor zwei Wochen hab ich mich noch so drüber aufgeregt und nun? Ich grinse fies.

"Ich hatte gestern dein Sperma im Gesicht. Da macht mir ein bisschen Spucke doch nichts aus."

Verwundert stelle ich fest, dass David nicht weitere Rottöne testet, sondern mein Grinsen erwidert.

"Dann lass mich mal feststellen, ob mir das auch so gut gefällt wie dir." Fest greift er mir zwischen die Beine.
 

Himmel! Erschrocken keuche ich auf. Kalte Hände!

Ich lege mich wieder auf die Matratze und spüre auch schon seinen heißen Mund um meinen Schwanz, der mich anscheinend wärmen soll, nach der kalte-Händchen-Attacke. Ich schließe meine Augen und gebe mich ganz seiner flinken Zunge hin, welche doch schon recht munter ist, so früh am Tag.
 

***
 

~Jackt~

Sex am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen, oder nicht? Bei mir scheint es zu wirken und auch David schnurrt zufrieden an meiner Seite. Auch wenn es schon eher Mittag ist als Morgen, verlassen wir Kummer- und Sorgenfrei mein Bett, um gemeinsam zu Duschen.
 

"Wirf mir mal das Shampoo her", rede ich laut, damit das rauschende Wasser meine Worte nicht mit sich in den Abfluss spült.

"Geht nicht", bekomme ich als Antwort.

"Und warum nicht?"

"Hab keine Hände frei."

"Das hättest du, wenn du mich mal loslassen würdest", stelle ich fest. Zwei beleidigt blaue Seen schauen zu mir auf. Ich habe das Gefühl zu ertrinken. Was aber nicht an der Wasserbrause über mir liegt.
 

"Was bekomme ich dafür?" Gesäuselte Worte an meinem Ohr.

"Ein spendiertes Frühstück. Oder eher Mittagessen."

"Und wenn ich das nicht will?"

"Dann versohle ich dir den Hintern. Shampoo her! Hop hop!" Es klatscht laut, als ich meine Hand auf eins seiner Hinterbäckchen sausen lasse.

"Frechheit! Sklaventreiber! Einmal vögeln und du denkst, ich gehöre dir!? Soll ich auch noch deine Wohnung putzen?" David zieht 'nen Flunsch und dotzt mir die Shampooflasche an den Kopf.

"Nein, aber du stehst näher an meinen Duschsachen."
 

Etwas von dem grünlichen Shampoo landet in meiner Handfläche. Ich verreibe es etwas und beginne den kleinen, schmollenden Sturrkopf vor mir die Haare einzuseifen. Mit leichten Druck massiere ich seine Kopfhaut.

"Wieder besänftigt, der Herr?", kichere ich leise, nachdem ich das Wasser abgestellt habe.

Er lehnt sich an mich und scheint meine Behandlung zu genießen.

"Besser als beim Friseur", haucht er mir an meine Brust.

"Ich hoffe doch, dass du beim Friseur nicht mit unter die Dusche musst?!"

Kichernd legt er seine Arme um mich. "Nee, mein Friseur ist eine Hete."

Ich muss lachen. "Sachen gibt's!"
 

***
 

~David~

Der komplette Vormittag war der reinste Traum! Wer hätte das gedacht, nach dem gestrigen Abend? Ich mit Sicherheit nicht!
 

Nachdem ich so, sagen wir mal, feucht aufgewacht bin, haben Jack und ich noch eine ganze Weile zusammen im Bett gekuschelt und ... nun ja, Frühsport gemacht.

So ausgeglichen war ich schon ewig nicht mehr! Und Jack?! Jack wohl auch nicht, denn er war nur am Grinsen und Lachen. Oder am Stöhnen ... Anderes Thema!
 

So hätte es auch schon vor zwei Wochen sein können, wäre ich nicht so dumm gewesen! Ehrlich gesagt, war ich ganz schön selbstsüchtig. Aber wahrscheinlich ist sowieso besser so, dass das mit uns nicht schon eher geklappt hat. Wer weiß, wie das noch ausgegangen wäre!

Aber alles Jammern bringt eh nichts! Und jetzt ist ja alles wieder gut!
 

Nachdem wir noch bestimmt eine Stunde unter der Dusche verbracht haben (wirklich sauber sind wir dabei nicht geworden ...), sitze ich nun in der Küche und beobachte Jack, wie er nach etwas Essbaren sucht. Anscheinend hat er kein Glück dabei, denn er sieht das erste Mal heute unglücklich aus.
 

~Jack~

Ein Blick in meinen Kühlschrank bring Ernüchterung. Natürlich ist der leer! Mein Frühstück besteht sonst immer nur aus Kaffee und eventuell mal 'nen Joghurt. Für heute Mittag hatte ich eine Ofenpizza vorgesehen. Einkaufen ist mir gestern zu sehr gegen den Strich gegangen. Da hatte ich entschieden, dass mir eine kleine Pizza am Sonntag langt. David ist da natürlich noch nicht mit eingeplant gewesen!
 

"Dann teilen wir uns die Pizza einfach." Ich schaue zu David, der mich bei meiner Suche abgelöst hat und mittlerweile meinen Eisschrank durchsucht.

"Und dir reicht das? Nach den Turnübungen gestern und heute brauche ich jedenfalls was Ordentliches."

Ich überlege. Auf was hätte ich mal Hunger? Doch das Wichtigste ist: Wo gibt es was Gutes zu Futtern, ohne das mir ein Bekannter über den Weg läuft, und wo wir uns gefahrlos die Bäuche vollschlagen können?

Ich habe keinen Bock auf Herumgetratsche. Vor allem weiß ich ja nicht, wo mich das hier mit David noch hinführen soll. Soll es denn überhaupt wo hinführen?
 

Ich blickte wieder zu meinem Blauauge, der sich gerade wie ein kleines Kind freut. Er hat ein Eis entdeckt!

"Kann ich das essen?" Er strahlt mich an und schwenkt ein Capri-Eis vor meiner Nase, während der Kühlschrank anfängt zu piepen. Erschrocken blickt David zu dem piepsenden Ungetüm.

"Hab ich was kaputt gemacht?", fragt er und hört auf mit dem Eis zu wedeln.

"Nee. Mach die Tür zu. Dann hört der schon auf."

Gesagt, getan. Der Kühlschrank gibt Ruhe.
 

Er setzt sich mir gegenüber an den Küchentisch, schält die Eisverpackung auf und lutscht genüsslich am Eis. Seine Zunge leckt über seine Lippen, um kleine Eiströpfchen einzufangen, die ihm an den Lippen runtertropfen.

Wenn ich ihn jetzt küssen würde, würde sein Mund bestimmt nach Orangen schmecken ...

Ich starre dem Schauspiel gebannt zu. Ich könnte ihn jetzt packen und zu mir über den Tisch ziehen. Seinen Mund stürmen, endlich wieder diese weiche, freche Zunge spüren.

Seine Kleidung hätte ich im Nullkommanichts von seinem Körper geschält! Mit dem Eis hätte ich dann ganz andere Dinge angestellt. Vielleicht ... Oh Fuck!
 

Meine Hose wird eng! Wahrscheinlich sieht man mir auch im Gesicht an, was sich gerade alles in meinem Kopf abspielt, denn Davids Stimme dringt in meinen Gehörgang.

"Ist was? Hab ich gekleckert?" Er schaut an sich hinunter, untersucht sein Shirt nach eventuellen Eisflecken.

"Ich will dein Eis." Gierig beobachte ich, wie das süße, klebrige Zeug langsam an seinem Finger entlang tropft.

"Das Bisschen esse ich jetzt noch selbst!" Frech grinsend beißt er demonstrativ ein großes Stück ab.

"Uhhh ... Fuuu ... kalt ...", hechelt er auch gleich.

"Wer zu gierig ist ..." Ich fange an zu lachen und schaue zu, wie er mit seiner Hand wedelt. Umständlich kaut er auf dem Eis herum, bis er es herunter schluckt.

"Hättest du mal mit mir geteilt!"

"Ich schiebe dir gleich den Rest in deinen Arsch!", brummt er sauer.

"Das hatte ich eigentlich mir dir vor." Ich schnappe mir seine Hand mit dem Eis und lutsche die geschmolzenen Tröpfchen von seinen Fingern.

"Versauter, alter Mann", schnurrt er mir ins Ohr.
 

Bitte??? Okay, versaut kann ich verstehen. Aber: "ALT? Für wie alt hältst du mich?"

Nachdenklich runzelt Blondie die Stirn.

"Wenn ich da jetzt drauf antworte, schmeißt du mich aus deiner Wohnung." Ich beiße in seinen Zeigefinger. "Aua!"

"Du fliegst gleich aus'm Fenster, wenn du nicht antwortest." Ich spiele beleidigt, und lehne mich in meinem Stuhl zurück.

"Auf jeden Fall bist du älter als ich", meint David.

"Sagt wer?"

"Sag ich."

"Und wie jung bist du demnach?" Nun bin ich gespannt!

Oh Gott, bitte lass ihn Volljährig sein! Wann ist er von zu Hause ausgezogen? Mit 17?

"Ich werde nächsten Monat 19."
 

Eindeutig zu Jung für meinen bisherigen Geschmack! Von Teens lasse ich normal die Finger. Na gut, ich frage nicht jedes Mal nach dem Alter, will es auch nicht immer wissen. Aber für 'ne längere Beziehung ist er mir echt noch zu jung. Allerdings ...

"Ich bin dir zu jung." Keine Frage. Eine Feststellung. Ich will nicken, tu es aber nicht. Sehe nur wieder tief in seine Augen. Die Schmetterlinge haben sich allem Anschein nach fleißig weiter in meinem Bauch vermehrt. Da herrscht wohl ein günstiges Klima für Bauchschmetterlinge.

Wie macht er das nur? Was hat er nur an sich, dass mir so gut gefällt?
 

Sein Seufzen reißt mich aus meinen Gedanken.

"Und? Wie alt bist du nun? Oder soll ich weiter raten?" Sein Ton gefällt mir nicht! Ist er sauer? Traurig? Wahrscheinlich etwas von beiden. Mit den Fingernägeln knibbelt er an dem Holzstiel seines Eises herum, schaut Teilnahmslos zu, wie sich kleine Holzfäden lösen. Tropf. Bald ist das Eis geschmolzene Geschichte.

"Ich bin im Mai 25 geworden." Keine Reaktion von David. Ich werde unsicher. Anscheinend habe ich wieder Mist gebaut.

"Schön. Hast du gefeiert?" Natürlich habe ich das, aber ist das wichtig?
 

Was zu viel ist, ist zu viel! Da Nachdenken mich nicht weiter bringt muss ich handeln! Ich greife nach seinen Händen und werfe das Eis ins Spülbecken neben mir. Sogar ich treffe hin und wieder mal.

Klebrig und nass wie seine Finger sind, küsse ich sie. Einen Finger nach den Anderen lasse ich in meinem Mund verschwinden, so lange, bis jeder wieder Eis- und klebefrei ist.

Perplex hält David still und verfolgt mein Zungenspiel.

"Was soll das? Warum machst du das andauernd?"

Ich schaue auf, sehe in ein Gesicht, welches schon wieder kurz vorm Heulen ist.
 

"Was mache ich andauernd?" Ich will mich zu ihm rüber beugen, die kleine Träne wegwischen, die sich gerade gelöst hat. Doch er reißt seine Hände los und steht auf.

"Ich geh besser." Er schluckt hart. "Scheiße ... Du musst mich doch für völlig durchgeknallt halten!"

Eigentlich denke ich eher, ich knalle gerade durch! Bevor ich aber was sagen kann, ist er auch schon an mir vorbei aus der Küche gerannt. Verstehen tu ich gerade nur noch Bahnhof und der scheint mir eben vor der Nase weggefahren zu sein! Genau wie David!
 

******
 

*Fara: Na sage ich doch. Rottweiler.

Jack: Eher ein kleiner Chihuahua *griiiins*

David: Grrrrrrrr

Jack: Aus, David! Böser David!

Kapitel 7 - Sie nannten ihn Betty

JA! Endlich kommt Betty! Vielleicht erratet ihr ja, wer mir bei ihr die ganze Zeit im Hinterkopf herumgespukt ist. Bettys ungewolltes Vorbild, ist eigentlich eine Sie. Verstehe das mal einer!

So, jetzt will ich euch mal nicht weiter nerven. Viel Spaß beim weiterlesen!

*Lauf Jack, lauf!!!* Ob er David einfängt? In seinem Alter ist er auch nicht mehr der Schnellste ... hihi
 


 

Kapitel 07 - Sie nannten ihn Betty
 

~David~

Ich habe mal wieder alles vermasselt. Scheiße! Was ist nur falsch an mir? Oder mit mir? Dabei ist die ganze Nacht und der anschließende Morgen einfach nur unbeschreiblich schön gewesen! Ich habe mich wohl gefühlt und hatte das Gefühl, Jack ginge es genau so!

Und dann das!

Der Ausdruck in seinen Augen hat mir gereicht! Hätte ich mir gleich denken können, dass ich ihm zu jung bin! Was auch immer ihn dazu bewogen hat, mich bis jetzt zu ertragen, es scheint vorbei zu sein. War ich für ihn doch nur eine Nummer für zwischendurch? Oder hat er mir einen letzten Mitleidsfick geschenkt?
 

Egal! Auch wenn ich jetzt als hysterische Kuh abgestempelt bin, ich muss hier raus! Bestimmt ist er froh, wenn ich gleich aus seiner Wohnung verschwunden bin!

Ich stehe schon an der Eingangstür und bücke mich nach meinen Schuhen, als mich ein lauter Knall erschrocken inne halten lässt.
 

~Jack~

'Steh auf und geh ihm nach!'Da meine innere Stimme immer recht hat, gebe ich meinen Beinen den Befehl zum Aufstehen. Doch die scheinen nichts davon mitzubekommen, denn als ich mich aufsetze und David hinterher sprinten will, bleibe ich mit dem Fuß am Stuhl hängen und knalle der Länge nach auf den Küchenboden. Der Stuhl folgt meinem Beispiel und landet auf mir.

Autsch!
 

Wäre ich gestern doch nur Einkaufen gegangen! Ich hätte einen gemütlichen DVD-Abend machen können. Eventuell noch Benny dazu eingeladen. Gut gekocht*, früh ins Bett. Und heute einfach faul auf dem Sofa liegen.

Stattdessen krieche ich jetzt in meiner Küche herum und überlege, wie ich es jetzt noch schaffen soll, meinen kleinen Blondschopf aufzuhalten.
 

Aufgeregtes Getrappel ertönt neben meinem Kopf. Starke Arme versuchen mich hoch zu ziehen.

"Oh nein! Jack! Alles Okay? Hast du dir weh getan? Ist dir schlecht? Tut dein Kopf weh? Sag doch was!" Würde ich ja, aber gegen diese Wörterflut komme ich nicht an. Besonders nicht nach diesem Sturz. Alles dreht sich vor meinen Augen. Und mein Kinn protestiert auch schon wieder.

Er tastet mich wüst und hektisch ab. Falls was gebrochen wäre, ist das bestimmt keine gute Art, es zu testen!
 

"Mir geht's gut. Hab mich mit den Armen abgefangen." Schon werden meine Arme gründlich untersucht.

"Du gibst einen miesen Arzt ab", stelle ich belustigt fest.

"Verdammt, Jack!" Leicht schüttelt David den Kopf und fällt mir um den Hals.

Ich erwidere seine Umarmung. Ziehe ihn an mich und drücke genießend meine Nase in sein Genick.

"Du riechst so gut ..." Ich spüre wie er zittert. "Hör auf schon wieder zu heulen."

"Mach ich gar nicht." Sein schniefen sagt was anderes. "Hör du lieber auf, mir immer so widersprüchliche Signale zu geben ..." Schnief, hicks.
 

Er scheint verdammt nah am Wasser gebaut zu sein. Heulende Kerle konnte ich noch nie leiden. Ich mag keine jungen, heulenden Blondinen die vor allem davon laufen. Mit großen Schlägertypen als Bruder. Ich hasse Jungfrauen ohne viel Erfahrung im Bett. Scheiße! Ich hasse sogar den Namen Müller! Mein Deutschlehrer hieß Müller. Ein totales Arschloch!

Trotzdem: David hasse ich nicht. Ich mag ihn mehr als mir lieb ist. Nur deshalb liege ich hier halb zerschmettert vom Sturz und Bruder Theos Kinnhaken auf meinem Küchenboden und schere mich einen Scheißdreck darum. Hauptsache, die Heulboje bleibt hier! Bei mir.
 

Ich streichle sanft über seinen Rücken versuche ich ihn zu beruhigen.

"Bevor du wieder wegrennst und ich mir wegen dir wieder alle Knochen brechen lassen muss, sagst du mir bitte was los ist."

Kleine Schauer jagen mir über den Rücken als er nun anfängt leise zu lachen. Wenigstens etwas!

"Was hab ich den wieder falsch gemacht, mein süßer, kleiner David?", frage ich vorsichtig nach.

"Ich bin dir zu jung. Das hast du doch selber gesagt ..."

"Das hab ich gar nicht gesagt." Soweit mein Hirn keinen Schaden von den Ereignissen der letzten zwei Tage genommen hat, wobei ich mir da echt nicht sicher bin, habe ich nichts in dieser Richtung gesagt. Jedenfalls nicht laut. Aber Gedacht. Kann er ja nicht wissen.
 

"Das musstest du nicht. Ich hab es dir angesehen."

Wenn ich jetzt nichts erwidere, endet das hier bestimmt wieder in einer Katastrophe und ich breche mir endgültig mein Genick dabei.

"Ja, hab ich ..." Warum sollte ich lügen?

Er strampelt sich von mir los und will aufstehen, doch ich halte ihn fest. Ich bin stärker.

"Was mach ich dann noch hier?", schnieft er wieder und zappelt weiter.

Habe ich nicht gesagt, er solle nicht immer gleich wegrennen? Zumal ich doch noch gar nicht meinen Satz beendet habe. Kann ja nicht jeder so schnell quasseln wie Herr Müller! Deutsch scheint denen zu liegen.
 

"Weil es mir egal ist, dass du noch grün hinter den Ohren bist." Oh ja! Das ist er noch eindeutig!

Er sieht mich an. Glaubt er mir? Anscheinend ja, denn er wischt sich lächelnd einige Tränen weg.

"Na dann."

Na dann ... Wäre das auch geklärt.

Na dann.

"Na dann", sage ich noch einmal laut.

Welcher Idiot sagt denn zu so einer hinreisenden fast-Liebeserklärung, na dann???
 

"Wir sind unmöglich!" Wie ein Huhn fange ich an zu gackern. Was für ein Wochenende!

"... Was denn? Was ist so lustig?" Kleine Fältchen tauchen zwischen seinen Augenbrauen auf. "Sag schon! Ich will mitlachen." Kann er doch. Aber ich bin mal nicht so.

"Weil wir echt Idioten sind! Sitzen hier, so dämlich wie wir sind, auf dem Fußboden, der eine bricht sich fast alle Knochen, zum zweiten Mal wohlgemerkt!, der Andere ist nur am Heulen. Und, um den noch die Krone aufzusetzen, scheinen wir echt ein Talent dafür zu haben, aneinander vorbeizureden. Ich bin froh, wenn die Woche rum ist. Es kann echt nur besser werden!" Ich gackre weiter, David lächelt nicht mal.
 

Shit! Scheiße! Ich geb's auf! Sollte er wieder losheulen und vor mir flüchten, lasse ich ihn gehen. Ist wohl besser für David. Entweder, er versteht mich nicht, oder ich ihn nicht. Ich scheine ihm nur weh zu tun. Wenn auch ungewollt.

Aber: Kann ich ihn so einfach gehen lassen?
 

~David~

Verstehe einer mal diesen Mann! Liegt es doch am Altersunterschied?

Keine Ahnung, aber diese Gefühlsachterbahn lässt mich bald schneller altern, als mir lieb ist.
 

Ich höre Jacks verwirrenden Wortschwall zu, noch nie hat er so viel auf einmal mit mir geredet!, und versuche allem zu folgen. Aber das Einzige, was ich wirklich verstehe ist:Ich bin froh wenn die Woche rum ist. Es kann echt nur besser werden!

Heißt das, in einer Woche werden wir uns immer noch treffen? Er will, dass wir uns hier nach wieder sehen?

Vielleicht lag ich ja mit meinem ersten Eindruck von ihm doch nicht ganz so falsch. Damals, vor zwei Wochen. Als ich ihn das erste Mal gesehen habe.
 

Jack:

"Und wenn diese Woche rum ist? Was ist dann mit uns? Werden wir uns wieder sehen?" Fast lautlos stellt er seine Frage.

Werden wir? Ich verstumme. Will ich das?

"Wir kennen uns noch gar nicht richtig. Lass uns erst mal einander kennen lernen und den Tag herum kriegen, ohne uns irgendwie zu Verletzen. Und wenn das überstanden ist: Ja. Ich will dich wieder sehen." Will ich wirklich!

"Ohne dass du dir den Hals brichst, meinst du?" Göttliches Blau strahlt mich wieder an. Ein Lächeln, das Bände spricht, erscheint auf seinem Gesicht.

Mir fallen Steine vom Herzen, von denen ich vorher gar nichts gemerkt habe.
 

Ich stehe auf und reiche David meine Hand, ziehe in wieder in meine Arme um ihn küssen zu können.

"Du schmeckst wirklich nach Orangen ...", flüstere ich gegen seine Lippen.

"Und du nach Zahnpasta." Ich liebe sein Lachen. Es halt in mir nach und jagt meinen Puls in die Höhe.

Ich drücke ihn an den Küchentisch, hebe seinen süßen Hintern drauf.

Ich will ihn jetzt! Dringend!

Ich will ... KNURRRRR. Wir sehen uns an.
 

Entweder der Tisch ächzt unter unserem Gewicht oder ...

"War das dein Bauch?" War das mein Bauch?

KNURRRRR

Ja, war es. "Ich glaube, ich habe Hunger", stelle ich höchst fachmännisch fest.

David biegt sich vor Lachen und legt sich mit den Oberkörper auf die Tischplatte.

"Bitte fress mich nicht, böser Wolf! Ich bin doch so ein kleines, unschuldiges Schaf."
 

Ich beuge mich über seinen wohlschmeckenden Oberkörper, beiße in sein hervortretendes Schlüsselbein.

"Du schmeckst aber so gut. Wie ein frisch gepresster O-Saft", knurre ich dunkel und verschließe dabei seine Lippen mir meinen. Ich lecke an seinem Gaumen, koste seinen ganzen Mund.

Schwer atmend lösen wir uns.

"Ich dachte Wölfe mögen keine Südfrüchte."

"Dieser hier schon." Fest packe ich zwischen seine Beine. Laut stöhnend biegt er seinen Rücken durch, bietet mir seinen Hals an, den ich sofort mit meinen Zähnen zärtlich anknabbre.
 

KNURRRRR

"Das nervt, Jack!"

Ich knabbere an seinem Ohr. "Seit wann nervt es dich, wenn ich deinen hübschen Hals verwöhne?"

"Nicht das", kichert er. "Aber dein Magen scheint nicht mitspielen zu wollen."

"Der ist mir im Moment scheißegal." Meine Zunge taucht in seine Ohrmuschel.

"Jack ... lass ... Ich habe auch langsam Hunger."

Unverschämtheit! Auf meine Libido wird keine Rücksicht genommen! Warum soll ich jetzt auf seinen Hunger Rücksicht nehmen?

Ganz einfach: Es ist mir wichtiger. ER ist mir wichtiger. Unglaublich, aber wahr!
 

Ich stelle mich wieder hin, hauche kurz einen Kuss auf seinen Bauch, nicht ohne nochmal über seinen Schritt zu reiben.

"Dann lass uns mal was zu Essen organisieren. Willst du was essen gehen, oder soll ich uns schnell was vom Imbiss holen?"

"Lass uns irgendwo schick essen gehen. Ich hab extra meine Ausgehklamotten an." Er hopst vom Tisch und dreht sich in seinem hautengen, violetten Shirt.

"Wie Herrn Müller beliebt", grinse ich.
 

***
 

~Jack~

Ich schleife unsere knackigen Hintern in mein Lieblings Lokal. Auch wenn mich so gut wie jeder hier kennt. Das Essen ist gut und ehrlich: Sollen sie tratschen! Das tun sie bestimmt sowieso schon. Der Krawall in der Toilette ist mit Sicherheit nicht unbemerkt geblieben. Einer der mich kennt, war bestimmt dabei ...
 

Ich suche uns einen Tisch auf der Terrasse aus. Die Sonne scheint herrlich, strahlt mit David um die Wette. Sein Haar glänzt Golden, auch wenn er frisch gekämmt und gestylt fast nicht mehr zu erkennen ist. Zu sehr hab ich mich an den verwuschelten David gewöhnt.

"Schön hier." Seine tiefe Stimme reißt mich von meinen Betrachtungen. Wenn man ihn so sieht, konnte man denken, er hätte eine hohe, vielleicht sogar nasale Stimme. Das ist es, was mir zuerst an ihm aufgefallen ist. Dieses tiefe blau seiner Augen und seine tiefe Stimme.

"Ja. Ich komme öfter hier her zum Essen."

"Dann kannst du mir vielleicht was empfehlen?" Ich will was Spritziges erwidern, da flötet mir aber schon eine altbekannte Stimme ins Ohr. Schrill und nasal. Wo wir wieder beim Thema wären!
 

"Am Besten du verlässt dich nicht auf sein Urteil. Sein Geschmack ist furchtbar! Hmmm … Aber wie ich sehe, hat er heute mit seiner Begleitung einen sehr guten Geschmack bewiesen! Wer ist den dieses schnuckelige Herzchen?", richtet sich die nasale Stimme nun an mich.

Bernd, in der Szene besser bekannt als Betty, steht vor uns. Ich verdrehe die Augen.

"Betty, die Karte bitte", sage ich ohne viel Erklärungen.

"Nenn mich nicht Betty! Für dich immer noch Bernd", faucht's mir entgegen.

"Alle nennen dich Betty!", fauche ich zurück.

"Alle meine Freunde!"

"Ich bin doch ein Freund, Betty." Augen klimpern in seine Richtung.

"Du bist alles, aber sicher kein Freund von mir!" Huch! Na dann. Ich grinse.
 

"Na dann." Ich zwinkere David zu, der allerdings mit großen Augen zwischen mir und Betty hin und her blickt. David hätte den Sinn meines 'Na dann' wohl eh nicht verstanden.

"Verrätst du mir deinen Namen, Süßer? Wenn's der Stoffel da schon nicht tut!" Betty strahlt meinen kleinen David an.

"Betty, du nervst. Wir haben Hunger." Wenn Blicke töten könnten ...

Stille.

"Ähm ... David. Ich heiße David"

"Ach nein wie süß! Mein Neffe heißt David. So ein kleiner Sonnenschein! Er ist letztes Jahr 5 geworden und ..."

"Betty, du nervst. Immer noch! Hättest du die Güte deine Arbeit zu erledigen und uns zu BeDIENEN?"

Ein Sturm braust auf mich zu. Tödliche Lichtblitze werden auf mich abgefeuert. Mir wird heiß, ich scheine zu verbrennen. Okay. Das liegt wohl an der Sonne. Aber Betty sammelt seine ganze Energie, bereit mich in Grund und Boden zu stampfen. "Jacob ... ich geb' dir gleich was ..."

"Ähm Bernd? Ich hab echt tierischen Hunger. Könnten wir die Karte haben?"
 

Der Sturm legt sich. Klares blaues Wasser schmiegt sich schützend um mich.

"Ach, mein armes Häschen! Natürlich! Nenn mich aber ruhig Betty. Das tun alle. Hier, such dir was Gutes aus. Was möchtest du denn zu Trinken?"

"Eine große Sprite, bitte", bestellt er ohne groß Nachzudenken.

"Von diesem Engel kannst du dir noch 'ne Ecke abschneiden Jacob. So was höfliches! Wer sagt denn heutzutage noch bitte? ...." Betty verschwindet plappernd ins Restaurant, nicht ohne mir im vorbeigehen die Speisekarte auf'n Tisch zu knallen.
 

~David~

Ich war etwas nervös, als wir das Restaurant betreten haben. Allein, dass Jack meine Hand auf dem Weg hier her gehalten hat, war schon fast zu viel! Natürlich hat es mich gefreut! Es war nur so ungewohnt.

Und dann, kaum das wir sitzen, kommt dieser komische Typ an unseren Tisch und redet wie ein Wasserfall. An meinem armen Jack hat er auch kein gutes Haar gelassen. Die können sich wohl nicht ab. Und gefragt, was er Trinken will, hat Betty auch nicht! Obwohl ... Lustig war es ja schon!
 

~Jack~

"Er hat gar nicht gefragt was du möchtest. Betty kann dich echt nicht leiden, was?", fragt David und beobachtet Bettys verschwinden.

"Nee, sie weiß was ich trinke. Betty ist einer meiner besten Freunde."

Verblüfft lässt David die Speisekarte sinken. "Das hat man gemerkt!"

Lachend schnappe auch ich mir die Karte.
 

"Betty hat mir mal die Haut gerettet. Ich war neu hier und bin prompt zwei Schläger-Heten in die Hände gelaufen. Betty kam gerade aus einer Kneipe, in voller Montur! Die erste Transe, die mir live unter die Augen kam. Zuerst wusste ich nicht, vor wem ich mehr Angst haben soll. Die Schlägertypen natürlich dachten, sie hätten leichtes Spiel, aber Betty hat sie fertig gemacht! Sowas hast du noch nicht gesehen! Federn, Glitter, Blut und Heten flogen durch die Luft und als die Kerle dann schnellstens ihre Beine in die Hand nahmen und flüchteten, kam Betty zu mir und nahm mich in den Arm.

'Auf den Schrecken jetzt 'nen Drink, Süßer.'Sie schleifte mich in den nächsten Club.

Das war die verrückteste Nacht meines Lebens!"
 

"Gib nicht so an! So dramatisch war es nicht." Betty trabt mit den Getränken an. "Aber es ist immer schön, meine Heldentaten zu hören, was Süßer?"

David bekommt seine Sprite und ich bekomme einen knall bunten Drink vor die Nase.

"Was ist das wieder für eine tödliche Mischung? Willst du mich immer noch abmurksen?", frage ich. Nur um sicher zu gehen.

"Probiere es. Habe ich neu kreiert. Lass deinen Hübschen zuerst daran nippen, wenn du mir nicht traust."

"Sieht gut aus. Darf ich?" Davids Dackelblick könnte Steine schmelzen lassen.
 

"Klar." Ich halte ihm das Glas entgegen. Rosige Lippen legen sich um den Strohalm und fangen an zu saugen.

"Lecker!" Ja, sehr lecker! Lecker, wie er sich über die Lippen leckt. Wäre ich doch nur ein Strohalm! Er würde mich in den Mund nehmen, saugen, seine Zunge um mein Loch streichen lassen ...
 

"Jacob? .... Jacob? Hey! ... JACK!" Ich schrecke auf. Betty zwickt mir in die Nase.

"Hey! Was?"

"Hör auf den kKleinen anzusabbern und sag mir was du essen willst!"

"Ähm, ich nehme das Tagesgericht."

"Jawohl der Herr. Sehr gute Wahl." Betty steckt den Block wieder ein und flitzt in die Küche.

"Moment. David hat noch nicht Bestellt."

"Doch. Ich hab vor dir Bestellt."

Hatte ich gar nicht mitbekommen. Hab ich echt gesabbert?

"Ach ja, sorry … Hab ich vergessen."

"Na dann ..." Süffisant grinst mich mein Sonnenscheinchen an.

Kleiner Teufel! Da scheinen wir beide wohl schon einen Insider-Witz zu haben!

Grinsend schlürfe ich an meinen Drink. Knall bunt oben. Unten: Tiefblau.
 

******
 

*Fara: Unter gut gekocht verstehe ich aber etwas anderes als Ofenpizza Oo

Jack: Klappe!

Kapitel 8 - Einmal Theo zum Nachtisch bitte!

Kapitel 08 - Einmal Theo zum Nachtisch bitte!
 

~Jack~

Ich kann nicht mehr! Das war zu viel!

Ich lehne mich im Stuhl zurück und frage mich, wie man nur so viel essen kann. Zum Glück sind wir hergelaufen. Auf dem Weg zurück kann ich das alles gleich wieder etwas abtrainieren.
 

"Ich bestelle mir noch einen Nachtisch. Du auch?" Fassungslos blicke ich meinen Tischnachbarn an.

"Wo frisst du das alles nur hin?" David hat bestimmt das Doppelte von mir gegessen. Plus Vorspeise!

Er zeigte auf seinen Bauch. "Da rein."

"Du bist der Erste den ich kenne, der sich 'nen Sixpack anfrisst." Ich schüttle grinsend den Kopf als er die Nase wieder in die Speisekarte steckt.

"Jedenfalls mach ich nicht beim dritten Bissen schlapp und jammre: Es schmeckt so gut, aber ich bekomme nichts mehr runter." Hat er mir gerade wirklich die Zunge rausgestreckt?

"Mach das nochmal und ich leg dich übers Knie."
 

Von hinten schnippt mir jemand ans Ohr.

"Au … Hey! Mensch Betty!"

"Ich leg gleich dich übers Knie! Hast du noch einen Wunsch, mein Schätzchen?" Die Frage galt David, der zappelnd mit der Karte wedelt.

"Ich hätte gerne noch einen großen Eisbecher. Mit Sahne. Und Schokosoße!"

"Kommt sofort, Engel!"
 

David und ich haben uns wirklich gut miteinander unterhalten. Manchmal quasselte er wild drauf los, wobei seine Augen anfingen zu leuchten. Sein klares, tiefes Lachen halte durch meinen Körper, steckte mich an, sodass ich andauernd grinsen musste.
 

Mit einiger Befriedigung konnte ich feststellen, dass es nicht nur mir so erging. Kerle rings um unseren Tisch geiferten meinen David an, versuchten seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Wie konnte es sein, dass er hier so lange fast unberührt geblieben ist? Er hat zwar gesagt, dass er auf den Richtigen gewartet hat nach seinen misslungenen ersten Mal, aber das soll ausgerechnet ich sein?
 

Okay, ich weiß das ich relativ attraktiv bin, aber hier rennen viele gut gebaute Jungs herum. Selbst hier im Restaurant sitzen richtig heiße Teile, bei denen ich mehr als einen Blick riskieren würde. Tue ich aber nicht. Das Blonde Kerlchen vor mir geniest meine volle Aufmerksamkeit. Schlimmer noch: Es interessiert mich was er sagt!

Trotzdem fangen die Blicke der Anderen an mich zu nerven. Ich greife nach seiner Hand, die auf dem Tisch liegt.

Seit wann habe ich solche Besitzansprüche?
 

Unsere Finger fangen an miteinander zu spielen und sofort beginnt mein Herz zu rasen.

Ich schaue auf, als er sein Bein an meines drückt und langsam hin und her reibt.

"Was wird das denn wenn es fertig ist?", frage ich leise.

"Das Selbe könnte ich dich fragen." Meine Hand wird fest gedrückt. Ich kann nicht anders und beuge mich über den Tisch, ziehe ihn zu mir und küsse seinen süßen Mund. So verdammt gut! Ich höre ihn leise seufzen, öffne meine Augen im gleichen Moment wie er. Wir lösen uns voneinander, grinsen uns Stirn an Stirn an.

"Wow ..."

"Doppel wow", erwidere ich. Das fühlt sich alles nach verdammt Mehr an!
 

~David~

Ich bin so froh, vorhin nicht weggerannt zu sein! Hier mit Jack zu sitzen, ständig von ihm beobachtet zu werden und genau zu wissen, was er gerade denkt (ich denke anscheinend immer das Selbe), fühlt sich richtig gut an.

Das Essen war lecker, es ist keine Sekunde lang Langeweile zwischen uns aufgekommen und wir lernten und tatsächlich etwas kennen.
 

Ich mag mich irren, aber eben hatte ich das Gefühl, dass Jack eifersüchtig ist. Ich weiß, ich weiß! Ich mache mir wieder Hoffnungen und laufe Gefahr alles zu überstürzen, mir Gedanken über eine gemeinsame Zukunft zu machen. Doch soll ich ehrlich sein? Die mache ich mir schon seit zwei Wochen. Mich hat es total erwischt!

Und so wie er gerade meine Hand hält, fällt es mir schwer, nicht daran zu glauben, dass es ihm genauso geht wie mir.
 

~Jack~

Nach kurzer Zeit wird David das Eis serviert. Ein riesiger Becher. Betty hat ihn sicherlich extra großzügig gefüllt.

"Man könnte meinen, du bist Eissüchtig", grinse ich.

"Bin ich auch." Ein großer Löffel voll Schokoeis landet in seinem Mund.

"Willst du probieren? Dann mach ahhhh!"

Mir wird der Löffel vor die Nase gehalten. Erst lasse ich meine Zunge kurz über das kalte Zeug lecken. Dann nehme ich den Löffel langsam in den Mund.
 

Mein Ohr wird wieder unsanft angeschnippst. Fast verschlucke ich mich.

"Mit Essen spielt Mann nicht!" Betty, die olle Nervensäge!

"Mit Essen nicht. Aber Mann kann doch ruhig etwas spielen. Wenn Mann dazu Lust hat ...", meint David und rührt frech grinsend sein Eis.

"Ich hoffe, Mann spielt nicht zu viel mit dir. Der da ist unersättlich!"

"Betty! Verschone uns bitte. Es war ohne dich eben so angenehm." Ich versuche mal mein Glück. Bringen tut es nichts. Bettys Zorn ist wieder geweckt. Nicht ein, sondern zwei Ohrenschnippser treffen mich.
 

"Verdammt! Hör mit dem Scheiß auf!", schnauze ich sie an.

"Wo hast du nur diese Ausdrucksweise her? Kleiner, schau dir das bloß nicht ab! Außerdem war einer davon für Benny."

Ich horche auf. "Was ist mit ihm?"

"Der Arme hat sich gestern bei mir ausgeheult. Du wärst ein Arschloch der kleine Jungs zum Heulen bringt." Strafend blickt mich Tante Betty an.

Mir gegenüber fängt es laut an zu lachen. "Und das sogar mehr als ein mal", gackert ein eisverschlingender, bald nicht mehr ganz so fröhlicher, David. Wofür ich persönlich sorgen werde!
 

Betty wälzt sich neben mir ächzend auf den Stuhl. "Du warst das?" Die Perücke fliegt mit fast ins Gesicht, als Bettys Kopf zu mir schnellt. "Du bist echt ein Arsch, Jack!"

Bitte, danke, nett immer wieder als Arsch betitelt zu werden.

"Sei nicht zu hart zu ihm. Er musste schon genug Leiden", versucht mich David wohl zu retten.

"Dank deinem Bruder Barkeeper Theo", maule ich.

"Ach, du bist das, David! Du bist David!!" Mein Gehör verabschiedet sich. Bettys Stimme schrillt quer über die Terrasse. "Du bist Theos kleiner Bruder!"

Oh nein! Betty kennt Theo. Hm. Aber vielleicht kann Betty ja ein gutes Wort für mich einlegen. Große Hoffnung hab ich nicht.

"Theo kann mich nicht leiden", sage ich betrübt.

"Wer kann dich schon leiden?", zischt Betty und himmelt dann weiter David an.
 

Ich stütze meinen Kopf auf die Arme. "Danke Betty."

David tätschelt mir durch die Haare. Hach, so wird man gerne Bemitleidet!

Ich drehe mich zu meinem Sitznachbarn, der uns zufrieden zuschaut.

"Ich kann es nicht glauben. Da hast du Glück jemand gefunden zu haben, der es mit dir aushält. Wunder gibt es wirklich! Und dann ausgerechnet den Kerl, von dem jeder redet. Der begehrteste Single in unserer Stadt!"
 

Hab ich mich gerade verhört? David kratzt sich verlegen am Hals. "Ach was! Ich war doch so gut wie nie unterwegs in den Clubs. Dafür hatte ich auch kaum Zeit."

"Das paar mal hat wohl gelangt. Theo wird regelrecht belagert und nach dir ausgefragt", klärt Tante Betty uns auf.

"Das hat er mir gar nicht erzählt." David wird rot. Süß ...

"Wird er auch nicht. Theo ist schlimmer als jede Glucke!"

So so... Da hab ich mir ja was angelacht.

"Und warum hab ich vorher noch nie was von Theos geilen Bruder erfahren?" Mein Grinsen wird breiter als ich sehe wie sich David windet.

"Weil du selbstsüchtig bist und nur an dich denkst!" Betty geht mir nun echt auf die Nerven! Außerdem würde ich gern alleine mit Mr. Theos-geilen-Bruder sein und ein bisschen mehr darüber erfahren.

"Bernd. Die Rechnung bitte", richte ich mich an Betty, meinen Blick weiter auf den errötenden Davi-boy gerichtet.

"Kommt sofort!" Kein Grund mir jetzt auch noch übers Haar zu streichen. "Ach, Jack? Nettes Veilchen."

Mein Kinn wird getätschelt. "Danke Tante Betty!", rufe ich noch, doch Orkan Betty bläst schon von dannen.
 

~David~

Ich soll der begehrteste Single der Stadt sein? So ein Quatsch!

Theo hätte mir das doch erzählt! So eine Glucke ist er nun auch nicht. Okay, doch! Aber normal erzählen wir uns alles. Ja ... normal. Von Jack und mir weiß er auch nichts Genaues.
 

"Bernd. Die Rechnung bitte", sagt Jack und schlagartig wird mir schlecht.
 

~Jack~

Ich will schon mit der Befragung loslegen, als ich sein kreideweißes Gesicht sehe. Von Rot zu Weiß in wenigen Sekunden. Hoffentlich kippt er mir nicht vom Stuhl. Hektisch durchsucht er seine Taschen.

"Was ist los Davi-boy?" Hihi. Der Name gefällt mir!

"Ich hab mein Geld bei Theo im Auto gelassen."

Er wird noch blasser. Sein Handy fliegt auf'n Tisch. Orange. Sehr nett. 'David' steht verschnörkelt auf der Rückseite.

"Und? Ich hatte sowieso vor, dich einzuladen. Mach dir mal kein Stress."

"Nein das will ich nicht! Ich ruf Theo schnell an." Bloß nicht!
 

"Lass doch. Du bezahlst das nächste Mal." David schaut mich überrascht an.

"Es gibt wirklich ein nächstes Mal?"

"Klar, wenn du willst." Fröhlich nickt er mir zu. Auch seine Gesichtsfarbe wird wieder gesünder. Aber so leicht kommt er mir nicht davon. "Vielleicht gehen wir Abends mal in einen Club. Dann kann ich mit dir prallen. Jetzt, da ich auch weiß, warum dich hier alle so anstarren." Weia! Mein Süßer wird wieder rot. Putzig ...

"Die starren dich an ...", flüstert er.

"Ganz bestimmt nicht." Die Meisten hier kenne ich. Wenn auch nur flüchtig. Verlegenes Fummeln am Handy. Dann ein Stirnrunzeln.
 

"Scheiße! Mein Handy war die ganze Zeit über ausgeschaltet!"

Oh nein! Weltuntergang! Ich hasse diese Dinger. Mein Handy ist die meiste Zeit ausgeschaltet oder liegt mit leeren Akku in irgendeiner Ecke. Ich benutze es nur im Notfall.

"Ich wundere mich noch, warum Theo sich nicht meldet!" Oh nein! Bitte nicht schon wieder Theo!

"Er passt echt gut auf dich auf."

"Theo fühlt sich für mich verantwortlich seit ich von Zuhause weg bin."
 

Piepsend erwacht das orangene Ding zum Leben.

"So, mal schauen ob er probiert hat mich zu erreichen." Große blaue Augen werden noch größer. Ich mopse mir was von Eisbecher. Lecker! Total verlaufen.

"Oh nein ... 86 verpasste Anrufe."

"Wie bitte?", stottere ich mit vollem Mund. "Das ist nicht dein Ernst! Du verscheisserst mich!"

Kurzes Kopfschütteln. "Ich rufe ihn lieber schnell zurück." Nun, dass muss er nicht, denn das Handy klingelt schon.
 

"Ja, ... Hey Theo. Ja ... warte! Hör mir erstmal zu! ... Nein ... Ja ... Mir geht es gut. Ich bin essen. ... "

Theo brüllt so laut, dass ich ihn fast verstehen kann. An Davids Stelle, hätte ich schon längst aufgelegt.

Aber er bleibt tapfer und hält dem Gebrülle stand.

"... Ich bin im Restaurant 'Zum goldenen Reiter' ... Ja ... Okay, bis gleich."

Mir fällt das Eis vom Löffel. Theo kommt?! "Was will Theo jetzt hier? Ich dachte, wir verbringen den restlichen Tag zusammen! Alleine!"

David seufzt. "Sorry, aber sonst gibt er keine Ruhe."
 

Er muss meinen verärgerten Blick gesehen haben, denn er tätschelt mir wieder den Kopf. Nützt nix! Ich bin sauer!

"Dann lass mich schnell bezahlen und gib mir einen Vorsprung. BETTY RECHNUNG! ABER FLOTT!"

Soll mich lieber Betty verprügeln als Theo.

"Was brüllst du hier so rum?" Schmerzhafter Ohrenschnippser bei dem mir fast das Ohrläppchen wegfliegt.

"Hör endlich mit dem Quatsch auf! Wir haben es eilig!" wehleidig reibe ich mein Ohr.

"Jack, hetze nicht so. Ich muss sowieso noch auf Theo warten."
 

David ist mir gerade sehr unsympathisch geworden! Betty allerdings fängt an vor Freude zu strahlen. "Ach, das ist ja toll! Da freue ich mich aber, was Jack?" Doofe Betty, doofe!

"Jippy ja jey", sage ich tonlos bevor ich mein Geldbeutel zücke und die Rechnung samt großzügigen Trinkgeld begleiche.
 

******

Kapitel 9 - Zu mir oder zu ihm?

Alle ducken! Theo kommt angestampft. >_<
 


 

Kapitel 09 - Zu mir oder zu ihm?
 

~Jack~

Von weitem konnte man Theo schon sehen. Und hören! "David? David??"

Fröhlich winkend dreht sich der Angesprochene um. "Hier sind wir!"

"Scheiße, Davi! Warum hast du mir nicht Bescheid ..." Bruder Theo hat mich entdeckt und ich versuche mit dem Stuhl zu verschmelzen. Klappt wohl nicht, den schon blafft er wieder los.

"Was, will, DER DENN HIER?!" Wo ist Tante Betty wenn Mann einen Retter braucht?

"Theo, reg dich ab und setze dich zu uns. Willst du auch was essen?" Warum tut David mir das an? Ich fing gerade an ihn zu mögen!

Ich starre ihn grimmig an. Blaue Augen leuchten entschuldigend zurück. Mein Herz schlägt ungesund schneller und ich bin wieder besänftigt. Weswegen war ich nochmal sauer?

"Heißt das, du warst die ganze Nacht bei DEM DA?" Danke Theo. DER DA hat auch Gefühle.

"Ja, war ich." Ich schaue mich nach Betty um. Sicher werde ich gleich dringend Hilfe benötigen.

Wie bestellt rauscht Betty um die Ecke. "Theo! Hallo mein Lieber! Schön dich hier mal wieder zu sehen!" Wirklich schön! Freut mich, dass jeder sich hier zu freuen scheint.
 

Betty schnappt sich wieder den Stuhl neben mir und setzt sich. "Nun hab ich endlich mal deinen Bruder kennengelernt! Wirklich, was für ein süßes Kerlchen!"

"Ein süßes Kerlchen, das leider nicht weiß, welche Typen NICHT gut für ihn sind." Theo lehnt sich mit den Ellenbogen auf den Tisch, funkelt weiter böse in meine Richtung. Hilfe! Zum meinem Pech wurde das Besteck vorhin schon weggeräumt. Das Messer könnte ich eventuell gebrauchen.

"Theo gib endlich Ruhe! Jack und ich haben uns ausgesprochen. Es war alles ein Missverständnis!"

"Und was für eins", grinse ich meinen Davi-boy an.

"Jack ist vielleicht etwas grob und schwer von Begriff und unsensibel aber trotzdem ein feiner Kerl. Hat mich auch viel Erziehungsarbeit und Nerven gekostet!"

"Nicht nur deine Nerven Betty. Deine Haare sind seitdem auch weniger geworden", sage ich und schaue demonstrativ die höchst unauffällige Perücke an. Tja, wer austeilt muss auch einstecken können.

Orkan Betty zieht wieder auf. "Als ob du eine Ahnung von Haaren hättest! Du mit deinen schwarzen Zotteln da oben!"

Grinsend zupfe ich an Bettys Perücke, die mir gleich auf die Finger schlägt. "Besser, als eine olle Zottel-Perücke", lache ich.

"Blas dich hier mal nicht so auf, Milchbubi!" Betty und ich kabbeln uns, wobei mir fast wieder mein Ohr blutig geschnippst wird.

"Warum denn nicht? Blasen kann Jack aber ganz gut." Mutiger, kleiner David! Wahrscheinlich wird er nie wieder in den Genus meiner Blaskünste kommen, denn ich sehe förmlich schon, wie Theo mir in Gedanken die Gurgel umdreht.

Okay, ich brauche eine Pause, bevor Barkeeper Theo seine Fantasie in die Tat umsetzt. "Ihr entschuldigt mich?"
 

Schnell flüchte ich zu den Toiletten und quetsche mich in eine der Kabinen, sicher ist sicher. Ich muss gar nicht, aber da ich schon mal hier bin ...

Mal überlegen wie ich da jetzt wieder raus komme. Am Besten, ich haue schnell ab. Würde gar nicht auffallen.

Die Sache hat nur einen Haken: David!

Ich kann nicht ohne ihn gehen. Will ich auch gar nicht. Ich habe Davids Handynummer auch gar nicht. Sonst würde ich ihm einfach eine Nachricht schreiben.

Schwerer Fehler nicht schon danach gefragt zu haben!
 

Ich knall meine Hand auf den Spülknopf. Schweres Seufzen.

Wer weiß? Vielleicht ist Theo ja schon verschwunden? Er hat doch bestimmt was wichtiges vor, an einem so wunderschönen Sonntag. Und David hat er einfach mitgenommen.

Der Gedanke lässt mich erstarren. Ich blicke in den Spiegel vor dem Waschbecken. Würde er?
 

~David~

"Ihr entschuldigt mich?" Jack steht auf und sprintet in das Restaurant. Ich schaue ihm nach und seufze.

Theo hat es geschafft!

Wütend blinzle ich zu ihm rüber, doch er sieht es nicht.

Betty ist es, die mir aufmunternd zulächelt und als erstes wieder das Wort ergreift. "Schau nicht so grimmig, Theo. Jack ist ein netter Kerl! Er würde es zwar nie zugeben, aber er ist ein kleines Sensibelchen."
 

Theo lacht auf und ballt seine Hand zur Faust. "Hast du mit ihm geschlafen?", fragt er mich unverblümt, wobei seine Halsschlagader sichtbar anschwillt. Kein gutes Zeichen! Soll ich ihm die Wahrheit sagen?

"Die Nacht war schön!" Mehr sage ich dazu nicht!

"DAVI!...", brüllt mein Bruder los, doch ich gebe ihm keine Chance für eine Standpauke.

"Lass es Theo! Das ist mein Leben und damit basta!"
 

Mit offenem Mund fällt er zurück in seinen Stuhl. Er ist es nicht gewohnt, von mir so abgeputzt zu werden. Hoffentlich merkt er dadurch, dass es mir Ernst ist!

"Theo. Mach nicht so ein Gesicht! Der kleine Jack ist ein guter Freund von mir. Fast würde ich sogar meine Hand für ihn ins Feuer legen. Aber nur fast. Leider hat er nur Flausen im Kopf", lacht Betty und schaut dann mich an. "Aber ich glaube, du treibst ihm die schon aus!"

Eigentlich mag ich Jacks Flausen ...
 

"Wehe, er tut dir nochmal weh! Dann ramme ich ihn angespitzt in den Boden!" Theo poltert wieder los, aber Betty weist ihn zurecht.

Ich höre nicht mehr was sie genau sagen, denn Jack kommt schon wieder um die Ecke und ich habe nur noch Augen für ihn.
 

~Jack:~

Ohne meine Hände abzutrocknen, laufe ich wieder zurück an unseren Tisch. David sitzt noch da und begrüßt mich mit seinem süßen Lächeln. Ich bin erleichtert!

Leider ist sein störender Bruder auch noch da und unterhält sich mit Betty. Wollen wir wetten, um wen sie da gerade ablästern?
 

Ich stelle mich hinter Betty und drücke einen feuchten Kuss auf die gepuderte Backe. "Danke für die fürstliche Bedienung, my Lady! Aber leider muss ich nun los. Meine Kutsche wartet."

My Lady steht auf und drückt mich fest. "Hach mein Lieber, mach ich doch gerne. Besonders bei dem Trinkgeld!"

David steht nun auch auf und will auf mich zu gehen, doch Theo hält ihn auf. "Davi, du fährst mit mir!"
 

Geht's noch? Nicht mit mir! Mein David! Mir reicht es! Was bildet der sich eigentlich ein?

"David kommt mit mir", sage ich und lasse es so beiläufig wie möglich klingen. Theo soll das ja nicht als Herausforderung ansehen, um mir noch eine zu verpassen. Bestimmt hat er sich über mein dickes Kinn innerlich schon halb tot gelacht!
 

"Das hast du nicht zu entscheiden! Du aufgeblasener Schnösel! Findest es wohl geil, kleine Jungs zu verführen und ihnen dann alle Träume zu nehmen!?" Theo baut sich vor mir auf.

"Theo!" David starrt seinen Bruder verwundert an.
 

Okay, genug ist genug! Ich werde mutiger. Betty steht ja noch neben mir.

"David ist alt genug um selbst zu entscheiden was oder wen er will. Er braucht keinen Aufpasser der ihn ständig bemuttert!" Ja, auch ich kann das Alphamännchen heraushängen lassen. Und vor allem bin ich genug angepisst, um ihm gleich selbst eine rein zu hauen! Selbstsicher verschränke ich meine Arme vor der Brust.

"Jungs, das reicht jetzt aber! Ihr benehmt euch wie pubertierende Kleinkinder!" Betty legt einen Arm um mich.
 

Langsam kommt auch David aus den Puschen und versucht die Situation zu Entspannen.

"Theo, ich komme später nach. Ich habe noch einige Sachen bei Jack."

Das war gelogen! Bis auf seinen sexy Arsch hat er schließlich nichts mit zu mir genommen. Aber das behalte ich natürlich diskret für mich und wechselte stattdessen nur einen verschwörerischen Blick mit meinem kleinen Lügner.

"Dann fahren wir bei diesem Schwachkopf vorbei und..."

"Verdammt! Theo! Hör endlich auf! Ich habe mein eigenes Leben! Wie oft den noch?"

Davi-boy so sauer zu sehen, macht mich gerade tierisch an! Trotzdem möchte ich diesen Blick nicht auf mich gerichtet sehen.
 

"Davi! Lass uns Heim fahren und nochmal in Ruhe darüber reden."

"Mit dir rede ich heute nicht mehr!" David nimmt meine Hand, ruft Betty noch ein 'Auf Wiedersehen' zu und zerrt mich auf den Gehweg.
 

~David~

Unglaublich! Mein Bruder kapiert es einfach nicht! Ich bin so sauer, dass ich einfach mit Jack abhaue, nur weg von Theo! Ihm muss ich mal eine Lektion verpassen!

Also lasse ich ihn einfach im Restaurant stehen. Sein Pech!

Mein einziger Trost ist Jack. Er hat mich doch tatsächlich verteidigt und sich meinem Bruder in den Weg gestellt! Ich konnte nur verblüfft dastehen und hoffen, dass keiner der Beiden wirklich eine Schlägerei anfängt.

Ich höre hinter mir Jack stolpern, aber er bleibt auf den Füßen und läuft weiter. Ich sollte nicht so rennen ... Theo wird sich hüten, mich jetzt weiter zu belästigen! Er weiß, wenn ich angepisst bin, dann auch richtig!
 

Jack keucht schon ganz schön, weshalb ich um die nächste Ecke biege und stehen bleibe. Vor Wut kann ich meine Tränen kaum noch zurückhalten.

Toll David! Heul wieder! Bald wird Jack die Schnauze gestrichen voll haben von mir!

Und das ist zum größten Teil Theos schuld, rede ich mir ein. Ja, wenn Jack jetzt verschwindet ist mein Bruder schuld!

"Was bildet der sich ein?!"
 

~Jack~

Im Stechschritt geht es bis zur Kreuzung und als wir um die Ecke sind, bleibt David abrupt stehen, was mich fast umgehauen hätte.

"Was bildet der sich ein?!", wettert er los, dreht sich zu mir um und schon sehe ich kleine Tränchen kullern. Das gibt's nicht!

"Kein Grund gleich wieder zu heulen, Süßer." Ich umarme ihn. "Heute wird nicht mehr geweint. Beruhige dich doch." Sein ganzer Körper zittert. "Hey, ist doch gut."

"Nichts ist gut! Er hat nicht über mein Leben zu bestimmen! Und er hat mich vor dir blamiert! Es tut mir so leid!"

"Muss es nicht. Du kannst nichts dafür." Es ist so schön ihn in den Arm zu halten. Sein vertrauter Geruch, der mir so bekannte Körper, jetzt endlich wieder eng an mich gedrückt. Wie kann man sich jemanden in so kurzer Zeit so nahe fühlen?
 

Hauchzart lasse ich meine Lippen über seine Schulter gleiten, hinauf zu seinem Hals und beginne leicht an dieser unglaublich weichen Haut zu saugen. David dreht den Kopf zu mir.

"Was wird das?"

"Nach was fühlt es sich denn an?" Ungern lasse ich von seinem Hals ab um zu Antworten, lecke deshalb danach unter seinem Kinn entlang.

"Hmmm ... das fühlt sich gut an", schnurrt mein kleiner Davi-boy. Das höre ich gern!
 

Meine Hände wandern unter sein Shirt, kreisen auf seinem Bauch umher.

Ich stürme seinen Mund und sofort fängt er an, an meiner Zunge zu saugen.

Wir taumeln ein Stück zurück und ich drücke den Kleineren gegen die Wand.

Davids Hände legen sich um meinen Hintern, schieben mich näher an ihn ran. Auch wenn es kaum möglich ist. Ich reibe mich ungeduldig an seiner merklich gewachsenen Beule.
 

"NEHMT EUCH EIN ZIMMER, IHR NOTGEILEN FLITTCHEN!" Lautes Gelächter.

Fuck! Wir stehen mitten auf der Kreuzung und Fummeln in aller Öffentlichkeit!

Erschrocken trete ich einen Schritt zurück.

"Sorry. Hab nicht nachgedacht", stottere ich verlegen.

Nicht mal halb so verlegen wie ich, schnappt sich David wieder meine Hand und haucht mir "Lass uns bei dir weiter machen", ins Ohr.

Der Kerl ist unglaublich!
 

******

Kapitel 10 - Na dann...

Endlich mal ein längeres Kapitel. Und was soll ich noch groß schreiben, außer: Viel Spaß beim weiterlesen! ^_^
 

Eure Fara
 


 

Kapitel 10 - Na dann ...
 

~Jack~

Der restliche Tag ist einfach nur unglaublich gewesen.

Bei mir angekommen, fielen wir wieder übereinander her, als ob wir Jahre lang keinen Sex mehr gehabt hätten.

Und genau so hatte es sich auch angefühlt. Mir rast immer noch das Herz wenn ich an die vergangenen Stunden denke.

Auch wenn er noch ziemlich unerfahren ist, bzw. war (nun wohl nicht mehr), hat er doch sehr schnell dazu gelernt.
 

Nun liegen wir in meinem Bett, David an mich gekuschelt neben mir, seinen Arm um mich gelegt.

Ich streiche sanft darüber und, blicke in sein schlafendes Gesicht.

Wollte er nicht heute Abend zu seinem Bruderherz zurück? Später bekam er doch ein schlechtes Gewissen. Warum auch immer.

Ich schaue kurz auf meinen Radiowecker. 20:31 Uhr. Einen Teufel werde ich tun und ihn daran erinnern! Und vor allem möchte ich ihn nicht wecken. Ich hauche ihm einen Kuss auf die Stirn. Leises Gemurmel, aber wach wird er nicht. Das bringt mich zum Grinsen.

Ich schmiege mich näher an ihn ran und versuche auch etwas Schlaf zu bekommen.
 

DING DONG ... DING-DONG!

FUCK!!! Ich schrecke auf.

"Was isn...?" David räkelt sich verschlafen. Umständlich steige ich in meine Hose. "Schlaf weiter. Bin gleich wieder da."

"Hmmn ... okay." Olle Pennmütze!

Im Vorbeigehen kitzle ich kurz seine Fußsohle, die unter der Bettdecke hervorlugt.

"Heymm ... lass das ..." David rollt sich unter der Decke zusammen.
 

Ohne Schuhe tapse ich über den kalten Boden zur Wohnungstür. Ich beeile mich, damit nicht erneut geklingelt wird.

Ich hebe den Hörer und nuschle ein "Ja, wer stört zu später Stund?" hinein.

Kurz hoffe ich, das Theo nicht meine Adresse herausgefundenen hat.

"Ich bin's, Benny. Mach auf, es ist kalt!"

"Geht nicht. Ich hab Besuch." Ich kann sein Seufzen hören.

"Bitte Jack. Ich muss mit dir reden."

Ergeben drücke ich den Knopf für die Tür.

"Dankeee!!", halt es mir noch entgegen, bevor ich den Hörer wieder auflege.

Ich schleiche mich zum Schlafzimmer, schaue kurz aufs Bett, sehe aber nur die ausgebeulte Bettdecke die sich leicht hebt und senkt, und schließe leise die Tür.
 

Dann gehe ich zurück zur Haustür und höre draußen schon den Aufzug heranrauschen. Ich schließe auf und schon kommt Benny auf mich zu.

"Du hast dich nicht gemeldet!" Er wirft sich mir um den Hals. "Dachte schon, du nimmst mir die Sache von gestern noch übel." Hmmm. Ist er nicht sauer auf mich gewesen?

"Sorry, ich hatte heute einen ereignisreichen Tag", erwidere ich und gehe mit Benny im Arm wieder rein.
 

"Setz dich. Willst du was trinken?"

"Nee, danke. Erzähl mir lieber was heute passiert ist." Neugieriges Aas! Aber ich musste es ja auch rausposaunen!

"Wo ist eigentlich dein Besuch?" Benny schaut sich um und ich grinse frech.

"Im Bett und schläft."

"Nein!! Echt?!"

"Pssst! Du weckst ihn noch auf."

"Erzähl schon! Seit wann nimmst du Kerle mit zu dir?"

Müde fahre ich mir über die Augen.

"Seit gestern, offensichtlich."

"Du hast dir dann noch einen geangelt? Nachdem du diesen Bblonden Engel so das Herz gebrochen hast?"

Wollte er sich nicht entschuldigen? Ich will doch nur wieder in mein warmes Bett. Zu meinem blonden Engel!
 

Ich fange wieder an zu grinsen.

"Na ja. Er ist echt heiß. Hab ihn auf dem Klo gestern aufgegabelt." Oh, süße Erinnerung!

"Du schleppst einen Typen ab, den du auf der Toilette kennengelernt hast?"

"Ja, er ist was Besonderes." Ein Schauer läuft mir den Rücken hinunter als ich an David denke. Seine blauen Augen, sein kleines Grübchen wenn er lächelt. Sein heißes Stöhnen beim Sex, wenn er nach mehr verlangt. Mir wird heiß.

"Scheiße Jack. Du bist total verknallt!"
 

Ich höre seine Worte, begreife aber erst langsam was sie bedeuten.

Ich? Ich soll verknallt sein?

"Quatsch! Du hast sie nicht mehr alle!" Einmal zu oft die Haare gefärbt, der gute, alte Benny.

"Dein Blick sagt was anderes. Und zur Info: Nicht nur dein Blick." Er tippt mir vorsichtig in den Schritt. Ich keuche auf.

"Oder freust du dich mich zu sehen?" Er kichert schrill auf.

"Pssssst!!" Mensch! Seine Stimme braucht einen Schalldämpfer! Am Besten, ich drücke ihn ein Kissen ins Gesicht. Dann kann er auch nicht mehr so einen Müll herumerzählen.

"Sei ruhig. Und red nicht so 'nen Mist!"
 

"Was issn los?" Ein in meiner Bettdecke eingewickelter David gähnt uns müde an. Sein Haar steht wieder wirr in allen Richtungen ab. Bin ich wirklich verknallt? In diesen Wuschelkopf? Nein! ... Oder? Vielleicht?

Scheiße! Es ist viel zu spät um über so etwas nachzudenken!

"Ach du meine Güte! Jack! Der blonde Engel!" Jepp, das weiß ich schon.

Müde sehe ich Benny an. "Benny. Bitte. Du nicht auch noch! Betty hat mir schon gelangt heute."

"Du warst bei Betty?" Ich nicke. "Ohne mich?" Erneutes nicken "Mit der kleinen Sahneschnitte?" Drittes nicken. "Betty hat deinen Freund VOR MIR kennengelernt?" Feierliches nicken.
 

Stille vor dem Sturm ... In meinem Kopf beginnt es zu Rattern ...

Moment! Mein FREUND?
 

"Mensch Jack! Das ist so typisch! Ich erfahre alles wieder als Letzter!" Seine Hände schlagen auf meine Beine ein. "Benny! Hör auf! Wir waren nur essen! Ich wusste nicht das Betty da ist. Aua!"

Ein Lachen lässt mich aufschauen.

"Ihr verhaltet euch wie ein altes Ehepaar." David steht immer noch mitten im Raum.

Benny plustert sich auf. "Alt? Für wie alt hältst du mich eigentlich???"

"Oh nein Benny! Lass das! David kann nicht gut schätzen." uUnd fängt dann wieder an zu heulen. Das verschweige ich aber!

"David heißt dein Freund also." Verflucht!

"Benny ..."

"Du bist Benny? Jack hatte schon ein schlechtes Gewissen wegen dir." David trippelt zu uns und setzt sich zwischen mich und Benny, hält ihm die Hand hin.

"Freut mich." Doch da kennt er Benny schlecht. Der schnappt sich den verdatterten David und drückt ihn fest an seine starke Männerbrust.

"Lass ihn bitte heile. Den brauch ich noch", jammre ich und höre schon die ersten Knochen knirschen.
 

David wird wieder freigegeben, der sich dann auch gleich an mich lehnt.

"Jack, ich muss morgen früh raus auf die Arbeit. Entweder du fährst mich Heim, oder borgst mir Morgen was zum Anziehen." Davids blaue, verschlafenen Äugelein blinzeln mich an.

Ganz bestimmt fahr ich ihn nicht zu diesem Schläger-Theo!

"Was sagt Theo dazu?"

"Mir egal", weiches, blondes Haar kitzelt meine Nase.

Benny stört gerade ungemein unsere Zweisamkeit mit seinen durchdringenden Blicken. Auf zur Tat zu schreiten!

"Okay Benny. Ich muss auch früh raus Morgen. Wir reden später weiter. Und David: Ab ins Bett. Du pennst mir sonst hier noch ein"
 

David schlurft wieder Richtung Schlafzimmer und ich begleite Benny zur Tür.

"Mensch Jack. Das dir sowas noch passiert!" Fragend schaue ich ihn an.

Er beugt sich zu mir. "Du hast seeeeehr große Herzchen in den Augen." Grinsend zwinkert er mir zu. Danach dreht er sich um und geht, winkt mir nochmal bevor die Aufzugtüren schließen.

Mit offenem Mund bleibe ich zurück.
 

Nachdenklich gehe ich ins Schlafzimmer zurück, wo David mich schon erwartet. Seine blauen Augen strahlen mich über den Rand der Bettdecke an.

"Wärmst du mich? Es ist kalt ohne dich im Bett." Mein Herz schlägt schneller, ich bekomme feuchte Hände.
 

Vielleicht? Könnte es sein?
 

***
 

~Jack~

Das nervige Piepsen des Weckers jagt mich aus meinen Träumen. Dabei ist es doch gerade so schön gewesen!

Ich bin mit David unter einem grandiosen Sternenhimmel. Ganz allein tanzen wir darunter, küssen uns. Warmes, blaues Wasser spült uns um die Beine während leise Musik erklingt. Nicht zu vergessen, das wir nackt waren!
 

Langsam kehre ich in die Realität zurück, schlage dem Wecker eins aufs Dach.

'Sowas Kitschiges! Welcher normale Mensch träumt den so einen Schwachsinn?'Vielleicht warnt mich mein schlafender Verstand auch nur. Wenn ich nicht aufpasse, tanze ich womöglich wirklich bald nackt umher und säusele Liebesschwüre in Davids Ohr.

Ich stöhne gequält auf. Daran ist nur Benny schuld! Mit seinem dummen Kommentar!
 

"Jack ...?" David reibt sich verschlafen die Augen. "Wie spät ist es?"

"Kurz nach Sechs." Als Antwort bekomme ich nur ein mürrisches Brummen.

Vorsichtig kämpfe ich mich unter Davids Klammergriff hervor.

"Ich geh schon mal duschen. Such dir einfach was aus meinem Kleiderschrank raus."

Da ich schon um 8:00 Uhr im Büro sein muss, kommt mir das am Sinnvollsten vor. Mein Dornröschen hat das Glück, dass der Laden, in dem erarbeitet, erst um Neun öffnet.
 

David hilft in einem Blumenladen aus, da er seine Ausbildung als Bürotrottel (wie ich es einer bin) abgebrochen hat. Die Stelle hatte ihm sein Vater besorgt. Zu seinem Bedauern war das gar nicht nach Davids Geschmack. Und als er dann auszog, räumte David auch gleich sein Arbeitsleben auf. "Ich verdiene zwar nicht viel, aber dafür macht es mir unglaublich viel Spaß. Hotels dekorieren, Beerdigungen, Hochzeiten …", hat er mir gestern im Restaurant erzählt. Alles mir unbekannte Gebiete. Da bleib ich doch lieber bei meiner geregelten Arbeitszeit mit langweiligen Telefongesprächen und E-Mails von nörgelnden Kunden.
 

Nur mit einem Handtuch um den Hüften kehre ich ins Schlafzimmer zurück. Dornröschen liegt immer noch im 100 jährigen Schlaf. Das gibt's doch nicht! Der Kerl ist doch nur am Pennen! Dann wollen wir es mal zu neuem Leben erwecken.

Ich setze mich neben ihn auf die Matratze und senke meine Lippen auf seine.
 

Da lag es und war so schön, dass er die Augen nicht abwenden konnte, und er bückte sich und gab ihm einen Kuss. Wie er es mit dem Kuss berührt hatte, schlug Dornröschen die Augen auf, erwachte und blickte ihn ganz fröhlich an.*
 

"Jack! Du machst mich ganz nass!", kichert Dornröschen an meinen Mund. Meine noch nassen Haare tröpfeln auf sein Gesicht, kleine Wasserperlen suchen sich einen Weg nach unten. Mit meiner Zunge folge ich ihnen.

"Das ist die Vorwäsche ...", säusle ich.

Da es schon recht spät ist, trenne ich mich von ihm und gehe zum Kleiderschrank.

"Dusche! Jetzt!" Mein Handtuch fliegt und landet auf David, der es wenigstens schon mal eine sitzende Position geschafft hat. Im Schrank wühle ich uns Klamotten hervor. Wenn er sich nicht selbst was heraussucht, muss er das nehmen was ich ihm ankredenze.
 

Den Kleidungsberg werfe ich aufs Bett. "Bist du immer noch nicht unterwegs? Los jetzt!" Ich ziehe die Bettdecke weg. Das hätte ich nicht tun sollen.

Der Anblick des nackten Davids lenkt mich zu sehr ab. Wie soll man sich da noch auf etwas anderes konzentrieren?

"Na gut. Ich geh ja schon." Elegant stolpert Dornröschen aus dem Bett und schlurft ins Bad.

Ich schaue seinem Knackarsch hinterher, bis mir die Badezimmertür den Blick versperrt.

Schade!
 

***
 

~David~

Schon merkwürdig wie wohl ich mich hier fühle. Fast als wäre ich daheim.

Fertig geduscht, gehe ich nackt wie ich bin ins Schlafzimmer. Doch Jack ist nicht zu sehen. Schade! Seinen Gesichtsausdruck hätte ich wirklich zu gern gesehen. Vorhin konnte ich seine Blicke durch die Badezimmer spüren.
 

Auf dem Bett liegt der Haufen Kleidung, den er mir raus gelegt hat und die schnappe ich mir jetzt und ziehe mich an. Alles teure Marken.

Sowas kann ich doch nicht auf der Arbeit anziehen! Die wird doch dreckig! Das heißt, Zuhause nochmal umziehen.
 

Fertig angezogen gehe ich auf die Suche nach meinem verschwundenen Jacky. Doch niemand zu sehen und alles ist still.

In der Küche fällt mein Blick automatisch auf das Ungetüm von Kühlschrank und da hängt doch tatsächlich ein Zettel. Ich grinse und gehe drauf zu.
 

'Morgen Davi-boy.

Bin schnell Frühstück holen. Im Kühlschrank herrscht ja noch immer gähnende Leere.

Bis gleich.

J. Schmitz.'
 

Ich lache kurz, nachdem ich das gelesen habe und fange schon mal an, den Tisch zu decken. Sicher ist er gleich da.

Ich öffne sämtliche Schubladen und Schränke und finde sogar hier und da was Brauchbares.

Viel Küchenmaterial hat er ja wirklich nicht! Die Hälfte der riesigen Küche ist leer. Anscheinend nur Zierde.

Was würde ich für diese große Arbeitsfläche geben! Hier würde sich auch ein separates Kochfeld in der Mitte gut machen!

Was denke ich da? Richte ich gerade die Küche meines 'Lovers' neu ein? Das sollte ich besser mal lassen! Erstmal ...
 

Gut! Der Tisch ist gedeckt, Kaffee aufgesetzt und jetzt?

Seufzend schaue ich mich um. Wenn er noch nicht da ist, könnte ich doch ... Ich bin zu neugierig!

Also nichts wie los und die Wohnung etwas genauer unter die Lupe nehmen. Natürlich wühle ich nicht in seinen Sachen herum! Niemals!

Aber umschauen darf man sich ja wohl! Durch unser hektisches Treiben kenne ich eigentlich nur das Schlafzimmer gut. Und das Bad. Ja, die Küche jetzt auch. Aber der Rest ist noch Neuland für mich.
 

Ich trete aus der Küche und komme gleich ins helle, große Wohnzimmer. Teuer aussehende Couch, ein Tisch aus dunklem Holz, Walnuss, wenn ich mich nicht irre, ein flauschiger Teppich auf alten Holzdielen.

Die alten Schränke und Regale sind anscheinend profimäßig restauriert worden und sehen einfach klasse neben der modernen, hellen Couch aus!

Ich seufze. Er hat Stil. Was will er also von mir?

Nicht das ich keinen Stil habe, aber meiner ist eben ... anders.
 

Was gibt's noch zu sehen? Einen ordentlichen Schreibtisch in einer Ecke. Für mich nicht wirklich interessant.

Der kleine Balkon am Ende des Wohnzimmers reizt mich da schon eher und sieht richtig einladend aus. Ich stelle mich vor die Glasfront und spähe hinaus.

Kleiner Tisch, zwei Stühle. Einige kümmerliche Grünpflanzen an der Wand. Ich grinse. Da können die auch nicht wachsen!

Doch oben könnte man schön ein paar Kräuter hinstellen oder gleich ein kleines Kräuterregal. Passendes Licht würden sie dort links haben ...
 

Ich tue es schon wieder! Hör auf David!

Ich drehe mich wieder um, gehe Richtung Flur und stehe wieder vor der Schlafzimmertür. Eins habe ich dort noch nicht begutachtet. Den Kleiderschrank!

Ja ja ich weiß. Ich wollte nichts durchwühlen! Tue ich auch nicht, ich will nur mal hineinlinsen.
 

Neugierig öffne ich eine der hohen Flügeltüren.

Anzüge! Die braucht er hoffentlich nur für die Arbeit. Hat er heute morgen einen davon angezogen? Ich weiß es nicht mehr. Oben liegen fein säuberlich weiße Hemden. Gruselig!

Ich mache die andere Seite auf. Ah! Da sind die Altgasklamotten. Sehen auch teuer aus. Markenjeans, sogar Markensocken! Der hat eindeutig zu viel Kohle!

Und sonst? Shirts, Pullover, Jacken, Unterwäsche.

Gut, hier ist Schluss! Ich krame nun wirklich nicht in fremder Unterwäsche herum! Obwohl ich ja schon eine von ihm trage ... Gestern auch ...

Egal! Die hat er mir gegeben! Das ist was anderes!
 

Ich schließe den Schrank und will wieder raus gehen, da sehe ich das kleine Kästchen unter dem Bett hervorlugen.

Jetzt werde ich so richtig neugierig! Was mag da wohl drinnen sein?

Kondome und Gleitgel. Das weiß ich noch. Doch was verbirgt sich sonst noch darin?

Ich greife mir das Ding und setzte mich damit aufs Bett. Er hat ja gesagt, er zeigt es mir ein anderes Mal! Also kann es nicht so schlimm sein!

Voller Neugier öffne ich den Deckel.

Soll ich mich jetzt freuen, oder mir Angst machen? Nichts gegen Sextoys ... Aber warum so viele? Und so bunt?

Jetzt kann ich ein Lachen absolut nicht mehr unterdrücken! Ich muss ihn unbedingt drauf ansprechen. Wenn er mir dann böse ist, kann ich auch nichts daran ändern.
 

Immer noch kichernd schließe ich die Box wieder und stelle an ihren alten Platz.

Zurück in die Küche! Der Kaffeeduft dringt schon bis hier her. Mal sehen, ob er schon fertig durchgelaufen ist.

Ich stehe auf und laufe los. Moment! Da liegt sein Handy auf dem Nachttisch. Soll ich?
 

~Jack~

Angezogen und gestriegelt kümmere ich mich ums Frühstück. Der Bäcker um die Ecke hat wieder geöffnet und ich kaufe den halben Laden leer. Ich habe keine Ahnung auf was David morgens Hunger hat. Normale Brötchen, Schokobrötchen, Vollkornbrötchen, Nussecken, Mohnschnecken, Puddingstückchen, oder doch lieber Kuchen? Oh man! Wer kauft dieses ganze Zeug? Allem Anschein nach ich, denn schon schwanke ich vollgepackt zum Ausgang.
 

Hinter mir meckert der nächste Kunde schon herum, warum den gar keine Berliner da sind. "Die hab ich gerade alle gekauft", brülle ich über meine Schulter, ehe die Ladentür hinter mir zuschlägt. Idiot! Natürlich habe ich nicht alle Berliner gekauft! Der Bäcker hat heute einfach keine da gehabt. Aber das wusste der Idiot ja nicht. Rumnörgelndes Kundenpack.
 

Irgendwie schaffe ich es, ohne mein Backwerk unterwegs zu verteilen, in meine Wohnung. In der Küche klappert es verdächtig und es duftet nach frischem Kaffee. Am Kühlschrank hatte ich David eine Nachricht hinterlassen, dass ich nur schnell auf Futtersuche gehe und bald wieder da bin.

Den musste ein gewisser Jemand gefunden haben, denn in der Küche angekommen, starre ich auf einen gedeckten Tisch und David ist gerade dabei an der Milchtüte zu schnuppern. "Ich glaube die ist schlecht", verkündet er mit verzogenem Gesicht.
 

Vollgepackt bis unters Kinn stehe ich nun da und überlege, wohin mit den ganzen Tüten. Die Milch wird in den Abfluss geschüttet, bevor sich der Kleine zu mir dreht und seine Augen groß wie Unterteller werden.

"Wer soll denn das alles essen?" Das frage ich mich auch.

"Ich wusste nicht was du willst." Nun doch etwas verlegen, lasse ich ein, zwei Tüten auf den Küchentisch segeln.

"Ein Brötchen hätte es auch getan." Lachend nimmt mir David einige Tüten ab und legt sie auf die Küchenzeile. Klasse, wer hätte denn gedacht, dass David so was ausgefallenes wie 'nen Brötchen zum Frühstück will?

"Brötchen sind auch dabei. Irgendwo", erwidere ich kleinlaut.
 

Neugierig unterzieht der Blondschopf die Tüten einer genauen Untersuchung. Eine Quarktasche wird erwählt und schon ist die Hälfte des Gebäcks inhaliert.

"Das ist kein Brötchen", stelle ich scharfsinnig fest, während ich eine frische Packung Milch aus dem Kühlschrank nehme.

"Nein, aber lecker." Das will ich doch mal testen. Ich schnappe mir seine Hand in der er die Quarktasche balanciert und beiße hinein.

"Jo, lecka." Mit vollem Mund redet es sich nicht gut und schon fliegt Puderzucker in der Luft herum.

"Hey! Nimm dir selbst eins!"

"Dein's schmeckt aber besser! Außerdem: Wer hat's bezahlt?" Ich lächle zwar, aber David scheint es wieder falsch aufzufassen. Wenn die Woche jetzt so weiter geht, wandere ich endgültig aus.
 

Der Rest von Davids Quarktasche fliegt auf einen der Teller.

"Dann iss es halt selber!"

"War nicht so gemeint! Hey, das was nur Spaß!" Scheiße, Scheiße, Scheiße! Erst denken, dann reden, Jack!

In Gedanken gehe ich schon alle Möglichkeiten ihn von einer Flucht abzuhalten. Doch was macht der beleidigt-tuende Kerl? Schnappt sich ein neues Stückchen, ein Schokobrötchen übrigens, und setzt sich damit an den Tisch.

"Willst du auch Kaffee?" Meine Tasse wird hochgehalten. Grinsend sitzt er da, mit der 'Sexiest Man Alive' Tasse, die mir Benny zu meinem 21ten geschenkt hat. Damals war sie allerdings bis oben hin mit Kondomen gefüllt gewesen. Mit Geschmack. Kaffeegeschmack ist allerdings nicht darunter gewesen.
 

"Du kleine Zicke." Lachend setze ich mich an den Tisch.

"Das hast du verdient." Dampfender Kaffee schwappt in die sexy Tasse.

"Ach? Und warum?"

"Du hast mich allein Duschen lassen." Schokoladenbrötchen ade. David hat wohl großen Hunger. Stückchen Nummer drei wird angeknabbert.

"Einer muss ja zusehen das du nicht verhungerst", feixe ich. Der Mann hat doch bestimmt einen Magen, so groß wie ein Fußballfeld!

"Schon gut. So konnte ich wenigstens in deiner geheimnisvollen Kiste unter dem Bett herumwühlen. Interessante Sachen hast du da ..." Er lutscht an seinen Fingern, blickt mich lasziv an.

"Und? Hattest du Spaß dabei?" Schlürfend nippe ich an meinem heißen Kaffee.

"Bestimmt nicht halb so viel wie du schon damit hattest."

"Die Hälfte davon hab ich noch nie benutzt." Was sogar stimmt. "Für gewöhnlich reicht mir eins davon."

"So so ... Sei froh, dass du gleich zur Arbeit musst. Sonst ..."

Den Rest verschweigt David, was allerdings mehr sagt als tausend Worte. Seine blauen Augen durchbohren mich.

Vielleicht sollte ich mich krank melden?!
 

***
 

~Jack~

Nachdem wir fertig gefrühstückt, und wenigstens ein bisschen von dem kreierten Schlachtfeld aufgeräumt hatten (und ich dabei kaum meine Finger von David lassen konnte), fuhren wir auch schon los.

"Setze mich am Besten Daheim ab."

"Sicher? Wird dir Theo nicht gleich Ketten umlegen und dich in einen Turm sperren?"

"Spinner!" Süßes Lachen. "Aber wenn doch, kommst du mich dann retten?"

"Jederzeit. Ich muss nur noch mein Schwert schärfen." Um den bösen Drachen Theodorus zu erschlagen und meine Jungfräuliche, na ja .. sowas in der Art, Maid zu befreien.

"Wenn man Theo näher kennt, ist er echt ein lieber Kerl." Schön und gut, das nützt mir nur nichts.

"Ich befürchte, Theo will mich gar nicht näher kennenlernen. Bei dem bin ich abgeschrieben." Schließlich habe ich ihm seine hübsche Prinzessin gestohlen.

"Ich erkläre ihm alles nachher. Er wird das schon verstehen." Ich bin da weniger hoffnungsvoll.

"Und was wenn nicht?"

David schaut aus dem Fenster. "Dann kann er mich mal ... Ich habe geschworen mich nicht mehr zu verstecken. Das betrifft nicht nur meine Sexuelle Orientierung."
 

Einige Minuten lang schweigen wir, was mir Zeit zum Nachdenken gibt. Will ich eigentlich, dass Theo mich akzeptiert? Und wenn ja, als was soll er das? Als Bekannter von David? Als Kumpel? Als Gelegenheitsfick? Als Freund? Fester Freund? Okay. Moment!

Pause!

Nachdenken ...

Bringt nix!

Mein Verstand dreht sich im Kreis, versucht den entschwundenen Gedankenfaden wieder aufzunehmen.

Ich bekomme Kopfschmerzen.

"Was wirst du ihm sagen?", platzt es aus mir heraus.

"Was genau meinst du?" Ich winde mich. Hätte ich nur nichts gesagt.

"Na, ich meine, ... Scheiße. Keine Ahnung!" Eine Glanzleistung von Herrn Schmitz! Bravo! Autofahren und komplizierte Beziehungsfragen passen nicht zusammen! Vor allem im Berufsverkehr.

"Ich meine, was wird er schon verstehen? Das wir jetzt Freunde sind oder ..." Game over. Mein Hirn schaltet aus. Garantie erloschen wegen Benutzerfehler.

David starrt zu mir rüber. Mir wird heiß. Werde ich rot?

"Erstmal das wir uns treffen und befreundet sind. Oder nicht? Mehr braucht ihn auch nicht zu interessieren im Moment."
 

Das wir uns treffen und befreundet sind. Gut! Das ist gut! Theo braucht nicht mehr zu wissen.

"Ja, genau." Sage ich deswegen leise, als ich vor Davids Wohnung anhalte.

"Als dann, wir sehen uns." Wir küssen uns zum Abschied und David öffnet die Autotür, steigt aus ...

"David! Moment!" Panisch beuge ich mich zu ihm rüber. "Ich hab deine Handynummer gar nicht!"

Er beugt sich zu mir runter und grinst.

"Meine Nummer hab ich dir heute Morgen ins Handy gespeichert. Als du beim Bäcker warst." Schnell drückt er mir noch einen Bonuskuss auf und knallt die Autotür vor meinem doof glotzenden Gesicht zu.
 

Er hat mir seine Nummer ins Handy gespeichert! Soll mich das jetzt erschrecken?

Oder soll ich freudestrahlend durch den Sonnenschein hüpfen?**

Ich entscheide mich für gar nichts von beiden sondern fahre los. Sonst komme ich noch zu spät ins Büro.

Immer wieder schiele ich auf meine Aktentasche hinten im Mitfahrerraum, in der mein Handy steckt. Das ist ja nicht zum Aushalten!
 

Im Büro angekommen, halte ich es kaum noch aus und hole mein Handy aus der Tasche.

Kontakte öffnen. Unter D nachschauen. Nichts. Kein David. Ich werde unruhig. Hat er es vergessen? Oder mich verarscht?

Mal langsam hier mit den jungen Hengsten! Bei M wie Müller nachschauen. Nichts. Verdammt! Und nun?

B wie blau oder blond ... Ahh nichts!
 

"Hey, Jack altes Haus! Nicht mit dem Handy spielen während der Arbeitszeit." Mein bescheuerter 'Kollege' gegenüber am Schreibtisch schaut genervt zu mir.

"Das ist für die Arbeit", lüge ich. "Ein wichtiger Geschäftskunde. Ich suche seine Nummer. Der will heute zurückgerufen werden." Was noch nicht mal richtig gelogen ist.

"Ach so. Na dann."

Na dann.

...

Ahhh Na dann!Schnell tippe ich auf dem Display das N an.

Und da ist sie!Na dann hat seine eigene Nummer! Ich lache leise.

"Hast du 'se gefunden?"

"Ja, Danke." Ja, Danke du Idiot! Endlich kommt mal was Sinnvolles aus deinem Mund.

"Bitte." Reizend! So ein Trottel!
 

Ich tippe auf Anruf. Mailbox. Na gut. Spreche ich ihm halt was drauf.

"Hallo Herr Müller. Ich habe Ihre Information erhalten und wollte nur den Eingang bestätigen. Alles weitere schicke ich Ihnen gleich per SMS. Vielen Dank für Ihr Interesse und das Sie an uns gedacht haben. Auf Wiederhören."

Hach, ich könnte losschreien bei dem Gesicht, das mein Kollege gerade zieht.

"Was iss'n das für'n wichtiger Kunde? Dem du SMS'n schickst?"

"Mein Wichtigster", sage ich und tippe an meiner SMS.
 

'Nummer gesichtet. Hier nun meine ...

Na dann ... Viel Spaß mit Theo! Lass dich nicht unterkriegen!' Kurz überlege ich und schicke noch ein 'Falls was ist, melde dich ruhig bei mir' hinterher.
 

Das Handy fliegt wieder in meine Tasche und ich bereite mich Mental auf meine Arbeit vor.

Erste Mail wird geöffnet:

Sehr geehrte Damen und Herren,

habe heute das Produkt soundso erhalten. Leider ist es defekt. Prüfen sie ihre Ware vorher nicht? Das nächste Mal bestelle ich bei der Konkurrenz … Bla bla bla. Mach doch du doofe Kuh!

Arbeit kann so schön sein! Wie aus dem Nichts, erscheint ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht.
 

******
 

* Gebrüder Grimm - Dornröschen

** Wer stellt sich das jetzt auch bildlich vor? XDDDD

Kapitel 11 - Blumen unterm Sternenhimmel

Ich weiß, der Titel ist kitschig! Aber es passte so gut! *gg* Und endlich taucht Kat auf.
 


 

Kapitel 11 - Blumen unterm Sternenhimmel
 

~Jack~

Endlich Feierabend!

Und schon kommt Katrin zu mir, meine beste Läster-Kollegin auf der Arbeit. Elegant schwingt sie ihren Podex auf meinen Schreibtisch.

"Jack? Was ist los?" Verwundert sehe ich sie an.

"Was meinst du Kat?" Ihr Spitzname. Kat, wie Katze. Was auch zu ihr passt, denn sie ist immer auf der Lauer und bekommt den ganzen Bürofunk mit. Sofort wird alles zu mir weitergeleitet, damit wir in den Pausen, oder im Kopierraum, ordentlich lästern können.

Im Kopierraum ist sowieso das Meiste hier los und Grund für die meisten Lästereien. Da hier alle Kerle Hetero sind, oder sich dafür halten (ja ich meine dich Christopher), bleiben mir solche Peinlichkeiten erspart.
 

"Du bist heute anders. Weißt du etwas, das ich nicht weiß?", fragt sie und mustert mich genau.

"Nicht das ich wüsste." Was weiß ich schon? Aber wer weiß? "Wie bin ich den heute?", frage ich deshalb. Mann will es ja wissen, wenn Mann unangenehm auffällt.

"Du lächelst." SKANDAL!

"Ist das ein Verbrechen?" Wäre mir jedenfalls neu.

"Du schimpfst auch nicht wie sonst über die Kunden. Und am Tele warst du auch so freundlich heute."

Das ich mich oft über die Kunden beschwere weiß ich und auch, dass ich im allgemeinen kein großer Freund der meist verblödeten Menschheit bin. Aber es nun so zu hören, als würde ich dauermuffelig durch die Büroräume ziehen, verletzt mich dann doch etwas.

"Darf man nicht mal gute Laune haben?", versuche ich mich zu verteidigen. Nur klappt das bei Kat ganz und gar nicht!

"Doch, aber bei dir wirkt es gerade ziemlich unheimlich. Außerdem passt das nicht zu deinem blauen Fleck am Kinn."
 

Nun werde ich wohl doch wieder muffig!

"Das hat gar nichts mit meinem Kinn oder mit der Arbeit zu tun. Und geht dich im Übrigen nichts an!" Großer Fehler! Alles was Kat nicht angeht, geht Kat sehr wohl was an!

Ich verdrehe die Augen. "Kat, bitte! Ich will nur nach Hause."

"Und wer wartet da auf dich?" Süffisant grinst sie mich von oben herab an.

"Niemand." Stimmt ja auch! David ist noch im Blumenladen.

"DA! Du grinst schon wieder so dumm-dämlich?"

"Oh man, Kat. Lass mich in Ruhe!"

"Drei mal darf ich raten. Dann darfst du gehen ohne weiteren Kommentar von mir." Das ist fair und mehr als man von Kat erwarten kann.

"Okaaay. Dann frag los!"
 

Kat verzieht schwer überlegend ihr Gesicht, ihren Zeigefinger anknabbernd.

"Hmmm ... Hast du vielleicht im Lotto gewonnen?"

"Nö."

"Dann hast du bestimmt deine lang vermisste Jungfräulichkeit wieder gefunden."

"Kat, frag anständig! Außerdem ist meine Jungfräulich, genau wie deine, schon seit Jahrzehnten verloren gegangen und unauffindbar."

"Gut, also hab ich noch zwei Versuche!"

"Nix da! Das hat gezählt."

"Wenn es sein muss. Dann muss der wohl sitzen." Sie beugt sich zu mir und flüstert: "Dann, mein Lieber, ist es wohl so, das du dich total in jemanden verknallt hast." Frech grinst sie mir ins Gesicht.
 

"NEIN!" Ich reagiere wohl etwas zu heftig auf ihre Frage, denn sie glaubt mir nicht.

"Du wirst rooohoot! Du kannst mir nichts vorlügen! Erstens, weil du nicht gut Lügen kannst, und zweitens erkenne ich diesen dumm-grinsenden Gesichtsausdruck sehr genau!" Selbstgefällige Schnepfe!

"Es ist zu früh um etwas zu sagen. Und mehr sage ich dir dazu ganz bestimmt nicht!" Ich schnappe meine Tasche und flüchte fast vor ihr.

"Jack ist verliehieebt, Jack ist verlieeeehiiieebt.!" Woha, was zu viel ist, ist zu viel.

"Kat. Halt deine selbstgefällige Klappe! Wenn du einem anderen auch nur ein Wort davon sagst, rede ich kein Ton mehr mit dir! Schlimmer als im Kindergarten hier!" Ich stürme zum Aufzug. Als sich die Türen schließen, atme ich geräuschvoll aus.
 

Es war nicht gerade Schlau den letzten Satz durch das halbe Büro zu brüllen. Aber wenn Kat jetzt noch dichthält und nichts weiter tratscht, habe ich wohl doch so etwas wie eine Freundin. Bei Kat weiß man da nämlich nie.

Aber ich muss ich zu Gute halten, dass sie auch nichts von meiner Homosexualität verraten hat. Sie ist die Einzige auf der Arbeit, die es weiß. Auch wenn es nur Zufall gewesen ist, dass sie es herausgefunden hat.
 

Sie hatte mich damals in einem Schwulenclub 'erwischt', den sie zusammen mit ihrem Bruder besucht hat. Natürlich auch noch ein flüchtiger Bekannter von mir. Flüchtig heißt in dem Fall: Wir hatten einmal Sex gehabt.

Viel peinlicher ging es nicht! Aber da sie durch ihren Bruder weiß, was es manchmal bedeuten konnte geoutet zu sein, schweigt sie im Büro darüber.

Ich seufze. Eigentlich ist es mir egal ob sie es wissen. Jeder, der nicht auf meiner Freundesliste steht, kann mich sowieso mal kreuzweise. Diese Einstellung habe ich mir damals hart erkämpft. Es ist eben nicht leicht, wenn plötzlich jeder weiß, dass man 'anders' ist. Da braucht man ein dickes leck-mich-am-Arsch-Fell.
 

Die Aufzugtür geht auf und ich gehe zu meinem Auto und steige ein. Zeit um nach Hause zu fahren.

Ob ich mir schnell noch einen Blumenstrauß besorgen sollte? Fröhlich pfeife ich das Lied im Radio mit.
 

***
 

~David~

17:30 Uhr.

Jack hat bestimmt schon Feierabend. Ob ich ihm seine Klamotten heute noch bringen soll? Ich kann mich ihm doch nicht schon wieder aufdrängen!

So gerne ich ihn auch heute nochmal sehen würde, ich warte lieber ab bis er sich bei mir meldet. Oder ich antworte ihm auf seine SMS heute morgen, wenn ich endlich auch Feierabend habe.
 

Heute Morgen ...

Theo war auf Hundertachtzig. Aber nur kurz, dann hat er den besorgten Bruder heraushängen lassen.

"David! Bitte! Ich habe mich über diesen Jack Schmitz schlau gemacht. Er ist ein Schürzenjäger! Er klappert die Clubs ab und schnappt sich jedes Mal einen Anderen, den er benutzt und dann fallen lässt!"

Ich bin nicht darauf eingegangen und habe nur gesagt, ich komme damit klar und fertig.

Ich musste dann auch glücklicherweise los, auf die Arbeit.
 

Jetzt habe ich richtig Bauchweh nachher nach Hause zu fahren. Theo gibt bestimmt keine Ruhe.

Ich seufze und sehe wieder auf die Uhr. Viertel vor Sechs.

Genau in diesem Moment höre ich ihn. Jack!

Bilde ich mir jetzt schon seine Stimme ein?
 

~Jack~

Als ich durch die alt anmutende Eingangstür trete, klingelt eine kleine Türglocke über mir und kündigt mein Erscheinen an. Der Laden ist klein aber recht ansprechend dekoriert. Eine kleine rothaarige Frau kommt um die Ecke.

"Guten Abend. Suchen Sie etwas bestimmtes?" Sie lächelt mich freundlich an.

"Ähm. Ja. Ich hoffe. Ist David noch da?" Sie muss erst gar nicht Antworten, denn schon wirbelt mir ein schreiender Blondschopf entgegen.

Mir bleibt fast das Herz stehen, als ich seine Stimme höre. "Jack! Was machst du denn hier?" Er fällt mir um den Hals.

"Hey Hübscher." Fest drücke ich ihn an mich. Soll ich ihn küssen? Keine Ahnung, ob es ihm peinlich wäre, hier auf der Arbeit.

Schon wieder ist er schneller als ich und zieht mich in einen Kuss. Wie habe ich diese Lippen vermisst! Wie habe ich ihn vermisst! Dabei haben wir uns heute Morgen doch erst gesehen!

Ich sollte mich langsam damit anfreunden, dass das mit uns eventuell doch mehr werden könnte als ein kleiner Flirt.
 

David gleitet wieder aus meinen Armen, bleibt aber dicht bei mir stehen.

"Komm, ich stell dir alle vor!" Schon zerrt er mich hinter sich her.

Die kleine Rothaarige von eben ist seine Chefin, Angelika. Dann sind da noch Erika, eine ältere Dame mit schwarzen Locken und einem Dauergrinsen im Gesicht und der letzte im Bunde: Lukas!

"Da schau mal an! Jack the Black!" Lukas! Ausgerechnet Lukas!

"Hey Luk." Bitte lass David nicht fragen, bitte lass David nicht ...

"Ihr kennt euch?" Nein!

"Wer kennt Jack the Balck nicht?", kichert Lukas.

Ich bleibe aber freundlich, schließlich will ich David nicht blamieren.

"Jack the Black?", fragend blickt David erst zu mir und als ich nicht reagiere, zu Lukas. Sag nichts Falsches, du Miststück!

"Jepp. Weil sein Herz so Schwarz wie die Nacht ist. 'Fick und weg' sag ich da nur."

Stille.

Dreckiges, falsches Miststück!

Ich sehe zu David rüber. "Ich hatte mal was mit ihm." Bevor er es ausplaudert, sag ich es ihm lieber selbst.

"Ach so. Na dann." Ich beginne zu lachen und mein Kleiner stimmt mit ein.
 

Och, Lukas scheint angepisst zu sein. Irre ich mich, oder ist da was im Anflug? Soll ich eifersüchtig sein? Jedenfalls sprechen die Blicke von Lukas Bände. David gefällt ihm.

Also gut! Dann fange ich mal an mein Revier zu markieren. Natürlich nur im übertragenen Sinne.

Ich greife Davids Hand. "Hast du dann Feierabend? Ich kann dich Heim fahren. Oder wieder mit zu mir nehmen, wenn du willst." Das Letzte flüstere ich nur, stelle aber sicher, dass Lukas es auch ja mitbekommt.

Normal wäre mir egal das da jemand ist, der scharf auf meinen Süßen ist, auch wenn sie miteinander arbeiten. Aber ich kann Lukas nicht leiden. Er ist damals so ein Arsch gewesen! Und ist es wohl immer noch, wie ich sehe.

"Fahren wir erst bei mir vorbei? Ich hab mit Theo geredet ... Nun schau nicht so! Ihr zwei seid echt wie Hund und Katze."

"Ich bin die Katze", schmolle ich. "Aber einen weiteren Arschtritt von deinem Bruder kann ich heute echt nicht gebrauchen."

"Theo wird brav sein. Warte kurz hier, ich hole meine Sachen." Und schon flitzt er in einen Nebenraum.
 

Nun stehe ich hier wie bestellt und nicht abgeholt. Die Anderen sind gerade dabei den Blumenladen einzuräumen, um Feierabend zu machen. Nur Lukas steht immer noch am selben Platz und schaut mich mit zusammengekniffenen Augen an.

"Theo kann dich also nicht leiden? Ich wusste schon immer, dass er eine gute Menschenkenntnis hat." Bissiges, kleines Biest!

"Lass es einfach sein, Luk." Wo bleibt mein Davi-boy nur?

"Du schaffst es sowieso nicht."

"Was? Das Theo anfängt mich zu mögen? Das ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich egal."

"Du schaffst es nicht, Davi ins Bett zu kriegen. Dafür ist er nicht dumm genug." Es sieht so aus als würde Lukas versuchen überlegen auszusehen, was aber nur lächerlich wirkt.
 

"Ach ... Und warum bist du damals mit mir im Darkroom verschwunden? War da dein Hirn auf dumm geschaltet? Hast wohl seitdem den Schalter nicht mehr gefunden." Ich liebe es gemein zu sein!

"Du bist ein asoziales Arschloch Jack!" Uijuijui. Es faucht mich an.

"Ich habe nie was anderes behauptet", lächle ich und lasse ihn einfach stehen, betrachte die Blumen hier im Laden.
 

In einer der Vasen stehen dunkelblaue Blumen. Sie haben samtige Blüten und recht große Köpfe. An den Rändern sind sie gewellt und leicht gezackt. Keine Ahnung wie sie heißen, aber schön anzuschauen sind sie alle mal. "Das sind Bartiris. Schön, nicht? " David.

Er ist von hinten an mich herangetreten, wie neulich im Club, und hat seine Arme um mich gelegt.

"Ja, wirklich schön", gebe ich zu.
 

Die Beleuchtung im Laden geht aus und nur ein schwaches Licht von der Theke scheint zu uns herüber. Da die Läden vor den Schaufenstern geschlossen sind, ist das die einzige Lichtquelle hier. Inmitten der Blumen stehen wir nun. Allein.

Ich drehe mich in Davids Armen um damit ich in sein Gesicht blicken kann. Auch ich lege meine Arme um ihn und sehe kurz nach oben. An der Decke ist ein Spiegel befestigt, in dem wir uns nun spiegeln. Überall funkelt es. Die unzähligen Glasvasen brechen das Licht wie eine Discokugel. 'Wie ein Sternenhimmel', denke ich.

David schaut auch hinauf. "Das sieht ja cool aus!" Ich senke wieder meinen Kopf, berühre seine Wange, damit er mich erneut direkt ansieht.

"Wollen wir los Jack?"

Ich schüttle leicht den Kopf. Noch nicht.

"Wir werden eingeschlossen, wenn wir nicht gehen. Die Anderen sind schon hinten."

Mir egal.

"Ich liebe Dich", flüstere ich.
 

Da ist es. So schnell und einfach. Ich kann es gerade selbst nicht ganz glauben.

"Jack ..." Nichts sagen jetzt! Ich verschließe seinen Mund mit meinem.

Wir küssen uns. Als täten wir das zum ersten Mal. Mein Herz rast und ich spüre Seins an meiner Brust, das mindestens genau so schnell schlägt.
 

***
 

~Jack~

Wir werden von Angelika unterbrochen, die räuspernd neben uns steht.

"Sorry Jungs. Aber ich muss abschließen."

Bevor wir gehen, zupfe ich mir noch eine von diesen blauen Bartiris aus der Vase.

"Jack, wo bleibst du?"

"Sofort Davi-boy." 2 € steht aus dem Preisschild neben der Vase. In meiner Hosentasche finde ich einen zerknüllten Fünfer und drücke diesen nun in Angelikas Hand.

"Stimmt so." Grinsend sprinte ich zu David, der schon an meinem Auto wartet.
 

Klasse! Lukas steht daneben und zieht 'ne Fresse. Das kann ja heiter werden!

"Haste die mitgehen lassen?"

"Ja Luk. Die hab ich eben an Angelika vorbeigeschmuggelt." Der Stiel ist lang und hatte mehrere große Blüten. Unmöglich damit ungesehen irgendwo vorbeizuschleichen.

"Können wir Lukas mitnehmen? Seine Wohnung liegt auf unseren Weg." Ich überlege, ob ich die kleinen drei Worte von vorhin nicht revidieren sollte. David strapaziert momentan mein Nervenkostüm ungemein.

Zu seiner Entschuldigung: Er sieht auch nicht wirklich glücklich aus, da Lukas gerade dicht an ihn heranrückt.

Seufzend ergebe ich mich. "Von mir aus", schnaube ich, drängle mich zwischen die Beiden und öffne die Beifahrertür für meinen notleidenden Blümchenverkäufer.
 

David huscht auf den Sitz und ich knalle galant die Tür zu. Lukas erwartet wohl die selbe Behandlung, aber ich lasse ihn unbeachtet stehen und steige selbst ein.

"Hältst du die?" Vorsichtig drücke ich den Blumenstängel in Davids Hand.

"Warum hast du die gekauft? Du magst doch gar keine Blumen."

"Nur so." Ich weiß echt nicht warum.

"So was Billiges." Auf der Sitzbank hinter uns quengelt Lukas herum. David lässt geräuschvoll Luft aus den Lungen.

"Du hast es echt nicht leicht mit mir, was?", frage ich. Entschuldigend streichle ich über Davids Oberschenkel.

"Nachher kannst du es wieder gutmachen." Freches Kerlchen!
 

"Fahren wir bald mal los?" Ein Blick in den Rückspiegel zeigt mir einen mehr als schlecht gelaunten Lukas.

"Sofort, der Herr." Der Motor erwacht zum Leben und wir brausen los.

"Luk? Wo wohnst du?" Keine Ahnung wo sich diese kleine Ratte ein lauschiges Loch gebuddelt hat.

"Och, ich habe Theo lange nicht mehr gesehen ..." Nein! Wehe! "Ich könnte ihn doch gleich mal Besuchen." Selbstgefälliges Grinsen im Rückspiegel.

Lösung Nummer eins: Anhalten und Lukas mit einem Arschritt nach draußen befördern.

Lösung Nummer zwei: "Gut, dann setzen wir dich da ab. Jack und ich fahren dann weiter." David mein kleiner Engel! Hab ich dir schon gesagt das ich dich liebe??? Jo, hab ich. Mir wird plötzlich übelst heiß und die Schmetterlinge kehren mit Verstärkung zurück. So, wie sich das anfühlt, müssen das Atomschmetterlinge sein.
 

"Ach so. Dann ... Dann kann ich ja mit deinem Bruder mal wieder in Ruhe quatschen."

"Tu das Luk. Sag ihm einen lieben Gruß von mir."

"Das werde ich Jack." Oh weia, wenn Blicke töten könnten ...

Eine warme, weiche Hand legt sich auf meine, die sich gerade in den Schalthebel festkrallt. Sanft streichelt sie darüber.

Die nervige Zecke hinter uns gerät dadurch völlig in Vergessenheit und nehme dessen dummes Gerede nur als Hintergrundgeräusch war.

Mein Davi-Boy kommt wieder mit zu mir!
 

******

Kapitel 12 - Übungssache und ein guter Stoffwechsel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 12 - Übungssache und ein guter Stoffwechsel (ohne Adult)

Jetzt fliegen mal die Fetzen! Yeah! *Jack die Boxhandschuhe reicht*

Und während ihr weiterlest, verputze ich in ruhe mein leckeres Eis. :-P
 


 

Kapitel 12 - Übungssache und ein guter Stoffwechsel (Ohne Adult)
 

~David~

Wundert euch nicht, aber gerade schwebe ich auf Wolke sieben! Jack hat doch tatsächlich vorhin im Laden gesagt, dass er mich liebt! Ich war ganz von der Rolle und wusste gar nicht wie ich reagieren soll und da fängt er an mich scheu zu küssen. Er war so niedlich!

Das sage ich ihm lieber nicht.
 

Leider hat sich uns dann Lukas aufgedrängt und wollte unbedingt mit zu Theo. Und jetzt habe ich den Schlamassel! Erst wollte ich ja nicht mit, sondern gleich mit zu Jack, aber ich habe mich dann doch umentschieden. Ich brauche ja Kleidung, Zahnbürste und meinen ganzen anderen Kram. Hätte ich doch nur heute Morgen schon was zusammengepackt! Aber wer konnte den ahnen, dass der Abend so ausgeht?
 

Tja, jetzt habe ich das große Vergnügen, mich von Theo und Lukas aufklären zu lassen, was für ein großes Arschloch Jack doch ist und es ein Fehler ist, sich mit ihm abzugeben. Ich habe es so satt!

Ich weiß, dass Jack kein Heiliger ist, doch jeder macht mal Fehler! Und jeder kann sich ändern! Aber es nicht wenigstens zu probieren, dass wäre der größte Fehler!

Nein! Der größte Fehler war, mit hier her zu kommen!

"Davi! Du steigst nicht wieder in das Auto von diesem Arsch! Das erlaube ich nicht!" Theos Gesicht sieht aus wie ein roter Ballon.

"Du hast mir nichts zu erlauben oder zu verbieten! Ich bin Volljährig und entscheide selbst, was gut ist für mich! Kapier das endlich!" Wütend packe ich wahllos Kleidung in meinen Rucksack.

"Davi, höre lieber auf deinen Bruder. Wir wollen doch nur das Beste für dich! Jack ist nicht gut für dich! Er hat mich von Vorn bis Hinten verarscht!" Nun mischt Lukas auch wieder kräftig mit und stellt sich mir in den Weg, als ich ins Bad will.

"Ihr könnt mich echt mal! Ihr geht mir auf die Nerven!" Ich stürme an den Zweien vorbei und knalle die Tür vom Bad zu. Plötzlich klingelt mein Handy. Jacks Nummer!
 

~Jack~

Hätte mir das jemand vor einer Woche erzählt, hätte ich denjenigen ausgelacht.

Ich sitze hier im Auto und warte darauf, dass David wieder runterkommt. "Ich geh doch noch schnell hoch und hole ein paar Sachen. Dann kann ich morgen gleich von dir aus zur Arbeit. Ich beeile mich!" Ein flüchtiger Kuss traf meine Lippen. Hmmm ... mehr!

Nun warte ich auf einen Kerl, der vor hat, schon wieder bei mir zu übernachten. Besser noch: Er nimmt Übernachtungssachen mit zu mir!

Ich sehe seine Zahnbürste schon neben meiner im Glas stehen. Aber das Beste kommt noch: Es macht mir nichts aus!

Wie weit ist es mit mir schon gekommen?
 

Ich schaue auf die Uhrenanzeige im Auto. Fünfzehn Minuten ist er schon mit Theo und Lukas da oben. Haben sie ihm etwas angetan? An sein Bett gefesselt und Lukas darf sich über meinen kleinen, hilflosen Blondschopf hermachen? Ahhh! Ich muss wissen was da so lange dauert!

Okay. Unwahrscheinlich das Theo den Schmierlappen Lukas an David ran lässt. Aber Sicherheit ist die Mutter der Porzellankiste.
 

Ich steige aus und springe vor die Eingangstür. Welches Stockwerk war das nochmal? Der Fünfte, wenn mich nicht alles täuscht.

Das Klingelschild bestätigt mir meine Vermutung: T. & D. Müller.

Kurz vor dem Klingelknopf stoppe ich. Besser, ich rufe auf Davids Handy an. Die Porzellankisten-Mutter würde mir Recht geben.

Ich zücke mein Handy und suche seine Nummer. Ich fange an zu lächeln. Na dann!

Er tutet. Wenigstens hat er sein Handy wieder an.
 

"Ja? Hallo?" Lautes Gezeter ist im Hintergrund zu hören.

"Alles klar bei dir? Soll ich hoch kommen?"

"Ähm. Nee alles klar. Bin gleich da ... Du wirst nicht ... Theo! Halt die Klappe!"

"Soll ich echt nicht reinkommen?" Da ist ja die Hölle los!

"Nein, das schaff ich schon."

"Wenn du in fünf Minuten nicht da bist, hol ich mein Schwert aus dem Auto und befreie dich." Sein Lachen klingt aus dem Handy.

"Bin gleich unten. ... Davi, sei doch ... Tutututut." Aufgelegt.

Ich blicke aufs Display. 6:41 Uhr. Wenn er um zehn vor nicht in meinem Auto sitzt, stürme ich das Gebäude.
 

Unruhig bleibe ich vor der Tür stehen.

Nach kurzer Zeit höre ich Schritte von innen. David! Doch als sich die Tür öffnet, steht nur eine ältere Dame vor mir. Ich grüße freundlich und nutze die Gelegenheit, um in den Flur zu huschen.

"Hey! Was suchen Sie hier?" Die Frau von eben ist mir gefolgt und steht nun angriffslustig im Türrahmen.

"Ich will zu Müller. Danke, dass Sie mir freundlicherweise die Tür geöffnet haben." Mit meinem charmantesten Lächeln versuche ich sie zu überzeugen.

"Müller? Sind Sie auch so eine Schwuchtel?" Mir kullern die Augen raus. Sympathische, alte Schachtel!

"Jepp! Ich bin auch so eine Schwuchtel!" Ich äffe erfolgreich Bennys schwulsten Tonfall nach. "Sie entschuldigen mich? Ich muss düsen, sonst feiern die Schnuckis noch ohne mich." Süffisantes Zwinkern und schon stürme ich das Treppenhaus. Unten knallt die Tür zu.
 

Schon von weitem hört man den Lärm aus Davids Wohnung. Ich wünschte, ich hätte wirklich ein Schwert zum Drachentöten. Das würde bestimmt auch mit Theo fertig werden. Lukas packe ich auch ohne.

Vor der Wohnung bleibe ich stehen. Soll ich klingeln? Ich schaue nochmal auf die Uhr. Fünf vor Sieben. Ich warte noch kurz und lausche angestrengt den Gesprächen im Inneren der Wohnung.

"… Davi, warte doch!" Eindeutig Theos Stimme.

"Ich rede erst wieder mit dir, wenn du vernünftig geworden bist!" David schreit, etwas donnert. Mir wird flau im Magen.

"DAVID? DAVID!" Ich hämmere fest gegen die Tür. Diese öffnet sich und ich renne Lukas um, der mich verdattert anschaut.

"Mach was Jack! Die schlagen sich gleich die Köpfe ein", ruft er mir panisch hinterher.
 

Ich schaue mich um. Theo steht im Flur, blickt in eines der Zimmer. "Davi, es tut mir leid ..." Was tut ihm leid?

Ich renne zu ihm, sehe in das Zimmer in dem ich David vermute.

Im Eingang des Zimmers liegt ein großer Reisekoffer und David steht an einem Bücherregal gelehnt und hat eine Hand auf seine Wange gelegt. Kleine, feuchte Perlen glitzern ihm in seinen Augen. Eindeutiger könnte die Situation nicht sein.

Ich explodiere und wirble um meine eigene Achse, packe Theo am Kragen. Dieser wehrt sich erstaunlicher weise nicht, sondern stammelt weiter dumme Entschuldigungen.
 

"Sag mal hast du sie noch alle???", schreie ich ihn an und dann verpasse ich ihm eine. Schmerz glüht augenblicklich heiß in meiner Faust auf. Theo sackt nur in sich zusammen, während Lukas schrill Schreit. "Du verdammtes SCHWEIN!!"

Am liebsten hätte ich noch einmal zugelangt, tue es aber nicht. Ich lasse Theo wieder los und gehe zu David, mache einen großen Schritt über den umgefallenen Koffer.

"Alles Okay?" Vorsichtig nehme ich sein Gesicht in meine Hände. Ein kurzes Nicken, dann ein Kopfschütteln.

"Lass uns gehen", schlage ich vor. "Dein Koffer? Soll der mit?" Wieder ein stummes Nicken, dann schaut er mir kurz ängstlich in die Augen. Ich bücke mich und hebe den schweren Koffer hoch, rolle mit dem unhandlichen Teil in den Flur.
 

"Kommst du?" David steht immer noch kreideweiß in seinem Zimmer. Nur seine Wange glüht rosa. In mir fängt es wieder an zu kochen.

Zur gesprochenen Aufforderung strecke ich eine Hand nach David aus und sofort greift er nach ihr. Wie ich jetzt erst erkennen kann, hängt ein Rucksack über seiner Schulter. Schnell ziehe ich ihn hinter mir her, raus aus dem Zimmer, vor die Wohnungstür.

"Davi! Bitte, es tut mir leid!" Theo hat sich scheinbar wieder aufgerappelt

"Lass es sein Theo. Dein Gelaber will jetzt keiner hören." Wütend funkle ich ihn an. Lukas wird von mir zu Seite geschoben damit wir durch die Tür passen. "David, mir tut es auch leid! Ich hätte nichts sagen sollen. Ich ..."

"Klappe jetzt, Luk! Aus deinem Maul kommt doch eh nur Scheiße!" Ich stehe dicht vor seinem Gesicht, sehe mit einiger Befriedigung, wie sich seine Augen vor Schreck weiten.

Laut knalle ich die Tür hinter uns zu.
 

Mit letzter Kraft schleppe ich den Koffer die letzte Stufe hinunter. Bin ich froh das ich einen Aufzug in Haus habe! David ist die ganze Zeit hinter mir hergetrottet. Kein Ton ist dabei über seine Lippen gekommen.

Ich hieve den Koffer in den Kofferraum und setze mich wieder vors Lenkrad. Gedankenverloren sitzt mein Kleiner neben mir. Ich komme mir gerade scheiß hilflos vor. Soll ich was sagen? Einen Witz reißen?

Ein Blick zu David sagt mir, dass ich lieber meine Klappe halte. Also fahre ich los.
 

Als wir um die nächste Ecke biegen, höre ich ein lautes Schluchzen neben mir. David steht unter Wasser.

"Geht's?" Doofe Frage.

"Wieso tut er sowas? Falls das mit uns sich als Fehler herausstellt, würde ich das schon selbst gerne herausfinden! Er behandelt mich wie einen Schwachsinnigen!" Noch mehr Tränen schwappen mir entgegen. Umständlich fummle ich in dem Seitenfach der Tür nach einer Taschentuchpackung.

"Hier. Bitte."

"Danke ..." Mein armer, schniefender Schatz!

Aber leider weiß ich auch keine Antwort auf seine Frage.
 

***
 

~Jack~

Endlich sind wir bei mir angekommen! David möchte erstmal unter die Dusche. Während ich mir ein Bier genehmige, dass habe ich mir echt verdient, lausche ich dem Rauschen des Wassers nebenan.

Großartig Zeit, vorhin mir Gedanken über das alles zu machen, habe ich gar nicht gehabt. Man hat mich total überrumpelt. Nun sitze ich hier, ein Bier in der Hand, ein riesiger, vollgestopfter Koffer vor meiner Nase. Das bedeutet?

Nichts Gutes! Warum, um alles in der Welt, hat David einen Koffer gepackt? Für nur eine Übernachtung? Mir wird schlecht. Das Bier trägt auch nicht gerade zu meinem allgemeinen Wohlbefinden bei. Schlimmer ist aber: Wie soll ich mich jetzt David gegenüber verhalten?

Irgendwie scheinen wir alles im Eiltempo durchzuziehen.
 

Unsere erste Begegnung mal nicht mitgerechnet, kennen wir uns erst seit Vorgestern. Und das auch erst seit Vorgestern Nacht. Das sind, Moment, ich rechne schnell nach ... 45 Stunden. 45 Stunden?! Und er zieht anscheinend schon bei mir ein!!!

Ich lasse mich der Länge nach aufs Sofa fallen. Bravo Jack! Liebesgeständnisse in Blumenläden gehören verboten! Oder zumindest für nichtig erklärbar.
 

~David~

Die heiße Dusche tut mir gut und weckt mich aus meiner Starre.

Meine Backe brennt immer noch und wieder kann ich meine Tränen nicht unterdrücken. Ich wische mir mit dem Waschlappen über die Augen. Schluss damit jetzt! So viel geheult habe ich seit Theos Auszug von zu Hause nicht mehr!
 

Ich stelle das Wasser ab und steige aus der Dusche.

Was mache ich jetzt nur? Ich kann bestimmt nicht hier bleiben. Vielleicht nimmt mich Angelika auf. Wird auch nicht für lange sein. Entweder Theo entschuldigt sich und akzeptiert das mit Jack und mir, oder ich suche mir was Eigenes. Dann muss ich aber noch mehr Schichten im Laden schieben. Oder mir einen Zweitjob suchen.

Voll in Gedanken, ziehe ich mich an, gehe durchs Schlafzimmer und betrete dann das Wohnzimmer.

Jack liegt auf der Couch.

Er liebt mich ... Jetzt auch noch?
 

***
 

~Jack~

"Jack? Es tut mir so leid! Ich wollte das nicht! Ich war aber so sauer! Und da habe ich wohl überreagiert." Nachdem David geduscht hatte, ist er zu mir auf die Couch geklettert und liegt nun neben mir.

Er erzählte mir was vorgefallen ist und warum jetzt sein ganzer Kleiderschrankinhalt in einem Koffer eingesperrt ist.

"Ich frage morgen Angelika. Die hat ein kleines Hinterzimmer im Laden. Da kann ich bestimmt ein paar mal Übernachten. Bis dahin hat sich Theo beruhigt. Und wenn nicht, such ich mir was anderes."
 

Ich schließe meine Augen. Übelkeit übermannt mich wieder. Aber das kann ich echt nicht zulassen.

"Bleib so lange bei mir", flüstere ich gegen seinen Nacken.

"Das geht doch nicht! Ich will mich dir nicht aufdrängen."

"Tust du nicht. Irgendwie ist es ja auch meine Schuld. So, und jetzt gehe ich schnell unter die Dusche."

Ungern verlasse ich die Couch, gebe ihm so keine Zeit mehr zum Wiedersprechen.
 

Unter der warmen Dusche gehe ich die letzten Stunden nochmal gedanklich durch. Ich komme zu dem Schluss, dass ich zu keinem Schluss komme. Das Gefühl im Blumenladen kehrt mit aller Heftigkeit zurück wenn ich daran denke. Und trotzdem. Meine letzte Beziehung ist die reinste Katastrophe gewesen. Danach habe ich mich für Beziehungsunfähig erklärt und wollte mir sowas nie wieder antun. Doch so wie es aussieht, renne ich jetzt von Neuem in eine Beziehung. Total unüberlegt und idiotisch!

Aber ehrlich gesagt, eigentlich mache ich mir weniger Sorgen um mich, als um David. Was, wenn ich wieder Scheiße baue? Was, wenn ich den Kleinen verletze? Und das nachdem er wegen mir so einen Streit mit seinem Bruder hat.

Am Besten ich beende es. Jetzt!
 

Ich schalte das Wasser aus und greife mir ein Handtuch. David scheint mir eins auf die Heizung gelegt zu haben. Wie aufmerksam. Als ich in den Spiegel schaue, erschrecke ich mich vor mir selbst.

Dämlich grinsend und mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck starrt mich mein Spiegelbild an. Renne ich so schon den ganzen Tag herum? Kein Wunder, wenn sich Kat sorgen macht. Fehlt echt nur noch, dass mir kleine Herzchen aus den Augen springen.

Ich sehe mich noch eine Weile lang so an. Und gebe schließlich auf. Singledasein ade. Dagegen kann ich nicht ankommen. Mein Grinsen wird breiter.

Am liebsten würde ich diesem Drecksack mir gegenüber eine in die Fresse hauen. Aber da meine Hand immer noch von Theos Visage schmerzt, lasse ich es sein. Außerdem war der Spiegel teuer.
 

Zurück im Wohnzimmer: David sitzt noch immer auf der Couch. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass er gerade genüsslich in ein Brötchen beißt. Wobei mir peinlicher weise auffällt, dass ich noch immer nichts zu Essen eingekauft habe.

Wenigstens hat sein Appetit nicht gelitten bei dem ganzen Aufruhr.

"Hab dir auch eins gemacht", schmatzt mir Mr. Vielfraß entgegen.

"Wo hast du die Wurst und den Käse her?"

"Von Daheim." Ich bin beeindruckt! Wenigstens einer der an unser leibliches Wohl denkt.

"Fresssack!", lache ich.

"Hungerhaken!", kontert David.
 

Lachend werfe ich mich dicht neben ihn auf's Sofa.

"Okay, du bist in der Zeit unseres Zusammenwohnens für die Essensbeschaffung zuständig."

"Aye aye, Kapitän!"

Einige Zeit lang schweigen wir, kauen müde unser 'Abendessen'.

"Jack?"

"Hm?"

"Danke."

"Wofür?" Ich schlucke den letzten Rest meines Brötchens runter und schaue fragend neben mir in die blauen Augen.

In seiner Hand hält er immer noch ein Stück von seinem Brötchen, was mich wundert.

"Wofür denn nun?", hake ich nach, als er nichts erwidert.

"Für alles eben, und für ..." Er küsst mich. Sein Mund schmeckt nach Käsebrötchen. "Jack, ich dich auch."

Hähh?? So muss ich gerade aussehen: nach Hähh.

"Ich liebe dich auch", klärt er mich auf. Er muss meinen Gesichtsausdruck richtig verstanden haben.
 

Jetzt ist es offiziell, oder?

Er starrt mich immer noch an und ich hab keine Ahnung was ich tun soll. Oder sagen. ES noch einmal zu sagen kommt mir gerade falsch vor. Heute 'Ich liebe dich' im Sonderangebot.

Dumm nur, dass ich mit meinen Ich liebe dich's sehr sparsam umgehe. Ich habe nicht viele davon.

Bleibt mir nur eins: Küssen! Wildes Rumgeknutsche auf der Couch wäre eine gute Antwort. Gedacht, getan.
 

Ich packe mir meinen Kleinen und drücke ihn in die Kissen. Da David anscheinend auch Gedanken lesen kann, erobert er sogleich meinen Mund und raubt mir damit den Atem.

Sein Brötchen fliegt auf den Teppich, soll es da übernachten und festkleben. Scheiß drauf!

Dann zeige ich ihm mal, wie sehr ich ihn (ich muss schlucken, aber es ist wahr!) liebe.
 

***
 

~Jack~

So langsam wundere ich mich über gar nichts mehr. Ich bin verrückt! Verrückt nach Blondie! Und schon flutscht mir ein weiteres 'Ich liebe dich' raus.

Ich habe mich ja schon fast dran gewöhnt, aber Davids Reaktion war unvorhersehbar. Prompt kam mein kleines Blauauge und brachte auch mich dazu, über die Klippe zu springen. Der Kleine überrascht mich immer wieder.

"David?" Keine Antwort. Er hat seinen Kopf in die Arme vergraben und rührt sich nicht. Hoffentlich heult er nicht wieder! "Dir hat es wohl gefallen, hm?" Immer noch nichts.
 

Seufzend rücke ich von ihm ab und drehe ihn zu mir um. Und schon glitzern mich die alt bekannten blauen Seen an. Die Backe mit Theos Handabdruck leuchtet mir entgegen. Sanft streichle ich drüber und küsse ihn dann.

"Tut mir leid!", schnieft er und dann laufen sie Seen über. Hochwasseralarm!

"Kein Ding! Ist doch alles okay! Wein doch nicht wieder!" Nicht zu fassen! Ich habe mir eine Heulboje angelacht.

"Tut mir leid!" Er wirft sich in meine Arme und setzt meine Schulter unter Wasser.

Beruhigend streichle ich seinen Rücken. "Ich mach's wieder gut", nuschelt er, richtet sich wieder auf und wischt sich übers Gesicht.

Als ob er das müsste! Es mir wieder gut zu machen.
 

"Sex mit dir ist immer gut", lache ich und David grinst auch wieder. Ein kleines Bisschen zumindest. "Ins Schlafzimmer?" Ich schaue ihn an.

"Nein!" Entschlossen dreht er sich wieder um, stoppt aber dann. "Oh nein!"

Ich schaue über seine Schulter. "Einer muss das weg machen, bevor es nicht mehr rausgeht", stelle ich fachmännisch fest.

"Ich mach das!" David springt auf und holt ein feuchtes Tuch.

"Wir hätten es auch einfach mit einem Kissen überdecken können", überlege ich laut und grinse, als David wieder rot wird.
 

Schnell hat er seine mehr als lustvollen Spuren beseitigt und legt sich zu mir, dreht sich auf die Seite, mit dem Rücken zu mir.

"Willst du mich immer noch?", fragt er und präsentiert mir seine einladenden Pobäckchen. Verträumt fahre ich über die weiche Haut. Er hat richtige Pfirsich-Bäckchen!

"Mehr als du dir vorstellen kannst", antworte ich und lege mich seitlich auf ihn.
 

***
 

~David~

Wie peinlich! Bekleckere ich seine Couch! Ich konnte es nicht mehr an mich halten, so überflutet haben mich meine Gefühle. Und dann war es passiert! Er nimmt es locker und gegessen ist das Thema.

Jack packt mein Kinn und zieht mich sanft zu sich. Er küsst mich kurz und lächelt entrückt. Ich schließe meine Augen. Kann man noch glücklicher sein, als ich es gerade bin? Ich denke nicht!
 

~Jack~

Ich stehe immer noch neben mir und liege auf meinem süßen, kleinen Davi-boy. Seinen Apfelpo immer noch an meinen Schoß gepresst und mein Schwanz noch in ihm. Ich könnte auf der Stelle sterben!

Aber bevor ich noch Wurzeln schlage, ziehe ich mich lieber aus ihm zurück und nehme ihn stattdessen fest in meine Arme. Glücklich sauge ich seinen Duft in meine Nase. 'Mein Davi-boy.'
 

Mit der Zeit wird das aber etwas unbequem und vor allem kalt! Ich schlängle mich aus Davids Armen, steige über ihn und stehe auf. Blaue Augen schauen mich fragend an.

"Den Rest gibt's im Schlafzimmer!", erkläre ich. David quiekt überrascht auf, als ich ihn hochhebe und mit ihm in den Armen ins Schlafzimmer gehe. "Dafür, dass du so viel isst, wiegst du ja fast nichts." Abschätzend wiege ich ihn in den Armen.

"Übungssache und ein guter Stoffwechsel."

So so. Übungssache und Stoffwechsel …

Das hatten wir die letzten beiden Tage wirklich genug.
 

******

Kapitel 13 - Ich bin schwul

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 13 - Ich bin schwul (ohne Adult)

Guten Morgen! *gääääähn*

Nicht nur ich bin aus dem Bett geschmissen worden, sondern auch Jack. Und während ich mich an meinen Kaffee klammere, klammern Jack und Davi in der Zwischenzeit was anderes. Und das am frühen Morgen! *zis zis*
 


 

Kapitel 13 - Ich bin schwul (Ohne Adult)
 

~Jack~

"Aufwachen. Die Sonne scheint!" Etwas kitzelt mich an der Nase. Dieses Etwas ist feucht. Langsam quäle ich meine Augen auf.

David liegt auf mir und saugt an meiner Nase. Was auch immer das zu bedeuten hat. Geil ist was anderes.

"Hör auf. Das ist ekelig."

Leises Kichern. "Soll es ja auch. Damit du wach wirst."

"Der Wecker hat noch gar nicht geklingelt." Ich versuche mich umzudrehen. Bei dem Versuch bleibt es aber dann auch nur, den David pinnt mich geradezu auf die Matratze.

"Der klingelt erst in einer Stunde", grinst sein fröhliches Gesicht über mir.

"Warum weckst du mich dann?" Langsam nervt er mich echt!

"Ich will dich." Verführerisch spielt seine Zunge mit meinen Brustwarzen und drückt mir etwas eindeutig Hartes ans Bein.
 

Kurz überlege ich. Bin ich wach genug für solche morgendlichen Aktivitäten? Ich nicht, aber eine 'Kleinigkeit' dort unten wohl schon. Seufzend lehne ich mich zurück und lass meinen Blondschopf mal machen.
 

***
 

~Jack~

Wir liegen keine gefühlten fünf Minuten, da fängt der Wecker an zu rappeln.

"David, mach's aus ..."

"Keine Lust." Arg!

"Los, beweg dich … Ahh, nicht deine Hand!" Frech kichert er hinter mir.

"Ich liege aber gerade so angenehm." Zart küsst er meinen Hals.

"Du erdrückst mich." Motze ich.

"Eben noch konnte ich dir nicht nahe genug sein."

Da hatte ja auch noch nicht ein schrilles Trällern unsere Zweisamkeit gestört!

"Wir müssen eh aufstehen." Ich schwinge meine Beine aus dem Bett und kämpfe meinen Oberkörper frei.

Mürrisch lasse ich David nicht aus den Augen als ich ums Bett herum gehe und mir den Wecker schnappe. Zielsicher wie eh und je, hat mein Liebster natürlich das benutzte Kondom genau auf den Wecker geworfen. David kringelt sich vor lachen, als ich es runter schnippe.
 

"Fang!" Im hohen Bogen fliegt das klirrende Ding auf meinen fröhlich kichernden Davi-boy zu.

"Hey! Das ist gemein!" Er fängt ihn geschickt auf.

"Ausmachen hab ich gesagt. Sonst ..."

"Sonst?"

"Schmeiße ich dich samt Wecker in die Wanne."

"Kommst du auch mit rein? In die Wanne?" Die Bettdecke wird weggeschoben und lässt mich schmunzelnd auf den Nackedei hinunter sehen. "Nee, lieber nicht. Hab ich vergessen zu erwähnen, dass das Wasser kalt sein wird?"

"Dann lieber nicht."

Das Klingeln hört auf.

"Als Belohnung darfst du jetzt mit mir unter die warme Dusche." Ich drehe mich um und laufe betont langsam Richtung Bad. Ich kann seine Blicke regelrecht spüren, die mir am Hintern kleben.

Am Badezimmer angekommen, schaue ich nochmal kurz zu ihm rüber.

"Ich habe auch Massageöl …", trällere ich noch, dann fällt die Tür leise hinter mir ins Schloss.
 

***
 

~Jack~

Die Duscherei hat dann doch länger gedauert als mir lieb ist. Aber es ist einfach zu gut gewesen ... Ein Kribbeln läuft mir über den Rücken.
 

Hektisch schütte ich mir Kaffee rein und kaue auf einem trockenen Weißbrot herum.

"Ich gehe in der Mittagspause einkaufen", ruft mir David aus dem Schlafzimmer zu. Der hat die Ruhe weg. Er muss ja auch erst später zur Arbeit.

"Wann hast du Pause?", brülle ich zurück.

"Halb eins. Schrei nicht so." David steht direkt hinter mir. Mir bleibt fast das Herz stehen.

"Ähm ... Ja okay. Ich um eins bis halb drei. Sag mir wo, dann fahr ich schnell zu dir. Den Einkauf brauchst du nicht extra schleppen."

David hat kein Auto und fährt nur mit den Öffentlichen.

"Du weißt welche Bahn du nehmen musst?"

"Ja, Papa."

"Brav!" Ich tätschle seinen blonden Kopf.

"Wenn was ist, ruf mich an. Falls Theo Stress macht. Oder Lukas." Den letzteren Namen speie ich fast aus.

"Du musst mir unbedingt erzählen was da zwischen euch wirklich war", sagt David und schaut mich neugierig an.

"Heute Abend." Noch schnell Küsschen geben und weg bin ich.

"Bis nachher!" Zwinkernd schließe ich die Wohnungstür.
 

~David~

Seufzend schaue ich auf die geschlossene Wohnungstür. Nun ist er weg!

Ich habe noch eine über eine Stunde, dann muss auch ich los. Daher räume ich noch ein wenig auf und mach mich dann los.

Ich bin echt gespannt, was da mit Lukas und Jack war. Lukas frage ich keines Falls danach! Ich hoffe, er macht heute keinen Aufstand im Blumenladen. Ach, soll er doch! Ich gehe ihm so gut es geht aus dem Weg und wenn er mir blöd kommt, lasse ich ihn einfach stehen!
 

So gerüstet, verlasse ich nun ebenfalls die Wohnung und laufe zur Straßenbahn.

In nicht mal fünf Minuten bin ich an meiner Haltestelle und betrete den Laden. Von Jacks Wohnung aus, bin ich echt schneller hier. Noch ein Vorteil. Natürlich ist, Jack immer bei mir zu haben, der größte Vorteil davon!
 

"Morgen!", grüße ich die Anderen. Und als hätte ich es geahnt, kommt Lukas auf mich zu.

"Davi! Geht es dir gut? Was hat das Schwein mit dir gemacht?"

Ich verdrehe die Augen und stelle meinen Rucksack ab.

"Morgen Lukas. Ja, mir geht's gut und das Andere geht dich nichts an." Mehr sage ich dazu nicht.

Lukas will aber nicht aufgeben und redet weiter: "Wenn er dir was angetan hat, sag es mir! Du kannst auch bei mir schlafen, wenn du nicht zu Theo willst!"

Ah, daher weht der Wind!

"Ich bleibe bei Jack." Ende. Schluss. Feierabend!

Ich drehe mich um und helfe den Laden aufzumachen. Stelle Blumen raus, schneide die frische Ware an und gehe Lukas aus dem Weg.
 

Dann endlich, kurz vor meiner Mittagspause: "David?" Angelika kommt zu mir. "Du kannst heute Mittag frei haben. Es ist nicht viel los und das schaffen wir auch zu Zweit. Mach dir einen schönen Tag mit deinem neuen Lover." Sie zwinkert mir zu und ich sehe aus den Augenwinkeln Lukas' grimmiges Gesicht.

"Danke. Den werde ich haben." Nur damit du es weißt, Lukas!
 

***
 

~Jack~

Ich schaffe es noch rechtzeitig ins Büro. Aber noch nicht mal eine Verschnaufpause wird mir gegönnt, denn wie ein geölter Blitz saust Kat zu mir herüber.

"Immer noch sauer? Oder hat dich dein Liebchen getröstet?"

"Weder noch." Sauer bin ich wirklich nicht. Und getröstet worden bin ich auch nicht. Vielmehr war anders herum.

"Gut! Und? Wann stellst du mir deinen neusten Fang vor?"

"Meinen neusten Fang?" Gibt sie denn nie Ruhe? Nein! Kat niemals! Welch schweres Los mag ich diese Woche denn noch ziehen?

"Als Belohnung. Sie haben kein Wort aus mir rausgekriegt." Hilfe! Ich komme mir vor wie einem Spionagefilm. Deshalb mache ich es wie sie und beuge mich flüsternd zu ihr.

"Welche Foltermethoden haben sie angewandt? Bist du schwer verletzt?"

"Haha." Sie klingt nicht halb so belustigt, wie es für einen Witz dieser Klasse angemessen wäre. "Nach deinem Auftritt gestern waren sie alle total neugierig und wollten wissen warum du so sauer auf mich warst", flüstert Kat weiter. Die Spannung bringt mich um.

"Und? Was hast du gesagt?"

"Ich habe meine Tage und du warst genervt von mir."

Ich verschlucke mich fast an meinem Kaffee.

"KAT!"

"JACK?"

Wir grinsen uns an.
 

"Na, wieder vertragen?" Wolfgang aus der Buchhaltung. Ein leckeres Schnittchen, Hetero, verheiratet, fünf Kinder. Ich hätte mir schon längst die Kugel gegeben. Oder wäre mit dem nächstbesten Kerl durchgebrannt. Zum Beispiel mit Wolfgang ... Stopp! Ich bin ja jetzt auch vergeben. Was er wohl gerade macht?

Ich schaue auf die Uhr. Bald muss er los. Vielleicht ist er schon unterwegs?

"... Jack?!"

"Ja?"

"Hörst du mir zu?"

Nö. "War in Gedanken."

"Lass mich raten wo." Kats anzügliches Grinsen lässt auf ihre schmutzigen Gedanken schließen. Versautes Weib! Deshalb mag ich sie ja so.

"Wo ist Wolfgang?", frage ich, denn ich habe gar nicht mitbekommen, dass er nicht mehr hier ist.

"Weg. Bücher halten."
 

Für Kat sind Buchhalter alles Trottel. Sie war mal mit einem verheiratet. Eine Jugendsünde, sagt sie immer dazu und seufzt dabei fast so schön theatralisch wie Benny es immer macht.

"Musst du nicht arbeiten, Kat?"

"Erst, wenn du mir was über deinen Stecher erzählst. Und wann du ihn mir vorstellst. Ist selten genug, dass du einen kennenlernst, der dir so den Kopf verdreht." Wo sie recht hat ...

Gut, aber nur damit sie Ruhe gibt. "Wie wäre es am Samstag?"

"Freitag nach der Arbeit. In unserer Bar. Du bezahlst."

Kawoom! Kat wie sie leibt und lebt.

"Ich weiß nicht wie lange David arbeiten muss ..."

"David heißt er also."

Ich nicke.

"Ich frage ihn nachher. Wir gehen in der Pause einkaufen."

Autsch, dieser Fehler hätte mir nicht passieren dürfen! Schwerer Anfängerfehler!
 

"Da komm ich doch einfach gleich mit und ..."

"Nix da! Wir haben nicht viel Zeit. Außerdem will ich David nicht gleich vergraulen, nur weil du wieder deine Klappe nicht halten kannst. Sonst zieht er gleich wieder bei mir aus."

Das war nun ein Totalausfall meines Gehirns. Wahrscheinlich habe ich es die letzten Tage zu sehr beansprucht und es nimmt sich im Moment eine kleine Auszeit. Pech für mich. Glück für Kat.

Diese sieht nämlich so aus, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Mund auf, Mund zu, ...

Himmel! Nun raus mit deinem doofen Kommentar. Ich hab's nicht anders verdient! Blödheit gehört bestraft.

"Du ... Ihr ... Er Wohnt schon bei Dir!?"

"Psssst!"

Warum haben alle meine Freunde so ein lautes Organ?

"Ja, als Notlösung. Übergangsweise", erkläre ich.

"Übergangsweise?"

"Ja."

"Du liebst ihn?!"
 

Jack an Hirn: Bitte melden! Ich brauche Hilfe!!

"Ähm ... also ... ja ... Gestern ..." Stopp! Pfui! Halt deine Klappe Jack! "… Hab ich es ihm gesagt ..."

Kat kullern die Augen raus. Und mir fast was in die Hose.

"WAS?" Wir sind mal wieder Mittelpunkt der Party.

"Kat, ich muss jetzt echt arbeiten." Ich starre stur meinen Bildschirm an.

"Nix da! Wann und wo hast du ihm das böse L-Wort gesagt? Und was hat er gesagt? Ist er auch verknallt?!"

"Kat. Das halbe Büro hört zu."

Sie schaut auf. "Komm mit!"

"Was ...?"
 

Ich werde aus meinem Stuhl gezerrt, hinein in die Männertoilette. Unser persönlicher Konferenzraum. Hier ist weniger los aus auf dem Damenklo.

Ich lehne mich an eins der Waschbecken.

"Nun erzähl schon!"

"Was gibt es da schon groß zu erzählen?"

"Ich will alles wissen!"

"Ich hab ihn gestern nach der Arbeit abgeholt, im Blumenladen ..."

"Er ist Florist?"

"Äh, ja." So ungefähr. "Also, wir waren im Laden und da hab ich es ihm gesagt. Es hat gepasst ... Keine große Sache."

"Für dich IST ES eine große Sache!", brüllt sie fast. Sie kennt mich einfach zu gut. "Und er? Was hat er dann gesagt? Nun lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen!"

"Nichts."

"Nichts?"

"Nichts!"

"Oh ... Mein armes Hasi." Sie nimmt mich in den Arm. Kat emotional? Die Welt ist dem Untergang nah!

"Kat. Ist doch halb so wild!"

"Nein! Du öffnest endlich wieder jemanden dein Herz, und er sagt kein Ton dazu!"

Was ist denn jetzt los? "Ähm Kat? Er konnte nichts sagen."

"Warum? War er geknebelt?"

"Fast. Er hatte meine Zunge im Mund."
 

Kulleraugen schauen zu mir auf. Sie fängt an zu lächeln. "Haa! Und ich hatte schon Angst, du stirbst verbittert und alleine."

Mir wird die Luft aus den Lungen gedrückt, als sie mich noch fester umarmt.

"Sehr freundlich Kat."

"Also mag er dich auch?"

"Will ich doch hoffen!"

"Das muss gefeiert werden!!!" Bitte nicht! Kats Partys sind berüchtigt. Sie sieht meinen Blick und deutet ihn genau richtig! "Ach, nicht wie sonst! Ich sag Benny Bescheid und wir machen uns zu viert einen schönen Abend."

"Nichts mehr mit Cocktail-Bar?"

"Das machen wir später mal. Jetzt wird Verlobung gefeiert!"

"Oh nein! Nein! Kat! Ich flehe dich an! Schau mir in die Augen. KEINE BEMERKUNG DIESER ART ZU DAVID!"

"Mach dir mal nicht ins Hemd." Sie winkt ab.

"Genau das ist der Grund, warum dir niemand freiwillig etwas sagt."

"Das muss auch keiner. Ich finde eh alles heraus. Oh. Hallo Wolfgang."

Ich bekomme einen Klaps auf den Po und schon wackelt sie mit einem kecken Augenaufschlag aus der Tür. Ich muss grinsen. Sie ist echt einmalig! Nervig, aber einmalig.
 

"Habt ihr was am Laufen?" Wolfgang steht am Pissbecken.

"Nee. Wir sind nur Freunde."

"Man kann nicht mit Frauen befreundet sein."

"Oh doch. Es ist schwer und nervig. Aber es klappt. Manchmal", lache ich.

Heute wäre ich froh ohne Freundin Kat durchs Leben zu gehen. Aber spätestens Morgen würde mir die alte Lästertante fehlen.

"Ich meine ja nur. Weil ihr so oft zusammen abhängt. Sah eben schon verdächtig aus."

Ich denke nach. Entweder, ich kläre das jetzt richtig auf, oder bis heute Abend weiß jeder in der Firma über meine 'Affaire' Bescheid. Eigentlich wäre es doch ganz lustig, wenn das jeder denken würde, aber seit ich David kenne ...

"Da läuft nix. Ich bin vergeben." Fühlt sich immer noch komisch an.

"Das ist ein Grund, aber kein Hindernis." Wolfgang schüttelt ab.

"Für mich schon." Zeit aufzuräumen. Was David kann, kann ich auch. Bestimmt.

"Ich bin schwul."
 

******

Kapitel 14 - Salatgurken und Erdbeeren

Gespannt, wie es weiter geht? Ich bin ja mal nicht so und schmeiß das nächste Kapitel gleich hinterher.
 


 

Kapitel 14 - Salatgurken und Erdbeeren
 

~Jack~

Wolfgang erstarrt. "Oh. Ahja. Na dann."

"Ja. Na dann trifft es voll und ganz!" Mein Lachen scheint ihn zu irritieren. Schnell schließt er seine Hose und will schon zur Tür raus.

"Wolfgang? Willst du dir deine Hände nicht waschen?"

Ich lehne noch immer an einem der Waschbecken.

"Oh Ja. Natürlich."

Es ist fast zum Lachen! Wie ein scheues Reh schleicht er zu einem der Becken. Natürlich zu dem, das am weitesten von mir entfernt ist.

"Stehst du, äh schon länger auf Männer?"

Ich muss hart daran arbeiten mein Lachen zu unterdrücken. "So weit ich weiß, schon immer."

"Das wusste ich ja gar nicht. Da denkt man, man kennt jemanden und dann sowas." Dümmliches Lachen.

"Ja, gell? Ich hänge es aber auch nicht an die große Glocke."

Wolfgang flüchtet zum Handtuchhalter. "So, man sieht sich. Bye Jack." Weg ist er.

Nun ist der Flurfunk unterwegs. Bin gespannt wann Kat die 'Neuigkeit' erfährt.
 

***
 

~Jack~

Es ist kurz nach eins. Mein Handy klingelt. Na dann ruft an. Lächelnd hebe ich ab.

"Hey mein Hübscher."

"Hey Babe." Babe? Hm ... Darüber reden wir nochmal.

"Bin mit Einkaufen bald fertig. Ich warte auf dich."

"Sag mir jetzt noch in welchem Markt du bist und ich bin unterwegs."

Mir wird der Standort durchgegeben und schon sattle ich die Hühner.
 

Ohne Kats Aufmerksamkeit zu erregen, sitze ich kurze Zeit später in meinem Auto, biege auf den großen Parkplatz und stelle meinen Wagen ab. Mein Handy klingelt: Kat!

Das nervige Ding (das Handy, nicht Kat. Wäre aber auch keine schlechte Idee) wird auf lautlos gestellt und schon hab ich meine Ruhe.

Drinnen im Supermarkt, schaue ich mich nach David um. Nach kurzer Zeit kann ich ihn erspähen. Er steht mit dem Rücken zu mir und sieht mich deshalb nicht. Nachdenklich inspiziert er das Gemüseregal. Habe ich jemals was Heißeres gesehen? Der Anblick macht mich dermaßen scharf, dass ich Angst habe, dass man die Auswirkungen dessen in meiner Hose sehen kann.
 

Ich schleiche mich an meinen Süßen harren und grapsche nach seinem Hintern.

"Da bin ich, mein ... AUA!"

David fährt schreiend herum und knallt mir eine Gurke ins Gesicht.

"Fuck! David! ... Scheiße!"

"Oh mein Gott! Jack!" Große Augen mustern mich, ehe sich warme Hände um mein Gesicht legen.

"Alles okay? Ich dachte du wärst so ein Perverser. Tut mir so leid!"

Meine Backe pocht. Gurken sind echt schmerzhaft.

"Schon gut. Geht wieder."

"Oh Babe." Entschuldigend umarmt er mich, küsst mich. "Besser?"

"Viel besser", flüstere ich und fühle mich tatsächlich gleich viel besser.
 

Unser Auftritt hat uns einige Zuschauer beschert. Wir sollten lieber den Einkauf beenden! Entsetzt starre ich auf den Einkaufswagen.

"Ist das deiner!?" Ich zeige auf den, bis oben vollen, Wagen.

"Nein. Unserer."

So viel esse ich in einem Jahr nicht mal!

"Sollen wir das alles essen?"

"Das Meiste sind Öle, Gewürze, all das, was man zum Kochen braucht. Du hast ja nichts davon. Deine Küche hat wohl noch nie was frisch Gekochtes gesehen? Hab ich Recht?"

"Ich hab keine Ahnung vom Kochen. Du hast mich ertappt."

David greift sich lächelnd den Einkaufswagen und wirft die Gurke rein.

"Muss DIE mit? Die hat mir fast den Schädel gespalten."

"Zur Strafe darfst du DIE heute Abend auffuttern."

Soll ich damit bestraft werden oder die Gurke?
 

Wir schlendern noch etwas durch die Regale. Immer wieder wandert etwas in den Wagen, bis, meiner Meinung nach, nichts mehr reinpasst.

"Das Zeug schaffst du ins und wieder aus dem Auto", grummle ich.

"Okay." David lächelt mich an und schon kribbelt es in meinen Bauch. Das macht er extra!

Während wir an der Kasse warten, stelle ich mich dich hinter David und fummle an dem kleinen Knackarsch vor mir herum.

"Hör auf!", zischt er mir zu.

"Ich kann nicht. Dein Hintern zwingt mich dazu." Das tut er echt!

Einmal kneife ich ihn noch, bevor ich dann anfange 'unseren' Einkauf aufs Band zu legen.
 

***
 

~Jack~

Ich kann es nicht fassen! 187,69 €! Das gesamte Zeug, welches nun hier verteilt in meiner Küche liegt, hat mehr gekostet als mein letzter Wochenendtrip!

"Davi-boy?"

"Ja, Jacky-boy?" Flink wuselt mein Blondchen in meiner Küche herum.

"Wo soll der ganze Kram hin?"

"Lass nur, ich mach das schon."

Das meinte ich eigentlich nicht.

"Musst du nicht zurück in den Laden?"

"Hab frei bekommen heute Mittag. Ich koche heute Abend für uns. Also verspäte dich nicht, mein Schatz." Ein Kussmund wird mir hingehalten.

"Ich finde das gar nicht witzig."

"Oller Spielverderber!" Eine Zunge wird mir raus gestreckt. Das finde ich jetzt doch sehr witzig. Und schon schnappe ich zu.

"Hmmmhh ..." David fängt an zu lachen.

"Hey! Nicht lachen!"

"Wieso? Du lachst doch auch."

Wir albern noch etwas herum, doch leider muss ich wieder ins Büro.

"Bye Babe", ruft er mich noch nach. Ich will schon was sagen, lasse es aber. Soll er mich eben Babe nennen.
 

~David~

Ich koche für mein Leben gern! Und jetzt für mich und Jack zu kochen, ist echt das Höchste der Gefühle.

Ich verschaffe mir nochmal einen Überblick über die ganzen Schränke hier und sortiere dann alles fein säuberlich ein. Jack scheint wirklich mit einer Flasche Ketchup durchs Jahr zu kommen! Unfassbar!
 

Nachdem endlich alles an seinen Platz ist, schaue ich mich in der Küche um. Sie ist zwar groß, aber für ein gemütliches Essen zu zweit viel zu ungemütlich. Das Wohnzimmer wäre perfekt, wenn da nicht nur ein Schreibtisch und ein viel zu kleiner Couchtisch stehen würden. Ich glaube, ich muss ein bisschen umräumen! Und danach geht's dem Gemüse an den Kragen: putzen, schneiden, braten, kochen ...

Ich freue mich schon riesig auf nachher!
 

~Jack~

Alle drehen sich nach mir um. Glotzen, tuscheln. Ich kann mir schon denken weshalb, sage aber nichts sondern grinse alle stinkenfreundlich an.

Wie erwartet, sitzt eine hibbelige Kat auf meinem Bürostuhl, als ich an meinem Arbeitsplatz ankommen. Hat die heute echt nichts anderes zu tun, als mir ständig aufzulauern?

"Sorry Kat. Bin extra ohne dich gefahren." Frech grinse ich sie an.

"Jack! Ehrlich! Ich hab nichts verraten! Hab's eben erst in der Kantine gehört!" Aha, daher weht der Wind also.

"Was denn?", stelle ich mich mal unwissend. Mal sehen, was sie dazu alles zu sagen hat.

"Irgendeiner muss es erfahren haben!"

"Was erfahren haben?"

"Das du auf Kerle stehst!"

"Ja. Und?"

Kat schaut wie ein Auto. "Und? Es stört dich nicht?"

"Nicht wirklich."

"Auch nicht, dass jemand alles ausgeplaudert hat?"

"Nö."

"Und ich überlege die ganze Zeit, wie ich dir da raus helfen kann. Aber warte nur! Wenn ich den erwische, der das rumgetratscht hat, dann ..."

"Ich war das", unterbreche ich sie.
 

Kat droht zu ersticken. Soll ich Erste Hilfe Maßnahmen einleiten? Das scheint doch nicht nötig zu sein. Verärgert schnauzt sie los. "Das kann doch nicht wahr sein! Warum sagst du mir nichts? Heute Abend kannst du mich in die Klapse einweisen! Und du bist Schuld!"

"Sorry meine Liebe", entschuldige ich mich.

Sie schweigt. Ein seltenes Vergnügen. Ich pflanze mich wieder vor meinen PC und schalte ihn ein.

"Und jetzt?", fragt sie.

Ich sehe zu Kat auf. "Wie: und jetzt?"

"Die zerreißen sich das Maul über dich."

"Sollen sie doch."

"Ach Jack! Warum?"

"Warum? Weil sie anscheinend alle ignorant und homophob sind." Wieder werde ich von allen Seiten angestarrt. Hab ich das jetzt zu laut gesagt? So ein Pech!
 

"Nee, warum du jemanden davon erzählt hast."

"Beleidigt, dass du es nicht herumerzählen durftest?"

"Als deine beste Freundin hätte es mir ja zugestanden. Aber jetzt mal im Ernst."

"Wolfgang hat mich genervt heute Morgen auf der Toilette. Er dachte, wir hätten eine Affaire. Da hab ich es ihm gesagt. Bin vergeben und schwul. Und Schluss jetzt. Das Thema ist beendet."

Kat hört sogar auf mich. Sie drückt mich noch einmal fest, seltsamer Tag heute, und flüstert mir ihre Zusicherung zu, jeder der schlecht über mich redet, wird von ihr in Grund und Boden gelästert und beschimpft.

Es tut gut, so eine Freundin zu haben!
 

***
 

~Jack~

Kurz vor 17 Uhr. Gleich habe ich Feierabend.

Vor meinen Kollegen hatte ich den Rest des Tages Ruhe. Nur das Nötigste wurde gesagt. Sehr angenehm! Hätte ich das nur vorher gewusst.
 

17 Uhr - Feierabend. Schnell PC runter fahren und David anrufen.

"Jepp?!" Ich höre meine Dunstabzugshaube im Hintergrund.

"Wollte nur Bescheid sagen, dass ich jetzt losfahre. Und ich habe Hunger!"

"Dann beeil dich. Ich bin so gut wie fertig."

"Okay. Bis gleich."

"Johoo." Stille. Soll ich es sagen? Das Büro ist so gut wie leer. Keiner würde es hören.

"Jack? Bist du noch dran?"

"Ja ... Ja bin noch da."

"Gut. Dachte schon du wärst am Telefon verhungert." Er lacht.

"David?"

"Hm?"

"Ich ... ähm ... bis gleich."

"Jack?"

"Hm?"

"Das hatten wir schon." Lauteres Lachen.

"Ja ... Sorry. Ich leg auf. Bis dann. ... Scheiße!"

Schon wieder sein süßes Lachen. Mir zittern die Knie.

"Dusselkopf", beschimpft er mich noch lachend. Dann hat er aufgelegt.
 

Ich seufze. Ich könnte es ihm einfach als SMS schreiben. Wenn ich schon zu feige bin es ihm am Telefon zu sagen ... So was Kitschiges! Nichts wie weg hier, bevor ich doch noch zum Handy greife.

Allerdings könnte ich mich beschweren, eben am Telefon so abgewürgt worden zu sein. Er hat einfach aufgelegt!

Handy wieder raus.

'Vielen Dank für's Auflegen. Wollte dir noch was sagen. Dann halt nicht :-P.'Und senden.

Nun aber echt nach Hause!
 

Gerade will ich losfahren, da kommt auch schon eine Antwort.

'Was war es denn so wichtiges? Hättest du mir ja auch gleich sagen können. o_O'

Und nun? Arghh! So tun als hätte ich die SMS nicht gelesen? Oder es runterspielen? Was stelle ich mich eigentlich so an? Sei ein Mann! Los! Antworte!

Wieder scheint mein Körper schneller zu sein als mein Hirn. Ich tippe ... Senden.

Ich hab's getan!

Zeit, um tot umzufallen.
 

~David~

Mein Handy trällert wieder und ganz gespannt schaue ich auf das Display. Jack wieder.

Kurznachricht öffnen.

'Wollte nur sagen das ich mich auf heute Abend freue. Vermisse und Liebe dich. Bis dann.'

Ich kann mir vorstellen, welche Mühe ihn dieser Satz gekostet hat. Mir wird ganz warm ums Herz und kann es kaum erwarten bis er wieder bei mir ist.

'Beeil dich!!! Halte es nicht mehr aus ohne dich. Fahr aber vorsichtig.'

Was würde ich drum geben, jetzt sein Gesicht zu sehen!
 

~Jack~

Auf das piepsen des Handys kann ich jetzt nicht reagieren. Während der Fahrt hab ich mir das abgewöhnt. Kat ist mal erwischt worden und musste ordentlich blechen. Gut, sie hatte den Polizisten auch übel beschimpft. Daher die horrende Strafe.

Also warte ich auf die nächste rote Ampel. Die kommt auch prompt und ich drücke auf meinem Handy herum.

Oh Mann ... Davi-boy. Wie soll ich mich jetzt noch auf's Autofahren konzentrieren?
 

***
 

Jack:

"Schaaatz! Ich bin zu Hau...se…? Was zum ...?"

Davids Kopf erscheint aus der Küche. "Oh, hey! Warte ich komme gleich."

Kerzen, Blumen (Bartiris wie ich gelernt habe) und mein Küchentisch stehen mitten im Wohnzimmer. Gedeckt wie für ein fünf Sterne Essen.

"Setz dich schon. Vorspeise kommt sofort."

Blaue Augen, seidige Lippen, Begrüßungsküsschen mit viel Zunge.

"Wer bist du? Und was hast du mit meiner Wohnung gemacht?"

"Mein Name ist David und ich wollte es uns zum Essen gemütlich machen. Die Küche ist da nicht so geeignet für. Keine Panik! Ich stelle hinterher alles wieder an seinen Platz."

Okay, damit kann ich leben.
 

"Kommen Sie nun mein Herr. Ich habe Ihnen den besten Platz des Hauses reserviert."

"Und der wäre?"

"Direkt neben mir." Als Vorspeise hat er wohl mein Ohrläppchen vorgesehen. Denn das wird gerade ausgiebig einer Geschmackskontrolle unterzogen. So schnell wie er damit angefangen hat, hört er jedoch auch schon wieder damit auf.

"Los setz dich."

Ich werde zu einem Stuhl geschoben und setz mich brav an den Tisch.

"Soll ich dir was helfen?", frage ich und sehe David hinterher, der gerade wieder in die Küche rennt.

"Nö!"

Zwei Teller Salat werden aus der Küche getragen.
 

Nach dem leckeren Salat (mit der bösen Salatgurke) kam der Hauptgang. Irgendwelche gefüllten Paprikaschoten. Keinen Schimmer, was da alles drin ist, aber das Essen ist der Wahnsinn! David ist ein unglaublich guter Koch. "Wo hast du so kochen gelernt?"

"Ich koche schon mein Leben lang. Es macht mir einfach unglaublich viel Spaß."

"Und essen tust du auch unglaublich gern." Grinsend nippe ich an meinem Wasser.

"Ja, das auch."

Demonstrativ schnappt er sich einen Pilz von meinem Teller. Meine Empörung darüber hält sich in Grenzen, da ich eh keinen Bissen mehr runter bekomme.

"Zeit für Nachtisch!"

"Du willst mich mästen, oder?" Das kann nicht sein Ernst sein!

"Den Nachtisch wirst du hoffentlich packen. Sonst wechsle ich heute kein Wort mehr mit dir!"

Entwaffnend hebe ich die Hände.
 

"Warte hier. Das dauert einen Moment." Und schon ist er wieder in die Küche verschwunden.

Bleibt mir wenigstens etwas Zeit um zu verdauen. Ich lehne mich zurück und warte. Dabei schließe ich meine Augen. Die Kühlschranktür wird aufgezogen. Geklapper. Kühlschranktür wieder zu. Rascheln. Etwas fällt zu Boden. Aber nichts klirrt. Hörte sich an wie ein Handtuch oder wie etwas weiches.

"Alles klar bei dir?", rufe ich.

"Ja. ... Bin gleich da. Warte noch kurz."

Er atmet schwer. Wie groß ist der Nachtisch denn?
 

Lange muss ich nicht mehr warten, da höre ich schon seine Schritte auf dem Wohnzimmerboden. Ich öffne die Augen und starre fassungslos meinen David an.

Eine Schüssel voll mit Erdbeeren in der einen Hand und in der Anderen hält er eine Dose Sprühsahne. Mehr nicht. Damit mein ich wirklich: Mehr nicht! Nackt, splitternackt steht er vor mir. Die Dose hält er geschickt vor seinen Schritt.

"Hunger?" Ich bekomme keinen Ton heraus. "Nicht?"

"Doch ... Ja!"

David lacht auf und schüttelt andeutend die Dose hin und her. "Dann folge mir ins Schlafzimmer, Jacky-boy."

Lasziv schnappt er sich eine Erdbeere mit dem Mund. Im Vorbeigehen beugt er sich zu mir herunter, stupst mir mit der roten Frucht gegen die Lippen, die ich nur zu gern öffne. Süß schmeckt sie. Süß schmeckt auch die Zunge, welche sich nun zögernd in meinen Mund schiebt. Ich sauge an ihr, heiße sie Willkommen.

Gut, dass ich sitze. Mir wird leicht schwindelig und meine Knie werden weich.

Ich will ihn näher zu mir ziehen, doch er entzieht sich mir, dreht sich um und schlendert ins Schlafzimmer.

Benommen stehe ich auf und folge seinem perfekten Knackarsch.
 

***
 

~Jack~

Morgen ist Waschtag. Jedenfalls für meine Bettwäsche. Erdbeeren und Sahneflecken. Hoffentlich gehen die raus. Wenn nicht, auch nicht schlimm. Das ist es wert gewesen!

Von den Erdbeeren waren noch welche über. Verteilt liegen diese nun im Schlafzimmer. Ich hatte was Leckeres gefunden, dass ich mit Sahne besprühen konnte. Leider war diese bald leer und wir mussten ohne weiter machen. David pur ist aber auch verdammt gut gewesen!
 

Nun liegt er ruhig neben mir und spielt mit meinen Fingern. Es kitzelt, als seine Zunge zwischen meine Finger gleitet.

Ich küsse seine Stirn. Müde schaut er mir in die Augen. "Hat dir der Nachtisch geschmeckt?"

"Oh ja." Grinsend schnappe ich mir seine Hand. Ich will auch was zum Lutschen haben.

"Bekomme ich jetzt immer so ein fürstliches Abendmahl?"

"Wenn du brav bist ... hmmm." Leicht lasse ich meine Zähne über seinen Daumen reiben.

"Der Nachtisch würde mir schon reichen. David mit Schlagsahne ist meine neue Lieblingsnachspeise."

Leises Kichern an meinem Ohr.
 

"Jack? Erzählst du mir was zwischen dir und Lukas war? Damals."

"Willst du die Stimmung unbedingt ruinieren?"

Ich beiße in seinen Zeigefinger. Natürlich nicht zu fest. Als Dankeschön erhalte ich einen Fußtritt.

"Sag schon! Lukas hat heute wieder versucht mich 'zur Vernunft zu bringen'. Es nervt mich einfach." Wenn das so ist.

"Okay, okay! Aber es gibt da nicht viel zu erzählen. Ich war in einem Club, er hat mich angemacht, also bin ich ihm in den Darkroom gefolgt. Wir haben rumgeknutscht und ich wollte ihn ficken. Nur, er wollte ohne Gummi. Also hab ich ihn stehen lassen. Ohne Hose."

"Das ... Lukas? Das er so drauf ist! Wenn Theo das wüsste, ..."

"Nein. Lass es sein! Das ist Lukas Sache."

"Krass. Wie kann er nur?"

"Selbst schuld wenn er es nicht anders will. Und jeder Andere der es mitmacht auch."

"Hmmm."

"Danach hat Luk mich überall schlecht geredet. Ich wäre ein Loser im Bett und würde keinen hoch bekommen."

"Was hast du gemacht?"

"Nichts. Nach kurzer Zeit wurde es ihm zu langweilig."

"Hmmm. Gut das ich auf seine Anmachen nicht eingegangen bin."

Ja, sehr gut! "Nicht dein Typ?"

"Das nicht, aber mit einem Arbeitskollegen, nein. Das gibt nur Stress."

"Zum Glück bin ich kein Florist", lache ich.

"Bei dir hätte ich eine Ausnahme gemacht."

"Wirklich? Und wieso?"

"Ich habe dich gesehen und wusste: Du bist der Richtige."
 

Was soll ich darauf schon Antworten? Bei mir ist es nicht annähernd so gewesen. Ich habe ihn gesehen und wusste, dass ich ihn noch diese Nacht ins Bett bekomme. Sagen tue ich ihm das jetzt allerdings lieber nicht.

Muss ich auch nicht. David redet weiter.

"Du hast mit Benny getanzt. Erst dachte ich, ihr währt ein Paar. Irgendwas hat er zu dir gesagt und plötzlich hast du angefangen zu lachen. Da wusste ich es! Kurz danach sah ich Benny mit einem anderen Typen tanzen. Du warst allein an der Theke und da hab ich einfach mein Glück probiert."

Den Rest kenne ich.

"Nur, dass ich ein richtiger Arsch war", sagte ich leise.

"Quatsch. Ist doch alles gut ausgegangen."

"Bis auf die Sache mit Theo."

"Der regt sich wieder ab. Er hat gar keine andere Wahl."

Erneut werde ich von seinem Mund überfallen. Ich glaube, das schreit nach einer zweiten Runde ...
 

******

Kapitel 15 - Auf den ersten Blick ~ Wie alles begann

Sooo, endlich geht es weiter. Hier mal ein kleiner Rückblick, wie die Beiden sich kennen gelernt haben.

Viel Spaß ^^
 


 

Kapitel 15 - Auf den ersten Blick ~ wie alles begann
 

~David~

Es ist laut, stickig und ich werde von jeden hier angestarrt. Wie ich das hasse!

Theo hat mich überredet, mit hier her zu kommen. Ich würde mich die ganze Zeit über einigeln und irgendwann versauern, hat er gesagt. Und da Theo heute an der Bar arbeitet, kann er prima ein Auge auf mich werfen. Das hasse ich noch mehr! Falls ich wirklich anfangen sollte, hier Spaß zu haben, hängt er mir wieder an der Seite und spielt großer Bruder.

Na gut, mach ich mal das Beste daraus! Mal sehen, was ich mit dem Abend noch so anfange. Doch es dauert kaum eine Minute, bis mich ein Kerl angräbt.
 

"Halloooo du heißes Teil. Bock mit mir zu tanzen?"

Bitte nicht! Ich verdrehe die Augen, zwinge mir ein Lächeln auf. "Nein. Danke."

"Ach komm schon! Du verpasst was."

Tollpatschiges Gefummel und danach leckst du mir das Gesicht nass? Darauf kann ich verzichten! "Da wird mein Freund sauer. Kann ungemütlich werden. Für dich."

"Zicke!"

Danke, du auch. Hach, was soll's!
 

Dann werde ich mal auf die Tanzfläche gehen. Ablenkung tut gut. Was ich auch gebrauchen kann nach dieser deprimierenden Woche.

Ich grüße Theo im Vorbeigehen der mir zulächelt.

Dann mal los! Doch ehe ich auch nur einen Fuß auf die Tanzfläche setzen kann, sehe ich IHN. Es ist wie im Film:

Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, trotzdem spielt sich alles in Zeitlupe ab. Kleine rosa Engel fliegen mit herzförmigen Pfeilen durch die Luft. Jedenfalls bin ich mir sicher das sie da sind. Denn ich nehme im Moment nichts anderes wahr, außer diesem Bild von einem Mann. Schwarze Haare die ihm bis zu den Ohren reichen, unter seinem schwarzen Shirt kann man den gut gebauten Oberkörper erahnen, die enge, hellblaue Jeans bedeckt einen Knackarsch.

Ich sehe ihm wieder ins Gesicht und nun lacht er. Dieses Lachen bringt mich komplett aus dem Konzept! Ich starre ihn an, wie ein dummer Esel, wahrscheinlich sabbre ich auch noch. Würde er sich jetzt zu mir umdrehen, gäbe ich ein bescheuertes Bild ab.
 

Ich will ihn unbedingt kennenlernen! Die Sache hat nur ein kleines, oder sollte ich eher sagen, ein großes Problem:

Mein Traummann tanzt gerade mit einem riesigen Kerl. Seine grell leuchtende Frisur ist sogar noch auffälliger als sein riesenhafter Körper. Er muss über zwei Meter groß sein. Sind die zwei ein Paar? So, wie sie miteinander tanzen, kann man das schlecht sagen.

Am Besten, ich versuche unauffällig näher heran zu kommen. Vielleicht erhasche ich einige Gesprächsfetzen.

Leider ist es hier so voll, dass ich den Schwarzhaarigen plötzlich aus den Augen verliere. Seinen Tanzpartner finde ich bei seiner Größe schnell wieder. Jepp, Jackpot! Er tanzt gerade ziemlich eindeutig mit einem anderen Kerl. Was für ein Glück! Also kann ich annehmen, dass die zwei sind nur befreundet sind.
 

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, also weiter suchen nach Mr. Right.

Auch diesmal habe ich Glück, erhasche seine nicht zu verachtende Rückseite an der Theke. Lässig steht er an ihr angelehnt und nippt an einem Bier. Biertrinker also.

Soll ich es wagen? Theo ist nicht weit entfernt. Nicht, dass er mir dazwischen funkt, weil er wieder Aufpasser spielen muss. Seit ich bei ihm wohne, geht er voll und ganz in seiner 'Vaterrolle' auf.
 

Langsam trete ich an den Schwarzhaarigen heran. Er ist einen halben Kopf größer als ich. Und jetzt? Ich werde nervös. Was soll ich sagen? Nicht mal ein Meter trennt uns voneinander und ich stehe wieder bescheuert da, zur Salzsäule erstarrt. Hinzu kommt, ich bin normal nie derjenige, der den Anfang macht. Ich werde immer angesprochen. Wie stelle ich es am Besten an?
 

Plötzlich werde ich angerempelt und stolpere vorwärts. Ich kann mich noch gerade so abfangen. Was ich aber nicht verhindern kann ist, dass ich meinen Schwarm unsanft anrempele.

Mist!

Mit großen Augen sieht er mich an. Nicht verärgert, sondern eher erstaunt. Grün! Seine Augen sind grün!
 

~Jack~

Was für 'ne dumme Anmache! Ich werde von hinten angerempelt, der Kerl fängt sich neben mir ab, indem er sich an der Theke festklammert. Erschrocken schaut er zu mir auf. Erst will ich ihn mit einem blöden Satz vertreiben, halte aber inne. Ängstliche, wasserblaue Augen sehen in meine. Kurz steht die Welt still. Wow! Lecker Schnittchen!

"Sorry, das ... Hi!", stammelt er und starrt mich weiterhin einfach nur an.

Okay. Er ist echt lecker. Vielleicht sollte ich einen längeren Blick riskieren.

"Hi", antworte ich und lächle mein unwiderstehliches Lächeln.

Er scheint drauf anzuspringen. Der Abend scheint gerettet! Blauauge hat blondes Haar und eine sexy Figur. Genau mein Geschmack!

"Hast du dir weh getan, Süßer?"
 

~David~

Süßer? Oh man! Meine Knie werden weich. Seine Stimme vibriert durch mich und schlägt direkt in meinen Schritt ein.

"Nein, alles Okay. Ich lebe noch."

"Dann ist doch alles gut." Er grinst! Verdammt, ich erstarre wieder. Wie kann er nur?! "Hast du wirklich nichts? Du siehst verwirrt aus."

Bin ich verwirrt? Und wie!

"Du verwirrst mich gerade ..." Ahhh hab ich das laut gesagt?

"Echt? Deshalb stolperst du hier so herum? Tut mir leid. Das wollte ich nicht."

"Mein Name ist David", sage ich ungefragt. Ich will seinen Namen wissen! Ich muss einfach wissen, wie er heißt!
 

~Jack~

David. Von mir aus. Namen sind hier Schall und Rauch. Meistens erinnere ich mich eh hinterher nicht mehr daran.

"Ich bin Jack."

Sein Gesicht fängt an zu glühen. Plötzlich spüre ich eine kaum missverständliche Beule an meinem Oberschenkel. Der Kleine ist ja forsch! Dachte schon, er ist ein schüchterner Frischling. Ich drehe mich zu ihm und packe zu.
 

~David~

Hilfe! Das war unbeabsichtigt! Ich wollte ihm nur etwas näher sein. Aber meinem Freund da unten ging das wohl zu langsam.

Und nun habe ich seine Hand in meinem Schritt! Fest reibt er mich und ich kann nicht anders als mich noch mehr gegen ihn zu drücken. Ich schließe die Augen. Will mich einfach nur diesem Gefühl hingeben, dass ich so lange schon nicht mehr gefühlt habe.

Leise Keuche ich, doch augenblicklich werde ich zum Schweigen gebracht. Er küsst mich! Seine Zunge fährt mir zwischen die Lippen, die ich gerne für ihn öffne. In meinem Kopf dreht sich alles.

Abrupt hört er auf mich zu küssen, umarmt mich stattdessen. "Wollen wir wo anders weiter machen?"

Ich nicke. Klar will ich! Ich will alles mit ihm machen ...
 

~Jack~

Der Kleine hat mich ganz schön scharf gemacht mit seinem Gekeuche und seinen weichen Lippen. Und wirklich! Küssen kann er! Mal sehen wie weit er geht. Wenn er hier schon so abgeht werde ich ihm auf der Toilette noch ein bisschen mehr einheizen. Und dann? Mal sehen. Ich hoffe er hat ein weiches Bett.
 

~David~

Benommen lasse ich mich in eine der Toilettenkabinen ziehen. Ich werde unsicher. Eigentlich habe ich mir das anders vorgestellt. Auf eine schnelle Nummer auf der Toilette hab ich echt keine Lust!

"Was sollen wir hier?", frage ich deshalb.

"Finden wir es heraus ..." Erneut fängt er frech grinsend an, an meinen Lippen zu saugen. Hmm ja, das ist eine gute Methode mich vergessen zu lassen, wo wir gerade sind!

Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken, fahre mit meinen Fingern durch sein Haar. Das ist so gut! Seine Küsse rauben mir den Verstand. Warme Hände fahren unter mein Shirt, bereiten mir eine Gänsehaut. Ich könnte ewig so weiter machen.
 

~Jack~

Der Kleine ist Wachs in meinen Händen. Er windet sich stöhnend unter meinen Berührungen. Mein Schwanz ist mittlerweile so hart, dass es weh tut. Es wird Zeit, von hier zu verschwinden. Sonst kann ich für nichts mehr garantieren.

"Lass uns wo hingehen, wo wir alleine sind", flüstere ich dem kleinen Blondschopf daher zu.
 

~David~

"Zu dir oder zu mir?", frage ich.

Ich bin noch ganz außer Atem. Jacks Fingerspitzen spielen mit meinem Hosenbund, als er sich hinunter beugt und über meine Haut dort leckt. Shit! Mehr! Ich will mehr davon!

"Zu dir, mein Hübscher." Seine Stimme klingt heiser.

"Okay ..."
 

Wir steigen in sein Auto und ich lotse uns zu meiner und Theos Wohnung. Unterwegs schreibe ich Theo noch eine SMS, dass mich ein Freund nach Hause fährt.

Ich bin total aufgeregt. Normal springe ich nicht sofort mit jeden ins Bett. Aber ich kann ihm nicht widerstehen.

Bei mir angekommen, schleife ich ihn durch den Flur. Wir eilen lachend durch das Treppenhaus bis wir vor der Wohnungstür stehen.

"Beeil dich schon! Mir springt gleich die Hose auf ...", kichert er hinter mir.

Ich schließe auf und uns wild küssend, stürmen wir in den Flur hinein. Währenddessen fummeln wir an unserer Kleidung herum und reißen sie uns endlich vom Leib, als wir in meinem Schlafzimmer sind.

"Scheiße Kleiner! Ich will dich! Auf's Bett mit dir!"
 

***
 

David:

Ich bin fix und alle! Das war der absolute Wahnsinn! Langsam versuche ich wieder zur Ruhe zu kommen, mein Herz dazu zu bringen, leiser und langsamer zu schlagen.

Auf dem Rücken liegend genieße ich die Nachwehen meines Orgasmus. So etwas Heftiges hab ich noch nie erlebt! Ich war so verdammt nervös! Das erste Mal, das ich aktiv war. Was sag ich: Das erste Mal überhaupt! Das mit Marcus zählt nicht! Marcus ist ein Arschloch gewesen, der Selbiges von mir nur als Druckabbaumittel benutzt hat. Kurz: Er hat mich benutzt und dann wie ein altes Kondom aus seinem Bett geworfen. Apropos Kondom. Weg damit!
 

Ich schaue zu Jack rüber. So genau kann ich ihn nicht erkennen. Mein Blick ist wie benebelt. Ich robbe zu ihm rüber und kuschle mich an seine Brust. Er riecht so gut. Nach Schweiß, nach Sex, nach Jack.

Jack. Morgen Früh mache ich uns ein gutes Frühstück und bereite Theo vor. Hoffentlich ist er nicht zu sauer. Und hoffentlich bleibt Jack länger als für nur ein Frühstück.

Mit einem Lächeln schlafe ich ein. Dicht an diesen wunderbaren Mann gekuschelt.
 

***
 

~David~

Ich liege im Dunkeln. Allein. Er ist weg. Dort wo er lag ist die Matratze kalt und leer.

Alle Räume sind leer. Ich hab nachgesehen. Sogar Theo ist noch im Club.

Ich bin allein.

Allein.

Er ist weg.

"Jack ..."
 

******

Kapitel 16 - Dinner für Spinner (Teil 1)

Der Titel der zwei nächsten Kapitel hat nichts mit dem Film zu tun. Aber er passte so schön. ^^
 


 

Kapitel 16 - Dinner für Spinner (Teil 1)
 

~Jack~

Die Woche ging verdammt schnell rum. David und ich lernten uns immer besser kennen. Wir lachten viel, redeten viel und noch viel mehr Zeit verbrachten wir im Bett. Oder in der Badewanne, oder der Couch, oder auf dem Boden ... Habe ich schon erwähnt, dass wir uns auch viel miteinander unterhalten haben? Mittlerweile kenne ich ihn schon beinahe besser als Benny. Liegt vielleicht auch daran, dass wir jede freie Minute zusammen verbringen.

So auch jetzt.
 

Es ist Freitag und wir sitzen gemeinsam in meinem Lieblingscafé.

David hat es sich so eingerichtet, dass wir zu gleichen Uhrzeit Mittag haben. Bei seiner Arbeitsgestaltung ist er wesentlich besser dran als ich. Okay, dafür habe ich meistens früher Feierabend und komme pünktlich aus meinem stickigen Büro, während er auch mal länger arbeiten muss, wenn noch Kunden im Laden sind.

"Und? Haben sie wieder dumme Bemerkungen gemacht?", reißt er mich aus meinen Gedanken über die vergangenen Tage.

Ich habe David von meinem Outing erzählt.

Hin und wieder lassen einige meiner Kollegen immer noch Kommentare fallen, was ich allerdings mit einem Lächeln abtue.

"Nö, Kat kämpft alle nieder die mir was Böses wollen", antworte ich ihm.

Es ist schon lustig, wie Kat sich für mich einsetzt. Das ihr Bruder schwul ist, trägt dazu bestimmt nicht nur einen kleinen Teil dazu bei.

"Ich freue mich auf heute Abend. Endlich lerne ich Kat kennen", strahlt mein kleines blaues Wunder.

"Freu dich nicht zu früh! Sie kann eine ganz schöne Plage sein." Gedankenverloren lächelt David mich an. "Ist was Süßer?"

"Theo war heute Morgen im Laden."

"Hat er Stress gemacht? Den Laden demoliert?"

Ich kassiere einen bösen Blick. "Das ist nicht lustig."

Mit seiner Gabel stochert er in seinem zweiten Stück Torte herum. Ich habe es aufgegeben mich zu fragen, warum er kein Gramm zunimmt. Dafür sind bei mir ein, zwei kleine Grämmchen drauf gekommen. Sein Essen gehört verboten!

"Er will mit mir reden. Heute Abend." Oh oh. Nicht gut. "Ich hab erst überlegt, ihn einzuladen. Aber ich glaube, es ist besser wenn wir drei in Ruhe miteinander reden."

"Wir drei? Glaubst du nicht, Theo hört dir eher zu, wenn ich nicht dabei bin?"

"Er will, dass ich wieder zurück komme."

Scheiße!
 

David misshandelt den Kuchen noch etwas heftiger. Erwartet er eine Antwort von mir? Was soll ich sagen? Was will er von mir hören? Ich will nicht, dass er zurück zu seinem Bruder geht! Er soll bei mir bleiben, verdammt nochmal!

"Du kannst so lange bei mir bleiben wie du willst." Eine richtige Antwort ist das jetzt auch nicht gewesen ...

"Weiß ich doch."

Wieder Schweigen. Langes, nachdenkliches Schweigen.
 

Ich schaue auf die Uhr. In zehn Minuten müssen wir wieder los.

Ich rufe die Bedienung zum bezahlen herbei.

'Sag es ihm! Los!'

"David?" Blaue Augen sehen mich verloren an. Shit! "Ich will nicht, dass du bei mir ausziehst."

Das altbekannte Funkeln kehrt in die blauen Ozeane zurück. "Wirklich?"

"Klar. Es sei denn, du bist lieber bei Theo ..."

David springt auf und stürmt auf mich zu. Heiß küsst er mich, setzt sich dabei rittlings auf meinen Schoß.

"Oh Jack!"
 

Weitere feuchte Küsse finden ihren Weg auf meine Lippen. So geil es ist, die Frau am Nachbartisch schaut schon komisch und räuspert sich lautstark.

"Davi-boy? Wir müssen langsam los."

"Lass und blau machen ... Fuck! Ich bin gerade so scharf auf dich", wispert er mir leise zu.

Das habe ich schon längst gemerkt, so wie er sich gerade an mich randrückt. Mir geht es nicht anders.

Mit den Händen schiebe ich ihn langsam von mir weg. "Spielverderber!" Mir wird die Zunge heraus gestreckt.

"Sei froh, dass wir nicht alleine sind", murre ich und schenke ihm noch einen Kuss.
 

Eilig verlassen wir das Café.

Ich habe mich schon fast daran gewöhnt, dass David so freizügig mit seinen Liebesbekundungen umgeht. Mitten auf der Straße fällt er mich an, küsst mich, schlingt seinen Arm um mich oder albert Händchen haltend herum.

Erst habe ich versucht ihn zu bremsen, musste es aber bald aufgegeben. Die Blicke der Anderen sind ihm egal. Dafür bewundere ich ihn. In seinem Alter hätte ich mich im Leben nicht getraut, mit einem Kerl Händchen zu halten, während ich auf die Straßenbahn warte. Er tut das einfach, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt.
 

Wir schlendern zum Auto. Natürlich greift David nach meiner Hand.

"Also soll ich meinen restlichen Kram auch noch zu dir bringen?" Ich nicke. "Okay. Und was ist mit der Miete?"

"Solange du den Einkauf bezahlst sind wir quitt. Außerdem kochst du ja immer."

"Das reicht doch lange nicht."

Ich fange an zu lachen. "Bei den Unmengen die du isst, kommt es mich billiger die Miete allein zu zahlen."

"Ey! So viel esse ich gar nicht! Du weißt, ich hab einen schnellen Stoffwechsel!"

"Ja. Alles klar. Deinen Stoff wechsle ich auch gern."

Ich kneife in seinen Hintern während er am Türgriff des Autos herumfummelt.

"Mach schon auf." Er ist die ganze Zeit am Lachen. "Los! Hopp."

"Wir sollten wirklich blau machen. Du verdienst 'ne Tracht Prügel." Demonstrativ klatsche ich auf seinen Hintern und drücke zu.

"Oh ja ... Da steh ich drauf!", keucht er schnurrend und streckt seinen Hintern gegen meine Hand.

"Hätte ich das mal vorher gewusst ..."

Mit einem Klicken springt die Verriegelung meines Autos auf. Ich öffne ihm, ganz Gentleman, die Tür.

"Beweg schon deinen Luxuskörper ins Auto", lache ich und schließe die Tür wieder.
 

~David~

Wie elektrisiert sitze ich neben Jack im Auto. "Wir ziehen also wirklich zusammen?"

"Sieht so aus." Wie kann er da so ruhig bleiben?

Ich kann ja noch nicht mal ruhig auf meinem Sitz sitzen bleiben! Am liebsten würde ich jetzt auf ihn springen und …

"Lass es! Ich fahre sonst noch wo gegen!" Sieht man mir meine Vorfreude so an?

"Sorry."

Möglichst still bleibe ich sitzen. Trotzdem! Mich quält immer noch eine Frage: Hat mir Jack nur vorgeschlagen, ganz zu ihm zu ziehen, weil er sich dazu gedrängt fühlt? Ich muss ihn fragen!

"Du bist dir sicher? Mit meinem Einzug?"

"Ja. Sonst hätte ich es dir nicht vorgeschlagen." Ich bin immer noch nicht ganz überzeugt und Jack merkt es auch. "Bist du dir unsicher?"

"Nein! Ich will nur nicht, dass du es später bereust." Ich schaue ihn an. Er lächelt. "Jack?"

"Ich werde es nicht bereuen."

"Warum bist du dir da so sicher? Wir kennen uns seit noch nicht mal zwei Wochen." Wir überstürzen es, oder?

"Ich bin mir sicher! David, ich würde mit niemanden lieber zusammen ziehen, als mit dir! Du bist der Erste seit ewigen Zeiten, für den ich mehr als nur freundschaftliche Gefühle habe. Ob wir uns jetzt erst eine Woche oder fünf Jahre lang kennen. Das spielt keine Rolle für mich. Ich habe mich für dich entschieden und ich meine es ernst mit dir. Ich liebe dich und ich will, dass du bei mir bleibst."
 

Wie kann ich da noch zweifeln? Er nimmt meine Hand, die auf meinem Bein liegt und hält sie fest.

Ich ziehe mit Jack zusammen! Doch bei aller überschwänglichen Freude: Mal sehen, was Theo dazu sagt ...
 

***
 

~Jack~

"Jaaack!"

Ich kippe vor Schreck fast vom Stuhl. Kat rennt gegen meine Rückenlehne.

"Kaaaat!", brülle ich zurück. Mitten in ihr Gesicht, das nun vor mir auftaucht.

"Soll ich gleich mit zu dir kommen? Hab meine Sachen dabei, dann zieh ich mich einfach bei dir um."

"Wie du meinst. Abhalten kann ich dich eh nicht."

"Wie recht du doch hast! Ich bin so gespannt auf deinen Schatz."

"Nenne ihn nicht so." Kat wuschelt mir durchs Haar. "Lass das!"

"Du bist weicher geworden. Früher hättest du mir einen Tritt verpasst."

"Kannst du gerne haben ... Halt still!"

"Ahhh ...!" Kat flüchtet vor mir.

"Feige Kuh!" Lachend schüttle ich den Kopf.
 

Bin ich echt weicher geworden? Kann keine Anzeichen dafür erkennen.

Vielleicht trügt mich meine imaginäre rosarote Brille auch, die ich seit meiner Ansprache heute Mittag im Auto trage. Ich habe vor David mein halbes Herz ausgeschüttet. Und so wie mein Süßer mich angestrahlt hat, ist es auch richtig gewesen.
 

Als wir endlich Feierabend haben, stehe ich zusammen mit Kat im Aufzug. Etwas nervös kratze ich an meinen Fingern herum.

"Benny kommt dann nach. Er ist, wie hat er gesagt? Schwer beschäftigt mit seinem Raumausstatter", klärt mich Kat auf.

"Den hat er schon eine ganze weile an der Angel. Scheint ernst zu werden."

Benny war früher genau wie ich. Ein oder zwei Dates und schon wird uns langweilig mit dem Kerl, beziehungsweise, meist nur in Bennys Fall, der Kerl stellte sich als Arsch heraus. Doch im Gegensatz zu mir hegte my best Buddy schon länger insgeheim den Wunsch, endlich den Richtigen zu finden.

Zufall, dass wir fast zur gleichen Zeit jemanden gefunden haben, mit dem wir es länger aushalten. Das scheint auch Kat aufzufallen.
 

"Ihr rennt mir davon! Und irgendwann sterbe ich allein. In einem alten Haus, umringt von unzähligen Katzen, die mir das Gesicht fressen, wenn ich tot in meinem Schaukelstuhl sitze." Würg!

"Rede nicht so einen Mist! Du warst schließlich schon verheiratet. Da war ich noch Jungfrau."

"Du elender ...!" Gnadenlos werde ich in Grund und Boden geschlagen. So eine Handtasche kann verdammt weh tun!

"Ich bin jünger als du!"

"In deinen Träumen Kat! Ahh ... Gnade! Ich hab bestimmt schon überall blaue Flecken!"

"Die kann dir dein Schatz heile küssen."

"Kat!!"

Fäuste fliegen. Die Fahrstuhltür geht auf. Wir geben wohl einen selten doofen Anblick ab. Die Putzkolonne, die vor uns steht, sieht jedenfalls belustigt aus. Kat greift meine Hand und zerrt mich laut grölend aus der Aufzugkabine.

Erst draußen kommen wir wieder zu Atem.

"Oh man! ... Ich habe lange nicht mehr so gelacht. Hast du Ihre Gesichter gesehen?" Kat stützt sich an mir ab.

"Die haben bestimmt gedacht, sie hätten uns bei was bestimmten erwischt." Kleine Lachtränen laufen an meinen Augenwinkeln herunter.
 

Unterwegs kichern wir immer noch.

"Ich hab dich schon lange nicht mehr so ausgelassen gesehen Jack. Scheint dir echt gut zu bekommen, dein David."

"Warte bis du ihn kennenlernst." Ich grinse immer noch bis über beide Ohren. Der Abend fängt echt gut an. Aber ich kann noch einen draufsetzen. Meine gute Laune ist wohl an folgendem Satz schuld.

"David wird fest bei mir einziehen. Nächste Woche holen wir seine restlichen Sachen bei seinem Bruder."

"Ihr habt es ja eilig! Ist einer von euch schwanger?"

"Wenn, bist du die Erste, die es erfährt."

"Das will ich auch hoffen! Und das ich ja Patentante werde!"
 

***
 

~Jack~

"Mach schon!"

"Ja. Warte doch!"

Ich hetze hinter Kat die Treppe hinauf. Sie wartet schon hibbelig vor meiner Tür, als ich endlich zu ihr aufschließe. Ausgerechnet heute geht der Aufzug wieder nicht!

"Du hättest schon längst klingeln können", meckere ich.

"Hab ich. Aber dein Kleiner macht nicht auf."

"Der weiß warum", grinse ich ihr ins Gesicht und schließe die Tür auf.

Die Dusche rauscht. Daher öffnet er nicht. Mein Kleiner macht sich ausgehfertig.

"Warte kurz hier. Ich sag Bescheid das wir da sind."

"Mach das. Nicht, dass hier gleich ein Nackter um rennt. Obwohl ..."

Olle Dusselkuh!
 

Im Badezimmer bleibe ich vor der Duschkabine stehen. Die Badezimmertür habe ich vorher abgeschlossen. Bei Kat weiß man nie.

Da ich auch noch duschen will, lege ich meine Kleidung ab. Leise schiebe ich die Tür zur Dusche auf. David hat mich immer noch nicht bemerkt.

"Darf ich mit duschen?"

Heftig zuckt mein Schatz zusammen, da ich gleichzeitig meine Arme um ihn lege.

"Du bist schon da?"

"Sieht so aus ..."

Ich schiebe mich dicht an seinen warmen Körper und lecke die Wasserrinnsale, die sich über seine Schulter schlängeln, auf.

David dreht sich in meinen Armen um und ersetzt seine Schulter durch seine Lippen. Ein wirklich guter Ersatz!

"Hast du noch Gummis im Bad versteckt?" Doofe Frage! Natürlich hab ich das.

Seit er hier wohnt, hab ich in jedem Raum Gummis verteilt. Bei David kann man nie wissen, wann und wo er gerade Spaß will. Vorgestern zum Beispiel: Ich bin gerade am Kaffee kochen und mein Kleiner meint, mich quer über die Arbeitsplatte vögeln zu müssen. Der Kaffee war hinterer eiskalt, aber das ist auch nicht mehr wichtig gewesen.

"Klar ...", stöhne ich auf. David hat angefangen sich beißend und saugend meinem Körper hinunter zu arbeiten und beginnt just in dieser Sekunde an meiner Spitze herumzulutschen. Wie soll man da noch klare Gedanken fassen können?
 

Lautes Klopfen an der Tür. David fährt erschrocken auf, lässt mich enttäuscht aufkeuchen.

"Scheiße! Da ist jemand! Jack!"

"Keine Panik ... Kat ist da ... Mach weiter."

Ich versuche ihn wieder runter zu drücken, aber David springt aus der Dusche.

"Warum sagst du das nicht eher?"

Ein Handtuch wird um seine Hüfte geschlungen, was mir jede Hoffnung auf weitere Zungenspiele nimmt.

"Davi-boy. Kat kann warten! Komm wieder her."

Auf mein Flehen reagiert er gar nicht, lässt mich im Dusch-Regen stehen und schließt die Tür auf.

"Beeil dich Jack!", ruft er mir noch zu, bevor er schon verschwunden ist.
 

Ich schaue an mir herunter. Na toll! Wieder einmal werde ich von Mr. Blauauge mit einer Latte im Stich gelassen. Wütend drehe ich das Wasser auf die kälteste Stufe. Laut aufschreiend quäle ich meine Erektion nieder.

"Alles Okay?" David ruft mir aus dem Schlafzimmer zu.

"Jetzt ja." Das zahlen sie mir heim! Alle beide!
 

~David~

Ein bisschen tut es mir schon leid, Jack eben so abgewürgt zu haben. Das mach ich nachher wieder gut. Aber ich kann jetzt nicht einfach weiter machen, wenn ich weiß, dass Kat vor der Tür steht. Gut, dass ich mir meine Kleidung schon vorher rausgesucht habe.

Schnell ziehe ich mich an und mache mir meine Haare. Gerade als ich anfangen will etwas Make-up aufzulegen, nicht viel, Jack mag es nicht so, kommt Kat wieder rein.

"Oh hallo. Ich wollte nur nachsehen ob ihr schon fertig seid."
 

Sie hat ein nettes Lächeln, eine Braue Bobfrisur und eine schlanke Figur. Ich mag sie auf Anhieb!

"Jacky-boy ist noch unter der Dusche. Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin David."

Ich strecke ihr meine Hand hin, doch sie packt mich und umarmt mich fest.

"Ich bin Katrin. Aber alle nennen mich Kat. Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich für euch freue! Endlich ist Jack sesshaft geworden. Dachte echt, er bleibt ewig Single."

"War auch ein hartes Stück Arbeit ihn herum zu bekommen", scherze ich.

"Wem sagst du das!" Theatralisch seufzt sie auf. "Pass aber auf. Lass dir nicht zu viel von ihm auf der Nase herumtanzen! Sonst macht er was er will."

"Keine Sorge. Da passe ich schon auf." Ich muss grinsen. Sie ist wirklich lustig!
 

Wir gehen ins Wohnzimmer und Kat setzt sich auf die Couch.

"Möchtest du was trinken?", frage ich sie.

"Wenn Wasser da ist, dann gerne."

Ich hole schnell zwei Gläser und eine Flasche Wasser und setze mich zu Kat.

"Und? Wie hast du ihn herumbekommen?" Neugierig schaut sie mich an.

"Gute Frage. Ich habe, ehrlich gesagt, keine Ahnung. Erst dachte ich, das wird nichts. So wie er über mich geredet hat."

"Was hat er denn gesagt?"

"Nichts Nettes." Ich grinse schief. Und dann erzähle ich ihr alles.
 

"So ein Penner! Und du hast ihm verziehen? Ich hätte ihn die Wüste geschickt! Theo hatte recht ihm eine zu verpassen!"

"Hey, du redest über deinen besten Freund."

"Und? Männer sind doch alle gleich! Außer du natürlich!" Darauf stoßen wir an.
 

Wir unterhalten uns über alles mögliche. Kat bringt mich immer wieder zum lachen. Sie ist echt einmalig!

"So mein Lieber. Ich schaue mal wo unsere Prinzessin bleibt. Wir haben nicht mehr viel Zeit."

Grinsend schaue ich ihr hinterher. Mit schwingenden Hüften öffnet sie seine Schlafzimmertür. Nein, Moment. UNSERE Schlafzimmertür. So ganz kann ich es immer noch nicht fassen.
 

***
 

Jack:

Fertig angezogen stehe ich im Schlafzimmer, als Kat ihr Köpfchen durch den Türschlitz steckt.

"Du ruinierst mein Liebesleben!" Gifte ich ihr gleich entgehen.

"Huh. Du hast ein Liebesleben?!" Sie kommt auf mich zu und setzt sich auf die Bettkante. "David ist echt ein Süßer. Bin ja schon ganz neidisch!"

Das hebt meine Laune nicht gerade. Wahrscheinlich haben sie sich schon gegen mich verbündet.

"Finger weg! Mein Mann!"

Kat hebt die Hände. "Ich bin ja schon brav. Aber: könntest du ihn mir mal ausleihen? Nächsten Monat hab ich ..."

"Kat! Raus jetzt! Oder du und Benny könnt alleine essen gehen."

"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?"

Das sag ich ihr jetzt besser nicht.
 

War eine scheiß Idee, sie mit zu nehmen. Ich könnte jetzt mit David noch in der Dusche stehen und versaute Dinge mit ihn anstellen. Hören, wie er mich bettelnd anfleht. Sein Stöhnen und Keuchen, den heißen Körper an mir spüren ...

"Jack?! Kommt ihr? Wir müssen los."

Mein Problem kehrt wieder zurück. Hoffentlich sieht man nichts!
 

Auch David ist umgezogen und frisiert. Wann haben die zwei sich so hergerichtet? War ich so lange im Bad schmollen?

"Ich wusste ja gar nicht, dass du dich so sehr auf mich freust, Jack." Kichernd läuft Kat an mir vorbei und greift mir demonstrativ in den Schritt.

"Scheiße Kat! Hast du sie noch alle?!"

David gesellt sich natürlich auch noch zu uns.

"Nana Jacky-boy! Nicht solche Ausdrücke bitte. Das färbt irgendwann auf David ab", mahnt Kat mich.

Jacky-boy? Mein Blick richtet sich auf David, der versucht sich hinter Kat zu verstecken. Nutzlos! Mit seinem roten Shirt leuchtet er mir dezent entgegen.
 

Kat scheint meinen Ärger zu riechen und trollt sich. "Ich warte im Wohnzimmer auf euch Turteltäubchen." Wums. Tür zu.

David schielt zu mir rüber. "Wollen wir los?"

Ich lasse ihn zappeln. Auch wenn Benny warten muss.

"Geh alleine. Mir ist die Lust vergangen."

"Echt? Sieht gar nicht so aus ..." Seine blauen Augen fixieren die Beule in meiner Hose.

"Rate mal, wer daran Schuld ist."

"Kat?"

Nicht er auch noch!

"Ja, genau. Sie war eben mit mir Duschen! Aber du musstest uns ja stören!"

"Ach, jetzt schmoll nicht rum. Komm. Es wird echt knapp!"

Nachdem er mich so angeblafft hat, verlässt er wieder das Schlafzimmer und lässt mich kochend vor Wut zurück.

Unverschämtheit! Geht der Kerl einfach! Bin ich im falschen Film?
 

~David~

Das musste sein. Armes Babe. Soll er sich erstmal austoben. Leider nicht im Bett ...

Ich gehe auf Kat zu und stelle mich neben sie, denn Blick auf die Schlafzimmertür gerichtet.

"Was hat Jack denn? Eben hat er noch mit mir herumgealbert."

Ich zucke mit den Schultern. "Du kennst ihn doch besser als ich."

Das er nur beleidigt ist, wegen unserer fehlenden Duschszene, verschweige ich jetzt mal. Er benimmt sich manchmal echt wie ein kleines Kind. Heute als beleidigte Wurst der man den Lolly weggenommen hat. Zum Glück kann ich mit Kindern umgehen.

"David?!" Und schon rauscht er auf mich zu.
 

~Jack~

"David?!"

Ich laufe ihm hinterher. Ich!!! Einem blondierten Milchbubi mit dauer-verwuschelter-Frisur! Na warte!

Ich stürme das Wohnzimmer, wo David und Kat auf mich warten.

"Hopp hopp! Jacke an Babe."

Und wieder entwischt er mir. Mit offenem Mund schaue ich ihm nach.

"Geht's dir gut? Du siehst so blass aus Jack." Kats Hände fuchteln vor meiner Nase herum.

Ich beachte sie nicht, laufe weiter meinem Marathonläufer hinterher.

Der hält mir eine Jacke entgegen. "Was soll das?", frage ich ihn.

"Die nicht? Okay. Welche denn?"

"Scheiß auf die Scheiß-Jacke!"

"Immer noch nicht beruhigt?" Die Jacke fliegt mir gegen den Kopf.

"Nein!"
 

Blaue Augen springen mir angriffslustig entgegen. Er legt seine Arme um meine Hüfte und grinst frech.

"Wieso? Hat doch geholfen."

Geholfen? Was hat wozu geholfen?

Die zarten Finger, die sich unter meinen Hosenbund schieben, helfen meiner Erinnerung auf die Sprünge.

"Wenn wir heute Abend wieder zu Hause sind, entschädige ich dich großzügig dafür." Er haucht mir die Worte regelrecht ins Ohr, sodass sein warmer Atem meine Haut angenehm prickeln lässt.

"Du bist unmöglich, Davi-boy ..."

"Das sagt der Richtige ..."

Dunkles Kichern an meinem Mund. Kann es denn nicht schon Abend sein?

"Ähem. Dauert das noch länger? Dann muss ich Benny Bescheid sagen."

Kat, du bist echt eine Plage!
 

~David~

Na, wer sagt's denn? Mission erfüllt. Jack ist Beulenfrei und wieder einigermaßen beruhigt. Dafür muss ich mich jetzt beruhigen. Jacks Nähe bringt mich immer wieder um den Verstand. Und diese lecker Lippen, die eben noch auf meinen waren, tun ihr Bestes, um meinen Verstand noch mehr zu verwirren.
 

******

Kapitel 17 - Dinner für Spinner (Teil 2)

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 17 - Dinner für Spinner (Teil 2) (ohne Adult)

Und hier ist auch schon der zweite Teil meiner kleinen Spinner!

Tja, und dann kommen noch zwei Kapitel, und dann … ist Schluss mit der Story. *Tränchen wegwisch*

Aber keine Sorge, da kommt noch was!
 


 

Kapitel 17 - Dinner für Spinner (Teil 2) (Ohne Adult)
 

~Jack~

Ich bin völlig entnervt, als wir in dem Restaurant eintreffen.

David und Kat verstehen sich echt prima. Keine Ahnung ob mir das jetzt gefallen soll, oder ob ich vor Angst nicht lieber gegen den nächsten Baum gefahren wäre. Aber das kann ich David nicht antun. Und wie ich Kat kenne, würde sie aus dem Reich der Toten zurückkommen, um mich heimzusuchen. Wenn ich überleben würde.
 

Benny sitzt schon an unserem Stammplatz. Eine dunkle Ecke, in der wir den besten Überblick über den gesamten Laden haben.

Benny winkt uns hysterisch entgegen. "Da seid ihr ja endlich!"

Benny steht auf und ich drücke ihn fest an mich.

"Na mein feuchter Traum. Wartest du schon lange?", lache ich und lasse ihn wieder los.

"Ja. Hätte ich das gewusst ..."

"... hättest du deinen Raum noch etwas länger ausstatten können?", beendet Kat seinen Satz.

"Du kennst mich einfach zu gut, meine Liebe."

Benny breitet seine Arme aus und Kat wird darin eingesogen.
 

Wäre Kat ein bisschen mehr Mann und würde auf Frauen stehen, gäben Benny und Kat ein tolles Paar ab.

"Warum hast du ihn nicht mitgebracht?" Kat blickt enttäuscht zu Benny auf.

"Euch Hyänen werfe ich ihm bestimmt nicht zum Fraß vor!"

"Wirklich nett Benny. David musste ich schließlich auch mitschleifen."

"Ahhh der kleine Davi! Komm her!"

Der kleine Davi wird ebenfalls in Bennys Fangarme gezogen, was schon etwas ulkig aussieht. David sieht mit seinen 1,71 Metern ziemlich verloren aus. Benny ist über einen Kopf größer.

"Hi Benny ...", murmelt mein Schatz gegen den riesigen Brustkorb.

"Lass ihn schon los. Der Arme bekommt ja keine Luft mehr!", erlöse ich David und bringe ihn zu seinem Platz: In Reichweite meiner Fangarme. Alles Meins!

"Sind die Beiden nicht süß?" Kat glotzt wie eine stolze Mutter, die eben erfolgreich ihre Tochter verlobt hat. Naja, stimmt ja auch irgendwie.
 

Wir setzen uns und warten auf den Kellner.

"Schön hier." David in Gesprächslaune.

"Nicht nur das Lokal ist schön ..."

"Benny beherrsche dich! Dein Raumausstatter wird sonst eifersüchtig." Kat weißt Benny zurecht, der gerade dem herbeieilenden Kellner inspiziert.

"Hete", flüstere ich ihm zu. Und schon fummelt Kat sich ihre Möpse zurecht.

"Ha! Der gehört mir."

Das Drama nimmt seinen Lauf und wir bestellen reihum unsere Getränke. Kat ist als Letzte dran.

"Was würden sie mir denn empfehlen?", fragt sie den, zugegeben, heißen Kellner süßlich.
 

Wirklich, Kat hat viele Talente. Aber flirten gehört definitiv nicht dazu. Sie lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück, versucht elegant ihre Beine übereinander zu schlagen, bleibt aber am Tischbein hängen. Gekonnt überspielt sie den daraufhin einsetzenden Schmerz, während der Kellner versucht ihr die Top-Getränke-bestell-Hits runter zu rattern. Und um es noch peinlicher zu gestalten, klimpert sie wie wild mit ihren Wimpern und spielt sich im Haar herum.

Ich versuche mich nicht Fremd zu schämen und konzentriere mich auf David, der unter allen Umständen versucht, nicht los zu kichern. Das hilft mir auch nicht. Wenn David lacht, muss ich auch lachen. Sein Lachen ist höchst ansteckend. Jedenfalls für mich. Deshalb wende ich meinen Blick zu Benny, der wiederum zu David glotzt. Bitte sag nichts Benny! Zu spät.

"Alles klärchen Davi?"

"Hmmmss ..."
 

Wieder einmal beeindruckt von seiner Sprachfähigkeit, sehe ich zu, wie sich in Davids blauen Augen kleine Lachtränchen bilden.

Entweder ich verscheuche den Kellner, erwürge Kat oder ...

Ich bringe David zum Schweigen. Auch wenn es unhöflich ist, im Restaurant ungehemmt herumzuknutschen, bin ich doch stolz auf meine Heldentat!

Als David allerdings anfängt, sich halb auf mich zu legen und eindeutige Geräusche von sich gibt, höre ich auf.

"Sagt mal: wie nötig habt ihr es denn?" Kat fällt gerade ihr Make-up aus'm Gesicht und der verdutzte Kellner geht peinlich berührt flüchten.

"Sorry. Mich überkam es eben", entschuldige ich mich und wische mit dem Daumen über meine Lippen.

"Das hat man gesehen!" Kat wirkt immer noch ganz erschrocken.

Benny ist nun derjenige, dem vor Lachen die Tränen kommen.

Stellt sich die Frage: Ist das jetzt wirklich besser gelaufen? David jedenfalls nimmt die Farbe seines Oberteils an. Krebsrot.

Ich hab's echt nicht leicht!
 

~David~

Das gibt's nicht! Wie kann man nur so Talentfrei sein? Kat gibt alles, aber leider ist das nicht viel. Ich muss lachen. Was sag ich? Ich möchte am liebsten laut losbrüllen. Und dabei tut sie mir auf der anderen Seite so leid! Kat ist eine unglaublich attraktive Frau, das fällt sogar mir auf. Doch nicht nur mir.

Ein halbes Dutzend Kerle starren sie unentwegt an, seitdem wir durch die Tür gekommen sind. Aber sie bemerkt es nicht! Heteros fallen wohl durch ihr Raster.

Jedenfalls hat sie es wirklich nicht nötig, sich an einen Kellner heranzuschmeißen. Vor allem wenn er schwul ist. Sorry Jack, aber du liegst voll daneben!
 

Krampfhaft versuche ich jeden Laut zu unterdrücken. In meiner Not kralle ich mir meine Fingernägel ins Bein, was allerdings auch nicht hilft. Jack scheint meine Situation zu erkennen, macht aber nichts. Bestimmt ist er auch kurz davor loszulachen. Benny starrt mittlerweile auch schon zu mir. Meine Augen werden nass. Denk an was trauriges! Denk an was trauriges!

Denk an was ... Jack! Stürmisch werde ich von ihm geküsst, was mich umgehend hervorragend ablenkt. Oh mein Jack! Dank vorhin bin sich sowieso die ganze Zeit lang total Horny.

Ich glaube, ich bin deswegen auch etwas zu weit gegangen, denn als Jack mich ein Stück wegdrückt, merke ich erst, dass ich halb auf ihm sitze und höre auch jetzt erst, dass ich hemmungslos keuche. Scheiße!
 

Alle, samt Kellner, glotzen uns an. Gott, ist mir das peinlich! Ich hab mich wie ein Teenager verhalten. Benny scheint das Gleiche zu denken, den sein Lachen erfüllt das ganze Lokal. Ich lasse mich mit rotem Kopf auf meinen Stuhl sinken und versuche mich hinter Jack zu verstecken. Hätte ich bloß gelacht!
 

~Jack~

"Jetzt schau nicht so belämmert! Ist doch nochmal gut gegangen."

Kat versucht Davi-boy zu beruhigen, auch wenn sie eigentlich gar nicht richtig Bescheid weiß, warum das alles überhaupt passiert ist.

Jedenfalls sitzt David schon seit zehn Minuten, immer noch rot wie eine Tomate, zusammengesunken auf seinem Stuhl.
 

Das der Kellner zwischendurch die Getränke brachte, hat die Sachlage auch nicht verbessert. Im Gegenteil: Der Kerl hat David zugezwinkert. Erst dachte ich, damit er sich nicht weiter so schämt. Doch als er mir 'zufällig' über meine Hand streifte, wusste ich wo der Hase langläuft. Das Häschen wollte in unser Bett hüpfen!

Da hatte der Typ die Rechnung allerdings ohne David gemacht. Als er gesehen hat, wie Hasi mich berührte, griff er nach meiner Hand und sendete einen gemein gefährlichen Todesblick in seine Richtung. Zur Sicherheit drückte ich Davids Hand und lächelte ihn an. Das schien besänftigend zu wirken.

Und was haben wir daraus gelernt? David steht nicht auf Dreier. Soll mir recht sein. David teile ich eh nicht!
 

~David~

Diese Schlampe! Hat sich versucht an Jack ran zu machen! Sahen wir vorhin etwa so aus, als hätten wir das nötig? Anscheinend schon. Ohhh man! Ich will im Erdboden versinken!

Die Anderen versuchen mich abzulenken. Jack hält weiterhin meine Hand. Das hilft ein bisschen.

"Süßer? Die haben hier echt gutes Essen. Komm wir schauen mal in die Karte."

"Keinen Hunger", murre ich. Ich will hier weg! Weg, von diesem hinterlistigen Kellner ...

"Bist du krank?" Grüne Hundeaugen blicken zu mir.

"Okay, zeig her!" Wer kann diesem Blick schon widerstehen?
 

***
 

~David~

Jack hat recht behalten. Das Essen war wirklich gut. Abgesehen von dem aufdringlichen Kellner und Kat, die wieder bei im Punkten wollte, ist der Abend noch total lustig geworden.
 

"Benny? Jetzt erzähl endlich mal was über deinen Raumausstatter. Kat ist schon dabei, euer Hochzeitsgeschenk auszusuchen." Jack grinst wieder fies.

Es macht ihm echt Spaß die beiden zu ärgern. Er muss allerdings auch viel einstecken. Anscheinend ist Benny jetzt aber erstmal an der Reihe.

"Bitte keinen Porzellanengel!", schreit er auf.

"Lenk nicht ab Benny. Los! Erzähl uns was."

Doch Benny ignoriert Jack einfach. Zum Glück scheint Kat etwas über den mysteriösen Raumausstatter zu wissen. "Er heißt Georg. Und Benny trifft sich schon eine Zeit lang mit ihm ...", kichert sie.

Benny findet es nicht halb so lustig, denn er versucht mit seiner Hand Kats Mund zum Schweigen zu bringen. "Kat! Du hast mir geschworen, nichts zu erzählen!"

"Die Öffentlichkeit muss doch informiert werden! Mit wem du gerade in Bett gehst ist ungemein wichtig für uns! ... Ahh hilf mir Jack!"

"Vergiss es! Was du dir selbst eingebrockt hast, löffelst du auch brav selbst aus."

Ich kenne einen Georg der Raumausstatter ist. Er holt öfter Blumen bei uns. Überhaupt nicht mein Typ, scheint aber nett zu sein.

Soll ich es sagen? Nicht, dass Benny sauer auf mich wird.
 

~Jack~

Kat bohrt weiter. Mehr als die winzige Info über Georg, dass er Raumausstatter ist und Benny total auf ihn abfährt, hat sie wohl auch nicht.

"Sag schon! Wie ist er im Bett?"

"Keine Ahnung." Benny druckst herum.

Entweder er lügt, oder er weiß es wirklich nicht. Ich tippe auf letzteres.

"Ihr wollt warten?" Ich versuche so neutral wie möglich zu klingen. Sonst macht Benny dicht.

"Wie? Ihr habt noch nicht?!" Sehr einfühlsam, Fräulein Kat!

Sie bekommt unterm Tisch einen Tritt von mir. Böse schielt sie zu mir, ich schiele zurück. Man glaubt es kaum, aber Benny ist in Liebesdingen ein zartes Pflänzchen. Unfähig darüber zu reden und übervorsichtig mit dem Ziel seiner Begierde. Ganz anders, als bei den Typen, die er sich nur für eine Nacht anlacht. Also muss es was Ernstes sein.

"Mensch! So kenne ich dich ja gar nicht. Sonst schleppst du doch jeden gleich ins Bett, Benny."

"Kat lass gut sein jetzt. Er will nicht drüber reden."

Benny räuspert sich. "Wir wollen uns erst kennenlernen."

"Sehr vernünftig. Es soll solche Trottel geben, die nach nicht mal einer Woche schon zusammenziehen", murmle ich und trinke unschuldig einen Schluck Wein.
 

Benny schaut auf und glotzt uns an. "Davi? Du ziehst bei dem da ein?"

'Der da' fühlt sich gekränkt. Das hat man davon, Kat die Hyäne, vom Thema abzulenken.

"Ja. Theo hat sich entschuldigt und will, dass ich zurückkomme."

"Und darum ziehst du dann bei Jack ein?"

"Na weil ich nicht gehen soll."

Ich blicke von einem zum anderen und stelle mir mal wieder die Frage, wie um alles in der Welt jemand dieser vor Intelligenz strotzenden Unterhaltung folgen kann. Dann trage ich mal etwas zum allgemeinen Verständnis bei.
 

"Ich hab gesagt, dass er nicht zurückgehen soll, sondern am Besten gleich bei mir einzieht. Alle verstanden?"

"Habt ihr den Turbo-Beziehungs-Gang eingelegt?", lacht Benny jetzt tatsächlich etwas verständnislos auf.

"Kann ja nicht jeder so jungfräulich in die Ehe gehen wie du Benny." Kat fängt schon wieder an!

Da muss Benny jetzt allein durch. Hat er nun davon. 'Der da' hat auch Gefühle. Zwar erst seit kurzem, aber immerhin ...

"Ehrlich gesagt, hab ich immer gedacht, du schnappst dir diesen geilen Wolfgang. Aus deiner Firma. Warst doch immer so scharf auf den Kerl."

Benny wird definitiv heute Nacht noch durch meine Hand sterben!
 

~David~

Wolfgang?

"Wer ist Wolfgang?" Das interessiert mich aber nun!

Jack scheint sich zu winden. Er pendelt zwischen Ärger und Angst. Lustig!

Anstatt darüber zu Lachen, schaue ich ihn ernst an. Er muss ja nicht gleich merken, dass mir seine frühere Schwärmerei für einen Kerl völlig egal ist. Außerdem verdienen alle Drei mal eine Lektion!

"Das war bevor ich dich kennengelernt hab, David. Außerdem ist Wolfgang hetero."

"Und versteckt sich vor unserem Jack, seitdem er sich vor ihm geoutet hat." Kat lacht laut los. "Das musst du dir mal vorstellen: Wolfgang steht an Pinkelbecken und Jack erzählt im brühwarm, dass er auf Schwänze steht."

So lustig es Kat findet, Jack steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch.

"Kat! Halt endlich dein altes Lästermaul!"

"Brüll hier nicht so rum! Ich sage nur die Wahrheit."

Während Benny sich heraushält und uns alle mit großen Augen mustert, Kat an ihrem Cocktail schlürft und Jack wie ein Vulkan brodelt, werfe ich die nächste, naheliegende Frage in den Raum: "Was hast du mit Wolfgang auf der Toilette gemacht?"
 

Was hat er nur? Wird er blass? David! Nicht lachen!

"Wir haben geredet. Weil Kat und ich zusammen, vorher, also wir haben geredet und Wolfgang wollte wissen ob wir ein Paar sind."

"Was hat das mit deinem Outing zu tun?", frage ich, scheinbar etwas angepisst.

Armer Jack. Aber es macht so einen Spaß!

"Er hat gefragt, ob ich und Jack was miteinander am laufen haben. Weil wir zusammen auf der Toilette waren." Kat hat sich wieder eingeschaltet.

"Das war alles?", hake ich nach.

"Ja." Jack ist gerade so still. War da noch mehr? Da werde ich jetzt doch neugierig. Fragend sehe ich zu unserer Läster-Queen.

"Nein. War's nicht!"

"Kat. Ruhe jetzt! Wir haben darüber noch nicht geredet."

Aha. Da ist doch was im Busch! Jack neben mir versteift sich.

"Worüber? Hast du was zu beichten Jack?" Ich glaube meine Stimme war etwas zu schrill. Das ist wohl normal, bei den Dingen die mir gerade durch den Kopf gehen. Was haben die da gemacht?

"Dann solltet ihr das mal", meint Kat.

"Was denn? Kat, erzähl schon! Hatte Jack was mit Wolfgang? Wann?" Benny spricht mir aus der Seele.

"Letzten Dienstag, glaube ich ..."

Dienstag? Gerade mal einen Tag nachdem ...

"Jack?!" Jetzt fängt es an, nicht mehr witzig zu sein!

"Es ist nicht das was du denkst ..."

BITTE? Dieser Satz endet nie gut. Niemals!
 

"Ihr habt rumgemacht?! Auf dem Scheißhaus deine Firma?!" Ich schaue ihn sauer an. Er wird doch wirklich nicht ...?

Jack wird noch blasser. Seine Augen werden groß und er versucht was hin zu stammeln.

"David ... nein. Ich hab nur ... also ..."

"Ohhhh Jack. Sag's ihm einfach", stöhnt Kat.

"Ja, sag's mir Jack!"

"... das ich eine Beziehung habe."

"Mit wem?" Benny kommt gerade wohl nicht so mit. Ich allerdings auch nicht.

"Himmel! Jack hat gesagt, er kann mit mir keine Affaire haben, weil er schwul und in einer festen Beziehung ist", löst Kat die Situation auf.

Das hat er nur getan? Er hat mit diesem Wolfgang nichts laufen!
 

Moment! Er hat eine feste Beziehung?

"Mit mir?"

Wir schauen uns an. Ich merke wir mir heiß wird. Jack wohl auch. Seine Gesichtsfarbe wird wieder etwas dunkler. "Ich denke schon ... oder?"

"Seit Dienstag?",frage ich nach.

"Ähmm ... ja ...?"

Huff. Woher soll ich das wissen?

Ich schaue ihn verdattert an. "Na dann!"
 

~Jack~

Na dann! Das war's! Ich lache. Es platzt aus mir heraus und neben mir stimmt David mit ein.

Nach diesem ganzen hin und her tut das richtig gut! Es befreit mich. Das Lachen, das wir nun offiziell ein Paar sind und das David genau so bescheuert ist wie ich.

Kat und Benny wissen nichts mit unserem Gelächter anzufangen. Können sie ja auch nicht.

"Na dann", wiederhole ich und küsse meinen Davi-boy.
 

~Kat und Benny~

"Wir scheinen was verpasst zu haben", sinniert Benny.

"Glaube ich nicht. Wir wurden Zeuge eines Wunders."

"Und das wäre?"

"Jack hat sein Gegenstück gefunden."

"Darauf trinken wir einen!"

"PROST!"
 

***
 

~Jack~

"So meine Lieben. Jack und David, ihr werdet heute von mir und Benny eingeladen."

"Hätte ich das vorher gewusst", jammre ich und lehne mich satt und vollgestopft in meinen Stuhl zurück.

"Gelitten Jack!" Kats Zunge streckt sich mir entgegen.

Okay Davi-boy! Dein Part! "David? Nachtisch?"

"Klar."

So ist's brav! Grinsend winke ich den Kellner herbei.

"Das ist euer Untergang! Ich hoffe, ihr habt die Kreditkarte dabei."

"Nach der Portion wird der Schmalhanns kaum noch genug Platz für einen großen Nachisch haben", lacht Kat.

Wenn sie sich da mal nicht täuscht!
 

"Zeig's ihr Süßer", flüstere ich in sein kleines Öhrchen.

"Was bekomme ich dafür, dass ich mir damit meine Figur ruiniere?"

"Was immer du willst", verspreche ich ihm und halte ihm die Speisekarte mit den Nachspeisen vor die Nase.

Entschlossen greift er sich die Speisekarte und bestellt munter drauf los. Selbst ich komme ins schwitzen bei der Menge!

"Wenn er das alles schafft, gehen die Getränke nachher im Velvet auf mich."

"Benny, das ist dein Tot!" Gratis Getränke!

"Du darfst ihm aber nicht dabei helfen, Jack!"

"Ach? Du wolltest auch was Schatz?" Freche, blaue Augen funkeln mich an.
 

~David~

Alle bestaunen mich wie das achte Weltwunder. Das bisschen Eis und Waffeln. Sowas packe ich im Schlaf!

"Ist doch nicht so wild. Ich esse schon immer so viel." Hoffentlich muss Kat nicht brechen. Sie sieht schon ganz grün im Gesicht aus. "David, bei aller Liebe. Aber das war echt ... mir ist schlecht." Weicheier!

"Jack? Ihr braucht einen größeren Kühlschrank."

Das hab ich ihm auch schon gesagt!

"Das hat er auch schon zu mir gesagt."

Sag ich doch!
 

~Jack~

Mein kleiner Fresssack! Ich lege meinen Arm um ihn und koste von seinem süßen Eis-Mund. So schmeckt mir Eis am besten!

"Freigetränkeeee. Klasse Davi-boy!"

"Sag bloß, du hast an mir gezweifelt?!"

"Nach der sechsten Kugel und der doppelten Portion Sahne, wäre es fast so weit gewesen", gebe ich zu.
 

Nachdem meine lieben Freunde meckernd die Rechnung beglichen haben, fahren wir auch schon los. David natürlich mit mir und die anderen zwei zockeln in Bennys Mini hinter uns her.

"Hoffentlich geht Theo uns nicht auf die Nerven."

"Arbeitet er heute?"

"Jepp."

Mist. War ja klar! Irgendwann muss ich mich ihm ja stellen.

"Kommst du Morgen mit? Meine restlichen Sachen holen?"

"Morgen schon? Sag bloß, du hast es eilig?" Ich grinse, als David meinen Oberschenkel packt und zudrückt.

"Du etwa nicht? Ich dachte, wir sind jetzt offiziell ein Paar. Da wohnt man doch auch zusammen."
 

Ein Paar.

"Hört sich komisch an. Wir, ein Pärchen", meine ich mehr zu mir selbst.

"Ja. Gruselig. Abartig. Unnormal!"

"Kitschig!", steuere ich noch bei.

Ich biege in eine Seitenstraße.

"Wohin fährst du?", fragt mich mein Partner.

Der Wagen hinter uns fährt weiter geradeaus. Ich lenke das Auto auf einen dunklen Parkplatz und halte an.

"Komm her, Süßer."

David wartet nicht lange und klettert auf meinen Schoß. Endlich allein!
 

*
 

~Jack~

"Wollten wir nicht noch feiern gehen?" Tempos werden über meinen Bauch kreisen gelassen.

"Lass uns heim fahren. Da feiern wir zu zweit weiter ..." Um ihn von meinem Vorschlag zu überzeugen, verwickele ich ihn in einen tiefen Kuss.

"Jack ... Freigetränke ... hmmmnn."

Stimmt. Da war ja was! Mal überlegen: Frei saufen im Velvet oder einen Kleidungs-freien David im Bett. Letzteres gefällt mir vieeeel besser. Deshalb drücke ich ihn auf den Rücken und schiebe sein Shirt hoch.

"Hey Babe. Die Anderen warten sicher schon."

"Is mir scheiß egal." Meine Zunge flattert um seine Brustwarze. Tausend mal besser als poplige Getränke!

"Jack ... hnn. Überlege es dir nochmal."

"Unnötig."

"Sicher?"

Als Antwort zeichne ich mit meiner Zunge seine Brustmuskeln nach.

"Jack?"

Gibt er nicht bald mal ruhe? Seine Haut riecht so gut! Und schmecken tut sie noch viel besser!

"Jacky-boy?"

"Was denn ...?"

Davids Finger spielen mit meinen Haaren. "Wenn ich Alkohol trinke, werde ich zur Schlampe."

Ich schaue auf. Davids blaue Juwelen blicken mir tief in die Augen.

"Schlampe?"

"Hmhmm." Er nickt langsam. Er will mich nur in den Club locken.

"Deine Schlampe ..."

Zwei Finger schieben sich in meinen Mund.
 

~David~

So schnell hat sich Jack wohl noch nie angezogen. In Windeseile saß er wieder hinter dem Lenkrad. Meine Hose war noch offen, da startete er schon den Motor.

"Jack warte noch kurz. Ich bin noch nicht angeschnallt."

"Pfff. Ich kann eh nicht los fahren."

Verwirrt schaue ich zu ihm rüber. "Warum?"

"Die Fenster sind beschlagen."

Tatsächlich! Und ich hatte Angst, dass uns jemand beobachten könnte!
 

******

Kapitel 18 - Kater****... äh -frühstück

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 18 - Kater****... äh -frühstück (ohne Adult)

Achtung! Ihr erlebt David gleich betrunken >_< Leute, gebt ihm bitte keinen Alkohol! Sonst wird Jack echt sauer!
 


 

Kapitel 18 - Katerfick... äh -frühstück (Ohne Adult)
 

~David~

Ich grüße den Türsteher während Jack mich hinter sich her zieht.

"Kennst wohl jeden hier!", ruft mir Jack zu. Die Musik dröhnt uns schon laut entgegen, obwohl wir noch an der Garderobe stehen.

"Nicht wirklich." Ein paar Leute kenne ich wegen Theo, aber viele sind das nicht.
 

Wir geben unsere Habseligkeiten ab und betreten das Innere des Clubs. Kat und Benny sind nirgends zu sehen.

"Siehst du die Beiden?", frage ich Jack laut.

Er zieht mich an sich. "Die finden uns schon ..."

Kann ich jemals genug von diesen weichen Lippen bekommen, die sich gerade wieder gegen meine bewegen?
 

~Jack~

Keine Ahnung wie lange wir schon knutschend auf der Tanzfläche rumgemacht haben, aber wir werden durch ein schrilles Geplapper, das mir nur allzu gut bekannt ist, jäh unterbrochen. Benny hat uns gefunden.

"Hallöchen! Da seid ihr ja endlich! Wir dachten schon, ihr hättet euch gegenseitig aufgefressen!"

"Das machen sie doch gerade!" Kat.

Sie legt ihre Arme um uns und grinst breit.

"Wie viel hast du schon intus?", frage ich sie.

Sie kann echt saufen wie ein Loch.

"Noch nicht genuuuuuug!!", jauchzt sie und reibt sich an mir.

Das kann ja heiter werden! Apropos heiter: "Benny? Wo bleiben unsere Drinks?"
 

Zwei Gläser mit undefinierbaren Inhalt werden uns unter die Nase gehalten, wie auch immer er das gemacht hat.

"Yeahh was für ein Service!" David schnappt sich ein Glas und saugt am Strohalm. "Und Jacky-boy? Weiter Tanzen?" Herausfordernd zwinkert mir mein Kleiner zu.

"Aber immer doch!"

Und schon stehen wir wieder mitten im tanzenden Mob.
 

***
 

~Jack~

Ich werde alt! Laute Musik und zu viel Alkohol verträgt mein armer Körper nicht mehr so problemlos wie früher. Daher habe ich rechtzeitig aufgehört mit den bunten Cocktails und den Schnäpsen, die Benny alle paar Minuten abgeschleppt hat. David allerdings hat ordentlich zugeschlagen.
 

Wir stehen draußen vor dem Eingang und warten auf Kat, die uns ein Taxi besorgt. An mir hängt ein Klammeraffe namens David und will mich partout nicht freigeben. Seine Hände sind überall und mein Hals ist schon Hochwassersperrgebiet, da er ununterbrochen daran saugt und leckt. Vielleicht hätte ich ihn doch bremsen sollen.
 

Quietschend bleibt ein Taxi neben uns stehen. Kat steigt aus und hält uns die Tür auf. "Auf geht's Mädels! Ab nach Hauuuuse."

Brav quetschen wir uns auf die Rückbank, bevor Kat wieder einsteigt.

David klebt auch schon wieder an mir und kichert in mein Ohr, das dabei auch noch feucht wird.

"Erst fahren wir euch nach Hause. Nicht, dass David dir noch die Klamotten vom Leib kaut", lallt Benny mir zu.

"Das würde dir doch gefallen, was?"

"Hihi. Du kennst mich Jack." Ohh ja! Und das nur zu gut.

"Mensch Daviii! Mach dich nicht so breit!", mault Kat.

Es klatscht laut, als Kat auf Davids Hintern schlägt um ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen. David scheint dies zu gefallen, da er sich lachend zu Kat dreht und ihr einen Kuss aufdrückt.
 

Ich denke noch, ein kleiner Kuss wird schon nicht schaden. Aber dieser 'kleine Kuss' artet dann doch etwas größer aus als mir lieb ist.

Benny kreischt laut herum und der Taxifahrer schüttelt nur den Kopf. Und ich? Ich starre bloß doof weiter und sehe zu, wie mein Süßer seine Zunge zum Einsatz bringt.

Okay. Jetzt ist definitiv Schluss! "David. Das reicht!"

Ich ziehe ihn von Kat runter, die anscheinend gar nicht kapiert, was gerade passiert ist.
 

Meine flinke Knutschkugel strahlt mich grinsend an und hat auch schon einen Ersatz für Kat gefunden. Mich! Schön, so austauschbar zu sein. David bekommt nie wieder einen Tropfen Alkohol. Höchstens, wenn wir alleine sind.
 

***
 

~Jack~

"Tschauu mein Hase!" Kat turtelt noch ein wenig mit MEINEM David und schon saust das Taxi weiter.

"So Kleiner. Ab in die Heia mit dir. Das langt für heute."

Fachmännisch schließe ich die Tür auf, David hat mir gezeigt wie, und schleife uns in den Hausflur.

"Kein Aufzug ...", lallt er und kichert komisch. Da wird einem doch wohl nicht schlecht sein?
 

Gefühlte Ewigkeiten später, stehen wir endlich vor meiner Wohnungstür.

"Pschhhhhht Jack! Die Nachbarin schläft doch niiiie. Hihi."

"Wenn du so herumbrüllst, ist das auch kein Wunder."

Ich höre, wie hinter mir ein Gürtel geöffnet wird. Das metallische klimpern erkenne ich sofort. Wenn ich mich nicht beeile, steht er vermutlich gleich ohne Hosen da.

"Beeil dich Jackiiiii. Glei bin i naggiii!"

Die Tür geht endlich auf und schon rutscht ihm seine Hose von der Hüfte.

"Los! Rein hier jetzt!", herrsche ich ihn an.

David kichert weiter und lässt sich von mir in die Wohnung ziehen.

Die Hose verflüchtigt sich komplett und wird samt Schuhe weggekickt.

Als nächstes folgt die restliche Kleidung und er steht, wie versprochen, nackt vor mir.

"Fang mich Jacky-boy!" Und weg torkelt er.

Ohhh man. Nie wieder Alkohol! Nie, nie wieder!
 

Ich folge meinem blonden Flitzer, der es sich im Bett gemütlich gemacht hat. Fast sieht es so aus, als schläft er schon, aber als ich vor dem Bett stehe, blickt er zu mir auf.

David spreizt seine Beine und streichelt sich langsam. "Komm her, Babe."

Sein Dauergrinsen ist verschwunden. Stattdessen glühen seine blauen Augen vor Lust. Da lasse ich mich natürlich nicht lange bitten!

Ich lege mich daneben und tue es ihm gleich, indem ich mit einer Hand über seinen Körper streichle.

Wir küssen uns und David fängt an mich auszuziehen. Shirt und Hose sind noch nicht ganz ausgezogen, da hält mein Hübscher inne.

"Warte kurz ..."

Er springt auf und rennt ins Bad. Hat er dort was für uns versteckt?

Nein. Ein leises Würgen dringt an mein Ohr. Scheiße!
 

Schnell bin ich ebenfalls im Bad und sehe ihn schon vor dem Klo knien.

"Oh Davi-boy …"

Ich knie mich neben ihn und streichle seinen Rücken. Das hat er nun davon! Das gute Essen ist dahin.

"... Sorry, Jack."

"Kein Problem."

Er würgt noch etwas, aber es scheint vorbei zu sein.

"Das ist mir so peinlich."

Mit dem Kopf lehnt er sich an die Badezimmerwand. Ich stehe auf und mache einen Waschlappen nass, mit dem ich vorsichtig sein Gesicht abtupfe.

"Muss es nicht. So ist das eben, wenn man zu viel trinkt. Kannst du aufstehen?"

Er nickt schwach und ich helfe ihm hoch. Im vorbeigehen schnappe ich mir noch ein Handtuch das ich David nun hinhalte.

"Leg dich hin. Ich bin gleich wieder da."

Zur Sicherheit, hole ich eine Schüssel. Man weiß ja nie ...
 

Tief im Bettzeug vergraben liegt meine kotzende Prinzessin und bewegt sich keinen Millimeter.

"David? Schläfst du schon?"

Vorsichtig schaue ich unter die Decke.

"Hier dreht sich alles ...", krächzt er leise und krallt sich in das Kissen fest. Langsam tut er mir doch leid.

Ich lege meine Arme um ihn und er drückt sich gleich an mich. Sanft streichle ich über sein Haar.

"Das wollt ich nich", schnieft er mir zu.

Ach herjee! Er heult wieder.

"Versuch zu schlafen. Zu Strafe hast du Morgen bestimmt einen Kater."

"Hmmm ..."

Das schreit nach Katerfrühstück. Ich sollte Kat und Benny Bescheid sagen. Denen geht es bestimmt auch nicht besser.
 

***
 

~David~

Es klappert und dröhnt in meinem Hirn. Verzweifelt rolle ich mich noch mehr zusammen, die Bettdecke über mich gezogen. Das Klappern kommt allem Anschein nach aus der Wohnung. Es wird leiser wenn ich mir sie Ohren zuhalte, aber das Dröhnen in meinem Kopf bleibt.

Blind taste ich neben mir das Bett ab. Leer. Jack muss schon wach sein. So früh?

Ich riskiere einen Blick auf die Uhr. Doch alles ist verschwommen. Scheiße! Warum hämmert es so in meinem Schädel?

Vielleicht bin ich noch am schlafen. Das Beste wird sein, mich wieder unter die Decke zu legen und weiter zu schlafen.
 

~Jack~

Fast 12 Uhr. Kat und Benny haben mir schon per SMS zugesagt. Katerfrühstück deluxe. Hatten wir schon ewig nicht mehr.

Mal schauen, ob meine kleine Schnapsdrossel schon erwacht ist. Nicht, dass er immer noch pennt, wenn der Besuch kommt.
 

Ich muss mich anstrengen ihn in dem Gewühle aus Decken und Kissen zu finden. Einzig sein linker Fuß schaut seitlich unter der Decke hervor. Ich muss grinsen. Bestimmt sieht er zum küssen aus mit den verstrubbelten Haaren und dem zerknautschten Gesicht.

Mit der Hand taste ich mich vor, bis ich seine Schulter ertaste. Langsam hebe ich die Decke an, blonde Haarsträhnen kommen zum Vorschein. Danach ein Ohr, eine Wange, seine kleine Nase und dann sein weicher Mund.
 

Mit meiner Zunge lecke ich seine Ohrmuschel. Brummend rührt sich meine Pennmütze.

"Aufstehen. Der Kaffee ist fertig."

"Hnnee ... so laut." Ich liebe es, wenn er sich so deutlich auszudrücken vermag.

"Komm schon! Du schuldest mir noch was."

"Was'n?"

"Bock auf Sex?"

Ah! Da wird er wach. Nur leider scheint er meinen Joke nicht zu verstehen.

"Bitte nich ... Kann nich ..."

Armes Ding!

"Dreh dich auf den Bauch." Zu meiner Überraschung folgt er meiner Anweisung. Denkt er etwa, ich würde im ernst einfach so über ihn herfallen? Das will ich testen.

"Beine auseinander." David gehorcht.

"Du Dussel", kichere ich und gebe ihm einen Kuss zwischen die Schulterblätter.
 

Mit leichten Druck fange ich an, seinen Nacken zu Massieren. Das soll ganz gut helfen bei einem Kater. Scheint auch zu stimmen, denn nach kurzer Zeit schnurrt mein Süßer wohlig und entspannt.

"David? Wir bekommen um zwölf Uhr Besuch."

"Okay ..."

Mir tut es fast leid zu sagen, dass es in einer Minute schon zwölf Uhr ist.

"Schatz? Willst du nicht davor unter die Dusche?"

"Ja. Nachher. Ist gerade so schön hier ..."

Das glaub ich ihm sofort. Ein Blick auf die Uhr: Zwölf.

"David? Mausi?" Hab ich gerade Mausi gesagt? Mir wird schlecht!

"Hmm ..."

"Es ist zwölf."

"Hmmhmm ... was?"

Müde schaut er auf. Starrt die Uhr an. Und starrt. Ist er mit offenen Augen eingeschlafen?

"David? Noch da?"

Sein Kopf sinkt wieder ins Kissen. "Bin krank ..."

Ich fange an zu lachen. "Das kann ich mir denken!"

Okay, soll er liegen bleiben.

"Kat kann dich ja gleich gesund küssen."

Ich weiß. Ich bin gemein. Aber etwas wegen seiner Knutschattacke bin ich immer noch.
 

~David~

Wieso soll Kat mich küssen? Das ... KAT?! Scheiße!

Ich springe auf, autsch mein Kopf, und sehe Jack an.

"Ich hab ... wir ... Jack bitte, sag dass das nicht wahr ist!"
 

~Jack~

Hurra! David ist wieder am Leben!

"Nö! Du hast fremd geknutscht. Mit einer Frau. Mit meiner besten Freundin! Hast du was zu deiner Verteidigung zu sagen?"
 

~David~

"Das wollte ich nicht! Bitte Jack! Kat kommt gleich?"

Scheiße scheiße SCHEIßE! Ist er sauer?

"Und Benny. Beeil dich. Ich warte im Wohnzimmer auf dich. Und lass dir ja eine gute Entschuldigung einfallen. Für mich!"

Mist! Er verlässt das Schlafzimmer und schließt die Tür. Entschuldigung? Eine Gute? Was mach ich jetzt?
 

~Jack~

Die kleine Denkaufgabe bringt ihn hoffentlich auf Trab.

In der Zwischenzeit krame ich meine Picknickdecke hervor und breite sie im Wohnzimmer aus. Besteck, Geschirr und Getränke, sowie 4 Sitzkissen werden drauf verteilt. Und fast als hätten sie es geahnt, klingelt es auch schon.

Ich drücke auf die Sprechanlage und höre Kats müde Stimme.

"Mach auf du Sack! Das Zeug ist schwer!"

"Dir auch einen wunderschönen, guten Morgen Kat."

Summend geht die Tür auf. Die Haustür öffne ich gleich einen Spalt breit, damit die Herrschaften ohne Probleme eintreten können.

Kurz überlege ich, ob ich David Bescheid sage, lass es aber dann doch lieber.
 

Ein lautes Poltern erregt meine Aufmerksamkeit. Kat und Benny trampeln in die Wohnung. Voll gepackt mit Schüsseln und Tüten.

"Wer soll das denn bitte alles essen?"

"Na dein Freund soll doch nicht gleich verhungern! Wäre auch zu schade um den Süßen." Donnernd fallen die Tüten die Benny trägt auf den Küchentisch. "Wo ist er eigentlich?", fragt er sogleich.

"Der versteckt sich vor Kat. Nee im ernst. Der duscht noch. Seinen Kater verjagen."

"Da ist er nicht der Einzige." Kat schmeißt eine Schachtel Schmerztabletten auf die Ablage. "Bedient euch."
 

Merkwürdiger weise geht es mir hervorragend. Ich bin sogar früh wach gewesen und hab meine Bude ein wenig auf Vordermann gebracht und überlegt, wie ich mal wieder die Möbel umstellen könnte. Wir brauchen wirklich einen größeren Tisch zum Essen. Genau im Wohnzimmer. Eine Essecke nur für uns zwei und eventuell für Besuch. Während ich wieder gedanklich mein Wohnzimmer umstelle, packen die anderen ihre Mitbringsel aus.
 

"Was'n das für'n Ding?" Benny reißt mich aus den Gedanken. Er zeigt auf die Bartiris. Sie sieht nicht mehr ganz so taufrisch aus. Die letzte Blüte ist offen, die anderen sind schon abgefallen oder hängen welk am Stängel.

"Eine Iris", kläre ich ihn auf.

"Eine was?"

"Ne Blume Benny. Sowas müsstest du wissen als Frau eines Raumausstatters." Kat, bissig wie immer.

"Schlechte Laune Kat?", lächle ich sie an, ernte aber nur einen bissigen Kommentar.

"Ui. Der Kandidat hat das Auto gewonnen!"

"Reg dich ab! Du kannst gleich David ein bisschen ärgern. Der ist ganz durcheinander wegen eurem Geknutsche gestern im Taxi."

Ein Lächeln legt sich auf ihr Gesicht. "Der kann echt lecker küssen. Und erst seine Zungentechnik!"

"Übertreib es nicht Kat!"

"Frechheit! Warum hat er mich nicht so angefallen?", schmollt Benny.

"Weil er Geschmack hat", zickt Kat.

"Ich schau mal wo er bleibt." Schnell das Schlachtfeld verlassen! Wenn die beiden anfangen zu keifen … Oh wei!
 

~David~

Was mach ich nur? Kat und Benny sind da. Ich habe die Türklingel gehört. Das müssen sie sein. Warum hab ich mich so gehen lassen? Das mache ich doch sonst nicht.
 

Die Badezimmertür geht auf. Sie wird doch nicht ...?

"Davi-boy? Immer noch unter der Dusche?" Jack!

"Ja ... Moment noch!"

Eigentlich bin ich schon total aufgeweicht. Die Kabinentür wird aufgeschoben. Jack sieht mich fragend an.

"Hey. Hast du wieder geweint?"

Jetzt wo er es sagt ... Ist mir gar nicht aufgefallen.

"Jack es tut mir so leid! Ich war so dicht! Ich mach sowas nie wieder!"

Diesmal merke ich, wie die Tränen kommen.
 

~Jack~

Das hab ich natürlich nicht gewollt! Mit roten Augen steht mein Liebling vor mir und sieht total Elend aus.

"Jack es tut mir so leid! Ich war so dicht! Ich mach sowas nie wieder!" Neue Tränen sammeln sich in seinen Augen.

"Komm da erstmal raus. Du zitterst ja schon."

Ich nehme mir ein großes Badehandtuch und breite es aus. David steigt aus der Dusche und lässt sich von mir darin einwickeln. Ich drücke das Häuflein Elend an mich und rubble ihn trocken.

"Ich wollte dich doch nur damit aufziehen. Ich bin nicht sauer auf dich. Es war doch nur Kat."

Zum Glück hört sie das nicht!

"Du hast mich verarscht?" Böse schaut mich mein Engel an.

Ohoh!
 

~David~

"Und ich zerbreche mir den Kopf darüber, wie ich dir das erklären soll!"

Ich schubse Jack von mir weg. Jetzt gibt es Revanche! So leicht kommt der mir nicht davon!

"Über sowas macht man keine Scherze! Ich dachte schon du willst dich von mir trennen! So kurz war ich davor Theo anzurufen und zu fragen, ob er mich abholt!!" Mit den Daumen und Zeigefinger mache ich die entsprechende Geste. Jack glotzt wie ein Fisch. Die Erwähnung meines Bruders bringt ihn ganz aus dem Konzept. Ich setze noch einen drauf.

"Du Idiot!!"

Stürmisch verlasse ich das Bad und höre wie Jack mir folgt.

"David, warte! Es tut mir leid!"

Das wollte ich hören! Jack packt meinen Arm.
 

~Jack~

Ich versuche ihn zu fassen und erwische, kurz vor dem Bett, seinen Arm. Doch bevor ich auch nur reagieren kann, springt mich David an und zieht mich aufs Bett. Genau auf ihn drauf. Heiß legen sich seine Lippen auf meine.

Was geht den nun ab? Keine Zeit es heraus zu finden, den plötzlich ist das Handtuch um seinen Körper verschwunden und ich spüre seine heiße Haut durch meine Kleidung hindurch.

Kat und Benny draußen sind längst vergessen. Jetzt zählt nur noch dieser unglaublich geile Kerl unter mir ...
 

~Währenddessen bei Kat und Benny~

"Wo bleiben die nur?" Benny läuft ins Wohnzimmer, dicht gefolgt von Kat. Beide haben die Hände voll, sind dabei, dass Katerfrühstück auf die Picknickdecke zu stellen.

"Hörst du das?" Kat spitzt die Ohren.

"Das gibt's nicht! Benny, die treiben es! Während wir hier sind!"

Neugierig wie Sie ist, schreitet sie auf die Schlafzimmertür zu. Doch Benny kann sie noch aufhalten, bevor sie auch nur eine Hand an die Türklinke legen kann.

"Stopp! Lass sie in Ruhe."

"Aber Benny ...!"

"Sei nicht so neugierig! Komm, wir setzen uns auf die Couch. Dann sehen sie uns gleich wenn sie wieder rauskommen."

Kat findet die Idee super. "Hihi. Okay Benny."
 

***
 

~David~

Ich schließe die Augen, halte mich an Jack fest. In mir dreht sich alles.

Ob das jetzt von meinem Höhepunkt eben kommt oder sich mein Kater wieder meldet, kann ich nicht sagen. Aber ich fühle mich gut.

Jack liegt neben mir und krault mir den Nacken. Dafür, dass Jack jeglichen Kitsch hasst, säuselt er mir ganz schön die Ohren damit voll. Nicht, dass es mir was ausmachen würde!

Ich gluckse, als er seine Worte mit der Zunge unterstreicht. Meine Ohren sind kitzelig, was er vollkommen ausnutzt.

"Du bist ein Schleimer Jack."

"Warum? Ich versuche dich nur wieder milde zu stimmen."

"Dir ist wohl entgangen, dass ich schon zu genüge milde gestimmt wurde …" Und wie!

Sein Gewicht drückt mich wieder in die Kissen. Er fängt an mich zu küssen.

Nach eine weile sieht er mich an, streicht mir die Haarsträhnen aus der Stirn.

"Ich liebe dich."

Eine wohlige Wärme breitet sich in mir aus.

"Ich dich auch."

Wieder treffen sich unsere Lippen. Für die nächste Runde nehmen wir uns Zeit. Warum haben wir uns vorhin eigentlich so beeilt? Ach, ist jetzt auch egal!
 

***
 

~Jack~

Ich bin fix und alle! Am liebsten würde ich liegen bleiben. Und so wie sich mein Kleiner neben mir zusammenrollt, denkt er anscheinend genauso.

Eine himmlische Stille senkt sich auf uns. Nur Davids leise Atemgeräusche sind zu hören. Ein Lachen.

Lachen?

Ich hebe den Kopf. David lacht nicht so schrill. Eher Benny ...

"BENNY!"

"Was ...?" David zuckt zusammen.

"Scheiße! Kat und Benny!"
 

~David:~

Scheiße, Kat und Benny ... Was soll das nun bedeuten? Die wollten doch frühstücken mit uns ...

"Scheiße!" Ich springe auf und starre die Schlafzimmertür an. "Sie sind da?!"

Jack nickt und steht auf.

"Los! Nochmal duschen. Aber flott!"

Ich folge ihm schnell. Bitte lass sie nichts gehört haben! Reines Wunschdenken. Dazu waren wir zu laut. Ich fühle wie ich rot werde. Gibt es hier eine Feuerleiter?
 

~Jack~

Fertig geduscht, stehen wir im Schlafzimmer und ich warte, dass David sich die Hose zuknöpft.

Endlich alles verpackt, was verpackt sein muss, steht David zappelnd vor der Tür. "Ich kann da nicht raus! Oh Jack! Das ist mir so peinlich! Die denken doch, wir wären dauer-geil." Sind wir doch auch ...

"Quatsch. Nur nichts anmerken lassen. Sonst reitet Kat nur darauf herum."

Selbstsicher trete ich aus unserem Schlafzimmer, David hinter mir.
 

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, sitzen unsere zwei Quälgeister uns gegenüber aus der Couch. Bloß nichts anmerken lassen!

"Na ihr Hübschen! KOMMT ihr auch schon? Ach, Verzeihung! Ihr seid ja schon zwei mal gekommen." Kat, du Biest!

"Mal nicht neidisch werden, meine Liebe", kontere ich.

"Ich? Niemals!" Lügnerin! Ich sehe es ihr an.

"Hi Kat und Benny." David hat sich auch vorgewagt und steht betröbelt neben mir. Ich hauche ihm einen Kuss auf die Wange.

"Hunger?", frage ich ihn.

Er nickt mir zu und bekommt dann große Augen, als sein Blick auf die Picknickdecke fällt.
 

Kat und Benny haben schon alles hergerichtet. Von dem Anblick knurrt sogar mir der Magen.
 

"Nach so einem Ausdauertraining, hätte ich auch Hunger."

"Sehr witzig Benny!" Ich schaue ihn böse an.

Langsam ist auch mal gut.

"Dann lass uns schnell nachtanken Jack. Damit wir nachher weitermachen können." David zwinkert mir zu, fährt mit seiner Hand über meinen Rücken, geht an uns vorbei und setzt sich auf eins der Kissen.

Ich frage mich, woher er dieses Selbstvertrauen nimmt. Erst schlottert er vor Angst und in der nächsten Sekunde feuert er solche Sprüche raus.

"Alles klar, Davi-boy."
 

~David~

Die Anderen gesellen sich zu mir und ich bestaune das 'kleine Katerfrühstück'. Eigentlich trifft es klein nicht ganz und Frühstück ist es auch nicht mehr. Eher ein verspäteter Brunch.

"Habt ihr das alles gemacht?", frage ich und bestaunte die Leckereien auf der Decke.

"Klar. Hab den ganzen Morgen in der Küche gestanden für den Kartoffelsalat." Kat und Küche? Das Bild passt irgendwie nicht.

"Probiere ihn Davi. Der ist echt gut", murmelt Benny mit vollem Mund.

Man sieht's. Benny futtert schon die dritte Portion, dabei sitzen wir noch nicht mal richtig.

"Das Einzige was Kat kochen kann", feixt Jack. "Kartoffeln mit Majo."

"Da ist keine Majo dran!", empört sich Kat. "Alles selbst gemacht. Nach einem Rezept meiner Mutter. Das Einzige, was die jemals zustande gebracht hat. Neben mir natürlich." Muss ich das jetzt verstehen?
 

Neben Kats berühmten Kartoffelsalat liegen hier noch Eier, Gurken, natürlich Rollmöpse, belegte Brötchen, Würstchen, Obst, O-Saft, Kaffee und eine Flasche Sekt.

Ich hab Hunger! Also greife ich gleich zum Salat, damit Kat nicht sauer wird.

"Der ist wirklich lecker", stelle ich fest.

"Überrascht was? Ich bin eine hervorragende Köchin!"

"An meinen Schatz reichst du aber nicht ran. Der Kocht dich in Grund und Boden. Wenn ich mit 30 fett geworden bin, ist das seine Schuld!" Jacks Lob macht mich jetzt aber verlegen. Besonders weil der Salat echt spitze schmeckt. Meiner ist nicht so gut.

"Kat? Kann ich das Rezept haben?"

"Bevor du das bekommst, sterbe ich lieber! Das ist ein Familiengeheimnis."

"Gönne der Armen auch mal was!"

Jack hat recht. Dann muss ich weiter an meinem Rezept arbeiten.
 

***
 

~Jack~

Nachdem Benny uns verlassen hatte, er hat noch ein Date mit dem Raumausstatter, ist Kat nun auch dabei, ihre Sachen wieder einzupacken.

"So meine Herzchen. Ich lass euch jetzt alleine. Viel Spaß im Bett."

"Werden wir haben." Ich umarme sie zum Abschied.

"Gib Küsschen David. Komm schon her!"

Kat grinst David an, der nun rot anläuft.

"Sorry Kat, aber ... äh ... das Gestern war ... äh ..."

"Vergiss es Kat! Das ist mein Mann!" Besitzergreifend erobere ich seinen Mund und blitze Kat giftig an. Wehe, sie wagt es nochmal darüber ein Wort zu verschwenden!

"Huuh, sei doch nicht gleich so eifersüchtig!"

"Bin ich aber."

Bin ich nicht, aber muss sie ja nicht wissen. Ich will nur, dass sie David damit nicht Jahre lang aufzieht. Und das würde sie, so wie ich sie kenne.

"Ist ja schon gut! Also, wir sehen uns! Bis morgen Jack! Bye bye David!"
 

Die Tür schlägt zu und wir sind wieder alleine. David hängt immer noch an mir und beobachtet mich.

"Was denn, Süßer?"

"Und jetzt? Sollen wir noch zu meinem Bruder, meine Sachen holen?"

Gut Frage. Bock hab ich keinen, zumal es schon 16 Uhr ist.

"Ich muss noch mein Auto holen. Das wird knapp."

"Dann ein anderes Mal. Wenn wir gleich los gehen, haben wir noch genug Zeit für uns. Das haben wir uns verdient."

Hach, wie Recht er doch hat! Also ab in die Straßenbahn!
 

******

Kapitel 19 - Erst einziehen, dann ausziehen!

Wie versprochen habe ich mich heute Abend nochmal an meinen PC gesetzt und das letzte Kapitel hochgeladen.

Und da ich morgen früh nicht da bin, gleich noch das erste Kapitel der Folgestory dazu. Ich bin einfach so hibbelig darauf und ich liebe den Anfang des zweiten Teils einfach!

Spoiler!!!: Davi mit Brille @_@

Egal, lest selbst. :-P
 


 

Kapitel 19 - Erst einziehen, dann ausziehen!
 

~Jack~

Theo ist stinke sauer. Die ganze Zeit über wuselt er um David herum, ich ernte dabei hin und wieder einen bitter-bösen Blick, und redet auf meinen Schatz ein.

"Davi. Du kannst doch nicht einfach zu DEM da ziehen!"

"Natürlich kann ich das. Ich bin Volljährig." Yeah! Gib's ihm, Babe!

"Das hat damit nichts zu tun! Ihr kennt euch, wie lange?"

"Seit zehn Tagen", trage ich zur Unterhaltung bei. Das findet Theo offensichtlich nicht sehr lustig.

"Zehn Tage! Man, Davi! Das ist irre!", poltert er weiter. "Du kennst den Kerl noch nicht mal richtig!"

So verkehrt liegt er ja gar nicht, der 'gute' Theo. Würde Benny zu seinem Georg ziehen, lange kennen die sich auch noch nicht, hätte ich auch Bedenken. Würde der Jack von vor drei Wochen mich besuchen, würde er mich für verrückt erklären und vor Angst nie wieder in den Club gehen, um ja nicht Gefahr zu laufen, diesem kulleräugigen Blondschopf zu begegnen.

Doch was soll ich sagen? Es fühlt sich so verdammt richtig an.
 

"Das verstehst du nicht Theo", fährt mein Blondschopf fort.

"Dann erkläre es mir! Bitte!"

David hält in seiner Bewegung inne und scheint nachzudenken. "Das ist kompliziert. Ich weiß einfach, dass es das Richtige ist. Theo, ich liebe Jack."

Ihn jetzt zu küssen wäre fatal. Beherrsche dich Jack!

"Und? Er dich auch? Sicher, dass er dich nicht nur für sein Bett will?" Hallo? Ich bin auch noch da!

"Hast du vielleicht mal darüber nachgedacht, dass ich IHN nicht einfach fürs Bett will!?" Holla! Nun geht's ab!

Theo schnappt nach Luft. "Ihr habt ...? Du und er ...?"

Lebt der hinterm Mond? Oder ist er einfach nur katholisch? Ersteres erscheint mir angenehmer.

"Ach Theo! Du denkst immer noch ich wäre dein kleiner, unschuldiger Bruder! Wach auf!"

Wütend knallt er ein Buch in den Umzugskarton. Seine Augen glitzern feucht. Es macht ihm echt zu schaffen, dass Theo nicht zu seiner Entscheidung steht.
 

~David~

Er will mich einfach nicht verstehen! Sinnlos.

"Ich dachte echt das du es mir gönnst. Du warst bis jetzt immer der Einzige mit dem ich über alles reden konnte. Als ich merkte das ich schwul bin hast du mir geraten noch nichts unseren Eltern zu sagen, weil du genau wusstest was passiert. Du warst für mich da, sogar als unsere Eltern dich rausgeschmissen haben und du größere Probleme hattest als ich. Und als ich Tränen überströmt vor deiner Tür stand, weil dieser Arsch Marcus nichts mehr von mir wissen wollte, hast du mir Mut zugesprochen und gesagt, dass irgendwann Mr. Right vor meiner Nase stehen wird und dann werde ich es wissen. Und das ist passiert! Das kleine Missverständnis am Anfang haben wir schon lange hinter uns gelassen. Kannst du das nicht auch?"
 

Mein Bruder blickt mich traurig an.

"Bitte Theo! Wir haben doch nur noch uns. Die ganze Scheiß Familie hasst uns, weil wir einfach so sind wie wir sind. Du hast mir gesagt, egal was passiert, sei immer du selbst und das ich mich nicht verstecken brauche. Vor niemanden. Vor allem vor dir nicht."

Nun lösen sich doch einige Tränen. Das ich auch immer gleich losheule! Aber es ist egal. Denn Theo kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. "Es tut mir leid, Davi ..."
 

~Jack~

Noch nie in meinem Leben bin ich mir so fehl am Platz vorgekommen wie jetzt. Was David erzählt hat war so Privat, dass ich das Gefühl habe, es nicht hören zu dürfen. Was Schwachsinn ist. Schließlich kenne ich schon einige Details aus seiner Familiengeschichte. Und die sind alles andere als Familiär.

Ich habe einen dicken Klos im Hals.

Die zwei Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, stehen noch immer in enger Umarmung mitten im Raum. David schluchzt leise.

Sie lösen sich voneinander und sehen sich an.

"Jetzt heule nicht gleich wieder Brüderchen. Hier." Theo reicht ihm ein Tempo, mit dem sich David schmunzelnd die Augen abtupft.

"Danke ..."
 

Ich dachte schon, die Zwei hätten mich total vergessen. Aber weit gefehlt! Theo tritt auf mich zu und ich unterdrücke meinen Fluchtreflex.

"Wenn du Davi wehtust, ihn verarschst oder es wagst einen anderen als ihn anzufassen, oder auch nur für länger als drei Sekunden anschaust, breche ich dir dein dünnes, mickriges Genick!" Angst!!!

Und noch mehr Angst bekomme ich, als mich dieser Grobian ebenfalls fest in seine Arme zieht. Ich kann meine Knochen knirschen hören. Will der mich erdrosseln?

"Willkommen in der Familie Jack."

Wie bitte? Hilfeeeee.
 

~David~

Endlich haben wir uns wieder vertragen!

Jack sah richtig ulkig aus, als Theo ihn in unsere kleine Familie aufgenommen hat. Das hat ihn wohl etwas mitgenommen.
 

Nach unserer Aussprache hat er uns sogar geholfen die unzähligen Kartons zu packen.

"Da müssen wir aber ein paar mal fahren. Das geht nicht alles in mein Auto." Jack sieht sich um.

Der halbe Raum steht voll mit Kisten und Säcken. Letztere allerdings kommen in den Altkleidercontainer. Ausgemistet hab ich schon lange nicht mehr.

"Ich kann auch ein paar Touren fahren. Dann weiß ich auch gleich wo ihr Wohnt."

"Supi. Danke Theo." Das wird Jack nicht Supi finden. Aber da muss er wohl oder übel durch!
 

~Jack~

Ja. Supi Theo! Niste dich doch gleich bei uns ein. Was hab ich nur getan? Ich hätte David einfach alles neu kaufen sollen. Schlechte Idee hier aufzutauchen.

Aber für David war es wichtig, sich wieder mit seinem älteren Bruder zu vertragen. Also war es auch für mich wichtig.
 

David muss meinen Blick bemerkt haben. Er streicht mir aufmunternd über den Rücken. Eine gute Gelegenheit seine Lippen einzufangen, was ich auch gleich tue. Davids Zunge fährt über meine Lippen die ich ohne Widerrede für ihn teile.

"Soll ich die Säcke gleich wegfahren?" Theo!

Etwas zu heftig löse ich mich von dem süßen Mund auf mir.

"Ehm ... Ja klar! Dann stapeln Jack und ich die Kisten schon mal im Flur."

"Jo. Aber von den schweren lässt du die Finger Davi."

"Die schleppt Jack gleich ins Auto", sagt David geistesabwesend.

Ey!

"Meinst du, die schafft er?" Theo sieht mich etwas zu schnippisch für meinen Geschmack an.

"Ey!" Also bitte!

Theo lacht. Er lacht! Gruselig. Er greift sich die vier Säcke, seine Muskeln straffen sich. Nicht schlecht ...

"Ich bring Kuchen mit!", brüllt er noch im rausgehen.

Wow. Der kann echt nett sein.
 

"Na, was hab ich gesagt? Er kann echt nett sein", strahlt mich mein Schatz an.

"Dachte ich auch gerade."

David kichert und reibt seinen sexy Body an mir. "Wie wär's?"

"Und Theo? Der kommt doch gleich wieder." Nicht auszudenken wenn er uns erwischt bei einem ...

"Quickie? Ich hab alles Nötige dabei …" Ohhh Davi-boy!

Ich werfe meinen Schatz auf die Matratze. Jetzt heißt es Beeilung!

Theo lass dir Zeit!
 

***
 

~Jack~

"Oh verdammt! Es klappt nicht."

David kniet vorm Bett. Rubbelt und reibt. Aber er kann machen was er will, das Ding will nicht so wie er.

"Einfach umdrehen. Vielleicht hilft's."

"Okay. Hilf mir mal! Du vorne, ich hinten. Und sei vorsichtig. Der Lattenrost ..."

"Ja ich weiß!"

Beim Sex einen Lattenrost geschrottet. Wir haben uns halb tot gelacht. Naja, bis wir den Fleck entdeckt haben. David hat seine komplette Ladung auf der Matratze verteilt. Und wir haben es erst nicht bemerkt. Wir waren viel zu beschäftigt damit gewesen, uns wieder anzuziehen, bevor Theo wieder Daheim ist.

"Das sieht er! Verdammt! Und das ausgerechnet jetzt!"

"Beruhige dich David. Das kriegen wir raus", habe ich ihm versprochen.

Da haben wir aber noch nicht mit so einem hartnäckigen Samenerguss gerechnet. Er widersetzte sich all unseren Putzversuchen. Also das Ding einfach ignorieren und Matratze umdrehen.
 

"Was sag ich Theo, falls er es doch irgendwann sieht?"

"Der war schon immer da."

Ich fange wieder an zu lachen. Das kann auch nur uns passieren.

"Haha! Die ist neu!"

"Dann sag halt du hattest einen feuchten Traum und dir war es zu peinlich etwas zu sagen."

"Muss ich ja wohl", schnauzt er mich an.

"Kopf hoch! Vielleicht sieht man es nicht mehr, wenn alles trocken ist."

"Hoffentlich. Wie kann ich nur so blöd sein?" Wieder muss ich lachen. "Hör auf!" Doch David grinst auch schon.
 

Die Tür wird aufgeschlossen. Theo ist zurück!

"Hey. Warum sind die Kartons noch nicht hier?", ruft er uns zu.

Shit! Total vergessen!

David wird rot und schaut mich panisch an. Ich greife nach deiner Hand und halte sie fest.

"Ähh ... sorry! Aber David hat sich einen Finger geklemmt."

"Was? Wo? Ist es schlimm?" Theo braust an, mein Kleiner wird von mir weggezerrt und eingehend untersucht.

"Man sieht nichts. Ist auch nicht mehr schlimm."

Bei allem Respekt: David kann genau so gut flunkern wie ich. Da werde ich ja ganz stolz!

"Dann machen wir später weiter. Kaffee- und Kuchen-Zeit!"

Sehr vernünftig Theo!
 

~David~

Das war echt knapp! Hätte Jack nicht so gut reagiert, ich wäre total untergegangen und Theo hätte die Wahrheit schon aus mir herausgeleiert.
 

Dafür sitze ich jetzt mir einem dicken Eisbeutel am Finger am Küchentisch und esse Kuchen.

"Ob wir das heute noch alles schaffen?" Jack schaut in den Flur und in mein Zimmer gegenüber wo die Kartons stehen.

"Klar. Obwohl ... Bei deinen mickrigen Muskeln ...", witzelt mein Bruder und schaut mein Babe skeptisch an.

"Wo sind denn meine Muskeln mickrig?"

"Du hast ja schon Probleme, den Kuchen auf deiner Gabel hoch zu stemmen!"

"Haha! Wir können ja mal Armdrücken. Ich zeig dir gleich mickrig!" Jack wird sauer. Er ahnt nicht, dass Theo nur scherzt.

"Gerne! Davi? Räume mal den Tisch ab!"
 

Ich stöhne genervt auf. "Jetzt ist mal gut! Jack: Theo macht nur Spaß. Theo: Übertreibe es nicht!"

Die Lage entspannt sich und der Kuchen wird in aller Ruhe komplett vernichtet.

"Wir sollten los. Sonst sieht es echt schlecht aus, heute noch fertig zu werden", sage ich und stehe auf, räume das Geschirr weg und schaue mich nochmal um.

"Ich bring schon mal einen Teil runter", beschließt Jack und schon ist er auf den Weg nach draußen.
 

"Alles klar, Brüderchen?" Theo stellt sich neben mich und legt seinen Arm um mich.

"Ja. Nur ein bisschen wehmütig. Ich habe hier schließlich drei Jahre lang gewohnt."

"Kannst jeder Zeit wieder einziehen."

"Ich weiß." Ich lache und umarme Theo nochmal fest, bevor auch wir die Unmengen Kartons nach unten tragen.
 

***
 

~Jack~

Völlig erledigt lasse ich mich auf die Couch fallen. Zu dritt haben wir die Kartons zu mir geschleppt, zwar war der Aufzug Gold wert, dafür mussten wir aber erstmal alles ins Auto und vom Auto wieder raustragen. Ein Wunder, dass wir das alles heute geschafft haben.

"Wo soll der hin?" Bodybuilder Theo steht schwer bepackt auf meinem 300€ Teppich, Flecken inklusive. Scheiß drauf! Der hat eh nie richtig hier rein gepasst.

"Stell ihn einfach da ab wo du gerade stehst."

"Ein bisschen Training würde dir echt nicht schaden." Theo muss es ja wissen. Bei seiner Figur.

"Dazu bin ich zu faul. Und? Willst du auch ein Bier?", frage ich.

"Ausnahmsweise."

Ui. Darf ich mich jetzt geschmeichelt fühlen?
 

Ich schleiche in die Küche und hole drei Bier aus dem Kühlschrank. Theo ist mir gefolgt. Wir setzen uns an den Küchentisch und stoßen an.

"Dann auf gutes Zusammenwohnen. Glotz nicht schon wieder so blöd. Ich meine Du und Davi!"

"Ah. Ja, klar."

"Du kannst mich echt nicht ab, oder?"

Was soll man darauf nun Antworten? Ich versuche etwas diplomatisch zu klingen.

"Sagen wir mal so: Jemand, der mir schon mal die Visage eingeschlagen hat, erregt bei mit leichtes Misstrauen. Vor allem da du mich anscheinend auch nicht all zu gut leiden kannst."

"Selbst schuld. Wer die Kusskünste meines Bruders nicht zu würdigen weiß und ihn zum weinen bringt, verdient es nicht anders."

KUSSKÜNSTE? Ich frage lieber nicht nach. Aber EINER wird mir da was zu erklären haben.
 

"Ich könnte mich selbst dafür Schlagen. Glaub mir. Aber weißt du was ich glaube?"

Er schüttelt den Kopf.

"Wenn das nicht passiert wäre, der Streit und anschließend sein trauriges Gesicht in der Toilette und sogar du, mit deiner Faust in meinem Gesicht, wären wir vielleicht nie zusammengekommen."

"Weil er dir zu hässlich ist?"

Pffft bitte, er weiß genau wie Davids Wirkung auf die schwule Männerwelt ist.

"Quatsch! Aber ich stehe nicht auf feste Beziehungen und vor allem nicht auf monogame Beziehungen. Bis ich David traf. Okay. Als ich ihn das zweite Mal traf."

"Und wer sagt mir jetzt, dass es dir Morgen nicht wieder zu langweilig wird?"

"Niemand. Aber seit er bei mir ist, drehen sich meine Gedanken nur um ihn."

Das muss Theo reichen. Es ist die Wahrheit.

Darauf erwidert er nichts sondern nuckelt an seinem Bier. Ob er meinen Worten glaubt, kann ich nicht sagen.
 

"Hey ihr zwei! Ihr macht schon schlapp? Bekomme ich auch eins?"

David kommt in die Küche. Ich halte ihm eine Flasche entgegen. "Schon unterwegs."

"Habt ihr euch gut unterhalten?", fragt er und setzt sich neben mich.

"Jepp. Über dich", sagt Theo trocken.

Ich grinse, als ich Davids Gesichtsausdruck sehe.
 

~David~

Das will ich aber genauer wissen! Ich lehne mich zu meinem Bruder rüber und schaue ihn schnippisch an. "Ach. Hoffe nur Gutes."

"Nur!"

Dann will ich das mal so durchgehen lassen. Ich lasse mich wieder gegen die Stuhllehne fallen und lehne meinen Kopf an Jacks Schulter. Das hin und her pendeln mit den Autos hat mich müde gemacht. Jetzt nur noch ins Bett und dicht an meinen Schatz kuscheln.

Ich gähne herzhaft.

"Ist noch was im Auto?"

"Nö. Alles in der Wohnung", antworte ich auf Theos Frage.

"Gut. Ich mach mich dann mal. Danke fürs Bier."

Mein Brüderchen klopft auf den Tisch und steht auf. Ich will ebenfalls aufstehen, doch er hält mich zurück.

"Bleib nur. Ich finde allein raus. Melde dich wenn was ist. Tschö."

"Nacht Theo."
 

Neben mir atmet Jack laut aus.

"War es so schlimm mit meinem Bruder?"

"Das nicht unbedingt. Aber ich habe ständig das Gefühl von ihm beobachtet und bewertet zu werden. Wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein."

"Bestimmt. ... So mein Lieber! Wie wäre es jetzt, mit mir ins Bett zu kommen und mir meinen Muskelkater weg zu massieren?"

Ich stehe auf und ziehe mir mein T-Shirt über den Kopf, das direkt vor Jacks Füße fliegt.

"Und was ist mit mir? Ich habe auch große Schmerzen!"

"Vielleicht schaffst du es ja mich zu überzeugen?" Ich öffne den Knopf meiner Hose, dann zippe ich langsam meinen Reißverschluss herunter.

Jacks grüne Augen werden immer größer. Sabbert er? Doch bevor er was erwidern kann, drehe ich mich um und gehe ins Schlafzimmer. In unser Schlafzimmer!

Mal sehen wie lange er braucht um bei mir zu sein. Ein Stuhl wird umgeschmissen. Laut fliegt er zu Boden. Da ist aber jemand stürmisch.

Gut ...
 

Ende
 


 

Ende? Nein, hab ich ja schon versprochen! Und das wird sicher nicht das Letzte sein, was ich über David und Jack schreibe.

Hach, ich mag die Beiden!



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Kommentare zu dieser Fanfic (33)
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Von:  Minzou_Sshi
2017-08-20T17:57:00+00:00 20.08.2017 19:57
Wow. Mir hat deine Story wirklich mega gefallen. Ich weis bis jezt nicht, wen ich besser finde. Davi-boy und Jacki-bpy sind beinde solche... Hmm*sabber*... Traumkerle. Benny und Kat sind aber auch super cool! Deine Charas sind mir nach der zeit voll ans Herz gewachsen. Das muss ich schon mal sagen! ^^
Ach ja... schade das es vorbei ist. Aber gut dass es eine Fortsetzung gibt! >< Mal sehen. Davi-boy mit Brille. ^o^
Von:  Usaria
2016-09-30T21:55:32+00:00 30.09.2016 23:55
So wie versprochen hier noch ein normaler Kommi;

Die beiden sind so süß!
Ja, ja >>die Liebe kommt plötzlich, du ahnst nicht´s und fällst dann doch in ihren Bann!<< Ich hab da mal schnell was von den Rock´n Roll Kids geklaut!
So unser lieber Jack wollte nur was fürs Bett, Ja >>Blaue Augen, Himmelsstern küssen und verführen gern!<< *Ja ich weiß eigentlich heißts anders!* Mensch du, endlich hatt´s klick gmacht - Die Muse hat mich gerade geküsst!* Du und mrs. ainto ihr seid wirklich, wunderbare Musen!
Antwort von:  Fara_ThoRn
06.08.2017 18:52
xD Besser hätte man es nicht beschreiben können.
Von:  Usaria
2016-09-30T19:05:00+00:00 30.09.2016 21:05
Also Betty will ich mal kennen lernen, ich stelle sie mir als Arni (Arnold Schwarzeneger) In Strapps und Leder vor! Ne richtige Kampf Tunte eben!

Ich kann ja Theo verstehen. Davi ist halt mit seinen 19, oder fast 19 Jahren noch jung, und sein Großer Bruder will ihn nur beschützen!
Also weder Theo noch Betty will ich im Dunkeln begegnen, wenn die Richtig sauer sind

Antwort von:  Fara_ThoRn
30.09.2016 21:13
*lach* Ne Kampftunte xD
Von Betty werdet ihr auch hin und wieder mal was hören. Ich stelle sie mir eher wie die Mutter von Michael, Debbie, aus Queer als Folk vor. Nur stämmiger und mir mehr ... na du weißt schon xDDD *ggggg*

Hm. Also mit Theo und Betty an meiner Seite, würde ich mich jeder dunklen Gasse stellen ;D Sigar wenn sie sauer sind. Es sei den, sie sind auf mich sauer. Aber das werden sie sicher nicht. Schließlich hat Theo dank mir sein Gegenstück gefunden ;-)
Von:  Usaria
2016-09-30T04:23:01+00:00 30.09.2016 06:23
Scheiße, eigentlich brauchte ich nur einen kurzen Aufheiteruns Skill, das war um 02:45, Hm Grins jetzt ist es 6:21 Ich verschlinge deine Geschichten nur so! Ordentlicher Kommi flogt später!
Antwort von:  Fara_ThoRn
30.09.2016 19:46
O_O Du liest schon die ganze Nacht durch? Wow.
))
((
c[_] Hier. Einen starken Kaffee für dich. ;D
Antwort von:  Fara_ThoRn
30.09.2016 19:47
Huch. Die Dampfwölckchen sind verrutscht. Züs!
. ))
. ((
c[_]
So! XDD
Von:  Usaria
2016-09-29T21:03:38+00:00 29.09.2016 23:03
Also die Überschrifft passt doch, Ach ja das ist jetzt schon die 3 Geschichte von dir. Die ich lese! Du hast mich wirklich eingefangen!

Ja, Ja, große Brüder können sooo tolle Beschützer sein!
Antwort von:  Fara_ThoRn
30.09.2016 19:44
Inzwischen ist die Kapitelüberschrift für mich schon totaler Kult xDDDDD
Hehe. Dann wirst du bald noch einiges mehr von mir zu lesen bekommen, falls es dich interessiert, was zum Beispiel aus Theo geworden ist. Der hat inzwischen auch seine eigene Story verpasst bekommen ;D
Von:  Usaria
2016-09-29T20:08:35+00:00 29.09.2016 22:08
Das war n Satz mit X, das war wohl nix!
Da ist aber jemand sehr sauer! kann wohl jeder nach voll ziehen.
Ach die Beiden wollten sich nicht so ohne weiters kürzen lassen, hmm *Grins* kommt mir irrgendwie bekannt vor.
Ach meine neu FF sollte nur ein One Short werden, tija da haben mir zwe Igelköpf + meine Muse die lange Nase gezeigt!
Antwort von:  Fara_ThoRn
30.09.2016 19:42
So ist das manchmal xD
Und was aus der Story von David und Jack noch alles geboren wurde, beeindruckt mich immer wieder. Alles, was ich rund um das Velvet geschrieben habe, gibt es nur dank ihnen.
Von:  -Phenix-
2016-08-01T15:26:04+00:00 01.08.2016 17:26
Soooo, Abschlusskommi :)

Man merkt dass du die Beiden am Liebsten hast! Nach 10 Tagen zusammenziehen finde ich auch wirklich zu kurz. Aber nur weil ich selber wohl so ein kleiner Schisser bin was Beziehungen angeht.

Diese FF hat mich wirklich wieder ausgiebig lächeln, schmunzeln, lachen und quieken lassen ;3

Und es ist schön dass kaum Schreibfehler in deinen FF sind (merke sowas immer sofort, ich bin eine kleine Beta XD)
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.08.2016 20:37
David und Jack sind und bleiben eben meine beiden Babys *lach*
Der schnelle Einzug war ja quasie herbeierzwungen ^^ David auf der Flucht vor Orkan Theo. Na ja. Eigentlich ist Theo eher ein saches Sommergewitter. Aber verrate ihm das nicht xD
Du hast kaum Fehler gefunden? Na das freut mich aber! Ehrlich! *gg* Ich überlese die gern mal. Liegt wohl an der berühmten Betriebsblindheit ;-)
Antwort von:  -Phenix-
01.08.2016 21:46
Ich versprechs, kein Wort zu Theolein ;)

Was ich alles bei FF schon erlebt habe.... Puh.
Von:  -Phenix-
2016-08-01T13:09:02+00:00 01.08.2016 15:09
Bin ich die Einzige die versaute Gedanken beim Restaurantnamen hat? Zum goldenen Reiter... XD

Betty ist mir sympathisch, auch wenn mir Transen grds. irgendwie nicht so sympathisch sind. Vielleicht hilft mir Betty ja drüber weg ;D

Freue mich schon auf Theo zum Nachtisch... Hmmmm... wird bestimmt köstlich XD
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.08.2016 20:33
Keine Ahnung xD
Ich muss dabei immer an das Lied denken. ;D

Falls dir Betty nicht darüber hinweghelfen kann, dann hätte ich noch jemanden der das hundert pro kann. Nur leider habe ich seine Story noch nicht fertig *möp*

Theo würde ich zu jeder Zeit zum Frühstück ... einladen XD
Von:  -Phenix-
2016-08-01T12:30:36+00:00 01.08.2016 14:30
Und schon wieder so ein Zwischenkommi von mir - aber es geht nicht anders!

"Können sie den keine Rücksicht auf Beischlafende Nachbarn nehmen?"
Das schreibe ich mir auf einen Zettel und wenn mich die Arbeit nervt krame ich hin hervor!!! Sooooo Geil!!!!!
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.08.2016 20:30
Beischlaf bei der Arbeit? Als was arbeitest du denn? *feix* XDDDD
Von:  -Phenix-
2016-08-01T12:22:57+00:00 01.08.2016 14:22
Mann, ich wäre echt gerne die Nachbarin gewesen XD
*schnurr*

Nettes Nümmerchen ihr Zwei
Antwort von:  Fara_ThoRn
01.08.2016 20:27
Oh ja ... Die ist echt zu beneiden *__*


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