Gute Nachrichten
Gelassen schlenderte Naruto durch die Straßen Konohas. Es war einer der letzten schönen und vorallem warmen Tage in diesem Jahr. Die Sonne schien, ein paar weiße, bauschige Wolken zogen über den blauen Himmel und es wehte ein angenehmes Lüftchen. Eigentlich ein perfekter Tag, fand der Chaosninja, wenn da nur nicht das Training wäre...
Klar, er wollte auf jeden Fall stärker werden, um irgendwann Sasuke zurückholen zu können, aber an so schönen Tagen hatte selbst der Uzumaki wenig Motivation für ein hartes Training. Es war wie an jenem Tag, an dem Jiraiya-Sensei ihn dazu aufgefordert hat, mit dem Kröten-Opa mitzugehen, um die Sen-Jutsus zu lernen. Dort musste er sogar bei tropischen Temperaturen ein hartes Training absolvieren. Doch er hat es durchgezogen und siehe da! Der Uzumaki beherrscht den Sennin-Modo noch besser, als sein perverser Sensei!
Somit siegte der Ehrgeiz mal wieder und Naruto betrat den Waldweg, welcher zu Trainingsplatz 3 führte. Es erinnerte ihn immer wieder an die alten Zeiten, vor der Chunin-Auswahlprüfung. Wie sie das erste mal als das Team 7 dort trainiert haben. Wie ihn Kakashi an einen Pfahl gebunden und Sasuke sein essen mit ihm geteilt hat. Wie sie gemeinsam gegen Zabuza gekämpft haben und Sasuke ihn vor Haku beschützt hat. Wie sie sich gegenseitig übertreffen wollten und Sasuke immer in allem ein Stück besser war als er. Und wie sie schließlich im Tal des Endes gegeneinander gekämpft haben und Naruto seinen Freund nicht aufhalten konnte, Konoha zu verlassen. Weil er einfach wieder zu schwach war...
Und genau dieser Gedanke steigerte seinen Ehrgeiz immer wieder aufs neue und ließ den Chaosninja hart trainieren, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, aufzugeben!
Als Naruto auf der großen Grasfläche ankam, wartete bereits Sakura am anderen Ende des Platzes unter einem Baum. Kakashi war nirgends zu sehen, wäre ja auch ein Wunder.
„Hey, Sakura-chan!“, rief Naruto und lief zu ihr hinüber. Als er angekommen war, ließ er sich sogleich neben sie ins Gras fallen und lehnte sich an den Baum.
Verständnislos sah die Rosahaarige zu ihrem verrückten Teamkollegen, der tiefenentspannt neben ihr saß und mit geschlossenen Augen das schöne Wetter genoss.
„Oh man, Naruto. Wie kannst du nur so gut drauf sein. Bei der prallen Sonne hat doch kein Schwein Bock auf Training!“, seufzte sie und lehnte sich ebenfalls an den Baumstamm.
„Sakura-chan, du darfst nie aus den Augen verlieren, warum wir so hart trainieren. Und außerdem, sieh es doch mal positiv! Das könnte der letzte warme Tag in diesem Jahr sein. Ob nun mit oder ohne Training. Es dauert doch nur zwei Stunden. Da hast du noch genug Zeit den restlichen Tag zu genießen!“, sagte Naruto, ohne auch nur die Augen zu öffnen.
„Vielleicht hast du ja recht.“, meinte daraufhin Sakura seufzend und schloss ebenfalls die Augen. So lauschten sie eine Weile gemeinsam der Natur.
In letzter Zeit verstanden sich die beiden ziemlich gut. Sakura schlug Naruto eigentlich nur noch selten, wenn er mal wieder ein richtig dummes Kommentar abgegeben hatte.
Vielleicht kam das daher, weil Naruto seinen Gefühlen für Sakura endlich klar geworden ist.
Es stimmt zwar. Naruto liebt Sakura, aber auf eine andere Weise. Sie ist für ihn wie eine jüngere Schwester geworden, für die er da sein muss, genauso wie Sasuke eine Art Bruder.
Denn er hat gemerkt, dass es noch viele andere hübsche Kunoichis in Konoha gibt, von denen er genauso schwärmen könnte, wie von Sakura. Also hat er daraus geschlossen, dass das keine richtige Liebe sein kann.
Und deshalb hat er aufgehört, Sakura um Dates zu fragen oder mit ihr in den Onsen baden gehen zu wollen.
Sie wird sowieso immer nur Sasuke lieben.
Doch wie fühlt es sich eigentlich an, so richtig verliebt zu sein?
Auf diese Frage wusste sich der Uzumaki nun keine Antwort mehr.
Als Sai plötzlich neben ihnen auftauchte, erschraken sich die zwei bald zu Tode, da sie nicht mehr wirklich auf ihre Umwelt geachtet haben.
Der Schwarzhaarige lächelte bloß und sagte: „Entschuldigung, hab ich euch etwa erschreckt? Das wollte ich nicht.“
Naruto stand auf und streckte sich, während er sagte: „Schon gut, aber du brauchst dich nicht jedes mal so anzuschleichen, als würdest du nicht entdeckt werden wollen.“
Inzwischen hatte sich auch Sakura erhoben und sah sich ungeduldig und zugleich grimmig um.
„Irgendwann werde ich all seine Bücher verbrennen!“, knurrte sie und ballte die rechte Hand genervt zur Faust. Natürlich wusste jeder, von wem sie sprach.
Und wie gerufen puffte es vor den dreien und Kakashi-Sensei erschien in einer Rauchwolke.
Erschrocken verzog Naruto sein Gesicht. »Das ist jetzt irgendwie gruselig... -.-“ «
„Oi! Tut mir leid, Leute. Ich habe mich mal wieder auf dem Weg des Lebens ver-“
„Sparen sie sich ihre Ausreden!“, brüllten Naruto und Sakura zugleich und zeigten auf ihren Sensei.
Sai lächelte einfach nur.
Nach zwei Stunden harten und schweißtreibenden Trainings gingen Naruto und Sakura auf der Hauptstraße in Richtung Ichirakus. Naruto hatte schon wieder unheimlichen Kohldampf und mit viel Nerverei konnte er seine Teamkollegin doch noch auf eine Schüssel seiner geliebten Ramen überreden.
Man kann es kaum glauben, dass Naruto sich hauptsächlich von Nudelsuppe ernährt, aber wenn's ihm halt schmeckt?
Plötzlich kam ihnen Hinata entgegen. Ihre Gesichtsfarbe sah schon wieder ziemlich ungesund aus, wie Sakura feststellte.
„Ha-Hallo N-Naruto-kun, Sakura-san.“, begrüßte sie die beiden, wobei sie eher auf den Überraschungsninja konzentriert war.
Dieser grinste wie immer breit und entgegnete: „Hallo Hinata.“
„Wie lief euer T-Training?“, fragte diese.
„Gut, ich denke es geht voran.“, antwortete der Blonde.
„Ja, aber woher weißt du, dass wir Training hatten?“, entgegnete Sakura und runzelte die Stirn.
Nervös suchte die Hyùga nach einer Ausrede. Jetzt hat sie sich doch tatsächlich noch verraten!
Sie konnte doch nicht einfach so sagen, dass sie heimlich Naruto beim Training beobachtet hatte!
„I-Ich..ähh...“, stotterte die Kunoichi, „Ich und S-Shino-kun haben vor ein paar S-Stunden Kakashi-Sensei getroffen u-u-und er sagte, er hätte es eilig, da er zum T-Training müsste.“
Sakura nickte verstehend. „So ist das.“
Erleichtert entspannte sich Hinata. Da hat sie ja nochmal Glück gehabt.
„Hast du vielleicht Lust, mit uns Ramen bei Ichirakus zu essen?“, fragte plötzlich Naruto und Hinata wurde wieder nervös.
Ihr Schwarm hat sie gerade zum essen eingeladen, zwar nicht allein, aber immerhin!
Am liebsten hätte die junge Kunoichi zugestimmt, doch leider musste sie selbst zum Training.
Kurenai-Sensei würde bestimmt schon warten.
„I-Ich würde ja g-gern, aber ich muss zum-“
„Hey, Hinata! Komm endlich, du weißt, dass Kurenai-Sensei nicht gern auf uns wartet!“, rief plötzlich hinter ihr die Stimme ihres Teamkameraden Kiba Inuzuka.
Hinata drehte sich um und erkannte Akamaru, auf dem sein Herrchen saß und winkte.
„T-Training.“, beendete die Dunkelhaarige ihren Satz und verabschiedete sich auch gleich. „B-Bis später.“
Etwas enttäuscht lief sie zu Kiba, um mit ihm zum Trainingsplatz zu verschwinden.
Warum muss auch immer etwas dazwischen kommen, wenn sie mit Naruto mal was unternehmen könnte?
Währenddessen schlenderten die zwei verbliebenen aus Team sieben weiter die Straße entlang. Naruto grübelte über irgendetwas, wie Sakura auffiel. „Was ist denn, Naruto?“, fragte sie nach.
Der Uzumaki sah sie an. „Ich habe nur nachgedacht, ob Hinata vielleicht eine unheilbare Krankheit hat, von der sie immer so rot im Gesicht wird.“
Fast hätte Sakura laut los gelacht, konnte es sich aber noch verkneifen und kicherte bloß leise.
„Das glaub ich auch.“, scherzte sie und der blonde Chaot sah sie verwirrt an. Sie grinste einfach und lief weiter. »Ohh ja, sie hat die unheilbare Naruto-Krankheit!«
Naruto, der mal wieder nichts verstand, verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Kann doch sein.“, meinte er noch, bevor sie sich auf die Barhocker im Nudelsuppen-Restaurant setzten und ihr essen bestellten.
Der Uzumaki war ERST bei seiner dritten Schüssel, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Völlig überrumpelt schreckte er von seiner Nudelsuppe hoch und stieß diese fast um. Zum Glück konnte Sakura die Schüssel noch rechtzeitig festhalten.
„Boar ey, Sai! Was soll denn das, echt jetzt! Ich hab dir heute morgen schon gesagt, dass du dich nicht immer so anschleichen sollst!!“, schrie Naruto den Schwarzhaarigen an und fuchtelte wild mit seinen Armen herum.
„Entschuldige.“, sagte Sai und holte einen Block und eine Feder hervor, um sich alles nochmal zu notieren.
„Und das musst du dir extra aufschreiben?!“, fragte der Uzumaki lauthals, doch Sai nickte.
„Jetzt beruhig dich mal Naruto!“, schritt Sakura ein und hielt seinen rechten Arm fest, welcher noch immer in der Luft herumwedelte.
„Was ist denn, Sai?“, fragte sie dann ihren Teamkollegen.
„Ihr sollt sofort in Tsunades Büro kommen. Es scheint wichtig zu sein.“, richtete er aus.
Naruto seufzte. „Ja gleich, wenn ich meine Ramen aufgegessen habe!“
Er wollte sich gerade wieder umdrehen, da wird er auch schon von Sakura weggeschliffen.
„Hee, Sakura-chan, was soll denn das??“, protestierte er, doch es gab keine Gnade ihrerseits.
Dann durfte eben Sai ihr Essen bezahlen.
Im Hokageturm angekommen, rieb sich Naruto erstmal sein linkes Ohr.
„Man, Sakura-chan! Warum musst du mich immer an den Ohren ziehen?“
„Komm jetzt!“, antwortete diese bloß und ging voraus. An Tsunades Bürotür angekommen, klopfte sie höflich, doch der Uzumaki schlug einfach die Tür auf und spazierte hinein. »Baka.«
"Na, Tsunade Obaa-chan! Was gibt’s?“, fragte Naruto und grinste.
Tsunade, die es leid war, Naruto ständig zu sagen, dass er sie nicht immer Oma nennen sollte, lächelte die beiden Ninja freundlich an.
„Sie wollten uns sprechen, Tsunade-sama?“, meldete sich nun auch Sakura und stellte sich neben Naruto auf.
Die Hokage kicherte: „Ach naja. Ich wollte euch nur sagen, dass wir Besuch hier in Konoha haben und ich glaube, ihr solltet unseren Gast mal besuchen.“
Die beiden Konohaninja sahen sie nur verständnislos an.
„Wen meinen Sie?“, wollte Sakura wissen.
„Ach kommt schon! Ihr werdet euch doch wohl an euren alten Teamkollegen erinnern!“, half ihnen Tsunade auf die Sprünge.
Beiden fiel sofort die Kinnlade nach unten. Sie waren einfach sprachlos.
Nach kurzer Zeit der Stille brüllte Naruto plötzlich wütend: „Sasuke ist wieder da!?! Einfach so!?! Da trainiere ich extra hart und dann kommt dieser verdammte Teme mal eben wieder nach Konoha spaziert, als wäre nichts gewesen?!“
Narutos Kopf dampfte förmlich während Sakura immer noch mit offenem Mund neben ihm stand und ins Leere starrte.
„Ihr könnt ihn gern suchen, aber ich glaube nicht, dass er beim Uchiha-Anwesen sein wird. Wenn ihr ihn gefunden habt, wird er euch bestimmt erklären, aus welchem Grund er hier ist.“, sagte Tsunade.
Sakura hatte sich aus ihrer Schockstarre gelöst und zusammen mit Naruto machte sie sich auf die Suche nach Sasuke.
Das es bereits sieben Uhr abends war, ging die Sonne auch schon so langsam unter und es bildeten sich lange Schatten, welche die Suche nach dem Uchiha irgendwie erschwerten.
Naruto dachte die ganze Zeit, er hätte Sasukes Schatten gesehen, dabei war es meistens nur der eines Pfahles, der eines Baumes oder der einer anderen Person. Und da Sakura ständig dabei war, sich über ihn aufzuregen, kamen sie bei ihrer Suche nicht wirklich voran.
Schließlich war es 21 Uhr und sie hatten so gut wie ganz Konoha abgesucht, Sasuke aber nicht gefunden.
„Lass uns morgen weiter suchen.“, schlug Naruto vor und gähnte.
„Ich kann heute Nacht doch unmöglich schlafen, mit dem Wissen, dass Sasuke-kun hier irgendwo ist!“, protestierte Sakura, obwohl sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, jetzt noch weiter zu suchen.
Vielleicht hatte Tsunade sie auch nur veräppelt und sich einen Scherz daraus gemacht? Das wäre dann aber ein ziemlich schlechter Scherz! Und außerdem würde Tsunade-sama so etwas fieses doch nie tun.
„Morgen finden wir ihn bestimmt!“, meinte Naruto und dank seiner positiven Ausstrahlung lächelte die Rosahaarige ihn auch wieder an. „Auf jeden Fall!“, sagte sie entschlossen.
Somit trennten sie sich.
Als Naruto an seiner Wohnung ankam schloss er die Tür auf und ging hinein. Ohne eine böse Vorahnung zog er die Schuhe aus und ging Richtung Küche. Der Uzumaki knipste das Licht an und...
„WUUUAAAAAHHHS MACHST DU DENN HIER??!!!“