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Der blinde Passagier

von

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Der Überraschungsangriff

„Alle Mann auf ihre Posten!“ schreit die Navigatorin, während die verschlafenen Jungs über das Deck rennen und sich aufstellen.

„Zorro! Sanji! Holt die Segel ein!“

„Aye aye!“

„Luffy! Zieh den Anker hoch. Schnell!“

„Ah… ja!“

„Franky! Ans Steuer! Brook und Chopper, füllt die Colafässer nach!“

„Robin. Kannst du nach Emilie schauen? Bleib mit ihr und Sophie unter Deck!“

„Alles klar, Nami.“ Die Archäologin greift die Hand der blinden Frau und verschwindet mit ihr wieder in der Mädchenkabine. Der stärker werdende Wind bläst ihnen um die Ohren. Die Segel spannen sich und werden langsam nach oben gezogen. Die Wellen schlagen gegen die Thousand Sunny und lassen das Schiff unruhig hin und her schwingen. Die Gischt sammelt sich an der Wasseroberfläche und das pechschwarze Meer scheint sie verschlingen zu wollen.

„Der Anker ist eingeholt, Nami! Wir können loslegen!“ ruft der Käpt’n hektisch und läuft zum Bug. Franky sieht nach hinten. Zorro und Sanji springen gerade vom Mast, als die Pumpe anfängt zu arbeiten.

„Na dann wollen wir doch mal!“ der Cyborg umklammert das Ruder und umfasst mit der linken Hand den großen Hebel. Ein heftiger Stoß versetzt das Schiff in Schräglage, sodass Franky den Halt verliert. Der Zyklon zeigt sich im Westen mit gigantischen Ausmaßen und der Sturm pfeift immer lauter.

„LOS! WIR MÜSSEN HIER WEG!“ brüllt sie über das Deck. Luffy schnappt sich das Ruder und legt den Hebel um.

„Gummi-Version! Coup de…BUUUUUUUURST!!“ der gewaltige Stoß schleudert das Piratenschiff in die Höhe. Sie lassen den Zyklon hinter sich zurück und fliegen durch den schwarzen Nachthimmel.

„Wuhuuu!!!“ freut sich Luffy und übergibt das Steuer wieder an Franky.

„Wir sind entkommen!“ Chopper hüft vor Freude auf und ab, doch Nami blickt nachdenklich auf ihren Log-Port. Zwei Nadeln wackeln weiterhin stark, während die rechte ruhig nach unten zeigt.

„Sind wir etwa…?“ Nami reißt sich aus den Gedanken und rennt zur Reling.

„Was ist los, Namilein?“ Sanji geht zu ihr und sieht nach unten. Die Wolken verdecken die Sicht, doch langsam fliegt das Schiff wieder nach unten. Die Orangehaarige kneift die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen und sieht durch die durchlässige Wattedecke unter ihnen.

„Hm?“ nun ist auch der Musiker aufmerksam geworden. Zusammen mit den anderen geht er zum Rand.

„Was ist denn los, Nami?“ ruft Luffy vom Bug aus. Langsam öffnet sich die Wolkenansammlung und das Schiff wird in eine dicke graue Masse getaucht. Robin und Sophie treten aus der Kabine. Die Schwarzhaarige hat das Baby im Arm und beobachtet die gebannten Gesichter ihrer Freunde. Plötzlich schreit Nami auf.

„AHHH!!! NEIN!!“ flucht sie und reißt die Augen weit auf. Unter ihnen befindet sich kein Wasser. Nami blickt geschockt auf die Insel, auf die sie mit voller Geschwindigkeit zurasen.

„UHAAAAAAAA!!“ quietscht der kleine Elch und klammert sich an Zorros Gesicht fest.

„Wir werden zerschellen!“ heulend sinkt Lysop auf der Wiese zusammen, doch plötzlich springt sein Käpt’n auf die Reling. Luffy beißt auf seinen Daumen und pustet die Luft in seine Knochen.

„Gear 3!“

„Was hast du vor, Luffy?“ ruft Sanji und sieht wie der Gummijunge von Bord springt. Die Crew blickt ihm fassungslos hinterher. Luffy speichert die Luft in seinem Bauch und wird zu einer großen Gummikugel. Er schleudert seine Arme auf jeweils eine Seite der Thousand Sunny und drückt sich an den Kiel. Das Schiff kommt dem Boden immer näher. Ein großer Wald bedeckt die Insel wie eine grüne Decke.

„Luffy!“

„GIGANT BALLON!“ Luffy fängt den harten Aufprall ab und hängt mit aufgeblasenem Körper zwischen seinem Schiff und den zerdrückten Bäumen. Die Sunny sinkt ein Stück weiter ein, doch dann kehrt sich die Kraft um und die Piraten werden erneut in die Luft geschleudert.

„Ein Fluss!!“ schreit Nami voller Freude und zeigt mit ihrem Arm auf einen großen und breiten Fluss zwischen den Bäumen. Luffy verliert den Halt an der Reling und pustet in einem Zug die Luft aus seinem Körper.

„LUFFY!!“ Lysop muss mit ansehen, wie sein Käpt’n in der Dunkelheit verschwindet und irgendwo im Wald landet. Zorro reißt sich den verzweifelnden Chopper vom Gesicht und starrt durch die Nacht. Der Strohhutträger ist verschwunden.

„Haltet euch fest!“ warnt Franky seine Freunde. Die Sunny knallt auf die Wasseroberfläche und ist für einen Moment von einer großen Wasserfontäne umhüllt. Wie Regen prasselt das Wasser auf die Piraten nieder. Alle sehen sich still um. Emilie fängt in Robins Armen an zu schreien.

„Was ist passiert?!“ fragt Sophie, die sich noch immer an der Reling festklammert. Die Archäologin hilft ihr auf die Beine.

„Wir sind in einem Fluss gelandet. Unser Käpt’n ist von Bord gegangen und befindet sich irgendwo auf dieser Insel.“

„Wie schrecklich!“

„Keine Sorge, Sophie. Dem passiert so schnell nichts. Schließlich wird er mal der Piratenkönig werden!“ beruhigend tritt Nami zu den Frauen.

„In der Nacht werden wir ihn sowieso nicht mehr finden können. Am besten suchen wir ihn morgen früh.“ Der Smutje zündet sich gelassen eine Zigarette an und bläst den Rauch gen Himmel. Alle nicken und ziehen sich erschöpft in ihre Kojen zurück.
 

„Haben Sie das gehört, Käpt’n?!“ ein dicker Mann mit Säbel und lila Haaren zieht die Büsche am Flussrand beiseite. Das Piratenschiff mit der Strohhutflagge liegt mit zugezogenen Segeln im Wasser.

„Ja, habe ich…“ ein großer, hünenhafter Schatten tritt hinter einem Baum hervor. Er drückt seine glühende Zigarre am Boden aus und grinst mit gelben Zähnen in die Nacht.

„…Piratenkönig…Interessant.“ Murmelt er vor sich hin.

„Was ist Ihr Plan?“ fragt der andere Mann wieder.

„Warten wir bis zum nächsten Morgen. Sobald sie aufwachen schlagen wir zu…“

„Wäre es nicht besser, sie jetzt anzugreifen wenn sie schlafen?“

„Ha? Willst du mir damit sagen, dass mein Vorschlag nicht gut ist?!“ grimmig zieht der Schatten sein langes Schwert und berührt mit der Spitze die Kehle seines Crewmitglieds. Der dicke Mann schluckt und schüttelt heftig mit dem Kopf.

„Gut für dich… Es wäre viel zu langweilig, wenn wir sie im Schlaf angreifen würden.“
 

Am Morgen…

„Guten Morgen, meine Damen~!“ fröhlich begrüßt Sanji Robin, Nami und Sophie in der Kombüse. Die anderen stürzen sich gierig auf die frischen Brötchen und bekommen jeweils ein leckeres gebratenes Spiegelei.

„Wie sollen wir heute vorgehen?“ Brook sieht in die Runde und trinkt einen Schluck schwarzen Tee. Die anderen sehen sich nacheinander an. Nami geht zum Tisch und stemmt die Hände gegen die Hüfte.

„Wir können die Sunny nicht einfach alleine lassen. Wir haben keine andere Wahl als uns aufzuteilen. Leider wissen wir nicht, wo sich Luffy befindet, da er höchstwahrscheinlich in der Nacht umhergeirrt ist und sich total verlaufen hat. Mein Vorschlag wäre, dass wir uns in vier Gruppen einteilen. Eine bleibt hier und bewacht das Schiff. Vielleicht findet unser Käpt’n auch von alleine wieder zurück. Die anderen schwärmen in alle Richtungen aus und bleiben durch eine Teleschnecke in Kontakt.“

„Und wie werden die Gruppen eingeteilt?“ fragt Zorro.

„Nach dem Essen werden wir uns auf der Wiese treffen und losen. Dann kann sich keiner beschweren.“

„Klingt nach einem Plan.“ Der Blauhaarige nickt und verschränkt seine großen Arme vor seiner Brust.
 

Später…

„Emilie und Sophie bleiben von der Losziehung unbeteiligt, da sie sowieso auf der Sunny bleiben müssen.“ Sagt Nami und faltet den letzten Zettel zusammen. Plötzlich ertönt ein hässliches Lachen. Alle drehen sich erschrocken um und sehen zum Wald. Ein Schatten springt hervor und landet vor ihnen auf der Wiese.

„Gjajajajajaja!!!“ lacht der Hüne mit seinem blutroten Irokesen-Haarschnitt. Der groteske Körperbau ähnelt einem Monster und lässt den Schweiß auf Lysops Stirn wie Regen herunterfließen. Sophie zuckt zusammen, als sie die Stimme des Mannes erkennt.

„Das ist er!!“ schreit sie und fällt auf die Knie.

„Sophie!“

„Das ist der Kerl, der mich blind gemacht hat!“ die Augen der Piraten wandern von ihrer blinden Freundin auf den anderen Piraten. Er lacht schon wieder auf. Nami schnappt sich Emilie.

„Schnell! Wir müssen sie in Sicherheit bringen!“ sagt die Navigatorin zu Lysop. Er nickt und schnappt sich Sophie. Zusammen rennen sie unter Deck.

„Na warte…“ Sanji kocht vor Wut und wirft die Zigarette achtlos von Bord. Er stürmt los und kickt ins Leere. Der Mann ist blitzschnell ausgewichen und steht nun mitten auf der Wiese. Die Strohhutpiraten umkreisen ihn.

„Gjajajajaja! Mein Name ist Jack Hawkins! Käpt’n der J-Piratenbande!“

„J-Piraten? Was für ein blöder Name.“ Zorro zieht ruhig seine Schwerter.

„Was für eine große Klappe du hast. Die sollte man am besten Mal stumm schalten.“

„Wenn d-“ Zorro wird mitten im Satz unterbrochen, als Jack Hawkins wie ein Pfeil auf ihn losstürmt und ihn mit der Handkante am Hals trifft. Die gewaltige Wucht schleudert den Schwertkämpfer gegen die Holzwand. Brook und Franky blicken fassungslos zu ihrem Freund.

Chopper stürmt im Kung-Fu-Point auf seinen Gegner zu, der mühelos der Attacke ausweichen kann. Hawkins ballt seine Hand zur Faust und trifft den Arzt am Ohr. Chopper wird gegen die Reling geschleudert und verwandelt sich wieder zurück.

„Du blöder I-!“ flucht Sanji und reißt den Mund auf. Der Piratenkapitän fährt mit seiner Hand in den Mund des Smutjes und zieht sie blitzschnell wieder heraus.

„Once Fleurs! “ Robin lässt elf Arme auf dem Körper ihres Feindes wachsen, doch Hawkins ist zu schnell. Er schlägt Sanji in den Bauch und schleudert ihn in ihre Richtung, sodass sie ausweichen muss. Die Teufelsfruchtnutzerin verliert den Fokus und die Arme verwandeln sich in Blütenblätter. Der Koch stützt sich auf und spukt Blut aus seinem Mund. Er fährt mit seiner Zunge über seine Lippen und reißt die Augen auf.

„Strong Right! “ Franky schießt seine Faust ab und trifft den Oberkörper des Hünen. Jedoch scheint dies keine Wirkung auf ihn zu haben. Wie eine Betonwand steht Hawkins da und lacht auf. Plötzlich tauchen drei Schwerter in seinem Sichtfeld auf. Er springt im letzten Moment in die Luft, bevor Zorro seine Attacke beenden kann.

„Gjajajajaja! Ich verabschiede mich für heute von euch. Hat Spaß gemacht. Dann mache ich mich mal auf die Suche nach eurem Käpt’n.“ ruft er und verschwindet im Wald.

„Nein!!!“ schreien Brook und Franky. Sie wollen gerade hinterher springen, als Nami mit den anderen wieder an Deck kommt.

„Wartet! Geht nicht! Wir müssen Luffy als erstes finden!“ sagt sie und blickt in die Runde. Zorro steckt seine Schwerter zurück und berührt mit seinen Fingern seine Kehle.

„Zorro hat es erwischt.“ Sagt Franky und entfernt sich wieder von der Reling. Der Grünhaarige nickt und blickt in die Runde. Sanji sieht noch immer fassungslos ins Leere. Er fährt immer wieder mit der Zunge über das Blut.

„I-Ich…“ fängt er an. Robin und Lysop gehen auf ihn zu und der Kanonier hilft ihm auf die Beine.

„Du kannst nichts mehr schmecken.“ Sagt die Archäologin kurz, worauf eine bedrückende Stille an Bord eintritt.

„AHHHH!!!~“ Chopper rennt wie von einer Biene gestochen im Kreis und hält sich die kleinen Ohren.

„Chopper…” Nami holt einen Zettel mit einem kleinen Stift aus ihrer Hosentasche heraus und schreibt etwas. Sie hockt sich vor dem Schiffsarzt hin und gibt ihm den Zettel. Er liest ihn und wischt sich die Tränen aus den Augen.

„Das stimmt! Ich kann euch nicht mehr hören.“ Verzweifelt hält er die Notiz umklammert.

„Es tut mir so leid.“ Fängt Sophie auf einmal an. Nami schüttelt den Kopf.

„Es ist nicht deine Schuld. Jetzt haben wir noch einen weiteren Grund uns diesen Irokesen-Heini vorzuknöpfen! Wenn Luffy davon Wind bekommt, wird er nicht mehr aufzuhalten sein! Das schwöre ich!“
 

Irgendwo auf der Insel…

„Ich hab Huuuuuungeeeeerr!! Sanji! Zorro! Nami! Wo seid ihr denn alle!? Hier ist es so laaaaangweilig…“



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