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Blutgier und Spielsucht

Hisoka, OC
von

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Kitarakel war schon kurz nach mir gekommen und auch schon andere Prüflinge tummelten sich in der Halle. Nur von Kurapika, Gon, Killua und Leorio fehlte jeder Spur. ‚Hoffentlich schaffen sie es.‘, dachte ich bei mir, während ich den beiden Männern beim Kartenspiel zusah. Auch Hisoka blickte immer wieder zu der Türe hin. ‚Sollte er am Ende auch auf die Anderen waren?‘, fragte ich mich. Plötzlich ging die Türe auf und ein Junge kam schwer verletzt aus dem Gang dahinter. „Ich habe es geschafft.“, rief er aus und fiel vorne über zu Boden. Ich wollte gerade aufspringen, als mich Hisoka an der Schulter zurückhielt. „Du solltest dir keine Gedanken mehr um die Toten machen.“, meinte er unheimlich. „Er ist tot.“, rief Hanzo, der Shinobi. Ich sah erschreckt auf. „Eine Stunde noch bis Prüfungsende.“, verkündete eine Stimme. ‚Kommt schon Jungs. Ihr werdet es schaffen.‘, hoffte ich und nun beendete Hisoka sein Spiel und setzte sich nahe neben mich. Er starrte ebenfalls zur Türe hin. ‚Er wartet wirklich auf die Vier.‘, kam es mir und ich verzog erstaunt das Gesicht. ‚Er ist wirklich nicht so böse, wie er uns zu glauben machen versucht.‘, bemerkte ich und grinste zufrieden. ‚Aber wieso freute mich diese Eingebung?‘, bedachte ich nun. Ich sollte vielleicht nicht so viel denken.

„Eine Minute bis Prüfungsende.“, hallte die Stimme wieder. „Oh nein!“, entkam es mir und Hisoka blickte kurz auf. „Und ich dachte er hätte das Zeug dazu.“, hauchte er. Ich fragte nicht weiter nach, da Hisoka es mir sowieso nicht erzählen würde, was er damit meinte. Plötzlich ging die Türe auf und Killua, Gon, Kurapica, Leorio und Tomba sausten auf einem Brett mit dem Skateboard als Unterlage herein. „Guter Junge.“, hauchte Hisoka und grinste. „Ihr habt es geschafft.“, rief ich aus und lief auf die Gruppe zu. „Leorio und Tomba sind ohnmächtig.“, bemerkte Kurapica schlicht. „Wie lange bist du schon hier?“, fragte mich Killua direkt. „Ich habe sieben Stunden und dreiundzwanzig Minuten gebraucht. Ich war die zweite hier.“, gestand ich verlegen. „WAS?“, rief Gon aus und blickte mich bewundernd an. „Erstaunlich nicht wahr?“, meinte ich etwas verletzt von seiner Reaktion. „Nein, das ist ja großartig.“, meinte er schnell und sah zu mir auf. Ein Lächeln entfuhr mir und ich legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung.“, rief ein seltsamer Mann, als sich die Türe zur Außenwelt endlich öffnete und das Tageslicht herein drang. Nun bewegten sich alle hinaus an die frische Luft. Der Tag war sonnig und ruhig. Viele hatten den Turm nicht überwunden, aber es waren immer noch einige Prüflinge. ‚Ich bin froh hier zu sein.‘, dachte ich und wurde sofort sanft von Hisoka in den Zeppelin geschoben, der bereits zum Abflug bereit stand.

Vom Prüfungskomitee wurden wir an einem Schiff abgesetzt und wir bekamen drei Tage Zeit uns in einem Hotel auszuruhen. „Wenn ihr hier übernachten wollt, dann kostet das Zimmer eine Millionen Jenny.“, gab das Paar, das das Schiff zu einem Hotel umgebaut hatte von sich. „Seid ihr den verrückt. Woher sollen wir denn das Geld haben?“, rief Leorio aufgebracht. „Dann könnt ihr hier auch nicht übernachten.“, meinte die Frau betrübt. „Dann schlafen wir eben im Wald.“, rief Gon aus. „Nein, wir haben keine Verpflegung, und da wir auf dieser Insel kein Wasserlauf haben müssen wir auf den Regen warten.“, meinte Kurapica und blickte skeptisch zum Himmel hinauf. „Wir würden verhungern oder verdursten. Und selbst wenn wir überleben, dann werden wir zu schwach für die vierte Prüfung sein.“, meinte ich schnell. „Das stimmt auch wieder.“, bemerkte Gon. „Was können wir tun um uns zu einigen?“, hakte Leorio nach. „Also wir haben auch einen Antiquitätenladen. Hier sind viele Schiffwracks, wenn ihr uns Schätze bringt, dann bekommt ihr die Zimmer für den Wert.“, schlug der alte Mann vor und sofort stürzten sich alle in die Arbeit. „Wir sollen also für diese komischen alten Leute Schatzsucher spielen?“, meinte Leorio frustriert. „Ach hör auf zu schmollen und such.“, warnte ihn Kurapica und verschwand in eine andere Richtung. „Springst du für mich ins Wasser, Ichigo?“, fragte er mich dreist. Ich wusste worauf er hinaus wollte. Ich sprang behände hinter ihm und schubste ihn ins Wasser. „Mach du das lieber, denn du bist ja schon nass.“, lachte ich ihn aus. „Denkst du das ist komisch?“, fauchte er angriffslustig. Ich sprang hinterher und tauchte meinen guten Freund nun mit dem Kopf unter Wasser. „Hör auf mit den Kindereien. Lass uns nach etwas Brauchbaren suchen.“, schimpfte er mich und ich tauchte ab. Direkt unter mir lag ein Wrack auf dem Meeresgrund. Genau dieses strebte ich an und tauchte durch das zerstörte Bug ins Innere. Mit einem Mal fiel ein Schatten über mich und ich wirbelte herum. Hisoka war aufgetaucht und blickte mich erstaunt an. Ich zwinkerte ihm fröhlich zu und packte mir die Schatzkiste, die direkt vor meiner Nase lag. Dann schwamm ich an ihm vorbei und tauchte wieder auf. ‚Hihi, er hätte sein dummes Gesicht mal sehen sollen.‘, dachte ich mir und grinste in mich hinein. Leorio war weg, wahrscheinlich hatte er auch was gefunden. Ich warf meinen Schatz an Land und wuchtete meine Körper selbst auch aus dem Wasser. „Was hast du denn Schönes gefunden?“, fragte mich Tomba etwas skeptisch. „Ich weiß nicht.“, gab ich zu und öffnete das Schloss der Kiste. Sie war gesteckt voll mit viel Gold und Diamanten. Tomba vielen beinahe die Augen aus dem Kopf. „Vergiss es. Sieh zu, dass du selbst etwas bekommst.“, meinte ich schnell und eilte zum Schiff zurück, wo ich bei dem alten Paar meinen Fund schätzen ließ. „Sehr gut. Hier dein Schlüssel.“, damit übergab mir die Frau einen Schlüssel für mein Zimmer. Kurze Zeit später hatte jeder ein Zimmer bekommen. Bei mir blieb Hanzo, dieser verrückte und äußerst geschwätzige Shinobi übernacht. Ich ging vor zu der Leiterin des Hotels und bekam mit, dass Pons ihr Zimmer gerade mit Tomba tauschte. Ich kam näher zu der Hotelleiterin und wollte sie gerade um ein neues Zimmer fragen, doch da kam Tomba wieder um die Ecke. „Willst du ein anderes Zimmer?“, rief er zu Pockle, der sofort zustimmte. Wieder jagten die beiden davon. „Ähm, ich hätte da eine Frage. Haben sie ein anderes Zimmer für mich?“, begann ich, doch schon wieder kam Tomba ums Eck gerannt. „Du willst ein anderes Zimmer? Hier nimm meines.“, schrie er und riss mir meinen Schlüssel aus der Hand, wobei er mir seinen in die Hand drückte, dann war er auch schon verschwunden. „Trotzdem danke.“, lachte ich verlegen und suchte mein neues Zimmer. „Wer wird sich wohl darin befinden, wenn Tomba schon zum dritten Mal das Zimmer tauscht. Ich trat hinein und schon sah ich die Jokerkarte im Boden stecken. ‚War es nicht eigentlich klar.‘, dachte ich bei mir. „Ja, ein neuer Rekord.“, rief Hisoka, der gerade sein viertes Kartenhaus fertig gebaut hatte. Ich sah ihm über die Schulter und schüttelte den Kopf. „Mach nicht so viel Wind.“, warnte er mich, wobei er nicht zu wissen schien wer ich war. „Ansonsten?“, hakte ich unverschämt nach. „Ichigo-chan.“, rief er erfreut aus. „Du verfolgst mich.“, begann er etwas ernster. „Ich verfolge dich nicht.“, gab ich bitter zurück. „Was machst du dann in meinem Zimmer?“, fragte er mich zu Recht. „Ich schlafe hier.“, meinte ich etwas verlegen. „Ich dachte dieser Tomba hätte etwas mehr Mut.“, raunte der Zauberer und erhob sich vorsichtig von seinem Bett. „Solange du mich in der Nacht nicht mit deinen Karten zubaust, werde ich kein Problem damit haben.“, gab ich stur zurück. „Das freut mich aber.“, meinte er schnell und grinste. „Was bringt dir diese gute Laune?“, fragte ich einfach nach. „Deine Anwesenheit ehrt mich eben.“, gestand er mir ernst und nicht der Hauch eines Scherzes lag in seinen Augen. „Ist das dein Ernst?“ ‚War das sein Ernst?‘ „Ich sage Dinge nicht einfach nur so.“, gab er etwas beleidigt zurück und stand nun nur noch wenige Zentimeter von mir entfernt. Ich atmete tief ein und schritt an ihm vorbei. „Ich nehme jetzt ein Bad. Und komm nicht auf irgendeine blöde Idee.“, fauchte ich. „Ich verspreche dir, dass ich dir nichts tun werde.“, meinte er schnell und setzte sich wieder zu seinen Karten auf das Bett. ‚Verrückter Kerl.‘, dachte ich bei mir und mein Herz pochte. Ich hatte mich doch nicht in ihn verliebt? ‚Bist du lebensmüde?‘, fragte ich mich selbst und schüttelte energisch den Kopf. Es half alles nichts. Das Kribbeln im Bauch ließ nicht nach. ‚Du bist doch auch eine dumme Kuh.‘, schimpfte ich mich selbst während ich bereits in die Wanne stieg. Das dumme an diesen Zimmern war, dass sich die Badewanne direkt im gleichen Raum, wie die Betten befand. Der Sichtschutz war ein einfacher roter Vorhang. ‚Irgendwie aufregend.‘, schoss es mir durch den Kopf. ‚Mit einem Verrückten in einem Raum, während ich ein Bad nehme, wie in einem Horrorfilm.‘, kam es mir und ich verdrängte den Gedanken und tauchte einmal kurz unter. Als ich wieder auftauchte stob gerade, müde segelnd eine von Hisokas Karten über den Vorhang zu mir herein. „Nein.“, rief er gequält. Anscheinend war ihm eines seiner Kartenhäuser eingestürzt. Ich war so erschrocken von dieser Karte, dass ich im ersten Moment nicht reagierte. Doch dann fing ich sie auf, bevor sie ins Wasser fiel. Plötzlich wurde der Vorhang zur Seite gezogen und ich schrie auf. „Was machst du da?“, brüllte ich. „Eine meiner Karten muss bei dir gelandet sein. Ich will sie mir lediglich abholen kommen.“, flötete der Mann ruhig. „Geh weg. Hier deine Karte, aber geh weg.“, rief ich gequält und schob den Schaum über meinen Körper. ‚War es denn zu fassen? War das Absicht mit seiner Karte?‘, schoss es mir durch den Kopf. Er drehte sich um mit der offenen Handfläche zu mir gerichtet. „Kann ich meine Karte wieder haben bevor ich gehe?“, fragte er höflich. Ich traute meinen Ohren kaum. ‚So ein… ein Idiot.‘ Ich legte ihm die Karte in die Hand und er ging ohne einen weiteren Blick zurück wieder von meiner Wanne weg. Ich keuchte und wollte den Vorhang wieder vorziehen, als er noch einen Blick über seine Schulter warf. „Dreh dich ja nicht um.“, warnte ich ihn und er kicherte nur. ‚Fand er diese Situation auch noch witzig?’, fragte ich mich und zog den Vorhang vor. Ich seufzte, strich mir über die Stirn und wartete erst einmal bis ich mich beruhigt hatte, bevor ich aus dem Wasser stieg. ‚Mistkerl. Gemeiner Zauberer.’, knurrte ich in Gedanken und umwickelte meinen Körper mit einem Handtuch. Meine langen Haare fielen mir pitschnass den Rücken hinab und kitzelten mich an der Hüfte. Überaus schnell zog ich mich vollständig an und kam hinter dem Vorhang hervor. Hisoka stand immer noch so da, wie zuvor. Ich bemerkte, wie das Blut bei seinem Anblick in mein Gesicht schoss. ‚Himmel…’, schrie die Stimme in meinem Kopf und ich legte meine Hände auf die purpurnen Wangen. Auf meinem Teil des Bettes lag ein Haufen Karten, die von dem zerstörten Kartenhaus stammen mussten. ‚Das war pure Absicht.’, dachte ich mir und hob die Karten auf. „Ich warte. Willst du mich nicht anschreien?“, meinte er ruhig. Ich seufzte wieder schwer und blickte auf seinen Rücken, der mir immer noch zugewandt war. „Habe ich das nicht schon?“, stellte ich die Gegenfrage und wieder begann dieser seltsame Mann vor mir unheimlich zu kichern. Nun stand ich direkt hinter ihm in der Hoffnung er würde seine Karten wieder zurücknehmen und sie irgendwo anders aufbauen. Doch er reagierte nicht. „Hier deine Karten, Hisoka-san. Ich werde mich jetzt schlafen legen.“, meinte ich etwas gequält und hob die Hand mit dem Kartenstapel von mir in seine Richtung. Die Karte, die zu mir ins Bad geflogen war stütze er von unten her an sein Kinn. Er schien zu überlegen oder mit den Gedanken völlig woanders zu sein. ‚Nein, ich will nicht wissen, was er gerade denkt.’, redete ich mir ein und blickte ihn an. „Hisoka-san…?“, meinte ich noch einmal, als er immer noch nicht reagierte. Sein Blick wurde wieder klarer, er war wieder hier. „Hisoka-san… ich…“, mehr bekam ich nicht heraus, dann wirbelte er herum und packte mich an meinen Handgelenken. Mit diesem Griff zog er mich nahe an sich heran. Ich hatte noch nicht einmal das registriert, da lag schon ein Arm um meine Taille und mit der anderen Hand fuhr er unter mein Kinn. Mein erschrockenes Gesicht spiegelte sich in seinen klaren grau-blauen Augen wieder und schon lagen seine Lippen auf den Meinen. Sein Kuss war so verlangend und so wild, dass mein Herz beinahe einen Überschlag machte. Mit einem prasselnden Geräusch fielen mir die Karten aus der Hand und sofort löste er sich wieder von mir. Ich atmete, wie nach einem Marathonlauf und sah ihn nervös an. „Das sollte „Danke“ bedeuten, aber du bist so ungeschickt.“, grinste er und hob sein Heiligtum wieder vom Boden auf. Mein Herz pochte immer noch wie wild und ich war unfähig mich zu bewegen. ‚Was macht dieser Kerl nur mit mir?’, fragte ich mich, als er sich wieder erhob. „Wartest du auf Etwas?“, fragte er mich ohne sich umzudrehen. „Nein, wieso?“, rief ich aus. „Du wolltest doch zu Bett gehen, oder täusche ich mich?“, brachte er gezielt hervor. Ich wurde wieder knallrot im Gesicht, wobei ich schon die ganze Zeit einen roten Hauch über den Wangen hatte, und wandte mich schnell ab. „Deine violetten Augen leuchten richtig und dazu die rote Farbe im Gesicht. Das gefällt mir.“; bemerkte er flötend und stand wieder direkt hinter mir. ‚Leuchten? Farbe?’, stellte ich mir die Frage, da mein Gehirn nicht mehr in der Lage war Sinnvolles zu ergeben. Dann platzten meine Gedanken auch schon wie Seifenblasen, denn er legte mir seine Hände an die Hüfte. Zum zweiten Mal heute überschlug sich mein Herz beinahe und meine Beine begannen zu zittern. ‚Und das soll ich eine ganze Nacht lang überleben?’, fragte ich mich. Doch Hisoka schob mich nur behände zur Seite. „Ist irgendetwas. Ich meine, hast du einen Geist gesehen?“, fragte er mich, obwohl er wieder mit dem Rücken zu mir stand. „Nein, mir geht’s gut.“, beteuerte ich ihm trotzig. „Aber dafür trommelt dein Herz ziemlich laut.“, feuerte er zurück und traf damit direkt ins Schwarze. „Einbildung.“, stotterte ich und stürzte zu meinem Bett, während er sich kichernd das Badewasser einließ.

Ich war endlich eingeschlafen, als mich auch schon ein Geräusch aus meinen Träumen weckte. Doppelt so heftig erschrak ich, als ich bemerkte, dass ich von Kartenhäusern umbaut war. ‚Wieso hatte ich das nicht bemerkt. Er ist ein guter Kampfkünstler.’ Ich sprang, wie von Bienen gestochen, auf und sah Hisoka schon an der Türe stehen. „Du hast es auch gehört?“; fragte er unschuldig und seine Hand lag schon am Türgriff. „Lass uns nachsehen gehen.“, rief ich und stürmte aus dem Zimmer. Bereits als ich draußen ankam waren viele der Prüflinge versammelt und ich sah, wie das alte Ehepaar mit dem Zeppelin des Prüfungskomitees davon schwebte. „Sie sind weg. Aber alle Schätze sind noch da.“, rief jemand erschüttert, hinter mir. „Das wird sicherlich eine Zwischenprüfung sein.“, gab ich laut von mir. „Was?“, brüllte Hanzo mich an, doch als er meinen Kragen packen wollte stand urplötzlich Hisoka mit tödlichem Gesichtsausdruck hinter ihm. Er flüsterte dem Shinobi etwas ins Ohr und lächelte dabei böswillig. Sofort sprang der Junge einige Meter von mir weg und sein Gesichtsausdruck verwandelte sich in blanke Panik. ‚Was hat er ihm bloß gesagt?’, fragte ich mich. „Du hast wahrscheinlich Recht Ichigo-kun.“, stimmte mir Kurapica zu und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Dann haben wir also drei Tage Zeit um zu der Zevil-Insel zu gelangen.“, schloss er. „Aber einen Tag haben wir doch schon mit der Schatzsuche vergeudet.“, rief Leorio aus und legte mir dramatisch die Hand auf die Schulter. Wieder zuckte Hisoka kurz vor. ‚Was hat er nur?’, fragte ich mich wieder und blickte ihn kurz fragend an, dann widmete ich mich wieder den anderen. „Benimm dich einmal wie ein Mann und bewahre die Ruhe. Wenn wir alle zusammen helfen, dann…“, weiter kam ich mit meiner Ansprache nicht, da sich alle fluchtartig auf den Weg machten eine Überfahrtsgelegenheit zu suchen. „Ihr Idioten, wir sollten jetzt nicht wild umherlaufen und alles überstürzen.“, brüllte ihnen Hanzo nach, der sich vermutlich von seinem Schock erholt hatte. Der Jäger wandte sich schnell um: „Seht zu, wie ihr selbst zu der Zevil-Insel kommt. Jeder muss in der Lage sein sich selbst zu helfen.“, lachte er uns wenige Verbliebenen aus. „So ein Schwachkopf.“, murrte ich und Hisoka verließ uns nun auch mit einem Kichern. „He, warte. Wo willst du hin?“, rief ich ihm nach. Er hob nur die Hand zum Abschied und meinte betont lässig: „Ihr werdet es schon schaffen.“ ‚Sind denn alle übergeschnappt?’, fragte ich mich wütend. „Lass ihn gehen. Hanzo und Leorio. Ihr beide versucht die anderen umzustimmen und sie zurück zu holen.“, beschloss Kurapica und die Beiden genannten machten sich sofort auf. „Ich und Killua durchsuchen das Schiff, nach etwas Brauchbarem.“, rief Gon und zog seinen Freund mit sich. „Ich werde in die Steuerungskabine gehen und nach Pons und Pockle sehen, die versuchen das Funkgerät zu reparieren.“, erklärte mir der blonde Junge. „Und ich werde in den Zimmern nachsehen, ob noch jemand schläft und diese verbliebenen Leute dann zusammentrommeln.“, merkte ich an und lief los. Im Hotelabteil dieses Kampffrachters war es stockdunkel und man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Ich musste mich beeilen, denn wer wusste schon, wie lange der Weg zu der Zevil-Insel dauern würde. Ich bog gerade ums Eck in einen Gang, wo ich noch Prüflinge vermutete, da schoss etwas auf meinen Kopf herab. Blitzschnell sprang ich zur Seite und zog mein Messer. Tomba stand direkt vor mir und blickte mich ertappt an. „Man nennt mich auch Tomba den Neulingscrasher. Ich werde verhindern, dass du weiterkommst.“, knurrte er mich an. ‚Ah, jetzt zeigt er sein wahres Gesicht.’, schoss es mir durch den Kopf und wieder holte der Mann mit seinem Knüppel aus und schlug donnernd gegen die Schiffswand. „Vergiss es Tomba. Du wirst mich nicht aufhalten.“, gab ich von mir und wollte ihn attackieren, als eine Karte zwischen ihm und mir in die Wand einschlug. „Du wirst von Hisoka bewacht?“, hauchte er entsetzt und lief davon. Man hörte seine Entschuldigungen auch noch, als er schon lange nicht mehr zu sehen war. Auch von Hisoka war keine Spur. ‚Dieser miese Kerl. Er sollte sich lieber um seine Angelegenheiten kümmern.’, knurrte ich in meinem Kopf und rannte weiter. Ich hatte wirklich Glück. Einige Schüler schlummerten noch friedlich in ihren Zimmern und ich konnte sie auf meine Seite ziehen.

Als ich wieder auf die Brücke kam, hatte auch Leorio Erfolg mit der Zurückholung einiger Prüflinge gehabt. „Nun gut, dann wählen wir nun unseren Anführer.“, meinte Leorio schnell, doch schon ging die Türe auf und Killua und Gon stürmten herein. „Wir haben etwas gefunden.“, riefen sie. „Wartet kurz.“, meinte Hanzo und rief durch einen Lautsprecher in den Motorenraum. „Seid ihr schon drinnen?“ „Ja, wir werden gleich damit anfangen, mit den Dampfkesseln die Turbinen und die Kanonen anzutreiben. Wünscht uns Glück, dass wir es schaffen.“, rief Pockle herauf.

„Gut, dann ist es beschlossen. Hanzo ist unser Anführer und Kurapica sein Stellvertreter.“, meinte Leorio erfreut. „Was habt ihr gefunden?“, wandte sich der Stellvertreter an die beiden Jungen. „Ein Buch und eine Karte, die den Weg zu der Zevil-Insel zeigt.“, erklärte Gon und übergab beides Kurapica. „Es wird sich etwas Schlimmes ereignen. Man erkennt es beim Sonnenuntergang.“, las Kurapika aus dem Logbuch vor. Sofort starrten alle in den Sonnenaufgang und erkannten, dass die Atmosphäre sich veränderte. „Ein Sturm wird aufziehen und alles, was nicht fest gewachsen oder fest verankert ist in den Tod ziehen.“, las Kurapica weiter, und nun begann sich schon der Wirbel zu bilden. „Das ist eine Mischung aus Tsunami und Hurrikan.“, rief Tomba aus. „Das ist es, was ich gehört habe.“, meinte Gon schlicht. „Bleibt alle hier. Draußen ist es gefährlich. Wer kann die Kanonen bedienen?“, fragte Hanzo in die Runde. Eine blonde Frau im schwarzen Anzug meldete sich. „Ich bin Schütze. Ich kann das Ding steuern.“, gab sie von sich. „Haben wir Munition für die Kanonen?“, fragte Kurapica schnell. „Also wir haben keine gefunden.“, gab Killua von sich. „Aber hier gibt es welche. Ich habe sie doch schon gefunden, bei der Schatzsuche. Erinnerst du dich?“, rief Leorio aus. Der Sturm ließ das gesamte Schiff beben und Teile des Neubaus wurde weggerissen wie Pappkarton. Ich erschrak bei dem ohrenbetäubenden Lärm, der hier herrschte. „Dann müssen wir sie suchen gehen.“, begann Hanzo, doch Leorio winkte ab. „Die Turbinen sind mit Algen belegt, der Motor kann diese nicht einfach so befreien.“, mutmaßte Bodoro, der Krieger. „Das übernehmen ich und Killua.“, rief Gon erfreut. „Was, aber das ist doch saukalt.“, murrte der weißhaarige Junge. „Jetzt komm schon.“, redete Gon auf ihn ein. „Ach na gut.“, meinte dieser. Der Sturm hatte sich wieder beruhigt. Doch Kurapica blickte entgeistert in das Logbuch. „Was ist los?“, fragte ich ihn sofort. „Es ist eine Naturkatastrophe, die sich alle zehn Jahre wiederholt.“, gab er von sich. „Wie hoch wird das Wasser steigen?“, fragte ich weiter und er blickte nur viel sagend nach Oben. „Wann beginnt dieser Sturm?“, hakte ich nach. „Ab jetzt in vierundzwanzig Stunden.“, meinte er tonlos. „Dann alle Mann an die Arbeit.“, rief Hanzo. Draußen angekommen sprangen Killua und Gon sofort ins Wasser. Einige überprüften die Stabilität des Schiffes, ob man mit ihm noch flüchten kann. Leorio zog einen Taucheranzug an und machte sich auf die Suche nach der Munition für die Kanonen, wobei ihm Bodoro und Tomba Licht spendeten. Hanzo zog sich zusammen mit zwei anderen Prüflingen in den Kanonenraum zurück und die blonde Frau hoch in den Schießstand. „Die Kanonen währen funktionstüchtig.“, schallte ihre Stimme in die Brücke. „Gut wie sieht es im Maschinenraum aus?“, fragte Kurapica in eines der Röhren. „Wir sind dran, es sieht viel versprechend aus, aber das muss ja nichts heißen.“, antwortete ihm Pons und man hörte deutlich die Arbeitsgeräusche. „Hoffentlich schaffen wir das.“, meinte Kurapica bedrückt. „Lass den Kopf nicht hängen, das wäre doch gelacht.“, wollte ich ihn aufmuntern. „Spinnen die.“, donnerte seine Stimme und ich blickte ebenfalls hinaus. Die drei Brüder machten sich ein Luftschiff startklar und der Jäger hatte anscheinend auch ein Boot gefunden. „Ich gehe sie warnen.“, rief ich, als ich schon die Brücke verließ und zu den Flüchtlingen stieß. „Wenn ihr jetzt abreist, dann werdet ihr in den Tod fahren.“, schrie ich ihnen entgegen. „Ach, das ist doch Blödsinn. Nur, weil ihr hier nicht mehr wegkommt.“, maulte mich einer der drei Brüder an. „Hört auf mich. Der nächste Sturm wird euch in die Tiefe reißen.“, ich gab nicht auf, doch sie waren einfach zu stur, um mir zu glauben. Neben mir erschien Gon und Killua wurde von Bodoro zu Hanzo geschickt. Plötzlich der Sonnenuntergang und wieder begann der Sturm langsam aufzuziehen. Genau in diesem Moment fuhr der Jäger mit dem Boot los und die Gebrüder stiegen in die Luft auf. „Oh, nein.“, rief ich und auch die Flüchtlinge schienen ihren Fehler einzusehen. „Ich helfe dir.“, schrie Gon und sprang ins Wasser. „Nicht Gon.“, rief ich ihm panisch nach und sprang in das Rettungsboot. Derzeit fielen die Lichter aus. „Oh nein, ohne Licht wird Leorio sicher nicht mehr hoch finden.“, schrie Tomba und begann mit seinem Nen ein statisches Licht zu erzeugen. „Ich werde durchhalten, bis du wieder soweit bist.“ Pockle und Pons hatten es geschafft die Dampfkessel zu reparieren und schlossen nun die Energie an die Kanonen an. Damit wollten wir versuchen das Schiff aus dem Felsen zu sprengen. Gleichzeitig sollte der Hotelteil geflutet werden, da das Schiff sonst im Ungleichgewicht stand. Es war alles bereit und der Sturm tobte nun über unseren Köpfen. Gon war bei dem Jäger angekommen und warf mir seine Angelschnur zu, die ich an meinem Boot festmachte. Mit einem Tau hielten die restlichen Prüflinge mein Boot und begannen uns heraus zu ziehen. Ich sah wie Hisoka weit oben auf einem Rohr saß und der Wind schien ihm nichts auszumachen. In dem Rohr drinnen saß dieser komische Kerl, mit den Nadeln im Gesicht. ‚Alle halfen. Nur die beiden nicht.’, dachte ich entmutigt. Wir hatten es geschafft und den Jäger mitsamt Gon gerettet. „Mach so etwas nicht wieder. Hörst du.“, wollte ich Gons Übermut schimpfen, doch er lief an mir vorbei. „Leorio ist bis jetzt noch nicht aufgetaucht.“, schrie Tomba aufgeregt und schon wieder stürzte sich der Junge in die Fluten. „Er wird es schaffen.“, redete ich mir gut zu und lief auf die andere Seite. Der Sturm riss an meiner Kleidung und drückte mich beinahe gegen die Schiffswand. „Wieso helft ihr uns nicht. Wir brauchen euch.“, rief ich zu Hisoka hinauf, der mir nur einen kleinen Seitenblick schenkte. ‚Idiot.’ „Feuer in drei… zwei… eins.“ Ein ohrenbetäubender Lärm begann und heißes Feuer preschte mir entgegen. Sie hatten die erste Munition auf den Felsen abgeschossen. „Wiederholt das in vierzig Sekunden. Ich gebe euch Bescheid.“, schallte Kurapicas Stimme wieder. Nun tauchte Gon neben mir im Wasser auf und ich half ihm den verletzten Leorio an Board zu hieven. „Erneuter Beschuss in drei… zwei… eins“ Der nächste Donner dröhnte in meinen Ohren und das Schiff begann sich zu bewegen. Tomba und Bodoro kümmerten sich um Leorio, während ich nach Gon suchte, der von der Strömung weggetrieben worden war. „Gon.“, rief ich durch den Sturm, wobei ich wirkliche Schwierigkeiten hatte mich auf den Beinen zu halten. Die Kanonen wechselten ihre Richtung und zielten nun auf den Wirbelsturm. ‚Was haben die nur vor? Sehen sie den Fels neben uns nicht?’, schoss es mir durch den Kopf und ich versuchte lautstark Kurapika zu warnen, doch zu spät. Um nicht von den Sturm erfasst zu werden schossen sie mit den Kanonen darauf, um mit deren Rückstoß die Energie zu erlangen, die uns von dem Wirbelsturm entfernen sollte. Der Plan war gut, aber niemand hatte auf den Felsen neben uns geachtet. Wir prallten mit voller Wucht dagegen und ich wurde zu der Felswand und wieder zurück zur Schiffswand geschleudert. Etwas weiter hinten am Schiff, schien es eine Explosion zu geben, doch meine Augen und Ohren funktionierten nicht mehr so gut, da ich voll auf den Kopf gefallen war. Ich kämpfte mich hoch, währenddessen schritt Hisoka mit Gon im Arm vorbei. Ich blickte ihn erstaunt an und fragte mich ob es durch meine Gehirnerschütterung vielleicht nur Einbildung war. Das Blut rann mir von einer Platzwunde über der Augenbraue ins Gesicht. ‚Das hast du mal wieder toll gemacht.’, lobte ich mich ironisch und versuchte trotz des starken Windes Hisoka nach zu taumeln. „Immer muss ich dir deinen Hintern retten.“, meinte der Zauberer belustigt und schwang mich über seine Schulter. Damit trug er mich und Gon ins Innere des Schiffes. Beim vorbeigehen bei der Brücke erkannte ich nur, dass ein schwarzhaariger Mann das Steuer übernommen hatte. Hisoka legte Gon vorsichtig auf den Boden, als könnte er zerbrechen und mich lehnte er mit dem Oberkörper an die Wand. „War dir der Sturm zu stark?“, fragte er mich beiläufig. Seine Stimme drang nur gedämpft an meine Ohren. „Danke, dass du mir geholfen hast Hisoka-san.“, gab ich von mir und legte meine Hand sachte auf seinen Oberarm. Er grinste mir nur zu und zog ein Plasterstreifen aus der Hosentasche. „Du hast so etwas dabei?“, fragte ich überrascht, wobei sich meine Stimme etwas verwaschen anhörte. „Ich bin ein Magier.“, gab er mir schlicht zur Antwort und klebte meine Platzwunde zu. „Kurier dich aus, damit du morgen wieder fit bist für die Zevil-Insel.“, meinte er noch bevor er verschwand. ‚Mein Herz rast.‘, dachte ich noch bevor ich einschlief.



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