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Im Wirbel der Verachtung

Draco Malfoy x OC
von

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An einem Abend, die ZAG's waren geschrieben, hattest du das verlangen einfach durch die Gänge zu schlendern. Gedankenverloren wie so oft findest du dich mit einem Mal im zweiten Stock vor der Mädchentoilette wieder. Hier hauste die heulende Myrte, das war dir klar. Doch von Innen drang trotzdem ein anderes Geräusch noch an dein Ohr. Vorsichtig drückst du die Türe auf und hoffst, dass diese nicht quietscht. Was du darin sahst stockte dir den Atem. Draco Malfoy hing mit dem Kopf über dem Waschbecken und schluchzte. Tränen verschmiert war sein Gesicht und er lies das Wasser über seine Hände laufen. Was für eine Ironie. Du bewegtest dich nicht von dem Fleck auf dem du standest mit der Hoffnung, dass er dich vielleicht nicht bemerken würde, doch genau in diesem Moment blickte er in den Spiegel und verzerrte das Gesicht. „Nostra, du bist immer zur falschen Zeit an den falschen Orten.“, keucht er und wäscht sich das Gesicht ab. Wie paralysiert stehst du immer noch da. Irgendwie war der Anblick unglaubwürdig. Draco Malfoy weinte. „Nun hau schon ab.“, faucht er. Du legst die Stirn in Falten und gehst stattdessen einen Schritt auf ihn zu. „Du sollst verschwinden. Erzähl es doch deinen dämlichen Freunden“, brüllt er fast. Du siehst ihn immer noch an und weist nicht was du von der ganzen Situation halten sollst. Mittlerweile hattest du auch die letzten Meter zwischen euch beiden überwunden. Er wirbelte herum und schubste dich von sich weg. „Verdammt Nostra. Geh doch endlich.“, knurrte er. -Klatsch- Er blickt dich mit erschreckten Augen an. „Hör auf zu flennen, Malfoy.“, seufzt du. Ihm war die Sprache verschlagen und stattdessen sah er dich einfach weiterhin an. „Du stehst hier. In einer Mädchentoilette. Du weinst dir die Augen aus dem Kopf und sagst ich soll gehen? Was dann? Ich soll das hier petzen?“, fragst du ruhig. Er scheint dir nicht antworten zu wollen. Du packst seinen rechten Arm und ehe er reagieren kann erblickst du das dunkle Mal. Dein Blick wird traurig und du siehst ihn an. Schnell entreißt er sich aus deinem Griff. „War das wirklich nötig?“, flüsterst du. Sein Blick wird finster. „Du hast keine Ahnung. Du weißt nicht wie es ist ...“, dann bricht er ab, da er sich an deine Familie erinnerte. Demonstrativ zeigst du deine Unterarme. „Ich weiß es genau. Du bist schwach, einfach ein Feigling, Malfoy.“, knurrst du abschätzig. Dieser Kerl macht dich krank. -Klatsch- Dieses Mal warst es nicht du, der die Hand ausgerutscht war. Deine Wange brennt und du blickst zu Boden. Die Wut in dir kocht. „Er wollte meine Eltern töten, wenn ich nicht in den Kreis eintrete. Er ist bei uns Zuhause. Was sollte ich tun?“, faucht er ziemlich leise. Du gehst einen Schritt zurück. Was zu viel war, war einfach zu viel. Verdammter Mistkerl. In deinem Kopf kreisten nur zwei Worte, die für um Beachtung stritten. Wahrheit und Lüge. Warum sollte der Junge dir plötzlich sein Herz ausschütten. „Du solltest endlich mal ehrlich zu dir selbst sein.“, zischt du und hältst dir die schmerzende Wange mit deiner vernarbten Hand. „Es ist mir egal ob du mir glaubst oder nicht, Nostra.“, meinte er monoton und wieder begannen sich die Tränen in seinen Augen zu sammeln. „Dann gehe ich jetzt.“, bemerkst du schlicht und wendest ihm den Rücken zu. Doch schon liegt seine Hand auf deiner Schulter. Du wirbelst herum drauf und dran ihm wieder eine Ohrfeige zu geben, sollte er etwas versuchen, schon lagen seine Lippen auf den deinen. Nur für den Hauch einer Sekunde, dann schubst du ihn von dir. -Klatsch- „Malfoy, du Mistkerl.“ -Klatsch- „Lass mich in Ruhe.“, kreischt du und rennst davon. Du hättest niemals in die Toilette gehen sollen. Du hättest nie das erfahren dürfen, was er dir offenbart hatte. Du hättest nie mit ihm reden dürfen. Aufgelöst rennst du aus dem Schloss. Im stockdunklen stehst du vor dem See und siehst dich selbst in der Wasserspiegelung. Du warst aschfahl und in deinen Augen schimmerten seit langer Zeit erstmals wieder Tränen. Schnell blinzelst du diese Weg und fährst dir müde über das Gesicht und anschließend durch die langen Haare. Mittlerweile war es wieder richtig kalt draußen um diese Uhrzeit. Du fröstelst und bist bis in die tiefste Faser deines Körpers angespannt. Plötzlich bemerkst du einen Aufruhr im Astronomieturm. Du trittst in den Schatten der Bäume und siehst, wie Todesser den Turm belagern. Dann zuckt ein Blitz und jemand fällt herunter. Es sieht aus wie, nein, es war Dumbledor. Du unterdrückst dir einen stummen Schrei. Mit einem Mal eine Bewegung hinter dir und du wirbelst herum. Eine schwarze Gestalt mit einer weißen Maske steht vor dir. „Anna-Lyneth Nostra.“, herrscht die barsche Stimme deines Vaters und im selben Moment verpasst er dir eine Ganzkörperklammer. Du fällst rücklings zu Boden, wo du dann das Bewusstsein verlierst.

Erwachen tust du in einer fremden Umgebung. Es ist ein feines Bett mit schwarzen Leinen ausgekleidet. Der Raum ist stockdunkel und du siehst nicht einmal die Hand vor deinen Augen. Also hatten sie dich doch geschnappt. Es war nur eine Frage der Zeit bis es so kam, das war dir klar. Schon seit du lebst, war dir bewusst, dass es einmal zu diesem Zeitpunkt kommen würde. Tastend findest du die Vorhänge, die das Fenster verdeckten. Du ziehst sie zurück und das grelle Licht blendet dich erst einmal. Du siehst dich in dem dunklen aber dennoch teuer eingerichteten Zimmer um und erschrickst furchtbar als du eine riesige Schlange erblickst. Sie kriecht langsam über den Boden auf dich zu und bäumt sich vor dir auf. Gefährliches Zischen dringt aus ihrem Hals und du tastest nach deinem Zauberstab. Weg. Schwungvoll geht die Türe auf und vor dir stehen deine Eltern. Die Schlange kriecht gemütlich zwischen den beiden hindurch hinaus in den Flur, wo sie dann verschwand. In deinem Kopf herrschen immer noch die Worte der Schlange: „Meine Meisterin.“ „Meine Liebe.“, beginnt deine Mutter das Gespräch. Du siehst sie bitterböse an und verschränkst die Arme. „Lasst mich in Ruhe.“, fauchst du aufgekratzt. Das war deinen Eltern neu, denn noch nie warst du ihnen ins Wort gefallen, noch hattest du dich gegen sie gestellt. Dein Vater kam drohend auf dich zu, doch auch seinem Blick hieltst du stand. „Du wagst es so mit uns zu reden?“, hakt er nach. „Ich wage mich sogar noch weiter aus dem Fenster und sage, dass ich mit jedem einzelnen hier genauso reden werde.“, knurrst du. Dein Vater erhebt die Hand. Gleich würde es schmerzen, das war dir klar. Doch es geschah nichts. Du öffnest die Augen und erblickst sofort den Grund für die Starre deines Vaters. „Na, na, na. Wir wollen doch nicht zu solchspin bei meiner Auserwählten.“, zischt belustigt eine miese Stimme, die du nur all zu gut kennst. Sofort erstarrt deine Sturheit und dein ganzer Körper zu einer einzigen Eissäule. „Lord Voldemord.“, keuchst du. Er lacht auf. „Das freut mich, dass du mich gleich erkennst. Ganz ruhig Anna-Lyneth. Nun bist du Zuhause.“, klärt er dich auf. „Mein Zuhause ist Hogwarts.“, fauchst du temperamentvoll. „Sie hat Mut und sie ist genau mein Geschmack. Sperrt sie hier weiter ein. Sie wird schon noch ruhiger werden.“, beschließt der Lord und kommt auf dich zu. Unfähig dich zu bewegen siehst du ihn nur mit starren Augen an. Er legt seine lange bleiche Hand auf deine Wange und streicht darüber. Dann kehrt er dir den Rücken und verlässt den Raum. Langsam leert sich dein Zimmer wieder und die Türe wird von Außen verschlossen. Was solltest du nur machen? Nach, dir unendlich vorkommenden Stunden, in denen du keinen klaren Gedanken fassen konntest, klopft es an der Türe. Das Schloss entriegelt sich und vor dir steht der Malfoy Sprössling. „Was machst du hier?“, fragst du erschreckt. „Ich wohne hier.“, knurrt er und stellt dir einen Teller mit dampfenden Inhalt hin. „Ich werde nicht einen Bissen davon zu mir nehmen.“, fauchst du und drehst ihm den Rücken zu. Du hörst ein genervtes Seufzen und du wirst unsanft an der Schulter gepackt und auf den Stuhl hinuntergedrückt. „Du solltest aber was essen.“, bemerkt der blonde Junge schlicht und lässt sich dir gegenüber auf den Stuhl fallen. Er sah ausgemergelt aus und gar nicht nach dem ach so stolzen Draco Malfoy, der er in Hogwarts immer war. Er war bleicher wie sonst und tief schwarze Ringe umrandeten seine Augen, was von den vielen durchzechten Nächten zeugte, die er hinter sich hatte. Sein Blick wirkte etwas leer und abwesend. Demonstrativ schiebst du ihm den Teller zu. Ganz ungerührt, was der Junge wohl auf dem Herzen hatte. „Ich habe bereits gegessen.“, verkündet er und schiebt ihn wieder zurück. „Ich rühre nichts davon an.“, stellst du dich quer. „Muss ich dich sogar zum Essen zwingen?“, fragt er gelangweilt. Er schien nicht mehr der Alte zu sein. Es kamen keine bösen Wörter über seine Lippe, noch versuchte er dich zu trietzen, so wie er es immer tat. „Bestimmt ist es vergiftet.“, knurrst du stur. „Was hätten wir davon die Zukünftige von unserem dunklen Lord zu vergiften?“, stellt er nun eine gezielte Gegenfrage. „Ich werde nicht seine Zukünftige.“, bestreitest du. „Da hast du vermutlich genauso wenig die Wahl, wie ich es hatte.“, machte er eine Anspielung auf sein dunkles Mal. Du beugst dich ein wenig über den Tisch. „Du bist ein Mistkerl, Malfoy. Das ist alles.“, hauchst du. Er springt von seinem Stuhl auf und kommt zu dir. „Wenn du das nicht essen willst dann lass es.“, brüllt er und räumt den Teller mit dem Unterarm vom Tisch, sodass er am Boden zerschellt und der Inhalt sich langsam verteilt. Unsanft packt er dich am Arm und zieht dich von Stuhl hoch. Ehe du dich versiehst tippt dir sein Zauberstab fast auf die Nase. „Ich könnte dich ganz einfach dazu bringen, dass du isst, schläfst oder auch niest, wenn ich es dir befehle.“, haucht er gefährlich. „Tu dir keinen Zwang an. Von selber werde ich es eh nicht machen.“, provozierst du ihn ungehalten. Vor Wut wirft er den Zauberstab auf den Boden. „Verdammt ich will dir doch nur helfen.“, brüllt er. „Warum solltest du das tun?“, meinst du finster und siehst ihm beim toben zu. Er packt wieder deine Hand und zeigt auf den vernarbten Satz, der darauf stand. Ich stelle keine unpassenden Fragen. Du entziehst ihm abfällig deine Hand und stierst ihn böse an. „Geh zu deinen Eltern und zu Lord Voldemord, damit du ihm wieder um die Beine schnurren kannst.“, spuckst du ihm entgegen. Jetzt riss endgültig sein guter Wille und er packte dich wieder mit beiden Händen an den Schultern und drückte dich unsanft an die Zimmerwand. Wo du dir natürlich gleich ordentlich den Kopf stößt. „Mir wäre es auch lieber, wenn ich jetzt in Hogwarts wäre und mit den größten Idioten der Weltgeschichte meine geschriebenen Prüfungen besprechen könnte.“, haucht er und sein Blick wird stumpf. Bereute er etwa seine Tat, bereute er sein Leben? Du versuchst seinen Blick einzufangen und schon starrt er dich an. Den Griff hatte er immer noch nicht gelockert, die Schmerzen, die durch deinen zitternden Körper sickern ignorierst du gekonnt und feuerst ihm wütende Blicke entgegen. Im Sekundenbruchteil lagen seine Lippen wieder auf den deinen. Du ziehst scharf die Luft ein. In diesem Moment hättest du alles erwartet. Eine Ohrfeige, eine Imperial Fluch oder andere Schandtaten, doch nicht das! Du versuchst dich panisch aus seinen Armen zu befreien, doch er lässt nicht locker. Fast als wollte er sich selbst vor dem Ertrinken bewahren. Du gibst die Gegenwehr auf und bleibst starr stehen und kommst gar nicht auf die Idee seinen Kuss zu erwidern, was er auch gar nicht von dir erwartet. Ganz emotionslos lagen eure Lippen aufeinander. War es seine Art dir zu zeigen, dass du weniger stark warst wie er? Befolgte er irgendwelche Pläne mit seinen Taten, oder überkam ihn das einfach? Was auch immer, du konntest es dir nicht erklären. Dann lässt er von dir ab. Ehe du in irgendeiner Weise reagieren kannst ist er schon aus der Türe verschwunden. Dieser Kerl wird von Tag zu Tag seltsamer, bemerkst du als du dir über deine brennenden Lippen fährst. Dein erster Kuss und dann noch von diesem Ekel. So emotionslos hattest du dir das Ganze nie vorgestellt. Aber wichtiger war es erst einmal von hier zu verschwinden. Du setzt dich auf dein Bett und überlegst hin und her.

Einige Monate vergingen und immer wieder hattest du Besuch von dem dunklen Lord und deinen Eltern. „War mein Mädchen brav?“, zischte die Stimme hinter dir. Du wendest dich nicht von deinem Fensterplatz ab und starrst weiterhin hinaus ins Dunkle. Du warst ordentlich abgemagert, da du immer noch das Essen verweigerst. Deine Porzellanpuppenhaut war noch bleicher wie sonst und deine grünen Augen verloren von Tag zu Tag mehr ihren Glanz. Ganz wie ein eingesperrtes Tier warst du drauf und dran deine gesamte Hoffnung zu verlieren und dich ganz deinem Schicksal zu fügen. Die unerwartete Berührung seinerseits lässt dich zur Eissäule erstarren, wie jedes Mal, wenn der seine Hände an dich legte. „Du wirst bald meine Frau werden. Zunächst aber, lösche ich das Leben des Prohezeihungskindes aus und dann ist deine Zeit endlich gekommen.“, haucht er schmierig in dein Ohr. „Meine Zeit?“, fragst du entgeistert. „Spürst du nicht, wie sehr wir beide verbunden sind?“, hakt der Meister der dunklen Künste verrucht nach und du spürst die Kälte seines Körpers im Rücken, wie er seinen Leib an deinen presst und dir im Spiegelbild von euch beiden klar zu machen versucht, dass ihr eins seid. Seine Liebkosungen, Hochzeitspläne und Kinderträume warst du mittlerweile gewohnt, auch das Gefühl was dich beschlich, wenn er in deiner Nähe war. Jedes Mal starb ein Teil deines eigenen Willens. Er konnte die Menschen um sich herum einfach grandios manipulieren. Immer noch starr vor Ekel und Angst lässt du alles über dich ergehen, denn du weißt, dass er nicht weiter gehen wird solange Harry noch am Leben war. Das war auch dein Glück. Wieder einmal rettete Harry dein Leben obwohl er keine Ahnung davon hatte.Seine Arme hatte er von hinten um deine Taille gelegt und sein Kinn stützte sich auf deiner Schulter auf. Im Spiegelbild betrachtet wirkt ihr wie ein altes Paar, das nur aus Eis besteht. Dein Gesicht trug deine beste Maske, die du zu bieten hattest. Die Teilnahmslosigkeit. Nach einer schier unendlich andauernden Qual lässt der schwarze Zauberer von dir ab und verschwindet mit einem kalten Kuss auf deinen Scheitel aus dem Zimmer. Bevor er die Türe hinter sich schließt kannst du deine Eltern erblicken, die stolz zu dir herein starren und Malfoy, dessen Gesicht einen seltsam wütenden Ausdruck auf hatte. Auch seine Eltern standen da und betrachteten das Schauspiel stumm.

Das Essen brachte Narzissa Malfoy vorbei, die dir als Einzige vernünftig vorkam. Draco selbst hast du seit dem Vorfall nicht wieder in deinem Zimmer gesehen. „Weißt du mein Junge ist kein böser Mensch. Er steht einfach zu sehr zwischen den Fronten. Eines Tages wirst du verstehen, dass es alles einen Grund hat, warum Menschen sind, wie sie sind.“, verabschiedete sich die Hausbesitzerin und verschwand aus der Türe. Mitten in der Nacht war es bereits, als du immer noch am Fenster saßt und hinaus starrtest. Als Voldemord den Unterschlupf verließ. Was mochte er nur vorhaben? Du betrachtest wie er zusammen mit deinen Eltern im Nichts verschwindet. Stattdessen erscheinen drei finstere Gestalten aus dem Gebüsch, nahe am Wald, der an dem Haus angrenzte. Plötzlich ein Knacken am Türschloss und du springst vom Fensterbrett. „Mach das Licht aus.“, zischt eine dir bekannte Stimme. „Warum sollte ich, damit du über mich herfallen kannst?“, fragst du trotzig. „Bitte hör einmal auf mich.“, knurrt er wieder etwas verärgert. Du fühlst dich zwar nicht wohl bei dem Gedanken ihm zu vertrauen, dennoch machst du, was er verlangte. Er packte dich wieder am Arm und zog dich mit sich. Quer durch die dunklen Gänge des Malfoy Anwesens. Vor einem Raum, indem noch Licht brannte blieb Draco stehen. Er blickte unauffällig hinein und hörte wie sein Vater sich leise mit seiner Mutter unterhielt. Ebenfalls vernahm man von Draußen das Zischen der Schlange Nagnini. Mit einem Mal reißt dich der Junge wieder mit sich. Kurz vor der Haustüre hält er inne und mit zitternden Händen versucht er den richtigen Schlüssel zu finden. „Ganz ruhig, Draco.“, meinst du vorsichtig. Er sieht sich etwas überrascht an. „Lass dich nicht ablenken.“, knurrst du wieder. Dann endlich war der Weg frei. Er blickte sich noch einmal um ob die Luft rein war, dann schob er dich durch die Türe. „Schleiche dich um das Haus herum. Dort werden sie auf dich warten und dich in Sicherheit bringen.“, erklärt er dir. „Komm mit mir.“, forderst du ihn auf, doch er winkt ab. „Ich kann nicht. Ich will nicht wissen, was er dann mit meinen Eltern macht.“, sagt er etwas trocken und verschließt die Türe wieder. Kurz stehst du völlig irritiert vor der verschlossenen Türe ehe du dich besinnst und tust, was Draco dir gesagt hatte. Du rennst so schnell du kannst um das Haus herum und stolperst sogleich in Professor Lupins Arme. „Endlich haben wir dich wieder. Lass uns verschwinden.“, meint der ausgemergelte Kerl schnell und Snape, sowie Tonks treten zu euch. Dann appariert ihr.

Du kannst dich wirklich lange verstecken und die Ordensmitglieder passen gut auf dich auf. Du besuchst zwar Hogwarts nicht mehr und machst erst einmal eine Pause von der Schule. Deine ZAG's hattest du bestanden. Wie auch nicht anders zu erwarten. Was nun aus Draco und seiner Familie geworden war? Was deine Eltern vorhatten? Was Voldemord nach deinem Verschwinden wohl mit den Anderen angestellt hatte? Diese Gedanken spukten wie ein Fluch durch deinen Kopf, wobei dir das doch im Grunde egal sein konnte. Aber warum hatte dir der junge Malfoy geholfen. Das war nicht seine Art. Schon gar nicht dir gegenüber, die in seinen Augen eine Blutverräterin war und das reine Blut der Slytherins nicht verdient hatte. Was auch immer. Draco Malfoy war ein Todesser, ein Verräter und ein Nichts, warum war er dann so viel in deinem Kopf?

Die Nachricht der großen Schlacht ereilte euch und die Ordensmitglieder, sowie alle Weasleys und alle anderen machten sich auf den Weg nach Hogwarts. Du folgst ihnen heimlich, denn dich wollten sie nicht in Gefahr bringen und ließen dich in dem Anwesen der Blacks zurück. Einen neuen Zauberstab hattest du bereits gekauft und warst schon fast da. Du apperierst direkt in den Tropfenden Kessel, wo immer mehr Hexen und Zauberer erschienen. Dann machst du dich eilig auf den Weg nach Hogwarts. Dort tobte bereits die Schlacht in vollem ihrer Ausmaße. Überall zuckten Blitze, schwarze Gestalten fielen über die anderen Zauberer her. Hinter dir vernimmst du ein böses Kichern und du wendest dich um. Deine Mutter. „Da bist du ja, Liebes.“, faucht sie. Du stierst sie böse an. Einerseits bist du nicht in der Lage etwas gegen sie zu unternehmen, aber andererseits hast du es satt unter ihrer Herrschaft zu stehen. Sie war schließlich, zusammen mit deinem Vater, Schuld an deinem Leben. Es wäre nie so unerträglich gewesen, wenn du normal Eltern gehabt hättest. Das erste Mal projektierst du all deinen Hass gegen deine Mutter und als sie dann ihren Zauberstab hebt ist es bei dir völlig vorbei mit dem guten Willen. „Sectusempra.“, brüllt eine Stimme in dir und mit der Stimme in deinem Inneren schießt du den Fluch ab und siehst nur wie das Blut spritzt und deine Mutter auf die Knie sinkt. Du hattest tatsächlich ihren rechten Arm aufgeschlitzt und nun stehst du da und der ungläubige und Schmerz verzehrte Blick deiner Mutter liegt auf dir. Endlich hattest du dich gegen die Frau gewendet, die dir all das Leid angetan hatte. Du bereust nichts, ignorierst sie und rennst weiter. In diesem Moment verstandest du endlich, was dein Kopf dir schon die ganze Zeit versucht hat zu sagen. Nicht du warst die Böse, sondern deine Eltern. Mit diesem Gedanken wurde dir schmerzlich ein großes Missverständnis klar. Nun hattest du ein einziges Ziel in dieser Schlacht. Dein einziger Gedanke gilt dem, an den du vor Monaten nicht einen Gedanken verloren hattest. Auf deinem Weg quer durch Hogwarts sahst du Hermine, Ron und alle Anderen verbittert kämpfen. Du schießt nur einige Flüche ab, um ihnen den Rücken frei zu kämpfen. Dann rennst du weiter, du konntest dich nicht damit aufhalten du musstest ihn finden. Koste es was es wolle. Du rennst raus und plötzlich steht er da. Mit seinen Eltern und ein paar andern Todessern. In der Mitte steht Voldemord und Hagrid, der den toten Harry in den Armen hält. Als Draco dich sieht weiten sich seine Augen. Er sieht ausgemergelt aus, noch schlimmer wie damals in seinem Anwesen. „Der Junge der Überlebte ist tot, weil er sich retten wollte. Wenn ihr euch ergebt dann werde ich euer Leben verschonen.“, ertönt Voldemords Stimme über das Kampfgetümmel, das natürlich sofort erstarb. Draco geht ein paar zögerliche Schritte auf dich zu. Niemand schien es zu bemerkten, doch dann spürst du Narzissas Blick auf dir haften. Er war nicht böswillig, sondern sanft und teilweise vielleicht sogar ein bisschen erleichtert. „Harry.“, hauchst du ungläubig. War es wirklich wahr? War all deine Hoffnung, und nebenbei, die jedes Anderen hier verloren? „Meine Auserwählte kehrt zu mir zurück.“, bemerkt der Lord und winkt dich zu sich. Du bewegst dich nicht von der Stelle stattdessen stellt sich der Malfoy Sprössling zu den Reihen der Guten und starrt seinen Meister an. Deinen Zauberstab hebst du an und signalisierst, dass du nicht freiwillig zu ihm gehen wirst. „Ausgerechnet du wagst es dich gegen dein Geblüt zu stellen? Wegen dir mussten viele ihr Leben lassen. Du hast viele umgebracht.“, herrscht seine Stimme. Dir war nicht klar ob er nun von dir oder von Draco sprach, denn diese Beschreibung galt für euch beide zu gleichen Teilen. Du spürst die Nähe Malfoys an deiner Linken und du weißt, dass du nicht alleine bist. Er hat auf seine Weise dasselbe durchgemacht wie du. Er musste dasselbe Leid erleben, wie du es jeden Tag gespürt hast. Plötzlich lagen tausende Augenpaare auf dir und sie sahen dich argwöhnisch und zutiefst erschüttert an. Sollten sie glauben was sie wollten, denn du warst nicht das, was der dunkle Lord beschrieb! Du wusstest, dass nun der Tag der Entscheidung war. Nie mehr wolltest du weglaufen. Nie mehr wolltest du es verantworten, dass dein Kampf auf den Rücken anderer ausgetragen wurde. Du klammerst dich an deinen Zauberstab und als würdest du die Macht aus ihm herausziehen öffnest du mutig deinen Mund zu einer Erwiderung. „Ich habe nicht einen in meinem Leben getötet. Ich bin nicht für deine Taten verantwortlich, sowie ich auch nicht deine Auserwählte bin. Ich kämpfe auf der Seite, wo ich gerade stehe. Wenn es so sein soll, dann werde ich hier und jetzt meine Adern eröffnen und dein reines Blut im Schlamm vergießen. Dein reines Blut im Schlamm, was für ein passendes Wortspiel. Nun zu meiner Frage! Was ist nun der Unterschied zwischen deinem reinen Blut und dem von Muggelgeborenen? Beides ist rot und wenn es nicht mehr fließt, dann stirbt man.“, drohst du ihm und richtest deinen Zauberstab nun auf deinen Hals. Draco wird kreidebleich, als er das Spektakel betrachtet und wirft irre Blicke zwischen dir und Voldemord hin und her. Seine Hände zittern, das kannst du im Augenwinkel genau sehen. Was ist nur los mit ihm? Vor wenigen Wochen hätte er noch dasselbe mit dir getan, was du gerade versuchst zu tun. Diese Gedanken schiebst du nun behände zur Seite und konzentrierst dich auf deinen Kopf, der dir befiehlt, alles zum Besseren zu wenden. Bis der vermeintliche Meister seinen Schüler erblickt und seine Züge entgleisen. „Du bist keine Unschuld junger Malfoy. Du bist ein Mann in meinen Reihen, so stell dich nicht gegen mich, oder ich werde dich töten. Mir liegt nichts an dir. Absolut gar nichts.“, brüllt der schwarze Zauberer und der Wahnsinn spiegelt sich in seinem Gesicht wieder. Malfoy tritt einen Schritt zurück, dann stellt er sich wieder fest auf den Boden. Er hielt stand. Das Getuschel hinter dir erreicht uneingeschränkte Ausmaße und du hörst eine bekannte Stimme rufen. „Anna-Lyneth. Tu es nicht.“, dir war klar. Es war Hermine. Auch Rons Stimme dringt an deine Ohren, auch wenn du nicht verstehst, was er dir sagen will. „Wenn der Auserwählte der guten Seite durch dich gestorben ist, dann wird ihm die Auserwählte der bösen Seite folgen, das verspreche ich.“, kreischt du und bist drauf und dran deinen letzten Zauberspruch zu verwenden. Das Wort „Sectusempra“ liegt dir schon auf der Zunge, doch plötzlich springt Harry aus Hagrids Armen und ein weiteres Blitzgefecht beginnt. Endlos zieht es sich in die Länge und keine der beiden Seiten scheint die Macht zu erlangen, dann passiert es. Sie schießen ihre Zauber direkt aufeinander ab. „Expelliamus.“, schrie Harry. „Avada Kedavra.“, kam das Echo von Voldemord. Dein Herz zog sich zusammen und du beginnst zu zittern. Dein Zauberstab berührt immer noch deinen Hals. Die Zauber prallten aufeinander, doch dieses Mal gewann Harry die Oberhand und der unverzeihliche Fluch wurde auf Voldemord selbst zurückgeschleudert. Es herrscht absolute Stille und der Rauch schwebt über die Wiese, doch als sich der Staub des Kampfes endlich lichtete ging ein Raunen durch die Menge. Harry hatte tatsächlich gesiegt. Voldemord war endlich tot. Du senkst deine Waffe und starrst dem Geschehenen entgegen. Die Todesser verschwinden ängstlich. Nur einer bleibt, der der die ganze Zeit auf eurer Seite mit euch gekämpft hatte in dieser Schlacht. Draco Malfoy. Er hat den Blick wieder auf dich gerichtet. Während der Rest der Zauberer und Hexen bereits wieder nach Hogwarts ins Schloss zurückkehren und ihre Toten zählten, stehst du erstarrt vor dem blonden Jungen. Dieser steht ebenso erstarrt vor dir. „Mistkerl.“, flüsterst du und grinst. Er kommt nicht daran vorbei, als dass er auch ein flüchtiges Grinsen loswird. „Ein Danke hätte mir auch gereicht.“, erwidert er dir. Das Glück der Zauberwelt war, dass Voldemord nicht einmal die Hand an dich gelegt hatte, denn somit war er und auch sein Erbe nun endgültig von der Welt verschwunden. Du gingst ein Paar Schritte auf den Jungen dir gegenüber zu. Er sieht dich immer noch aufmerksam an. „Ich hab gewusst dass du hinterhältig bist, aber ich entschuldige mich dich einen Feigling genannt zu haben.“, gibst du nach und neigst deinen Kopf vor ihm. „Danke für alles.“, fügst du noch an. Nun kommt er auch ein Paar Schritte auf dich zu. „Ich möchte mich auch für alles was ich gesagt und getan habe entschuldigen. Es war nicht fair.“, gab er zu und senkte ebenfalls reumütig den Kopf. -Klatsch- „Das war noch für die Sache mit dem Todessermal.“ -Klatsch- „Und das weil du mich geküsst hast.“ Er muss unwillkürlich ein wenig lachen. „Du wirst langsam sanfter in deinen Schlägen.“, bemerkt er und du wirst rot. Mittlerweile sind nur noch wenige Zentimeter zwischen dir und deinem Gegenüber. Mit einem Mal zieht er dich an sich und umarmt dich herzlich. „Ich bin froh, dass dir nichts geschehen ist.“, haucht er. Dein Herz macht einen überraschten Satz. Wer hätte mit dieser Wendung gerechnet? Draco Malfoy ein normaler netter Junge. Wie dir klar wurde auch nur ein Opfer seiner Eltern. „Du hast mich gerettet.“, bemerkst du geistreich. „Mir hat mal ein sehr brutales Mädchen gesagt; Das einzige warum es sich lohnt zu kämpfen sind die Menschen, die einem am Herzen liegen.“, schmunzelt er, als er sich wieder von dir löst. „Das brutale Mädchen hätte nie gedacht, dass sich ein Mistkerl diesen Rat merken würde.“, musst du nun auch grinsend zugeben. Wie du dich, nein, wie alle sich in diesem Jungen getäuscht hatten. Ihr wart euch ähnlicher, als du geglaubt hast. Ihr seht euch in die Augen. Einige Minuten lang verbringt ihr so, dann beugt er sich näher an dich heran. Dein Herz beginnt zu rasen, das war es wohl mit den emotionslosen Begegnungen. „Ich habe für den Menschen gekämpft, der mir am Herzen lag, oder noch immer am Herzen liegt. Weißt du. Diese Person ist zwar eine verrückte Irre, wenn man sie nicht kennt, aber eigentlich ist sie sehr verletzt. Sie öffnet sich nicht vor anderen und ihr Lächeln ist bezaubernd. Ihre Augen sind klug und ehrlich und sie ist das Licht, was mich aus meinem schwarzen Loch geführt hat. Auch wenn sie es manchmal mit ihren Hinweisen übertrieb.“, gestand er dir und strich sich über die, erneut, rot gewordene Wange. Du senkst den Blick und bist sogar ein wenig gerührt, dass dein Hass, denn du gegen diesen Jungen gehegt hast sich endlich vollends gelegt hatte. Du bewunderst ihn sogar, weil der das gerade tat. „Ich wollte dir nur die Augen öffnen.“, hauchst du sehr leise. „Bekomme ich eine Ohrfeige, wenn ich dich jetzt küssen würde?“, haucht er an dein Ohr. „Nein, jetzt wäre es perfekt.“, lachst du los. Er zögert kurz. „Was ist los? Traust du meinem Wort nicht?“, hakst du nach. „Nein, dein Lachen habe ich noch nie gehört. Ich wollte es nicht unterbrechen.“, bemerkt er und wieder steigt dir die Röte ins Gesicht. Dann liegen seine Lippen auf den deinen. Dieses Mal hebst du nur die Arme um ihn näher an dich zu drücken und nicht um ihn wieder zu ohrfeigen. Denn das Kribbeln im Bauch kannst du dieses Mal nicht mehr verbergen. Langsam spürst du, wie auch er seine Arme um deinen Körper schlingt und dich eng an sich heran drückt. Dies ist das erste Mal, dass du die Wärme spürst, die du dein ganzes Leben lang vermisst hast. Seine Hand fährt dir über die Wange, ehe sie sich in deinen Haaren vergräbt. Um nichts in der Welt wolltest du diesen Augenblick enden lassen.



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