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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr lieben,

ich hoffe alle sind gut ins neue Jahr angekommen.
Jetzt geht es, nach längerer Pause, endlich wieder weiter.
RamDamm und Kagome0302 wünschen euch viel Spaß beim Lesen
Komplett anzeigen

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Ryuokosaiga

Ryuokosaiga
 

Eigentlich war der Morgen viel zu kühl für einen Trainingskampf. Doch Ena hatte weder ihren Verlobten noch ihren Cousin davon abbringen können und so befanden sich alle welche diesem Trainingskampf zusehen wollten und mussten auf dem östlichen Trainingsgelände.

Es fiel der angehenden Thronfolgerin beider Reiche nicht gerade leicht ruhig zu bleiben. Denn immerhin machte sie sich nicht nur um ihren Verlobten, sondern auch um ihren Cousin Sorgen. War sie doch eine der wenigen die genau wussten was beide vollbringen konnten. Dementsprechend nervös war sie dann auch und schaffte es geradeso ruhig zu bleiben. Aber noch hatte der Kampf nicht begonnen und sie war sich schon jetzt sicher, dass es für ihre Nerven nicht einfach sein würde. Da sie später den Namen von Sesshoumarus Schwert verkünden sollte, war es ihr leider nicht vergönnt bei den Damen zu verweilen. Schweren Herzens hatte sie sich neben InuYasha gesetzt, der es sich natürlich nicht nehmen ließ den beiden zu zusehen.

„Er wird schon auf sich aufpassen, Ena.“, versuchte der Hanyou seine angehende Schwägerin zu beruhigen. „Vertrau ihm einfach, ansonsten kann er nicht richtig kämpfen und das könnte gefährlich werden.“, setzte er noch nach.

„Ich versuche es.“, versprach Ena und schaffte es dann tatsächlich etwas ruhiger nach außen hin zu wirken. Sie konnte nur hoffen, das Sesshoumaru ihr aufmunterndes Lächeln, das er nun bekam, nicht durchschauen würde.

Kagome hatte zwar keine große Lust sich diesen Kampf anzusehen, aber als Familienmitglied hatte sie einfach keine andere Wahl. Da sie sich aber denken konnte, das Ena vollkommen nervös sein würde, gab sie ihr einfach ein paar Baldriantropfen, welche sie für solche Fälle immer dabei hatte.

„Bitte, Ena!“, sagte die junge Frau als sie ein paar Tropfen in einem kleinen Becher getan hatte. „Das ist Baldrian und wirkt beruhigend.“, erklärte die junge Prinzessin aus dem Reich des Westens.

InuYasha sah seine Frau mit einer hochgezogenen Augenbraue an, denn immerhin mochte Ena keine unnützen Medikamente.

„Das ist nett von dir, Kagome. Ausnahmsweise nehme ich dein Angebot an.“, sagte Ena sehr zur Überraschung des Hanyous. Mit einem leichten Lächeln nahm sie den Becher und trank ihn komplett leer. Sie hoffte einfach dass sie dadurch etwas ruhiger wurde. Dennoch wünschte sie sich noch immer im warmen Schloss zu sein, wie einige der Frauen, denen es einfach zu kühl gewesen war. Doch leider war es ihr als Verlobte nicht vergönnt.

Kagome wusste zwar, dass Ena keine Medikamente freiwillig zu sich nahm, aber da Baldrian rein pflanzlich war, bot die Prinzessin ihrer zukünftigen Schwägerin dies einfach an. „Ich weiß was du in diesem Moment durchmachst, Ena.“, sagte Kagome, denn auch sie hatte immer Angst um ihren Mann wenn es hieß, dass dieser kämpfen sollte oder wollte. „Allerdings werde ich dich nicht jedes Mal mit irgendwelchen Mitteln ruhig stellen. Nur bin ich der Meinung, dass du es heute gebrauchen kannst.“, erklärte sich Kagome weiter, da Ena gleich zwei geliebte Menschen auf dem Feld hatte und diese auch noch gegeneinander kämpften.

Die Thronfolgerin sagte zu dem nichts mehr weiter, da nun ihr Vater zu den beiden Gegnern auf das Gelände trat.

„Seid ihr beide bereit?“, wollte der östliche Lord von seinem Neffen und seinem angehenden Schwiegersohn wissen.

Arjun nickte nur und meinte leicht schnippisch: „Sicher Onkel, jetzt sag nicht das ich Angst haben soll.“

Eiliko konnte nur seine Augenbraue in die Höhe ziehen und meinte dann: „Übertreibe es nicht, denn du weißt anscheint wirklich nicht auf was du dich eingelassen hast.“

„Doch, denn immerhin mag ich Ena weiter ärgern.“, konterte Arjun und grinste seine Cousine frech an.

Sesshoumaru stand gelangweilt auf dem Feld. Er konnte es nicht glauben was er da zuhören bekam. Anscheint war Arjun wirklich von allen guten Geistern verlassen. „Gib das Zeichen wann immer dir danach ist, Eiliko.“, sagte der Thronfolger des Westens und des Ostens zu seinem zukünftigen Schwiegervater. Noch immer stand er leicht seitlich zu seinem Gegner und schaute in die Loge, wo Ena saß und sandte ihr einen Luftkuss zu.

„Gut.“, kam es mit einem Nicken von Lord Eiliko und dieser lächelte leicht, als er den Luftkuss sah. „Denkt bitte daran, dass dies nur ein Trainingskampf ist. Also bitte zerlegt mir nicht das Gelände und euch auch nicht.“, meinte der östliche Lord nur und sah dabei von seinem Schwiegersohn zu seinem Neffen. Als er von beiden Seiten ein kurzes verständiges Nicken bekam zog er sich zurück. „Dann legt mal los ihr zwei.“, waren seine Worte, während er sich wieder zur Loge und zu seiner Familie begab.

Ena erwiderte den Kuss nur zu gerne und hoffte inständig, dass man ihr die innere Unruhe nicht anmerken würde. Das freche Grinsen ihres Cousins hatte sie einfach ignoriert. Der wusste doch gar nicht was auf ihn zukam. Sie konnte nur hoffen, dass keiner von beiden über die Stränge schlug wie ihr Vater gebeten hatte.

Nachdem Eiliko gegangen war, lag eine unheimliche Stille über dem Kampfplatz. Denn Arjun versuchte seinen Gegner mit seinen Blicken zu messen. Doch nach wenigen Minuten schon wurde es ihm langweilig.

„Was ist denn?“, kam es gespielt gelangweilt von ihm. „Hat der ach so große Sesshoumaru etwa Angst, dass er sich vor seinem Kuschelwölfchen blamiert?“, höhnte der indische Prinz.

Das Knurren Enas war bis auf den Kampfplatz zu hören. Sie wollte schon rufen, dass sie ihm gleich ein Kuschelwölfchen gibt, doch da wurde ihr mit einer Geste gezeigt, dass sie schweigen sollte. Der Geste leistete sie dann auch unverzüglich folge.

Sesshoumaru hatte natürlich gesehen dass Ena ihm ebenfalls einen Luftkuss zuwarf und hob eine Kralle und machte eine entsprechende Bewegung als ob er den Kuss fangen wollte. Bei Eilikos Worten allerdings konnte er nur leicht schmunzeln.

‚Das wird ein Kinderspiel.‘, waren Sesshoumarus überheblichen Gedanken, doch er bewegte sich nicht als Eiliko das Zeichen zum kämpfen gab. Er würde wie immer abwarten was ein Gegner machen würde, denn das klappte zumindest bei seinen normalen Trainingspartnern immer sehr gut. Allerdings musste er aufpassen, dass er bei Arjuns unhöflichen Worten nicht austickte, denn der Thronfolger der beiden Reiche wusste nur zu genau, dass sein Gegenüber genau auf so eine Reaktion seinerseits hoffte. Als er jedoch das Knurren seiner Verlobten vernahm, hob er nur einmal den Arm, um ihr zu symbolisieren, dass sie sich nicht aufregen durfte und sollte.

„Dein Fehler ist, dass du zu sehr von dir auf andere schließt.“, waren Sesshoumarus Worte. „Ich denke eher, dass du dich vor deinem eigenen Kuschelwölfchen blamierst.“, kam es spitz von dem InuYoukai.

Ena würde sich sehr gerne nicht aufregen, doch das fiel ihr bei dieser Beleidigung ihres Cousins nicht gerade leicht. Doch sie versuchte dem Wunsch ihres Liebsten nachzukommen und ruhig zu bleiben, zumindest nach außen hin. Denn sie wollte nicht das sich Sesshoumaru unnötige Sorgen um sie machen musste.

„Der ist ja schlimmer als ich.“, meinte InuYasha nach der Aktion Arjuns zu Ena. „Ich necke Sess auch sehr gerne beim Training, aber so was würde mir nie über die Lippen kommen.“, meinte er Kopfschüttelnd. Nein, das waren Worte die einen normalen Trainingskampf sehr schnell ausarten lassen konnten.

Eiliko jedoch konnte nur grinsen, als er den westlichen Prinzen hörte. „Nun ja, Sess hat schon Recht. Arjun schließt manchmal wirklich von sich auf andere.“, meinte er und schon war auch wieder die Stimme des indischen Thronfolgers zu hören.

„Das sind ganz schön überhebliche Worte, Sesshoumaru.“, begann er und beschrieb mit seinen Händen einen kleinen Kreis, ehe er sein Schwert zog. Und nur einen kleinen Moment später war ein kleines Grinsen auf Arjuns Gesicht zusehen, als er den Busch hinter Sesshoumaru sah.

„Dann wollen wir mal!“, meinte er daraufhin nur und näherte sich ziemlich schnell dem west-östlichen Thronfolger. Mit einer unbändigen Kraft schlug die Klinge Arjuns gegen Sesshoumarus Klinge.

Auch Kagome konnte nicht glauben, was sie von dem Cousin Enas zu hören bekamen. So etwas ging ihrer Meinung ziemlich unter die Gürtellinie. „Unverschämt!“, war daraufhin die Antwort der westlichen Prinzessin.

Sesshoumaru dagegen stand noch immer sehr gelangweilt da und wartete auf eine Reaktion von seinem Trainingspartner. Als dieser sein Schwert nahm und auf ihn zukam, zog der westlich-östliche Thronfolger in Windeseile sein Schwert und schon konnte man Metall aufeinander krachen hören.

„Nicht schlecht, Arjun, aber nicht gut genug.“, sagte der Thronfolger und verlagerte das Gewicht so das Arjun nach hinten stolperte.

Arjun hatte irgendwie schon mit so einer Reaktion des Thronfolgers gerechnet, aber dennoch überraschte ihn die Kraft, welche in diesem Angriff lag. Mit einem frechen Grinsen fing er den eigenen Fall ab. Zwar hatte er etwas gestrauchelt, aber nicht umsonst gehörte er in seinem Land zu den stärksten Youkai. So kam es das er sein Gegenüber nun frech angrinste.

„Das kann ich nur zurück geben.“, konterte Arjun und bereitete sich auf den nächsten Angriff Sesshoumarus vor.

InuYasha konnte nur leicht lächeln, als er die Vorgänge auf dem Trainingsplatz sah. „Da scheint Sess einen ebenbürtigen Gegner gefunden zu haben.“, meinte er leise zu seinem Vater. „Aber dennoch wird Arjun Sess nicht das Wasser reichen können.“, setzte er noch zuversichtlich nach.

„Dein Wort in Kamis Gehörgang, Yasha.“, meinte daraufhin Ena ziemlich angespannt, denn sie wusste das auch Arjun über eine gewisse Naturmagie verfügte.

Sesshoumaru grinste ebenfalls als er die Worte Arjuns hörte und er musste zugeben, dass er den Cousin von Ena dramatisch unterschätzt hatte. Aber dennoch wusste er, dass der Kampf sehr spannend werden würde.

„Endlich mal wieder einen würdiger Gegner.“, sagte er zu Arjun, denn neben InuYasha und dem Inu no Taishou gab es nicht viele Youkai, welche es mit ihm Sesshoumaru aufnehmen konnte. Aber dennoch musste er zugeben, dass Arjun eine Menge Potential besaß. „Lass uns weiter machen.“, sagte er und nun freute er sich regelrecht auf den ihm bevorstehenden Kampf. Allerdings wusste der östlich-westliche Thronfolger nicht, ob der Kampfplatz seines zukünftigen Schwiegervaters wirklich heil bleiben würde.f

Der Taishou sah gebannt auf den Kampfplatz und er fand, dass sein ältester Sohn das viel zu leicht nahm, denn der Lord der westlichen Ländereien hatte schon längst gespürt, dass Arjun sein Youki unterdrückt hatte, dass der Youkai aus Indien sich nicht in die Karten gucken lassen wollte.

„Sess wird sich anstrengen müssen, wenn er Arjun besiegen will.“, waren seine Worte und das so laut, dass auch Ena es hörte. „Dein Cousin ist ein interessanter Youkai, Ena.“, setzte er noch hinterher.

„Ja, das ist er und Sess hätte meine Warnung vielleicht nicht so einfach in den Wind schlagen sollen.“, meinte sie und dachte mit Wehmut an den kleinen Disput nach dem aufstehen. „Er ist der festen Meinung, dass keiner außer Euch und Yasha ihn besiegen könnte.“, setzte sie noch erklärend hinterher.

Kagome konnte gar nicht glauben was sie da zu hören bekam. Das war ziemlich untypisch für den Thronfolger. „Wie kann man nur so überheblich sein?“, fragte sie einfach mal bei ihrer Familie nach, sah dabei aber ihren Mann an, der nie so überheblich reagieren würde. Nein, er nahm jeden Gegner ernst und auch wenn dieser versuchte den Kämpfen aus dem Weg zu gehen, wusste sie dass ihr Mann nur so hart trainierte um sie und den Nachwuchs, welcher sich hoffentlich schon sehr bald einstellte, zu beschützen.

InuYasha konnte nur grinsen, als er die Worte seiner Frau hörte. „Süße, du vergisst, das Sess mich auch lange nicht als würdigen Gegner angesehen hat.“, meinte InuYasha seine Frau an frühere Zeiten zu erinnern. „Auch hat er in fast keinem Youkai einen Gegner gesehen, einzig Vater hielt er für einen würdigen Gegner.“, setzte er noch nach.

Ena bekam große Augen, als sie die Worte ihres Schwagers hörte. Sie wusste ja, dass er manchmal sehr von sich eingenommen sein konnte. Aber dass ihr Verlobter so lebensmüde war, wusste sie nicht. „Ist Sess denn vollkommen lebensmüde?“, fragte sie mehr sich selber, als irgendwen anders. Das gab es doch einfach nicht, dass er so drauf war.

Kagome drehte nur mit den Augen, als sie die Worte ihres Ehemannes vernahm. „Das durfte er auch mit seinem linken Arm bezahlen und wenn ihn Tenseiga nicht beschützt hätte, dann wäre er schon nicht mehr am Leben.“, bei ihren letzten Worten bekam die junge Prinzessin eine richtige Gänsehaut. „Ich bin nur froh, dass du jeden Gegner ernst nimmst.“, setzte sie hinterher und konnte es sich nicht verkneifen sich leicht an ihren Mann anzulehnen.

Der Taishou hatte dieser Unterhaltung nur gelauscht, aber bei den Worten Enas, konnte er nicht anders als sie freundlich anzulächeln und ihre Hand zu greifen.

„Sesshoumaru ist nicht lebensmüde, sondern nur sehr selbstsicher. Vielleicht zu selbstsicher.“, begann der Taishou zu erklären. „Er muss es erst noch begreifen was es heißt nur noch zu kämpfen, um dich zu beschützen. Yasha und ich ziehen das Schwert wirklich nur um das zu beschützen was wir aus vollem Herzen lieben. Sesshoumaru liebt es einfach viel zu sehr zu kämpfen und sich zu beweisen. Aber ich denke, dass wird sich bei ihm legen, wenn ihr verheiratet seid.“, erklärte er weiter. Das Wort Nachwuchs ließ er lieber weg, da er Ena auf keinen Fall unter Druck setzten wollte. Das lag ihm fern, denn er wollte sie eher beruhigen.

Ena konnte sich das nicht wirklich denken, denn immerhin war es das Naturell ihres Liebsten. Aber sie wollte sich in dieser Hinsicht gerne überraschen lassen. „Das werden wir dann ja sehen, wenn es soweit ist.“, meinte Ena nur, denn nun wurde ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Kampfplatz gelenkt.

Der Taishou hoffte innerlich auch, dass er Recht behalten würde, glaubte dies aber selbst nicht, was er gesagt hatte. Aber nun sah auch er wieder auf das Geschehen auf dem Kampffeld, denn es wurde wieder interessant.

Auf dem besagten Kampffeld standen sich die beiden Kontrahenten noch immer gegenüber und beäugten sich gegenseitig. Aber komischerweise war es Sesshoumaru, der nun seinen Angriff machte. Mit einer Handbewegung ließ er sein Schwert vorschnellen und dadurch war der Klang von aufeinander prallendem Metall zu vernehmen.

„Lass uns dafür Sorgen, dass unsere Zuschauer Spaß haben.“, sagte der Thronfolger und übte Druck auf das Schwert auf, um die gekreuzten Waffen näher zu Arjun zu drücken.

Arjun konnte gerade noch so den Schlag seines Gegenübers abfangen. „Sicher!“, meinte er nur und übte nun seinerseits Druck auf sein Schwert aus, um den Thronfolger von sich zu stoßen, denn die Klingen näherten sich immer mehr seinem Hals. Doch es war nicht einfach diese Klingen zu lösen, da es ein pures Kräfte messen war.

Sesshoumaru konnte nur lächeln, als er spürte wie Arjun Druck auf seine Klinge ausübte. „Na, was ist denn?“, fragte der Thronfolger des Westens und des Ostens. „Du willst doch nicht sagen, dass du schon mit deinen Kräften am Ende bist. Das würde mich enttäuschen.“, setzte er leicht spöttisch hinterher, aber er übte keinen weiteren Druck mehr aus, da er Arjun ja nicht töten wollte.

„Ich bin nicht mit meinen Kräften am Ende. Aber ich möchte nicht das Ena sich bei mir beklagt, wenn du verletzt bist.“, meinte Arjun ebenso überheblich und nutzte seine Chance, das Sesshoumaru den Druck veränderte und beförderte so den Thronfolger mit einem fiesen und doch erfolgreichen Trick auf den Boden. Er fegte einfach dem Thronfolger die Beine mit Hilfe einiger Ranken weg.

„Und was nun?“, fragte Arjun, dann grinsend.

„Dann wäre… wahhhh!“, konnte man nur vom Thronfolger hören, denn mitten im Satz hatte es ihn doch tatsächlich von den Füßen gefegt. „Hey, das war gemein und hinterhältig.“, war alles, was Sesshoumaru sagen konnte. Er machte eine Fußbewegung und schon war es Arjun, der auf dem harten Boden lag. „Nun sind wir Quitt.“, kam es grinsend von Sesshoumaru, nachdem er nun vorn übergebeugt vor Arjun stand.

„Na warte!“, konterte nun Arjun und sah dem Thronfolger fest in die Augen. Während er ihn so mit seinem Blick fixierte, schaffte er es sich unter dem Gegner wegzurollen und einige Meter entfernt wieder auf die Beine zu kommen.

Dann konzentrierte er sich auf die Umgebung und rief einige Ranken zu Hilfe, welche er in einem Sturm auf den Thronfolger losließ, um ihn von sich fernzuhalten.

Ena spürte das Arjun die Natur zu Hilfe holte und war daher auch nicht überrascht, als sie die Ranken sah. Alles in ihr wollte nur noch Sesshoumaru helfen, doch sie konnte von hier nicht viel machen, da ihr dazu noch die nötige Kraft fehlte. Mit einem bitteren Knurren besah sie sich die Szene. Sie konnte nur hoffen, das Totosai wirklich das gemacht hatte, was er sollte.

„Worauf soll ich warten?“, fragte Sesshoumaru bei Arjun nach. „Auf den nächsten Frühling?“, kam es überheblich, war dann aber verwundert, als Arjun von ihm wegrollte. Als er die Ranken auf sich zuschießen sah, konnte er nur leicht seufzen. Dies war wohl die liebste Fesselmethode der Wolfsfamilie.

„Schatz!“, brüllte Sesshoumaru einfach mal so zu der Loge herauf, wo Ena saß. „Arjun hat nicht vor aus mir eine Lebenspflanze zu machen, oder?“, fragte er einfach mal nach, denn er war nicht scharf darauf mit einem Mann verlobt zu sein.

„Nein, das geht nicht mehr.“, rief Ena zurück, als sie die Frage ihres Verlobten hörte und begann zulachen, denn das Gesicht ihres Liebsten verleitete sie einfach dazu. Doch da waren die Ranken schon bedrohlich nahe und wurden nicht zu Fesseln, sondern zu Sperren. „Pass auf!“, konnte Ena gerade noch rufen, während Arjun nur frech lachte.

Ein dicker fetter Stein fiel Sesshoumaru vom Herzen, als er die Worte seiner Verlobten hörte. Aber bei ihrer Warnung, konnte er nur leicht aufschreien. Mit einer Handbewegung schaffte er es sich irgendwie von den Ranken zu befreien und die Sperren zu vernichten.

„Sag mal, bist du irre?“, fragte er einfach mal bei Arjun nach. Bei normalen Gegnern wäre er natürlich viel aufmerksamer gewesen als bei Arjun, da er nicht damit rechnete, dass der Cousin von Ena aufs Äußerste gehen würde, aber nun würde er Arjun als realen Gegner ansehen, aber noch immer im Hinterstübchen behaltend, dass er diesen nicht töten durfte.

„Jetzt zeig ich dir meine wahre Natur. Du wolltest es ja nicht anders haben." Sesshoumaru hielt nun sein Schwert vor sich und glaubte nicht, was er da zu sehen bekam. Die Klinge war nicht mehr gerade, sondern wellenförmig. Auch die Farbe des Schwertes hatte sich in ein eisblau mit schwarzen Streifen verwandelt. Es vibrierte leicht in der Hand des Thronfolgers und strahlte eine warme und vertraute Aura aus.
 

Oben auf der Tribüne hielt Ena ihre Hände vor Schreck vors Gesicht, sie konnte einfach nicht hinsehen, doch dann spürte sie eine Veränderung in der Nähe ihres Liebsten und war gezwungen hinzusehen. Sie staunte nicht schlecht, als sie das Schwert sah. „Wow!“, entfleuchte es ihr ehrfurchtsvoll, denn sie hätte nicht gedacht, dass er so etwas aus ihrer Beigabe geschaffen hatte.

So wie Ena erging es aber auch Kagome. Auch sie konnte nicht hinsehen. Sie hielt sich die Hand vor ihre Augen und wartete darauf, dass ihr jemand sagte, dass Sesshoumaru den Angriff gut überstanden hatte.

„Sess geht es gut, Süße!“, sagte InuYasha als er Kagomes Reaktion sah. „Das ist ein Klasse Schwert.“, setzte er noch nach und verfolgte das weitere Geschehen.

Kagome linste bei den Worten InuYasha über ihre Finger. „Kami sei dank!“, kam es erleichtert über die Lippen der westlichen Prinzessin. Oh, wie hasste sie es bei solchen Veranstaltungen zugegen sein zu müssen und sie war sehr froh, dass ihr Mann ihr solche Anblicke ersparte. Sicher, auch er trainierte und er hatte Übungskämpfe, aber nie würde er sie offiziell machen so wie es Sesshoumaru und Arjun gerade taten.
 

Unten auf dem Kampffeld starrte Sesshoumaru auf sein Schwert und musste es erst einmal genau in Augenschein nehmen. „Du bist wunderschön.“, sagte er vollkommen ehrfürchtig zu dem Schwert. Er spürte die Aura Enas in diesem Schwert. „Dann lass uns mal sehen was du kannst.“, meinte er zu dem Schwert und wartete auf Arjuns nächste Naturangriffe. „Na los, greif mich an!“, forderte er Arjun nun etwas kampfeslustiger auf.

Das war eine Aufforderung, die man Arjun nicht zweimal geben musste. Deswegen rief dieser auch ohne mit der Wimper zu zucken die nächste Welle Rankenspeere, welche er noch mit einer Welle rasiermesserscharfer Blätter verstärkte und auf den Thronfolger zu schickte.

Sesshoumaru stand mit dem Schwert in der Hand und wartete auf den nächsten Angriff, welcher auf ihn zukam. Er nahm das Schwert und schwang das einmal und schon waren alle Speere weg und beim zweiten Schwung auch alle rasiermesserscharfen Blätter. „Noch mehr, Arjun, noch mehr!“, sagte Sesshoumaru, denn er schien nicht zu bemerken, dass sie gerade dabei waren das halbe Kampfgelände zu zerlegen.

Und Arjun tat Sesshoumaru diesen Gefallen. Seine Attacken wurden immer stärker und heftiger, so dass schon bald die Tribüne geleert wurde und nur noch Enas Familie zugegen war.

Sesshoumaru war so fasziniert von der Kraft des Schwertes, dass er gar nicht mitbekommen hatte, dass er schon sämtliche Sitzplätze des Kampfarena zerstört hatte. Denn er wehrte immer und immer wieder die Angriffe von Arjun ab.

„Sess, nein!“, kam es nun panisch von Kagome, denn der nachfolgende Angriff kam genau auf die Tribüne, auf welche die königliche Familie saß, zu.

„Es reicht!“, war nun die Stimme des Inu no Taishous zu hören und nun zog er sein Schwert, um den Angriff seines ältesten Sohnes abzuwehren. „Wollt ihr uns umbringen, oder was?“, schimpfte er nun weiter.

Doch nun zog auch InuYasha sein Tessaiga und unterstützte seinen Vater. Aber die Angriffe hörten einfach nicht auf. Wieder rasten die Attacken aufeinander zu.

„Bringt bitte die anderen in Sicherheit.“, sagte nun Eiliko und bedeutete InuYasha sich um die anderen zu kümmern.

Der Hanyou nickte und hielt sein Tessaiga schützend vor sich, während er hinter sich seine Frau und die anderen hatte. So gingen sie in Richtung Garten, wo sie auf die anderen warteten.

„Wenn ich um etwas Schutz bitten dürfte, Taishou.“, meinte Eiliko und hoffte, dass der Taishou ihm und seiner Familie den Rücken frei hielt. Dann wandte er sich an seine Frau und Tochter. „Etsu du wirst die beiden durch eine magische Hecke trennen. Ena du wirst dich um Sess kümmern, während ich Arjun versuche zu beruhigen. Denn beide scheinen in eine Art Kampfrausch verfallen zu sein.“, erklärte der östliche Lord. Denn anders konnte er sich diese Aktionen nicht erklären, denn keiner der beiden würde unschuldige mit hineinziehen oder gar ihre eigenen Familien.

„Gut!“, sagten beide östlichen Frauen und so entstand zwischen den beiden Kontrahenten wie aus Geisterhand eine magische Hecke, die noch zusätzlich von Taishakuten unterstützt wurde, damit sie den beiden auch standhalten würde.

Während Ena sich, wie zuvor abgesprochen, Sesshoumaru vorsichtig näherte und seine Füße erst einmal mit Wurzeln fesselte. Sie hoffte ihn damit an Ort und Stelle zu halten, doch da hatte sie die Rechnung ohne den im Kampfrausch gefangenen Youkai gemacht. Was auch kein Wunder war, da sie noch nie in so einer Situation hatte handeln müssen. Für sie war das hier gerade absolutes Neuland und sie hoffte das es nicht in einem Desaster enden würde, weil sie vielleicht falsch reagieren würde.

Kagome stand hinter ihrem Mann und war unglaublich froh von ihm Schutz zu bekommen, denn wie die Dinge nun einmal lagen, war sie unbewaffnet und konnte nicht helfen. Hätte sie Shito oder ihren Bogen bei sich, so hätte sie eingreifen können, aber eine Dame führte nun einmal keine Waffe mit sich herum und so kam es, dass sich Shito sicher verstaut in ihrem Gästegemach befand.

Als es hieß, dass ihr Mann sich um die Gäste kümmern sollte, beschloss sie ihm die Bürde abzunehmen. „Gib uns weiter Schutz und ich sorge dafür, dass die anderen Gäste geordnet den Ort verlassen.“, schlug sie ihrem Mann vor und schon richtete sie die Worte an die übrigen Gäste in der Loge.

„Mein Mann gibt uns Schutz, also nicht in Panik verfallen. Geordnet den Ort verlassen.“, erklärte sie und hakte sich bei ihrer Schwiegermama ein.
 

Sesshoumaru bekam gar nicht mit, dass seine Angriffe immer wieder von anderen abgewehrt wurden, aber als er die Hecke plötzlich vor sich sah, begann er zu knurren wie nichts Gutes. Das fand er nicht so schön.

Seine Alarmglocken begannen aber zu läuten, als er spürte wie sich Ranken um seine Knöchel schmiegen wollten. Er wich diesen mit einem Sprung aus und wandte sich dann der Person vor sich zu. „Ich warn dich, keinen Schritt weiter!“, sagte er. Er befand sich so im Rausch, dass er gar nicht mitbekam, dass es sich um Ena handelte, die mit ihm sprach. Für ihn war das nur ein weiterer Gegner, den es zu beseitigen galt in diesem Moment.

Ena seufzte, das war dann also erst einmal nichts. Sie musste versuchen auszublenden, dass hinter der Hecke Arjun mit ihrem Vater rang. Um ihre Gedanken wieder klarer zu bekommen, doch das war nicht einfach und schon gar nicht wenn man mehr oder weniger mit einem Schwert bedroht wurde. Da ihr in diesem Moment nichts weiter einfiel versuchte sie erneut ihren Verlobten mit den Wurzeln zu fangen und dann setzte sie einige Ranken gegen seine Hände ein. Dabei näherte sie sich ihm langsam und versuchte ein Gespräch mit ihm aufzubauen.

„Es bringt nichts, wenn du gegen die Luft kämpfst, Fluffy.“, versuchte Ena ihn zu erreichen.

Immer wieder versuchte er Enas Attacken, wie er ihre Versuche ihn zu bändigen fand, auszuweichen. Dabei versuchte Sesshoumaru auch das Schwert gegen sie zu nutzen, aber das funktionierte nicht. Das Schwert in seiner Hand reagierte einfach nicht und dann plötzlich hatte sie ihn an den Armen gepackt. Er versuchte sich zu lösen, aber auch das ging nicht.

„Lass mich los!“, polterte Sesshoumaru, noch immer vollkommen berauscht von der Kampfeslust und nicht erkennend wen er da vor sich hatte.

„Nein, das werde ich in deinem momentanen Zustand nicht.“, erwiderte Ena und zog ihn mit Hilfe der Ranken auf den Boden zurück, wo sie seine Beine mit Wurzeln zu fixieren versuchte.

Erneut war ein Knurren zu vernehmen. Das konnte doch nicht wahr sein. Was erlaubte sich dieses Weibsbild eigentlich? Was war sie denn schon, eine einfache Frau und mehr nicht.

„Wage es nicht!“, schrie der Thronfolger, als Ena versuchte seine Beine zu fesseln. Er nahm seine ganze Kraft und befreite sich von den Ranken, welche seine Hände fesselten, aber schon bald waren seine Hände erneut gefesselt.

„Fällt dir nichts besseres ein?“, fragte er und versuchte sich erneut zu befreien, aber das schaffte er dann doch nicht mehr aus welchem Grund auch immer.

Ena hatte wahrlich mit der unbändigen Kraft ihres Gegenübers zu kämpfen. Immer mehr ihres Youkis musste sie mit einbinden und so kam es, dass sie ihn dann letzten Endes bewegungsunfähig bekam.

„So wie es ausschaut habe ich nun doch gewonnen.“, meinte sie dann nur und kam ihm immer näher. „Ich hoffe dass ich so etwas nicht bei jedem Übungskampf machen muss. Denn dann müsste ich Ryuokosaiga, dass mich eigentlich beschützen soll vernichten und das wäre schade.“, erklärte Ena und sah dabei dem InuYoukai fest in die Augen. Das sie sich eventuell selbst schaden könnte war ihr gerade mehr als nur egal. Oder vielmehr dachte sie gar nicht über irgendwelche körperlichen Folgen für sich selbst nach.

Sesshoumaru kämpfte immer weiter gegen diese Ranken an, aber irgendwann war er machtlos, denn es waren einfach zu viele von diesen Dingern. „Du irres Weib!“, kreischte er und aktivierte sein volles Youki. Er hatte wohl vernommen, dass sein Gegner das Schwert vernichten wollte und das konnte er nicht zulassen. „Wag es ja nicht, die Hand gegen dieses Schwert zu erheben.“, schrie er und machte einen Halbkreis, wollte einige Ranken dadurch entstehen lassen, aber es passierte rein gar nichts. Höchstens ein bisschen Wind kam auf, das war aber das Einzige, was da in diesem Moment passierte. „Oh, warum geht das denn nicht?“, fragte er sich, steckte das Schwert weg und griff Ena mit seinen Krallen an, denn nun wollte er töten und zerstören. Hätte er in diesem Moment nur einen Funken seines normalen Verstandes gehabt, dann wäre ihm bewusst geworden, warum das Schwert nicht reagiert hatte. Doch so blieb ihm das verschlossen.

Ena konnte im ersten Moment gar nicht so schnell regieren, wie Sesshoumaru seine Vorgehensweise änderte. Mit einem erschrockenen Schrei wich sie nach hinten aus und reaktivierte nun ihrerseits das volle Youki, um sich mit einem schützenden Schild aus Efeuranken gegen ihn zu verteidigen. Das sie so erschrocken war, lag einfach daran, dass er sie noch nie wirklich angegriffen hatte. Ja, spielerisch früher als sie kleiner waren, um sie einwenig zu trainieren, aber sonst nie. Doch auf all das konnte sie in diesem Moment nicht zurückgreifen, da sie noch immer wusste dass es ihr Verlobter war, der sie gerade angriff. Sie wollte ihn nicht verletzten, wenn es sich vermeiden ließ.

Ein Seufzen war zu hören, als Sesshoumaru nun das Schild aus Efeu ihn von seinem Feind trennte. „Hast du nichts anderes zu bieten, als immer nur diese Naturscheiße?“, fragte er dann. „Ich hasse das ganze Grünzeug.“, und mit diesen Worten zerstörte er ihren Schutzschild und stand nun vor Ena. Der InuYoukai packte sie am Arm und sah sie kampflüstern an. „Was nun, du Irre?“, wollte er wissen und merkte dabei gar nicht, dass er in sein altes Muster zurückfiel und alles und jeden als unterwürfig empfand.

Nun reichte es Ena, denn seine Worte hatten sie innerlich verletzt. Er hasste also das ganze Grünzeug? Nun gut wenn dem so war, warum sollte sie ihm noch etwas entgegen setzen? Warum sollte sie noch kämpfen? Für einen Moment war sie wieder in Zweifeln gefangen, doch als er sie eine Irre nannte tickte es bei Ena aus. Mit einem unbändigen Knurren versuchte sie sich aus seinem Griff zu befreien, doch sie kam einfach nicht los, da der Griff von ihm einfach zu fest war. Aber sie musste es irgendwie schaffen, dass er bemerkte wer sie war. Aber ob es verbal reichen würde? Sie konnte es zumindest noch einmal versuchen.

„Lass mich bitte los, Fluffy-Schatz.“, bettelte Ena unter Schmerzen, welche sie nicht mehr länger unterdrücken konnte, da ihr Youki nun auch immer mehr begann zu schwinden. „Merkst du nicht, dass die Natur und ich leiden?“, wollte sie dann wissen. „Willst du das deine Tochter unter meinem Verlust leidet?“, das letzte kam mehr in einem Flüsterton, da zu Beginn ihrer Worte der Griff noch fester wurde.

Sesshoumaru war blind und taub. Er sah weder die Tränen noch war er empfänglich für die Worte Enas. Ganz im Gegenteil, sie stachelten ihn noch mehr an und sein Griff wurde immer fester und sein Gift trat hervor. „Ich und eine Tochter!“, sagte er spöttisch. „Mädchen sind zu nichts zu gebrauchen. Glaubst du sie würde noch leben, wenn ich tatsächlich eine hätte? Nein, im nächsten Fluss tät ich sie ertränken.“, setzte er hinterher. „Frauen sind nur dafür da, um uns Männer zu befriedigen, wenn wir es wollen. Du wirst die Ehre haben mich heute zu befriedigen.“, mit diesen Worten knallte er Ena an die nächst liegende Wand und presste sie mit seinem Körper dagegen.

Die Schmerzen, welche sein Gift in der Wunde hinterließen, waren für Ena die Hölle. Aber noch schlimmer waren seine Worte und für einen Sekundenbruchteil war sie wie paralysiert. Doch als sie gegen die Wand knallte, japste sie für einen Moment nach Luft. Es kostete sie eine Menge Youki und Willenskraft wach zu bleiben und nicht ohnmächtig zu werden.

„Schön zu wissen, das Rin und ich dir nichts bedeuten.“, sagte Ena und nun brach ihre Stimme. „Dann ist es ja gut, dass ich einen Tag nach unserer Verlobung dein wahres Gesicht kennenlerne, Sesshoumaru.“, sagte Ena und schaffte es dann doch ihre linke Hand frei zu bekommen. Dies nutzte Ena und verpasste dem InuYoukai mit ihren letzten Kräften eine ihm nur zu bekannte Ohrfeige. Dabei blitze der Verlobungsring im Licht der Sonne.

Sesshoumaru sagte nichts zu den Worten Enas, aber als er die Ohrfeige bekam knurrte er wie nichts Gutes und griff dann nach ihrem Gesicht, und zwar so, dass sie ihn ansehen musste. Sein Griff war hart und unbändig. „Du Miststück machst das nicht noch einmal!“, waren seine Worte und dann presste er seine Lippen hart auf die von Ena und mit einem Mal durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Diese Weichheit ihrer Lippen, diese Süße kannte er nur zu gut. Mit einem Schlag lockerten sich seine festen Griffe und er umschlang ganz vorsichtig ihren zierlichen Körper. „Verzeih mir, mein Schatz!“, sagte er nachdem er den kurzen Kuss unterbrochen hatte.

Doch diese Worte kamen schon nicht mehr bei Ena an. Sie hatte zwar noch den Kuss mitbekommen und in einem letzten Versuch all ihre Liebe in diese Berührung gelegt. Aber noch bevor Sesshoumaru registriert hatte wen er in den Armen hielt, war die für sie erlösende Dunkelheit gekommen. So kam es das Ena nicht erfuhr ob er sie erkannt hatte. Das sie nicht auf den Boden rutschte verdankte sie einzig der Position, in der sie sich befanden.

Sesshoumaru bemerkte sehr schnell, dass Ena ohnmächtig geworden war und hob sie auf seine Arme. In Windeseile brachte er sie ins Schloss und zu den Ärzten, denn er wollte Gewissheit haben, dass sie ‚nur‘ bewusstlos war.
 

Während dieser Zeit fand auf der anderen Seite der Hecke ebenfalls ein Kampf statt, aber da ging es Natur gegen Natur. „Na los, besieg mich, wenn du kannst!“, war eine männliche Stimme zu vernehmen und dieser junge Youkai ließ immer wieder Rankenspeere auf seinen Gegner zu schnellen.

„Arjun, du müsstest doch wissen, dass du damit nicht gegen mich ankommst.“, sagte Eiliko und hatte die Rankenspeere mit einer Handbewegung umgelenkt und nun richteten sie sich gegen den jungen Youkai.

Arjun ärgerte sich richtig, als er die Worte des älteren Youkais vernahm und noch mehr, dass seine, Speere auch noch zurückkamen. „Oh man, das ist nicht fair!“, meckerte er herum und ließ nun die Rasiermesserscharfen Blätter auf die Speere prallen und er hoffte, dass einige auch seinen Gegner erwischten. „Ha, komm damit mal klar!“, kam es dann von dem Youkai.

Eiliko konnte nur mit dem Kopf schütteln. Anscheint hatte sein Neffe alles verlernt was er ihm in Sachen Strategie beigebracht hatte. Mit einem leisen Seufzer wehrte er auch diese Attacke ab und nun war es Arjun der in einem Hagel von Rasiermesserscharfen Blättern verschwand. Aber der östliche Lord nutzte den Schutz dieses Hagels und war mit einem Satz bei seinem Neffen und holte mit voller Wucht zum Schlag in die Magengrube aus. Der Schlag war so heftig, dass es den indischen Prinzen von den Beinen fegte.

Der indische Prinz hob die Hände über seinen Kopf, um sich vor dem Hagel zu schützen. „Das ist so…uff!“, war alles was man von Arjun hören konnte, denn nun hatte er echt eine zu sitzen gehabt und dann sackte er ohnmächtig zusammen.

„Das ist die gerechte Strafe für das verwüstete Feld.“, meinte Eiliko nur und nickte dann Etsu zu, dass sie die Hecke sinken lassen konnte.

„Oh, die beiden sind auch schon fertig.“, meinte Etsu als sie zu ihrem Gatten trat. Dieser nahm gerade seinen Neffen auf die Schulter und brachte ihn so ins Schloss.

Ihnen schlossen sich der Taishou und der Rest der Gäste an, welche noch in der Nähe geblieben waren, um eventuell eingreifen zu können, wenn es nötig wurde.

Natürlich hörte Arjun das nicht mehr und er bekam auch nicht mit, dass er getragen wurde wie ein Kartoffelsack.
 

Sesshoumaru befand sich mit den Ärzten noch immer im Krankentrakt und fragte sich warum das mit der Untersuchung so lange dauerte. „Wie schwer ist sie verletzt und wann wird sie wieder aufwachen?“, fragte er dann bei den Ärzten nach.

„Mylady hat ein paar Blessuren davon getragen, die nicht so schlimm sind. Was uns Sorge macht ist der hohe Verlust ihres Youkis. Mylady wird noch eine ganze Weile schlafen.“, stellte der Arzt die Diagnose und versorgte die Wunden weiter.

Sesshoumaru stand wie gelähmt da. Da hatte er ja was angerichtet und er wusste auch nicht ob Ena ihm jemals verzeihen würde was er getan und gesagt hatte. Er konnte sich noch genau daran erinnern. Und das waren eine Menge Gemeinheiten, die sie da hatte hören müssen.
 

Eigentlich hatte die westlich-östliche Thronfolgerin keinen Bedarf an irgendwelcher Gesellschaft. Ihr war im Moment einfach nicht danach, vor allem nicht nach ihrer momentanen Gesellschaft, denn das was am Morgen passiert war, ließ sie immer noch nicht los.

Seit sie wach war hatte sie mit ihrer momentanen Begleitung nicht ein Wort gewechselt. Auch hatte sie ihren Vater gebeten sie von der Pflicht der Namensverkündung zu entbinden. Doch dieser hatte ihr nur zu deutlich gesagt, dass es ihre Pflicht sei und sie dieser nachkommen müsste. Nun war sie genau auf dem Weg zu dieser bekloppten Verkündung.

Während Ena ohnmächtig war, musste Sesshoumaru notgedrungen von ihrer Seite weichen, denn es war nun einmal seine Pflicht gewesen. Des Weiteren durfte er sich einen ordentlichen Einlauf von seinen Vater und von Taishakuten abholen und das war schlimmer als Ena so hilflos zu sehen, denn ihm wurde vor Augen geführt welchen seelischen Schaden er damit bei Ena angerichtet hatte.

Erst als Ena aufgewacht war, durfte er wieder zu ihr, aber zu seinem Entsetzen, sprach sie kein einziges Wort mit ihm, ging ihm nur aus dem Weg. Der mit Schuldgefühlen geplagte Thronfolger kam nicht einmal dazu auch nur ein Wort der Entschuldigung zu sagen und so gingen sie nun gemeinsam zu dieser Verkündung ohne dass die beiden sich auch nur ansatzweise ausgesprochen hatten.
 

„Ob Ena und Sesshoumaru noch die Möglichkeit hatten sich zu unterhalten?“, fragte Kagome mehr sich als ihren Mann, denn sie ahnte, dass Ena eventuell sauer auf ihren Schwager sein könnte.

„Nein ich denke nicht!“, sagte InuYasha daraufhin zu seiner Frau. „Sieh dir die beiden einfach mal an, dann weißt du was ich meine.“, setzte er noch nach. „Vielleicht solltest du mal dein Glück versuchen und Ena die Situation erklären, denn es ist in dem Moment bei Sess genauso gewesen wie bei mir wenn ich zum Youkai werde.“, erklärte er seiner Frau.

Wieder war einmal ein Seufzen von Kagome zu hören. In dieser Hinsicht war Ena einfach ein absoluter Dickkopf. „Sie müsste doch spüren wie sehr Sesshoumaru sie liebt.“, sagte sie zu ihrem Mann. „Irgendwie hab ich das Gefühl dass es ständig nach ihrem Kopf gehen muss und wenn das nicht so ist, dann ist sie bockig.“, setzte sie hinterher. Dennoch würde sie wohl mit Ena reden müssen, denn die junge Prinzessin wollte nicht in die Flitterwochen gehen, wenn Ena und Sesshoumaru sich in den Haaren hatten.

„Du hast ja Recht, Schatz. Aber Sess ist auch nicht gerade einfach zu nehmen. Eben Dickkopf und Dickkopf.“, sagte InuYasha und seufzte. „Sie müssen beide noch viel lernen. Und ich denke dass wir den beiden dabei gut helfen können.“, meinte er mit einem Lächeln und gab seiner Frau einen Kuss. Auch würde er sich auf diese Weise bei seinem Bruder für dessen Hilfe revanchieren können, als er wegen seiner Kagome nicht weiter wusste. Es war letztendlich dann doch die Idee seines Bruders gewesen, die sie wieder zusammenführte.

Kagome konnte erst einmal nichts auf die Worte ihres Mannes sagen. Wie sollte sie auch, denn schließlich wurde sie ja auch gerade geküsst und sie genoss diesen in vollen Zügen.

„Und wir sollten schnell mit ihnen reden, damit wir endlich in unsere Flitterwochen können.“, sagte Kagome. Sie fand zwar, dass Sesshoumaru sich schon zu seinem Vorteil verändert hatte, aber das sagte sie nicht, da sie jetzt nicht noch eine Meinungsverschiedenheit mit ihrem Mann provozieren wollte. „Dennoch sollten wir damit warten, bis der Tanz eröffnet wurde.“, sagte sie dann noch zu ihrem Gatten.

„Süße, was schwebte dir denn da genau vor?“, wollte der Hanyou nun wissen, denn das klang beinah nach einer kleinen Verschwörung.

„Wir müssen die beiden trennen und einzeln mit ihnen reden und zwar so, dass sie endlich mal anfangen nachzudenken. Über sich und über ihren Partner, verstehst du?“, fragte sie nach. „Wir müssen ihnen begreiflich machen was passiert, wenn sie sich nicht ändern. Vor allem Ena muss begreifen, dass sie sich ändern muss. Die Geduld die Sess mit ihr aufbringt ist erstaunlich, aber ewig hält er das auch nicht aus.“, setzte sie hinterher. „Wir müssen ihnen einfach sagen was es bedeutet eine Beziehung zu führen. Dass es in Ordnung ist zu nehmen, man aber auch gleich viel von sich geben muss.“, schloss sie ab. „Ich möchte einfach dass sie so eine harmonische Partnerschaft haben wie wir.“, mit diesen Worten stellte sie sich auf Zehenspitzen und küsste ihren Mann einfach.

„Dass sie sich irgendwann richtig ausgesprochen haben müssen, wissen wir beide doch.“, meinte InuYasha nach dem Kuss nachdenklich und so das nur seine Frau ihn hören konnte. „Aber deine Idee klingt gut und ich denke dass die Familien uns dabei helfen werden unsere Idee umzusetzen. Doch dann sollten wir mal langsam anfangen, die Gäste Stück für Stück einzuweihen.“, erklärte er und reichte seiner Gemahlin den Arm. „Lass uns an die Arbeit gehen.“, kam es mit einem schelmischen Grinsen.

„Ja eben.“, sagte Kagome zu ihrem Mann. „Denn kann es doch nicht sein, dass sie erneut so miteinander umgehen.“, sagte sie weiter und das so leise, dass nur ihr Mann sie verstand. „Ich denke auch, dass die Familien uns helfen. Auf jeden Fall haben wir Mama und Papa schon mal auf unserer Seite, dass ist doch schon mal ein Anfang.“, erklärte Kagome, denn sie wusste, dass ihre Schwiegereltern ihnen helfen würden. Dann hakte sie sich bei ihrem Mann ein und grinste leicht schelmisch. „Bekomme ich noch einen Kuss?“, fragte sie nach, denn manchmal war sie in dieser Hinsicht einfach unersättlich.

„Den bekommst du!“, sagte InuYasha und gab ihr einen Kuss. Dann führte er sie aber endlich in den Saal.

‚Gewonnen!‘, schoss es Kagome durch den Kopf als sie den Kuss bekam, welchen sie aus vollem Herzen genoss. Nun war sie so glücklich und zufrieden, dass sie sich von ihrem Mann in den Saal führen ließ. „Mit wem reden wir zuerst?“, fragte sie ihren Mann, denn diesen Part wollte sie einfach InuYasha überlassen.

„Mit denen die am weitesten von unserem Paar weg stehen.“, sagte InuYasha und blickte sich dabei um. „Mit Shigeru und Suna.“, setzte er nach und nickte in ihre Richtung.

Kagome sagte erst einmal nichts, sondern ließ ebenfalls ihren Blick schweifen. Dass sie mit Suna und Shigeru anfangen wollten, kam Kagome sehr gelegen. „Sehr gut, dann kann ich gleich auch wegen einer anderen Sache mit den beiden reden.“, sagte Kagome zu ihrem Gatten und folgte ihm auf dem Fuße.

„Gut, dann lass uns zu ihnen gehen.“, kaum ausgesprochen standen sie auch schon fast bei dem südlichen Fürstenpaar.

„Shigeru, Suna. Könnten wir beide kurz unter acht Augen miteinander reden?“, fragte InuYasha und als er das Nicken des südlichen Lords sah, lächelte er verschwörerisch.

Suna war schon ein bisschen verwundert als sie so unverhofft von InuYasha und Kagome angesprochen wurden, aber auch sie war gespannt was die beiden denn auf ihren Herzen hatten.

„Was können wir denn für euch beide tun?“, fragte aber nicht Suna, sondern Shigeru bei InuYasha und Kagome nach.

„Es geht um Ena und Sesshoumaru.“, begann Kagome zu erklären, schaute dann aber zu ihrem Mann, da sie hoffte, dass er ihren Plan erklären würde.

„Wir möchten mit jedem von den beiden einzeln reden, aber wir befürchten das Sess Ena in den nächsten Stunden nicht freiwillig von der Seite weichen wird. Deswegen haben wir uns gedacht, ob wir die beiden beim tanzen trennen und dann mit Hilfe der weiblichen Gäste Sess drinnen halten.“, begann InuYasha und erläuterte etwas leiser den Rest ihrer Idee. „Wie sieht es aus. Können wir mit eurer Hilfe rechnen?“, wollte er zum Abschluss von den beiden Drachen wissen.

„Hihi.“, konnte man das leise Kichern hören, als Suna den Plan von InuYasha hörte. Diese Art von Verschwörungen liebte Suna, denn sie hatte die Chance einem verliebten Paar zu helfen. „Auf mich könnt ihr zählen.“, sagte sie gleich zu InuYasha und auch Shigeru war wie Feuer und Flamme.

„Danke, Suna und Shigeru.“, sagte Kagome zu dem Drachenpaar. „Aber ich habe auch noch eine Frage. Ich würde Ena gerne zeigen wie sie euer Geschenk sinnvoll anwenden kann. Ist euch das recht?“, fragte sie nach und sah dabei eher Suna an, da es eher das Fachgebiet der Drachin war.

„Aber natürlich, Kagome!“, sagte Suna zu der jungen Prinzessin. „Und bevor wir morgen abreisen, möchte ich dir auch noch etwas mitgeben.“, sagte sie weiter zu Kagome.

Daraufhin umarmte Kagome die Drachin ganz lieb, aber sie hatte dennoch etwas auf dem Herzen. „Bevor ihr morgen abreist, würdest du mich da noch einmal untersuchen, Shigeru?", wollte sie von dem südlichen Fürst wissen. Sie wollte ihre Hochzeitsreise machen, aber nicht ohne die Gewissheit, dass es ihrem Kind gut ging.

Shigeru war erstaunt die Frage von Kagome zu hören und auch noch in Anwesenheit InuYashas. Wusste der Hanyou etwa Bescheid? Hatte Kagome schon mit ihm gesprochen? Er wusste es nicht und er würde diesbezüglich auch nicht nachfragen. „Aber natürlich, Kagome.“, antwortete er daher auf die Frage der westlichen Prinzessin. „Das mache ich gerne.", setzte er schmunzelnd hinterher.

„Danke, Shigeru.“, sagte Kagome zu dem südlichen Lord, bevor sie mit ihrem Mann weiterging. Die anderen Lords und Ladys mussten ja auch noch überzeugt werden.

InuYasha lächelte, als er die Frage seiner Frau hörte. Er war auch sehr froh, dass sie sich noch einmal untersuchen lassen wollte. Vorsicht war besser als Nachsicht. Schließlich würde die Reise stressig werden und da musste er wissen, ob es dem Baby gut ging.

Er war auch froh darüber, dass sie soviel Unterstützung bekamen. Sogar Taishakuten bekamen sie mit ins Boot. Doch nun betrat besagtes Sorgenpärchen den Saal, denn die Verkündung der Sieger des Wettkampfes sowie die des Schwertnamens standen noch aus.
 

Ena war nicht gerade wohl in ihrer Haut. Noch immer hatte sie sich nicht dazu durchringen können mit Sesshoumaru zu reden. Doch er hatte ihr so verdammt Angst gemacht mit dieser kalten und gefühlslosen Art.

‚Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen können.’, dachte sie bei sich und schenkte ihm einen kurzen verstohlenen Blick. Sie wollte es nicht nach außen dringen lassen, wie es in ihr im Moment aussah und so schaffte sie es auch ihre Gefühle hinter der perfekten Maske einer glücklichen Prinzessin zu verbergen. Immerhin wollte sie keinem die Abreise verderben.

Auch Kagome war unglaublich glücklich so viele Zusprüche zu bekommen und noch glücklicher war sie, dass sogar Etsu mitmachen wollte und dem Thronfolger aufhalten wollte. Als die beiden in den Saal kamen, ließ Kagome sich von dieser glücklichen Maske nicht täuschen, denn sie wusste, dass weder Sesshoumaru noch Ena glücklich waren in diesem Moment.

Sesshoumaru stand neben seiner Prinzessin und fühlte sich sehr unwohl in seiner Haut. Sicher, er hatte von Kind an gelernt die Gefühle bei offiziellen Empfängen außen vor zu lassen, aber dass Ena nicht einmal versuchte ihm zuzuhören, nicht einmal annähernd seine Entschuldigung annehmen würde, dass schmerzte ihn schon sehr. Aber auch er schaffte es seine Gefühle hinter einer ausdruckslosen Maske zu verstecken.

„Meine sehr geehrten Gäste.“, begann Sesshoumaru und so schaffte er es sich Gehör zu verschaffen. „Als allererstes möchte ich mich bei allen Anwesenden und auch bei meiner Verlobten für mein Verhalten entschuldigen.“, fuhr der Thronfolger fort, etwas das er normalerweise nicht machen würde. Aber da Ena ihm nicht zuhören wollte, musste er sich eben in aller Öffentlichkeit bei ihr entschuldigen und ob sie es annahm, das musste sie dann entscheiden.

„Es gibt nichts zu entschuldigen.“, sagte Ena in einem freundlich-liebevollen Tonfall. „Es war ja nicht mit Absicht.“, setzte sie noch hinterher und lächelte ihn leicht an zum Zeichen, das sie nicht so böse war, wie er dachte. Sie war eben nur etwas überfordert gewesen mit dieser Situation. „Ich muss mich eher dafür entschuldigen, dass ich in diesem Moment überfordert gewesen bin.“, setzte sie noch so leise hinterher, dass nur er sie verstehen konnte.

Sesshoumaru fiel ein Stein vom Herzen als er die Worte Enas vernahm. Er war unglaublich froh, dass sie ihm nicht wirklich böse war. „Danke!“, flüsterte er ihr leise zu und gab ihr ein kleines Küsschen auf die Haare.

„Ich bitte Euch, Sesshoumaru-sama!“, war eine männliche Stimme von einem der Gäste zu vernehmen. „Es kann wirklich jedem Mal passieren, dass er die Kontrolle über sich verliert.“, sagte er weiter und zeigte dem westlich-östlichen Thronfolger dass keiner der Gäste auf ihn deswegen böse war. Dieser Youkai konnte in diesem Fall aber nur vom einfachen Adel sprechen, wie es die höchsten der Herrschaften sahen, dass lag nicht in seinem Ermessen, da er nur dem einfachen Adel vorstand.

Sesshoumaru antwortete darauf aber nicht, sondern nickte nur einmal mit dem Kopf, denn der einfache Adel zählte für ihn wenig. Das waren nur Herrschaften die kleine Provinzen zu verwalten hatten und selbst das bekamen diese nicht mal richtig hin. Wichtiger war es ihm, wenn seine Familie und die anderen hohen Herrschaften ihm verziehen.

„Ich möchte nun meine Verlobte Ena, Prinzessin der östlichen Ländereien und zukünftige Thronfolgerin über die östlichen und westlichen Ländereien darum bitten den Sieger des Wettstreites zu verkünden und gleichzeitig das Geheimnis um den Namen dieses Schwertes zu lüften.“, beim letzten Teil, hob Sesshoumaru nun auch das Schwert.

„Schon gut, Sesshoumaru. Ich denke das du daraus gelernt haben wirst.“, erklärte Eiliko und nickte dem westlichen Thronfolger aufmunternd zu. „Aber den Sieger werde ich verkünden müssen.“, setzte der östliche Lord noch hinterher. „Wobei, Ena komm mal bitte zu mir.“, bat er und sah seine Tochter eindringlich an.

Ena nickte nur und ging zu ihrem Vater. Dieser flüsterte ihr das Ergebnis ins Ohr und sie nickte wieder. Dann trat sie in die Mitte der Personen und verschaffte sich Gehör.

„Sehr verehrte Gäste, für den Zwischenfall auf dem Trainingsgelände möchte ich mich noch einmal im Namen der beiden Beteiligten und meiner Familie bei Ihnen entschuldigen.“, begann Ena und sah ernst in die Menge. „Aber so wie die Dinge nun einmal stehen muss ich leider verkünden, dass beide Gegner gleichstark sind und es in einem Unentschieden geendet hat.“, setzte sie fort und wurde von der schadenfrohen Stimme ihres Cousins unterbrochen.

„Toll, dann kann ich dich ja weiter ärgern.“, freute Arjun sich in diesem Moment komplett die geltende Etikette vergessend.

„Leider ja, Arjun. Aber du solltest es nicht zu weit treiben.“, entgegnete Ena. „Sei lieber dankbar, dass du nicht das Feld aufräumen musst.“, setzte sie noch nach. „Denn das obliegt mir.“, erklärte sie noch, wobei sie eigentlich die Arbeit der beiden Männer freiwillig übernommen hatte. Zum einen, weil Arjun mit seiner Familie ihren Schwager und ihre Schwägerin einen Teil des Weges in deren Hochzeitsreise begleiten würde. Zum anderen, weil ihr Verlobter noch ein Versprechen einzulösen hatte, welches sie ihm auf diese Weise ermöglichen wollte. Doch all das sagte sie nicht laut sondern verschloss es in ihrem Inneren.

Ein Grummeln war die einzige Antwort, welche der indische Prinz auf ihre Worte hatte, was ein kurzes allgemeines Gelächter mit sich brachte.

Sesshoumaru war froh, dass auch die hohen Herrschaften diesen Zwischenfall nicht übel nahmen und er hatte ganz gewiss aus der ganzen Situation gelernt und war sich sicher, dass er der Kampfwut nicht noch einmal verfallen würde. Allerdings war er leicht peinlich berührt, als Eiliko meinte, dass er das Ergebnis verkünden würde. Da schien ihm doch was durch die Lappen gegangen zu sein.

Ein Lächeln umspielte seine Lippen als Eiliko seine Tochter zu sich rief. Bei dem ganzen Desaster wunderte es Sesshoumaru nicht, dass das Ergebnis unentschieden war. Aber es störte ihn dann doch, dass Arjun seine Ena weiter ärgern konnte, aber ihm würde schon was einfallen, um das bald abzuändern. Armdrücken wäre doch auch mal eine Idee. Aber das würde er jetzt nicht ansprechen, das hatte noch eine ganze Weile Zeit und wer wusste schon was ihm noch für Möglichkeiten einfielen.

Während des allgemeinen Gelächters, auf die Reaktion von Arjun, ging Ena zu Sesshoumaru und streckte ihm ihre Hände mit geöffneten Handflächen entgegen, damit er ihr das Schwert darauf legen konnte.

„Wenn ich bitte das Schwert haben dürfte.“, bat sie ihn als ob nie etwas vorgefallen wäre.

Mit einem Lächeln übergab der Thronfolger Ena ihr Beschützerschwert, denn es wurde nur für sie geschmiedet, damit er seinen größten Schatz beschützen konnte. „Bitte sehr, mein Schatz!“, sagte er ihr und er musste sich so was von zusammenreißen, um sie nicht in seine Armen zu ziehen.

Ena nahm das Schwert mit einem Lächeln entgegen. „Danke!“, sagte sie und gewann dann aber wieder Abstand zu ihm. Noch hatte Ena ihr wieder erstarktes Youki unterdrückt, doch als sie in der Mitte des Saales war, ließ sie dieses aufflammen und so veränderte das Schwert dann seine Schneide, weil es im ersten Moment mit einem Naturangriff rechnete.

„Ruhig, Ryuokosaiga. Hier will dir keiner was böses.“, sagte sie zum Schwert und das vibrieren welches am Anfang der Verwandlung war ließ urplötzlich nach.

Als es sich endlich komplett beruhigt hatte begann Ena mit der Taufe des Schwertes.

„Kraft, der mir durch die Natur verliehene Macht verleihe, ich dir den Namen Ryuokosaiga.“, erklärte Ena und ging dann zu Sesshoumaru. „Möge es dir genauso gut dienen wie jenes das du verloren hast.“, sagte sie und reichte es dem westlichen Thronfolger. Sofort veränderte sich die Klinge wieder und war nun wieder ein unscheinbares Schwert.

Alle umstehenden sahen mit Spannung was nun auf sie zukam und als sich das Schwert verwandelte bekamen alle ziemlich große Augen, denn im Kampf konnten sie es nicht so bewundern.

Kagome lehnte sich an ihren Mann an, während sie das Schwert begutachtete. „Es ist ein Beschützerschwert.“, sagte sie zu ihrem Mann als sie die Aura spüren konnte. „Erkennst du Enas Aura? Sesshoumaru hat es für sie schmieden lassen, so wie einst dein Vater Tessaiga für deine Mutter.“, erklärte sie ihrem Mann, was ihr auf der Seele lag. „Ihr drei seid euch so ähnlich. Ihr drei zieht eure Schwerter, um das zu schützen, was ihr am meisten liebt.“, setzte sie hinterher. Und wie zur Bestätigung konnte sie die Worte Sesshoumarus vernehmen

Sesshoumaru dagegen war unglaublich stolz auf Ena, da sie es geschafft hatte Ryuokosaiga zu beruhigen. Er lauschte einfach ihrer wunderschönen Stimme und als sie wieder auf ihn zukam und ihm das Schwert reichte, streichelte er sanft ihre Wange. „Das Schwert soll mir nicht dienen. Es soll dich beschützen, mein Schatz!“, erklärte er ihr und schenkte ihr einen kleinen Kuss. Den Ena sehr gerne annahm.

„Nein, es soll nicht nur mich sondern auch dich vor Naturangriffen schützen, wenn ich nicht in deiner Nähe sein kann.“, erklärte Ena, als der Kuss beendet werden musste. „Es war meine Bedingung an Taishakuten und Totosai.“, setzte sie noch hinterher. Denn sie hatte gesehen, dass er alleine nicht mit Naturübergriffen zu Recht kam.

InuYasha konnte nur nicken, als er die liebevollen Worte seiner Frau hörte. „Ihr drei seid es ja auch Wert, dass wir euch schützen.“, meinte er und grinste als er Enas Worte hörte. „Aber auch ihr beide seid euch ähnlich. Ihr wollt uns auch immer schützen.“, sagte er und schenkte seiner Frau einen Kuss.

„Es ist ein wundervolles Schwert, Liebste!“, sagte Sesshoumaru zu seiner Verlobten und drückte damit auch gleichzeitig aus, dass das Schwert seine Aufgabe erfüllen würde und er Toukijin nicht hinterher weinen würde.

Kagome konnte nur lächeln als sie die Worte ihres Mannes vernahm. „Danke.“, war alles was sie sagen konnte, denn sie wurde gerade von ihrem Mann geküsst und sie genoss diesen Kuss aus vollem Herzen. „Ich muss dich auch beschützen, denn ohne dich kann und will ich nicht leben.“, erklärte Kagome weiterhin ihrem Mann.

„Das geht nicht nur dir so.“, sagte InuYasha und küsste sie ein weiteres Mal. „Aber wir machen das was wir vorhatten trotzdem.“, setzte er noch nach und lächelte.

Ena sagte zu den Worten ihres Liebsten nichts, sondern gab stattdessen bekannt, dass jetzt der freie Teil des Abends beginnen konnte.

Auch diesen erneuten Kuss ihres Mannes genoss Kagome in vollen Zügen. „Natürlich, sonst wird das immer so gehen. Wir müssen ihnen die Augen öffnen.“, sagte sie und als Ena den freien Abend verkündete, lächelte Kagome leicht. „Operation Ena und Sess trennen kann beginnen.“, meinte sie zu ihrem Mann und ließ sich von ihrem Mann auf dem Parkett führen.

InuYasha führte seine Frau nur zu gerne zum tanzen auf das Parkett. „Ja, dann lass uns mal an die Arbeit gehen.“, meinte er dabei nur.

„Schenkst du mir auch einen Tanz?“, wollte Ena gerade Sesshoumaru fragen, doch Lady Suna war schneller.

Sesshoumaru befand sich in der Klemme. Wer sollte denn nun den Tanz bekommen? Er wollte am liebsten mit Ena tanzen, aber er durfte auch Suna nicht vor den Kopf stoßen.

„Ich tanze jetzt eine Runde mit Suna und dann mit dir, in Ordnung?“, fragte Sesshoumaru bei Ena nach. Er wandte sich Suna zu und reichte ihr einfach seinen Arm, in welchen sie sich einhaken konnte.

Ena nickte einfach nur, was blieb ihr auch anderes übrig. Diese Situation nutzte nun Shigeru aus. „Wenn es mir erlaubt ist, würde ich dir gerne diesen Tanz schenken.“, sagte er und reichte Ena seinen Arm.

„Danke, das ist lieb von Euch.“, sagte Ena und hakte sich nichts ahnend bei Lord Shigeru ein.

Sesshoumaru hatte gesehen, dass Ena von Shigeru aufgefordert wurde und war froh darum. Er wollte nicht, dass sie einfach nur in der Ecke stand und darauf warten musste, dass er den Tanz mit Suna abgeschlossen hatte.

Kagome sah natürlich, dass ihre Opfer nun getrennt auf das Tanzfeld kamen. Das ging ja besser als sie gedacht hatte. Als Shigeru zu ihr sah, nickte sie diesem zu. Ein Zeichen dafür, dass er mit Ena zu dem Balkon tanzen würde.

„Inu, jetzt!“, sagte die westliche Prinzessin zu ihrem Mann als Zeichen, dass er mit ihr ebenfalls zum Balkon tanzen sollte.

„Ich habe es schon gemerkt.“, sagte er und tanzte mit seiner Frau ebenfalls zum Balkon.

Ena hingegen wunderte es nicht, dass Shigeru mit ihr zum Balkon tanzte. Wahrscheinlich hatte er ihr etwas zu sagen, das niemand mitbekommen sollte. Deswegen ließ sie sich auch ohne weiteres von ihm auf den Balkon führen.

Aber es war nicht Shigeru, welcher mit ihr reden wollte, wie Ena nur wenige Augenblicke feststellen sollte. „Vielen Dank, ihr zwei!“, sagte Kagome zu den beiden Männern als sie auf den Balkon trat. „Ich hoffe du verzeihst mir, Ena, dass ich dich hierher schleppen ließ.“, begann Kagome zu erklären. „Aber anders hätte Sess sich nicht von dir getrennt. Schenkst du mir ein paar Minuten deiner Zeit?“, fragte sie bei Ena nach, während die Männer sich wieder dem Fest widmeten.

„Sicher.“, meinte Ena ziemlich überrascht, dass nicht Shigeru mit ihr reden wollte. „Klar, so viel Zeit du haben willst, Kagome.“, sagte sie und setzte sich auf eine der Bänke, welche wie durch Zauberhand nicht mit Schnee bedeckt waren. „Aber bitte setzt dich doch.“, meinte sie und sah die westliche Prinzessin abwartend an.

„Das freut mich!“, sagte Kagome erst einmal zu Ena und als diese meinte, dass sie sich setzen konnte, tat es Kagome auch. „Danke!“, kam es von der westlichen Prinzessin und wartete bis sich Ena ebenfalls gesetzt hatte.

„Verzeih mir bitte die direkte Frage, aber liebst du Sesshoumaru?“, fragte Kagome direkt auch wenn das eigentlich nicht ihre Art war. Aber hier half nun einmal nicht die Samthandschuhmethode.

Ena verstand diese Frage nicht so wirklich. War es nicht offensichtlich? „Natürlich liebe ich Sess.“, begann sie deshalb und fügte mit einem träumerischen Lächeln hinzu: „Von ganzem Herzen sogar.“ Doch dann wurde sie wieder ernst. „Warum fragst du?“, wollte sie wissen und war in diesem Moment typisch Youkai.

Kagome ließ sich durch Enas Haltung in diesem Moment nicht beirren und fuhr einfach mit dem Gespräch weiter. „Das freut mich wirklich zu hören, Ena. Aber sag mir, was bedeutet für dich Liebe?“, wollte sie wissen, denn noch wollte sie Ena nicht sagen, dass sie Zweifel daran hatte.

„Liebe?“, fragte Ena und dachte einen kurzen Moment nach wie sie das ihrer Meinung nach definieren sollte. „Für einander dazu sein und alles miteinander teilen, wenn es denn zugelassen wird.“, erklärte die östliche Thronfolgerin, der westlichen Prinzessin.

Kagome saß Ena gegenüber und wartete ab und war gespannt wie Ena dieses Wort erklären konnte. „Zur Liebe gehört noch sehr viel mehr dazu, Ena.“, begann Kagome nach der Erklärung zu sagen. „Liebe bedeutet gegenseitiges Vertrauen, für den Partner da zu sein wann immer er gebraucht wird, dem Partner den Rücken zu stärken. Mit ihm die guten aber auch die schlechten Momente zu teilen.“, schloss sie ab. „Liebe ist nicht immer nur wunderschön, nein man muss auch sehr viel Leid durchmachen, aber das hast du ja auch schon mitbekommen.“, nun war es Kagome, welche eine kleine Pause machte, denn sie musste sich nun genau überlegen was sie sagte. „Unterbrich mich wenn ich falsch liege, aber kann es sein, dass du Sesshoumaru aus irgendeinem Grund nicht bedingungslos lieben kannst? Dass du da irgendwie Abstriche machst?“, kamen die Worte von Kagome.

Nun war es Ena die nachdenklich wirkte. Sie wusste nicht so recht wie sie diese Tatsache erklären sollte. Denn es gab wirklich einige Sachen, die es ihr manchmal schwer machten. „Na ja, das liegt vielleicht daran, dass ich noch nicht wirklich mit dem Unfall damals, wo er mich, meiner Meinung nach, im Stich gelassen hat, abgeschlossen habe. Und dann an der Eiseskälte die auch sehr oft ich zu spüren bekomme.“, erklärte Ena. „Manchmal macht er mir um ehrlich zu sein schon eine Menge Angst.“, setzte sie noch hinterher.

Kagome hörte Ena sehr genau zu und konnte nur seufzen. Das waren natürlich schon schwerwiegende Sachen, das wusste sie. „Du darfst nicht in der Vergangenheit verharren, Ena.“, sagte sie dazu. „Wenn du es tust und du denkst, dass Sesshoumaru dich immer im Stich lassen würde, dann wird es nie besser werden. Dann wirst du in der Vergangenheit festsitzen.“, erklärte Kagome weiter. „Und seine Eiseskälte hat er doch auch abgelegt. Er wusste, dass er sich ändern musste, um dich nicht zu verlieren. Nun hat er es getan und du bist noch immer in der Vergangenheit.“, sagte sie. „Du darfst da nicht verweilen. Sie ist ein Teil von euch, aber nicht mehr.“, versuchte es Kagome auf diese Weise.

„Ja, sie sollte ein Teil von uns sein, hat uns aber gestern sehr schnell wieder eingeholt.“, sagte Ena und man merkte das es wirklich nur bestimmte Situationen waren wo das bei ihr hochkam. „Bitte verzeih, wenn ich dich jetzt etwas frage, Kagome. Aber hast du nie an der Liebe zu InuYasha gezweifelt? Auch nicht als er bei der Siegesfeier so anders war?“, wollte Ena nun von der westlichen Prinzessin wissen.

„Willst du Sesshoumaru deswegen nun verdammen?“, fragte Kagome die WolfsYoukai und als sie die Frage von Ena vernahm, konnte sie mit einem leichten Lächeln und guten Gewissen antworten. „Seitdem ich wieder in dieser Welt bin, nein!“, sagte sie zu Ena. „Aber vorher gab es schon einige Momente wo ich an uns gezweifelt habe.“, erklärte Kagome und sie erzählte Ena von den Reisen, von Kikyou und wie oft ihr das Herz schwer war. „Aber ich bin immer wieder zu InuYasha zurückgegangen, weil ich tief im Herzen immer wusste, dass wir zusammengehören und schau dir an wo Inu und ich jetzt sind.“, schloss sie ihre Geschichte ab.

„Nein, das will ich nicht.“, begann Ena und hörte der Geschichte zu. „Da habt ihr beide aber eine Menge durchmachen müssen.“, sagte sie abschließend und wirkte sehr nachdenklich. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne etwas allein sein.“, wandte sich Ena nach einem Moment an Kagome.

„Dann bin ich erleichtert.“, sagte Kagome mit einem leichten Lächeln. Bei Enas Bemerkung konnte Kagome nur mit dem Kopf nicken. „Ja, das hatten wird wirklich.“, setzte sie nach und dann stand sie auf um Ena allein zu lassen. „Eins noch, Ena…“, setzte die Prinzessin dann doch noch hinterher. „Liebe bedeutet auch den Partner so zu nehmen wie er ist, denn Liebe kennt keine Kompromisse.“, mit diesen Worten ließ sie Ena allein und suchte ihren Mann, welchen sie mit seiner Mutter auf der Tanzfläche fand.

Ena verfolgte den Weg der jungen Prinzessin und als sie sich absolut sicher war, dass ihr keinerlei Aufmerksamkeit mehr geschenkt wurde, machte sie einen Satz über die Brüstung und sprang in den Garten.

InuYasha begab sich nach dem Tanz gemeinsam mit seiner Mutter zu Kagome. „Und hast du Erfolg gehabt, Süße?“, wollte er wissen. Denn noch immer war sein Bruder bei den anderen Frauen seltsam begehrt.

Die junge Frau lächelte als sie ihren Mann und ihre Schwiegermutter auf sich zukommen sah. Bei den Worten InuYashas konnte sie nur nicken. „Ja, ich denke, dass meine Worte sie wachgerüttelt haben.“, sagte sie zu ihrem Mann bevor sie sich an ihre Schwiegermutter richtete. „Hast du etwas dagegen mir Schwiegerpapa zu einem Tanz zu holen?“, fragte sie, denn sie wusste, dass InuYasha nun mit Sesshoumaru reden wollte.

„Ich denke das muss Mutter nicht mehr.“, meinte InuYasha daraufhin, denn gerade in diesem Moment kam der Taishou zu ihnen.
 

So wie fast alle Gäste, so wusste auch der Inu Taishou über Kagomes und InuYashas Plan Bescheid und er war unglaublich stolz zu erfahren, dass seine Schwiegertochter diesen Einfall hatte. Als er sah wie Ena und Kagome aus dem Saal geführt wurde, konnte er nur leicht schmunzeln.

Aber kaum, dass die junge Prinzessin wieder in dem Saal war, musste der Taishou einfach erfahren wie denn das Gespräch mit Ena gelaufen war. „Kagome, Liebes… was hältst du von einem Tanz?“, fragte er bei seiner Schwiegertochter nach und hielt ihr auch den Arm hin.

„Gerne, Schwiegerpapa!“, sagte Kagome und hakte sich bei ihrem Schwiegervater ein. „Viel Glück, Schatz!“, sagte Kagome, da sie wusste, dass Sesshoumaru eine ziemlich harte Nuss war, welche erst noch geknackt werden musste.

„Danke das kann ich brauchen.“, war die leise Antwort des Hanyous und nun suchte sein Blick seinen Bruder, welchen er etwas abseits der Tanzfläche erspähen konnte. Doch bei diesem Bild konnte InuYasha nicht anders und lächelte schelmisch. Sein Bruder wurde doch von sämtlichen Frauen umlagert. Einzige Ausnahmen waren die höheren Damen, seine Familie und Ena.

„Sess, hättest du bitte einen Moment für mich Zeit?“, fragte InuYasha, als er sich dem Pulk näherte.

Kaum dass der Tanz mit Suna beendet war, wurde er schon von der nächsten Dame angesprochen. Höflich wie er war, schenkte er der Dame auch den Tanz, aber es kamen immer mehr und bald musste Sesshoumaru die Tanzfläche verlassen.

Wenn er aber glaubte, dass er sicher war, irrte er. Die Damen kamen ihm einfach nach und buhlten um seine Gunst.

„Sesshoumaru, dürfte ich um den Tanz bitten?“, fragte eine der Damen vom Landadel.

„Nein, ich war zuerst da!“, war dann von einer zu hören und wieder eine meinte ein Vorrecht zu haben und schneller als man sehen konnte war um Sesshoumaru herum ein Streit entstanden, da alle mit ihm tanzen wollten.

„Bitte, bitte, verehrte Damen!“, versuchte Sesshoumaru den Streit zu schlichten, stieß aber auf taube Ohren. Als er die Stimme InuYashas vernahm, konnte er nur erleichtert seufzen. „InuYasha!“, kam es erleichtert aus seinem Mund. „Ich folge dir gerne.“, setzte er hinterher.

Aber nun wurde auch InuYasha umlagert von den Damen. „Würdet Ihr mir einen Tanz schenken, InuYasha-sama?“, wurde er von drei oder vier Damen gleichzeitig angesprochen.

„Tut mir leid, Ladys. Vielleicht später, aber jetzt muss ich kurz mit meinem Bruder sprechen. Es ist äußerst wichtig.“, sagte InuYasha höflich und wusste, dass er um die Tänze auch später nicht herumkommen würde.

„Gut, dann eben später.“, sagten die Frauen und ließen die beiden ziehen. Dann würden sie sich eben andere Opfer suchen. Und die fanden sie auch bald in Form von Shun und Shigekazu.

„Magst du etwas frische Luft schnappen?“, fragte InuYasha seinen Bruder, um ihn in ruhigere Gefilde zu bringen.

„Du bist meine Rettung, weißt du das?“, sagte Sesshoumaru erst einmal zu seinem Bruder, denn diese ganzen Hühner gingen ihm schon mächtig auf den Geist. „Frische Luft ist gut, frische Luft ist sogar sehr gut!“, erwiderte der Thronfolger auf die Frage seines Bruders, denn er musste einfach hier raus.

„Jetzt weiß ich das ja endlich.“, grinste InuYasha. „Ich konnte dich doch nicht so leiden sehen.“, setzte er noch hinterher. „Dann lass uns mal rausgehen. Ich muss auch etwas raus. In den Garten oder auf den Balkon?“, wollte er dann wissen.

„Ich bin dir sehr dankbar.“, sagte Sesshoumaru dann zu seinem Bruder. Dann aber überlegte er einen kleinen Augenblick. „Lass uns zum Balkon gehen.“, sagte er, da er sich nicht zu weit von den Gästen entfernen wollte.

„Gut, dann lass uns auf den Balkon gehen.“, sagte der Hanyou und sie gingen gemeinsam zum nächstgelegenen Balkon.

Dort angekommen lehnte sich InuYasha kurz über die Brüstung und holte einmal tief Luft. „Die Kühle hier draußen tut richtig gut.“, meinte er zu seinem Bruder und beobachtete diesen genau.

Sesshoumaru sagte erst einmal nichts, sondern folgte seinem Bruder auf den Balkon. Die frische Luft genoss er wirklich, denn diese tat ihm unglaublich gut. „Okay, Yasha!“, sagte er zu seinem Bruder. „Du hast mich von der Meute doch nicht nur befreit, um mit mir an die frische Luft zu gehen.“, schloss er einfach mal aus diesem eher untypischen Verhalten. „Was kann ich für dich tun?“, setzte er fragend hinterher.

„Die Frage sollte wohl eher heißen, was ich für dich tun kann.“, begann InuYasha und sah seinen Bruder ernst an. „Beantworte mir bitte eine Frage und sei dabei wirklich ehrlich zu dir selbst.“, erklärte er. „Bist du glücklich?“, wollte InuYasha ohne Umschweife von seinem Bruder wissen und hoffte innerlich dass dieser wirklich ehrlich war.

Sesshoumaru runzelte die Stirn, als er die Frage seines Bruders hörte. ‚Er will wissen, was er für mich tun kann?‘, fragte er sich in Gedanken. ‚Wie kommt er denn darauf?‘, dachte er sich weiter, sagte aber noch nichts dazu. Am meisten wunderte er sich über die Frage ob er glücklich sei. Er schloss die Augen und musste erst einmal überlegen. War er glücklich? Er wusste es nicht so genau.

„Ich weiß es nicht, InuYasha!“, sagte er daher zu seinem Bruder. „Ich meine ich liebe Ena, aber sie macht es mir nicht gerade einfach, weißt du?“, erklärte er weiter.

„Kagome hat es mir auch nicht immer einfach gemacht und trotzdem bin ich glücklich, dass ich sie habe. Nein, dass ich euch alle habe.“, meinte er und seufzte. „Inwiefern macht es dir Ena denn nicht einfach? Ich meine sie ist dir doch mit Leib und Seele verfallen.“, sagte er und beobachtete einfach seinen Bruder.

„Im Gegensatz zu Ena ist Kagome ein Zuckerpüppchen.“, erklärte Sesshoumaru seinem Bruder und dann war wieder ein Seufzen von dem Thronfolger zu hören. Bei der Frage seines Bruders schloss Sesshoumaru erst einmal die Augen.

„Wenn du dich in einen Youkai verwandelt hast, war Kagome dennoch an deiner Seite. Sicher, sie hatte Angst vor dir, aber sie stand immer hinter dir.“, erklärte Sesshoumaru weiter. „Bei Ena hab ich das Gefühl, dass sie mich nicht so nehmen kann wie ich bin. Sie möchte jemanden haben mit dem sie schmusen kann, aber wenn der etwas Ärger macht, dann will sie es loswerden.“, sagte er. „Verstehst du was ich dir damit sagen will?“, fragte er.

InuYasha hörte seinem Bruder in Ruhe zu und ließ sich dessen Worte durch den Kopf gehen. „Nein, es gab auch Zeiten, da hat Kagome sehr an mir gezweifelt.“, sagte er und dachte mit Schrecken an den Tag wo sie ihn und Kikyou erwischt hatte oder aber an das eine oder andere Drama später. „Aber irgendwie war ihre Liebe zu mir stärker und nur dadurch sind wir gewachsen und haben gelernt mit einander umzugehen.“, meinte InuYasha und seufzte einmal. „Ich verstehe glaube ich nicht so ganz was du mir sagen willst, Sess. Ich meine Frauen brauchen nun einmal jemanden zum anlehnen und schmusen von Zeit zu Zeit. Wo ist da bei Ena das Problem? Sieht sie dich nur als Schoßhündchen, oder wie?“, wollte er von seinem Bruder wissen und er ahnte das er in einer Wunde bohrte.

„Das kannst du Kagome aber nicht übel nehmen. Zu Kikyous Zeiten war das wirklich nicht leicht für deine Frau.“, versuchte Sesshoumaru nun von sich abzulenken, aber er wusste, dass er damit keinen Erfolg haben würde. „Nein, ich sag ja gar nichts gegen das Schmusen und Kuscheln. Auch ich finde es sehr schön sie in meinen Armen zu halten. Aber das reicht doch nicht aus, Yasha.“, sagte Sesshoumaru weiter. „Liebe bedeutet für den anderen ein zustehen und damit tut sich Ena schwer.“, erklärte er weiter. „Sie geht mit mir zwar durch die guten Zeiten, aber nicht durch die schlechten Zeiten.“, fuhr der Thronfolger fort. „Sofern ein kleines Problem auftaucht, kapituliert sie oder aber sie will einfach nur wegrennen.“, endete Sesshoumaru.

„Und kannst du ihr das verübeln?“, wollte InuYasha nun wissen. „Ich meine hast du jemals versucht mit ihr über Sachen zu reden, die vielleicht für dich unwichtig erscheinen aber für sie vielleicht wichtig sind?“, meinte er. „Schau mal, wenn Ena nicht auch die schweren Zeiten mit dir durchleben wollte, warum hat sie dann das Gemach für euch beide geändert? Ich denke schon dass sie auch diese Zeiten mit dir erleben will und um ehrlich zu sein hat Kagome auch lange mit meiner Verwandlung zu kämpfen gehabt. Vielleicht war es auch nur weil du sie verletzt hast. Denke doch einfach mal über deine Worte nach. Und dann sage mir ob sie wirklich nur die guten Zeiten mit dir teilen will. Oder meinst du das sie nur mit dir spielt?“, fragte InuYasha und seufzte. „Vielleicht solltest du mal mit ihr über all die unausgesprochenen Dinge reden, die zwischen euch stehen.“, gab er ihm einen leichten Anstoß.

Sesshoumaru stand vor seinem Bruder und konnte nicht glauben was er zu hören bekam. Sicher, Ena hatte das Gemach für ihn umgestaltet, ist sehr krank geworden, weil sie die Lebenspflanze und damit auch ihn schützen wollte.

„Vielleicht hast du ja recht!“, sagte Sesshoumaru. Es könnte jedenfalls nicht schlecht sein einmal mit Ena zu reden. „Nein, Ena spielt nicht mit mir, das weiß ich, Yasha. Aber irgendwie weiß ich auch nicht. Ich habe für sie das harte Training bei Taishakuten gemacht, habe versucht der Fluffy zu sein, welchen sie liebt, aber sie wird und wird einfach nicht ruhiger und ist immer noch viel zu launisch.“, erklärte er weiter. „Aber du hast Recht, wir sollten vielleicht auch mal miteinander reden.“, setzte er dann noch nach.

Nun bekam InuYasha große Augen. „Ja habt ihr denn nie geredet?“, meinte er Kopfschüttelnd und winkte dann ab zum Zeichen, das er keine Antwort erwartete. „Vielleicht solltet ihr wirklich mal richtig dem anderen sagen was einem auf der Seele liegt.“, begann der westliche Prinz und legte seinem Bruder eine Hand brüderlich auf die Schulter. „Wenn ich mich mit Kagome damals nicht richtig ausgesprochen hätte, dann ständen wir hier nicht ansatzweise als Ehepaar. Denke doch einfach mal in Ruhe über die Geschehnisse der letzten Zeit nach und versuche einen Draht zu Ena zu finden.“, sagte InuYasha und lächelte leicht. „Ich denke, wenn du dich einfach nicht verbiegen lässt, dann findest du ihn schneller, als wenn du dich verbiegst.“, meinte er noch. „Ich glaube nicht das Ena einen folgsamen Schoßhund haben möchte, sonst hätte sie nicht Ryuokosaiga einen Teil ihrer Macht zu deinem Schutz gegeben. Übrigens ein Klasse Schwert, das du da jetzt hast.“, setzte der Hanyou noch nach und grinste dann. „Im Frühjahr können wir dann ja gemeinsam trainieren, wenn ich wieder da bin.“, meinte er.

Sesshoumaru konnte nur leicht seufzen. Natürlich hatten sie miteinander gesprochen, aber eben nicht über diese Dinge. Und dann kam da auch noch Enas Krankheit, die ständige Sorge um sie. Das zog sich ja über Monate hin.

„Wir hatten doch gar keine Möglichkeiten vernünftig miteinander zu reden.“, sagte Sesshoumaru mehr zu sich als zu seinem Bruder. „Immer war Ena krank oder unpässlich!“, setzte er noch hinterher. Aber er sagte dann nichts mehr, sondern hörte seinem Bruder zu. Mit jedem Wort, welches der Hanyou sagte, wurde Sesshoumaru immer nachdenklicher.

„Yasha, ich möchte gern alleine sein!“, sagte der Thronfolger, denn nun musste er wirklich ordentlich nachdenken. „Wärst du so lieb mich bei den Gästen zu entschuldigen?“, setzte er noch fragend hinterher und schon war er, wie zuvor Ena schon, über die Brüstung des Balkons gesprungen und leichtfüßig im Garten gelandet.

InuYasha konnte nur lächeln. „Sicher werde ich das, Sess.“, sagte er und ging in den Saal zurück, um beide bei den Gästen zu entschuldigen.

Als der Hanyou dann zu seiner Frau trat, meinte er nur: „Ich denke das sie jetzt anfangen, den anderen zu verstehen, auch wenn der Weg lang war.“ Danach folgte ein liebevoller Kuss. „Meinst du wir beide können sie würdevoll vertreten?“, wollte er wissen und reichte Kagome seinen Arm, denn er wollte mit ihr tanzen und vor allem aber auch Präsenz zeigen, damit man sah wie sehr er hinter den beiden stand.

Während InuYasha mit Sesshoumaru geredet hatte, stand Kagome den Gästen Rede und Antwort. Ab und an tanzte sie auch mit den verschiedenen Gästen, was ihr so manches Mal gar nicht gefiel, da einige die Hände nicht bei sich behalten konnten.

Ein Stein fiel ihr vom Herzen, als ihr Mann zu ihr kam. „Das ist schön. Ich hoffe, dass sie sich bald aussprechen werden und dann wird alles wieder gut.“, meinte sie, schlang die Arme um seinen Nacken und gab ihm einen Kuss. Auf die Frage von InuYasha konnte sie nur leicht lächeln. „Na, das musst du doch nicht fragen. Klare Sache, dass wir Ena und Sess würdevoll vertreten. Hauptsache du hältst mich von den grabschenden Youkais fern.“, sagte sie mit einem Seufzen, ließ sich aber von InuYasha auf die Tanzfläche führen.

„Na dann lass uns tanzen.“, meinte er und es war nicht nur ein Tanz, nein, er genoss es mit seiner Frau zu tanzen. So kam es das die Zeit wie im Flug für die beiden verging.

„Aber gerne doch, mein Gemahl!“, sagte Kagome zu ihren Mann. Auch sie genoss es mit ihm zu tanzen und vergessen waren die Youkai, welche es wagten sie zu begrabschen. Jetzt zählte nur der Mann, der sie übers Parkett führte und der sie unglaublich glücklich machte.

„Ich liebe dich, Inu.“, sagte sie nach einer ganzen Weile.

"Ich liebe dich auch, mein Engel!", war InuYashas Antwort und er schenkte ihr während des Tanzes einen Kuss.
 

Es war schon eine kleine Weile seit dem Gespräch mit Kagome vergangen. In der ersten Zeit war sie einfach nur gedankenverloren durch die Gegend gelaufen. Dachte dabei immer wieder über die Worte der westlichen Prinzessin nach.

‚Mache ich wirklich Abstriche?’, dachte Ena sich und musste nach einer Weile entsetzt feststellen, dass sie diese wirklich machte. ‚Ich habe nie wirklich mit ihm über dieses alte Thema gesprochen.’, war dann ihr nächster Gedanke. ‚Vorhalte waren das einzige was er zu hören bekommen hat. Aber richtig zugehört habe ich nie, das ist richtig.’, gestand sie sich selbst ein und es erschreckte sie regelrecht.

Mittlerweile hatte sie das verwüstete Trainingsgelände erreicht und ließ ihren Blick schweifen. Die Schäden waren beachtlich, doch nichts was nicht behoben werden konnte. Das wusste Ena nur zu gut und wieder kamen die Bilder von ihren Versuchen Sesshoumaru zu bändigen hoch. Wieder spürte sie die Schmerzen im Arm und dann fielen ihr andere Worte der westlichen Prinzessin wieder ein. Ja, sie hatte an ihm in diesem Moment gezweifelt, hatte seinen furchtbaren Worten, fern jeder Realität glauben geschenkt.

„Wie konnte ich nur?“, fragte sie sich laut. Doch sie hatte wirklich Angst in diesem Moment bekommen, denn zum ersten Mal hatte sie den ihr liebsten Youkai als Gegner und nicht als den Mann, welchen sie liebte, gesehen. Aber schon im nächsten Moment schollt sie sich einen Idioten, denn immerhin war er im Kampfrausch gefangen und hatte sie nicht erkannt.

‚Ich hätte ihn nicht angreifen dürfen. Nein, das hätte ich anders lösen müssen. Vielleicht wäre Vertrauen die bessere Lösung gewesen.’, dachte sie sich und seufzte, während sie den Weg wieder Richtung Schloss änderte.

‚Kagome hat schon Recht, wir haben auch sehr viel Leid durchgemacht, aber nie wirklich mit dem anderen über den anderen gesprochen. Vielleicht sollte ich versuchen Sess einfach besser zu verstehen und einfach so akzeptieren wie er gerade ist. Ich denke das es der beste Weg ist.’, mit diesem Entschluss ging sie langsam wieder Richtung Schloss. Hier und da blieb sie einfach stehen und ließ ihren Blick über das Gelände und die Natur schweifen. Eilig hatte sie es nicht, denn es gab noch vieles das ihr wirr durch die Gedanken schoss und so aufgewühlt wollte sie nicht zu den Gästen zurück.

Nachdem Sesshoumaru von der Brüstung des Balkons gesprungen war, lief er einfach durch den Garten, blieb bei einem hohen Baum stehen und ließ seine Gedanken schweifen. InuYasha hatte ihn wirklich über vieles nachdenken lassen.

War es klug gewesen sich für Ena zu verbiegen?

Warum hatte er nie mit Ena über seine Gefühlswelt gesprochen?

Warum war es nur so geworden, wie es momentan war?

Eines stand für Sesshoumaru auf jedem Fall fest. So konnte es nicht bleiben, so durfte es nicht bleiben. Sie mussten sich hinsetzen und in Ruhe über alles reden. Er wusste, dass es Dinge gab, die Ena schwer auf der Seele lagen und wenn sie beide nicht endlich miteinander redeten, miteinander und nicht gegeneinander lebten, dann würde ihr zukünftiges Leben ein absolutes Desaster werden.

„Ich liebe sie und möchte sie nicht verlieren.“, sagte Sesshoumaru zu sich selbst. ‚Wieso kommt meine Liebe nicht zu ihr durch? Was habe ich falsch gemacht?‘, fragte er vollkommen in Gedanken vertieft. Er war so in seine Gedankengänge vertieft, dass er nicht einmal bemerkte, wie noch eine Person diesen Teil des Gartens betrat.

Ena war ebenfalls so sehr in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht bemerkte das ihr etwas den Weg versperrte, denn normalerweise war hier nichts. So kam es das sie erst aus ihren Gedanken erwachte, als sie in etwas hineinlief.

„Tut mir leid, ich habe Euch nicht gesehen.“, sagte sie dann mit einem knallroten Gesicht, denn sie hatte wirklich nicht bemerkt das noch jemand außer ihr hier im Garten war.

Noch immer vollkommen in Gedanken versunken, ging der Thronfolger wieder in Richtung Schloss. Er bemerkte nicht einmal annähernd, dass ihm jemand entgegenkam. Erst als er gegen diese Person gegen lief, erwachte er aus seiner Trance.

„Oh kein Problem, ich…“, der Thronfolger stoppte sich selbst, als ihm bewusst wurde in wen er da gelaufen war. „Ena.“, war alles was er sagen konnte und auch bei ihm konnte man einen leichten Rotschimmer um die Wangen herum sehen. Dennoch reichte er ihr eine Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen. „Hast du dir wehgetan?“, fragte er und irgendwie sah er aus wie ein schüchterner Schuljunge, dem etwas peinlich war.

„Fluffy!“, kam es erstaunt von Ena und sie griff mit einem schüchternen Lächeln nach der dargebotenen Hand. „Danke, nein es ist alles in Ordnung.“, erwiderte sie. „Tut mir leid, dass ich dich nicht gesehen habe.“, meinte sie dann noch und man merkte das es ihr peinlich war.

Kaum das Ena stand, streichelte er schon wieder ihr Gesicht. Dieses Gesicht, welches er so liebte. Die Augen, welche ihn jedes Mal fesselten, wenn er in diese schaute. Und nicht zum Schluss der Mund, welcher geradewegs zum küssen einlud. „Ich hab auch nicht aufgepasst.“, sagte Sesshoumaru und schaute weiter verträumt in ihr Gesicht. Er tat nichts weiter als sie anzuschauen, sie mit seinen Blicken zu verzehren. Dann ganz unversehens beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie wie ein Ertrinkender, der verzweifelt versuchte sich an einem Seil festzuhalten.

Sie genoss seine Streicheleinheiten und in diesem Moment waren die wirren Gedanken vollkommen in den Hintergrund gerückt. Sie würde irgendwann mit ihm darüber reden, aber nicht hier und jetzt. Nein, jetzt wollte sie einfach nur Frau sein. Sie kam gar nicht mehr dazu ihm zu antworten, denn schon wurde sie geküsst und war dabei vollkommen überrascht.

Hatte sie ihm wirklich Unrecht getan?

Ja, das hatte sie, denn dieser leidenschaftliche Kuss zeigte es nur zu deutlich. Und sie erwiderte ihn nicht minder sehnsüchtig. Denn auch sie hatte das Gefühl sie würde ohne diesen Halt ertrinken in der Flut der wirren Gefühle.

Noch während des leidenschaftlichen Kusses umschlang Sesshoumaru den schlanken Körper seiner Ena. Nie wieder wollte er sie loslassen. ‚Kann nicht einer die Zeit anhalten?‘, dachte sich der Thronfolger, denn in dieser Position könnte er auf Ewig mit seiner Ena verharren. Seine Gedanken waren in diesem Moment in den Hintergrund gerückt, denn nun wollte er sie nur bei sich haben.

Lange dauerte der Kuss an, aber wie das mit schönen Dingen war, gingen diese dann doch sehr schnell vorbei. „Meine Ena!“, sagte Sesshoumaru nur und wieder versiegelte er ihre Lippen, denn irgendwie bekam er von ihrem süßen Mund nicht genug.

Ena genoss den Kuss, welchen er ihr schenkte in vollen Zügen, doch wieder kam sie nicht dazu etwas zu antworten. Denn schneller als sie schauen konnte, hatte er ihren Mund schon wieder in Beschlag genommen. Sie genoss jedoch auch den Halt, welchen er ihr gerade gab und schöpfte aus dieser Nähe wieder Kraft für sich und den Kampf gegen ihre Krankheit. Auch wenn sie gesund wirkte, so wusste sie doch, dass sie es noch lange nicht war.

Aber als dieses Mal der Kuss gelöst werden musste, schmunzelte sie leicht. „Mein Fluffy-Schatz!“, meinte sie dann und dieses Mal fing sie seine Lippen zu einem Kuss ein.

Es ging noch eine ganze Weile so mit den beiden. Sie holten kurz Luft und küssten sich dann wieder, als ob sie vorher nie Gelegenheit dazu gehabt hätten. Als ob sie sich noch nie in ihrem Leben geküsst hatten.

Aber wie die Dinge nun einmal lagen, brach irgendwann die Nacht über sie herein und sie mussten wieder zurück ins Schloss, da es unhöflich war nicht zugegen zu sein, wenn die Gäste sich zur Nachtruhe begaben. Aber als sie in dem Saal ankamen, mussten sie erschreckt feststellen, dass die meisten wirklich schon abkömmlich waren.

„Na wie schön, das Verlobungspaar beehrt uns doch noch mit ihrer Anwesenheit.“, sagte der Inu Taishou, denn er war schon sauer, dass sein ältester Sohn die Pflichten vergaß. „Yasha und Kagome haben eure Aufgaben übernommen, ist es euch klar?“, setzte er noch sauer hinterher.

„Entschuldige, Vater!“, sagte Sesshoumaru zu seinem Vater und bedankte sich bei InuYasha und Kagome dafür, dass sie die Stellung für sie gehalten hatten.

„Es war nicht unsere Absicht das wir unsere Pflichten vernachlässigen.“, erklärte Ena zur Überraschung aller. „Danke InuYasha und Kagome, dass ihr beide für uns da seid und wart.“, setzte sie noch mit einem Lächeln hinterher. „Und danke Kagome für das Gespräch es hat mir sehr geholfen.“, bedankte sie sich separat bei der westlichen Prinzessin.

„Schon gut!“, war alles was der Taishou zu Ena sagte, aber dennoch sah er seinen Sohn streng an. „Ich hoffe du vergisst sie in Zukunft nicht.“, setzte er dennoch einen drauf. „Schließlich wirst du für die nächste Zeit für beide Reiche verantwortlich sein.“, kam es spitz von dem DaiYoukai des Westens.

„Verstanden!“, war alles was Sesshoumaru sagte. Was sollte er denn auch sagen? Er wusste ja, dass InuYasha und Kagome zusammen mit seinem Vater und seiner Mutter nach Ägypten reisen wollten.

Kagome lächelte nur leicht als sie die Worte von Ena hörte. „Gern geschehen.“, sagte sie. „Manchmal braucht man ein Frauengespräch.“, setze sie hinterher und hakte sich bei ihrem Mann ein, denn sie könnte bereits im Stehen einschlafen.

Ena dachte sie hätte sich verhört. „Wie für beide Reiche?“, wollte sie von ihrem Vater wissen. „Heißt das ihr beide reist auch ab?“, forderte sie zu wissen.

Nun kratzte sich Lord Eiliko leicht am Kopf. „Ich alter Mann werde wohl vergesslich.“, begann er und meinte ernst: „Ja, wir reisen auch ab. Aber Taishakuten wird bis Sess wieder hier ist bei dir bleiben.“, denn so war es abgesprochen.

„Wenn er denn unter diesen Umständen Rin ihren Wunsch erfüllt.“, meinte Ena und seufzte. „Aber das werde ich schon hinbekommen, diese paar Tage.“, kam es zuversichtlich von ihr.

„Nun ja, ich habe Rin das schon vor so langer Zeit versprochen.“, sagte Sesshoumaru und ließ auch gleich anklingen, dass er das Versprechen auf jedenfall einlösen würde, selbst wenn Ena sich auf den Kopf stellen würde. „Aber wie du sagtest, es sind nur ein paar Tage.“, setzte er noch hinterher und diese paar Tage waren für Rin unglaublich wichtig und Sesshoumaru würde seiner Tochter jeden Wunsch erfüllen, wenn es in seiner Macht stand.

„Versuch es positiv zu sehen, Ena.“, begann Kagome nun ihre zukünftige Schwägerin aufzuheitern. „Durch jede Trennung wird euer gemeinsames Band noch sehr viel fester.“, erklärte sie und gab Ena somit noch mehr Stoff zum nachdenken. „Nicht jede Trennung ist etwas schlechtes.“, gab sie ihre Erfahrung weiter, denn ihr und InuYashas Band wurden mit jeder Trennung immer fester.

Ena dachte sie höre nicht richtig. Hielt man sie jetzt etwa für eine Tyrannin, die alles daran setzten, würde das dieser Ausflug nicht stattfand? Sie wusste es nicht und so sah sie sich genötigt, diesen Irrtum aufzuklären.

„Ich würde mich nie über Rin stellen.“, begann sie. „Denn immerhin hat Sess seine Tochter in den letzten Monaten mehr als nur ein wenig vernachlässigt. Da liegt es mir fern ihnen diese Reise zu verwehren, vor allem weil sie sich schon seit Wochen darauf freuen.“, setzte sie fort. „Nein, ich befürworte diese Reise sogar und das bisschen Arbeit, das in den Wintermonaten anfällt, dürfte ich zumindest hier im Osten alleine auf die Reihe bekommen. Immerhin ist es nicht das erste Mal, das ich im Winter alleine bin.“, erklärte sie. An Kagome gewandt meinte sie: „Das habe ich mittlerweile begriffen. Dank dir.“ Denn sie hatte auch die Trennungen Revue passieren lassen und ihr war aufgefallen, dass sie ihnen meist gut getan hatten.

Sesshoumaru war glücklich diese Worte zu hören. Nun wusste er hundertprozentig, dass Ena die richtige Frau war und dass sie ihm gut tun und vor allen Dingen glücklich machen würde. Er wollte keine andere Frau in seiner Nähe und vor allem in seinem Bett haben.

„Ich liebe dich, Ena!“, flüsterte er ihr ins Ohr und hauchte ihr dann einen Kuss auf die Schläfe.

Kagome lächelte Ena nur an. Sie war stolz darauf, dass Ena begriffen hatte worauf es ankam. „Es freut mich, dass ich dir helfen konnte.“, sagte sie und lehnte sich an ihren Mann an, denn die Müdigkeit zehrte immer mehr an ihrem Körper.

InuYasha konnte nur lächeln, als er die Worte hörte und beide beobachtete. „Wir beide verabschieden uns auch mal ins Bett.“, meinte er und hob Kagome einfach auf die Arme, um sie ins Bett zu bringen.

„Ich dich auch.“, meinte Ena nur und lächelte als sie die Worte InuYashas hörte. „Danke für eure Hilfe, Yasha. Gute Nacht.“, verabschiedete sie das westliche Prinzenpaar.

Kagome konnte nur leicht lachen als InuYasha sie auf die Arme nahm. Augenblicklich kuschelte sie sich richtig an ihn an. „Gern geschehen.“, schaffte es Kagome gerade noch zu sagen. Ein gute Nacht schaffte sie gar nicht mehr, denn sie schlief augenblicklich in den Armen ihres Mannes ein.

Sesshoumaru lächelte glücklich als er die Worte Enas vernahm und dann nahm auch er sie auf den Arm, denn er fand, dass sie sich für heute genug verausgabt hatte. „Was hältst du davon wenn wir jetzt auch ins Bett gehen?“, fragte er bei Ena nach und beachtete seine Familie, wo er auch Enas Eltern zuzählte, gar nicht weiter. Die konnten ja zu Bett gehen wann immer es ihnen beliebte.

Ena lächelte nur, als er sie auf den Arm nahm, doch sie hatte einen kleinen Einwand. „Wäre das nicht unhöflich, denn immerhin haben wir unsere Pflichten vernachlässigt?“, wollte sie wissen und sah ihren Schwiegervater und ihren Vater fragend an.

„Nein, wäre es nicht, Ena!“, sagte zur Verwunderung aller der Inu no Taishou zu seiner zukünftigen Schwiegertochter. „Du hattest heute wieder sehr viel Aufregung und es ist wichtig, dass du dich noch weitgehend schonst und dich ausruhst.“, erklärte er weiter. „Also hab kein schlechtes Gewissen, wenn mein Ältester dich jetzt zu Bett bringt.“, setzte er noch hinterher. „Gute Nacht und schlaft gut.“, schloss er dann seinen Dialog ab.

Ena hörte die Worte, war sich aber dennoch nicht ganz sicher. Aber auf das Gute Nacht gab es dann nur eine Antwort. „Gute Nacht und danke für alles.“, sagte sie dann und kuschelte sich nur zu gerne an ihren Liebsten. Aber sie schlief nicht gleich ein, da sie seine Nähe noch genießen wollte.

Sesshoumaru schmunzelte nur leicht, als er die Worte seines Vaters vernahm. Er wusste, dass Ena Recht hatte und es wirklich unhöflich war schon zu gehen umso mehr freute er sich darüber, dass sein Vater ihnen die Erlaubnis gab das sie gehen durften.

„Gute Nacht und Danke!“, sagte er dann zu den Anwesenden und brachte Ena dann aus dem Saal und dann ins gemeinsame Gemach. Er schmunzelte regelrecht als Ena sich an ihn anlehnte.
 

Im gemeinsamen Gemach legte Sesshoumaru seine Ena dann ins Bett und schloss sie in seine Arme. Er wollte noch nicht schlafen sondern nur ein bisschen mit ihr kuscheln, die Zweisamkeit genießen.

Ena genoss es von ihm ins Bett gebracht zu werden. Zwar war ihr nicht nach reden zu mute, aber sie konnte in diesem Moment nicht anders und drehte sich in seinen Armen, so das sie ihn ansah.

„Wegen heute Morgen, Fluffy. Ich habe wirklich nicht gelogen als ich sagte, dass ich mit der Situation vollkommen überfordert war.“, gab sie dann zögerlich zu. „Ich weiß, dass diese Worte nicht ernst gemeint waren, doch habe ich sie in jenem Moment für bare Münze genommen. Ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass ich für einen Moment Angst vor dir hatte.“, begann Ena. „Wie gesagt ich war überfordert und habe sicherlich auch nicht richtig gehandelt. Ich hätte es vielleicht nicht mit Wurzeln und Ranken, sondern mit Liebe versuchen sollen.“, setzte sie noch nach.

Sesshoumaru wunderte sich schon, dass sich Ena in seinen Armen drehte und ihn dann offen ansah. Er hörte ihr sehr genau zu und konnte dann nur seufzen. Nun begann es also, das große Reden. Aber er spürte, dass Ena dieses Gespräch wirklich wichtig war und anscheint so wichtig das sie nicht in Ruhe schlafen können würde. Etwas das er natürlich unbedingt wollte, damit sie am nächsten Tag wieder vollkommen fit war.

„Ich weiß, mein Schatz!“, sagte Sesshoumaru als Ena meinte, dass sie heute Morgen mit der Situation vollkommen überfordert gewesen war. „Es ist auch absolut keine Schande Angst zu haben, Ena. Glaub mir, ich weiß sehr genau, wie das ist Angst vor irgendjemanden zu haben!“, erklärte Sesshoumaru und zeigte Ena sehr genau, dass er durchaus Verständnis für sie hatte. „Als InuYasha sich das erste Mal in einen Youkai verwandelt hat, da hatte ich auch eine Scheißangst, weil ich das vorher nie gesehen hatte. Ich wusste einfach nicht, dass mein kleiner Bruder dann nichts weiter ist als eine Kampfmaschine und dann kommt wirklich nur Kagome an ihn heran.“, erklärte er dann weiter. „Du hast in diesem Moment so gehandelt wie du es für dich am Besten fandest, denn schließlich hattest du mich so noch nie gesehen und ich befürchte, dass es öfters noch dazu kommen kann, auch wenn ich es nicht will.“, erklärte Sesshoumaru dann weiter. „Es ist wie ein innerer Zwang und dann will ich nur noch töten und zerstören und das führt dann dazu dass ich noch wütender werde, wenn ich angegriffen werde.“, endete er seine Erklärung.

„Sollte es jemals wieder dazu kommen, dass ich es miterlebe, dann weiß ich hoffentlich, das nächste Mal was ich machen muss.“, meinte Ena dann versöhnlich. „Aber Angst habe ich jetzt nicht mehr vor dir zumindest nicht solche.“, gab sie dann ehrlich zu. „Das Gefühl dieses Zwanges kenne ich irgendwoher!“, kam es von ihr und Ena und wirkte dann für einen Moment der Wirklichkeit entrückt und sehr traurig. „Einmal habe ich auch was schreckliches getan.“, meinte sie und wirkte noch trauriger.

„Mir tut es sehr Leid, was ich gesagt habe, Ena. Keines dieser Worte ist wahr.“, entschuldigte er sich dann bei seiner Liebsten. „Deine Naturkräfte haben mir mehr als einmal das Leben gerettet und ich bin sehr glücklich, dass du über dies Fähigkeiten verfügst. Auch tut es mir sehr Leid, dass ich dich verletzt habe.“, setzte er bedauernd hinterher und streichelte dabei ihre Handgelenke, welche noch eine Weile brauchen würden, bis sie verheilten auf Grund seines starken Giftes. Denn Shigeru hatte er absichtlich in dieser Sache nicht konsultiert, da er diesen Einlauf nicht auch noch brauchte.

Als Ena dann aber anfing von einer schrecklichen Tragödie zu sprechen, spitze er gleich die Ohren. Kam jetzt das was er vermutete, dass was Eiliko ihm schon einmal erzählt hatte. „Was hast du denn schreckliches getan?“, fragte Sesshoumaru dann seine Verlobte.

„Weißt du ich war nicht immer so schwach, wie ich es jetzt bin. Es gab einmal eine Zeit, in der ich stärker war und auch ab und an von Vater im Kampf unterrichtet wurde. Wenn ich heute zurückblicke dann war es die einzige Zeit, in der ich nicht immer nur von Mutter von allem abgeschottet wurde. Aber das änderte sich nach einem gewaltigen Streit meiner Eltern ganz plötzlich.“, begann Ena und machte erst einmal eine Pause denn sie musste kurz überlegen wie sie da weitermachen konnte, ohne ihrem Verlobten Angst zu machen.

Sesshoumaru hörte seiner Ena sehr genau zu. Er wusste was kam, denn es war genau das Thema, welches er befürchtet hatte. Aber er fand es gut, dass sie endlich darüber sprach, dass sie diese Geschichte endlich verarbeitet, denn das war durchaus wichtig. Zum einen für ihre Beziehung, zum anderen für ihr eigenes Seelen heil. Denn solange sie sich damit rum trug, würde sie ihre Kräfte nicht wirklich akzeptieren, dessen war er sich sicher. Deswegen strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, sagte aber kein einziges Wort, da er sie nicht bedrängen wollte. ‚Sie wird sich mir öffnen, wenn sie meint, dass es richtig ist.‘, dachte er sich dabei.

Sie griff zaghaft nach seiner Hand und drückte sie sanft an ihre Wange, sie brauchte jetzt einfach diese Geste. „Meine Eltern haben sich früher öfter wegen meiner Erziehung und Ausbildung gestritten, doch nie so heftig, wie an diesem einen Tag.“, setzte sie dann ihre Erzählung fort. „An jenem Tag ist in meinem Inneren ein gewaltiger Knoten geplatzt. Ich habe von jetzt auf gleich eine unbändige Macht besessen und habe diese nicht richtig zu kontrollieren gewusst. Sie hat mich manipuliert und ich habe dann in meiner Wut auf meine Eltern diese Macht gegen sie und gegen die Natur eingesetzt. Ich konnte mich nicht widersetzten. Es war als wenn ein fremdes Wesen mich leiten würde. Als wenn ich nicht ich selbst gewesen bin. So ähnlich wie bei Sangos Bruder.“, erzählte sie dann weiter, denn diese Geschichte kannte sie aus der Zeit, als sie mit den Frauen den Krieg im Süden verbracht hatte. „Ich habe in meinen Eltern nur noch Feinde gesehen und hätte beinahe meinen Vater umgebracht. Erst als ich deinen Namen hörte bin ich wieder erwacht und habe realisiert was passiert war. Seitdem hasse ich alles was laut ist, kann kein Schreien, unnötige Kämpfe und das Quälen der Natur ertragen.“, während sie sprach drängte Ena ihre Tränen zurück. Sie wollte nicht weinen, nein, das durfte sie nicht zulassen, denn sie war selbst Schuld. „Seitdem kann ich kaum noch etwas erschaffen. Vater hat seine Bemühungen mir etwas beizubringen eingestellt. Nur Verteidigung habe ich noch gelernt, aber Mutter hat mich dann komplett eingesperrt. Ich bin sozusagen vereinsamt. Deswegen komme ich vielleicht auch nicht so mit dir zurecht, wie ich es gerne wollte.“, sagte Ena und nun konnte sie nicht anders und weinte doch.

Ja, Sesshoumaru hatte die Geschichte schon einmal gehört, aber diese aus Enas Mund aus ihrer Sicht zu hören ging ihm ziemlich an die Nieren und das erklärte so vieles.

„Scht, scht… nicht weinen, mein Schatz!“, sagte er zu Ena und drückte sie an sein Herz, um sie zu trösten. „Es ist nicht deine Schuld, dass es damals so eskaliert ist.“, versuchte Sesshoumaru dann beruhigend mit seiner Liebsten zu reden, aber er würde ihr nichts einreden. „Deine Kräfte haben dich übermannt weil du nicht trainiert warst. Du hattest gar keine Chance ihnen zu widerstehen.“, versuchte er dann das gehörte zu erklären. „Das hätte uns allen passieren können. Es ist ja auch mir heute passiert. Das sind die dämonischen Instinkte, die versuchen über unser denken zu herrschen.“, sagte er dann und endlich verstand er auch besser, warum Ena diese Probleme hatte mit ihm zu Recht zu kommen, mit seiner Art zurecht zu kommen.

„Ich habe sehr wohl gemerkt, dass du Geschrei nicht magst und ich versuche es auch zu zügeln, aber es gibt nur sehr wenige Youkai denen ich voll und ganz vertraue.“, versuchte Sesshoumaru nun sich und sein Verhalten zu erklären. „Ich muss Strenge zeigen, um dich zu beschützen, verstehst du das? Wenn ich den Dienern gegenüber Schwäche zeige, dann bringe ich dich, meine Familie und auch mich in große Gefahr.“, versuchte er dann weiter zu erklären.

Ena schluckte während sie ihm zuhörte. „Ich habe schon lange verstanden, dass du so reagieren musst, manches Mal. Aber du wirst verstehen, dass es für mich nicht gerade einfach war, diese Seite an dir zu akzeptieren.“, traurig seufzte Ena auf. „Ich will dich weiß Kami nicht verbiegen.“, sie machte eine Pause, um genau zu überlegen wie sie es ihm erklären könnte. „Weißt du, es war eher eine Art Selbstschutz. Ich wollte einfach nicht mehr verletzt werden und dich auch nicht verletzten, aber damit habe ich nur noch alles schlimmer gemacht. Man hat es ja gesehen auf der Feier. Ich habe deine Gefühle mit Füßen getreten.“, erklärte sie und man merkte dass sie über sich selbst verärgert war. „Ich hoffe du kannst mir diesen Egoismus verzeihen.“, endete sie dann.

Sesshoumaru war erleichtert zu hören, dass seine Ena endlich verstanden hatte warum er nur so handeln konnte. Er tat es ja auch nicht um sie zu ärgern, sondern um sie alle zu schützen, denn immerhin würde er nach seinem Vater das Reich erneut regieren.

„Ich weiß nicht ob du es bemerkt hast, aber mit Sanji, Takuya, Kunzite und auch mit Lyra gehe ich einfach ganz anders um als wie mit den restlichen Youkais. Ihnen vertraue ich. Da weiß ich, dass sie mir nicht in den Rücken fallen werden. Aber bei den anderen kann ich eben nicht so sicher sein.“, versuchte er weiterhin sein Verhalten zu erklären. „Nimm es mir bitte nicht übel, aber manches Mal hatte ich schon das Gefühl, dass du einen anderen Youkai aus mir machen willst, einen der so funktioniert wie du ihn haben möchtest. Ich habe es anfangs akzeptiert, aber glücklich war ich nie. Ich fühlte mich in meiner Haut nicht wirklich wohl.“, erklärte Sesshoumaru dann weiter. Allerdings musste er erst einmal kurz überlegen welches Fest seine Verlobte denn meinen könnte, wo sie seine Gefühle mit Füßen getreten hatte.

„Meinst du unsere Verlobungsfeier wo du die Blumen in diese Kübel gesteckt hast?“, fragte er vorsichtig nach, denn er wollte auf Nummer sicher gehen, dass er sie verstanden hatte.

Bei seiner Erklärung konnte Ena nicht anders und lächelte leicht schüchtern. „Stimmt, mit den eben Genannten gehst du ganz anders um.“, meinte sie dann, aber als sie seine Frage mit der Verlobungsfeier hörte wurde sie wieder etwas traurig. „Ja, genau die meine ich.“, sagte sie daraufhin nur. „Aber nicht nur die. Auch die Hochzeit von Yasha und Kagome.“, setzte sie dann noch nach.

„Auf InuYashas und Kagomes Hochzeit warst du krank und wurdest von deinen Schmerzen übermannt.“, sagte Sesshoumaru zu Ena, um ihr zu zeigen, dass er ihr diese Sache nun wirklich nicht übel nahm, auch wenn er damals schon seelische Schmerzen hatte. „Aber ehrlich gesagt, war ich anfangs wirklich sehr enttäuscht, dass du die Rosen so einfach in die Kübel gesteckt hast, aber als ich gesehen habe, was du aus ihnen gemacht hast, da war ich mehr als nur glücklich, denn in dem Arrangement steckte all deine Liebe für mich drinnen.“, setzte er erklärend hinterher und küsste sie dann ganz leicht.

„Nein, da steckt nicht nur meine, sondern auch deine Liebe mit drinnen.“, sagte Ena und lächelte dann leicht, doch dieses verschwand fast sofort wieder. „Ich finde das du es mir zu einfach machst, indem du sagst, dass es nur an den Schmerzen gelegen hat.“, begann Ena. „Es war damals mein völliger Ernst, als ich sagte das wegen mir keiner leiden soll.“, setzte Ena fort. „Und Krieg ist nun einmal unnötiges Leid.“, mit einem Seufzer sah sie ihm tief in die Augen. „Ich will nicht dass es wegen mir so etwas gibt. Auch wenn es manchmal nicht zu umgehen scheint, so bin ich dennoch bereit solche Bürde zutragen.“, meinte sie dann erst und als er Widerspruch einlegen wollte legte sie ihm einfach einen Finger auf den Mund. „Wobei ich aber immer auf Rettung von dir hoffen würde.“, setzte sie dann noch mit einem Schmunzeln hinterher, denn sie war sich sicher, dass er sie nie gehen lassen würde.

Sesshoumaru lächelte erst einmal bei Enas Worten und gab ihr dann ein leichtes Küsschen auf die Wange. Aber schon sehr bald wurde auch er schon wieder ernster, da sie nun die Sachen mit der Hecke anschnitt, in welcher sie sich verbarrikadiert hatte. Diese Sache hatte auch ihn unglaublich geschmerzt, da sie mit ihrem Leben gespielt hatte.

„War das der Grund weswegen du dich in der Hecke eingeschlossen und diese mit deiner Lebensenergie verknüpft hast?“, fragte Sesshoumaru dann seine Ena. „Nie im Leben hätte ich dich weggehen lassen.“, erklärte er dann. „Du hast mir dein Herz geschenkt und dafür hast du mein Herz erhalten und ich habe mir geschworen dich niemals gehen zu lassen, dich festzuhalten und an mich zu binden.“, erklärte er dann weiter. „Ich habe mir lange Vorwürfe gemacht, weil ich dich verletzt habe und auch jetzt mache ich mir Vorwürfe, dass ich dich in meinen Kampfrausch verletzt habe.“, erklärte er weiter, nachdem er Enas Finger von seinem Mund genommen hatte. „Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir durch meine Schuld etwas zustoßen könnte und als du nach unserem Streit das Zimmer verlassen hast, da war ich ziemlich verzweifelt, da ich niemals ohne dich leben wollte, da ich nicht ohne dich leben kann.“, schloss er seine Ausführungen ab.

„Ja, denn nur deine Liebe kann mich vor solchen Fehlern retten. Ich wusste dass nur du zu mir durch kommen würdest.“, begann Ena seine Frage zu beantworten und lächelte als sie seine Worte hörte. „Ich bin dir nicht böse wegen den kleinen Verletzungen. Schlimmer als die seelischen Qualen, welche ich dir zugefügt habe, sind sie nicht. Denn immerhin war ich es die unbedingt verletzten wollte und das auch nur weil ich nicht bereit war, dein Wesen so zu akzeptieren wie es ist.“, setzte Ena bedauernd fort. „Da sieht man doch dass wir beide zwar das gleiche füreinander empfinden, aber beide zu egoistisch waren, dem anderen in diesem Moment die Fehler zu verzeihen.“, meinte sie dann und strich ihm eine Strähne nach hinten. „Weißt du es hat mir damals wirklich sehr wehgetan, als du sagtest dass ich zu Papa laufen und die Verlobung lösen soll. Und ich muss sagen, dass mir dieser Schritt und auch dieser Test nicht leicht gefallen sind. Doch irgendwie konnte und wollte ich dir damals nicht mehr glauben und vertrauen. Aber als ich dich damals wegen mir leiden sah, da tat es mir sehr weh. Dennoch wollte ich meinen Plan nicht ändern, ich wollte sehen was ich dir wirklich Wert bin.“, kam es dann und nun fiel ihr Blick auf seine rechte Hand und sie strich sanft darüber. „Dieses Feueropfer damals hat mich mehr beeindruckt, als alles andere und da war ich mir sicher, dass ich dir mehr als nur Unrecht mit meinem Verhalten getan hatte.“, erklärte Ena und hoffte das er sie verstehen würde.

„Wenn ich mich recht entsinne passierte das mit den Hecken, weil ich mir selbst schaden wollte, solltest du zu Daichi gehen und damit bist du ganz und gar nicht klar gekommen.“, sagte Sesshoumaru und runzelte bei der Erinnerung leicht die Stirn. „Ich wollte dir damit eigentlich nur sagen, dass ich nicht ohne dich leben kann und dass ich garantiert gestorben wäre, wenn ich dich nicht hätte halten können.“, erklärte er dann weiter. „Ich habe mich wohl undeutlich ausgesprochen und deswegen ist es dazu gekommen. Ich habe zu undeutlich gesprochen und du hast es falsch verstanden.“, mit diesen Worten war dieses Thema für den zukünftigen Thronfolger fast beendet. „Ich war vollkommen verzweifelt als ich merkte, dass ich dir körperliche Schmerzen zugefügt habe.“ Der Thronfolger brauchte eine kleine Pause, denn er merkte, wie sehr es ihm zu Herzen ging, wie viele Sorgen und Ängste sich in den letzen Monaten sich zwischen ihnen aufgebaut hatten.

„Ich war fuchsteufelswild, da du wieder an mir herum geschimpft hast. Ich hatte das Gefühl, dass ich dir nicht genügen würde, dass du einen anderen Youkai lieben wolltest, deswegen habe ich es gesagt, aber habe es fast im selben Moment wieder bereut.“, kam es vom InuYoukai als Ena den riesigen Streit nach InuYashas und Kagomes Hochzeit ansprach. „Ich wollte dich zurückhalten, dir sagen, dass es nicht so gemeint war, aber du hattest keine Ohren dafür. Meine Entschuldigung hast du nicht angenommen und da dachte ich, dass ich unsere Beziehung aufs Spiel gesetzt habe und als du mir dann die Bedingungen sagtest, war ich bereit mich zu verbiegen, da ich dich wiederhaben wollte, aber glücklich war ich nie.“, schilderte er weiter. „Und dann war das mit Toukijin. Als ich hörte, dass es dich krank machte, war es ein leichtes mich davon zu trennen und ich hoffte so, dass ich dir beweisen kann wie sehr ich dich liebe und dass ich alles tun würde, um dich glücklich zu machen, sofern es in meiner Macht stände. Aber verbiegen lassen wollte ich mich nicht mehr.“, endete er dann seine Erklärung.

„Du sollst dich nicht verbiegen.“, begann Ena und man hörte das sie es ernst meinte. „Es war egoistisch von mir so etwas zu wollen.“, setzte sie nach und beugte sich zu ihm runter, um ihn zu küssen. „Nie wollte ich dich anders haben, als den Youkai welchen ich gerade neben mir habe.“, erklärte sie und gab ihm dann einen leidenschaftlichen Kuss. „Ich denke das wir beide wirklich diesen Neustart gebraucht haben.“, sagte sie nach dem Kuss. „Wird Zeit, dass wir endlich nach Hause kommen, mein süßer Fluffy-Schatz.“, meinte sie dann, denn jetzt war ihr nach kuscheln und nur noch ein wenig nach reden, aber sie ahnte das er noch mehr Fragen haben würde.

Sesshoumaru war unglaublich glücklich, als er hörte, dass er sich nun nicht mehr zu verbiegen brauchte und er würde es auch nicht mehr tun. Er war nun einmal so und so würde er auch bleiben. Nach außen hin gab er sich kühl und nur die engsten Freunde und seine Familie sollten seinen weichen Kern sehen und kennen.

Ihren Kuss genoss er in vollen Zügen und auch über die Worte, dass sie das westliche Schloss als ihr zu Hause ansah, freute er sich ungemein und als sie sich an ihn ankuschelte, schloss er sie in seine Arme und genoss einfach ihre unglaubliche Nähe. „Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass du noch eine unglaublich schwere Last mit dir herumträgst?“, fragte er dann nach, denn auch wenn sie nun glücklich zu sein schien, versuchte sie etwas zu verbergen. Etwas sehr wichtiges.

Ena war sich nicht so recht einig ob sie ihm antworten sollte. Aber es war wichtig für ihre neu begonnene Beziehung wie sie dann fand. „Noch immer muss ich an den Vorfall im Irrgarten denken.“, begann Ena zaghaft, da sie nicht wusste wie sie es ihm schonend beibringen sollte. „Das ich so einfach über meinen Kinderwunsch zu manipulieren bin hat mich erschreckt.“, gab sie dann zu. „Weißt du ich würde gerne wenigstens einen Welpen mit dir haben wollen. Zwar nicht auf biegen und brechen, aber dennoch irgendwann einmal erleben wie es ist einen Welpen zu haben.“, erklärte sich Ena dann doch zögerlich. „Weißt du eine Frau ist erst vollkommen, wenn sie einem Mann einen Erben oder überhaupt einen Welpen schenken konnte und das möchte ich dir nicht versagen.“, setzte sie noch nach und man hörte sehr wohl, dass sie Angst davor hatte, dass er sich dies bei einer anderen holen könnte, sollte sie ihm dies nicht schenken können. „Ich will dich nicht wegen einer eventuellen Unfruchtbarkeit an eine andere verlieren, das könnte ich nicht ertragen. Wenn ich dabei zusehen müsste, wie eine andere dich glücklich macht, daran würde ich zerbrechen.“, gestand sie dann letzten Endes noch ein.

Sesshoumaru war vollkommen geschockt als er die Worte Enas vernommen hatte. Er hatte in all der Zeit nicht einmal bemerkt, dass Ena noch immer unter dieser Last litt. Er wusste nicht, dass sie sich so sehr Kinder wünschte.

„Schatz… Schatz!“, sagte er erst einmal zu seiner Verlobten und küsste ihr dann sanft über das Gesicht. „Auch ich würde mich freuen, wenn wir einen Welpen haben würden, aber wenn das Schicksal es nicht vorgesehen hat, dann werde ich dich dennoch lieben.“, erklärte er dann weiter. „Niemals würde ich zu einer anderen Frau gehen nur um einen Erben zu bekommen, denn keine andere Frau könnte mich so glücklich machen wie du. Ob nun mit oder ohne Welpen.“, erklärte er dann weiter. „Ich liebe dich, meine Ena und das wird auch immer so bleiben und daran wird keiner etwas ändern.“, erklärte er ihr dann weiter. „Und wenn es auf dem natürlichen Weg nicht klappt mit einer Schwangerschaft, dann schafft es vielleicht Kagome, denn ihr medizinisches Wissen geht weit über unser Wissen hinaus.“, versuchte er Ena dann Mut zu machen. Er gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss, um ihr zu zeigen, dass keine Frau jemals schaffen würde ihn so glücklich zu machen wie Ena es tat.

Doch Ena konnte diesen nicht mit der gleichen Leidenschaft erwidern. Sie hätte ihn gerne genauso erwidert, aber irgendetwas in ihr hielt sie zurück. Es war ein komisches Gefühl, das sich ihres Herzens beschlich und sie zu warnen schien, dass er doch nicht halten würde, was er hier gerade versprach. Aber als sie noch einmal kurz über seine letzten Worte nachdachte lächelte sie leicht.

Sesshoumaru merkte, dass Ena diesen Kuss nicht so erwiderte wie er es sich erwünschte und unterbrach diesen Kuss daher wieder. „Was?“, fragte er, da er sich denken konnte, dass Ena irgendetwas plagte.

Glaubte sie ihm etwa nicht?

Hielt sie ihn für einen Lügner?

„Wer weiß, was das Schicksal für uns vorgesehen hat, denn irgendwie ist es schon erstaunlich was zurzeit in unseren Reichen passiert.“, meinte Ena und sie klang noch immer sehr, sehr nachdenklich. „Aber ich will einfach nicht glauben, dass unser Schicksal so grausam sein soll.“, setzte sie dann noch nach.

Als er ihre Worte hörte, sank seine Laune schon wieder fast in den Keller. Wie schaffte es Ena nur in den unpassendsten Momenten so melancholisch zu sein? Das würde er wohl nie verstehen. „Es wird alles gut werden, Ena.“, versuchte er sie dann zu trösten. „Du kannst mich für verrückt halten, aber ich spüre es, dass alles wieder gut werden wird.“, setzte er erklärend hinterher.

„Gut, dann halte ich dich jetzt für verrückt.“, kam es mit ernster Miene aber mit einem leicht schelmischen Unterton. Der genau zeigte dass sie es nicht ernst meinte. „Es fällt mir nur leider nicht leicht, einfach so drauf zu hoffen, dass alles vielleicht wieder so wird wie es mal war.“, meinte Ena nur und lächelte dann entschuldigend.

„Ja, mach das ruhig!“, sagte Sesshoumaru und zog eine Grimasse, da er sie unbedingt wieder aufheitern wollte. „Nachdem was wir durchgemacht haben, ist das auch kein Wunder, dass man nur schwer daran glauben kann.“, sagte er dann weiter. „Aber dennoch bin ich davon überzeugt!“, setzte er hinterher. „Wir beide werden heiraten, ein glückliches Leben führen und wenn Kami es will einem gesunden Thronfolger das Leben schenken.“, endete er vollkommen optimistisch.

„Ja, das mache ich!!“, kam es nun frech von Ena, denn sie merkte, dass er sie nur aufheitern wollte. „Lass uns bitte erst einmal nur ein gemeinsames Leben in Angriff nehmen. Das würde mir erst einmal reichen.“, sagte Ena dann in einem seltsamen Tonfall. „Wer weiß, was der Jahreszeitenwechsel mir noch alles an Qualen einbrockt.“, setzte sie noch nach.

„Gut!“, war alles was er zu diesem Thema noch sagen konnte und er war glücklich sie ein bisschen aufgeheitert zu haben. Aber als er dann die nächsten Sätze hörte, konnte er nur seufzen. Teilweise verstand er sogar gar nicht was seine Ena da überhaupt sagte. „Wir haben Zeit, mein Schatz und müssen nichts übereilen.“, sagte er, um ihr weiterhin Mut zu machen. Aber dann hatte er doch noch eine Frage auf den Lippen. „Was meinst du mit Qualen einbrocken durch den Jahreszeitenwechsel?“, fragte er daher bei seiner Geliebten nach.

„Ja, hast du das denn nie bemerkt, dass ich mit dem Wechsel der Jahreszeiten Probleme habe?“, hakte Ena erst einmal verdutzt nach, denn das war ja nicht erst seit gestern so, sondern schon immer. „Erinnere dich doch mal an den Winter, einige Jahre bevor dein Vater verstarb. Damals waren wir gezwungen einige Zeit bei euch im Schloss zu bleiben. Ist dir denn damals nichts aufgefallen an mir?“, wollte sie von ihm wissen.

Sesshoumaru überlegte eine ganze Weile, denn das war schon eine ganze Weile her. Aber dann erinnerte er sich wieder. „Ach das meinst du!“, sagte er, denn seine Mutter hatte sich damals ziemlich auf den Schlips getreten gefühlt. „Mit deinen ständigen Schwankungen hast du meine Mutter ganz schön fertig gemacht.“, sagte er dann zu Ena. „Ich weiß noch wie sie auf dich geschimpft hat. Sie wollte dich nie wieder im Schloss sehen und ich hab sie dafür angeknurrt wie nichts Gutes!“, erinnerte sich Sesshoumaru weiter. „Dir haben die Pflanzen und die Tiere gefehlt nicht war? Deswegen warst du so aufbrausend und egozentrisch.“, schloss er dann erklärend ab und nun wusste er auch wie es zu dem Geschenk seines Bruders kam. Seine Schwägerin musste das im Süden während des Krieges mitbekommen haben.

„Ja, genau. Sie fehlen mir ja jetzt schon, obwohl ich natürlich auch das Spielen im Schnee mag. Wie man ja gestern unschwer gesehen hat.“, bestätigte Ena seine Aussage. „Aber ich kann dann auch schwer über meinen Schatten springen. Ich freue mich deshalb schon so richtig das Geschenk von Yasha und Kagome zu erkunden, sobald mir Taishakuten die Reise erlaubt.“, setzte sie dann noch nach. „Und wie du ja dann auch gemerkt hast durfte ich meinen Vater im Winter nicht mehr zu euch begleiten. Was ich persönlich sehr schade fand.“, meinte sie dann und kuschelte sich noch enger an ihn dran. „Aber jetzt kann mir das keiner mehr verwehren, ich kann bei dir sein, wann immer ich will.“, kam es dann endlich wieder glücklich von ihr.

Sanft streichelte Sesshoumaru über das Gesicht von Ena während er ihren Worten lauschte. „Ich denke das InuYasha und Kagome instinktiv das Richtige für dich gefunden haben. Zumindest Kagome scheint gespürt zu haben, dass du ohne die Natur nur schwer leben kannst.“, sagte Sesshoumaru, denn über seine verkappte Mutter wollte er nicht reden. Bloß nicht an dieses Monster in weiblicher Form denken, das ihn geboren hatte.

„Du bist bei uns herzlich willkommen, mein Schatz. Es soll zu deinem neuen zu Hause werden und keiner wird dich je wieder aus dem Schloss vertreiben, das verspreche ich dir.“, sagte Sesshoumaru und er war glücklich, als Ena dann auch wieder glücklicher wurde. „Wir werden für immer zusammenbleiben.“, erklärte er dann weiter.

„Ja, das werden wir!“, bestätigte Ena und nun war sie es die nicht mehr groß reden wollte. Kuscheln, war in diesem Moment das Einzige was sie noch wollte. Deswegen reckte sie nun auch ihren Kopf etwas und verfehlte aber dennoch ihr Ziel. Denn sie traf nur die Wange Sesshoumarus und nicht seine Lippen.

Sesshoumarus Laue hob sich wieder, als er merkte, dass Ena nun auch glücklich war und er spürte, dass ihr neues gemeinsames Leben nun beginnen könnte. Als er dann aber den Kuss auf seiner Wange spürte, konnte er nur leicht lächeln. „Knapp daneben ist auch vorbei, mein Schatz!“, witzelte er und hob dann ihr Gesicht an, um sie auf den Mund zu küssen.

Erwidern konnte Ena nichts mehr und so grinste sie nur in den Kuss hinein, welchen sie zu gerne mit dem gewohnten Feuer erwiderte und sogar noch etwas zu vertiefen begann. Das es schon zu dämmern begann, bekamen die beiden nicht weiter mit, da sie viel zu sehr mich sich beschäftigt waren.

Und Sesshoumaru freute sich, dass Ena seinen leidenschaftlichen Kuss erwiderte und dann auch noch vertiefte. Da er nicht wollte, dass es wieder irgendwie Krach gab, ließ er ihr gerne den Vortritt und erwiderte den vertieften Kuss einfach nur. Auch er bemerkte nicht, dass es schon anfing leicht zu dämmern.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war das Kapitel.
RamDamm und ich hoffen es hat euch gefallen.
Bis zum nächsten Mal! Komplett anzeigen

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