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Verführen leicht gemacht

...à la Thatch
von

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I. Weniger ist oft mehr – aber nicht immer

Izo hob amüsiert eine perfekt gezupfte Augenbraue. „Das ist also deine neue Strategie?“

„Aye. Die Frauen stehen voll darauf“, antwortete Thatch voller Überzeugung, als er zusammen mit seinem Bruder das Schiff verließ, um sich auf die Suche nach einer Braut für diese Nacht zu machen. Seine Aussicht auf Erfolg war äußerst vielversprechend: die Stadt, an der sie angelegt hatten, war um einiges größer als die der letzten Insel und beherbergte somit auch eine reichere Auswahl an hübschen und vor allem willigen Frauen, er hatte Marco und Ace zugunsten Izo zurückgelassen, welcher mit seiner Vorliebe für pinke Kimonos keine Konkurrenz war und, am allerwichtigsten, er trug kein Hemd.

„Wenn du meinst.“ Izo sah nicht sonderlich überzeugt aus, was seine neue Strategie anging, aber Thatch war sehr guter Dinge. Schließlich hatte er Ace‘ und Marcos Erfolge eigenhändig miterlebt, und das einzige, was die beiden gemeinsam hatten, waren ihre entblößten Oberkörper. Wenn das bei ihnen so gut klappte, konnte bei Thatch doch gar nichts mehr schief gehen.

Anstatt die erstbeste Kneipe anzusteuern, wie er es sonst immer handhabte, gingen sie schnurstracks zum Zentrum und somit der Einkaufsmeile der Stadt. Anfangs hatte Thatch ja geplant gehabt, sich am Strand seine heiße Braut auszusuchen, aber Izo hatte ihn recht schnell von der Idee abgebracht, als er meinte, da würde er mit seinem nackten Oberkörper nicht auffallen. Hier hingegen zog er die Blicke nur so auf sich und hatte eine ebenso große Auswahl, was die Ladies anging, war es schließlich ein sehr beliebter Hotspot für diese.

Außerdem wollte Izo ebenfalls ein paar Einkäufe erledigen.

Während dieser also diverse Kimonos begutachtete, nahm Thatch die Frauen unter Augenschein. Und beide Männer hatten so ihre Probleme, sich zu entscheiden, da das Angebot wirklich reizend war. Ach, die Qual der Wahl.

Gerade als Izo mit einem halben Dutzend Kimonos in der Umkleidekabine verschwand, verließ ein wahrlich heißer Feger eben diese und nahm Thatch die Entscheidung aus der Hand.

Mit seinem charmantesten Lächeln ging er selbstsicher auf sie zu und lehnte sich lässig an eine günstig platzierte Säule, die Arme vor der nackten Brust verschränkt, damit seine Muskeln auch perfekt zur Geltung kamen. „Hey, Süße.“

Als ihre meeresblauen Augen sich ihm zuwandten, war Thatch mehr als nur gewillt, in diesen zu ertrinken. Die Frau war wirklich der Renner, von ihren kurzen, perfekt frisierten Haaren, über ihr leicht geröteten Wangen bis hin zu ihren wohlgeformten Kurven, die man sehr gut unter - für Thatchs Geschmack - etwas zu konservativen Klamotten erahnen konnte. Das machte ihn natürlich nur noch erpichter darauf, die Braut aus eben diesen zu schälen.

„Hi“, antworte sie, etwas schüchtern, während ihr Blick kurz zu seinem entblößten Oberkörper huschte und sich ihre Wangen noch ein bisschen mehr verfärbten, sehr zu Thatchs Zufriedenheit. Sie stand voll auf ihn, das war jetzt schon sicher.

„Niedliches Outfit“, bemerkte er höflich, weil er genau wusste, wie viel Frauen darauf hielten, und wie erwartet erhellte augenblicklich ein strahlendes Lächeln ihr Gesicht. Und da sage noch jemand, Frauen seien kompliziert.

„Wirklich? Vielen Dank! Ich war mir nicht sicher, ob nicht vielleicht diese hier besser wäre“, meinte sie begeistert und holte eine in Thatch Augen absolut identische, rote Bluse aus der Kabine.

Okay, vielleicht waren sie doch nicht ganz so leicht zu durchschauen. „Dir würde einfach alles stehen“, rettete sich Thatch und zwinkerte ihr vielsagend zu. Er war einfach meisterhaft darin, in jeder Situation einen Anmachspruch parat zu haben.

Wieder errötete die junge Frau und sah ihn unter langen Wimpern unsicher an. „Meinst du wirklich?“

Thatch nickte. „Absolut. Du könntest als Model arbeiten.“ Sie strahlte und er grinste zufrieden, sich seines Sieges schon gewiss.

In dem Augenblick verließ Izo die Umkleidekabine, ein Lächeln im Gesicht, und breitete demonstrativ die Arme aus. „Ist er nicht perfekt?“

Thatch blinzelte, etwas aus der Bahn geworfen und trug ein geistreiches „Ähm“ zur Unterhaltung bei.

Zu Izos Glück war sein neuer Fang weitaus redegewandter. „Der ist wunderschön!“, rief sie begeistert und ließ Thatch stehen, um an Izos Seite zu hasten und ihn aus nächster Nähe zu bewundern. „Diese Farben, so stark und trotzdem harmonisch kombiniert, vom dem wunderschönen Muster ganz zu schweigen! Und der Schnitt, einfach perfekt!“ Dann erst fiel ihr ein, dass sie einen Fremden anhimmelte und trat verlegen einen Schritt zurück.

Izo aber lächelte breit. „Es ist schön, jemanden mit einem so guten Geschmack zu treffen. Wenn du magst, kann ich dir meine Sammlung zeigen.“

Ihre Augen funkelten. „Das wäre ganz toll.“ Sie seufzte. „Modebewusste Männer sind heutzutage eine wirkliche Seltenheit.“

Izo grinste Thatch über ihren Kopf hinweg an, welcher sich innerlich dafür verfluchte, sein sehr modisches Hemd zurückgelassen zu haben.
 

Aber Thatch wäre nicht Thatch, wenn er sich von einer kleinen Niederlage unterbringen lassen würde. Es war natürlich blöd, dass sich ausgerechnet Izo seine Braut unter den Nagel riss, aber willige Frauen gab es schließlich wie Sand am Meer und sein nackter Oberkörper machte trotz allem bei den meisten einen guten Eindruck.

Am späten Nachmittag kehrte er also stolz mit einer heißen, blonden Schnecke, die sich bei ihm untergehakt hatten, auf die Moby Dick zurück und erntete von den meisten bewundernde Blicke. Nicht nur war sein Fang wirklich sehenswert, auch die Tatsache, dass er sie schon so früh abgeschleppt hatte war bemerkenswert, wo die Mehrheit doch erst Erfolg hatte, nachdem sie die Frauenwelt lange und mühevoll umworben und meist mit etwas Alkohol nachgeholfen hatten.

Nicht einmal Ace hatte ihn diesmal schlagen können. Der hatte wohl aufgegeben, als er Thatchs nackten Oberkörper gesehen hatte und feststellen musste, dass ihm dieser nun in jeglicher Hinsicht überlegen war. Jetzt saß er zusammen mit Vista, Curiel und Marco an einem Tisch und pokerte und trank, mit Sicherheit aus Frust.

Dass Thatch ihm seine Niederlage unter die Nase reiben musste, war ja wohl selbstverständlich, also stolzierte er mit seiner Braut zu den Vier rüber, gerade als Vista frustriert seine Karten auf den Tisch warf und Marco seinen Gewinn mit einem zufriedenen Grinsen einheimste. Selber schuld. Jeder wusste, dass der Vizekapitän Thatch im Pokern in nichts nachstand, auch wenn dieser seinen Ruf durch taktisch kluges Spielen verdient hatte und nicht durch Mogeln. Aber nun ja, so lange es klappte.

„Ihr solltet Marco wirklich nicht herausfordern“, belehrte Thatch seine Brüder, die allesamt mit langen Gesichtern ihre leeren Geldbeutel anstarrten. „Er wickelt euch nur um den Finger und nimmt euch dann aus.“

„Ich hoffe noch immer darauf, dass er irgendwann seine Karten nicht mehr erkennt“, neckte Ace den ersten Kommandanten, der seit neustem eine Lesebrille trug und prompt das Gespött seiner jüngeren Geschwister ertragen musste.

Nicht, dass ihn das sonderlich störte.

Gelassen schob er seine Brille zurecht und klimperte dann demonstrativ mit seinem prall gefüllten Geldbeutel. „Du kannst spotten, so viel du willst, aber so lange meine Brille mir zum Sieg verhilft, hast du keine Chance.“

„Wie dem auch sei“, mischte sich Thatch nun wieder ein, dem es so gar nicht passte, dass Marco die ganze Aufmerksamkeit auf sich zog, „ich wollte euch nur schnell Missy vorstellen, bevor wir auch wieder verschwinden.“

Missy trat vor. „Hallo“, sagte sie an Marco gewandt und lächelte ihn an, während sie mit ihren Haaren spielte. „Ich mag deine Brille wirklich sehr.“

Thatch blinzelte, als sie sich ungeniert zu dem ersten Kommandanten setzte und sich dank des Platzmangels auf der Bank an ihn schmiegte. Das verführerische Augenklimpern, mit dem sie Marco bedachte, konnte sich Thatch allerdings beim besten Willen nicht schön reden.

Seufzend ließ er sich neben Ace auf die Bank fallen, welcher ihm tröstend den Rücken tätschelte. Schien, als ob Marcos Brille ihm auf mehr als nur einem Gebiet zum Sieg verhalf.

Thatch wusste, was er sich als nächstes zulegen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2015-09-19T14:17:09+00:00 19.09.2015 16:17
Bamm - und wieder sitzt er da und kann nur zuschauen. Wieder doppelt abserviert. XD
Langsam tut er mir wirklich leid, aber hey... modebewusste Männer sind wirklich toll und eigentlich ist Thatch ja auch einer, aber da er ja unbedingt Ace und Marco nacheifern musste, hat er nun das nachsehen.
Aber solche Zufälle gibt es selten. Dass man wirklich alles hat, was der Gegenüber gerade sucht. Das wird Thatch hoffentlich auch noch irgendwann lernen. Wenn er dann alles durchprobiert hat, was seine Bros so attraktiv macht.
Ich ahne schon, wo das irgendwann enden wird und ich könnt jetzt schon in den Keller lachen gehen, wenn ich mir das vorstelle.
XD
Hach Thatch... er ist einfach klasse.
Von:  Votani
2013-11-08T20:57:05+00:00 08.11.2013 21:57
Hach, du bist die beste Motivation, die man sich wünschen kann, mein Peacerlein. <3 Ich bin immer noch ganz hin und weg, dass du mich nebenbei mit etwas zu lesen versorgst und dann auch noch über unser Lieblingstrio, yay!
Wie bereits gesagt, find ich den OS wahnsinnig unterhaltsam. Dein Thatch ist immer genau so, wie ich ihn mir ohnehin vorstelle – und es tut mir überhaupt nicht leid, dich mit dem Thatch-Virus infiziert zu haben. XD
Der OS hängt sich nahtlos an den letzten heran und daher ist Thatchs neuste Masche einfach genial. Da soll noch mal jemand sagen, dass er nicht aus seinen Fehlern lernt. :3 Nur schade, dass Marco ihm (bei Zufall) immer einen Schritt voraus ist. *lach* Das Ende fand ich klasse, weil ich gern Fluff lese und das als solches werte, als Ace Thatch auf die Schulter klopft, als seine Braut ihn mal wieder abserviert hat. Und jetzt hab ich furchtbare One Piece-Feels. Danke, danke, danke! Du bist spitze! *-*


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