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Hunger meiner Eingeweide

Dr. Hannibal Lecter / Will Graham
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Erstellt:
Letzte Änderung: 25.11.2013
abgeschlossen
Deutsch
4332 Wörter, 1 Kapitel
Thema: Hannibal
Genre: Darkfic, Horror
Hauptcharaktere: Hannibal Lecter, Will Graham
Unterthemen: Hannibal (NBC)
Disclaimer: Die Romanvorlage stammt von Thomas Harris, die Fernsehserie hingegen, auf die ich mich vornehmlich beziehe, basiert auf einer Idee von Bryan Fuller. Weitere Inspiration kam durch Paul Broks und atmosphärisch möglicherweise durch den Film "Antichrist", bei dem Lars von Trier die Regie führte.

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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Kapitel 1 Adult E: 25.11.2013
U: 25.11.2013
Kommentare (2)
4332 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Blaetterklingen
2013-12-05T19:02:46+00:00 05.12.2013 20:02
Wieso kann ich eigentlich auf deine Antwort auf meine Antwort nicht antworten? Nach einer Reaktion ist gleich alles gesagt, oder was? Ich gebe dir Persönlich die Schuld dafür! Oder... nein, doch nicht.

Also das die Dialoge konstruiert sind, da gehe ich mit. Wer will den normales Sprachblabla, wenn er so etwas ausgefeiltes haben kann(im positiven Sinne genieße ich das ja auch sehr bei deinen Geschichten)? Bei den Charakteren bin ich mir nicht ganz so sicher: Zugegeben, einiges wirkt sehr inszeniert und gestellt. Aber doch vor allen was die Lückenfüller angeht, hätte ich das bemängelt. Also die ganzen Mörder zwischenzeitig, die auftauchen und geschnappt zu werden. DIE sind wirklich irgendwie nur ausstaffierendes Beiwerk. Ich kann beides relativ gut nachvollziehen/ gut verstehen, das Will- und das Hannibalextrem, das betörend zerstörende Prinzip und das zerbrechlich Empatische. Sie sind natürlich ein Idealzustand, der so nicht auftauchen dürfte. Vor allem weil ich mich frage, was Hannibal eigentlich darstellen soll. Ist er nun ein Psychophat, wie seine Morde und sein Jähzorn - wenn man ihn provoziert - nahelegen würde oder ist er einfach nur etwas unmoralisch und überheblich^^? Wenn er ein Psychophat wäre, dürfte er die Gefühle anderer Menschen nicht nachvollziehen können... Das ist aber die Voraussetzung um Analytiker zu werden. Mit vermeintlich empathischen Scheingefühlen kommt man da nicht weit. Schon aus den Grund, da man zur Ausbildung und über den kompletten Zeitraum seiner Karriere eine weiterführende Analyse macht, die einen immer begleitet und in welcher solche Sachen wie Psychopathie irgendwann mal auffallen sollten (Die Sache mit seiner Thearpeutin, im weiter als Scully gehandelt) . Ich habe da Vermutungen in dem Bereich, halte mich aber zurück, da du die Staffel noch nicht zuende gesehen hast, außerdem basiert die Vermutung auf einen Hint, den die Serie selber gibt. Andererseits finde ich gerade das von dir angesprochene Verhalten, „Freundschaft knüpfen“ logisch, weil es in den manipulativen Kontext passt. Vielleicht ist er aber auch wirklich so brillant, Scully vermutet ja auch etwas, aber hmm. Schwierig. Das nächste Problem ist, das Freundschaft für Hannibal vielleicht eher etwas in die Richtung eines langfristigen Interesses bedeutet. Dieser Mensch ist so interessant, das ich ihn auf andere Weise verschlingen will. hähö Will. *Hust* Roter Faden? Ahh. Da. Also was Hannibal interessiert ist eigentlich sogar leicht zu sagen: Verhalten und Emotionen, die er nicht hat. Gemäß des Falles, er ist Psychopat, ist Will natürlich der Inbegriff von allen, was er nicht ist. Ebenso Hobbs, ein verliebter Psychopath, der Gefühle die über Begehren hinausgehen gegenüber seinen Opfern empfindet, sollte an sich interessant sein.
Was ich bei Hannibal in diesen Sinne auch interessant finde, ist, das er offensichtlich nicht isst, was er interessant findet. Er provoziert das interessante, treibt es in die Ecke, spielt mit ihm und schaut wie es reagiert. Wie ein Kind mit einer Maus, oder Katze. Zu essen scheint er eher diejenigen, die ihm enttäuscht haben, oder die er aufgrund ihres misswertes für die Gesellschaft verachtet. Ich würde es andersherum machen^^ Was will ich mit jemanden in mir, den ich nicht mag? Du scheinst die Iss mich trink mich Variante ja auch eher nachvollziehen zu können, wenn ich mir XXX, die Fanfiction zu Hannibal und zu Vassalord ansehe. Ich habe übrigens eine Geschichte über emotionsgesteuerten Kannibalismus geschrieben, wenn du Interesse hättest, würde ich sie dir mal schicken. Will ist wohl auch in disem Sinne anders als Hannibal, da er eigentlich alles verspeist und versteht, was man ihn vorsetzt. Auch wenn er nicht will. Er ist nur ein Schlund, in den man alles werfen kann, während Hannibal eher auf Delikatessenjagt ist und sich die besten Stücke herauspickt.

„Was heißt es nun, dass er nichts Veraltetes verwendet?“

Ja, ich meine es im Sinne von nicht funktional. Wenn das Ding nicht funktioniert, ist er veraltet. Oder er hat es häufiger mal runter geworfen, wenn er sich mit Patienten und Instrumentbauern geprügelt hat. Wenn Vinyl das beste Medium ist, wird er es wohl benutzen (Auch wenn ich dann nie aktiv mitbekam, das er Schalplattenspieler nutzt), genau wie Saiten aus Kunstdarm schlicht und ergreifend besser sind. Das gleiche geht auch für die anatomischen Skizzen, wie soll er sie denn sonst anfertigen? Überall mit einem unhandlichen Grafiktablett herumlaufen, finde ich nur eingeschränkt praktisch.
Allgemein wirkt Hannibal irgendwie wie ein Englischer Gentelman, der einen alten Stil trägt, ohne veraltet zu sein. Amerika ist aber kulturell so vielseitig, das ich mir keine großen Gedanken darüber gemacht habe.

Ok, das mit dem Randomverfahren habe ich wirklich völlig falsch aufgeschnappt. Zum einen habe ich es schlicht als Zufallsverfahren übersetzt und zum anderen habe ich es nicht auf den Aufbau der Geschichte übertragen, wegen bereits ausdiskutierter Unstimmigkeitendurch zu wirklich und wörtlich Nehmung.

„obwohl auch der Zufall (wahlweise in Verbindung mit dem Schicksal) ein sehr komplexes, zum Teil treffendes Gebiet sein kann“

Es würde mich freuen wenn du das genauer ausführst. Aber das kannst du dir vermutlich denken.^^

„Ich hätte vorher auf optische oder akustische Reize getippt. Dass es gerade Gerüche sind, hat mich erstaunt.“

Bei der Anaylse wird es irgendwann ziemlich klar, es sind immer Geschmack und Geruch, selten Töne und dann eher Worte und Zitate, die aus Erinnerungen erwachsen und Erinnerungen hervorrufen. Daher verwundert mich das eher weniger.

„Hannibal ist in aller Munde?“

Ja, wenn du willst, kann ich dir die Links von ein paar sehr schönen Fanarts schicken : )

„Darum auch der Psychopathen-Test. Woher stammt der eigentlich?“

Kenne ich leider auch nur von Facebook : D Nach der Quelle müsste ich selber recherchieren. // Dann ist die Idee mit den gefütterten Vogelaufklebern also von dir? Die finde ich nämlich sehr überzeugend.

„Die Anspielungen zu "So einfach" sind natürlich beabsichtigt. Das sind sie im Grunde immer, wenn du auf so etwas stößt. Übrigens hat Ami auch schon mal als Tribut an einer Stelle "ein paar Blutflecke" in einen Satz eingebaut. Ist das nicht süß? :3“

Japp : 3 ist mir auch aufgefallen und hat mir sehr gefallen^^ finde ich immer toll, wenn die Ideen wandern.

„Zur Trivia über Bryan Fuller:
Ja, das wusste ich. "Hannibal" war vermutlich seine Möglichkeit, "Pushing Daisies" zu verarbeiten.“

*Lach* Sehr Wahrscheinlich : D Naja, einiges macht man um bekannt zu werden, anderes Hannibal sagte:

Antwort von:  halfJack
14.12.2013 18:27
Doch, das kannst du. Du gehst einfach mit dem Cursor auf deinen Kommentar und drückst auf das erscheinende "Antworten" rechts unten. Angesichts deines Unwissens sehe ich mal gnädig darüber hinweg, dass du mir meine Kommentare zuspamst, Stalker-san.

Oh, ich liebe diese komischen Mörder in der Serie! Zum Teil fand ich das schon bei Dexter ein bisschen unwahrscheinlich, aber Hannibal schießt echt den Vogel ab. Ich will in Deutschland auch fleischbergbauende Serienkiller. *_*

Bei Will wurde ja erklärt, dass sein mentaler Zustand, zumindest seine Überhand nehmenden Wahnvorstellungen, eine Folge seiner Enzephalitis ist/sind. Ich habe nicht ganz geschnallt, warum Hannibal das vor ihm verheimlicht, schließlich könnte Will ja behandelt werden. Verrat es mir nicht, falls es dazu bald eine Erklärung gibt. Das Staffelfinale kommt schließlich nächste Woche.
Ich halte Hannibal nur äußerst bedingt für einen Psychopathen, abhängig davon, wen er als Menschen definiert/akzeptiert und wen nicht. Seine beängstigend fürsorgliche Ader, seine Suche nach Freundschaft und Verständnis (sowohl bei Will als auch bei Scully) legen nahe, dass er keineswegs wie ein Psychopath jede emotionale Bindung scheut. Das scheint ihm durchaus etwas zu geben, ihn irgendwie zu erfüllen. Einem Psychopathen wäre das doch wohl egal, oder? Nun gut, es gibt für Psychopathie keine explizite Festlegung, die sich nicht mit anderen Definitionen widerspricht. Dem Erfolgsrezept für das Zurechtkommen in unserer Gesellschaft in den Führungseliten zufolge ist schon jeder ein Psychopath, der keine Skrupel oder Mitleid empfindet.

Natürlich bevorzuge ich die Iss-mich-trink-mich-Variante und habe das lediglich aus Affinität in Wills Wahn eingebaut. Das knüpft direkt an mein Verständnis davon an, was Hannibal unter einem Menschen versteht. Es gibt Leute, die ihm im Weg sind, die ihn stören, denen er kaum zugesteht Mensch zu sein. Er isst, was für ihn nicht höher anzusiedeln ist als ein Schwein zum Schlachten. Darum kann ich mir bei ihm auch nicht vorstellen, dass er irgendjemanden, den er interessant findet, aus Verbundenheit oder Sympathie essen möchte.

Im Moment male ich mir noch aus, dass Hannibal vermutlich Will ans Messer zu liefern versucht, um selbst davonzukommen. Wer weiß, vielleicht will er ihm sogar in die Schuhe schieben, der Chesapeake-Ripper zu sein. Dann kommt es darauf an, wie wichtig ihm Will ist, ob er sich doch anders entscheidet. Wie gesagt, Hannibal schreckte ja nicht einmal davor zurück, sich eine Hand für eine geliebte Person abzuhacken. Wobei ich doch lieber dazu tendiere, die Tische unter den Film fallen zu lassen. Äh, andersherum.

Zufall und Schicksal, das passt hierzu nun wirklich nicht mehr, darum: Weblog
Von:  Blaetterklingen
2013-12-02T11:36:58+00:00 02.12.2013 12:36
Zuerst einmal habe ich mich riesig gefreut, das du etwas zu Hannibal geschrieben hast, die Serie ist eins der schönsten Kunstwerke, die ich in letzter Zeit gesehen habe. So Bildästhetisch und Gewaltig. Unbeschreiblich genußvolle Grausamkeiten. Dazu kommt ein sonderbares Gefühl von Geborgenheit, es hat so etwas heimatliches, was schwer zu beschreiben ist. Sowohl Will als auch Hannibal kann ich ziemlich gut nachvollziehen. Aber es ist mehr als das. Die Stimmung, das Licht, die Atmosphäre. Ich hatte auf Grund der Serie auch noch mal versucht die Filme zu schauen, bei roter Drache habe ich nach 10 Minuten abgebrochen, um mich nicht erbrechen zu müssen. Gott ist das eine gehaltlose Scheiße im Vergleich zu der Serie.
Wir hatten die Tage mal eine Diskusionsrunde mit Enzensberger und er meinte, das Drama würde sich nicht weiterentwickeln, weil das Fernsehen neuerdings massive Bestandteile des Theaters übernimmt. Die neuen Serien, Breacking Bad, Game of Thornes, Hannibal sind das neue Amerikanische Nationaltheater. Das stimmt irgendwo, es ist gehaltvoll, unterhaltsam, sowohl ästhetisch als auch literarisch anspruchsvoll. Ehrlich gesagt fällt mir seit längeren schon auf, dass die Serien immer besser und komplexer werden, während die Filme sich langsam zu ausgedehnten Kurzgeschichten ohne sonderlichen Tiefgang herabentwickeln.

Ich dachte mir schon, das dir Hannibal gefällt, vor allem wegen den Wahnverständnis, zwischen Traum und Wirklichkeit. Empathie und Trieb.
Ich finde es auch gut, wie du die beiden Charaktere inszenierst, auch wenn ich sie mir anders in meinem Kopf vorstelle. Beispielsweise benutzt Hannibal in der Serie nicht einmal etwas veraltetes (Bücher sehe ich jetzt nicht als veraltet an, auch wenn er einen modernen Tabletreader benutzt), darum hat mich das mit dem Schallplattenspieler etwas irritiert. Auch wenn es nur ein Traum ist. Hannibal hat die Kontrolle, Hannibal will die Kontrolle(Das weiß Will als Emphat natürlich am besten), er macht keine (kurzfristigen) Fehler und er geht nicht auf Zufallsverfahren. [In meiner Vorstellung und ich gehe auch nur von der Serie aus, weil ich die Filme nicht mehr ohne ekel sehen kann und sie ohnehin auch früher nicht soooo überragend fand.] Das selbe gilt weiterführend auch für die Vorstellung von Randomverfahren. Tiefeinpsychologen gehen eben nicht von Zufall der Erinnerungsabrufung aus, sondern von Assoziation. Genau so und nur so funktioniert ja die Analyse (und Wills Emphatie), weil Erinnerung und Aktuelle Situation in bestimmte emotionalen Algorithmen abgerufen werden, die Individuell unterschiedlich sind: unlogisch, aber nie Bedeutungslos. Aber das ist wie gesagt nur meine Vorstellung und meine Interpretation und das ist auch ok, obwohl ich wohlgemerkt etwas angst habe, das du das als negative Kritik aufnimmst. Es ist ein Stoff der viel Interpretation zulässt und bereits die Hanibalfilme, die Serie, ja sogar die Bücher sind immer nur Interpretationen, und auch wir beide haben halt andere Interpretationen der selben Figuren, was nicht heißt, das ich meine besser finden würde, oder deine nicht mag. Ich habe Momentan ein Seminar zu Ödipus und es ist unglaublich Interessant wie Minimale Veränderungen des mythologischen Stoffs komplett andere Charaktere entstehen lassen.
Schreiten wir halb-linear voran:

„„Angeblich soll Musik, insbesondere klassische Musik, beruhigend auf die mentale Befindlichkeit wirken““

Ja vor allem „die Ehre Gottes vor der Natur“ von Beethoven und der „Walkürenritt“ von Wagner. Die sind dann wirklich nur noch angeblich beruhigend : D Ich hab mich schon häufiger gefragt, warum das niemand als Hintergrundbeschallung bei einem Amoklauf laufen lässt.

Wenn ich einen Tisch mit Rollen sehe, muss ich auch immer an meinen Hund denken^^ Nein, die Gedankensprünge finde ich gut, dezent gesetzt und wirksam. Auch dieses, er wird sich doch nicht verlieren, oder „Hannibal Lecter sagte:“, ganz großes Kino : 3

Als aus der in die Stille verrückten Atmosphäre der Hirsch erschien, war ich ziemlich überrascht. Ich hatte nicht gedacht, das es so schnell von einem extrem ins andere fällt. (Es schwinden, es fallen/Die leidenden Menschen/ Blindlings von einer/ Stunde zur andern,/ Wie Wasser von Klippe/ Zu Klippe geworfen)
Du wirst es wahrscheinlich nicht so mitbekommen haben, aber die Geweihtematik hat einen unglaublichen Schub in der Popkultur von DA und anderen Seiten ausgelöst, nachdem Hannibal in aller Munde war. Nebensächlich. Hauptsäch ist die Hirschszene erst mal wunderschön, du schaffst es die Ästhetik und Körperlichkeit (Will fängt ja auch an zu frösteln, als er Hannibal sieht) der laufenden Bilder auf Worte zu übertragen. Ganz großes Wortkino : 3

„Im nächsten Augenblick wird Will hinaus auf die Terrasse geschoben. An den Weg zwischen Innenraum und Außenwelt kann er sich nicht erinnern.“

Sehr gut gesetzte (und weitergeführte) Doppeldeutigkeit, da mit Innenraum und Außenwelt auch die Deutungsmöglichkeiten von Innenwelt und Außemraum zulässt und somit ein Weg zwischen oder durch Fantasie und Wirklichkeit. Außerdem blutet die Raufasertapete, was Mann ästhetisch Reizvoll findet.

Hochheilige Mutter der Kuchenverschwendung durch Lakritzneger, das ausmalen der Klinikinsassen muss aber auch mächtig viel Spaß gemacht haben : D (Hast du vorlagen für die Grotesken Figuren?)

„Wo die Hufen des Hirsches den Grund berühren, wachsen aus dem Blut intensiv duftende Blumen des Bösen empor und verdorren.“

Wie heißt der Hirsch eigentlich? Johann Monster Jack Lecter la Baudelaire?
Ist es den ethisch korrekt so viel Spaß beim Lesen wie der Autor beim Schreiben zu haben?

„Garrett Jacob Hobbs“

Als Will am ende einer Sitzung bei Hannibal sagte, das er Jacob Hobbs war, war ich tatsächlich ziemlich überrascht. Diese fast schon dreist überspitzte freudsche Fehlleistung ist erstaunlich wirkungsvoll und nachvollziehbar, an sich hätte es ziemlich plump wirken können, durch den Kontext wurde es genial.

„„So einfach?“, fragt Will.“

: D Mir ist übrigens eine kleine Ähnlichkeit aufgefallen, in der Szene, in der die Schwester Will und Yamato auffordert zu essen, oder als Konsequenz künstliche Ernährung zu erhalten. Vermutlich auch eine gewollte Anspielung.

„„Weil sie ihn wiedersehen wollte.““

Ahhh! Erkannt! Das ist dieser bekloppte sind sie Psychopath Test, nicht wahr? (Ich geh jetzt mal davon aus, das du die Konstelation kennst) Ich fand das ziemlich lustig, meine Auflösung – und die einiger anderer – wäre gewesen, das wir die Schwester umgebracht hätten, aus Eifersucht. Nicht um den Typen wieder zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit wäre zu gering, das er auf eine weitere Beerdigung auch kommen würde.


Ja, doch. Meine Eingeweide sind erheitert und hungern nach mehr. Danke für diese Delikatesse.


Trivia:
Wusstest du eigentlich, das die Idee für die Serie von Bryan Fuller kam, der das zuckersüße „Pushing Daisies“ erfunden hat? Abgesehen davon, das es ja wirklich etwas makaber war und es logisch ist, von einer Essensthematik zur anderen zu Wechseln, ist es doch schon erstaunlich, wie weit das akzeptieret Spektrum mancher Schreiberlinge reicht.
Antwort von:  halfJack
05.12.2013 12:30
Der Vergleich zum Theater passt gut, denn die Charaktere bei Hannibal wirken auf mich übersteuert, mitunter gekünstelt und unrealistisch. Ich mag sowohl Hannibal als auch Will sehr, aber von Nachvollziehbarkeit kann ich aufgrund dieser stark inszenierten Persönlichkeiten nur schwer sprechen. Auch die Dialoge wirken konstruiert, übertrieben und wenig auf real existierende Personen bezogen, allerdings macht gerade das meines Erachtens den Reiz dieser Serie aus. Jeder Tatort ist aufgebaut wie ein Bühnenbild und jedes Wort fügt sich pedantisch in diesen Kontext.
Die Filme finde ich nur mittelmäßig und die Bücher habe ich nicht gelesen, aber wenn darin Hannibal mit dieser Agentin abhaut und glücklich wird, dann muss ich mir das nicht antun. Die Fernsehserie ist meines Erachtens das Beste, was man aus der Vorlage hätte rausholen können. Ansonsten hätte ich mich nie weiter für Hannibal interessiert.

Aus der Fernsehvorlage kann man die Figuren sehr unterschiedlich interpretieren, das stimmt, beispielsweise bei deiner aufgeworfenen Frage, ob Hannibal einen Plattenspieler verwenden würde oder nicht. Mich irritiert Hannibal bereits bei seinem Verhalten seiner eigenen Therapeutin gegenüber, als würde er sich selbst widersprechen; das zum Beispiel kann ich absolut nicht nachvollziehen, wie er in ihr einen Freund finden will. Aber ich kann leider nur von meinem jetzigen Stand ausgehen, weil ich die Serie nur jede Woche und nicht übers Internet schaue. Ich muss mich also gedulden.
Was heißt es nun, dass er nichts Veraltetes verwendet? Abgesehen von den Büchern ist sein Büro sehr altmodisch eingerichtet. Er zeichnet anatomische Skizzen per Hand auf Papier, das nicht gerade blütenrein aussieht. Er hört oft klassische Musik. In der Folge mit jenem Killer, der Musikinventar verkauft, lobt Hannibal das überholte Verfahren, Saiten nicht synthetisch, sondern aus Darm herzustellen. "Veraltet" trifft es in Bezug auf einen Plattenspieler ohnehin nicht ganz, weil auch heute noch Platten produziert werden und viele Kenner der Meinung sind, Schallplatten seien das bisher beste Medium, um Musik aufzunehmen und abzuspielen. CDs hingegen sind eine eher dürftige, wenngleich komfortablere Alternative. Weil ich mir vorstellen kann, dass Hannibal stets das Beste verwenden wollen würde, ließ ich ihn den Qualitätsunterschied später im Text sogar direkt ansprechen.
Aber vielleicht meinst du gar nicht den Plattenspieler an sich, sondern die Tatsache, dass er nicht mehr richtig funktioniert. Vielleicht ist es ein Traum, vielleicht auch nicht, doch darf man diesen Hinweis nicht wortwörtlich verstehen bzw. sich bezüglich der Wirklichkeitsdarstellung damit befassen, sondern sollte im metaphorischen Sinn einen Zusammenhang zum Gesamttext knüpfen. Als würde man eine zufällige Wiedergabe betätigen, springen die Szenen nämlich von einer zur nächsten und wieder zurück. Dennoch: es geht nicht um Zufall, sondern speziell um Random, erst recht beim Auswählen der Erinnerungen, obwohl auch der Zufall (wahlweise in Verbindung mit dem Schicksal) ein sehr komplexes, zum Teil treffendes Gebiet sein kann, womit ich jetzt aber nicht langweilen will, es sei denn, das ist gewünscht. Die Zufallswahl eines elektronischen Systems jedenfalls kann man unmöglich ohne weiteren Input generieren; das würde bei gleichen Ausgangsbedingungen dazu führen, dass per Random immer dasselbe Muster erstellt wird.
Mich hat überrascht, dass du diesen Aspekt der Erinnerungsabrufung falsch verstehen konntest. Um das zu verhindern, gab ich extra die genaue Erklärung: "Ein gewisser Duft oder Geschmack kann die Vergangenheit vergegenwärtigen, indem das Gedächtnis zusammen mit der Wahrnehmung entsprechende Inhalte abruft." Hier geht es nicht um Zufall, sondern genau um diese Assoziation. Daher schrieb ich Random, nicht Zufall, wobei ein deterministischer Zufallsgenerator, der ohne Input auskommt, immer das gleiche Ergebnis liefern würde. Ich nahm an, der Hinweis auf Marcel Proust würde das Ganze noch eindeutiger gestalten. Das berühmteste seiner Beispiele ist eine Assoziation zum Kaffeegedeck seiner Tante, als ihn der Geschmack einer Madeleine an die Tage seiner Kindheit erinnert. Die Erinnerungen kommen nicht willkürlich, sondern werden durch bestimmte Zusammenhänge der Wahrnehmung ausgelöst. Was sie allerdings diesem quasi unzufälligen Zufall anheimfallen lässt, ist die fehlende Steuerung der Erinnerungen. Sie können ausgelöst, aber nur schwer willentlich gelenkt werden. Das sind die Faktoren, an denen sich auch ein Computersystem orientieren muss, um durch geringe Schwankungen unterschiedliche Ergebnisse hervorzurufen. Ich weiß nicht mehr, in welchem Buch über Neurologie ich das gelesen habe, doch insbesondere das Zentrum zur Verarbeitung von Geruchsperzeptionen, die mit dem Geschmack immerhin eng einhergehen, ist am stärksten mit unserem Erinnerungsvermögen verbunden. Ich hätte vorher auf optische oder akustische Reize getippt. Dass es gerade Gerüche sind, hat mich erstaunt.
Wie auch immer, ich hoffe, ich konnte das verständlich erklären, um alle Irrtümer zu beseitigen. ^^

Zur Geweihthematik:
Hannibal ist in aller Munde? Ich habe nur mitbekommen, dass sich hier auf Animexx kaum jemand dafür zu interessieren scheint, und auf DeviantArt bin ich so gut wie gar nicht unterwegs.
Ich hatte gehofft, dass der Hirschauftritt überraschend und banal kommt, als wäre nichts Ungewöhnliches dabei. :)

Ja, ich habe mehr oder weniger Vorlagen für die Patienten, zumindest für den nackten Neger mit der Toga. Der hat im Raucherraum der Geschlossenen in eine Ecke gekackt und damit die Wände beschmiert. So etwas wollte ich dann allerdings nicht beschreiben.
Mir war wichtig zu zeigen, was für ein Unterschied in der Logik zwischen einem "Vernünftigen" und einem "Wahnsinnigen" besteht. Darum versucht er die Aufkleber auf dem Plexiglas zu füttern, weil er sie für Vögel hält. Darum auch der Psychopathen-Test. Woher stammt der eigentlich? Ich hätte ihn im Disclaimer aufgenommen, aber ich habe keine Ahnung mehr, woher ich das habe, und kann mich außerdem nicht mehr an die genaue Situation erinnern. Wie ging die Geschichte in Wirklichkeit?

Die Anspielungen zu "So einfach" sind natürlich beabsichtigt. Das sind sie im Grunde immer, wenn du auf so etwas stößt. Übrigens hat Ami auch schon mal als Tribut an einer Stelle "ein paar Blutflecke" in einen Satz eingebaut. Ist das nicht süß? :3
Diese Fanfiction hier hat sie natürlich nicht gelesen. Ich habe sie auch nicht danach gefragt, weil sie die Serie nicht mag. Sie findet die Atmosphäre unangenehm.

Zur Trivia über Bryan Fuller:
Ja, das wusste ich. "Hannibal" war vermutlich seine Möglichkeit, "Pushing Daisies" zu verarbeiten.