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Silver Moon

Ein Vampir in Mittelerde
von

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Der Ring eines Vampirs

Ich war nun schon drei oder vier Tage in Loth-Lorien und hatte mich schon ziemlich gut eingelebt. Außerdem hatte ich mein Zeitgefühl vollends verloren. War ja klar, dass mir sowas passieren musste.

Vampiren darf das eigentlich nicht passieren und es liegt in unserer Natur, dass wir nichts vergessen, aber das Schicksal wollte mir wohl wirklich einen Streich spielen. Einen äußerst Geschmacklosen.

Naja, aber wenn ich mich jetzt zu sehr aufrege, bringt mir das auch nichts und andere könnten in Gefahr geraten.
 

Am Tag meiner Ankunft hatte Haldir mich zu meinem Zimmer geführt und gesagt, dass er hoffe, dass ich mich gut einlebe. Tja, deine Hoffnung wurde erfüllt, Haldir!

Jedenfalls hatte mir das Zimmer von Anfang an gefallen und auch die Lage war toll.

Es lag etwas weiter weg von der Mitte Loriens und doch konnte ich die ganze Elbenstadt überblicken.

Die Einrichtung bestand aus einem riesigen Himmelbett aus dunklem Holz mit weißer Leinenbettwäsche. Die Vorhänge waren aus weißer Seide.

Es gab einen großen Tisch aus dem selben Holz, wie das Bett. Dieser stand auf einer kleinen Plattform mit Treppe.

Über diese Anhöhe kam man zu einem Balkon. Die Aussicht war atemberaubend.

Es gab einen großen Kleiderschrank aus dem dunklen Holz. Jetzt denkt, aber nicht, dass in dem Schrank nichts wäre. Nein, er war gefüllt mit wunderschöner Abendgarderobe, aber auch mit praktischen Hosen und Oberteilen. Schuhe und Umhänge fanden ebenfalls Platz.

Eine Tür führte in den Waschsaal, der neben meinem Zimmer lag.

Es gab große Fenster, mit weißen, Sonnen undurchlässigen Vorhängen. Sie waren sehr praktisch, wenn ich mal meinen Ring abnahm, was ich in den letzten Tagen schon zwei Mal gemacht hatte. Ohne den Ring fühlte ich mich frei.
 

Ich nahm grade ein Bad und hatte den Ring in meinem Zimmer gelassen. Das Wasser war heiß und ich hatte sehr viel Schaumbad hinein gefüllt. So verstrichen einige Stunden.

Als das Wasser nur noch lauwarm war, stieg ich aus der Wanne, band mir ein Handtuch um und ging wieder in mein Zimmer.

Als ich die Tür öffnete erlitt ich, trotz Vorbereitung, einen kleinen Schock.

Ich hatte gerochen, dass jemand mein Zimmer betreten hatte. Auch das es eine Elbin war, aber ich konnte ja nicht wissen was sie da tat.

Ich sah etwas Silbernes zwischen ihren Fingern.

Mein Ring!

Ich geriet schon fast in Panik. Aber nur fast!

„Euer Ring ist wirklich schön. Es muss sehr aufwendig gewesen sein, einen solchen Ring zu erhalten.“, sagte sie mit Bewunderung in der Stimme.

„Kann ich ihn vielleicht mal … ähm … ausleihen?“, fügte sie hinzu und sah mich bittend an.

„Es wäre eine große Ehre, für mich!“

Sie wollte meinen Ring wirklich tragen, doch ich würde ihn niemals weggeben.

„Es tut mir leid, aber ich kann diesen Ring nicht weggeben. Er war ein Geschenk und ist nun ein Teil von mir.“, sagte ich und das war noch nicht einmal gelogen. Mein Schöpfer hatte ihn mir geschenkt, nachdem ich verwandelt wurde.

„Es tut mir leid.“, sagte die Elbin plötzlich. Ich wusste genau was sie dachte, da ich wohl etwas traurig geguckt hatte.

Sie dachte, dieser Ring wäre ein Ehering und mein Mann, während einer Schlacht gefallen. Sie dachte, ich wäre Witwe.

Ich wollte ihr eigentlich wieder sprechen, doch da fiel mir ein, dass sie diese Worte nie ausgesprochen hatte, also beließ ich es dabei um sie nicht auf irgendeinen Verdacht zu bringen.

„Danke!“, erwiederte ich stattdessen und setzte eine Mine auf, die möglichst zu meiner angeblichen Stimmung passen sollte.

„Nun, der Grund meiner Anwesenheit liegt darin, dass meiner Herrin euch sehen will. Ein Bote aus Bruchtal befindet sich hier. Er hat eine Nachricht für euch.“, meinte die Elbin, um das Thema zu wechseln.

„Ja, ich komme sofort. Ihr könnt gehen.“, sagte ich und fügte dann lächelnd hinzu: „Aber bitte lasst den Ring hier!“

Die Elbin, die schon auf dem Weg zur Tür war, drehte sich erschrocken um, schaute mich peinlich berührt an und legte den Ring auf meinen Tisch. „Verzeiht! Den hab ich ganz vergessen.“, und mit diesen Worten verschwand sie endgültig aus meiner Tür.



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