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Wind of Change

von

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eine andere Welt

Wind of Change Part Six
 

Er schritt in den vom Wind aufgewirbelten Schnee und versuchte verzweifelt zu erkennen wo er sich im Moment befand.

Fünfzehn Häuser galt es abzusuchen und davon hatte er gerade einmal sechs geschafft.

Seine Hoffnung sie heute, oder überhaupt zu finden schwand immer mehr und langsam aber sicher fragte er sich, weshalb er in dieser Kälte den Abend vor Heiligabend verbrachte. Er schob seinen Jackenärmel etwas nach oben um einen Blick auf die Uhr zu erhaschen.

Er müsste jetzt eigentlich beim Abendessen sitzen, doch was nützte es ihm. Zum einen würde er zu spät kommen, so dass er auch gleich gar nicht teilnehmen brauchte zum anderen wollte er seine bis dahin erfolglose Suche noch nicht aufgeben.
 

Er lief an einem stark verwahrlosten Gebäude vorbei, das ebenfalls auf seiner Liste stand. Allein der Keller schien erhalten zu sein.

Konnte man sich hier verstecken?

Ratlos blickte er auf die vor ihm liegenden Ruinen.
 

~~~~~~~~~~~~~
 

Sie kuschelte sich noch ein Stück näher an ihren Nachbarn.

"Du Jan sag mal, werden wir je von der Straße runterkommen?", sie blickte ihm trotz der Dunkelheit ins Gesicht.

Und auch er wandte ihr seinen Kopf zu "Ich weiß es nicht, aber ich wünsche es mir schon. So ein Dach über dem Kopf ist schon gar nicht so übel, obwohl die Gesellschaft nicht das ist was ich mir wünsche..", er gab einen leisen Seufzer von sich und lehnte sich zurück."Ja das wünsch ich mir auch." , fügte sie ebenso leise hinzu. "Aber mir würde es schonmal genügen wenn ich Morgen .. irgendwo im Warmen sitzen könnte.", ein leises zustimmendes Brummen war zu vernehmen.
 

Sie drückte sich noch näher an den anderen Körper um dort etwas Wärme zu finden.

Es war obwohl geschützt und trocken keineswegs so warm in diesem Keller wie sie gedacht hatte, wehmütig sah sie vor ihrem inneren Auge ein riesiges Himmelbett. Und selbst die Wärme konnte sie fast spüren, war fast zum greifen nah. Und auch der Geruch, sie meinte sogar diesen Ort riechen zu können, was wohl aber nur daran lag das sie die Kleidung dieses Jungen trug und somit seinen Geruch.

Irgendwie war er tröstlich, obwohl sie mit Sicherheit wusste das sie ihn nie wieder sehen würde.
 

Ihr wurde zunehmend kälter und auch ihrem Partner schien es nicht anders zu gehen. Sie dürften auch wenn es keine Minusgrade waren nicht einschlafen, denn schnell konnte hier die Temperatur sinken.

Und wenn sie nur etwas erzählte.. wenn sie Jan in ein Gespräch verwickelte.

"Jan?", sie wartete einige Sekunden auf eine Antwort. "Ja was ist Kleine?", er drehte sich zu ihr und betrachtete die schemenhaften Umrisse ihrer Gestalt.

"Sag mal wann hast du das letzte Mal Weihnachten so richtig gefeiert? So mit Familie und so?", eine kurze Pause folgte ehe er ansetzte zu antworten. "Das letzte Mal ?Lass mich überlegen.. da war ich neun oder zehn glaub ich. Seitdem nicht mehr.", sie vernahm wohl den leicht verbitterten und melancholischen Unterton in Jans Stimme.

"Und du?Auch lange nicht mehr, hm?", sie nickte in die Dunkelheit und schwieg dann in Gedanken versunken.

"Jan.. mir ist kalt.", meinte sie nach einer Weil des Schweigens und sogleich wurde sie an die Brust des anderen gezogen und von dessen Armen umschlossen.

So saßen sie aneinander gekuschelt da und warteten darauf das der Morgen endlich anbrechen würde.
 

~~~~~~~
 

Er kämpfte sich durch den jetzt fast einen halben Meter hohen Schnee und atmete vor Anstrengung schneller.

Irgendwo hier musste doch der Eingang sein, eine Tür die in den Keller führte. Er lief an der ehemaligen Mauer entlang die jetzt große Löcher aufwies und hielt in dem dichter werdenden Schneetreiben ausschau nach etwas das einer solchen glich

Als er das gesamte Gebäude schon fast umrundet hatte vielen ihm kaum erkennbare Fussspuren auf die plötzlich in einer Art Eingang verschwanden.

Er kämpfte sich durch die Schneewehen in dem er diesen zum größten Teil mit den Händen zur Seite schaufelte um sich eine Bahn zu schaffen auf der er leichter vorwärtskommen würde.
 

Nach fast einer viertel Stunde hatte er sich soweit vorgearbeitet das er nun nur noch die eingeschneite Tür freilegen musste.
 

Er räumte die letzten Reste weg um die Tür öffnen zu können, langsam nahm er die Klinke in Hand und zog daran doch sie öffnete sich keinen Spalt breit.
 

~~~~~
 

Sie kuschelte sich noch ein Stück an ihren besten Freund und flüsterte ihm leise zu. "Großer wird dürfen nicht einschlafen!", ein leises Lachen war zu vernehmen. "Das musst gerade du sagen, die am einschlafen ist!Aber mach nur ich passe auf dich auf!", dankbar lächelte sie ihm in der Dunkelheit entgegen und driftete dann immermehr in die Hände des Schlafs über, der sie sanft in Empfang nahm.
 

Von einem riesigen Himmelbett träumend, das mit zahlreichen Kissen und Decken geschmückt war, kuschelte sie sich tiefer in die selben.

Langsam hob sie den Kopf und entdeckte die Umrisse einer Person neben ihr und die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf - sie bekam Gänsehaut, doch weniger wegen der ihr gegenüberliegenden Person als mehr der Tatsache halber, das eines der riesigen Fenster einen Spalt breit offen war und kalte Luft in den beheizten Raum drang und sich mit der hier vorherrschenden verband. Sie hatte jedoch keine Lust aufzustehen um das Fenster zu schließen und wollte sich tiefer in die Decken kuscheln, doch wurde ihr so nicht wärmer. Sie öffnete langsam die Augen und blickte geradewegs zur Tür des Kellers, von wo nun kalte Lufte hereinströmte, denn ein kleiner Spalt war zu erkennen während es schien als versuche jemand von außen hier einzudringen.
 

Ihr Partner schließ tief und fest, was sollte sie tun?

Sie versuchte ihre momentane Situation zu durchdenken und kam zu dem Entschluss das sie von der Tür aus nicht gleich erkennbar waren, so dass sie wenn denn der "Besuch" keine positiven Absichten haben sollte so schnell wie möglich verschwinden konnten.
 

~~~~~~~~~~
 

Er hätte nicht ziehen sondern die Tür nach innen aufstoßen sollen. Verärgert strich er sich eine Strähne aus dem Gesicht und stämmte sich sogleich gegen das Hindernis das ihm den Weg in den Keller versperrte.
 

Mit einiger Mühe schaffte er es die Tür zu öffnen und musste aufpassen das er aufgrund des aufgebrachten Schwunges nicht ziellos in den Raum stolperte, zu mal dort ebenso Dunkelheit herrschte wie außerhalb des Gebäudes.
 

Keuchend vor Anstrengung lehnte er sich an die Wand neben der Tür um zu Atem zu kommen.

Kurz kramte er in seiner Jackentasche und zog dann mit einem zufriedenem Lächeln eine Taschenlampe hervor.

Mit einem leisen 'Klick' erhellte ein einzelner Lichtstrahl die Dunkelheit und er sah sich neugierig in dem fremden Raum um.
 

~~
 

Sie starrte gespannt auf die Gestalt die sich nun langsam aber stetig in ihre Richtung bewegend im Raum umsah und befreite sich vorsichtig von Jans Armen, dann stand sie auf und schritt in den Schatten eines Kistenstapels.
 

Er schwenkte die Lampe im Raum herum, konnte jedoch kein Anzeichen finden das sich hier jemand aufhielt.

Mit etwas zittriger Stimme rufend, blickte er in die Dunkelheit die der Strahl der Taschenlampe nicht erreichte: "Ist hier jemand?", er wartete ab doch erhielt er keine Antwort.
 

Sie duckte sich automatisch als der Lichtstrahl in ihre Richtung fiel und dort verharrte, während eine zwar zittrige aber ansonsten kräftige Stimme leise in die Dunkelheit rief ob sich jemand hier im Raum befände.

Diese Stimme kam ihr merkwürdug bekannt vor, doch wem sollte sie gehören..

Es kam ihr ein unwahrscheinlicher aber nicht unmöglicher Gedanke wer der Besitzer dieser Stimme sein könnte und überrascht beugte sie sich ein Stück nach vorn, um eventuell das Gesicht des anderen im Schein des Strahls den die kleine Lampe warf, zu erkennen.
 

Sie erstarrte. Er war es wirklich. Noch einmal brauchte sie sich nicht zu vergewissern, sie wusste bereits das sie sich nicht täuschte.
 

Keinerlei Geräusch war zu vernehmen. Er wartete noch einige Zeit, doch regte sich auch jetzt noch nichts.

Dieses Gebäude war wohl doch ein Fehlgriff gewesen, seufzend ließ er die Schultern sinken und machte sich auf den Weg zum, in der Dunkelheit liegenden Ausgang.
 

Sollte sie sich zu erkennen geben, doch wusste sie weder warum er hier war noch was geschehen würde wenn sie es tat. Also wartete sie gespannt ab bis sich die Person umdrehte und Richtung Ausgang schritt, die Klinke in die Hand nahm und im Begriff war die Tür hinter sich zu zuziehen, als sie aus ihrem Versteck trat. "Warte!"
 

Er drehte sich abrupt um und richtete seine Lampe fassungslos auf die nun vor ihm stehende Person.

Sie war tatsächlich hier gewesen, er hatte sie gefunden.
 

Langsam schritt er auf sie zu und betrachtete sie stumm.

"Hatte ich doch Recht das du hier bist.", er lächelte erleichtert. "Du hast mich gesucht?", in ihrer Frage schwang Unglaube mit doch interessierte es sie jetzt mehr, warum er das getan hatte.
 

Da standen sie nun und keiner wusste wirklich etwas zu sagen, bis er die Stille nicht mehr ertragen konnte.

"Es ist verdammt kalt, möchtest du nicht mit...", er brach mitten im Satz ab als er sich bewusst wurde was er im Begriff war zu sagen.

Sie schaute ihn im Schein der Taschenlampe ins Gesicht.

"Nur unter einer Bedingung.", meinte sie nach dem sie zu einem Entschluss gekommen zu sein schien.

Darüber nachsinnend ob er sich nun freuen sollte oder nicht, starrte er sie verwirrt an. "Und.. und die wäre?"

"Ich möchte ihn - ", sie zeigte neben sich auf den immernoch schlafenden Jan "ich möchte das er mitkommt!"

Immernoch verwirrt schaute er von ihr zu der auf dem Boden schlafenden Gestalt und erstarrte.

Wer war das? Ihr Freund, ihr Bruder? Er fühlte sich plötzlich als hätte man ihm einen Schlag in die Magengrube verpasst. Doch zwang er sich diese Gefühle in den Hintergrund zu stellen.

"Ok, er kann mit.", meinte er nur während er etwas unschlüssig vor ihr stand.
 

Sie nickte ihm wiederrum zustimmend zu und ging vor der am Boden liegenden Person in die Knie.

Sanft rüttelte sie diese und Sprach sanft und leise: "Hey Großer wach auf!", was nicht lange auf sich warten ließ, denn schon öffnete der Angesprochene die Augen: "Was' denn los Kleine?"

Sie half ihm beim Aufstehen und meinte nebenbei, doch mit einem Lächeln in der Stimme.

"Ich hab uns soeben einen warmen Platz zum Schlafen besorgt, das ist los. Und jetzt beweg dich mal ich will nicht die ganze Nacht hier in der Kälte verbringen."
 

Raoul kam sich während dieser kleinen Szene merkwürdig fehl am Platze vor, versuchte aber sich dies nicht anmerken zu lassen. Geduldig wartete er bis beide ihre Sachen soweit zusammen gesucht hatten.

Der eben noch dem Schlaf zu gewandte Jan trat nun vor den verwirrt dreinguckenden Fremden und musterte ihn aufmerksam aber nicht abfällig.
 

Er war sich unschlüssig was er nun tun sollte vor allem als der Freund des Mädchens ihn von oben bis unten musterte. Er fühlte sich so unwohl in seiner Haut wie noch nie. Plötzlich wurde ihm eine Hand entgegengesteckt:

"Hi , ich bin Janis, nenn mich einfach Jan, ok?", der Hand folgte ein ehrliches freundliches Lächeln und Raoul ertappte sich dabei wie er es lächelnd erwiderte. Langsam verflogen seine Zweifel und sein Unbehagen.

"Hallo, ich bin Raoul..", er schüttelte die ihm gebotene Hand und beide blickten nun zu dem von einem zum anderen blickenden Mädchen.

"Was ist los, was schaust du so?", brach Jan als erstes das Schweigen.



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