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Hailie Potter - Naruto Special

Willkommen im Reich der Ninja
von

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Das schmelzende Herz

Diane ließ sich stumm von den Männern untersuchen, welche Gaara in ihr Zimmer schickte. Sie hatten bei ihr Fieber gemessen, ihre Pupillenreaktion überprüft und sogar einen Tropfen Blut zur Untersuchung genommen. Dies alles ließ sie aus einem Grund über sich ergehen und dieser stand neben ihr und hieß Gaara.

Als der Medizin-Ninja sagte, er würde ihr etwas Blut abnehmen, wurde die Hexe derart bleich, dass Gaara ihr beschwichtigend die Hand auf die Schulter legte und murmelte: „Das tut nicht weh. Keine Angst.“

Spätestens danach war Diane so ziemlich egal ob sie ihr jetzt das Blut mit einer Spritze aus ihrem Körper nahmen oder ihr den Arm abschnitten.

Gaara stand nur da und beobachtete die Situation. Er musste sich sicher sein, dass auch alles sorgfältig geprüft wurde. Nach einer schier unendlichen Tortur an Untersuchungen, verließen die Medizin-Ninja den Raum. Ihr Kazekage folgte ihnen.

Bevor er das Zimmer verließ meinte er noch zu Diane gewandt: „Ich bin gleich wieder da…“ Die Tür fiel ins Schloss und Diane ließ sich ins Bett fallen.

„Was sollte das überhaupt alles?“, nuschelte sie. „Ich fühl mich gar nicht krank…“ Und sie schloss kurz ihre Augen.
 

„Was soll das heißen ihr habt nichts gefunden?“, fragte der Kazekage aufgebracht.

Obwohl sich seine Stimme und seine Miene kaum veränderten, merkte man Gaara an, dass dieser sich über das Gesagte ziemlich aufregte. Etwas Wut funkelte in seinen türkisenen Augen und er wies mit der Hand zur Tür. „Ihr geht und untersucht das Mädchen jetzt richtig. Ich weiß, was ich gesehen habe…“

„Aber Kazekage…“, unterbrach einer der Medizin-Ninja ihn stotternd. „Wir haben nicht genug Informationen um eine weitere Untersuchung durch zu führen.“

Gaara schien nachzudenken. Stumm drehte er sich zum Gehen um und verließ das Labor.
 

Diane schaute auf den kleinen Einstich in ihrem rechten Zeigefinger und leckte vorsichtig drüber. Gott sei Dank hat es nicht lange geblutet, dachte sich das Mädchen erleichtert.

Sie richtete sich auf und saß nun im Schneidersitz auf dem Bett.

„Warum kann ich seine Gedanken nicht mehr lesen…?“, nuschelte sie nachdenklich und kaute an ihrem Daumennagel. „Dafür muss es doch einen Grund geben…“

Bei ihrer unfreiwilligen Begegnung in seinem Büro hatte eine kleine Berührung bereits ausgereicht, um ihr zu zeigen, dass seine Eltern tot waren und er einen großen Bruder namens Kankuro hatte und eine große Schwester welche Temari hieß; er hatte in seinem Leben noch nicht eine Nacht durchgeschlafen… Warum eigentlich?

Dann fiel ihr wieder ein, was sie damals im Büro gesagt hatte.

„Bin ich bescheuert…!“, nuschelte sie geschockt. „Ich habe selbst gesagt, dass ich nichts mehr über ihn wissen will und diese Schnittstelle somit blockiert!“ Leicht schlug sie sich mit ihren Fäusten auf ihre Schenkel und fluchte wiederholt. Aber vielleicht kann sie ja die Schnittstelle wieder öffnen, bloß wie?
 

Plötzlich öffnete sich die Tür und Gaara betrat mit einem bitteren Gesichtsausdruck das Zimmer. Panisch stand Diane auf und rannte zu ihm.

„Muss ich jetzt sterben?!“, kreischte sie aufgewühlt.

Gaaras irritierter Blick traf auf ihr Eisblau und er schüttelte mit einem leichten Grinsen den Kopf. „Nein, die Medizin-Ninja haben nichts gefunden…“, antwortete er.

„Aber das ist doch toll!“, sagte Diane und grinste ihn an. „Warum machst du dann so ein Gesicht? Mir geht es super. Siehst du?“ Sie deutete mit beiden Zeigefingern auf ihr breites Lächeln, doch Gaara schien noch etwas zu beschäftigen.

„Wolltest du etwa, dass ich sterbe?!“, kreischte Diane erstickt. Als sie seinen Blick endlich entschlüsseln konnte, ergriff sie wieder Panik. Gaara wollte, dass sie stirbt; aber wieso denn?

„Was?! Nein! Natürlich nicht!“, antwortete der Rothaarige und blickte direkt in ihre Augen. Wie kommt sie nur auf so eine Absurdität?

Diane schaute wie ein erschrockenes Reh zu Gaara und blinzelte einige Male, schaute noch mal zu beiden Seiten und kam schließlich zum Entschluss, dass…

„Du hast dir also Sorgen um mich gemacht?“, fragte die Malfoy ungläubig. „Aber warum?“

Leicht verlegen machte sie einen Schritt auf Gaara zu, doch dieser ging an ihr vorbei. Er setzte sich auf die Bettkante und versteckte sein Gesicht erschöpft hinter seinen Händen, welche er auf seinen Knien abstützte.

Kam es Diane nur so vor oder konnte er ihr nicht in die Augen sehen?

Vorsichtig näherte sie sich dem Rotschopf und versuchte in sein Gesicht zu sehen. „Hey, Gaara!“ Keine Reaktion. „Gaara!!“ Da der Angesprochene nicht vorhatte auf sie zu reagieren, packte Diane seine Hände am Handgelenk und nahm diese aus seinem Gesicht.

Geschockt musterte er sie. „Mir geht’s gut! Warum schmollst du?“, fragte sie gereizt. „Es ist scheißegal, was gewesen ist, weil wir beide noch leben und…“

Diane ließ seine Handgelenke frei und setzte sich verlegen neben Gaara. Dieser beobachtete jede Bewegung der jungen Hexe und schaute sie nun fragend an. „…dafür bin ich dir sehr dankbar!“, flüsterte sie so leise, dass es nur sie hören konnte.

Der Kazekage beugte sich vor und rutschte etwas näher an Diane, um ihr ins Gesicht zu schauen. Er wollte sie eben fragen, was sie gesagt hat als sich plötzlich zierliche Hände auf seine Wangen legten und er etwas Sanftes auf seinen Lippen spürte.

Diane löste die Berührung auf und biss sich schuldig auf ihre Unterlippe, während sie es vermied Gaara anzusehen.

„Entschuldige…“, nuschelte sie wieder so leise, dass der Ninja das nicht hören konnte.

Der Kazekage verstand nicht so recht, was hier gerade passiert ist. Ohne es zu merken, befiel er dem Sand die Tür zu schließen. Etwas in seinem Inneren sagte ihm, dass er jetzt niemanden sehen will. Das Gefühl, welches sich in ihm ausgebreitet hatte, als er ihre Lippen auf seinen spürte schien langsam abzuklingen. Er würde nichts mehr brauchen, wenn er alleine mit Diane ist. Nichts mehr, außer…
 

Während Diane sich wünschte, wenigstens einmal vor ihren Handlungen ihren Kopf einzusetzen und ein Stück von Gaara wegrutschte, versuchte sie immer noch den Augenkontakt mit ihrem Gegenüber zu vermeiden. Sie merkte nicht, dass ihre peinliche Zweisamkeit länger andauern würde als vermutet.

Sie selbst glühte bereits am ganzen Körper und ihr Herz drohte bereits aus der Brust zu springen, so stark wie sie es schlagen fühlte. Sie spielte die ganze Zeit mit einer Hand an ihren Lippen und versuchte damit ein Teil ihrer Nervosität abzustellen, was dem Mädchen nicht im Geringsten gelang.

Gaara schaute sie an und griff nach ihrem Handgelenk.

Diane zuckte kurz zusammen und dachte schon er sei wütend auf sie. Aber Gaara schob langsam die Hand zu Seite und legte seine Lippen fordernd auf ihre.

Die Malfoy war derart überrumpelt über sein Verhalten, dass sie sich nicht wehren konnte. Auf der anderen Seite… Warum zum Teufel sollte sie sich jetzt wehren?

Diane verlor das Gleichgewicht und stürzte auf das Kissen. Gaara folgte ihr und beugte sich über das Mädchen, stützte sich mit der Hand ab, welche noch Dianes Handgelenk umfasste.

Der Kuss wurde inniger und Diane legte Gaara sanft ihre freie Hand in den Nacken. Fuhr langsam durch sein Haar. Er bekam eine Gänsehaut, das konnte Diane spüren und musste leicht grinsen.
 

Nur langsam drang die Situation in Gaaras Gedanken. Was tut er da? Vor allem, warum?

Plötzlich löste er den Kuss und den Griff an Dianes Handgelenk und stand auf. Sein Kopf glühte und ihm war heiß, sein Herz schlug ihm gegen die Brust, als wollte er ausbrechen. Dies alles waren eher Anzeichen einer Krankheit, er konnte es nicht riskieren Diane damit anzustecken…

Aber warum verlangte sein Körper nach mehr? Warum musste er gegen den Drang ankämpfen sich umzudrehen und sich erneut über Diane zu beugen?

„Gaara…?“, piepste Diane. „Alles okey mit dir…?“

Ihre Wangen waren genauso gerötet wie beim Zwischenfall während ihres Trainings.

„Ja…“, antwortete er und drehte sein Gesicht von ihr. „Ich geh jetzt an die Arbeit…“

„Kommst du danach um nach mir zu sehen?“, fragte Diane vorsichtig.

Ihr ist aufgefallen, dass er versuchte sie nicht anzusehen, als wollte er vermeiden in ihrer Nähe zu sein. Obwohl sie annahm, dass dies nicht der Fall sein konnte, wenn man bedenkt dass sie sich… Diane errötete wieder und versuchte ein verliebtes Lächeln zu verstecken.

Gaara schaute kurz zu ihr und antwortete: „Nein, ich habe heute viel zu tun!“

Dianes Lächeln erstarb augenblicklich und mit leeren Blick schaute sie auf ihre Hände, welche sich in den Stoff ihrer Kleidung gruben. „Natürlich…“, nuschelte sie.

Eine Träne floss ihre Wange entlang und landete auf dem Handrücken ihrer Hand. Schnell wischte sie sich die anderen Tränen aus ihrem Gesicht und drehte ihren Kopf zur Seite.

Sie konnte nichts anderes sagen, dafür war der Kloß in ihrem Hals zu groß. Am liebsten hätte sie sofort losgeheult, aber sie wollte dies nicht vor Gaara tun.

Gaara räusperte sich und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr es ihn gerade schmerzte Diane weinen zu sehen. „Bitte verlass dein Zimmer nicht. Ich…“, fing er an, konnte aber seinen Satz nicht zu Ende bringen.

Gaara ging mit langsamen Schritten zur Tür und öffnete diese. Der Sand, welcher sich in dem Schloss befand, gab ohne weiteres nach und er konnte den Raum verlassen. Besorgt über die Blonde ließ er den Sand im Zimmer und formte sein Drittes Auge, um Diane zu beobachten und ihr notfalls schnell zur Hilfe zu kommen.

Er strich sich nachdenklich mit dem Daumen über seine Lippen, bevor er die Tür hinter sich schloss.

„Was ist los mit mir?“ Er legte sich die Hand auf seine Brust. Sein Herz hämmerte jetzt umso schneller. „Was ist das bloß?“
 

Als die Zimmertür aufging, öffnete Diane ihre Augen. Von dem ganzen Weinen ist sie doch glatt eingeschlafen.

Das Mädchen richtete sich auf und schaute zu, wie ein etwas dicklicher Mann einen Wagen mit Essen in ihr Zimmer schob.

„Dies ist Ihr Abendessen! Ich wünsche guten Appetit!“, sagte er und verbeugte sich, bevor er den Raum wieder verließ und die Tür vorsichtig hinter sich schloss.

Emotionskalt blickte Diane auf das Essen und wendete sich dem Fenster. Es war ja schon dunkel draußen. Dann hat sie also ungewollt Gaaras Befehl ausgeführt und das Zimmer nicht verlassen.

Diane stand auf und ging zum Fenster. Die Nacht war wunderschön. So ruhig und voller Sterne am Himmel. Die Malfoy setzte sich auf das Fensterbrett, so wie Gaara dies tat und blickte traurig raus.

Warum hat er das getan? Wieso musste sie ihn auch küssen?

„Wahrscheinlich will er nichts mit mir zu tun haben, weil ich einfach…“, nuschelte Diane verletzt und Tränen sammelten sich in ihren Augen.

Sie war heilfroh, dass sich ihre Kraft nicht im Zusammenhang mit Trauer zeigte, sondern nur bei Hass und Wut; soweit die Malfoy richtig informiert war und das nahm sie doch an. Die Hexe sah noch eine Zeitlang nach draußen und beobachtete, wie bereits die ersten Lichter in Sunagakure ausgingen. Wie die Zeit doch verfliegt…
 

Entschlossen wischte sich das Mädchen über ihre Augen. Nein, Schluss mit Heulen! Sie war eindeutig nicht sie selbst.

Am liebsten hätte sie Hailie gefragt, was mit ihr los ist. Die Potter kannte sich in solchen Sachen immer besser aus. Doch dies war zu gefährlich, für beide.

„Ich werde nicht hierbleiben…“, murmelte Diane, öffnete das Fenster und schaute nach unten. „Zum Springen ist es zu hoch und anders würd ich womöglich auffallen…“

Zudem wusste sie nicht, ob sie eventuell jemand beim Runterschweben beobachten würde. Es war ziemlich düster und den Boden erkannte sie auch nicht aus der Höhe. Blieb also doch nur noch die Tür. Im Erdgeschoss wird sich schon ein offenes Fenster finden, nahm sie an und stand auf.
 

In dem Zimmer brannte kein Licht und nur der schwache Mondschein schien ins Zimmer, beleuchtete einige Konturen der Möbel und wies ihr den Weg zur Tür.

Aus dem Schlüsselloch fiel ein kleiner Lichtstrahl ins Zimmer und Diane wartete bis dieses ebenfalls erlosch, um nicht jemanden unerwartet in die Arme zu laufen.

Plötzlich ging es aus. Als war es ein Zeichen, dass sie hier nicht bleiben soll. Sie atmete noch mal tief durch und wartete noch einen Augenblick, bevor sie auf die Tür zuschritt und ihre Hand auf die Türklinke legte. Vorsichtig öffnete sie die Tür und blickte in Gaaras Gesicht…
 

Reflexartig schlug Diane die Tür wieder zu und stolperte einige Schritte zurück.

„Was will er denn jetzt noch hier?“, fragte sie sich irritiert.

Das Mädchen überlegte, ob sie sich im Zimmer verstecken sollte. Aber schon allein der Gedanke war so lächerlich. Sie war stark und mutig. Nein, sie wird sich nicht verkriechen wie ein kleines Kind; hat die Malfoy noch nie gemacht und sie fängt sicher nicht damit an.

Gaara betrat den dunklen Raum und schloss die Tür hinter sich. Diane beobachtete den Rothaarigen kritisch. In ihr brannte das Verlangen ihm eine Ohrfeige zu verpassen, warum wusste sie selbst gerade nicht.

„Was willst du hier?“, blaffte Diane Gaara an.

Irritiert suchte er ihren Blick. Das wusste der Junge leider selbst nicht, aber er musste sie noch mal sehen, bevor der nächste Tag anbricht. Das war ihm sehr wichtig.

Immer noch wartete Diane auf seine Antwort. Ihre Ungeduld wuchs mit jeder vergangenen Sekunde.

„Wie fühlst du dich?“, fragte Gaara plötzlich und schaute Diane direkt an. „Ist dein Fieber gesunken?“

Diane stand perplex vor ihm, verstand nicht, was Gaara überhaupt meinte. Welches Fieber?

„Ich hab kein Fieber!“, antwortete die Hexe patzig und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.

„Dann bin ich ja erleichtert, dass ich dich nicht angesteckt hatte…“, nuschelte Gaara und es sah aus als ob er lächeln würde.

Bitte was? Kann jemand noch mal zurück spulen, Diane hatte doch irgendwas verpasst. Gaara war krank? Jede Wut war plötzlich abgeklungen und besorgt näherte sich das Mädchen dem Kazekage. Ja, sie war eindeutig nicht mehr sie selbst…
 

„Das kommt davon, weil du nicht schläfst.“, tadelte sie ihn. „Komm leg dich etwas hin...“

Diane legte ihm vorsichtig die Hände auf die Schultern und erstarrte. Der Kazekage ging an ihr vorbei, er schien immer noch aufgebracht.

„Fass mich lieber nicht an. Ich habe mich noch nicht untersuchen lassen…“, meinte er nur und trat ans offene Fenster.

Wie immer schaute Gaara zum Sternenhimmel und wurde kurz ganz still. Mit einer vorsichtigen Berührung fuhr er sich über das Zeichen auf seiner linken Stirnhälfte. Liebe! Was hatte das überhaupt für eine Bedeutung?

Diane hatte sich noch nicht bewegt. Sie schluckte schwer und blickte Gaara mit geschockten Augen an. „Aber… Das kann doch gar nicht sein…“ Die Erkenntnis, welche sie eben durch eine beiläufige Berührung gewonnen hatte, brachte auch bei ihr Licht ins Dunkel.
 

Gaara sorgte sich um das Mädchen. Den Tag über kreisten seine Gedanken überwiegend um ihr Befinden, ihr Lächeln, ihren… Duft…? Diane errötete sofort und konnte nichts weiter tun, als den Kazekage einfach nur anzustarren.

Gaara blickte in Dianes Richtung und sah wie sich ihre Wangen erneut röteten. Von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Er bereute es, dass er zu ihr kam, denn seine Anwesenheit schien die Symptome zu verschlimmern.

„Ich werde dann jetzt gehen…“, sagte er etwas unsicher und war fest entschlossen sofort zu den Medizin-Ninja zu gehen und sich schnellstmöglich untersuchen zu lassen. Gaara durchquerte den Raum mit schnellen Schritten und legte seine Hand auf die Türklinke.

Diane hob ihren linken Arm und richtete ihn Richtung Tür, sah dabei zu wie Gaara immer kräftiger an der Türklinke zog und den Raum nicht verlassen konnte.

In seinem Gesicht spiegelte sich kurz Irritation. Nein, sie konnte ihn jetzt nicht einfach so gehen lassen. Diane wusste was los war… zu mindestens dachte sie es… Sie war ja selbst noch ziemlich irritiert!

„Du kannst jetzt nicht gehen!“, sprach sie zu Gaara, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „Wir müssen jetzt reden!“ Ihre Stimme war ruhig. Sie wollte ihn nicht verunsichern, dafür war ja noch genug andere Zeit.

„Hast du etwa… die Tür manipuliert?“, fragte Gaara ungläubig.

Seine Miene war in der Dunkelheit nicht zu deuten gewesen. Das war auch gut so, denn der sonst so beherrschte Kazekage war ziemlich verwirrt über diese Situation. Normalerweise war er immer derjenige, welche die Kontrolle behielt, diesmal war es anscheinend Diane.

Sie nickte deutlich. „Ich konnte doch nicht zulassen, dass du jetzt gehst…“, murmelte sie und legte die Hand auf ihr rasendes Herz.

So etwas fühlte sie zum ersten Mal. Sie war schon oft alleine mit einem Jungen gewesen, aber so ein Herzklopfen konnte nur Gaara bei ihr auslösen und nun war sich Diane sicher, warum dies so war.

Das Rätsel war also nun soweit gelöst. Der schwierige Teil war es Gaara zu erklären. Davon verstand doch die junge Hexe nichts und ihr Gegenüber auch nicht…

„Bitte setz dich!“, forderte die Hexe Gaara auf.

Mit langsamen Schritten ging er ihrer Bitte nach und setzte sich auf die Bettkante, harkte seine Finger in einander, stützte die Arme auf seinen Knien ab und begann nervös mit seinen Daumen zu spielen.

Diane sah ihn nur unruhig an. Er hatte sich also entschieden, so viel Abstand wie möglich zwischen ihnen zu bringen… Das wird definitiv nicht einfach!

Sie atmete noch einem tief ein und wieder aus, sammelte so etwas Kraft. Dabei hatte Diane keine Ahnung, wie sie etwas erklären konnte, was sie selbst kaum verstanden hatte.
 

„Warum denkst du, dass ich Fieber hatte?“, fragte das Mädchen mit zittrigen Stimme.

Das wird wohl schwieriger als erwartet. Ihr blieb bereits jetzt die Luft weg und allein Gaaras Anwesenheit im dunklen Raum, ließ ihr Herz gegen ihren Brustkorb donnern.

Der Rothaarige sah nicht auf und schaute weiter auf seine Hände, suchte nach Worten, welche seine Vermutungen stützen konnten.

„Dein Gesicht war ganz rot und dein Körper strahlte eine enorme Hitze aus…“, antwortete er ruhig. Etwas Besorgnis lag noch in seiner Stimme.

„Und warum denkst du, dass du mich angesteckt hast?“, fragte Diane wieder; sie brauchte die richtige Vorlage um ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen.

Gaara schien nachzudenken. „Ich…“, begann er, aber konnte nicht weiter sprechen.

Er schluckte, konnte Diane nicht antworten. Er wusste nicht genau was er ihr sagen sollte.

Schließlich war er Schuld an allem gewesen. Er hatte sie zum Training in die Wüste begleitet und sie dort beinahe getötet. Das war auch das erste Mal, dass ihr Gesicht sich rot färbte.

Bestimmt vertrug ihre zarte Haut das starke Sonnenlicht in Sunagakure nicht, weshalb er sie auch bat, das Zimmer nicht zu verlassen. Gaara würde den Gedanken nicht ertragen, wenn so ein Zwischenfall sich wieder ereignen würde.

Diane merkte schon, dass ihr Gesprächspartner sich in seinen Gedanken verlor. Sie musste es also anders versuchen.

„Hatte sich eine Hitze in dir ausgebreitet und dein Herz dir stark gegen den Brustkorb gehämmert…?“, ihre Worte überschlugen sich beinahe.

Aber Diane wusste nicht wie sie es sonst hätte ausdrücken sollen. Sie wollte es schnell machen, wie bei einem Pflaster… Vielleicht nicht der beste Vergleich, aber naheliegend.

Gaara richtete seine Augen auf Diane und murmelte kaum hörbar: „Ja…“, stand von der Bettkante auf und krallte eine Hand in seinen Mantel in der Nähe seines Herzes. Dieses schlug ihm auch jetzt bis zum Hals. Etwas stimmte doch nicht mit ihm. Etwas war anders. Er suchte Dianes Blick.

Mit langsamen Schritten ging sie auf Gaara zu, versuchte ihr rasendes Herz zu beruhigen. Das brachte nichts.

Sie schluckte, als sie direkt vor dem Rothaarigen stand. Nur ein halber Meter trennte sie voneinander.

Er wirkte etwas panisch…? Nein, Diane musste sich irren… oder?

Gaaras Atem stockte und auch er musste schwer schlucken.

Sie standen sich gegenüber, schauten sich nur gegenseitig in die Augen, sagten nichts. Ein wohliger Schauer lief Diane über den Rücken, als sie seinen Blick auf der Haut spürte. Zögerlich streckte sie ihren rechten Arm nach Gaara. Dieser wich instinktiv einen Schritt zurück.

„Halt ganz still Gaara…“, flüsterte sie, da ihrer Stimme nicht mehr zu trauen war. Bestimmt hätte Diane sowieso keinen Ton herausgebracht. „Schließ einfach deine Augen und sag mir was du fühlst…“ Dianes Stimme versagte nun völlig. Ihr Gesicht brannte bereits unangenehm und es fiel ihr schwer zu atmen.

Gaara wusste nicht, was er tun sollte. Ein Teil von ihm wollte tun, worum ihn die Blonde gebeten hatte, der andere wollte so schnell wie möglich das Zimmer verlassen und sich im Büro verkriechen. Da die zweite Möglichkeit ausgeschlossen war, schloss Gaara seine Augen und atmete noch mal tief durch.

Er sollte ihr sagen, was er fühlt… Gar nicht so einfach! Aber er wollte hören, was Diane damit erreichen wollte. Er wollte wissen, was los war und das Mädchen schien da eine Vermutung zu haben.
 

Plötzlich fühlte er an seiner rechten Wange eine zarte Berührung ihrer weichen Hand.

Diane fuhr sanft mit ihren Fingern über seine blasse Haut und war derart fasziniert, dass ihr beinahe entging, wie Gaara zusammen zuckte. Das konnte er nicht verstecken.

„Was…“, begann Diane und geriet ins Stottern, sein Gesicht ist ja so schön, „Was fühlst du?“

„Deine Hand…!“, kam es nüchtern mit einem leichten Zittern in der Stimme.

Gaara stand wie versteinert da, kniff seine Augen bereits zusammen. Es war ihm unangenehm… oder? Dies versetzte Diane einen kleinen Stich im Herzen, sie räusperte sich, um das Gefühl schnell wieder loszuwerden, und fragte: „Und sonst nichts…?“

Stille. „Nein…“, antwortete Gaara zögerlich.

Traurig zog Diane ihre Hand zurück. Sie hatte sich geirrt. Er empfand nichts für sie. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen und ihre Augen begannen zu brennen. Es tat weh! Diane konnte nichts sagen, konnte sich nicht räuspern oder etwas darauf erwidern.

„Kälte!“, sprach Gaara plötzlich. In seiner Stimme lag Verwirrung und auch etwas Trauer. „Mir wird kalt…“, wiederholte er in derselben Tonlage. „Warum…?“

Konfus starrte die Hexe den Kazekage an, als er weiter ansetzte: „Mein Herz sticht…“, sprach er tonlos. Es fiel ihm schwerer zu atmen.

Diane nahm seine linke Hand in ihre Rechte und fragte zögerlich: „Und… jetzt?“

Gaaras Gesichtszüge schienen sich etwas zu entspannen. „Deine Hand…“
 

Gaara tat sein Möglichstes um Diane zu erzählen, was er fühlte. Es war nicht einfach, denn er wusste es selbst nicht. Weswegen er dann einfach nur beschrieb was in ihm vorging. Als sich ihre Hand zurückzog, tat es auch die Wärme.

Zuerst dachte Gaara, es wäre einfach nur Fieber gewesen und hatte dem auch keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt. Doch nach der Berührung war da nur noch… ja Kälte.

Gaara wusste nicht, ob das relevant war. Er versuchte nur zu sagen, was er „fühlte“.

Zaghaft legte Diane ihre Hand in seine und er spürte die Wärme, die von dieser ausging. Und bevor Diane wieder die Chance bekam, ihm dieses Gefühl zu nehmen und die eisige Kälte kommen konnte, umschloss er die zarte Hand mit seinen Fingern etwas fester.

Diane schoss Röte ins Gesicht, als sie spürte wie sein Griff fester wurde. Nun wollte sie ihm gerne sagen, was sie fühlte; musste schwer schlucken. Ihr Herz klopfte so laut, als versuche es im Morsecode eine Nachricht zu übermitteln, für sie und für ihn.

„Geborgenheit…“, hauchte Diane. Sie war nicht mal mehr in der Lage zu flüstern. „Herzklopfen, Wärme… deine Hand…“

Gaara wirkte stutzig. Was meinte sie mit Geborgenheit? Er wusste, wie sich das anfühlte, denn bei seinen Geschwistern fühlte sich Gaara immer geborgen. Temari hatte ihn oft in eine Umarmung gezogen, wenn es ihm schlecht ging, ihrem Anschein nach. Aber er musste zugeben, dass ihn diese Handlung immer etwas an Anspannung nahm…

Doch das hier. Das war komplett anders. Ja, sein Herz schlug bei den Umarmungen auch schneller, aber das war doch hiermit nicht zu vergleichen… Es war anders. Er war anders in Dianes Gegenwart.

„Kann ich meine Augen jetzt öffnen?“, fragte Gaara in die entstandene Stille, welche zwischen ihnen herrschte.

Diane schüttelte hastig den Kopf, aber er konnte das nicht sehen. Sie öffnete den Mund und konnte keinen Ton von sich geben. Ihr Gesicht glich einer Tomate, sie war nervös, unruhig aber nicht beunruhigt.

Sie streckte sich zögerlich mit halbgeschlossenen Blick zu Gaara, der ja knapp einen halben Kopf größer war als das Mädchen. Dieser öffnete in diesem Moment seine Augen und schaute in ihr verlegenes Gesicht.

Der junge Kazekage wusste nicht was er tat oder warum. Er überbrückte den Abstand zwischen ihren Lippen und genoss die zarte Berührung.

Diane zuckte zusammen, als sie zu früh in den Kontakt mit ihrem rothaarigen Gegenüber kam. Hatte Gaara sich etwa zu ihr runtergebeugt?

Immer noch beobachtete der Kage die Reaktionen der Blonden, spürte eine Hitzewelle durch seinen Brustkorb fahren, welcher sich kurz zusammen zog und jegliche Luft damit rauspresste.

Sein Herz schlug ihm fast schon gegen den Hals und er verstärkte den Druck auf Dianes Hand. Nein, er wollte sie nicht loslassen, egal was jetzt mit ihm passierte; sollte doch sein Herz einfach aufhören zu schlagen… Aber diese zarte Hand die etwas zitternd in seiner lag, würde er nicht so einfach loslassen!

Das blasse Gesicht des Mädchens wurde röter als ohnehin schon, ihr Blick wirkte benommen und sie rührte sich nicht von der Stelle. Eigentlich wollte sie näher kommen und sich leicht gegen Gaaras Brust stützen, aber er hielt ihre Hand gerade noch fester in seiner und da konnte sie keinen Schritt mehr machen. Ihre Knie waren anscheinend nur noch aus Pudding. Diane versuchte nun nur noch zu stehen um den Kuss nicht beenden zu müssen. Diese leichte Berührung ihrer Lippen. Die eisblauen Augen wanderten nach oben und Diane sah direkt in sein Türkis.

Es war dunkel. Das Zimmer war leer und ruhig. Diane löste den Kuss plötzlich.

Hastig schnappte sie nach Luft. Diese Augen. Dieses Türkis sah direkt in ihr Herz und es lächelte. Diane hatte nie geglaubt, dass das möglich sei. Aber gerade eben hatte sie das schönste Lächeln gesehen… und es nicht gesehen… Sie war derart verwirrt, dass sie sich von Gaara löste.
 

Ungläubig schaute sie ihn an. Wiedermal keine Vision. Lag es daran, dass ihr Herz drohte davon zu flattern? Dass sie ihn einfach so sehr mochte.

War das etwa ein Zeichen, dass sie keine Angst haben braucht vor einer Berührung mit Gaara? Konnte sie also in seiner Nähe einfach nur normal sein… Ihre Kraft würde dem nicht im Wege stehen. Als wär das ein Zeichen dafür, dass sie alles richtig macht.

Diane konnte sich das Gefühl nicht erklären, stellte weiterhin verrückte Thesen auf, dass sie sich bei Gaara einfach fallen lassen konnte. Dass dieser sie auffangen würde, sie versteht und bei ihr bleibt. Wieder breitete sich dieses Gefühl in ihr aus: Geborgenheit.
 

Ihre Hand noch fest in seiner spürend, überbrückte Gaara die Distanz zwischen ihren Körpern und drückte die Blonde an sich; ließ ihre Rechte immer noch in seiner linken Hand.

Diane errötete sofort und schmiegte sich instinktiv an seine Brust. Atmete seinen Duft tief ein und aus.

Er vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge und flüsterte: „Was bedeutet das?“ Fast schon tonlos, Diane hatte ihn kaum gehört und die Tatsache, dass sein Atem ihren Hals streichelte störte zunehmend ihre Konzentration.

„Was meinst du…?“, piepste sie und versuchte ein leichtes Stöhnen zu unterdrücken. Er war zu nah, viel zu nah.

„Das hier.“, hauchte Gaara wieder und legte nun auch seinen linken Arm um Diane und drückte sie noch etwas stärker an sich, kitzelte mit seiner Nasenspitze ihren Hals.

Diane keuchte auf, legte langsam auch ihre Arme um seinen Rücken und krallte sich in seinen Mantel. Sein Herz schlug schneller und noch schneller.

Diane hörte das und spürte wie er immer wärmer wurde. Oder war es ihr Körper der diese enorme Hitze ausstrahlte und auf ihn überging? Diane verstummte und in ihrem Kopf war nur ein Gedanke: Gaara.

„Öffne die Schleife…“, flüsterte die Hexe und versteckte ihr Gesicht weiter in Gaaras Kleidung.

Mittlerweile gab es keine Worte, welche die Farbe auf ihren Wangen beschreiben konnten. Sie konnte fühlen, wie Gaaras Griff sich lockerte und der Druck der Schleife nachließ. Ohne es gesagt zu haben, entfernte der Rothaarige den Gürtel und legte seine Hände auf Dianes Hüften.

„Warum…?“, fragte er etwas unsicher, wieder streichelte sein Atem ihren Hals.

Diane entwich ein leises Stöhnen und sie biss sich auf die Unterlippe um weitere zu verhindern. Nun begann sie einfach damit, den roten Mantel aufzuknüpfen. Seine riesige Kürbisflasche hatte er ja nicht dabei, Gott sei Dank.

„Warum machst du das?“, fragte Gaara.

Diane streifte den Mantel zur Seite und streichelte seine Brust über den Stoff des schwarzen T-Shirts.

„Ich kann gerade nicht klar denken und mir ist heiß… Also keine Ahnung.“, antwortete Diane und wirkte etwas panisch. „Ich tue einfach das, was mir mein Herz sagt…“

Gaara richtete sich auf und schaute in Dianes Augen, welche hin und her huschten. Das Mädchen würde seinem Blick jetzt nicht standhalten, sie würde sofort schmelzen. So wie ihr Herz dies gerade tat.

„Und was sagt dir dein Herz…?“, fragte Gaara und drehte ihr Gesicht sanft dem seinen zu.

„Dass… ich dich…“, stotterte Diane und stellte sich bereits wieder auf die Zehenspitzen, „vielleicht… doch…“, sie schloss ihre Augen langsam und streckte sich weiter zu ihm, „mehr liebe als ich es mir vorstellen kann…“, hauchte sie schlussendlich.

Sofort spürte sie weiche Lippen auf ihren und leckte keck darüber.

Gaara wich mit rotem Gesicht zurück und schaute nur überrascht in ihr Eisblau. Diane strich den weinroten Mantel über seine Schultern und ließ ihn achtlos zu Boden fallen.

In Gaaras Kopf begann es zu rauschen und er legte erneut seine Hände auf Dianes Hüften.

„Was fühlst du?“, flüsterte Diane, als sie ihren Kopf wieder an seine Brust schmiegte.

„Ich…“, begann Gaara zögerlich und lächelte, „Ich fühle mich wohl… Trotz des Herzklopfens und der Hitze, fühl ich mich sehr wohl, wenn wir das hier tun. Was ist das…?“

„Liebe…“, antwortete Diane und hauchte Gaara noch einen Kuss auf die Lippen.
 

Sie hatten sich noch einige Male zart einen Kuss gegeben, bevor sich Diane aufs Bett setzte und Gaara zu sich zog. Sie legte seinen Rotschopf auf ihre Brust und drückte ihn in einer sanften Umarmung an sich.

Der junge Kage war noch sehr verwirrt. Er lag ruhig da und lauschte dem Herzschlag der Blonden. Langsam schien sich ihr Herz zu beruhigen und er hörte ein unterdrücktes Gähnen der Hexe. Gaara richtete sich auf.

„Du bist doch sicher müde.“, sprach er besorgt und strich ihr über die Wange.

Diane lächelte nur und meinte: „Ja etwas…“

„Dann leg dich ruhig hin und schlaf. Ich werde in mein Büro gehen und etwas arbeiten…“

„Nein!“, unterbrach sie ihn.

Gaara drückte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze und antwortete scheinbar belustig: „Wir haben morgen noch den ganzen Tag.“

Diane errötete und antwortete erstmal nicht. War es doch so offensichtlich, dass sie nicht eine Minute vom Kage getrennt sein wollte. Sie schien nachzudenken und grinste dann etwas erschöpft.

„Gut, aber dann bleibst du den ganzen Tag bei mir.“, antwortete sie frech.

„Gerne!“, erwiderte der Rothaarige mit einem verlegenen Lächeln und gab ihr noch einen letzten Kuss, bevor er sie zudeckte und mit den Worten „Gute Nacht, Diane!“ den Raum verließ.

Diane lag noch eine Weile wach und schaute zum Fenster, welches noch immer offen stand. Ein leichter Wind wehte die weißen Gardienen ins Zimmer und Diane beobachtete dies bis sich ihre Augen schlossen und sie mit einem Lächeln und den Gedanken bei Gaara einschlief.
 

Im Schutze der dunklen Nacht flog eine Person in einem schwarzen Mantel mit roten Wolken lautlos an den Wachen in Sunagakure vorbei. Ein weißer Vogel diente ihm hier als guter Begleiter, obwohl das Tier eher leblos und surreal wirkte.

Zielsicher navigierte der blonde Eindringling zum großen Gebäude. Seine Augen richteten sich auf ein bestimmtes offenes Fenster, welches er ansteuerte. Er ließ das Tier vor dem Fenster schweben und lugte vorsichtig ins Zimmer.

„Auf Sasori no Dannas Recherche ist Verlass, un.“, murmelte der Fremde sichtlich zufrieden und trat in den Raum; durchquerte ihn mit wenigen Schritten und blieb vor dem Bett stehen. Er blickte auf das schlafende Mädchen und grinste. „Das wird sie sein…“

Er griff in seine Taschen und verteilte eine lehmige Substanz als Fessel auf die Hand- und Fußgelenke der Schlafenden, wobei er ihre Decke achtlos zu Boden geworfen hatte. Zum Schluss verteilte er das Material noch auf ihren Lippen und versiegelte ihr damit den Mund; damit sein Opfer nicht plötzlich noch anfing zu schreien. Der Blonde hob die zierliche Gestalt aus dem Bett hoch und trug es auf seinen Armen zu seinem Flugobjekt.
 

Langsam regte sich ihr Gesicht und das Mädchen öffnete ihre Augen.

Als sie merkte, dass sie getragen wurde, blickte sie bereits überrascht in ein fremdes Gesicht und erstarrte als der Entführer bedrohlich an sie gewandt flüsterte: „Solltest du auch nur mit einem Muskel zucken, sprenge ich deine Gelenke und deinen Schädel in die Luft!“ Ein krankes Lächeln lag auf seinen Lippen.

Die Vision in ihrem Kopf zeigte Diane, dass er nicht log und sie ohne weiteres mit dem Lehm an ihrem Körper in Stücke reißen konnte. Hilflos starrte die Malfoy ihren Entführer an und ließ sich auf dem Vogel absetzen, versuchte nicht zu fliehen oder einen Ton von sich zu geben.

Sie erhoben sich in die Luft und Diane beobachtete wie das Dorf immer kleiner wurde. Sunagakure. Gaara… Eine kleine Träne floss über ihre Wangen. Sie hatte sich den Morgen so schön vorgestellt. Gemeinsam mit Gaara…

Nun wurde sie schon wieder wo anders hingebracht.

Wer war dieser Irre überhaupt? Diane schaute ihn eindringlich an.

Er trug einen schwarzen Mantel mit roten Wolken und einen Strohhut. Soweit sie das im schwachen Mondlicht erkennen konnte hatte er seine Fingernägel in einem schwarz lackiert.

Die Hexe verzog ihr Gesicht. Ist ihm das denn nicht peinlich als Mann?

Seine Haare waren blond und lang und er hatte sich einen Zopf gemacht. Wahrscheinlich wollte er nicht wie ein Mädchen aussehen, spekulierte Diane etwas gehässig.

Sein Gesicht wurde zur Hälfte mit seinen Haaren verdeckt. Die Augenfarbe war schwer zu erkennen, also beließ es Diane erstmal dabei. Er schien nicht allzu älter als das Mädchen zu sein, vermutete sie weiter.

„Widerlicher Bastard!“, fluchte die Malfoy in Gedanken. „Das wirst du mir büßen!“

Sie starrte ihn hasserfüllt an und versuchte das brodelnde Gefühl zu unterdrücken, welches in ihr aufstieg und danach schrie den Blonden in die Tiefe zu stürzen. Noch nicht. Diane würde ihm etwas Zeit gewähren, ihr zu erklären wer er war und was er von ihr wollte, bevor sie ihn schmerzvoll zur Strecke brachte. Denn eins war sicher, das wird er nicht noch mal machen!

Die Malfoy wusste bereits, wie sie am besten die Fesseln loswurde. Was ihr fehlte, war der Überraschungsmoment… Wo brachte er sie überhaupt hin?

Müde lehnte sich das Mädchen zurück und fiel beinahe vom Vogel in die Tiefe, doch der Unbekannte packte sie noch rechtzeitig am Arm und bedachte sie mit einem wütenden Blick.

„Wolltest du etwa flüchten? Du dummes Gör, un!“, fragte er.

Hastig schüttelte Diane den Kopf. Ihr Adrenalinspiegel schoss in die die Höhe und etwas Todesangst stand in ihren Augen.

Ihr Gegenüber grinste frech. „Was haben wir denn da, un?“ Er zog Diane näher an sich und schaute ihr direkt in ihr Eisblau.

Die Hexe sah sich einem himmelblauen Auge gegenüber und erwiderte den Blick mit Zorn. Sein linkes Auge wurde mit einem Apparat verdeckt. Das wieso, war Diane erstmal unwichtig.

Der Blonde blinzelte unschlüssig und grinste noch breiter. „Nun wird Danna wohl einsehen müssen, dass er Unrecht hat!“, und er lachte lauthals auf.

Von dem plötzlichen Lärm erschrocken, zuckte Diane zusammen und wendete ihren Blick von dem Verrückten ab.

In Gedanken verfluchte sie jede Minute, welche sie bei dem Verbrecher bleiben musste; hatte doch die Malfoy weitaus wichtigeres zu tun. Aber so wie er sie vorhin gepackt hatte, brauchte er sie anscheinend lebend. War doch schon mal beruhigend, dass er es nicht wagen würde, sie einfach in die Luft zu jagen.

Ein kleines boshaftes Lächeln schlich sich auf ihre Züge. Oh, wie er das noch bereuen würde!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-01-30T23:35:38+00:00 31.01.2014 00:35
Spitzen Kapi^^
Antwort von:  _Schneewittchen_
31.01.2014 16:10
Ist etwas schnulzig geworden ^///^ Aber danke :)


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