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Die Suche nach dem Glück

(Levi x Petra)
von

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Zeit

„Dir ist sicher bewusst, dass Du einen Befehl verweigert hast?“ Ich nicke steif.
 

„Gut! Dann ist Dir wohl auch klar, dass ich mir für Dich eine Strafe ausdenken muss. - Da Levi wohl für die nächsten Monate ausfallen wir, werde ich Dich vorübergehend auf seinen Posten versetzen.“
 

Verwirrt sehe ich ihn an. Soll das etwa eine Strafe sein? Wenn ja, dann ist mir nicht ganz bewusst wieso. Des Kommandanten Gesichtszüge glätten sich auf meine sichtliche Verwirrung ein wenig.
 

„Weißt Du Petra“, seine Stimme ist etwas sanfter im Klang, doch wieso duzt er mich?

„Ich bin Dir sehr dankbar, dass Du den Mut hattest Levi zu suchen und es geschafft hast ihn lebendig hier her zu bringen. Es wäre ein schwerer Verlust gewesen, unseren besten Soldaten zu verlieren.“ Ich nicke automatisch. Daraufhin lehnt er sich langsam zurück und wirkt wieder distanzierter.
 

„Gut! Ab morgen trägst Du die Rechte und Pflichten eines Korporals. Ein schriftliches Dokument erhältst Du dann noch. Und ich erwarte rückwirkend auf diese Mission noch einen Bericht. Du hast zwei Tage dafür Zeit.“ Erneut wippt mein Kopf nach vorne. Dann bin ich entlassen.
 

Müde schleppe ich mich zurück in mein Zimmer. Draußen wird es schon dunkel, also ignoriere ich das Knurren in meinem Magen und gehe zu Bett.
 

Früh am nächsten Morgen stehe ich auf und als ich vom Frühstück komme, liegt schon das amtliche Dokument über meine vorübergehende Beförderung auf meinem Schreibtisch. Aufmerksam lese ich es durch, dann gehe ich in Levis Büro, welches nun für einige Zeit meines sein wird. Sogleich mache ich mich an die Arbeit und schreibe den Bericht, kämme Akten durch, um die Listen der Verluste und Dokumente über diverse andere Dinge anzulegen. Um all das muss ich mich nun kümmern.
 

Gegen Mittag kommt Gunter mich besuchen. Ich habe den anderen drei Männern meines Teams schon alles am Morgen erzählt.

Ohne, dass ich es ihm anbiete lässt er sich auf einem freien Stuhl nieder.
 

„Und wie fühlt man sich so als Korporal?“ Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu.
 

„Naja, man hat schon einiges zu tun. Aber zumindest hat man nicht das Gefühl Zeit zu verplempern.“ Leise lacht er auf.
 

„Als wenn wir unsere Zeit vergeuden würden.“ Meine Lippen verziehen sich leicht zu einem bitteren Grinsen und wenige Sekunden herrscht Schweigen.
 

„Ich soll Dir vom Kommandant sagen, dass Dein neuer Wallach nicht wieder aufgetaucht ist und Du deshalb Levis Stute reiten sollst.“ Langsam nicke ich und wende mich wieder der Liste über unsere Ausgaben zu. Hier verdanke ich Levi seinen Ordnungs- und Sauberkeitswahn nicht. Denn es ist alles fein säuberlich strukturiert, sodass man in all den Ordnern und Akten schnell findet, was man braucht.
 

Gunter sitzt immer noch dort. Langsam lasse ich die Feder in meiner rechten Hand sinken und sehe ihn an. Er macht einen nervösen und angespannten Eindruck, denn er spielt fahrig mit seinen Fingern und kaut auf der Unterlippe herum.
 

„Was ist los mit Dir? So kenne ich Dich gar nicht!“, frage ich mit einem besorgten Unterton in der Stimme nach.
 

Der Schwarzhaarige holt tief Luft, hält sie kurz an und atmet dann geräuschvoll wieder aus.
 

„Er wird doch wieder. - Levi meine ich, oder?“, sagt er nach einigem Zögern.
 

„Nun ja. Der Stand gestern war, dass er die Nacht zu sechzig Prozent überstehen wird. Wie sein Zustand heute ist, weiß ich noch nicht. Hatte noch keine Zeit, nach ihm zu sehen“, antworte ich und versuche mir meine Sorgen nicht allzu sehr anmerken zu lassen.
 

„Verstehe!“ Langsam steht er auf. „Ich gehe dann mal nachsehen, wie es ihm geht“, sagt Gunter, geht zur Tür, bleibt aber noch mal stehen und sieht mich über die Schulter mit einem weichen Blick an.
 

„Danke, dass Du ihn zurück geholt hast. Auch Erd und Auruo sind sehr froh darüber.“
 

Ich lächle ihm sanft zu.
 

„Frohes Schaffen!“, ruft er, als er auf den Gang tritt. Dann schließt er die Tür und ich wende mich wieder meiner Arbeit zu.
 

Während des Mittagessens erstattet Gunter mir Bericht, dass Levi die Nacht überlebt hat und somit über dem Berg ist. Voller Elan gehe ich danach wieder meiner Arbeit nach, doch die nächsten Tage will es einfach nicht weniger werden. Wahrscheinlich weil wir ein neues Mitglied in das Team bekommen. Es ist Sara. Wir müssen uns zwar erst an sie gewöhnen, doch schon nach ein paar Trainingseinheiten merken wir, dass sie gut dazu passt.
 

Eines Nachmittags sitze ich nach einem intensiven Training mit ihr auf der Koppel und wir ruhen uns kurz etwas aus. Es ist ziemlich frisch, obwohl die Sonne sich mit den Wolken stetig abwechselt und nur ein seichter Wind durch die Baumwipfel wandert.
 

„Sag mal, Sara. Du hast doch mit Levi die Ausbildung gemacht, richtig?“
 

„Ja“, sie nickt und grinst schief. „Ich werde die drei Jahre nie vergessen. Er war anfangs ein richtiger Raudi. Hat sich ständig Regeln widersetzt und musste somit viel einstecken. Du weißt ja was Pixis mit Rebellen macht.“ Wir sehen uns vielsagend an und lachen leise.
 

„Ja, Pixis ist ein sehr eigener Mensch.“
 

„Aber anscheinend hat es bei ihm im vierten Jahr dann klick gemacht, denn er wurde zunehmend folgsamer, weshalb sich seine Noten drastisch verbesserten. Schließlich wurde er Jahrgangsbester. Ich war ebenfalls unter den ersten Zehn.“
 

„Und wieso seid ihr dann der Aufklärungslegion beigetreten?“, frage ich verwundert nach.
 

„Gute Frage. Wieso Levi es getan hat, weiß ich nicht. Er hat nie über sich gesprochen. Ein paar Mal habe ich versucht ihn auszuquetschen, allerdings erfolglos. Er hat immer abgeblockt oder ist einfach weg gegangen. Ich denke der Einzige, der etwas genaueres über ihn weiß ist Kommandant Erwin.“
 

„Der Kommandant?“, murmle ich leise.
 

„Ich für meinen Teil bin der Aufklärungslegion beigetreten, weil ich es nicht einsehe, dass die besten Prüflinge sich ein gemütliches Leben in Saus und Braus bei der Militärpolizei machen und ihre Fähigkeiten verlernen, während weniger Begabte ihr Leben lassen müssen.“ Ihre Augenbrauen ziehen sich wütend zusammen.
 

„Das ist ein guter Vorsatz. Ich hatte nur ganz knapp die Möglichkeit verpasst, eine der besten Zehn zu sein.“
 

Wir unterhalten uns noch eine Weile, ehe mich die Arbeit wieder ruft. Sara ist ein seht netter, offener Mensch und eine ausgezeichnete Kämpferin, weshalb sie so gut in unser Team passt.
 

Ein paar Tage später kommt Gunter voller Freude in mein Büro und berichtet mir, dass Levi wieder bei Bewusstsein ist. Nur zu gerne würde ich zu ihm gehen. Doch ich habe viel zu tun, sodass ich ihn nicht besuchen kann. Endlich eines abends schaffe ich es dann meine Arbeit frühzeitig zu beenden.
 

Nachdem ich das Büro aufgeräumt habe, mache ich mich auf den Weg zur Krankenstation. Auf dem Gang versuche ich mir noch die passenden Worte zurecht zu legen, um mich für das gebrochene Versprechen zu entschuldigen, doch ich finde nichts, das mein Vergehen rechtfertigt.
 

An der Tür zögre ich kurz, denn in meinem Magen kitzelt ein Hauch von Nervosität. Dann klopfe ich.
 

Keine Antwort.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  cielsmelancholy
2014-01-29T21:37:18+00:00 29.01.2014 22:37
Achja, putzig, wie Gunter sich Sorgen um Levi gemacht hat und dann auch immer Petra Bescheid gegeben hat, wie's ihm geht. :)
Ich find Saras Erklärung gut, wieso sie zur Aufklärungslegion gegangen ist. Das fand ich im Manga/Anime schon immer so doof, dass die Besten zur Militärpolizei gehen können und die weniger guten dann draußen ihr Leben lassen müssen.
Mal sehn, wie jetzt das Gespräch mit Levi wird..., wenn er denn noch im Zimmer ist?
Freu mich auf's nächste Kapitel. :)

Liebe Grüße,
cielsmelancholy. C:


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