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Melodie der Einsamkeit

Wie geht man mit seiner Vergangenheit um?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Die FF setzt nach der ersten grossen Mission von Team 7 ein (Zabuza, Haku...)
Ich würde mich sehr auf Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen!
Das Lied in diesem Kapitel (kursive Schrift) stammt von Hemenway und trägt den Titel "by my side"^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Der Titel ist ein Stückweit ironisch zu verstehen (;
Viel Spass beim Lesen! :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, es geht diesmal um Sasusaku. Hat sich so ergeben. Komplett anzeigen

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Melodie einer Fremden

„Du brauchst dir deswegen keine Gedanken zu machen“

Die Worte des dritten Hokage verfolgten ihn diesen Märznachmittag, seit er den Hokageturm verlassen, und in seine zu kleine Einzimmerwohnung zurückgekehrt war. Das Zimmer war wie immer wunderbar aufgeräumt, obschon hier kaum jemand als er selbst, diese Wohnung betrat. Auch das Ergebnis seiner letzten Mission konnte sich sehen lassen, so wie man es von ihm gewohnt war. Trotzdem: Noch unablässiger als Hiruzens Worte, verfolgten ihn die Gedanken an diese andere Mission vor einigen Tagen. Er hatte die Gesichter der Banditen längst vergessen, ausser dieses. Dieser Junge, angeheuert als Söldner… Er war keiner von ihnen, sondern nur der loyale Schüler seines Senseis.

Er wollte ihn nicht umbringen! Doch es war geschehen, es war seine Schuld. Er hatte ihm das Leben genommen. Einem Jungen, der noch sein ganzes Leben vor sich hatte. Es ging viel zu schnell. Es hätte nicht passieren sollen! Doch er war schuldig. Dieser Junge befolgte blind und vertrauensselig dem Willen seines Senseis, und ist für ihn gestorben, wie er es gewollt hatte. Aber dieser Umstand konnte ihm kein besseres Gefühl geben und auch sein Gewissen nicht erleichtern. Die Mission hat er erfolgreich abgeschlossen. Doch er wusste, dass es darauf nicht ankam.

Plötzlich wurde er sich wieder bewusst, dass er sich in seinem eigenen Zimmer befand. Schon viel zu lange sass er noch immer, oder man sollte besser sagen, wie immer in Uniform auf seinem Bett.

Eigentlich sollte er schon längst an solche Erfahrungen gewohnt sein, doch ist das wirklich irgendjemand? Wenigstens konnte er sich durch den letzten Auftrag auf etwas anderes konzentrieren, aber Hiruzen hatte gemerkt, dass er immer noch an ihn dachte. Aber jetzt? Er versuchte zunächst, sich mit dem Flirtparadies abzulenken. Dies war meist seine effektivste Methode. Er nahm das Buch zur Hand, aber selbst nach einigen Minuten, starrte er ständig nur auf die gleiche Seite. Es half nichts. Er musste raus.
 

Sein Ziel? Nach kurzem Zögern entschied er sich für den Platz, an den er sonst in solch einem Gemütszustand hinging. Doch heute sollte er nicht am Gedenkstein ankommen.

„Kakashi, da bist du ja!“, rief eine unüberhörbare Stimme über die von Menschen gefüllte Strasse „Warte mal!“. Endlich hörte Kakashi seinen Freund und drehte sich überrascht um.

„Du hast mich wiedermal ziemlich gut ignoriert, Kumpel“, sagte Gai ein wenig beleidigt.

„Entschuldige, das war diesmal nicht meine Absicht“

„Wie auch immer. Gut dass ich dich treffe. Ich wollte dich heute in eine Bar einladen. Ich hab gehört, da gibt’s was Neues. “

„Was Neues?“, fragte Kakashi nicht sonderlich interessiert.

„Eine Art…Vorstellung zur Unterhaltung…Gehen wir einfach mal hin.", schlug Gai begeistert vor.

Das war zwar nicht Kakashis Plan, aber so würde er sicher abgelenkt werden. Er folgte Gai durch die belebten Strassen, ohne die besagte Bar zu kennen. Noch war die Sonne nicht untergegangen und warf ihre Strahlen auf die Konohabewohner. Da es aber bereits Zeit zum Abendessen war, sammelten sich nun mehr Leute in den Restaurants und Beizen. Gai zeigte ihm den Eingang zu einem unauffälligen Lokal, in welchem sie ihren Sitzplatz in der Nähe einer minimal erhöhten Bühnenplattform einnahmen. Die Einrichtung wirkte recht modern, aber unter den Gästen gab es wenig jüngere als er. Leute plauderten miteinander, man hörte Gläser klirren und das Knarren der Dielen. Sie bestellten Sake.

„Und wie läuft‘s mit deinen ersten Schülern Kakashi?“

„Nun ja, nicht gerade hervorragend. Seitdem wir vom Reich der Wellen zurück sind, gibt es zwischen den beiden Jungs einen regelrechten Konkurrenzkampf. Sogar schlimmer als zuvor, falls das überhaupt noch zu übertreffen war. Ich hoffe, dass wird mit der Zeit vergehen. Sie sind ja noch jung“, meinte Kakashi.

„So wie du damals?“, fragte Gai neckisch.

„Haha, du kannst dich also noch daran erinnern? Ja, früher war ich auch so…Du kannst vielleicht nachvollziehen, wie sehr mich Sasuke an mich selbst erinnert, als ich noch jung war“

„Zwar kenne ich ihn nicht persönlich, aber von dem, was du mir über ihn erzählt hast, kann schon sein. Aber glücklicherweise bist du nicht mehr so arrogant wie früher!“, musste Gai zugeben.

„Naja, man ändert sich und wir sind eben nicht mehr die Jüngsten“.

Empört stand Gai auf: „Na hör mal! Wir sind doch erst 26! Ich strotze doch nur so von jugendlicher Kraft!“.

„Hier kommt Ihr Sake, meine Herren“, unterbrach die Bedienung, und überreichte ihnen zwei kleine Tässchen, in welche sie die durchsichtige Flüssigkeit aus einer kleinen weissen Flasche goss. Die beiden bedankten sich und stiessen an. Als Kakashi sich mit der einen Hand der Maske, und mit der anderen, die die Tasse hielt, dem Mund näherte, glotzte Gai ihn angespannt an. Kakashi hielt inne: „Ist irgendwas?“

„Oh, nein überhaupt nicht“

Misstrauisch untersuchte Kakashi seinen Kameraden. Nicht einmal Naruto hätte übersehen können, dass Gai irgendwas im Schilde führt. „Ach so…Mein Gesicht wirst du heute nicht sehen“, entschied Kakashi keck, drehte sich um und leerte die Tasse in einem Zug, ohne dass Gai etwas davon sehen konnte. Er legte das leere Tässchen auf den Tisch und seufzte. Gai fixierte ihn aber weiterhin in seinem Blick und umklammerte seine Tasse mit den Händen, als er ihn fragte: „Hast du den Sake jetzt getrunken?“

„Ja klar, ich leere doch nichts auf den Boden. Du kannst auch trinken“, beantwortete Kakashi, etwas irritiert durch Gais Anblick. Doch da sprang Gai wieder hoch, diesmal freudig: „Haha, ich habe gewonnen!“ Mit vor Freude zusammengekniffenen Augen fuchtelte er freudig mit seinen Armen umher und feierte seinen Sieg. Völlig verdutzt starrte Kakashi ihn an, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel: „…Dass ich das vergessen konnte!“. Er fasste sich ernüchtert an die Stirn. Er hatte vor einiger Zeit eine „Gedächtnis-Ablenk und Durchhaltewette“ mit Gai geschlossen, in dem derjenige verliert, der bei ihrem nächsten Treffen zuerst Sake trinkt. Diese hatte er nun verloren.

„Gut, du hast gewonnen! Aber bitte setzt dich wieder, die Leute fühlen sich sonst belästigt...“, versuchte Kakashi ihn zu beruhigen.

„Du weisst, was das für dich bedeutet, Kakashi?“, fragte Gai mit einem schelmischen Grinsen während er sich setzte.

„Nein, noch nicht, aber du wirst es mir jetzt bestimmt verraten“

„Nun, es hat mit dem heutigen Auftritt zu tun. Ich sage es dir, wenn es soweit ist“, lehnte sich Gai zurück.

In diesem Moment betrat eine schlanke Frau mit blonden, hochgesteckten Haaren die Bühnenplattform. Sie trug ein elegantes Kleid und hielt ein unbekanntes Saiteninstrument in der Hand. Sie setzte sich auf einen Hocker und gleich zischten einige Gäste nach Ruhe, um der fremden Frau und ihrem Spiel zuhören zu können. Die Geräusche verstummten, die Gläser standen still und die Frau zupfte gekonnt eine Einleitung mit ihren zierlichen Fingern und fing an zu singen:
 

„Es ist in Ordnung, wenn du keine Antwort hast; suche weiterhin danach.

Du hast Recht, wir sollten uns wie Erwachsene benehmen. Ach,

Am liebsten würde ich es dir jetzt sofort sagen

aber ich weiss mein Zittern würde nicht anhalten,

und mein Herz schreit nun im unpassendsten Moment zu mir, davonzulaufen.

Ich brauche dich

An meiner Seite“
 

Sofort traf Kakashi ihre glasklare, gefühlvolle, weibliche Stimme, die scheinbar ohne Anstrengung jegliche Intervallfolgen problemlos über ihre Lippen springen liess. Die Akustik in der Bar war furchtbar, doch hallte ihre angenehme Stimme ihn Kakashis Ohren weiter. Kakashi schloss seine Augen und war ihrem Gesang ganz nahe. Er konnte sich in dem Moment vollkommen auf das Lied und ihren Klang konzentrieren und alles andere, das ihn heute beschäftigt hatte, einfach beiseiteschieben. Das war ihm sonst nur mit seiner Lieblingsbuchreihe gelungen.
 

„Deshalb brauche ich dich jetzt hier

An meiner Seite“
 

Der letzte Ton Klang aus. Das Spiel war zu Ende. Kakashi öffnete seine Augen. Viele Gäste applaudierten begeistert, und die Wenigen bereits Angetrunkenen (Gai mit eingeschlossen) jubelten übertrieben. Kakashi klatschte zurückhaltend. Die Frau schien sehr gerührt und wollte sich bedanken. Sie versuchte mit beschwichtigenden Gesten, die Menge wieder zur Ruhe zu bringen. Allmählich klang der Beifall aus, als die Gäste begriffen, dass die Dame noch etwas sagen wollte.

Ohne Scheu sagte sie: „Danke vielmals! Es freut mich, dass mein Lied euch gefallen hat. Ich heisse Melodie Kodoku. Wie ihr vielleicht erkannt habt, komme ich nicht aus Konoha, sondern aus einem kleinen Dorf weit weg von hier. Ich kenne Konoha noch nicht, aber ich wurde schon freundlich aufgenommen und darf in diesem Lokal einige Zeit aushelfen und Vorstellungen geben. Dafür bin ich sehr dankbar. Danke für den Empfang.“

So beendete sie ihre Rede und wollte bereits die Bühne verlassen, als Gai abermals von seinem Sitz aufsprang und lauthals rief: „Warten Sie! Mein Freund will Ihnen etwas vorsingen!“

Er wies auf Kakashi, der sprachlos von rechts nach links blickte, als ob er darauf hoffte, jemand anderes könnte gemeint sein, der die Aufmerksamkeit auf sich lenken würde.

„Ich soll…singen?!“

Ich höre dich

Kakashis bestürzter Blick huschte von seinem listigen Freund über die aufmerksamen Gäste, zur hellhörig gewordenen Sängerin. Es ist nicht zu leugnen, dass sein Puls sich durch diese Erwartungshaltung merklich erhöhte. Gai verlangte also als Wettbewerbspreis ein Ständchen von ihm. Er konnte jetzt wohl nicht mehr ablehnen, und die Gäste durch Gais unnötigen Auftritt verärgern. Erwartete die Sängerin, Melodie, jetzt eine gesangliche Liebeserklärung? Andernfalls hätte er sich ja selbst melden können, dachte er. Sie machte einen leicht verwirrten, verlorenen Eindruck. Sie wusste nicht recht, ob sie es nun ernst nehmen sollte oder nicht.

Sie fragte ihn: „Wie ist ihr Name?“

Er erhob sich: „Kakashi Hatake“

„Wollen sie nun etwas singen, oder nicht?“

Was ist schon dabei? Er würde es hinter sich bringen. Er nickte. Sie überreichte ihm mit einer Geste die Aufmerksamkeit und die Gäste spendeten ihm spontan einen kurzen Applaus. Die Sängerin nahm im Publikum an Gais Tisch Platz und ihr Blickt folgte nun abwartend diesem maskiertem Mann. Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Kakashi nahm die einzige Stufe auf die Bühnenplattform, als er sich verzweifelt fragte, was er nun singen sollte. Nun ja, eine grosse Auswahl von ihm bekannten Liedern besass er nicht. Gai unterdrückte ein Lachen. Kakashi drehte sich langsam zum Publikum, dass er mit Mühe im Halbdunkel mit seinem durch einen Scheinwerfer geblendeten Auge erkennen konnte.

Er hörte aufgeregtes Getuschel: „Ist das etwa der Kakashi Hatake? Der Kopi...“,

„ähem…“, räusperte er sich.

Die Stille war atemraubend. Er mochte es nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Im letzten Moment (bevor das Publikum endlich die Geduld verloren hätte) fiel ihm ein Lied ein, das er das letzte Mal als kleiner Junge gesungen hatte. Um sich etwas zu beruhigen holte er ein letztes Mal tief Luft und sang:
 

Willkommen im Dorf, es ist wohlbekannt:

Konohagakure wird es genannt

Hinter den Blättern scheint es versteckt

Ein Felsdenkmal schützend sich darüber reckt

Es zeigt die stärksten Shinobi von uns allen

Deren Namen sind Hokage, Feuerschatten
 

Das letzte mal, als er diese Strophe über seine Lippen gebracht hatte, war er noch auf der Akademie gewesen. Er konnte sich noch gut erinnern, wie sie alle, Obito, Rin, Gai, Asuma, Kurenai und noch viele andere Genin dieses Lied gelernt, und immer wieder gesungen hatten. Vermutlich konnte er es immer noch, da auch heute noch dieses Lied an den Akademien gelehrt und von den Kindern auf den Strassen gesungen wurde. Auch die Gäste erinnerten sich an dieses Lied, und alle stimmten spätestens übertrieben eifrig beim Refrain ein:
 

Unser Land trägt den Namen des Feuers und so heiss auch der Wille der Bewohner

Es bedeutet; wir halten fest zusammen, in allen Zeiten durch Hoffen und Bangen
 

Kakashi war ungeheuer erleichtert, als das Publikum in seinen Gesang miteinfiel. Ein Lächeln zeichnete sich unter seiner Maske ab. Kaum war die letzte Strophe gesungen, brachen die Gäste erneut in Jubel aus. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und wusste nicht so recht, ob er sich nun verbeugen sollte. Er ahnte, dass der Applaus eher seiner Liederwahl galt, als seinem Gesang. Trotzdem unendlich erleichtert, dass er es endlich hinter sich hatte, trat er an den Tisch zurück, an dem nun auch Melodie sass. Ein freundliches Lachen entsprang ihrem Mund, und sie klatschte eifrig, als er sich neben sie setzte. Erst jetzt wanderte sein Blick unauffällig über Melodie. Sie trug ein langes, rotes aber schlichtes Kleid, das gut zu ihren blonden Haaren passte. Das Kleid schien noch kaum getragen, also neu zu sein. Dazu noch einen schwarzen Schal, den sie locker um Ihren Hals geschlungen hatte und schwarze Ballerinas. Er konnte einen Schönheitsfleck auf ihrer Wange erkennen. Ihre Augen glänzten…etwa vor Freude?

„Och, das war wirklich nett von Ihnen! Mit so einem Empfang hatte ich nicht gerechnet!“

„Schön, dass es Ihnen gefallen hat! Aber ich war ja nicht der Einzige, der gesungen hat.“

„Ja, leider“, gab sie offen zu, „ich hätte sie gerne noch länger singen hören“

Er sah sie erstaunt an und entgegnete ungläubig: „Ach wissen sie, ich kann überhaupt nicht singen und hab das auch schon seit Jahren nicht mehr gemacht“

„Ja Kumpel, das letzte mal war auf der Akademie! Ich kann mich schon gar nicht mehr an deine unschuldige Jungenstimme erinnern, so lange ist das her!“, versuchte Gai ins Zwiegespräch einzufallen.

„Das hatte ich mir schon gedacht, dass Sie nicht oft singen. Das hört man, Sie singen etwas unsicher, unerfahren. Dieses naive Auftreten hat mir gefallen. Und ich mag Ihre Stimme. Selbst wenn Sie sprechen haben sie diesen ruhigen, tiefen Klang. Nicht jeder hat so eine angenehme Stimme…“, sie schielte zu Gai hinüber. Gai entging Ihr Blick nicht und schluckte niedergeschlagen. Kakashi konnte dazu überhaupt nichts antworten, wurde aber etwas rot. Hatte Sie naiv und unerfahren gesagt? Er? Sie hatte Ihn aber gelobt, deshalb sagte er: „Oh…Danke für das Kompliment, aber ihre Stimme hat mich nicht minder beeindruckt, um ehrlich zu sein“

„Sie heissen also Kakashi Hatake, richtig?“

„Sie haben ein gutes Gedächtnis meine Dame, und mein Name ist Gai! Freut mich, Sie kennen zu lernen!“, fiel er Kakashi ins Wort. Offenbar hatte sie noch nie etwas vom legendären „Kopierninja Kakashi“ in ihrem Dorf gehört. Aber das war dem Besagten auch lieber so.

„Die Freude ist ganz meinerseits. Sie sind also beide Konoha Ninjas?“

Sie nickten.

„Obwohl ihr diese militärische Kleidung tragt, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass so zwei nette Männer wie ihr Ninjas seid…“

„Stellen sie sich vor, nur die bösen Jungs wären Ninjas, dann gäbe es Konoha gar nicht mehr! Jedenfalls nicht so, wie wir es jetzt kennen! Ach was rede ich, die ganze Welt wäre im Chaos! Es brauch so Leute wie uns“, schlug sich Gai auf die Brust und Kakashis Schulter. Kakashi lachte; eine bessere Antwort wäre ihm selbst nicht eingefallen.

„Hm, da haben Sie wohl Recht. Dann bin ich ja froh, dass Leute wie Sie Shinobi sind! Sie sind übrigens die ersten Ninjas, die ich kennenlerne! In unserem kleinen Dorf gibt es keine.“

„Wieso haben sie ihr Dorf eigentlich verlassen, wenn ich fragen darf?“, fragte Kakashi.

„Ich wollte einmal in einem anderen Dorf leben, eine Zeit lang. Ich habe gehört, dass in einigen Monaten die Chuninauswahlprüfungen in Konoha stattfinden, was scheinbar viele Leute anlockt. Da in unserem Dorf viel musiziert wird, ist es natürlich umso vorteilhafter, wenn ich hier meine Fähigkeiten einsetzen und ein wenig Geld verdienen kann. Es war eine glückliche Wendung, dass eine Reisegruppe an unserem Dorf vorbei kam. So musste ich nicht alleine reisen.“

„Haben sie denn schon eine Herberge fürs Nachtlager gefunden?“, fragte Gai neugierig.

„Ja ich habe bereits ein Gasthaus hier ganz in der Nähe gefunden, Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen. Wissen Sie was? Ich spendiere Ihnen heute das Abendessen! Sie werden auch die ersten sein, die ich bediene. Was darf‘s sein?“
 

An diesem Abend erzählte Melodie noch einiges über ihr Dorf und ihre Familie. Und auch Gai erzählte über sich, eine Mission die er letztens erledigte und über seine geliebten Schüler, die er schon über ein Jahr lang trainierte. Auch wenn Gai Melodie etwas eigen schien mit seinem seltsamen Ganzkörperanzug, so war er doch ein lustiger Typ, der sie diesen Abend oft zum lachen brachte. Nicht nur, weil er noch mehr Sake getrunken hatte. Melodie hätte aber noch lieber mehr über Kakashi erfahren. Dieser verhielt sich aber sehr zurückhaltend, und antwortete auf Fragen stets recht knapp und erzählte nur das Wichtigste. Auch schaffte er es, sein Gericht während ihrer unaufmerksamen Momente zu essen, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte. Seine verschwiegene Art passte zu seinem beinahe vollständig mit dieser Maske verhülltem Gesicht, dessen rechtes Auge bloss zu sehen war. Nur an diesem konnte man ein Lächeln erkennen. Dieses Lächeln wollte sie nicht vergessen, als sie sich am Abend verabschiedeten.
 

„Danke für das Essen! Das war wirklich nett von Ihnen“, bedankten sich Kakashi und Gai.

„Es hat mich gefreut. Sie können sich ja mal bei mir revanchieren!“, gab sie mit einem Zwinkern zu verstehen.

„Sollen wir Sie noch nach Hause begleiten? Es ist ja schon dunkel. Hicks!“, fragte Gai.

„Nicht nötig, danke! Das Gasthaus ist hier gleich um die Ecke“, sagte sie im Gehen.

„Ich hoffe, wir sehen uns mal wieder“, Kakashi hob seine Hand zum Abschied.

„Das hoffe ich auch“, rief sie zurück.

„Bis bald!“, rief Gai mit wackeliger Stimme und ebensolchen Beinen.

Die beiden Männer wandten sich in die entgegengesetzte Richtung, Gai mit einer unübersehbaren schwankenden Bewegung.

„Jetzt ist sie weg“, bemerkte Gai betrübt und lehnte sich an Kakashi.

„Wieviel Sake hast du heute getrunken Gai? Du benimmst dich noch auffälliger als sonst“, sagte Kakashi mit hochgezogener Augenbraue.

„Die Wahrheit ist, ich habe schon ein paar Schlückchen getrunken, bevor wir uns getroffen haben, falls du dich noch an die Wette erinnern würdest… Aber ich bin nicht betrunken! Hicks! Ich habe mitbekommen, wie du mir die Show gestohlen hast. Melodie hat sich bloss für dich interessiert.“, sagte Gai deprimiert und hing sich an Kakashis Schulter.

„Und sie hat über deine Witze gelacht. Lass dich nicht hängen…Das nächste Mal solltest du mich eben nicht zum Singen zwingen“

„Wer hätte gedacht, dass du so eine männliche Stimme besitzt, die sie dann so beeindruckt?“

„Haha, jetzt übertreibst du aber! Komm, gehen wir endlich.“
 

Kakashi verschloss seine Wohnungstüre und war wieder allein. Er zog seine Chuninweste und die Sandalen aus und setzte sich mit einem Seufzer wieder auf sein Bett. Er war es gewohnt alleine zu leben. Manchmal war er zufrieden, endlich wieder in sein ruhiges Heim einkehren zu können. Aber die Stille konnte manchmal ein unangenehmer Begleiter sein. Sie zwang einen, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Aber in seinem Kopf war es nicht still. Er hörte die Stimme dieser Frau. Unaufhörlich. Er wollte sie hören. Diese wundervolle Stimme wollte er für immer hören. Er konnte sie reden hören, wenn er wollte. War er jetzt ein verrückter Fanatiker geworden? Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Er wollte jetzt schlafen gehen und wenigstens am nächsten Morgen nicht zu spät zum Teamtreffen erscheinen. Lange lag er in seinem Bett und verblieb in einem Zustand zwischen Schlaf und Wachsein, in dem ihr Lied sein Schlaflied sein sollte. Er musste sie wieder treffen.

Schüler und Lehrer im Einklang

Sein Schlaf war unruhig. Verzweifelt kniff er die Augen zusammen und drehte seinen Kopf hin und her. Sein Atem war schwer. Endlich rissen ihn die Glocken des Weckers aus seinem Traum und er schlug die Augen auf. Er tastete im Dunkeln langsam nach der klingelnden Uhr und brachte sie zur Ruhe. Er setzte sich auf und sein Puls beruhigte sich ebenfalls. Dieser Junge. Sein Gesicht hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt. War dies die Strafe, dass er den ganzen gestrigen Abend versucht hatte, ihn zu vergessen? Ihm war furchtbar heiss und sein Hemd war feucht. Er ekelte sich vor sich selbst. Er zog sich aus und stellte sich unter die kalte Dusche. Kühle Tropfen prasselten auf seine heisse Haut, sammelten sich in Rinnsalen und glitten an ihm hinab. Er konnte nicht weinen. Er fühlte nur diese Schwere in sich selbst. Diesen Ballast. Er wusch sich, aber sauber wurde er nicht, von diesem Schmutz, den er mit sich trug.
 

Ein angenehmer Duft erfüllte die kleine Küche, welcher vom Rührei entstieg, welches in der Pfanne briet. Die geschnittene Paprika gab er auch hinzu und es zischte. Er öffnete das Fenster, um frische Luft herein zu lassen. Es war noch dunkel draussen, der Himmel öffnete sich schläfrig. Er lehnte sich mit den Ellenbogen auf den Fensterrahmen. Die Luft kühlte seine vom Duschen noch feuchten Haare. Es war so still, dass man glauben könnte, er wäre der Einzige in Konoha, der den noch dunklen Himmel beobachtete. Nur die Vögel nutzen die Stille des Morgens, um auf sich und ihren Gesang aufmerksam zu machen. Er dachte an den letzten Abend. Er konnte sich noch an ihre Melodie erinnern und pfiff aus seinem Fenster in die leeren Gassen. Ob ihm die Vögel wohl antworteten? Er konnte nicht sagen, ob die Melodie eigentlich fröhlich, oder traurig war. Sie erzählte von der Sehnsucht zu einem geliebten Menschen und von der Hoffnung, mit diesem Menschen zusammen sein zu können. Doch er hatte keinen solchen Menschen…mehr. Er hatte sie alle verloren und das Lied sagte ihm nichts. Nur ihre reine, helle Stimme konnte er nicht vergessen. „Hatschi!“ Er schloss das Fenster und ass sein Frühstück. Naruto würde sicherlich seine Instantnudeln essen, oder Toast, wie er ihn kannte. Ausserdem war er ein Morgenmuffel, weswegen er sich morgens einfach nicht die Mühe machte. Um diese Zeit würde er ohnehin noch nicht aufgestanden sein. Und wie steht es mit Sakura oder Sasuke? Sasuke würde vermutlich zeitig aufstehen. Wie es Gai heute Morgen wohl ging?
 

Als er das Haus verlies, färbte sich der tiefblaue Himmel allmählich hellblau. Die Bäume trugen noch kein dichtes Blattwerk, aber man spürte, dass der Frühling bald kommen würde. Kakashi hatte sich entschieden, am ausgemachten Treffpunkt, dem Hokageturm, zu warten, damit er diesmal wirklich pünktlich erschien. Ausnahmsweise, weil es kein Trainings-, sondern Missionstag war, und sie erwartet wurden. Er zog sein Buch aus seiner Hintertasche und spazierte gemütlich durch die leeren Strassen. Auf einmal stoppte er. Hier in der Nähe sollte irgendwo dieses Lokal sein. Wie hiess es nochmal? Er hatte doch noch genug Zeit, um zu prüfen, ob er es noch wiederfand. Er sprang leise von Dach zu Dach, und ein paar Strassen weiter erblickte er es. Über dem unscheinbaren Eingang prangte ein übersehbares, schlichtes Schild. Es hiess: Wasureru. Seltsamer Name. Jetzt ging er aber ohne weitere Umwege zur Hokageresidenz.

Er wartete wie ausgemacht in der Eingangshalle. Auf einer Sitzgruppe liess er sich sinken und betrachtete die Uhr. Er war tatsächlich eine halbe Stunde zu früh da! Er hätte sogar noch Zeit um zum Gedenkstein…Er schüttelte den Kopf. Ach nein, er hatte sich doch vorgenommen hier zu warten, sonst käme er wirklich wieder zu spät. Seufzend lehnte er seinen Kopf zurück. Er genoss die Ruhe, denn wer wüsste, wie lange er sie noch haben könnte. Und wirklich lange hatte er nicht zum Geniessen.
 

„Was machen Sie denn schon hier?“, fragte eine bekannte Stimme. Sein spöttischer Unterton war Kakashi nicht entgangen.

Er drehte seinen Kopf zu seinem Schüler: „Guten Morgen Sasuke! Auch schon da? Ich schätze deine Pünktlichkeit, gerade da du ja weisst, dass ich manchmal…Aufgehalten werde“

Sasuke setzte sich neben ihn: „Ach so. Heisst das, Sie kamen heute früher um zu prüfen, um welche Zeit jeder einzelne von uns auftaucht?“

„Eigentlich ist es nicht meine Absicht euch zu kontrollieren. Wenn wir als Team eine Mission zugeteilt bekommen, sollte man pünktlich erscheinen, da es eine dringliche Mission sein kann.“

„Ja stimmt, für Missionen kamen Sie nie so zu spät. Bedeutet das, unsere Trainingstreffen sind für Sie unwichtig?“
 

„Das würde ich nicht wirklich sagen. Ich gebe zu… Es ist eine schlechte Angewohnheit von mir zu spät zu kommen. Aber es ist schön, dass ihr alle immer pünktlich seid“, meinte er mit einem melancholischen Lächeln.

„Hm. Sie sollten öfter mit uns trainieren. Sonst wird aus unserem lausigen Team nie etwas“.

Sie hatten wirklich schon lange nicht mehr trainiert. Sie waren erst vor wenigen Tagen aus dem Reich der Wellen zurückgekehrt, in dem sie mehrere Wochen verweilten. Nach dieser Mission nahmen sie alle erst einmal eine Auszeit. Kakashi allerdings wurde auf eine Mission geschickt, von der er erst gestern wieder zurückkehrte. Ihr letztes Training in Konoha lag also schon eine gefühlte Ewigkeit zurück.
 

„Ich verstehe, wenn du dich von mir vernachlässigt fühlst. Ich werde mich in nächster Zeit mehr um euch kümmern.“

Die Stille unterbrach sie. Aber die beiden waren einfach zu cool, als dass diese Situation auf irgendeine Art peinlich hätte sein können.

„Sensei Kakashi?“

„Hm?“

„Ich…wollte Sie schon lange etwas fragen, seitdem wir im Wellenreich waren…Aber ich bin nie dazu gekommen…“

Interessiert besah Kakashi seinen Schüler. Er schien jetzt nachdenklich.

„Was denn?“

Es fiel ihm nicht leicht diese Frage zu stellen. „Sind Sie mit den Uchihas verwandt?“, unsicher und gespannt blickte er ihm jetzt ins Auge. Kakashi wusste, welche Antwort Sasuke gerne von ihm gehört hätte. Und er hätte sie ihm noch so gerne gegeben.

„Du meinst wegen meines Sharingans?“, er deutete auf sein bedecktes Auge, „Es tut mir leid, ich bin nicht mit dir verwandt. Ich komme aus dem Hatake Clan.“

„Ja, natürlich“, sah Sasuke enttäuscht zur Seite, „deshalb haben Sie dort auch eine Narbe…Haben sie etwa…?!“. Wie erstarrt blickte Sasuke seinen Sensei mit zusammengezogenen Augenbrauen an: „Haben Sie das Sharingan von einem meiner Verwandten gestohlen, die vor vier Jahren ums Leben kamen?!“

Gestohlen? Er meinte sicher das Uchiha-Masaker, bei dem sein ganzer Clan von seinem Bruder ausgelöscht wurde. Nachdem Kakashi seine Sprachlosigkeit abschütteln konnte, sagte er: „Nein, ich habe einem Uchiha weder etwas zugefügt, noch bestohlen. Aber natürlich habe ich das Sharingan von einem Uchiha, das ist jedoch schon 17 Jahre her.“

„Wie haben Sie es denn bekommen? Und von wem genau?“, Sasukes Ton klang vorwurfsvoll. Wenn es um seinen Clan ging, war er sehr entschlossen und energisch. Mit ihm war dann nicht zu spassen. Sasuke würde ihn nicht in Ruhe lassen und sich noch störischer zeigen, wenn er ihm nicht die Wahrheit sagte. Und als Lehrer wollte er ein gutes Verhältnis zu seinen Schlülern wahren. Also musste er ihm wohl erzählen, was wirklich passiert war, obschon er es nur widerwillig tat. Wenigstens wusste er, dass Sasuke nicht der Typ war, der es anderen ausplaudern würde.

„Ich habe schon mal erwähnt, dass ich alle Personen, die mir am nächsten standen verloren habe. Er war in meinem Team und hiess Obito Uchiha“, er machte eine Pause. Wie lange war es her, dass er diesen Namen laut ausgesprochen hatte? „Wäre ich nicht so dumm gewesen, wäre er nicht…“, er sah Sasuke an und fuhr mit ruhiger Stimme weiter, als ob er einen normalen Bericht erzählen würde „Bei einer Mission wurde mein Auge schwer verletzt. Ich wäre wohl halb blind geblieben. Bei dieser Mission wurde Obito von einem Felsbrocken erschlagen“. Beim letzten Wort spürte er einen dicken Klos im Hals. Mit felsenfester Beherrschung schluckte er diesen Klos herunter. Mit gesenkter Stimme, deren Wackeln er gekonnt bekämpfte, brachte er die nächsten Sätze hinter sich: „Wir wussten, dass er es nicht überleben würde, und meine Teamkameradin hat mir sein Auge implantiert. Sie war eine Iryoonin. Er hat mir sein Augenlicht geschenkt.“ Kakashi blieb reglos, doch sein Herz zog sich zusammen: „Er war mein bester Freund!...“
 

Eine Weile sagten sie nichts. Kakashi versuchte wieder so entspannt zu sein, wie er sich gab. Dann erzählte er weiter: „Und mein Vater verliess mich, als ich etwa fünf war. Auch meine andere Teamkollegin, sie hiess Rin, und mein Sensei, der vierte Hokage, mussten mich viel zu früh verlassen.“

Sasukes Augen weiteten sich erstaunt. Sein Sensei war der Yondaime? Und überhaupt: Kakashi erzählte sonst nie etwas über sich. Und jetzt lüftete er all seine Geheimnisse. Bisher war er einfach sein Sensei gewesen. Undurchschaubar, ohne Privatleben. In diesem Moment spürte er, wie eine Barriere plötzlich durchdrungen war. Sie hatten dieselbe Trauer durchlebt und mussten immernoch mit ihr umgehen.
 

„Du fragst dich sicher, wieso ich dir das alles erzähle. Was ich eigentlich sagen wollte ist; du bist nicht allein“, er legte seine Hand auf Sasukes Schulter, „auch wenn du keine Familie mehr hast; du bist nicht der Einzige, der die wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren hat.“ Aufmunternd lächelte Kakashi ihn an. Und mit einem ernsteren Blick liess er das Gewicht auf Sasukes Schulter grösser werden: „Und mache nicht den selben Fehler wie ich. Ich konnte mein Team nicht beschützen“.

Nein, Sasuke wollte verhindern, das jemals so etwas Schlimmes passiert. Er hatte schon genug Menschen in seinem Leben verloren, sein Team würde er beschützen…Wenn‘s sein musste auch diesen Volltrottel Naruto.
 

Kakashi war von sich selbst überrascht, wieviel er Sasuke in diesen Minuten über sich erzählt hatte. Sah er in Sasuke sein vergangenes Ich, und redete auf diesen ein? Jedenfalls versuchte er damit zu verhindern, dass sich die Geschichte wiederholte. Ob ihm dies gelungen war, konnte selbst er nicht sagen.
 

„Was? Kakashi ist schon da! Bin ich etwa zu spät?!“, rief der Überraschungsninja zu ihnen rüber.

„Bist du so beschränkt, dass du nicht mal die Uhr sehen kannst?“, Sasuke zeigte genervt zur grossen Uhr an der Wand.

„Org, Sasuke!!!“

„Du bist bloss eine Minute zu spät. Ich bin beeindruckt. Anscheinend kommt ihr ja wirklich pünktlich, auch wenn ich zu spät komme“, lachte Kakashi zufrieden.

„Und wie waren Ihre freien Tage?“, wollte Naruto von Kakashi wissen.

„Ich hatte keine, da ich erst gestern wieder von einer Mission zurückkam. Ich hoffe, ihr habt währenddessen schön trainiert.“, Kakashi schaute sich um, „Wo bleibt Sakura eigentlich?“

„Ist sie noch nicht da?“, fragte Naruto erstaunt.

„Du siehst echt nichts, oder?“, meinte Sasuke missachtend.

„Oh doch, immerhin habe ich bemerkt, dass sie noch nicht da ist“

Für Kakashi war es nichts Neues, das Naruto seine Ideen für sich beanspruchte.

„Sie kommt also auch immer pünktlich? Vielleicht weiss unser Blitzmerker ja, wo Sakura sein könnte“, vermutete Kakashi zu Naruto geneigt.

„Woher soll ich das wissen? Aber wenn sie nicht kommt, ist es sicher deine Schuld Sasuke!“

„Wieso meine Schuld?“

„Du hast sie doch so beleidigt, dass sie das schwächste Glied in unserem Team wäre! Du bist total rücksichtslos!, echt jetzt!“

„Irgendjemand muss ja der Schwächste sein im Team. Und sie hat letztens nichts zum Erfolg der Mission beigetragen. Sie war eigentlich ziemlich nutzlos. Sie sollte das nicht persönlich nehmen, sondern endlich mal härter trainieren!“, äusserte Sasuke seine Meinung.

Obwohl Kakashi nicht gerne in ihren Streit eingriff, sagte er: „Sasuke, du solltest nicht so herablassend über Sakura reden. Sie hat zum Beispiel bei der Brücke Tazuna beschützt. Und die Chakrakontrolle hat sie immer noch besser im Griff als du, Sasuke.“

„Ja genau Sasuke, du bist nicht perfekt!“

„Naruto! Ich schlage vor, dass Sasuke bei Sakura zu Hause vorbeischaut, wenn sie in fünf Minuten nicht kommt. Naruto und ich werden inzwischen die Mission entgegennehmen und sie euch später erklären“

„Aber ich möchte auch zu Sakura gehen“, meinte Naruto wehleidig.

Kakashi zog ihn am Ohr und ignorierte sein Jammern: „Wir treffen uns dann alle hier. Mit Sakura natürlich“

„Und entschuldige dich gefälligst bei ihr, Herr Hochnäsig!“, rief ihm Naruto hinterher.

Sasuke verdrehte die Augen. Endlich waren die beiden getrennt, dachte Kakashi. Er lief mit Naruto im Schlepptau zum Missionssal. Würde er sich bei Sakura entschuldigen?

Sei nicht so taktols

Sie kamen an den Eingang zum Saal, dessen Türen bereits offen standen.

„Aua! Sie können mein Ohr jetzt wieder loslassen!“, schrie Naruto.

„Ach ja, das habe ich beinahe vergessen“, scherzte Kakashi.

„Spielen Sie jetzt etwa Kuppler, dass sie Sasuke zu Sakura schicken?“

Unverständlich schüttelte Kakashi den Kopf: „So ein Blödsinn. Sasuke hat Recht, unser Team sollte sich mehr aufs Training konzentrieren. Ich halte es einfach nicht aus, wie ihr euch die ganze Zeit wie kleine Kinder zankt.“
 

Sie traten in einen Saal, in dem mit weissen Tüchern bedeckte Tische in einer Reihe aufgestellt waren. Dahinter sassen einige Chuninhelfer, die die Missionen entgegennahmen, einordneten, verteilten, wenn sie beendet wurden abstempelten und zu guter Letzt auch das Honorar entgegennahmen.

Unter den Chunin erkannte Naruto einen sofort und lief ihm entgegen: „Sensei Iruka! Danke nochmal für die Ramen gestern! Wenn bloss alle Lehrer so wären wie Sie!“

„Oh, guten Morgen Naruto und Sensei Kakashi!“, lächelte er ihnen verlegen zu.

Offensichtlich ging es Naruto nicht nur um Kakashis Spendierfreudigkeit, sondern auch um den Vorfall von eben, was Kakashi nicht davon abhielt, ein enttäuscht beleidigtes Gesicht zu machen: „Darf ich dich daran erinnern, dass wir nicht zum Vergnügen hier sind, Naruto?“

Er näherte sich der Tafel und grüsste Iruka.

„Und was für eine spannende Mission haben Sie heute für uns? Wieder eine wichtige Leibgarde spielen? Oder einen geheimen Brief als Boten abgeben? Ein Dorf vor einem Überfall schützen?“, funkelten Narutos Augen seinen ehemaligen Sensei an.

„Soll ich dich daran erinnern, was bei der letzten Mission passiert ist? Ihr wäret beinahe gestorben! Es ist besser, wenn ihr eine Weile bloss leichte Missionen zugeteilt bekommt“, fuhr Iruka ihn an. Er machte sich immer noch Sorgen um seine Schützlinge und fühlte sich für sie verantwortlich. Narutos Blick zeigte zwar Widerwille, andererseits hatte er an diese Mission auch schlimme Erinnerungen. Kakashi hätte normalerweise Einspruch erhoben, da ein Ninja eben immer wieder gefährliche Missionen meistern muss, und sie nicht für immer bloss D Missionen machen können ohne vor grössere Herausforderungen gestellt zu werden. Aber im Moment war es ihm selbst recht nach dieser Mission mit seinen Schülern nichts zu überstürzen, sondern erstmal noch etwas zu trainieren, bevor sie die nächste schwierige Mission ergriffen. Es würde nicht einfach sein, gleichzeitig alle drei Schüler zu beschützen, wenn es drauf ankam.

„Und welche Mission hätten Sie denn für uns im Sinn?“, fragte der Jonin.

„Es müssten einige Häuserfassaden gereinigt und neu gestrichen werden…“

„Och nöö, das ist ja noch langweiliger als ich gedacht habe“, jammerte Naruto.

„Nicht unbedingt. Könnt ihr denn schon Chakra in eure Füsse leiten? Der Auftraggeber hat nämlich kein Gerüst aufgestellt“

„Das haben die Kinder erst letztens während der Mission geübt. Ich wüsste gern, ob ihr es inzwischen nicht verlernt habt“, meinte Kakashi mit einem herausforderndem Lächeln.

„Na klar! Ich bin sogar schon besser als Sasuke, das werden Sie schon sehen!“, zitterte Narutos Faust vor Entschlossenheit.
 

Als sie wieder zur Eingangshalle zurückkehrten wartete bereits Sasuke auf die beiden. Alleine.

„Was machst du noch hier? Du solltest doch Sakura holen!“, rastete Naruto aus, „schaffst du es eigentlich einmal, eine Aufgabe richtig zu erledigen?“

„Jetzt reg dich mal ab! Deine Sakuraverliebtheit geht mir echt auf die Nerven. Sie war nicht zu Hause, und ihre Ausrüstung hat sie anscheinend mitgenommen.“

„Vielleicht wurde sie entführt?!“, Naruto konnte nur schwer beruhigt werden, wenn er sich in eine Sache hineinsteigerte.

„Sonst wäre ihre Ausrüstung wahrscheinlich noch zu Hause. Die Mission kann jetzt aber warten. Zuerst sollten wir Sakura finden. Am besten teilen wir uns auf. In einer halben Stunde treffen wir uns wieder hier“, beschloss Kakashi im besänftigendem Ton.
 

Naruto sollte am Eingangstor Izumo und Kotetsu fragen, ob Sakura vorbeigekommen war. Kakashi selbst wollte zu Sakuras Haus und ihrer Spur folgen. Er ahnte wo sie sein könnte. Er hatte Sasuke zum Trainingsplatz geschickt, weil er hoffte, dass sie sich dort befinden würde. Die Sonne zeigte sich nun allmählich hinter den Wolken und tauchte die Dächer in schwaches Licht. Vor Sakuras Haus angelangt, schlug er seine flache Hand auf den Boden, was eine Rauchwolke auslöste.

„Was gibt’s Kakashi?“, fragte der kleine Mops, der mit einem Konohastirnband und einem blauen Umhang bekleidet war, auf dem ein Gesicht aus japanischen Schriftzeichen gezeichnet war.

„Hallo Pakkun. Ich brauche deine Hilfe. Wir suchen Sakura. Sie ist wahrscheinlich noch im Dorf. Bitte folge ihrer frischesten Spur. Schaffst du das?“

„Klar, sonst wäre ich doch nicht dein Ninken!“, und schon richtete Pakkun seine Schnauze zu Boden und folgte schnüffelnd der Spur. Wie erwartet führte sein Hund ihm zum eingezäunten Trainingsgelände.

„Danke Pakkun, du kannst jetzt gehen“

„Du hast doch nicht vor sie zu beobachten?“

Natürlich hatte er Sasukes Geruch nicht überriechen können. Kakashi kratzte sich am Hinterkopf und blickte beschämt zur Seite: „Haha, Pakkun, das denkst du nicht wirklich von mir, oder? Nein, ich werde bloss aus der Distanz den richtigen Moment abpassen. Also dann, bis bald!“

„Ja ich verstehe schon“, und schon war er wieder in einer Rauchwolke verschwunden. Irgendwie passte es Kakashi nicht, wie dieses Gespräch endete. Das sogar sein eigener Hund schlecht von ihm dachte… Er trat ins Trainingsgelände und es dauerte nicht lange, als er die beiden an den drei Pfählen erkennen konnte. Er wollte noch nicht von ihnen bemerkt werden und hielt sich noch im Gebüsch auf. Nun hatte die Sonne, hinter den noch spärlich grünbelaubten Bäumen, den Wolken eine leuchtend rosige Farbe verliehen. Sakura hatte einige Schrammen und sah erschöpft aus. Vermutlich hatte sie trainiert…Schon länger. Ihre Muskeln zitterten noch vor Anstrengung. Anscheinend war es doch wegen Sasukes Worte gewesen, dass sie sich nun überflüssig und schwach fühlte.
 

Über das Gelände konnte er Sasuke sagen hören: „Wie lange hast du schon trainiert? Du siehst echt schrecklich aus.“

„… Was willst du von mir Sasuke? Bist du gekommen um mich zu beleidigen? Ich würde jetzt lieber alleine sein“, sie wandte sich von ihm ab und versuchte dadurch zu verbergen, wie verletzt sie sich fühlte. Sonst hätte sie auf Momente gehofft, an denen sie mit Sasuke in trauter Zweisamkeit alleine sein könnte, um in zu beobachten und vielleicht mit ihm zu reden und ihm ein Treffen mit ihr aufzudrängen. Selbst wenn er dabei abweisend oder völlig geistesabwesend zu sein schien. Aber jetzt war er im unpassendsten Augenblick gekommen. Sie hatte ihn meiden und allein sein wollen. Kalt gab Sasuke zur Antwort: „Weisst du nicht, wie spät es ist? Wir haben schon längst im Hokageturm auf dich gewartet. Sogar Kakashi war schon da. Es hätte eine wichtige Mission sein können.“

„Huh, irgendjemand von uns muss immer zu spät kommen, oder?“, versuchte Sakura sich selbst zum Lächeln zu bringen. Sie lehnte ihre zitternde Hand an den kahlen Baumstamm. Er gab ihr den einzigen Halt, denn ihre wabbeligen Beine drohten nachzugeben. Alles tat ihr weh. Nicht nur ihr Körper.

„Sasuke, jetzt stell dich nicht so dumm an“, dachte Kakashi, „oder bist du wirklich so gleichgültig?“

„Sakura… Ich weiss genau, wieso du jetzt trainierst. Du musst dich deswegen nicht so fertig machen. Ich habe das früher nicht gesagt, um dich zu beleidigen“, als sich Sakura umdrehte konnte er nun ihre glasigen roten Augen sehen, „Du musst nicht alles so ernst nehmen, was man dir sagt.“

Sakura flüsterte in sich hinein: „Aber wenn du es sagst…“

Sie blickte zu Boden und spürte die Hitze, die nicht nur wegen des Trainings in ihr aufstieg. Da half auch die kühle Morgenbrise nichts. Ihre Tränen brannten auf ihren Wangen.
 

Er konnte es nicht ausstehen, wenn sie wegen ihm weinte. Es erinnerte ihn an die letzte Mission. Als er dachte, er würde damals sein Ende gefunden haben. Als Sakuras Jammern ihn aufweckte, kam ihm alles noch wie ein Traum vor. Trotzdem war er unglaublich froh, als ihr Weinen sich in Freudentränen verwandelte und ihn durch ihre Umarmung zurück im Reich der Lebenden empfing. Vielleicht lag ihr wohl wirklich mehr an ihm, als ihre oberflächlichen Tändeleien anmuteten. Er sollte wohl etwas feinfühliger sein, wenn er schon der Grund für ihren jetzigen Zustand war. Ausserdem erwarteten alle eine Entschuldigung, nicht wahr?
 

Er verschränkte die Arme vor der Brust und seuftzte.

„Entschuldige Sakura, ich wollte dich nicht verletzten“, sagte er zögerlich, ohne in ihre Richtung zu sehen.

Nur diese Worte reichten aus, und schon bahnte sich ein winziges Lächeln auf Sakuras Lippen. Zwar hatte es gewirkt als ob er zu diesen Worten gezwungen wurde, allerdings kümmerte sich Sakura jetzt nicht darum. Tatsache war, dass er es sagte. Sie konnte nicht weiter abweisend zu ihm sein und fiel ihm ohne jede Vorwarnung um den Hals. Wie erstarrt stammelte er, dass sie ihn endlich loslassen sollte.

„Oder muss ich das Jutsu der Entfesselung anwenden?!“
 

Kakashi meinte, dass jetzt ein geeigneter Zeitpunkt wäre sich zu zeigen, zumal er eigentlich nicht vorhatte, sie bei sowas heimlich zu beobachten. Doch bevor er einen Schritt tun konnte, war ihm sein Schüler schon zuvorgekommen. Fünf von Narutos Schattendoppelgängern stürmten die Szene und veranstalteten eine Massenumarmung um Sakura, die sich vor Schreck endlich von ihrem Angebeteten gelöst hatte. Er hatte wohl einen besseren Plan gefunden, als beim Tor wache zu halten.

„Naruto! Lass mich los!“

„Ich hab dich endlich gefunden Sakura! Ich hab schon gedacht, dir wäre war passiert!“

Ein sanftes Lächeln wanderte über Kakashis Gesicht, der nun endlich hervortrat. Endlich schien die Sache geklärt zu sein. Gemeinsam begleiteten sie Sakura nach Hause, wo sie sich erst mal ausruhen sollte.
 

Am Mittag fanden sie sich wieder zusammen, um ihren Auftrag zu erfüllen. Sakura war die einzige der drei Genin, die das Wändehochlaufen mit der Chakrakontrolle nicht verlernt hatte. Sasuke hatte es auch nach zwei Anläufen wieder im Griff, da er es in den letzten Tagen geübt hatte. Bloss Naruto schien alles vergessen zu haben.

„Jaaa, ich habe eben nicht üben können, weil ich vieles noch Iruka und Konohamaru erzählen musste was wir erlebt haben. Und Inari, Tazuna und Tsunami habe ich noch einen Brief geschrieben und ich musste doch endlich wieder Nudelsuppe essen und überhaupt…Wer malt eigentlich so hässliche Graffiti auf die Häuser und wir müssen es wegputzen!“

„Vielleicht weil so egoistische Leute wie du Aufmerksamkeit wollen, und auf Kosten anderer ihre Meinung verbreiten und Spass haben wollen? Genau solche ekligen Schmierereien hast du auch gemacht, sogar auf die Hokagegesichter!“, hielt Sakura wie gewohnt eine ihrer Standpauken.

„Aber ich hab den Dreck früher wenigstens selber sauber gemacht!“

„Ja das stimmt, aber nur weil du dich hast erwischen lassen“, grinste Sakura.

Kakashi war erleichtert, dass alles wieder beim Alten war. Diese Mission war genau die Richtige für heute gewesen. Gedankenverloren säuberte er die Fassade.
 

„Sensei Kakashi, was ist das für ein Lied, das sie da pfeifen?“

Disharmonie

Schliesslich hatte Naruto doch noch mit seinen Schattendoppelgängern die meiste Arbeit erledigt, nachdem er die Technik wieder beherrscht hatte. Zwar hatte er die Wände unsystematisch gestrichen und war deshalb manchmal in die frische Farbe getreten, aber das hatte Kakashi von ihm auch nicht anders erwartet. Natürlich musste Naruto sein Können Sasuke gleich unter die Nase reiben. Und die beiden wären beinahe aneinandergeraten, wenn Kakashi nicht im letzten Moment eingegriffen hätte. Und das passierte auch noch mitten auf der Strasse. Er hatte genug von den Rangeleien seiner Schüler. Konnten sie denn nicht einmal eine Mission gemeinsam zu Ende bringen? Somit erwies sich diese Mission für Kakashi nicht allzu friedlich wie erhofft. Als sie das letzte Haus gestrichen hatten, entliess er seine Schüler. Nur Naruto bat er noch um eine kurze Unterredung. Widerwillig schaute dieser Sakura nach, die seinem Rivalen erfolglos hinterhereilte.

Kakashi versuchte seine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken: „Hör mal Naruto. Das kann so nicht weitergehen. Du lässt dich von Sasuke viel zu leicht provozieren und forderst ihn kurzerhand mitten auf der Strasse zum Kampf auf und reizt ihn bis zum Äussersten.“

Naruto schob die Schuld natürlich auf Sasuke. Aber Kakashi wollte jetzt keinen Schuldigen, sondern die Ursache ihres gewachsenen Konflikts. Er wollte ihn endlich klären.

„Seitdem wir vom Reich der Wellen zurückgekehrt sind, ist es sogar noch schlimmer geworden zwischen euch. Eure Rivalität behindert unsere Aufträge. Ich habe den Eindruck, dass ich irgendetwas bei unserer letzten Mission verpasst habe.“

Narutos besorgt nachdenklichem Gesichtsausduck zu urteilen, bedeutete das wohl ein „Ja“, aber er sagte nichts dazu. Wollte er bloss nicht darüber reden? Wollte er nicht mit ihm darüber reden? Naruto hätte es sicher Iruka gesagt. Aber Kakashi wollte gern selbst mit Naruto darüber reden. Vielleicht war es bloss nicht der richtige Ort?
 

„Hast du Hunger?“

Verwundert sah sein Schüler ihn an: „Naja, eine Nudelsuppe könnte ich jetzt schon verdrücken. Wieso fragen Sie?“

„Komm mit, ich lad dich zum Essen ein“, lächelte er ihn an. Zuerst sah Naruto ihn perplex an, als ob er ihn nicht verstanden hätte. Es lag wohl daran, dass Kakashi ihn das erste Mal zu irgendwas einlud. Nach und nach kam ihm der Eindruck, dass sein Sensei es wirklich ernst meinen könnte, und fragte nochmals nach, ob er ihn tatsächlich zu Ichiraku einladen würde. Er freute sich schon tierisch, als Kakashi seine Einladung nochmals bestätigte. Aber lange liess Kakashi seinen Schüler nicht jubeln: „Von Ichiraku habe ich aber nichts gesagt“.

Naruto hielt in seinem Jubel inne und schaute in Kakashis immer noch grinsendes Auge. Kakashi dachte es reichte, wenn Iruka immer mit ihm zu Ichiraku ging. Das war ihr gemeinsames Ding. Naruto sollte auch mal was anderes vernünftiges Essen, sonst weiche sein Gehirn noch vollkommen dank der Brühe ein.
 

„Wir gehen einfach zu mir essen. Na, was ist?“, stemmte Kakashi seinen Arm in die Hüfte. Bloss zögerlich stimmte Naruto zu. Aber das verwunderte Kakashi nicht. Immerhin kannten ihn seine Schüler noch nicht lange. Etwa vor zwei Monaten waren sie sich zum ersten Mal in der Akademie begegnet. Er konnte sich noch gut an Narutos kindische Tafelschwammaktion erinnern. In diesen zwei Monaten lernte er sie so gut kennen, dass er sich schon lange nicht mehr nur als Lehrer für sie verantwortlich fühlte. Vor allem die Wochen während denen sie zusammen bei Tazuna und den anderen gelebt hatten, hatte sie als Team enger zusammengeschweisst. Das war Kakashis Eindruck, trotz der Streitigkeiten zwischen Naruto und Sasuke. Es waren seine ersten Schüler und sie würden wohl auch seine letzten bleiben. Aber das war nicht der einzige Grund, wieso sie ihm so wichtig waren.
 

„Sie…Können kochen?!“, war Narutos grösster Zweifel, was Kakashi erleichtert hinnahm und meinte, dass er das am besten selbst beurteilen sollte. Naruto hatte wohl verdrängt, dass jemand, der eine Maske über dem Mund trägt, trotzdem essen muss. Oder überhaupt, hatte er Kakashi noch nie essen gesehen. Deshalb war es noch abwegiger für ihn zu denken, er könne wirklich etwas mit Kochlöffel und Pfanne anfangen. Denn irgendwie…passte das nicht mit seinem Bild des starken Senseis zusammen. Kakashi räumte seine letzten Bedenken aus dem Weg, in dem er erklärte, dass sie trotzdem zu Ichiraku gehen könnten, wenn es ihm nicht schmecke. So gingen sie also zu Kakashis Heim, dessen Standort Naruto schon längst wieder vergessen hatte, obwohl sie laut Teamabsprache eigentlich alle wissen sollten, wo die anderen wohnten. Auf dem Weg kaufte Kakashi noch das nötige Gemüse für ihr Abendessen ein, natürlich nicht ohne von Narutos skeptischem Blick und ablehnenden Kommentaren begleitet zu werden. Dafür durfte Naruto ihm netterweise beim Tüten tragen behilflich sein. Kakashi liess sich aber nicht davon abbringen, Naruto endlich eine ordentliche Mahlzeit zuzubereiten. Denn es ist nicht gesund, immer nur dasselbe zu essen.
 

Naruto kicherte, als sie vor dem Mehrfamilienhaus ankamen: „Ach stimmt ja! Natürlich wohnen Sie in der Nähe des Krankenhauses! Da haben sie es nicht weit nach Hause, wenn sie schon so oft im Spital sind.“

So ein Bild hatte sein Schüler also von ihm. Ernüchtert musste er feststellen, dass Naruto mit seiner Vermutung sogar beinahe Recht hatte. Wenn er von schweren Missionen zurückkam, besuchte er meist zunächst das Krankenhaus. Manchmal musste er dort auch mehrere Tage gegen seinen Willen das Bett hüten. Meistens infolge Erschöpfungserscheinungen. Aber jetzt konnte er nach Hause, und allem Anschein nach, war Naruto sogar etwas gespannt, wie die Wohnung seines Senseis denn aussah. Als Kakashi gemächlich seinen Schlüssel in den Taschen suchte, drängte Naruto ihn sogar, sich zu beeilen. Als dann aber die Tür den Blick in den trivialen Innenraum freigab, schien er mehr als nur enttäuscht von seiner Behausung zu sein: „Das…ist Ihre Wohnung?“

Kakashi fragte sich, was Naruto erwartet hatte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf: „Nun ja…Hier wohne ich nun mal... Stimmt irgendetwas nicht?“ Er versuchte sich vorzustellen, wie seine Wohnung wohl auf jemand anderen wirkte.

Naruto trat ein und liess seinen Blick umherschweifen: „Nein. Es sieht bloss so leer aus… Und ich hätte gedacht, dass ein gut verdienender Jonin sich mehr leisten könnte als so eine alte Bude, die so klein ist wie meine.“

„Du hast ja selbst gesagt, dass ich nicht sehr oft hier bin. Deshalb lohnt es sich nicht für einen Alleinlebenden wie mich, eine grössere Wohnung zu beziehen, für die ich mehr Zeit zur Pflege brauchen müsste. Eigentlich brauche ich nicht soviel Geld, wie ich verdiene“, sagte er, während er die Tür hinter sich schloss und die Tüten in die Küche brachte.

„Dann können Sie mir das Geld ja geben“, meinte Naruto lustig aus dem Wohnzimmer.

Kakashi wusste zwar, dass eine von Narutos guten Eigenschaften sein sorgfältiger Umgang mit Geld war, dennoch antwortete er: „Das hättest du wohl gerne. Aber was will man mit dem ganzen Geld? Vielleicht werde ich es irgendwann wirklich gebrauchen können. Bis dahin spare ich…“

Als Kakashi zu ihm ins Wohnzimmer trat, hatte sich Naruto bereits schmollend ohne zu fragen auf sein gemachtes Bett gesetzt, da ja sonst nur ein unter den Schreibtisch geschobener Stuhl im Zimmer stand.

„Aber wenn du brav bist, vererbe ich dir ja was, wenn ich sterbe“, sprach er mit viel zu heiterem Ton und wuschelte mit seiner Hand in Narutos Haaren.

"Oh, und wenn du bei jemandem zu Besuch bist, frag das nächste mal, ob du dich auf sein Bett setzen darfst"

"Na-Natürlich Sensei", gab er ihm zu seinem verwundern Recht. Sein kindisches Schmollen wandelte sich in Ernsthaftigkeit. Ihm passte es nicht, dass Sensei Kakashi von sich sprach, als ob seine Zeit bald ablaufen würde. Er wusste zwar nicht genau, wie alt er war, aber älter als der dritte Hokage war er auf keinen Fall, trotz seiner grauen Haare. Und so schnell würde niemand seinen Sensei kriegen.
 

Naruto hob seinen Kopf und bemerkte: „Ihr Haus ist total aufgeräumt und sauber! Nicht so wie meins…“. Auf der Nachttischablage neben dem Bett erkannte er zwei aufgestellte Bilderrahmen. Das eine Foto erkannte er sofort und nahm es in die Hände: „Hey! Das sind ja wir! Unser erstes Team Foto mit Ihnen, als wir drei Genin wurden. Das habe ich auch auf meinem Nachttisch, aber dass Sie das hier stehen haben, hätte ich nicht gedacht.“

Kakashi liess sich neben ihm auf seinem Bett nieder und betrachtete es nun ebenfalls. Im Vordergrund standen Sasuke, Sakura und Naruto nebeneinander. Er selbst als Teamführer stand lächelnd hinter ihnen, und hatte seine Hände auf die Köpfe seiner zwei Streithähne gelegt. Sakura strahlte über beide Ohren. Wahrscheinlich weil sie neben Sasuke stehen und ein gemeinsamen Bild mit ihm machen durfte.

„Klar musste der Fotograf grade in so einem doofen Moment drücken, wo Sasuke mich abgelenkt hat. Sonst würde ich viel besser aussehen als der Miesepeter“, begründete Naruto seinen zerknirschten Ausdruck und betonte dabei Sasukes genervtes Aussehen.

„Leider spiegelt das Bild unser Verhalten im Team ziemlich gut wieder. Ich würde gern verstehen, was da zwischen euch beiden passiert ist. Ich weiss, dass ihr zwei sonst auch nie wirklich gut miteinander ausgekommen seid, aber… Du weisst sicher, was ich meine.“

Naruto starrte weiterhin auf das Bild: „Ja, ich weiss, seit wann es schlimmer geworden ist. Als ich und Sasuke auf der Brücke im Eiskristalspiegel-Gefängnis alleine gegen Haku kämpften…Da haben Sie uns später wegen des Nebels nicht gesehen, stimmt’s?“

Haku. Bei dem Namen stockte Kakashis Atem. Das war sein Name. Plötzlich schien es im Zimmer kälter zu werden und er sah ihn vor sich; seinen Blick, der ins Leere zielte. Er wollte sich nicht an den Traum erinnern. Er versuchte, seine Augen davor zu verschliessen und fasste sich an die Nasenwurzel.

„Ist etwas Sensei?“

„Nein… Ich… versuche mich gerade daran zu erinnern“, log er, „Erzähl ruhig weiter.“

„Also, wir waren dort drinnen gefangen und all unsere Ausbruch- und Angriffsversuche haben nicht geklappt. Trotzdem haben wir es immer weiter versucht, bis ich so erschöpft war, dass ich anscheinend bewusstlos wurde. Als ich aufwachte sah ich, dass Sasuke stark blutete, da er mich vor den Senbon beschützt hatte. Er hatte sich vor mich gestellt, und sie alle abgefangen. Verstehen Sie das? Ich hab‘s nicht verstanden. Ich hätte gedacht, Sasuke würde niemals sein Leben für mich geben. Er hasst mich. Das war doch völlig verrückt. Er sagte, er wüsste auch nicht, wieso er es getan hätte. Und dann dachte ich wirklich, er wäre in meinen Armen gestorben. Dann bin ich völlig durchgedreht. Ich war so wütend auf Haku. Nach und nach fühlte ich ein starkes, brennendes Chakra in mir. Auf einmal war ich so stark, dass ich mit einem einzigen Schlag einen seiner Spiegel zerschlug und mit meinem blossen Chakra die anderen zerstörte.“

Kakashi hatte dieses Chakra damals deutlich wahrgenommen. Er wusste genau, dass dieses rote Chakra, dasjenige des Fuchsgeistes sein musste. Er wollte ihn jedoch nicht jetzt darauf ansprechen. Das Siegel schien sowieso noch genügend stark zu sein.

„Naja, was dann passiert ist, habe ich Ihnen schon erzählt. Auf einmal war meine Wut verschwunden, als seine Maske fiel, und ich den Jungen aus dem Wald wieder erkannt habe. Und da hat er mir eben von seiner Vergangenheit erzählt. Und dann hat er sich für Zabuza geopfert.“

„Ich weiss…“, flüsterte Kakashi.

Da Naruto leider zu unsensibel war, bemerkte er nicht, dass er damit bei seinem Sensei einen wunden Punkt getroffen hatte und fuhr unbekümmert fort: „Aber das hat gar nichts mehr mit unseren Streitigkeiten zu tun! Also… Um ehrlich zu sein… weiss ich eigentlich auch nicht genau, wieso ich mit Sasuke nicht klar komme.“

„Du wurdest doch wütend, als Sasuke scheinbar starb. Natürlich sage ich nicht, dass es gut ist, Wut in sich zu haben. Aber du weisst sicher, wieso du so wütend warst, oder?“

„Ich mag Sasuke nicht aber… Er ist trotzdem eine wichtige Person für mich. Aber… Das macht irgendwie keinen Sinn“, ärgerte Naruto sich und raufte sich die Haare.

Narutos Benehmen brachte Kakashi wieder zum Lächeln. Er nahm jetzt das Bild in seine Hand und wischte mit der Hand darüber: „Kann es sein, dass du so zu ihm bist, damit er dich nicht mehr beschützt? Und sich deinetwegen nicht mehr in Lebensgefahr begibt?“

„Ich wollte sowieso nie, dass er mich beschützt. Ich hab‘s ja auch nicht nötig. Aber vielleicht stimmt’s schon… Keine Ahnung. Nicht dass ich um ihn Angst hätte, ich will einfach kein schlechtes Gewissen haben“, sagte Naruto mit seinem hochnäsigen Ton. Kakashi schmunzelte und wog das Bild in der Hand: „Du musst das nicht überspielen. Ihr drei seid auch wichtig für mich, und ich beschütze euch nicht nur, weil ich mich nicht schuldig fühlen möchte! So ist das eben in einem Team. Bitte versuche zukünftig, Sasuke nicht mehr so zu bekämpfen, in Ordnung?“

„Einverstanden, wenn Sie in Zukunft nicht immer Sasuke und Sakura zusammenschicken…“ Kakashi verdrehte die Augen. Vorsichtig legte Kakashi das Foto wieder an seinen alten Platz. Da fiel Narutos Blick auf das zweite Bild daneben, welches dem anderen Foto so ähnlich sah, dass man es von weitem hätte verwechseln können. Er näherte sein Gesicht dem Bild und bemerkte, dass es ebenfalls ein Team Foto sein musste, mit Personen, die er meinte nicht zu kennen. Ausser den Sensei erkannte er erstaunt als den vierten Hokage wieder. Bevor Naruto seine Frage stellen konnte, war Kakashi aufgestanden und rief ihn zu sich in die Küche: „Wenn du willst, sage ich dir ein andermal, wer das auf dem Foto ist.“ Da Naruto aber so neugierig war, hätte er es am liebsten sofort gewusst.
 

So bereiteten die beiden unter Kakashis Anleitung das Abendessen vor. Kakashi kochte den Reis, den er noch vorrätig hatte und Naruto half ihm beim schneiden des Gemüses. Naruto probierte für ihn die Sosse. Als alles fertig war, servierte er es Naruto auf dem Tisch, wünschte ihm einen guten Appetit und legte sich seine Portion beiseite. Naruto setzte sich auf den einzigen Stuhl vor dem kleinen Esstisch. Doch kurz bevor Naruto den ersten Bissen kosten wollte, stoppte er: „Essen Sie denn gar nichts?“

„Ou… Ich werde später essen. Ist schon in Ordnung.“

Er hätte sich ohnehin nicht an den Tisch setzten können, ohne Stuhl.

„Ist das nicht unhöflich seinen Gast allein essen zu lassen?“

Kakashi lehnte sich an die Küchenkombination: „Es wäre unhöflich gewesen, wenn ich essen würde, ohne dir etwas anzubieten.“

„Aber so alleine habe ich keinen Appetit“, und er zählte weitere Gründe auf, als er Kakashis unverständige Miene sah, „oder werden Sie das gar nicht essen, weil Sie wissen, dass es nicht schmeckt? Oder haben Sie es etwa vergiftet?!“

„Hör mit den Ausreden auf und probier‘ endlich!“, befahl Kakashi genervt. Er dachte, dass Naruto um jeden Preis lieber eine Nudelsuppe essen würde. Eigentlich ging es Naruto aber nur um eins: sein Gesicht. Die bisherigen Versuche dem wahren Aussehen seines Senseis auf die Schliche zu kommen waren gescheitert. Dieser wohl auch. Deshalb gab Naruto auf und gestand ein, dass ihm Kakashis Gericht recht gut schmeckte. Zwar nicht so gut wie Nudelsuppe, aber ganz in Ordnung. Mit diesem Ergebnis gab sich Kakashi zufrieden und räumte den Teller ab. Naruto bedankte sich für das Essen, verabschiedete sich und liess seinen Sensei wieder alleine. Dieser nahm seine Portion hervor und ass sie nun in Ruhe auf, ohne von seinem Schüler angeglotzt zu werden. Als er die Teller abwusch, bemerkte er, wie spät es schon war. Den ganzen Tag hatte er daran gedacht, sie heute Abend zu besuchen. Also putzte er schnell die Küche und verliess das Haus.

Man muss den Vogel erst im Käfig haben, eh man ihn singen lehrt – oder doch nicht?

Kakashi setzte sich gemütlich auf einen Stuhl und blickte sich nach ihr um. Es waren einige Leute im Lokal, weshalb er sie nicht sofort entdecken konnte. Als er sie fand, sah er, dass sie jetzt nicht mehr ihr Kleid von gestern anhatte, sondern eine Bediensteten Schürze. Er beobachtete sie eine Weile, wie sie die anderen Gäste höflich und immer mit einem Lächeln auf den Lippen bediente. Er wollte erst einmal abwarten, da er sowieso gerade gegessen hatte. Er fragte sich, wieso er eigentlich hier war. Was sollte er ihr sagen? “Ich möchte bloss ihre Stimme hören“ ? Als ob er sie nur auf ihre Stimme reduzieren würde. Das war doch verrückt. Kakashi schüttelte den Kopf über sich selbst. Vielleicht sollte er einfach gehen und…
 

„Herr Hatake! Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ Sie stand plötzlich an seinem Tisch und schaute ihn aufmunternd an. Er blickte zu Melodie hoch. Er musste einen besorgten Eindruck auf sie gemacht haben.

„Oh, guten Abend Frau Kodoku! Nein, mir geht es gut, danke. Sie arbeiten fleissig wie ich sehe“ Dabei versuchte er gut gelaunt zu wirken, denn besorgt war er eigentlich nicht.

„Danke, obwohl es ziemlich schwer ist sich zu konzentrieren, wenn man ständig von jemandem gemustert wird“, meinte sie mit hochgezogener Augenbraue. Sie meinte damit offensichtlich ihn. Komisch, dass er es nicht gemerkt hatte.

„Das tut mir leid, ich war wohl in Gedanken“, antwortete er etwas beschämt.

Sie lehnte sich zu ihm hinunter und stemmte die Ellenbogen auf den Tisch: „Woran haben Sie denn gedacht, wenn ich fragen darf?“ Selbstbewusst liess sie ihn in ihre blauen Augen sehen.

Die Wahrheit; „an Sie“, wäre ziemlich missverständlich gewesen. Deswegen sagte er, dass er nicht darüber reden wolle. Sie richtete sich auf und schien enttäuscht zu sein. Dieser Mann war mindestens so geheimnisvoll wie seine Maske.

Melodie blickte um sich: „Jedenfalls rate ich Ihnen irgendetwas zu bestellen, bevor mein Chef merkt, dass Sie hier einen Platz besetzen. Sonst schmeisst er Sie noch raus, und das wollen weder Sie, noch ich.“

Er wies darauf hin, dass er bereits sein Abendessen hinter sich hatte. Deshalb wünschte er sich bloss einen Tee.

„Sie sind also nur wegen mir gekommen? Das ist aber lieb!“ Melodie freute sich sichtlich. Kakashi probierte sich zunächst rauszureden, kratzte sich verlegen am Nacken und fragte sie, ob sie denn auch schon gegessen hätte, was sie verneinte. Sie mache aber gleich eine Pause, wenn ihre Arbeitskollegin die ihrige beendet habe.

„In dem Fall würde ich Ihnen gerne das Essen spendieren“, meinte er, weil er sich bei ihr revanchieren wollte.

„Das ist nicht nötig. Ich bekomme das Essen hier gratis. Ein andermal gerne! Ausserdem sollte ich nicht hier bei den Gästen essen. Es gibt da einen Personalraum wo ich ungestört essen darf. Kommen Sie mit?“

„Dürfen Sie denn jemanden dahin mitnehmen?“

„Weiss ich noch nicht, das wird sich herausstellen“, lachte Sie und wies ihm den Weg zu einer Türe, die mit der Aufschrift „nur für Personal“ versehen war. In der Kammer befanden sich vier Spinde, eine Umkleidekabine, ein Lavabo, ein Schrank und ein Tisch mit Stühlen. Anscheinend hatte die andere Kellnerin schon gegessen, weshalb sich niemand im Zimmer befand. Melodie bat ihn, sich schon einmal zu setzen, währendem sie seinen Tee und ihr Essen holte, und ihrer Kollegin bescheid gab. Sie schloss die Türe und liess ihn alleine im Zimmer. Er setzte sich.
 

Kakashi hörte das Klappern des Geschirrs und die Gespräche aus dem Restaurant. Irgendwie war ihm mulmig zu mute. Nicht etwa, weil er sich vielleicht Ärger mit dem Chef einhandelte, da er womöglich in die „Verbotene Kammer“ eingedrungen war, sondern weil er sich nicht sicher war, ob er mit Melodie allein sein wollte. Sie vertraute ihm offenbar genug, um ihn im Personalraum allein zu lassen. Oder war sie einfach zu leichtsinnig? Vielleicht war ihr aber auch bewusst, dass er sich hier als Ninja jederzeit hätte einschleichen können, falls er es wollte. Oder es gab hier überhaupt nichts zu holen. Er fragte sich nochmals, ob er nicht einfach verschwinden sollte. Wenn er sich jetzt aus dem Staub gemacht hätte, könnte sie meinen, er hätte etwas gestohlen. Also entschied er sich zu warten.
 

Gerade als er sein Buch hervorholen wollte, wurde die Türklinke nach unten gedrückt und Melodie reichte ihm seinen Ingwertee. Er bedankte sich, sie legte ihr Essen auf den Tisch und setzte sich ihm gegenüber. Schon das zweite Mal an diesem Abend wünschte er einen guten Appetit. Sie hatte sich eine Nudelsuppe geschnappt und schlug nun ordentlich zu. Es schien ihr sichtlich zu schmecken.

„Isch sage Ihnen, meine Abeit is klasche! Zwar muss isch auch unangenehme Dinge machen, Toiletten putzn un so, aber das Essen…!“, schmatzte sie mit den Nudeln, die von ihrem Mund hinunterhingen. Zuerst schaute Kakashi baff auf seine Tischnachbarin, deren Essverhalten nicht mit ihrem Gesang zu vereinbaren war. Anschliessend musste er jedoch schmunzeln.
 

Auf einmal schaute sie geschockt, als ob sie sich an etwas Wichtiges erinnerte. „Oh, Entschuldigung. Ich habe ganz vergessen… Das ist mir jetzt aber peinlich!“, sagte sie endlich, nachdem sie geschluckt hatte. Mit einem beschämten Lächeln blickte sie ihn mit gesenktem Kopf an.

Grinsend meinte dieser: „Sie haben mich grade an meinen Chaosschüler erinnert. Er heisst Naruto.“

„Chaosschüler? Das hört sich nach keinem Kompliment an… Sie haben auch drei Schüler, wie Gai Sensei, oder? Wie heissen sie denn?“

„Da ist eben Naruto, unser lauter Überraschungsninja. Er streitet sich oft mit Sasuke, da er ihm seine Fähigkeiten beweisen will. Sasuke ist sehr begabt und introvertiert, da er seine ganze Familie verloren hat, als er noch klein war. Und die dritte ist Sakura, eine schlaue Kunoichi. Allerdings fühlt sie sich den beiden unterlegen. Vor allem seit der letzen Mission.“

„Mögen Sie Ihre Schüler?“

„Sie sind meine ersten Schüler die ich bekommen habe. Und das will schon was heissen. Zwar kennen wir uns erst seit Jahresanfang, aber sie sind mir schon ans Herz gewachsen. Ich denke… Es gibt vermutlich keinen Lehrer, dem seine Schüler egal sind... Oder sagen wir, keinen guten Lehrer.“

Sie hatte einen weiteren Happs hinuntergeschluckt und sah nun, dass Kakashi noch nichts getrunken hatte: „Wollen Sie nicht endlich die Maske ausziehen und den Tee trinken?“

Er mochte es nicht, vor anderen seine Maske herunterzuziehen. Sonst fehlte irgendetwas. So wie jemand sich komisch fühlt, seine Brille abzulegen, die er gewöhnlich immer anhat. Und dass die Leute so ein grosses Theater daraus machten, steigerte dieses Gefühl noch mehr. Deshalb drehte er sich um und nahm einen Schluck aus seiner Tasse, sodass sie es nicht sah.

„Ich bin ein Ninja. Und für jemanden wie mich ist es besser, niemandem zu viel von sich preiszugeben.“
 

Ab diesem Zeitpunkt hatte sich Melodie vorgenommen, irgendwann hinter seine Fassade zu blicken und seinen Schleier zu lüften. Sie hatte dazu schon einen Plan, den sie heute einführen wollte…

„Mögen Sie den Ingwertee?“

„Er ist ganz in Ordnung. Ingwertee hat eine wärmende Wirkung. Meine Hände sind manchmal kalt, bei solchem Wetter.“

Sie fasste auf dem Tisch seine Hand und spürte seine, trotz der Ninjahandschuhe, kalten Fingerspitzen. Sachte zog er seine Hand aus den ihrigen und umschloss wieder seine Teetasse. Kakashis Gelassenheit machte ihr ihre Aufregung greifbar. Ihr Herz pochte im schnellen Rhythmus gegen ihre Brust. Ihre Hand schien ihr durch die Berührung noch wärmer geworden zu sein. Ihr fielen seine kräftige Hände auf, die wohl alles beschützen könnten, was sie umfassen.

Kakashi brach das plötzliche Schweigen: „Wieso wollten Sie eigentlich nach Konoha und nicht in ein anderes Dorf?“

„Vor ungefähr zehn Jahren kam ein Mädchen an unserem Dorf vorbei. Ich war damals noch etwa 14 Jahre alt. Sie hatte allein gelebt sagte sie, und wanderte von Dorf zu Dorf. Sie war etwa 20 Jahre alt. Meine Familie hat sie aufgenommen und wir haben während zwei Jahren viel Zeit miteinander verbracht. Sie erzählte mir, sie käme aus Konoha und hat von diesem Dorf nur Gutes erzählt. Da konnte ich nicht anders als mir vorzunehmen, eines Tages auch nach Konoha zu kommen.“

„Wer war sie?“

„Sie nannte sich Kaiko. Sie war eine sehr liebe und ruhige Person, die mir immer geholfen hat und mich tröstete, wenn ich mal traurig war. Mein grosser Bruder hat sich sogar in sie verliebt. So habe ich ihn noch nie erlebt“, Melodie lächelte bei der Erinnerung, „Aber sie hat seine Gefühle nicht erwidern können. Ich glaube, da gab es jemanden in ihrem Leben, den sie nicht vergessen konnte. Irgendwann ist sie dann weitergezogen. Wir haben sie seitdem nicht mehr wiedergesehen. Mein Bruder hat sie sehr vermisst. Seither hat er nur traurige Lieder gesungen“ Melodie wurde ernster und nahm einen weiteren Happen zu sich.

„Vielleicht habe ich auch gehofft, sie hier wiederzutreffen und sie zu meinem einsamen Bruder zu bringen… Aber sie wird wohl nicht hier sein, sondern umherreisen.“

„Wenn sie wirklich mal hier gelebt hat, sollte sie im Personenverzeichnis unseres Dorfes stehen. Leider dürfen nur Konohabewohner Einblick in die Liste bekommen. Aber vielleicht kann ich mich mal umsehen nach ihr. Wie lautet ihr ganzer Name? Und wie sah sie aus?“

„Ich weiss nicht mehr, als dass ihr Name Kaiko war. Und das ist schon kein gewöhnlicher Name, wenn Sie mich fragen. Leider hat sie nur wenig über sich geredet… Sie hatte braune, lange Haare, aber das könnte sich ja wieder geändert haben. Sie war hübsch, falls Ihnen das weiterhilft“, sagte sie mit bedrücktem Lachen.

„Eigentlich nicht. Aber ich werde mich mal nach dem Namen umschauen.“

Kakashi war bewusst, dass er ihr nicht einfach so Informationen seines Dorfes übergeben sollte, aber er wollte erstmal nachschauen, ob er überhaupt Informationen fand, und ob diese heikel waren, konnte er später immer noch entscheiden.
 

Melodie hatte jetzt ihre Nudelsuppe fertiggeschlürft, schob die Schüssel beiseite und lehnte sich über den Tisch zu ihm: „Ich wollte Sie unbedingt noch etwas anderes fragen. Ich…wollte Sie fragen, ob ich mit Ihnen Singunterricht machen könnte. Also… dass ich mit Ihnen zusammen singen übe…?“

Kakashi hatte mit so einer Frage nicht gerechnet. Dementsprechend verblüfft sah er auch aus. Melodie schielte zur Seite und meinte kleinlaut: „Aber wenn Sie nicht wollen, kann ich das verstehen… Das war ja auch ein komischer Vorschlag“

Kakashi fiel ihr ins Wort: „Nein, überhaupt nicht, ich… Würde gern mit Ihnen singen.“

Eigentlich hatte er nicht vor, seine gesanglichen Fähigkeiten zu verbessern. Aber so könnte er ihre Stimme hören, wenn er wollte.

„W-Wirklich?!“, Melodie strahlte vor Freude.

„Ja, wenn Sie riskieren wollen, wegen meiner Stimme kurzzeitig taub zu werden...“, lächelte er wieder mit seinem Auge.

"Wehe Sie singen extra falsch, das merke ich!", meinte sie mit gespieltem Tadel.

Anscheinend muss man den Vogel nicht immer zuerst im Käfig haben, eh man ihn das Singen lehrt.

„Dann…Haben Sie heute Zeit? Wenn ich hier fertig bin, können wir zu mir gehen.“

„Heute schon? Ja, eigentlich habe heute schon Zeit. Wenn Sie einverstanden sind, gehe ich nochmals kurz nach Hause und hole Sie später hier ab“
 

So wurde es also beschlossen. Noch konnte sich Kakashi nicht vorstellen, wie dieser Singunterricht aussehen würde. In freudiger Erwartung kehrte er also zurück nach Hause.

Singe, so lernst du singen

Sobald sich Kakashi wieder in seiner Wohnung befand, machte er sich daran, den fälligen Missionsbericht zu verfassen. Eine nötige, aber oft langweilige Arbeit, insbesondere bei Klasse D Missionen, wie es bei dieser der Fall war. Den fertigen Bericht gab er wie gewohnt im Hokageturm ab, nicht ohne sich anhören zu müssen, dass er ziemlich spät vorbeischaute. Das juckte ihn aber nicht. Auf dem nach Hause Weg zückte er sein Buch. Er las: Junko fühlte sich verletzt. Sie konnte nicht fassen, dass er es getan hatte… Plötzlich viel ihm ein, dass er schon seit einiger Zeit Rins Grab nicht mehr besucht hatte. Es tat ihm leid. Die alten Blumen mussten schon längst vertrocknet sein. Vielleicht hätte er noch Zeit, sich kurz darum zu kümmern...

Er schlenderte zum nächsten Blumenladen und kaufte weisse Lilien, die gewöhnlich als Todessymbol den Grabstätten beigelegt werden. So wie die Farbe Weiss selbst den Tod symbolisiert. Für Kakashi hatten diese Blumen aber eine andere Bedeutung. Weiss wie der Schnee, waren sie unbefleckt und trugen ihr wunderschönes, reines Kleid.
 

Kein Lebendiger hatte sich bei so später Stunde beim Friedhof niedergelassen. Er hatte einen Eimer mit Wasser gefüllt und ihren Grabstein im Zwielicht der Dämmerung auf anhieb gefunden, obschon alle dieser hunderten Grabmale identisch aussahen. In bedächtiger Stille nahm er die vertrockneten, pflanzlichen Überreste aus dem Bambusgefäss und tauschte sie gegen die saftig robusten Blumen. Das abgestandene Wasser hatte er mit dem Klaren gewechselt. Friedlich wehten die Blätter der Lilie auf ihrer Ruhestätte. In Gedanken fing er mit seiner längst verstorbenen Freundin und Gruppenkameradin ein Gespräch an: „Guten Abend Rin! Entschuldige, dass ich erst jetzt komme. Aber du weisst ja, ich komme in letzter Zeit immer zu spät“ Verlegen lächelte er auf die Steinplatte.

„Ich habe dir neue Blumen gebracht. Ich finde, sie passen zu dir. In letzter Zeit habe ich wieder Alpträume, aber wegen dieses Jungen. Im Gegensatz zu mir früher, hat er verstanden, aus welchem Grund man wirklich stark werden sollte. Nämlich um seine Freunde zu beschützen. Er hatte etwas mit dir gemeinsam. Seine Seele war so weiss wie Schnee. Und… Ich habe ihn auf meinem Gewissen“ Er starrte auf seine rechte Hand, die sich mit seinem eigens entwickeltem Jutsu, dem Chidori, durch die Herzen dieser Personen gebohrt hatte. Mit dieser Technik hatte er nur Menschen umgebracht. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als all seine Taten zu beklagen.

„Es tut mir leid, Rin! Es tut mir so leid…“

Und so drehten sich seine Gedanken wie immer um all seine Fehler, die er im Leben begangen hat...
 

Als er sich von ihr verabschiedete, konnte man nur durch den Mondschein das strahlende Weiss der Lilie erkennen. Als er den Friedhof verliess betrachtete er ein weiteres Mal seine Hand. Auf einmal erinnerte er sich an Melodies Berührung im Wirtshaus. Und wie sie ihn dabei ansah. Niemals würde er ihr sein Gesicht zeigen. Sie sollte ihm nicht näher kommen. Er wollte sie von seiner Privatsphäre trennen.
 

Er musste noch nach Hause, um seine Notdurft zu verrichten. In seiner Wohnung merkte er, wie spät es schon war. Eine Stunde war er zu spät. Diese Tatsache hatte er schon so oft gemerkt, dass sie ihn nicht erschreckte. Es war also kein Grund, wieso er jetzt hektisch durch die Wohnung rennen sollte. Das passte ohnehin nicht zu seiner ewig stoischen Persönlichkeit. Gerade als er sich die Hände wusch, hörte er behutsame Schritte draussen auf dem Gang. Es hörte sich nach einem Kind an. War das nicht…! Er schritt langsam zur Wohnungstüre. Einen kurzen Moment, nachdem jemand angefangen hatte zögerlich daran zu klopfen, hatte er schon die Klinke hinuntergedrückt und die Tür aufgemacht. Das Mädchen klopfte noch einmal ins Leere, bis sie sich erschreckte, wie schnell der Hausherr an der Tür war.

„Ah, guten Abend Sakura! Ich hab dich schon gehört. Was machst du denn so spät noch hier? Ist irgendwas passiert?“

Es war das erste mal, dass Sakura ihn in seiner Wohnung aufsuchte.

Noch immer erschrocken stotterte sie: „G-Guten Abend Sensei! Entschuldigung, dass ich Sie so spät noch störe, aber ich war schon mal hier, und sie waren nicht da also… Es ist ziemlich wichtig, für mich jedenfalls.“

Kakashi bat sie herein, dabei fielen ihm ihre roten, glasigen Augen auf. Sakura war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um die Wohnung ihres Senseis zu betrachten. Er bot ihr seinen Stuhl an, aber sie wollte ohnehin gleich wieder gehen.

„Sensei. Ich fass mich kurz. Ich möchte nicht mehr hinter Sasuke und Naruto stehen. Ich hab es satt, sie immer vom Hintergrund aus zu beobachten. Ich möchte auch gebraucht werden auf Missionen! Ich bitte Sie Sensei: Bitte trainieren Sie mich! Irgendein Spezialtraining oder ein Jutsu!“, bat sie ihn eindringlich, mit entschlossenem Blick. Es war ihr ernst.

„Ich verstehe dich. Eigentlich habe ich mir auch Gedanken darüber gemacht. Ich werde mir etwas für dich überlegen, in Ordnung?“

Zunächst war sie ein wenig überrascht über sein rasches Einverständnis, dann quietschte sie vor Freude in geläufiger Mädchenmanier. Sie hüpfte in einigen Sätzen auf ihn zu und wollte ihn mit ihren dünnen Ärmchen umfangen. Aber sie gelangte nicht zu ihrem Ziel, da Kakashi sie mit seiner Hand an ihrer Stirn von sich fernhielt: „Ganz ruhig Kirschkaugummi, sonst bleibst du noch an mir kleben!“

Beleidigt, aber immer noch froh senkte sie ihre Arme. Plötzlich überkam sie ein kalter Schauder. Sie umschlang ihre Arme um sich. Ihr war kalt.

„Du siehst nicht gut aus“, bemerkte Kakashi.

„Was sagen Sie da?!“

Sakura sah auf einmal gar nicht mehr freundlich aus.

Er fasste ihr an die Stirn. Da seine Hände wieder eine normale Temperatur erreicht hatten, konnte er mit Sicherheit Sakuras kochende Stirn spüren.

„Soll das heissen, dass irgendwas mit meiner Stirn nicht stimmt?!“, knirschte sie mit geballter Faust. Wenn sie vorher nicht gekocht hatte, dann war es jetzt spätestens der Fall. Kakashi blieb ganz ruhig: „Da stimmt wirklich was nicht. Deine Stirn ist so heiss wie ein Ofen. Geh jetzt nach Hause und kurier dich erst mal! Deine Eltern kümmern sich sicher um dich. Unser Training muss solange warten.“

„Oh nein, wieso muss ich jetzt krank werden?“ Sie liess sich hilflos auf den Stuhl fallen.

„Wenn man nachts hart trainiert, kann das schon mal zu viel für den Körper werden. Wenn es kalt ist und man schwitzt, sollte man sich nicht zu dünn anziehen. Komm steh auf, ich begleite dich ein Stück.“
 

Nebeneinander liefen sie durch die von den Laternen beleuchteten Strassen zu Sakuras Wohnung. Sie mochte es nicht, von ihrem Sensei (oder überhaupt) getadelt zu werden und hatte es deshalb abgelehnt, von ihm getragen zu werden. Leider fühlte sie sich wirklich schlecht, nachdem ausgesprochen wurde, dass sie krank war.

An ihrem Elternhaus angekommen, wünschten sie sich eine gute Nacht und er ihr gute Besserung.

So machte sich also Kakashi im Dunkeln endlich auf den Weg zum Lokal „Wasureru“. Er würde wie immer viel zu spät kommen. Ob sie wohl noch wartete?
 

Die Eingangstüre quietschte und liess die wenigen Gäste, die sich noch im Restaurant befanden aufhorchen. Die neugierigen Anwesenden erkannten die grauhaarige Erscheinung. Doch hüteten sie sich davor, ihn zu aufdringlich mit ihren Blicken zu durchbohren und vertieften sich almählich wieder in ihre Gespräche. Er erkannte sie an ihrem Lachen. Anscheinend hatte sie die Dienstkleidung aus- und ihre legere Alltagskleidung angezogen, ihre Haare geflochten. Jetzt konnte man anhand ihrer Kleidung leicht auf ihre bäuerliche Herkunft abseits des Dorfes schliessen. Sie sass zusammen mit drei jungen Männern an einem Tisch und liess sich von ihnen flattieren, was ihr sichtliches Vergnügen bereitete. Sie hatte ihn gar nicht bemerkt. Irgendwie passte es ihm nicht, dass sie sich mit diesen Männern so gut amüsierte. Eigentlich war es ihm egal, mit wem sie was machte. Aber aus irgendeinem Grund hätte er es lieber gesehen, dass sie auf ihn wartete. Seinen Ärger liess er sich nicht anmerken. Lässig schritt er mit einer Hand in der Hosentasche zu ihrem Tisch und räusperte sich. Zuerst widmeten ihm bloss die drei verdutzten Männer seine Aufmerksamkeit, bis schliesslich auch Melodie merkte, dass sich jemand hinter ihr befand und sich zu ihm umdrehte.
 

„Oh, Herr Hatake! Da sind Sie ja endlich! Ich habe schon gedacht, Sie kämen nicht mehr“, meinte sie zu ihm aufschauend.

„Aber jetzt bin ich hier. Wir können gehen“, meinte er knapp. Die Männer fragte er freundlich, indem er seine Hand auf Melodies Schulter legte: „Es stört Sie doch nicht, wenn ich die Dame nun endlich nach Hause bringe?“ Sein eindringlicher Blick war unmissverständlich und angesichts seiner hochgewachsene Ninja Erscheinung mussten sie verneinen.

Melodie blickte auf die Wanduhr und stand auf: „Was?! Schon so spät! Das ist mir gar nicht aufgefallen. Ich sollte wirklich nach Hause gehen.“ Indem sie ihre Jacke anzog und ihr Instrument packte verabschiedete sie sich von den Dreien: „Es hat mich gefreut. Besuchen Sie mich mal wieder, dann gibt’s auch wieder was auf die Ohren“

Und wieder dieses Augenzwinkern. Nein, Melodie war nicht sein Typ. Auch wenn sie es wäre… Würde er sie nicht an sich ranlassen.

Anscheinend waren die Kerle genauso von ihrem Gesang entzückt worden wie er. Oder auch von ihrem Aussehen… Aber das kümmerte ihn nicht.
 

Kakashi ging zuerst nach draussen und Melodie folgte ihm heiter hinterher. Jetzt übernahm sie die Führung und zeigte ihm den Weg. Beachtenswert war, dass er sich trotz seines Ärgernisses daran erinnerte, sich bei ihr zu entschuldigen.

„Nicht so schlimm, die drei haben mich gut unterhalten“, kicherte sie.

Er verdrehte die Augen. Sie wollte wohl damit sagen; „die Wartezeit versüsst“. Eigentlich hätte sie sich ärgern sollen, dass er so spät kam. Oder traurig allein auf ihn warten sollen.

„Ich habe mich gefragt, ob es bei ihnen überhaupt erlaubt ist, so spät noch zu singen. Einigen Nachbarn könnte das nicht gefallen“, bemerkte Kakashi.

„Wenn ich eine normale Wohnung hätte sicher. Aber Sie wissen nicht, dass ich eine extra passende Wohnung für mein Hobby im obersten Stock gemietet habe. Neben mir wohnt ein tauber Mann, und unter mir gar niemand. Und die Wände sind schön dick. Wir könnten also ein richtiges Rambazamba veranstalten!“, lachte sie laut auf, und gestand dann, als sie seinen fragenden Blick erhaschte, „Na gut, das war übertrieben. Wir sollten wirklich nicht zu laut singen. Das ist echt doof.“
 

Ihre Wohnung lag wirklich direkt in der Nähe. Da sie erst neu eingezogen war, sah es verständlicherweise nach einer normalen, kleinen Pension aus. Sie zogen ihre Schuhe und Jacken aus, Melodie legte das Instrument beiseite und schob zwei Stühle in der Mitte des Raums gegenüber.

„Setzen Sie sich doch!“, bat sie freundlich lächelnd. Nachdem sie sich hingehockt hatte, nahm auch Kakashi gemütlich Platz und schlug ein Bein entspannt über das andere.

„Wollen wir miteinander reden, oder singen?“, fragte Melodie mit einem skeptischen Blick auf seine Beine.

Er verstand nicht so recht und brach zögerlich hervor: „Ich hätte gedacht, wir würden jetzt singen…“

„Aber dann müssen Sie auch richtig sitzen. So!“

Sie wies auf ihre aufrechte Sitzhaltung, und korrigierte Stück für Stück seine, „nicht wie ein Kartoffelsack! Sonst kann man nicht richtig atmen und das hört man dann auch! Ich sitze vorne an der Stuhlkante, sehen Sie? Stellen Sie beide Füsse auf den Boden, sodass Sie sofort aufstehen könnten. So ist gut. Den Rücken gerade gestreckt. Die Arme einfach auf den Schoss legen. Und Schultern locker nach unten. Richtig.“

Kakashi tat wie ihm geheissen, kreiste einmal seine Schultern und schliesslich war sie mit seiner Haltung zufrieden: „So muss man immer sitzen beim Singen. Stehen ist eigentlich noch besser, aber jetzt mag ich einfach nicht mehr, nach der Arbeit…“

„Alles klar, Sensei“

Sie wurde stutzig: „Se-Sensei? Sie sind doch der Sensei, nicht ich!“

„Im Moment bin ich wohl Ihr Schüler. Ich habe keine Ahnung vom Singen.“

Widerwillig musste sie ihm recht geben. Sie entschied sich für dieses erste Mal, die Atemübungen zu überspringen und gleich einzusingen.

„Ein-singen?“, musste Kakashi wiederholen.

Melodie seufzte, sie musste wohl wirklich bei null anfangen: „Das bedeutet, dass wir unsere Stimme erst aufwärmen müssen, sonst ist das schlecht für die Stimmbänder. Also die Muskeln, mit denen man singt. Ausserdem ist man entspannter beim Singen und hat einen grösseren Stimmumfang. Ich meine, kann mehr Töne singen. Ich singe mich jeden Morgen vor der Arbeit ein.“

„Ich verstehe. Eigentlich ist das wie beim Training früher in der Akademie. Zu Anfangs sollte man sich gut dehnen und aufwärmen. Und beim Kampf braucht man immer einen sicheren Stand.“

Ihr gefiel der passende Vergleich.
 

Nun nahm sie ihr Instrument zur Hand, und machte ihm eine Singübung mit einem Durdreiklang vor. Dabei zupfte sie jeweils den Anfangston einmal voraus, und bei jedem Mal einen Halbton höher. So wollte sie seinen Stimmumfang herausfinden. Sie kam relativ hoch, aber sie hätte lauter singen müssen, damit sie weiterkommt. Trotzdem war Kakashi beeindruckt. Endlich hatte er ihre Stimme wieder gehört. Als er an der Reihe war, fing sie etwas tiefer an. Auch sie genoss seinen Klang, obwohl er nicht alle Töne hundertprozentig traf. Aber das war nicht verwunderlich, da er schon lange nicht mehr gesungen hatte.

Als er an seine obere Grenze ankam sagte sie: „Der Trick ist, die hohen Töne nach unten fallen zu lassen. Den Kopf nicht nach oben halten. Machen sie beim hohen Ton eine lockere Armbewegung nach unten.“ Gleich beim ersten Versuch erreichte er den Ton mühelos. Aber bald war auch bei ihm Schicht im Schacht und Melodie brach ab, um seine Stimme nicht zu strapazieren.

Eher zu sich selbst murmelte sie: „Zwar keine Kastratenstimme, aber so ist er mir lieber“

„W-Was sagen Sie da?!“

„I-Ich… me-meinte, dass Sie recht hoch kommen“, vor Anspannung krümmte sie ihre Zehen. Er war sich nicht sicher, ob er wissen wollte, was eine Kastratenstimme war. Melodie versuchte davon abzulenken und machte ihm dieselbe Übung in die Tiefe vor. Natürlich reichte er diesmal tiefer als sie. Sie erklärte, dass es jetzt umgekehrt sei, und er bei tiefen Tönen im hohen Bogen werfen sollte. Diesmal klappte es nicht gleich, und sein Gesang endete in einem Hauchen.

„Sie müssen ihre Stimme auf einen einzigen Punkt vor Ihnen konzentrieren. Ich verstehe eigentlich auch nicht, wieso das bei mir funktioniert“, schlug sie nachdenklich vor. Und es funktionierte tatsächlich.
 

„Jetzt können wir mit dem Singen anfangen… Aber zuerst sollten Sie endlich dieses Ding da ausziehen, sonst kann ich Sie nicht gut hören“, sie zeigte auf seine Maske.

„Was muss ich Ihnen noch alles erklären, damit sie verstehen, dass ich die Maske nicht ausziehen werde?“

„Noch einen Grund!“. Sie blieb hartnäckig.

„Gut, ich verrate es Ihnen: Der Stoff der Maske ist feuerfest und filtert giftige Gase aus der Luft.“

„Wow! Im Ernst?!“

„Nein, nicht wirklich. Aber wir beide würden es bereuen, wenn ich meine Maske ausziehe. Mein wahres Gesicht wird Ihnen nicht gefallen.“
 

Das sagte er mit ernsthaftem Ausdruck und meinte es auch so. Nur dass er mit „Gesicht“ nicht dasselbe meinte, wie Melodie. Sie hatte ein verklärtes Bild von ihm, weil sie sich erst gestern kennengelernt hatten. Nur dass es ihm egal war, was sie von ihm dachte. Sie sollte und würde irgendwann aus ihrem Traum aufwachen.
 

Melodie runzelte die Stirn. War sein Gesicht etwa wirklich so hässlich? Nein, dass glaubte sie nicht.

„Ach was, Sie wollen mich doch bloss an der Nase rumführen.“ Die Maske zeichnete die Umrisse seiner Kiefernkochen, seines nicht zu breiten Kinns, seiner geraden Nase und schaffte eine ungefähre Vorstellung seiner Lippen. Er wollte doch bloss mysteriös erscheinen.
 

Sie lenkte das Thema wieder aufs Singen: „Jedenfalls habe ich da schon ein Lied im Sinn, dass wir üben könnten. In ein paar Tagen ist ja 'White Day'...“

Kakashi brummte entnervt und dachte: „Na toll, White Day. Schon wieder so ein unnötiger erfundener Festtag. Hat der Valentinstag denn nicht schon gereicht?“

Sie fuhr fort ohne sein Brummen zu bemerken: „…und im Restaurant singe ich dazu natürlich passende Lieder, wie dieses. Ich singe es einfach mal vor. Sie spielte den Anfangston und wollte anfangen zu singen. Da zog er sein Stirnband hoch und legte sein linkes Auge frei. Melodie stoppte und staunte ihn mit grossen Augen an. Sie dachte wohl einen Moment lang, dass er seine Maske ausziehen würde, was er natürlich nicht tat. Aber allein der Anblick dieses durchdringenden, roten Auges liess sie erstarren. Sie hatte noch nie jemanden mit zwei verschiedenen Augenfarben gesehen, was sie zunächst visuell etwas verwirrte. Eine Narbe zog sich senkrecht durch das Augenlied über die Augenbraue. Er machte nun wirklich den Eindruck eines Ninja, was sie im ersten Augenblick sprachlos machte. Aber nachdem sie sich daran gewöhnt hatte, fand sie dieses Auge genauso perfekt wie das andere. Mit dem gleichen Ausdruck.

„Wollten Sie nicht vorsingen?“, weckte sie Kakashi aus ihrer Reglosigkeit.

Da fasste sich Melodie wieder: „Das ist das Sharingan oder? Damit können Sie alle Techniken kopieren.“

Anscheinend hatte sie die Männer nach ihm ausgefragt.

„Nicht ganz. Sagen wir einfach fast alle“

„Und jetzt wollen Sie meine Gesangtechnik kopieren?“

„Eigentlich schon…“

„Auf keinen Fall! Ich möchte doch nicht, dass Sie dann wie eine Frau singen!“

Er seufzte und dachte, höchstens, wenn er sich in sie verwandelte…

„Ich kann nur Ihre Technik, nicht ihre Stimme kopieren. Es wird ganz schnell gehen. Ich werde Ihnen einfach zusehen“

„Aber… Sie sollten das selbst lernen. Ich habe auch nur meine eigene Art zu singen. Sie sollten ihren eigenen Weg finden!“

Eigentlich hatte sie recht. Aber ihm ging‘s nicht ums Lernen.

„Das kann ich dann immer noch. Ich würde Ihre Technik trotzdem gerne kopieren.“

„Nein!... Ausser vielleicht… Unter einer Bedingung“

„…Die da wäre?“
 

„Wenn Sie mir Ihr Gesicht zeigen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und ob Kakashi jetzt wirklich singen muss, erfahrt ihr in der nächsten Folge...äh, Kapitel meine ich xD Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (15)

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Von:  Apple_tree
2014-03-17T17:23:33+00:00 17.03.2014 18:23
Naaaa duuuuu? ;) <- Like a pedo xD

Hier kommt nun mein Kommileincheeeeeen :D
Na ja, die Spannung hält sich in Grenzen xD

Egal, ich bin nicht hier, um Spannung aufzubauen, sondern um dieser FF - die toll ist - ein Kommilein zu geben ^///^

Zu allerserst (ich weiß immer noch nicht, wie das geschrieben wird >.........<) muss ich sagen, dass sich dein Schreibstil von Kappi zu Kappi verbessert. Bravo ^3^
Nicht, dass er am Anfang scheiße war (lika [<- ist extra so] Apple_tree aka Kaktus1 xD), sondern dass du mehr ... joaaa, ich weiß auch nicht, auf jeden Fall hat er sich - in meinen Augen zumindest - verbessert.
Auf jeden Fall besser als meiner xD (Mach dir nichts draus, dass du langsamer als Mika tippen kannst xD)

Ich will auch unbedingt wissen, was es mit dieser Kaiko auf sich hat! *kopnick und sich Mika wie ein Mitläufer anschließ*
Und ich muss auch zugeben, dass ich ein ziemlichen Lachflash habe, wenn ich mir Kerle aus Animes SINGEND vorstelle xD
Meinen Liebling hab ich dir schon gezeigt ;)

Ich muss auch sagen, dass ich auch positiv überrascht bin, dass du noch SasuSaku einbaust (du weißt, dass ich ... Ach egal, mich würden alle Naruto- bzw. SasuSaku-Anhänger aufsuchen und umbringen O.o

Also dann, ich glaube, dass war's erst mal (Man, wie kurz ist dieser Kommentar, oder so ähnlich TT.TT <- Nicht stolz auf mich xD)
Aber wer weiß, vielleicht gibt es bald ein längeres ;)

Hau rein,
Apple_tree

PS: Alter, ich hab mich voll aus dem Inhalt rausgeredet, indem ich nur von deinem Stil philosophiert habe xD
Antwort von:  by_my_side
17.03.2014 19:21
jaja xD

Ich hätte schon fast gedacht, mit der Spannung meinst du meine FF (hast du noch mal Glück gehabt! höhö)

"Zu aller erst" schreibt man, glaube ich >.> Danke! :'//D Ich denke, dass mir in diesem Kapi vor allem der Teil gelungen ist, in dem Kakashi ins Restaurant tritt.
"auf jeden Fall besser als meiner": WAAAS?! Das meinst du nicht ernst, oder?! o.O Ich meine... DU bist doch die FF-Schreiberin. Du machst mich noch ganz verlegen *///*

Kaiko ist eigentlich eine wichtige Hauptperson. Aber ich kann schon verraten, dass keine weiteren OC's mehr in der FF vorkommen werden.
Wieso finden das alle so witzig? xD
"Niemand kennt mich so wie du" Jaaa *-*

Ach, da kannst du auch drüber hinwegsehen, wenn es bloss in einem Kapi ist, oder? xD

Das nächste mal etwas über den Inhalt, bitte! xD Du darfst mir auch ruhig all meine doofen Fehler vorhalten, oder die langweiligen Stellen! (auch wenn es von denen so viele gibt o.Ò)
Von:  Mika-cha
2014-02-23T12:09:17+00:00 23.02.2014 13:09
Diese Kaiko scheint ja sehr mysteriös zusein ... >.> xD
Kakashi ist schon so ein ... hmh, wie soll ich sagen ... Hengst? xD Er will sie singen hören Q.Q
Und dafür muss er selbst Töne aus seinem Munde herausbekommen O.o (voll poetisch xD)
Joa, bin mal auf das nächste Kapitel gespannt :D

Lg Mika♥
Antwort von:  by_my_side
23.02.2014 13:15
Ja in der Tat! "Kaiko" wird eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte spielen, auch wenn ich noch nicht verrate, wer sie ist.
Ich sags dir einfach nochmal: Ich liebe deine Kommis! x33333 Hengst LOL passt wie die Faust aufs Auge.
Du bist eben sehr poetisch Mika! xD
Danke schön! :D
Von:  Mika-cha
2014-02-09T11:33:51+00:00 09.02.2014 12:33
Naruto und Essen xD
Ich finds irgendwie voll lieb von Kakashi, dass er Naruto zum Essen einläd :D
Sasuke vs Naruto
...
ich bin für Sasuke :D xD
Ich war irgendwie erleichtert, dass Kakashi in diesem Kapitel nicht gesungen hat xD Weil wenn er singt, habe ich so ein Kopfkino und muss lachen xD

Schönes Kapitel :D
Antwort von:  by_my_side
09.02.2014 13:40
Ja, Kakashi ist einfach x3
hm...war klar! xD
Weil wenn er singt, habe ich so ein Kopfkino und muss lachen xD Haha ich mag den Kommi, dann wirst du im Laufe der FF aber öfters mal lachen müssen xD
Danke Mikalein! :)
Von:  Mika-cha
2014-01-31T18:03:21+00:00 31.01.2014 19:03
SasuSakuuuuuuuuuuuuuuu :* >.<!
Schönes, Kapitel. Schö-nes Ka-pitel! O.o
(doch nicht so IC, wie ich dachte xD)
Also irgendwie ist das das beste Kapitel von den davorrigen xD (weisst ja warum ne ;) xD)

Ich sag nur gelungen :D
Mika♥
Antwort von:  by_my_side
31.01.2014 22:07
Findest du Sasuke ein bisschen OOC, weil er sich entschuldigt? Ja, so ganz Original ist es nicht, aber ich meine er sagt das jetzt nicht so, wie du dir das in einem romantischen Film vorstellst (er legt nicht die Hand auf an ihr Gesicht und endschuldigt sich total theatralisch mit einem völlig bedauernswerten Gesichtsausdruck), nein, sondern er sagt es in einem eher widerwilligen Ton. (Denn alle erwarteten von ihm eine Entschuldigung, nicht wahr?). Aber für deine Fantasie kann ich ja noch hinzufügen, dass er das vielleicht nur als Ausrede für sich selbst benutz, weil er nicht zugeben will, dass er Mitleid mit ihr hat :D xD

Ich glaub, mein Lieblingskapitel ist das dritte :) vor allem der Anfang xD
Danke!
Antwort von:  Mika-cha
03.02.2014 17:54
Jaaa, kp xD Sasuke und entschuldigen ... irgendwie komisch xD
Auch wenn du wolltest, dass es nicht OOC rüberkommt xD Aber du hast es ja Sasuke-Like gehalten, also war eigentlich nicht sooo OOC. Aber ich fands in dem Moment halt Out-Sasuke (kann man das so nennen? xD), als ich die Stelle gelesen hatte
Antwort von:  by_my_side
03.02.2014 17:57
Ja ich verstehe es und da hast du auch recht^^'
Ich würde eher Fake-Sasuke sagen xD
Von:  Mika-cha
2014-01-31T17:54:39+00:00 31.01.2014 18:54
SasuSakupower forever *Q*
Antwort von:  by_my_side
31.01.2014 21:57
war klar dass du nur darüber den Kommi schreibst! xD Sabbermaul
Von:  Mika-cha
2014-01-31T17:45:16+00:00 31.01.2014 18:45
xDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass Kakashi wirklich singen würde xD
Diese Melodie ist ja sehr interessant >.> ...
Schönes Kapitel ich bin stolz auf dich, Side *Q*

Mika♥
Antwort von:  by_my_side
31.01.2014 21:55
Ja, er singt! :D
Wen meinst du jetzt, die Frau oder das Lied? xD Und wieso?
oh, Danke! Ich fühle mich geehrt v.v
Antwort von:  Mika-cha
31.01.2014 21:55
Die Frau xD ...weil sie halt interessant ist xD
Antwort von:  by_my_side
03.02.2014 17:58
Wow, was für eine Begründung xD
Antwort von:  Mika-cha
03.02.2014 17:58
xD
Von:  Mika-cha
2014-01-31T17:37:07+00:00 31.01.2014 18:37
Heute ist irgendwie mein Lese-Day
Ich war heute NUR am lesen xD
Der Schluss xD Also eigentlich finde ich deinen Schreibstil gut :D Du achtest auch auf Details (Beispiel: du beschreibst die Umgebung)
Melodie. Sängerin höhö xD

Ich finde das Kapitel ist dir gut gelungen (vorallem dass die Charaktere IC gehalten sind)

Mika♥
Antwort von:  by_my_side
31.01.2014 21:53
Danke Mika! Findest du echt? Ich tue mich immer bisschen schwer daran die Umgebung wirklich so zu beschreiben, dass man es vor sich sehen kann :/
Jaa, nicht nur ihr Vorname hat eine Bedeutung ^.~

Da fühle ich mich grad geehrt von jemandem mit viel FF Erfahrung gelobt zu werden xD
Von:  Aibera
2014-01-23T17:59:58+00:00 23.01.2014 18:59
=) Gutes Rührei zum Frühstück! Ich hatte mir Kakashi immer zu verspätet vorgestellt, als dass er frühstückt^^ Aber gut - er konnte ja auch kaum schlafen :( Ich denke, der Junge, von dem er 'träumt' oder über den er traut, wird Haku sein?
Gutes Kapitel!
lg
Aibera
Antwort von:  by_my_side
23.01.2014 19:02
Man bin ich blöd, das hätte ich wirklich so schreiben können! Ich hatte da eigentlich an einen unbekannten Jungen gedacht, der bei seiner letzten Mission ums Leben kam >.>. Aber ich werds jetzt umschreiben! x) Danke für die "Erinnerung". Man bin ich blöd dass ich DARAN nicht gedacht hab. Dankööööö! :D
Antwort von:  by_my_side
23.01.2014 19:04
Und, also es kommt halt drauf an, ob es jetzt ein Trainingstreff ist, oder eben ein Missionstreff. Bei solchen ist er glaub nie zu spät gekommen >.>
Von:  Aibera
2014-01-23T17:52:41+00:00 23.01.2014 18:52
=) Sehr schönes Kapitel. Gai hat wohl keine Chance bei unserer Dame des Gesangs - dafür Kakashi ♥ Würde ja mal gerne hören, wie er denn so singt^^
Freue mich aufs weiterlesen
lg
Aibera
Antwort von:  by_my_side
23.01.2014 18:59
Also der Japanische Synchronsprecher hat ja schon einige Lieder gesungen^^ (ich hab mir alle angehört! xD)
Danke schön! :)
Antwort von:  Aibera
23.01.2014 19:00
=D Achso, der Gedanke kommt also nicht von ungefähr^^ Dann werd ich mir das bei Gelegenheit auch mal anhören
Antwort von:  by_my_side
23.01.2014 19:24
Da gibt's halt einige wirklich schlechte, aber auch einige recht gute drunter, man muss nur wissen welche xD
Ich hätt aber auch gern mal den deutschen Synchronsprecher singen gehört :/
Von:  Aibera
2014-01-23T17:20:51+00:00 23.01.2014 18:20
=D Kakashi singen - yes!
Du hast einen schönen Schreibstil, mir ist nur ein kleiner Schreibfehler aufgefallen (sass statt saß) aber ansonsten - gut!
Freue mich aufs nächste Kapitel ♥
lg
Aibera
Antwort von:  by_my_side
23.01.2014 23:21
Boa mein erster Kommi zu einer FF:D Ich freu mich grad total! >v< Joa, da ich totaler Kakashi Fan bin, muss auch bisschen Fanservice vorkommen ;D
Danke für den Schreibfehlerhinweis. Aber ich habe keine deutsche Tastatur *hüstel* deshalb werden die scharfen S in meiner FF NIEMALS zu sehen sein! (tschuldigung, hatte zuerst "wein" statt sein getippt xD) Ich hoffe, du wirst sie nicht vermissen.
Danke vielmals! Feedback bedeutet mir viel.
Antwort von:  Aibera
23.01.2014 23:30
Halb so wild... aber wie kann man keine deutsche Tastatur haben? Lebst du nicht in good old Germany?
Antwort von:  by_my_side
24.01.2014 00:25
du meinst im guten alten Deutschland? xD (Nein, aber sags keinem #.#)


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