Zum Inhalt der Seite

Die Gefahr in mir

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, da bin ich mal wieder =D
Ich will aber auch gar nicht so viel vorher quatschen, sondern euch lesen lassen - falls jemand diese Fanfic lesen sollte ^^' Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ups!

„Nächster Halt: Magnolia!“, rief der Schaffner, um den Fahrgästen mitzuteilen, dass sie bald wieder einen Bahnhof erreichten. Dies war einem gewissen, pinkhaarigen Dragonslayer nur allzu recht, da er dann endlich aus diesem Zug aussteigen konnte. Fahrzeuge waren wirklich eine Qual für ihn und doch stieg er immer wieder in sie, damit er seine Aufträge erledigen konnte. Denn ansonsten würde er seine Ziele ja nicht erreichen. Oder sehr spät zumindest. Aber er war ja immerhin auch nicht allein unterwegs gewesen. Eine gewisse Blondine, bei der er wusste, dass sie nach einigem Fußmarsch zu quengeln begonnen hätte, begleitete ihn – wie immer eigentlich. Ebenso wie sein blauer Kater, welcher sprechen, laufen und sogar fliegen konnte.

„Bald hast du es geschafft!“, meinte die Blondine, blickte jedoch weiterhin verträumt aus dem Fenster und betrachtete somit nur nebenbei die grüne Landschaft, welche an den Fenstern vorbeizog. Was sie jedoch in ihrer Träumerei nicht merkte, war, dass sie ihrem Partner die ganze Zeit schon den Kopf kraulte und seine kurzen Haare durch ihre Finger gleiten ließ.

„Wie weit noch Lucy...?“, fragte der Pinkhaarige, welcher mit dem Bauch auf der Sitzbank lag und seinen Kopf auf Lucys Schoß gebettet hatte. Sein blauer Kater beobachtete dies mit einem frechen Grinsen und sagte ab und zu:

„Ihr möööööögt euch!“, was er immer in die Länge zog. Lucy machte sich schon keine große Mühe mehr, etwas darauf zu erwidern. Darum seufzte sie nur ab und an und sah den blauen Kater nicht an.

„Natsu, Lucy reagiert nicht darauf“, wandte er sich an seinen pinkhaarigen Ziehvater. Schließlich hatte Natsu damals ein Ei gefunden, aus dem dann Happy geschlüpft war. Es war vielen neu, dass Katzen aus Eiern schlüpfen können, aber Happy war eben keine gewöhnliche Katze. Er war ein Exceed und kam aus einer Parallelwelt namens Edolas, in der es von jedem Bewohner Erdlands ein Gegenstück gab, wobei dieses nicht dieselben Eigenschaften haben musste, wie sein Gegenstück.

„Dann musst du dir eben was Neues einfallen lassen“, krächzte Natsu, da ihm immer noch schlecht war. Verdammte Transportkrankheit konnte man da nur sagen. Aber durch Lucys sanftes Kraulen war es ihm diesmal angenehmer, nur wusste er nicht warum. Auch warum die Blondine dies tat, war ihm unklar, ebenso wie ihr selbst. Sie wusste selbst nicht so genau, warum sie es auf einmal kalt ließ, wenn sie der blaue Kater aufzog. Sie mochte Natsu, ja, als ihren besten Freund. Aber nicht mehr. Zumindest war das ihre Meinung, obwohl sie sich da nicht mehr so sicher war. Ihre Abwesenheit kam auch daher, da sie darüber nachdachte, aber einfach nicht wirklich vorankam.

„Wie weit noch, Lucy?“, fragte Natsu noch einmal gequält und erhoffte sich eine Antwort von der Stellargeistmagierin.

„Ich kann die Stadt schon sehen“, erklärte sie, noch immer nach draußen blickend. „Wir sind gleich da...“ Der Dragonslayer machte sich allmählich Sorgen um seine Partnerin. Ihre Abwesenheit war so untypisch für sie, auch wenn sie ja in seinen Augen schon immer seltsam war. Doch dies war anders, er mochte es nicht. Er wollte ihr helfen, aber sie ließ ihn nicht an sich ran. Der Dragonslayer wusste nicht, was er machen sollte, damit Lucy ihn aufklärte. Also ließ er sich einfach weiter kraulen und schwieg den restlichen Weg.

Als der Zug endlich im Bahnhof von Magnolia zum Stillstand kam, sprang Natsu freudig auf und schnappte sich seine Tasche und wollte schon nach draußen stürmen, da merkte er, dass Lucy sich nicht rührte. Dabei war sie es doch, die nach Hause wollte, da die Sonne bereits unterging und es langsam dunkel wurde.

„Lucy?“, fragte Natsu vorsichtig nach, bekam jedoch keine Antwort von der Stellargeistmagierin. „Luce?“, versuchte er es noch einmal, doch wieder nichts. Dann wandte sich der Pinkhaarige an seinen blauen Kater.

„Flieg du schon mal zur Gilde, wir kommen dann nach“, erklärte er ihm und Happy ging, wenn auch widerwillig. Er hatte gemeint, dass er ihn nicht mehr bei sich haben wollte. Natsu lachte ein bisschen und erklärte dem Kater, dass dem absolut nicht so war. Aber jemand sollte doch die frohe Nachricht verkünden, dass sie wieder in Magnolia waren. Mit dieser Erklärung hatte er sich schließlich zufrieden gegeben.

Also setzte sich Natsu Lucy gegenüber und sah in ihr Gesicht. Es sah so nachdenklich aus und der Dragonslayer hätte wirklich gerne gewusst, was sie so beschäftigte. Doch sollte sie so langsam wirklich mal fertig werden mit grübeln, da schon wieder mehrere Gäste eingestiegen waren. Der Zug würde bald wieder zurückfahren und die beiden gleich mit, wenn sie nicht endlich ausstiegen. Immer voller wurde der Zug und Natsu suchte eine Uhr, konnte aber durch das Fenster keine entdecken. Also wollte er aufstehen und kurz nach draußen gehen, um nachzusehen, da ruckelte der Wagon und setzte sich in Bewegung. Sofort ließ er sich wieder auf den Sitz fallen und verkrampfte sich, wie immer, wenn ihm in Fahrzeugen schlecht wurde. Er versuchte sich zusammenzureißen und sich nicht von seiner Übelkeit überwältigen zu lassen und blieb aufrecht sitzen. So konnte er auch Lucy beobachten und dachte sich wieder, was sie wohl so abwesend wirken ließ. Er ließ ihr einfach die Zeit, die sie brauchte, um nachzudenken – worüber sie auch immer nachdachte. Dabei folgte er ihrem Blick nach draußen und besah sich die Landschaft, welche sich durch die untergehende Sonne von einem wunderschönen Rotton bedecken ließ. Dieses Rot erinnerte ihn an die Haarfarbe einer gewissen Magierin, welche ihn schon längst wieder K.O. gehauen hätte, wenn sie sehen würde, wie ihm schon wieder schlecht war. Erza Scarlett war zwar der Meinung, dass sie ihm damit etwas Gutes tat, doch war es eben nicht so. Wenn man mal daran dachte, dass sie ihn nach einer solchen Aktion schon mal im Zug vergessen hatten und er dann auch noch gegen ein Mitglied Eisenwalds kämpfen musste. Er wollte nicht daran denken und sah wieder zu Lucy, welche eingeschlafen war. Das konnte jetzt nicht ihr ernst gewesen sein! Niedergeschlagen ließ sich der Dragonslayer seitlich auf die Sitzbank fallen und schloss ebenfalls die Augen. Irgendwann würde sie irgendjemand irgendwo schon aufwecken und aus dem Zug schmeißen.

Grusel, Spaß und Liebe

Natsu schlief noch immer auf der Sitzbank, als ihn jemand sanft schüttelte und rüttelte und dabei seinen Namen nannte. Auch wenn er gern noch etwas länger geschlafen hätte, so konnte er nicht. Also öffnete er langsam und verschlafen die Augen und blickte in ein paar rehbraune Augen. Er wusste, wem dieses Augenpaar gehörte. Das wusste er nur zu gut, denn er hatte sich schon oft darin verloren. Verschlafen rieb er sich die Augen und dann fiel es ihm schlagartig wieder ein. Er war im Zug eingeschlafen, weil auch Lucy eingeschlafen war und war der Meinung, dass man sie schon irgendwann aufweckte. Schnell richtete er sich auf und sah sich um. Der Zug hatte angehalten, draußen war es dunkel und neben Lucy stand ein Schaffner, welchem sie Geld zahlte. Der Zugbeamte verstaute das Geld und machte sich zum Gehen bereit, teilte den beiden aber noch einige Worte mit.

„Dass Ihnen das nicht noch einmal passiert. Wir tolerieren das nicht immer!“ Und dann war er weg. Lucy wandte sich an Natsu, welcher dachte, dass sie wieder ziemlich wütend sein würde, aber ihr Blick hatte etwas Entschuldigendes an sich. Sie setzte sich wieder Natsu gegenüber und sah ihn noch immer so an.

„Es tut mir leid“, kam es dann von ihr und der Dragonslayer sah sie irritiert an. „Meinetwegen sind wir doch jetzt hier gelandet. Wir waren längst in Magnolia und sind dann wieder abgefahren, weil ich nicht aufgepasst habe.“ Nicht aufgepasst, war gut. Lucy war regelrecht abwesend, nicht ansprechbar, in einer anderen Welt. Sollte Natsu es ihr so sagen und somit ihr schlechtes Gewissen vergrößern? Nein, das konnte er nicht. Das wollte er nicht, denn er hätte die Blondine auch einfach nach draußen tragen können.

„Es muss dir nicht leid tun“, erklärte er daraufhin. „Ich hätte dich ja einfach mit nach draußen nehmen können.“ Lucy lächelte schwach und sah dann nach draußen, wobei sich ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe zeigte. Dabei musste sie seufzen und sah dann auf den Boden des Wagons.

„Du kannst sagen was du willst, ich hab trotzdem ein schlechtes Gewissen“, erwiderte die Blondine. „Meinetwegen musstest du nochmal mit dem Zug fahren.“ Natsu wollte gerade seine letzten Worte wiederholen, als Lucy schnell weitersprach. „Du hättest mich auch allein sitzen lassen können.“

„Denkst du wirklich, dass ich das könnte?“, fragte Natsu und sah ihr dabei fest in die Augen. So ernst hatte die Stellargeistmagierin ihren Freund selten gesehen. Sie wich seinem Blick aus, indem sie zur Seite blickte und wieder lächelte. Zwar immer noch schwach, aber diesmal etwas wärmer.

„Nein, das denke ich nicht“, sagte sie leise und der Dragonslayer fasste einen Entschluss.

„Na siehst du?“, grinste er sie wie immer an und stand auf. Er reckte und streckte sich, da er zu lange auf dieser Bank gelegen hatte. Dann nahm er sich seinen Rucksack und Lucys Tasche und reichte ihr die Hand.

„Komm!“, lächelte er sie warm an. Zögerlich nahm sie seine Hand und wurde sogleich von ihm auf die Füße gezogen. „Wir machen Urlaub über das Wochenende!“ Zuerst sah sie den Pinkhaarigen überrascht an und wollte fragen, wovon sie den bezahlen sollten, als ihr wieder einfiel, dass sie ja noch die Belohnung hatten. 80.000 Juwels und Natsu hatte gesagt, davon könnte sie ihre Miete zahlen, da er und Happy ja ihr eigenes Häuschen hatten. Es blieben also noch 10.000 Juwels für Natsu und davon wollte er Urlaub machen?

„Aber Natsu, dann bleibt dir doch fast nichts mehr“, meinte die Blondine und sah den Dragonslayer besorgt an. Dieser winkte nur ab und grinste sie wieder breit an.

„Mein Haus kostet nichts, essen kann ich in der Gilde, wo ich es mir aufschreiben lasse und dann geh ich eben wieder arbeiten, um es abzuzahlen“, erklärte er lässig. „Außerdem hast du vorhin so gewirkt, als hätte dich etwas sehr beschäftigt. Dann käme der Urlaub doch gerade recht, um dich wieder etwas abzulenken.“ Er wollte den Urlaub wegen ihr einlegen? Lucy konnte es nicht glauben und etwas dagegen sagen, war ihr auch nicht gestattet, da der Pinkhaarige sie schon mit nach draußen zog.

„Na gut“, ergab sie sich und schaffte es sogar zu lachen. Er hatte es ihr angesehen, dass sie über etwas nachdachte. Der Dragonslayer überraschte sie immer wieder.

„Außerdem müssen wir uns doch eh ein Zimmer für die Nacht suchen. Also können wir gleich zwei Nächte buchen.“ Da hatte Natsu recht, dass musste Lucy zugeben. Die ganze Zeit über hielt er die Hand der Blondine und ließ sie erst los, als sie vor dem Bahnhof standen. Natsu sah sich um. Die Häuser waren älter, dies machte jedoch ein schönes Bild von der Stadt. Überall standen Bäume oder Büsche, er konnte es nicht richtig erkennen. Aber die Stadt gefiel ihm. Hier konnten sie sicher zwei Tage Urlaub machen, ohne gestört zu werden. Nur mussten sie leider noch eine Pension finden, was zu dieser späten Stunde wohl etwas schwer war. Natsu ging mit Lucy durch die Straßen, wobei die Blondine nach einer Weile wieder die Hand des Dragonslayers ergriffen hatte. Dieser schien nichts dagegen gehabt zu haben und führte sie durch die Stadt. Da kamen sie an ein Häuschen, mit einem wundervollen Garten. In ihm waren sehr viele Blumen und man konnte Wasser plätschern hören, was wohl hieß, dass dort auch ein Gartenteich war.

Irgendwann während ihrer Wanderung war Lucy müde geworden und Natsu hatte die Blondine Huckepack genommen, wo sie schließlich nach einer Weile eingeschlafen war. Der Pinkhaarige hätte wirklich gern gewusst, ob Lucy auch zu Hause so viel nachdachte, wie an diesem Abend, und ob sie dadurch noch genügend Schlaf abbekam. Allerdings stieg ihm ein angenehmer Duft in die Nase und er atmete einige Male tief durch, weshalb er sich nicht mehr aufs denken konzentrierte. Es roch wirklich gut und er hätte gerne gewusst, was da so roch, aber er suchte weiter nach einer Pension. Denn Lucy wurde allmählich etwas schwer, auch wenn sie, seiner Meinung nach, nicht viel wog. Auf die Dauer wurden seine Arme aber müde, da erblickte er ein Haus mit einem Schild, auf dem Pension stand, in dem gerade die letzten Lichter ausgemacht wurden. Jemand öffnete die Tür und wollte gerade das Außenlicht abstellen, als Natsu an den Zaun gerannt kam, der das Haus umzäunte. Etwas außer Atem blieb er am Zauntürchen stehen.

„Verzeiht die Störung, aber dies ist doch eine Pension, oder?“, fragte er und die ältere Dame nickte. Sie wollte wohl gerade etwas sagen, dass sie kein Einzelzimmer mehr frei hätte, doch da erblickte sie die schlafende Lucy auf Natsus Rücken. Die Dame ließ Natsu eintreten und ging an den Tresen, nahm einen Schlüssel und wies den Pinkhaarigen an, ihr zu folgen. Er folgte ihr eine Treppe nach oben und die ältere Dame schloss eine Tür auf. Dahinter befand sich eine kleine Wohnung, mit kleiner Küche, Schlafbereich und einem kleinen Badezimmer. Das Bett war für zwei Personen gedacht, da hier, wie die Dame erklärte, öfters frisch verheiratete Pärchen herkamen, um ihre Flitterwochen zu verbringen. Natsu nickte verstehend und nahm den Schlüssel dankend an. Hauptsache ein Bett und ein Dach über dem Kopf, das war alles, was im Moment zählte. Die Pensionsleiterin sah das Gildenzeichen an Natsus Schulter und fragte, woher die beiden kamen. Der Dragonslayer erklärte ihr, dass sie durch ein kleines Missgeschick versäumt hatten, in Magnolia auszusteigen, wo sie eigentlich lebten.

„Magnolia?“, fragte sie erstaunt nach. „Das ist aber ein ziemlich weites Stück von hier weg.“ Jetzt wurde Natsu neugierig und stellte schließlich auch eine Frage.

„Wo genau befinden wir uns denn hier? Wir waren im Zug eingeschlafen und hatten es daher nicht mitbekommen...“

„Das glaube ich gerne“, lächelte die ältere Dame. „Ihr seid hier in Syringa, der Stadt, in der der Flieder blüht. Gut sechs Stunden von Magnolia entfernt.“ Natsu konnte es nicht glauben. Sie waren tatsächlich sechs Stunden im Zug gefahren und niemand hatte sie bemerkt? Dass war doch eigentlich nicht möglich. Nun, anscheinend schon. Dann konnte er auch die Uhrzeit etwas besser einschätzen. Kein Wunder, dass Lucy müde und eingeschlafen war. Es war immerhin kurz vor Mitternacht. Darum löschte die Pensionsleiterin wohl auch die letzten Lichter, da sie am nächsten Morgen wieder alles richten musste.

„Wie lange wollt ihr beiden bleiben?“, fragte sie noch, als sie sich umgedreht hatte und noch mal nach hinten blickte.

„Sonntag wollten wir wieder nach Hause“, erklärte der Feuermagier. „Da wir schon hier gelandet waren, wollten wir etwas Urlaub machen, nachdem wir gerade einen Auftrag hinter uns gebracht hatten.“ Die Dame nickte und besah sich Natsu noch einmal genauer.

„Bist du ein Feuermagier?“, fragte sie schließlich und Natsu nickte. „Könntest du wohl kurz mit mir in den Keller kommen und die Heizung anzünden? Euer Zimmer ist doch etwas kalt und ich will nicht, dass sich deine Freundin erkältet.“ Natsu nickte noch einmal, schließlich war es nur angebracht der alten Dame zu helfen, nachdem sie ihn und Lucy so spät noch aufgenommen hatte. Kurzerhand nahm er die Blondine ebenfalls mit runter, da er sie nicht in dem Zimmer allein lassen wollte. Auch wenn es Sommer war, so konnte es nachts ziemlich kalt werden. Die beiden gingen also in den Keller und die alte Dame zeigte dem Dragonslayer wo die Heizanlage stand. Mit einem kurzen Feueratem brannte das Feuer in der Heizung und die zwei Personen gingen wieder nach oben, wobei Natsu Lucy noch immer auf seinem Rücken trug. Die alte Dame stellte sich dem Dragonslayer als Edna vor und ging rechts neben dem Tresen auf einen Gang zu.

„Geht nach oben, ich mache dann das Licht im Gang aus“, erklärte sie und wartete. Natsu nickte und setzte sich in Bewegung. Da fiel dem Pinkhaarigen noch etwas auf.

„Kann es sein, dass der Flieder gerade blüht? Ich habe in der ganzen Stadt etwas Angenehmes gerochen...“ Edna nickte und erklärte:

„An diesem Wochenende feiern wir den Flieder für seine Blütenpracht. Schaut euch doch mal um. Vielleicht erfüllt der Flieder bei euch auch seine Wirkung.“ Natsu verstand nicht, was die alte Dame meinte. Er wünschte ihr noch eine gute Nacht und ging dann wieder mit der Blondine auf dem Rücken nach oben. Schnell schloss er die Tür auf und machte das Licht in der kleinen Wohnung an. Er bemerkte, wie Edna das Licht draußen abstellte und in ihre Wohnung ging. Sie war wirklich nett, auch wenn sie zuerst nicht den Anschein machte.

Jetzt wo Natsu in dieser kleinen Ferienwohnung war, konnte er alles besser erkennen. Links von ihm, direkt neben der Tür, lag ein Teppich, auf dem man wohl seine Schuhe abstellen konnte. Also tat Natsu dies doch gleich einmal und ging einen Schritt weiter hinein. Nun war rechts neben ihm die kleine Küche. Die Schränke und Schubladen waren alle braungrau verkleidet was zu der Farbe der Wand wirklich gut passte, da diese in einem angenehmen Orangeton gestrichen war. Der Boden war mit grauen Fliesen ausgelegt und der Tisch und die zwei Stühle waren aus einem dunklen Holz gemacht. Sie sahen sehr edel aus. Natsu ging drei weitere Schritte in den Raum. Links neben ihm war nun eine Tür, rechts neben ihm der Schlafbereich, welcher direkt an den Koch und Essbereich anschloss. Die einzige Abtrennung bestand darin, dass der Boden nicht mehr gefliest, sondern mit einem dunklen Laminat ausgelegt war. Fliesen wären auch etwas kalt gewesen, wenn man morgens aufwacht und seine Hausschuhe nicht gleich fand. Ein großer Schrank stand neben dem Bett und bot somit Platz für Kleidung und Reisetaschen. Das Bett war für zwei Personen. Das schwarze Metallgestell gab dem Bereich etwas Modernes und der beige Bettbezug passte hervorragend zu den roten Wänden. An beiden Seiten des Bettes waren Nachtkästchen aus dunklem Holz – wahrscheinlich Ebenholz. Natsu kannte sich da nicht so aus. Dann drehte er sich zu der blassblauen Tür um und öffnete sie. In dem kleinen Raum waren eine Dusche, in der sogar zwei Leute Platz hatten, ein Waschbecken mit Hängeschrank, an dessen Front ein Spiegel angebracht war und eine Toilette. Alles in Weiß, bis auf die Wände. Diese waren in einem kräftigen Indigo gestrichen und die Duschkabine innen weiß gefliest. Alles in allem, war das eine sehr schöne kleine Wohnung. Lucy atmete tief ein und aus, wodurch sie Natsu eine Gänsehaut bescherte, da ihr Atem direkt an seinem Nacken vorbeitraf. Doch dadurch wurde er daran erinnert, dass er die Schlafende ins Bett legen wollte. Er schüttelte also vorsichtig das Kissen mit einer Hand etwas auf und schlug die Bettdecke auf. Dann drehte er sich so, dass er die Blondine behutsam auf die Matratze legen konnte. Ihren Kopf bettete er sanft auf dem Kopfkissen und deckte sie ordentlich zu, damit sie sich nicht erkältete. Kurz setzte er sich neben sie, strich ihr eine ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht und ließ seine Hand sacht über ihre Wange streicheln. Doch dann zog er seine Hand schnell zurück. Das durfte er nicht! Und doch hatte er sich dazu hinreißen lassen. Das konnte er ihr nicht zeigen. Diese schwache Seite an ihm, die sie verursachte. Die Angst, die sie auslöste, wenn sie in Gefahr war oder wenn sie sich nicht meldete. Seine Gefühle für die Blondine gingen schon weit über Freundschaft und doch hatte er es sich verboten, ihr diese Gefühle zu offenbaren. Sie waren Freunde, beste Freunde und er wollte dieses Verhältnis nicht zerstören. Lieber spielte er weiter ihren besten Freund, der ihr immer zu Hilfe kam, anstatt für immer an ihrer Seite zu sein, als der Mann, der sie liebt und auf seinen Händen trägt. Er sah sie noch eine kurze Weile an, ehe er aufstehen wollte. Doch hielt ihn etwas zurück, oder besser gesagt, jemand. Lucy schlug verschlafen ihre Augen auf und sah Natsu bittend an.

„Bitte bleib hier“, bat sie ihn leise. Diese Bitte überraschte den Dragonslayer etwas, scheuchte sie ihn zu Hause doch immer aus ihrem Bett. Doch als sie ihn immer noch so bittend ansah, mit ihrer Müdigkeit kämpfend, gab der Pinkhaarige nach und blieb bei ihr und legte sich neben sie. Es fühlte sich angenehm an, so neben ihr zu liegen und er merkte auch schnell, dass er müde war. Denn kaum hatte er sich hingelegt, übermannte es ihn und er schlief, ebenso wie Lucy wieder, ein.
 

Am nächsten Morgen wachte die Blondine auf und ihr war angenehm warm und sie schmiegte sich noch etwas mehr, an die wärmende Quelle. Der Geruch dieser kam ihr auch sehr bekannt vor und mit einem Mal war ihr klar, woran, oder besser gesagt, an wen sie sich kuschelte. Es war Natsu, welcher noch schlief und wohl im Schlaf seine Arme um sie gelegt hatte, damit es ihr nicht zu kalt war. So sehr sie seine Nähe auch genoss, sie noch weiter genießen wollte, sie durfte es nicht. Sie wollte ihre Freundschaft nicht kaputt machen. So oft sie auch darüber nachdachte, Lucy kam immer auf das gleiche Ergebnis. Darum gab sie es lieber auf, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, schließlich hatte Natsu es nun auch schon bemerkt, weil sie unvorsichtig war. Aber sie durfte nicht zulassen, dass ihre Gefühle für den Feuermagier noch stärker an die Oberfläche kamen, als ohnehin schon. Auch wenn sie nicht wusste, wie Natsu auf ihre Gefühle reagieren würde. Sie wollte es nicht wissen. Doch was sollte sie tun? Lucy konnte sich nicht aus seinem Griff befreien und es fühlte sich ja schon recht angenehm an, wie er sie so an sich drückte. Verträumt streichelte sie ihm über die Wange und kuschelte sich wieder an den Pinkhaarigen. Wenigstens für diesen einen Moment wollte sie Natsus Nähe so spüren, bevor sie wieder seine beste Freundin war. Sie schloss die Augen, lauschte seinem ruhigen Herzschlag und atmete seinen Geruch ein. Vor allem aber genoss sie die Wärme, die ihr sein Körper abgab.

Eine Stunde später wachte der Pinkhaarige auf und bemerkte die schlafende Blondine in seinen Armen. Zuerst fragte er sich, wie sie in seine Arme gekommen war, aber er konnte es sich denken. Wahrscheinlich war er eingeschlafen und hatte sie ganz automatisch an sich gezogen, weil er ihren Körper bei sich haben wollte. Sie fühlen wollte, sie riechen... Der Dragonslayer sah die noch immer schlafende Person mit einem Lächeln an und strich ihr ein paar Haarsträhnen hinters Ohr. Er wollte sie keineswegs wecken, also nahm er seine Arme ganz vorsichtig zurück und legte die Blondine, gut eingepackt in die Decke, etwas nach hinten. So konnte er aufstehen, ohne seine Partnerin zu wecken. Natsu machte sich kurz etwas frisch und entschloss sich dann dazu, Frühstück zu machen. Auch wenn er immer in der Gilde aß, so konnte Natsu sich auch selbst versorgen und etwas zubereiten. Also ging er hinüber zu der kleinen Küche und öffnete erst einmal alle Schränke und Schubladen, damit er sich auskannte. Dann fing er an und man wusste einfach nicht warum, aber er selbst sah wieder am allerschlimmsten aus. Teig in den Haaren und an den Fingern, Mehl und Ei im Gesicht, Saft und Milch an der Kleidung. Das wirklich Witzige daran war: Die Küche war blitzblank sauber. Nur der Dragonslayer eben nicht mehr. Also entschied er sich noch schnell unter die Dusche zu springen, bevor Lucy aufwachte und ihn so sah und womöglich noch einen großen Schrecken oder den größten Lachanfall ihres Lebens bekam.

„Lucy schläft sicher noch eine Weile“, meinte der Pinkhaarige leise und sah zu der schlafenden Person hinüber. „Bis sie aufwacht, bin ich schon zwei Mal geduscht!“, fügte er noch grinsend an und ging ins Badezimmer. Allerdings wusste er ja nicht, dass Lucy bereits einmal wach war und wieder eingeschlafen war. Sie brauchte also keinen tiefen Schlaf mehr und öffnete langsam die Augen, als im Badezimmer das Wasser der Dusche aufgedreht wurde. Verschlafen sah sie sich um und hörte dann das Wasser rauschen.

„Natsu ist also schon wach...“, dachte sie sich und blickte sich etwas um. Es war nun das erste Mal, dass sie sich „die Wohnung“ etwas genauer ansehen konnte. Sie war richtig schön gemacht und ideal für zwei Personen. Von der Größe her, konnte sie so in etwa die von Lucys Wohnung haben, wenn diese hier nicht sogar etwas größer war. Immer noch etwas müde, rieb sie sich den Schlaf aus den Augen und setzte sich etwas auf. Dabei stieg ihr ein angenehmer Geruch nach Pfannkuchen in die Nase. Ihr Blick fiel sofort auf den kleinen Tisch, welcher zwischen dem Schlafbereich und der Küchenzeile aufgestellt war. Doch konnte es die Blondine nicht richtig erkennen, weshalb sie die Bettdecke aufschlug und sich an die Bettkante setzte und schließlich aufstand. Vorsichtig, ja Lucy schlich schon fast, ging sie an den Tisch und besah sich das aufgedeckte Frühstück. Pfannkuchen, welche sie doch so sehr mochte, Rührei, Saft, Speck, Brötchen, Marmelade und natürlich der süße Sirup, der über die Pfannkuchen musste. Aber auch ein kleines Fläschchen mit Schokosauce stand am Tisch. Lucy konnte nicht anders und musste die Pfannkuchen jetzt einfach probieren. Also riss sie ein kleines Stück ab und nahm es in den Mund. Dieser Pfannkuchen war äußerst lecker, dass sie ihn gleich aufaß. Gerne hätte sie mehr davon gegessen, aber es wurde die Badezimmertür geöffnet und ein leicht erschrockener Natsu betrat den Raum.

„Du bist schon wach?“, fragte er daraufhin und fragte sich, warum Lucys Wangen plötzlich eine rötliche Färbung annahmen. „Ist alles in Ordnung? Bist du krank?“, wollte er weiter wissen und trat einen Schritt auf die Blondine zu, welche einen zurückwich.

„Es ist alles in Ordnung“, sagte sie schnell und blickte verlegen zur Seite. „Wenn du dich dann angezogen hast, können wir ja frühstücken...“, fügte sie noch, immer leiser werdend, an. Natsus Blick glitt nach unten, auf sich selbst. Er stand vor ihr und hatte nur ein Handtuch um. Er verstand nicht, was sie deswegen hatte. So oft war er so schon vor ihr gestanden, wie auch sie vor ihm, und es hatte keinen von beiden gekümmert. Aber nun schien es ihr unangenehm zu sein und der Dragonslayer nickte. Er nahm seine, vom Waschen, nasse Kleidung und trocknete sie mithilfe seines Feueratems, ohne dabei etwas zu verbrennen. Als er wieder in dem großen Wohnraum war, sah er, dass Lucy sich bereits an den Tisch gesetzt hatte. Also tat er es ihr gleich und bemerkte dabei etwas.

„Du hast genascht“, grinste er und blickte die Blonde triumphierend an. „Da fehlt ein Pfannkuchen...“

„Hast du sie etwa abgezählt?“, fragte Lucy und sah etwas enttäuscht aus. „Kontrollierst du mich, damit ich nichts mache?“ Wie kam sie denn jetzt auf die Idee? Sie wusste es selbst nicht, warum sie das gesagt hatte und hätte es verstanden, wenn Natsu aufgestanden und gegangen wäre. Doch stattdessen setzte er sich ihr gegenüber und lächelte verlegen.

„Nein, ich kontrolliere dich nicht“, erklärte er und klang nun auch etwas enttäuscht. „Ich hab sie gezählt, als ich sie gemacht hab. Denn als du noch geschlafen hast, dachte ich mir, ich könnte ja schon mal Frühstück machen. Und das ist dabei raus gekommen.“ Nun sah Lucy ihren besten Freund überrascht an. Er hatte das gemacht? Wirklich gemacht und nicht nur kommen lassen?

„Du...hast das...gemacht...?“, fragte sie und der Pinkhaarige nickte noch einmal. Etwas mulmig war ihm schon, aber er zeigte es nicht so nach außen hin. Aber er stellte sich verschiedene Fragen. Was, wenn es Lucy nicht schmeckte? Sie darüber lachte? Es eklig fand?

„Du erstaunst mich immer wieder, Natsu“, sagte sie und nahm sich noch einen Pfannkuchen. Angesprochener schluckte, da er nicht wusste, wie er diese Aussage auffassen sollte. Verwirrt blickte der Pinkhaarige die Blondine vor sich an.

„Wenn ich gewusst hätte, wie toll du kochen kannst, wäre ich schon viel öfter zu dir zum Essen gekommen!“, lachte sie und Natsu atmete erleichtert aus, brachte sogar ein Lächeln auf seine Lippen.

„Da bin ich wirklich froh, dass es dir schmeckt“, sagte er und lachte etwas. Lucy nickte nur wieder, da sie gerade in ihren Pfannkuchen gebissen hatte. Somit wollte der Dragonslayer sie auch weiterhin nicht vom Frühstück abhalten und fing nun ebenfalls an, ordentlich zu essen.

Nach dem Frühstück begann Natsu alles wegzuräumen und die Blondine entschied sich, ihm dabei zu helfen.

„Lass nur, ich mach das schon“, meinte er und wollte, dass Lucy aufhörte, doch diese schüttelte nur den Kopf.

„Du hast heute Morgen schon alles gemacht, lass mich dir wenigstens jetzt helfen“, erwiderte sie ihm und stellte die Teller an das Spülbecken. So räumte sie den Tisch weiter mit ab, auch wenn Natsu immer wieder sagte, sie solle es sein lassen. Irgendwann gab sie nichts mehr darauf und der Dragonslayer gab sich geschlagen. Als sie fertig mit aufräumen und spülen waren, sahen sie auf die Uhr. Es war viertel nach Zehn, so gesehen hatten sie noch sehr viel Zeit, an diesem Tag.

„Sag mal Natsu“, brach Lucy die Stille, welche sich zwischen die beiden gelegt hatte, und sah zu ihrem Partner. „Wo sind wir hier eigentlich?“ Natürlich, Lucy hatte ja schon geschlafen, als Edna ihm erklärt hatte, wo sie sich befanden.

„Wir sind in Syringa, der Stadt des Flieders, hat Edna mir gesagt“, erklärte er ihr und sie nickte ein wenig. Der Name der Stadt sagte ihr jetzt nicht viel. „Sie meinte auch, dass der Flieder gerade sehr schön blüht und wir uns heute ja die Stadt ansehen könnten, da sie die Blütenpracht feiern.“

„Dann lass uns das doch machen“, meinte Lucy dazu und stieß sich von der Arbeitsfläche ab. „Bevor wir den ganzen Tag hier sitzen und nichts tun, hört sich das doch sogar spaßig an!“ Dem Lächeln der Blondine konnte er nicht widerstehen und vielleicht wurde es ja wirklich ein ganz schöner Tag. Auch er richtete sich wieder in einen geraden Stand auf und grinste. Dann sollten sie so bald wie möglich los!

„Dann lass uns los!“, drängte er und zog die Blondine mit sich mit. Lachend verließen sie das Haus und Edna, die am Empfang saß, lächelte den beiden hinterher.

„Der Flieder möge euch begleiten und glücklich machen...“
 

Eine halbe Stunde später waren Lucy und Natsu immer noch unterwegs. Sie hatten den Marktplatz gefunden, auf dem ein großer Markt aufgebaut war. Er war zwar nicht groß, aber er war gut gefüllt. Die Stände standen schon eng an eng, mehr ging auf keinen Fall, und man konnte am Eingang Gespräche hören, in denen es darum ging, dass man auch seinen Stand in diesem Markt aufstellen möchte. Doch es waren keine freien Plätze mehr vorhanden und die, die welche hatten, gaben sie nicht her, da sie selbst ihre Waren anbieten und verkaufen wollten.

Team Natsu im Urlaub, ohne Happy, Elsa und Gray sah sich die unterschiedlichen Angebote an, probierten einige Proben und kauften etwas Obst ein. Auch bei einem Gemüsestand machten sie halt und nahmen frische Sachen mit. Schließlich wollten sie am nächsten Nachmittag schon wieder nach Hause fahren, da wollten sie sich wenigstens ein Mittagessen mit diesen köstlichen Lebensmitteln zubereiten. Die Lebensmittel in Magnolia waren zwar auch frisch und lecker, aber diese hier schmeckten irgendwie anders. Ob es wohl an diesem Fliederduft in der Luft lag? So gingen die beiden weiter und kauften auch noch etwas Fleisch, Milch, Eier und trockene Zutaten wie Mehl und Zucker, da sie diese ja auch mit nach Hause nehmen konnten.

„Sieh mal Natsu“, sprach Lucy dann plötzlich und zeigte auf ein Plakat. „Heute Abend ist ein Feuerwerk... Das würde ich wirklich gerne sehen...“

„Dann sehen wir es uns an“, erklärte der Pinkhaarige und die Stellargeistmagierin sah ihn überrascht an. Eigentlich hatte sie gedacht, dass er sagen würde, dass es viel zu kitschig wäre und er lieber etwas Spannenderes machen würde. Aber so wie er sagte, und was ihr seine Augen verriet, meinte er das eben gesagte ernst und würde mit ihr das Feuerwerk ansehen.

„Aber dafür haben wir jetzt noch etwas Spaß!“, grinste er und hielt ihr wieder seine Hand hin. Da war es wieder. Dieses Grinsen, dieses unwiderstehliche Grinsen, welchem Lucy nichts abschlagen konnte. So schaffte es der Dragonslayer die arme Stellargeistmagierin in eine dunkle gruselige Höhle zu bekommen. Sie war allerdings von der Höhe her genauso hoch wie Natsu groß war, also musste sich dieser etwas bücken, damit er sich nicht den Kopf anstieß. Lucy wäre am liebsten wieder umgedreht, als sie diese...Höhle sah. Aber sie hatte es Natsu versprochen, so ziemlich. Nur würde sie es ihm nie verzeihen, dass sie voraus laufen sollte. Also betraten sie die Höhle. Diese feuchte, enge und dunkle Höhle, neben deren Eingang ein kleiner Wasserfall herunterkam. Die Blondine sah zwar nicht viel, aber immerhin erkannte sie ein wenig die Umrisse des Ganges. Auch wusste sie, dass Natsu hinter ihr war und nicht zuließ, dass ihr etwas passierte, sollte sie stürzen. Doch hatte sie trotzdem die Hoffnung, dass sie schnell den Ausgang erreichen würden.

Als sie aber nach zwanzig Minuten immer noch nicht draußen waren, bekam die Blondine etwas Angst. Was, wenn dieser Gang gar keinen Ausgang hatte? Was, wenn das ein riesiges unterirdisches Labyrinth war und sie nicht mehr herausfanden? Aber sie wollte jetzt keine Angst zeigen und lief deshalb immer weiter. Da sah die Blondine Licht hereinkommen und betete dafür, dass es der Ausgang war. Je näher sie kamen, umso heller wurde es und umso mehr erkannte Lucy auch wieder die Umrisse ihrer Hände. Also drehte sie sich zu ihrem Partner um, grinste sicher und freute sich über sein überraschtes Gesicht.

„Siehst du Natsu?“, fragte sie sicher. „Ich hatte kein bisschen Angst!“ Als sie dies sagte, stemmte sie ihre Hände in die Hüften und fing leise an zu lachen. Doch da tropfte plötzlich etwas auf ihre Schulter, etwas kaltes, und die Blondine sprang erschrocken auf Natsu zu, legte ihre Arme um ihn und drückte sich ganz fest an ihn. Darüber war er selbst sehr überrascht und erschrocken und wusste nicht, was er machen sollte. Was wäre wohl gewesen, wenn er seine Arme um sie gelegt hätte? Eins war ihm klar: Er hätte sie nicht mehr losgelassen. Aber als Lucy bewusst wurde, was sie da gerade tat, löste sie sich etwas von Natsu und sah ihm in die Augen. Seine dunklen Augen, die jetzt noch geheimnisvoller wirkten.

„Lucy...“, hauchte der Pinkhaarige und das Herz der jungen Frau schlug schneller. „Wir sollten lieber weiter gehen...“ Sie nickte und ließ den Dragonslayer wieder los, drehte sich um und ging weiter, bis sie schließlich endlich wieder draußen waren. Die Blondine verstand einfach nicht, warum es ausgerechnet ihr bester Freund sein musste, für den sie so fühlte. Doch wollte ihr die Frage, ob er auch etwas für sie fühlte, nicht aus dem Kopf gehen.

Draußen angekommen, waren beide froh, wieder die wärmende Sonne und den frischen Wind auf ihrer Haut zu spüren. Sie gingen weiter und kamen an einen Bach, welcher es wohl war, der am Höhleneingang als Wasserfall herunterkam. Lucy zog ihre Schuhe aus und stieg langsam hinein, Natsu folgte ihr, da er dabei wieder Spaß roch. Wahrscheinlich wollte er die Blondine mit dem Bachwasser nass spritzen. Aber diese rutschte auf einem Stein aus und drohte zu fallen, doch reagierte Natsu, packte ihre Hand und wollte sie wieder auf die Beine ziehen, allerdings zog die Blondine den Feuermagier mit und es lagen beide im Wasser - er auf ihr. Schnell drehte er sich von ihr runter und fiel noch mal ins Wasser, was Lucy nun zum Lachen brachte. Der Dragonslayer fand das natürlich weniger lustig und schwor, sich an ihr zu rächen. Es begann also ein nasser Kampf zwischen den beiden und es wurde Abend, bis sie endlich genug hatten.

„Gehen wir nach Hause?“, fragte die Blondine und wrang ihre Klamotten etwas aus, während Natsu nur seine Magie benutzte, um sich zu trocknen.

„Aber ich dachte, du wolltest das Feuerwerk sehen?“, antwortete er ihr mit einer Gegenfrage. Lucy lächelte schwach.

„Meine Sachen sind doch noch viel zu nass. Da erkälte ich mich nur...“

„Dann gib sie mir und ich trockne sie für dich“, meinte der Pinkhaarige und drehte seinen Arm etwas nach hinten, damit sie ihm ihre nassen Sachen geben konnte. „Ich schau auch nicht hin...“, fügte er noch an und drehte seinen Kopf etwas weiter von ihr weg. Zum einen, damit sie sah, dass er nicht spannen würde, zum anderen, weil er seine Röte verbergen wollte. Ein Lächeln stahl sich auf Lucys Lippen und sie gab ihrem Partner ihre Sachen, welche dann auch schon zu dampfen begannen. Natsu setzte sich dabei hin, da es etwas dauern könnte. Immerhin wollte er ihre Kleidung schonend trocknen und nicht verbrennen. Etwas erschrocken war er, als er plötzlich Lucys Rücken an seinem spürte. Leicht drehte er den Kopf nach hinten, jedoch nicht allzu weit.

„Mir ist ein bisschen kalt“, erklärte die Stellargeistmagierin ihr tun. „Du bist so schön warm, Natsu...“ Sie ließ ihren Kopf etwas nach hinten fallen, sodass er auf Natsus Schulter auflag. Der Dragonslayer hätte sie am liebsten in seinen Armen gehalten, denn so hätte er sie besser wärmen können. Doch wusste er nicht, ob Lucy dies nicht unangenehm war. Schließlich waren sie nur beste Freunde. Nicht mehr, auch wenn er es sich wünschte.

„Warte kurz“, sprach er dann und lehnte sich etwas nach vorn. Er zog seinen Mantel aus und reichte ihn ihr. „Dann ist es noch ein wenig wärmer...“ Die Blondine nahm das Kleidungsstück Natsus entgegen und legte es sich um. Es roch so nach ihm und Lucy schloss etwas die Augen, bis sie schließlich eindöste. Natsu merkte dies und lächelte etwas. Wieder war sie bei ihm und schlief. Eigentlich hätte er sie jetzt in seine Arme nehmen können, aber dann wäre sie wohl wieder aufgewacht. Also trocknete er ihre Sachen weiter, bis sie endlich trocken waren.

„Lucy?“, fragte er vorsichtig und die Blondine bewegte sich etwas. „Deine Sachen sind trocken. Du kannst sie wieder anziehen...“ Sie kuschelte sich noch einmal kurz an ihn, ehe sie die Augen aufschlug und hoch am Himmel über der Stadt, eine Rakete explodieren sah. Diese Farben sahen so wunderschön aus und waren so wunderbar aufeinander abgestimmt, dass Lucy sprachlos war.

„Hast du das gesehen?“, fragte sie den Dragonslayer und sah noch einmal über die Stadt, doch es folgte keine weitere Rakete. Natsu hielt ihr noch immer ihre Sachen hin, welche sie dann entgegen nahm und sich schließlich wieder anzog. Dann standen die beiden auf, wobei Natsu wieder seinen Mantel anzog und sahen noch einmal nach drüben zur Stadt.

„Das Feuerwerk beginnt sicher bald“, erklärte dann der Pinkhaarige. „Wenn wir es noch besser sehen wollen, sollten wir uns beeilen an einen höheren Platz zu kommen.“ Aber die Blondine schüttelte den Kopf, was Natsu irritierte.

„Von hier aus hat man doch einen wunderbaren Blick darauf“, meinte sie und sah ihren Partner bittend an. „Lass uns doch hier bleiben. Von hier aus ist es doch auch gar nicht weit zur Pension...“ Dieser Blick! Natsu konnte nicht anders und nickte, setzte sich wieder hin und starrte auf die Stadt hinüber. Lucy tat es ihm gleich und so mussten die beiden etwas warten. Jedoch wurde es immer frischer und die Blondine fing an zu frieren, was dem Pinkhaarigen natürlich nicht entging. Also zog er sie an sich, legte vorsichtig seine Arme um sie und setzte sie auf seinen Schoß. Er genoss es, sie so im Arm zu halten und er glaubte sogar, dass sie sich an ihn kuschelte, doch konnte er nicht mehr fragen, da das Feuerwerk begann.

Zuerst schossen sieben Raketen nacheinander in den Himmel, wie ein Regenbogen. Dann war es kurz still, doch nur für einen Moment. Denn im nächsten schon, blitzten und leuchteten wieder die unterschiedlichsten Farben und Formen am Himmel auf. Natsu musste zugeben, dass dieses Feuerwerk etwas Bannendes hatte. Er konnte seinen Blick gar nicht mehr vom Himmel abwenden, so war er davon fasziniert. Erst als er merkte, dass Lucy ihn ansah, blickte er davon weg und sah ihr in die Augen, welche in die seinen blickten. Wie gerne hätte er in diesem Moment „Ich liebe dich“ gesagt, doch durfte er dies nicht, oder? Es würde ihre Freundschaft zerstören, er könnte sie verlieren - für immer. Und was wäre dann? Er hätte es nicht ertragen können, sie in den Armen eines anderen zu sehen, sie womöglich gar nicht mehr zu sehen. So wie es gerade war, so war es doch gut, oder nicht? Doch je länger er der Blondine in ihre rehbraunen Augen sah, desto mehr kam er ins Schwanken und umso mehr wollte Natsu ihr diese drei kleinen, schweren Worte sagen. Er würde sie ihr sagen, ganz egal was danach kam.

„Sie nur!“, meinte der Pinkhaarige, als wieder ein Schwall Raketen nach oben stieg und Lucy folgte seinem Blick. Verschiedene Bilder von Fliederblüten, Fliederbüschen und anderen Blumen zierten den Nachthimmel. Es war einfach nur wunderschön und die Stellargeistmagierin schmiegte sich noch etwas an den Dragonslayer, ehe sie nach einiger Zeit aufstanden und wieder in die Pension gingen.
 

Verträumt blickte Lucy aus dem Fenster in den Nachthimmel und betrachtete die Sterne. Sie erkannte sogar einige Sternzeichen und lächelte, da sie daran dachte, dass ihre Geister im Moment wohl über sie wachen könnten. Es war meistens so, dass Loki es spürte, wenn Lucy in Gefahr war und sein Tor durchschritt. Auch die anderen zeigten diese Fähigkeit und hatten sie schon das eine ums andere Mal gerettet. Sie hatte starke Freunde, auf die sie immer zählen konnte. Lucy hörte, wie Natsu die Tür aufschloss, da er Edna wieder mit der Heizung geholfen hatte, und drehte sich kurz zu ihm.

„Natsu, möchtest du mit mir die Sterne ansehen?“, fragte sie ihn schon fast etwas verlegen und wandte sich wieder um. „Sie sind wunderschön...“ Der Dragonslayer trat langsam auf die Blondine zu.

„Nein, denn es bringt nichts“, antwortete er und blieb vor ihr stehen. Seine Antwort hatte sie überrascht und sie drehte sich erneut zu ihm um. Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach der Pinkhaarige weiter.

„Es bringt nichts, wenn ich dort hoch sehe, wenn der schönste und hellste Stern hier vor mir steht...“ Ungläubig sah sie ihren besten Freund und Partner an. Hatte er das gerade wirklich gesagt?

„Was willst du damit sagen, Natsu?“, fragte sie und ihr Herz schlug einige Takte schneller. „Willst du mir etwa sagen...“ Ihre Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich versagte. Natsu nahm Lucy an einer Hand und zog sie ganz fest an sich. So konnte die Blondine seinen Herzschlag fühlen, denn ihre freie Hand lag auf seiner Brust.

„Lucy, bleib bei mir...für immer...“, hauchte er ihr ins Ohr. „Ich liebe dich...“ Die Blondine konnte anhand seines Herzschlages erkennen, dass es ihm ernst war. Denn wenn dies nicht der Fall sein würde, dann wäre sein Herzrhythmus nicht so schnell, nicht so nervös und er hätte es nicht so gefühlvoll herüber gebracht. Nie hatte sie gedacht, dass der Dragonslayer, von dem sie glaubte, dass er nichts von der Liebe wusste und wissen wollte, dies zu ihr sagt, so für sie empfindet.

„Natsu...“, sagte sie schwach und sah ihm in die Augen. Seine sanften Augen, die sie schon so lange mit so viel Liebe betrachteten. Und doch war es ihr erst jetzt aufgefallen, nachdem er diese drei Worte zu ihr gesagt hatte. Unbewusst bahnten sich Tränen über ihre Wangen und Natsu sah sie erschrocken an. Hatte er etwas falsch gemacht? Hätte er ihr doch nicht seine Gefühle gestehen sollen?

„Wer hätte gedacht, dass der kleine, verspielte und oftmals idiotische Natsu, von dem man glaubt, dass er keine Ahnung von der Liebe hat, so etwas zu einem Mädchen sagt...“, begann Lucy und Natsu schmollte etwas. Klein, okay, damit konnte er leben. Verspielt, er war aber auch immer so ein Kleinkind. Aber idiotisch?

„Aber es macht mich umso glücklicher, diese Worte endlich von dir zu hören“, sprach sie weiter und Natsu war überrascht. Hatte sie „endlich“ gesagt?

„Lucy...du...?“, setzte er an, verstummte aber wieder, als sie nickte. Dabei lächelte sie den Pinkhaarigen so warm an, legte ihre Hand auf seine Wange und sprach:

„Ich liebe dich auch, mein kleiner, verspielter Drache...“ Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und kam ihrem Partner näher, der es ihr gleich tat und sich langsam immer weiter zu ihr herunter beugte.

„Sei mein...“, hauchte er gegen ihre Lippen und stoppte kurz vor diesen. So verführerisch ihre Lippen auch waren, er wollte eine Antwort hören. Natsu gab Lucy nicht mehr her. Sie sollte bei ihm bleiben, denn er wusste, dass sie es auch wollte.

„Ja“, hauchte Lucy und der Dragonslayer überbrückte die letzten Millimeter und küsste die Blondine schließlich endlich. Es fühlte sich einfach wunderbar an, ein Gefühl vollkommener Zufriedenheit überschwemmte ihn und für beide war dies die wunderschönste Nacht, die sie je hatten…

Urlaubsverlängerung

Als Lucy am nächsten Morgen aufwachte, bemerkte sie sofort die starken Männerarme, welche sie im Arm hielten, der Herzschlag, welchen sie vernahm. Natsu war bei ihr und es legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Die Erinnerungen der letzten Nacht holten sie ein und sie war glücklich darüber. Glücklich, es Natsu endlich gesagt zu haben, nachdem auch er offen zu ihr war. Er liebte sie und dieser Gedanke machte sie noch glücklicher. Vorsichtig bewegte sie sich in seinen Armen, wohl bedacht ihn nicht zu wecken. Aber sie wollte in sein schlafendes Gesicht sehen. Wie friedlich er sein konnte, wenn er allein war und nicht gereizt wurde.

„Wie ein Baby...“, dachte sich die Blondine, als sie den Dragonslayer so betrachtete. Sanft legte sie ihre rechte Hand auf seine Wange und gab ihm einen kurzen Kuss, doch hatte sie nicht erwartet, dass der Pinkhaarige diesen erwiderte. Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander und Natsu grinste Lucy frech an.

„Werde ich ab sofort jeden Morgen so geweckt?“, fragte er und die Blondine wurde etwas rot. Da kam ihr etwas in den Sinn.

„Sag Natsu“, setzte sie an. „Sind wir...Ich meine...Wir beide...sind wir...“

„Jetzt ein Paar?“, beendete er ihre Frage und lächelte sie sanft an. „Ich hatte eigentlich gedacht, dass diese Frage nach gestern Nacht überflüssig wäre...“ Seine Stimme wurde zum Ende hin mehr ein Hauchen und er legte seine Lippen an ihren Hals. Lucy kniff die Augen zusammen, ein wohliger Schauer überkam sie und sie drehte ihren Kopf etwas zur Seite, damit er besser hinkam. Wenn sie allerdings gewusst hätte, was der Dragonslayer an ihrem Hals machte, hätte sie ihn vielleicht gestoppt. Er biss sich sacht an ihrem Hals fest, saugte etwas an der Stelle, küsste sie und sog wieder daran. Irgendwann sah er sie grinsend an und Lucy wurde noch eine Spur röter. Er hatte ihr wirklich einen Knutschfleck verpasst. Dass bedeutete Rache! Die Blondine fiel über ihren Partner her und ehe sich die beiden versahen, wurden sie wieder eins, wobei auch Natsu nicht ungeschoren davon kam. Er hatte ebenfalls einen Knutschfleck abbekommen, doch schien es ihn zu freuen.

„Ich gehöre dir und du mir...“, hauchte er leise in das Ohr seiner Freundin, welche daraufhin nur glücklich lächelte und der Dragonslayer fuhr mit seinem Finger über die „Markierung“, die er seiner Freundin verpasst hatte.

„Was machen wir heute?“, wollte die Blondine wissen und sah Natsu in die Augen. „Bis wann möchtest du zurückfahren?“ Ja, sie mussten wieder zurück nach Magnolia. Sonst machten sich die anderen wahrscheinlich noch Sorgen oder wahrscheinlich noch mehr.

„Ich dachte, wir gehen noch mal in die Stadt, essen dann in Ruhe und fahren dann heute Nacht gemütlich nach Hause, damit wir morgen wieder in der Gilde erscheinen können“, waren die Gedanken des Dragonslayers. „Oder zumindest ich, da ich arbeiten gehen sollte“, fügte er noch lachend hinzu. Lucy bekam ein schlechtes Gewissen. Schließlich zahlte Natsu diese zwei Tage und dann auch noch von seinem Rest der Belohnung, die sie von ihrem letzten Auftrag bekommen hatten. Natsu bemerkte Lucys nachdenkliche Miene und drückte sie noch etwas mehr an sich.

„Es ist okay“, grinste er wieder. „Und wenn ich gewusst hätte, was hier passiert, hätte ich noch etwas länger gebucht... Aber vielleicht kann man ja noch einen Tag hinzufügen...“ Der Pinkhaarige bewegte sich etwas, da er so nicht mehr liegen konnte und zog die Blondine einfach mit. Da klopfte es an der Tür und Ednas Stimme war zu hören.

„Frühstück!“, rief sie und klopfte erneut. Natsu stand auf und zog sich eine Boxershorts und seine Hose an, ging dann zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Die ältere Dame stand mit einem kleinen Servierwagen vor der Tür, auf dem sie etwas vorbereitet hatte. Doch warum hatte sie sich die Mühe gemacht? Am gestrigen Tag hatte Natsu schließlich auch selbst das Frühstück gemacht.

„Es ist Sonntag und ich dachte mir, du hilfst mir immer mit der Heizung, da möchte ich euch ein Frühstück geben“, erklärte sie den Grund ihres Besuches und deutete auf den Wagen. „Darf ich reinkommen?“, fügte sie noch an. Der Dragonslayer hatte das Gefühl, dass dies nicht alles gewesen war. Kurz sah er zu Lucy, welche sich ebenfalls bereits angezogen und auf das Bett gesetzt hatte. Dann machte Natsu die Tür weiter auf und Edna konnte mit ihrem Wagen herein. Während die Pensionsleiterin die Brötchen, Hörnchen, Brotaufstriche und Pfannkuchen auf den Tisch stellte, deckten die beiden Magier für drei Personen. Schließlich wollten sie nicht vor Edna sitzen und essen, während sie einfach nur da saß. Die alte Dame bedankte sich dafür und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Sie fragte auch Lucy und Natsu, ob sie etwas mochten, wobei der Dragonslayer dankend ablehnte. Er hatte es nicht so mit Kaffee – er war zu bitter.

„Was bedrückt Sie Edna?“, wollte der Pinkhaarige sogleich wissen und die ältere Dame sah bedrückt auf ihre Tasse, welche sie in Händen hielt. „Wenn Sie ein Problem haben, können Sie es uns ruhig sagen. Wir kümmern uns darum.“ Lucy nickte bei Natsus Worten, wozu waren sie schließlich Magier, wenn sie anderen nicht helfen sollten?

„Würdet ihr denn dann noch eine Nacht bleiben?“, fragte die Ältere schließlich und sah die beiden Magier an.

„Wie meinen Sie das?“, hakte Lucy nach und Edna schien es sichtlich unangenehm zu sein. Etwa, weil sie die beiden um Hilfe bitten wollte? Das musste ihr nicht unangenehm sein.

„Wir haben hier in Syringa ein Problem“, erklärte die Leiterin. „Nahe den Bergen haben wir eine alte Hütte, in der wir unsere Materialien für unsere Feste aufbewahren. Zum Glück hatten wir die Sachen für das Blütenfest noch in der Stadt, sonst wäre das Fest ins Wasser gefallen. Aber ich schweife ab. In der Hütte, nahe den Bergen, haben sich Spinnen eingenistet. Bergspinnen, vermuten wir, und wir bekommen sie nicht mehr los. Natsu, du bist Feuermagier. Kannst du die Hütte nicht mit deinem Feuer verbrennen?“ Jetzt war der Dragonslayer überrascht. Er durfte etwas zerstören und würde dafür nicht bestraft werden? Das war ein einmaliges Angebot, welches sich wohl nicht allzu bald wiederholen würde.

„Und wir sollen dafür heute Nacht hier bleiben, damit wir dann die Hütte niederbrennen und somit die Spinnen vernichten?“, fragte Lucy nach, wie sie es verstanden hatte. Edna nickte. Die Stellargeistmagierin sah zu ihrem Partner, welcher sicher zustimmen würde. Natürlich warum sollten sie nicht? Es waren doch bloß Spinnen. Kleine, dicke, achtbeinige, behaarte... - Lucy schüttelte sich. Sie mochte diese Tiere nicht, weshalb sie auch froh war, noch keinen Stellargeist in dieser Form zum Feind oder selbst gehabt zu haben.

„Wir machen es“, entschied Natsu jetzt einfach und Edna schien sichtlich erleichtert. Die Blondine war zwar nicht so sehr begeistert wie ihr Partner, aber er würde nicht zulassen, dass jemandem etwas passierte. Schon gar nicht ihr, wie sie nun ganz sicher wusste.

„Aber sollen wir wirklich gleich die ganze Hütte niederbrennen?“, fragte die Stellargeistmagierin nach. „Es handelt sich doch nur um Spinnen, oder etwa nicht?“ Sollte man wirklich wegen ein paar Spinnen, gleich die ganze Hütte abfackeln? Auf die Antwort Ednas war sie nun gespannt. Nicht, dass Lucy diesen Auftrag absagen wollte, aber es schien ihr nicht ganz logisch.

„Wie gesagt, es handelt sich um Bergspinnen“, erklärte die alte Dame noch einmal. „Wir wissen nicht, wie viele es sind oder wie groß, aber sie lassen uns nicht mehr an unsere Sachen heran.“

„Wir machen das schon, Edna“, grinste Natsu und Lucy nickte wieder, worauf die alte Dame ebenfalls ein erleichtertes Lächeln zustande brachte. „Es sollte aber zur Sicherheit niemand mit dabei sein“, meinte er noch und Edna nickte. Sie würde die Einzige sein die sie begleitet, da weder Natsu noch Lucy den Weg zu der Hütte wussten.

Somit war alles geklärt und die drei Personen konnten endlich mit dem Frühstück anfangen. Bisher hatten sie immerhin nur Kaffee, beziehungsweise, Natsu hatte Saft. Sie unterhielten sich noch eine Weile, aßen Ednas Leckereien und lachten auch. Die ältere Dame half auch beim Aufräumen, auch wenn Natsu wieder murrte und knurrte. Es war ihr egal und machte sich sogar noch ein wenig über den Dragonslayer lustig.
 

Edna meinte, sie würde aus den Lebensmitteln, welche Natsu und Lucy am Vortag am Markt gekauft hatten, ein leckeres Abendessen zubereiten. Die alte Dame ließ die beiden gar nicht erst widersprechen und somit machten sie sich wieder auf den Weg in die Stadt, wobei Natsu an einer Verlosung teilnahm und zwei Ringe in Form von vierblättrigen Kleeblättern gewann. Er deutete es als Schicksal und nahm seine Freundin an der Hand, da er ihr einen der Ringe anstecken wollte. Da kam jemand auf sie zu und zog sie in ein Gebäude.

„Könntet ihr mir einen Gefallen tun?“, bat die junge Frau sogleich und zog die beiden Magier weiter mit sich. Diese sahen sich verwirrt an, wussten nicht, um was es ging und konnten auch nicht so schnell antworten. „Wir wollen eine Dokumentation aufnehmen, aber unsere Hauptdarsteller haben sich gestritten. Bitte, ihr würdet mir damit einen großen Gefallen tun!“ Die junge Dame sah wirklich verzweifelt aus. Sie tat der Blondine wirklich leid.

„Komm Natsu, wir helfen ihr“, schlug sie vor und Natsu sah sie überrascht an. Aber sie überzeugte ihn schon allein mit ihrem Lächeln und nickte ihr zu. Somit wurden sie in einen großen Raum geschoben, vor einen Tisch, an dem zwei Stühle standen, und sollten dort warten. Der Raum war mit Blumen dekoriert und auch festliche Bänder in einem zarten hellen Blau, welche als Kontrast dahinter noch ein Band hängen hatten, welche in einem dunkleren Blau gemacht waren, hingen an den Wänden. Alles in allem sah der Raum sehr edel aus, dafür, dass er so klein wirkte. Vor ihnen auf dem Tisch war ein Gesteck aufgestellt, in welches, wie an den Wänden, weiße Rosen mit hineingearbeitet wurden. Zusätzlich, damit es nicht so eintönig wirkte, waren noch hellblaue Blumen mit verarbeitet worden. Hinter ihnen waren dann auch noch einige Stühle aufgestellt, welche ein beigefarbenes Polster aufgelegt hatten. Das hellbraune Holz passte wirklich hervorragend in den Raum. So langsam füllte sich der Saal und ein älterer Mann trat vor sie, fragte nach ihren Namen und notierte sie sich. Dann fing er an und die beiden waren mehr als geschockt. Hatte dieser Mann etwas von Heirat gesagt?

„Liebe Gemeinde“, fing er dann, als die Zuschauer alle da waren, an. „Wir haben uns heute hier versammelt, um diese beiden in den Bund der Ehe zu führen.“ Die beiden schluckten. Es war nur eine Dokumentation, riefen sie sich immer wieder ins Gedächtnis. Der Beamte machte einfach weiter, bis er schließlich zu dieser einen Stelle kam, von der es immer abhing.

„Wollt Ihr, Natsu Dragneel, die hier anwesende Lucy Heartfilia zu Eurer angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, für sie da sein, in guten, wie in schweren Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?

So antwortet: Ja, mit Gottes Hilfe.“

Natsu drehte sich zu Lucy, welche ihn mit geröteten Wangen ansah. Er verlor sich gerade wieder in ihren braunen Augen. Doch stellte sich ihm eine Frage. Was sollte er antworten? Natürlich, er liebte sie, aber sie waren doch erst kurz zusammen. Anderseits konnte es sein, dass er die Blondine mit einer Ablehnung der Ehe verletzen würde. Auch wenn es nur für eine Dokumentation war. Es konnte sich auf ihre gemeinsame Zukunft auswirken.

„Ja, mit Gottes Hilfe“, antwortete er daher ohne weiter darüber nachzudenken. Lucy sah ihn zuerst überrascht an, lächelte dann aber und antwortete das Gleiche, als sie gefragt wurde.

„Dann bitte ich euch nun, die Ringe auszutauschen“, erklärte der Beamte weiter und Natsu holte die zwei Ringe heraus, die er gewonnen hatte und nahm sich und gab Lucy einen. Zuerst steckte er ihr den Ring an und sprach dabei:

„Mit diesem Ring binde ich dich an mich“, flüsterte er und Lucy nahm sogleich seine Hand, steckte ihm ebenfalls den Ring an und wiederholte die Worte.

„Mit diesem Ring binde ich dich an mich...“ Sie sahen sich noch kurz in die Augen, ehe sie ihren Kopf wieder zu dem Beamten drehten.

„Sie dürfen die Braut nun küssen“, erklärte er und Natsu beugte sich, schon fast frech grinsend, nach vorne und legte ihr sanft seine Lippen auf die ihren. Die Zuschauer im Hintergrund applaudierten daraufhin und das frisch vermählte Paar blickte zu ihnen, als sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Der Beamte beendete die Trauung und die Zuschauer gingen wieder nach draußen. Die junge Frau kam zu Natsu und Lucy und bedankte sich bei den beiden. Nun würde sie endlich ihre Arbeit schreiben und sie auch noch rechtzeitig abgeben können. Dann war sie auch schon wieder verschwunden.

Natsu und Lucy wollten gerade gehen, da hielt sie der Beamte noch schnell auf. Er ging noch einmal in sein Kämmerchen und kam mit etwas heraus. Dann reichte er es den beiden in die Hand.

„Mister Dragneel“, sprach er und schüttelte Natsus Hand. „Miss Dragneel“, sagte er und tat das Gleiche bei Lucy. Die beiden hatten sich doch gerade verhört, oder? „Meinen Glückwunsch“, fügte er noch an und reichte den beiden ihre Heiratsurkunde. Ungläubig betrachteten sie das Stück Papier auf dem es wirklich schwarz auf weiß stand. Sie waren nun verheiratet. Natsu sah Lucy an, sie sah ihn an und beide konnten in den Augen des jeweils anderen sehen, dass sie es eigentlich nicht störte. Natürlich wollte Natsu sie irgendwann einmal fragen, aber nicht sofort. Doch nun war es geschehen, sie konnten es nicht mehr ändern. Selbst wenn sie es wollten, die Gesetze in Fiore besagten, dass man sich erst nach einem Jahr scheiden lassen konnte. Der Beamte verabschiedete sich, da er die nächste Trauung vorbereiten musste. Der Pinkhaarige nahm seine frischgebackene Ehefrau an der Hand und ging wieder mit ihr nach draußen. Auf der Straße angekommen, sah er der Blondine tief in die Augen und brachte ein schwaches lächeln zustande. Lucy erwiderte dieses eben so schwach und drückte seine Hand etwas.

„Wenn du willst, verbrenne ich sie“, fing Natsu dann zu erklären an. „Dann...ist das auch nicht passiert...“

„Nein“, meinte die Stellargeistmagierin und schüttelte den Kopf. „Natürlich wäre es mir lieber gewesen, wenn unsere Freunde dabei gewesen wären. Aber...jetzt ist es halt so... Oder...ist es so schlimm?“ Diesmal war es Natsu, welcher den Kopf schüttelte. Er wollte nicht Eindruck erwecken, als hätte er Lucy nicht heiraten wollen. Sonst hätte er doch während der Trauung nicht mit einem Ja geantwortet.

„Nein, warum sollte es schlimm sein?“, antwortete er mit einer Gegenfrage. „Ich wollte dich nur vorher fragen, ob du mich heiraten würdest“, grinste er wie immer und legte seine Arme um die Blondine. „Wir heiraten noch mal...in der Kirche...das verspreche ich dir...“

„War das gerade etwa ein Antrag?“, fragte Lucy schüchtern nach.

„Wenn du möchtest“, grinste der Pinkhaarige und Lucy nickte und stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie ihrem Dragonslayer einen Kuss geben konnte, welchen er nur zu gern erwiderte.

„Ich werde dir aber noch einen formgerechten Antrag machen...“, flüsterte er in ihr Ohr, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. Die Blondine antwortete darauf nur mit einem Lächeln, doch Natsu konnte es deuten. Sie würde darauf warten, auch wenn es eigentlich nicht mehr nötig war.

Sie liefen durch die Stadt und sahen sich noch einige Geschäfte an, welche sie gestern nicht mehr geschafft hatten. Auch sahen sie sich ein kurzes Theaterstück an, ehe sie zum Abendessen wieder durch den Park zur Pension liefen. Der Park war ordentlich gepflegt und es gab sehr viele Fliederbüsche. Natürlich waren auch andere Pflanzen gepflanzt worden, wie Rosen, Iris und noch vieles mehr, damit es auch schön bunt aussah. Nicht zu knallig, sondern noch dezent gehalten, aber dass es auffällt. Die Gärtner dieses Parks gaben sich offenbar viel Mühe bei der Pflege. Dies spiegelte die Grünanlage einfach wieder.

„Es ist wunderschön hier!“, freute sich Lucy und drehte sich einmal um sich selbst. „Hier könnte ich für immer bleiben...“

„Du würdest Fairy Tail verlassen wollen?“, hakte Natsu nach. Die Blondine lächelte traurig.

„Nein, denn dort sind alle meine Freunde“, erklärte sie und sah ihm wieder in die Augen. „Und auch du bist dort...“, fügte sie hauchend hinzu und nahm ihren Dragonslayer in den Arm, welcher seine ebenfalls um sie legte. „Wenn wir das nächste Mal Urlaub machen“, fing sie an und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Dann müssen wir wieder her kommen...“, beendete sie ihren Satz und Natsu strich ihr über den Kopf, sodass sie nach oben blickte.

„Ich verspreche es dir...“, flüsterte der Pinkhaarige und die beiden standen noch eine Weile so da, ehe sie wieder zur Pension gingen, wo Edna gerade mit dem Essen fertig geworden war. Alles war bereits gedeckt und die Speisen mussten nur noch serviert werden.

„Edna“, staunte der Dragonslayer und besah sich den gedeckten Tisch, sowie die Speisen. „Das ist ja der Wahnsinn!“

„Das sieht köstlich aus!“, stimmte auch Lucy in das Staunen mit ein. Die alte Dame lächelte und freute sich, dass es beiden bis jetzt passte. Natsu wollte ein wenig naschen, doch hielt ihn Lucy davon ab.

„Ihr könnt euch gerne noch etwas frisch machen und dann essen wir“, meinte Edna und die Blondine wollte schon zustimmen, da ging ihr Natsu dazwischen.

„Wir duschen nach den Spinnen“, erklärte Natsu. „Sonst riechen sie sofort dass jemand fremdes da ist.“ Lucy verstand. Würden sie sich waschen, hätten sie einen anderen Geruch. Im Moment rochen sie noch etwas nach Natur, was die Spinnen nicht so misstrauisch machte. Edna nickte, da auch sie verstanden hatte und die drei Personen setzten sich zu Tisch. Endlich durfte Natsu futtern, ohne dass Lucy es ihm verbat. Diese war nämlich selbst so sehr begeistert von Ednas Essen, dass sie sich noch einmal nach fasste.
 

„Puh, ich bin immer noch ganz satt“, lachte Natsu und klatschte mit seinen Händen auf seinen Bauch, der sich ziemlich voll anfühlte. „Edna, das war wirklich lecker! Ich würde gern öfter kommen!“ Die alte Dame nickte und stimmte in sein Lachen mit ein. Lucy lächelte derweil und sah sich das Bild vor sich an. Man könnte meinen, die beiden wären Enkel und Großmutter. Sie wirkten so vertraut, was die Blondine auch glücklich machte. Natsu kannte diese Art des familiären Gefühls nicht und wusste auch nicht, was Lucy meinte, als diese sagte, dass die beiden wie eine Großmutter mit ihrem Enkel wirkten. Edna lachte daraufhin etwas, während Natsu noch immer leicht verpeilt war. Der Wald war dicht und der Weg mit feinem Kies gestreut. An beiden Seiten des Weges waren Gräben ausgegraben, in denen sich das Wasser ansammelte. Edna erklärte den beiden Magiern, dass die Tiere, welche im Wald lebten, diese Gräben oftmals als Trinkstelle nutzten.

Seit einer viertel Stunde waren sie schon unterwegs, doch die alte Dame meinte, dass es nicht mehr weit war. Natsu gesellte sich zu Lucy und nahm ihre Hand, welche sie fest drückte und der Dragonslayer sah sie überrascht an.

„Ich würde es mir gerne erst einmal allein ansehen“, bat sie den Pinkhaarigen, der sie auf diese Bitte verwundert ansah. „Es sind doch nur Spinnen“, lächelte die Blondine. „Davor hab ich keine Angst!“ Natsu nickte nach einiger Zeit, denn er wusste, dass Lucy nicht schwach war.

„Aber wenn sie zu stark sind, kommst du wieder raus!“ Darauf bestand der Dragonslayer und Lucy gab ihm ihr Wort. Er wollte sie schließlich beschützen.

Dann blieb Edna stehen und zeigte nach vorne auf eine alte Hütte. Diese stand auf einer Lichtung und sah im Mondlicht geheimnisvoll aus. Natsu wollte nur noch da rein, doch Lucy hielt ihn zurück. Immerhin dufte sie zuerst hinein gehen. Dass hatte er ihr immer hin versprochen.

„Edna, warten Sie hier“, erklärte Natsu und die alte Dame nickte. „Da vorne wird es gefährlich.“ Die beiden Magier gingen näher auf die Hütte zu und blieben kurz davor stehen. Lucy drehte sich noch einmal zu Natsu und zeigte ihm mit der geballten Faust und einem Lächeln, dass sie jetzt hinein ging und keine Angst hatte. Der Dragonslayer nickte, hatte aber ein schlechtes Gefühl und hoffte sehr, dass ihr nichts passierte.

„Alles ist gut!“, dachte sie sich und öffnete vorsichtig die Tür, betrat die Hütte und schloss die Tür wieder. Natsu wartete draußen währenddessen und lauschte, doch hörte er nichts. Doch gerade als er erleichtert sein wollte, hörte er sie schreien. Schnell riss er die Tür auf, sah nach drinnen und fand die Blondine schließlich, wie sie auf dem Boden saß.

„Lucy, was ist los?“, fragte er und kniete sich zu ihr herunter. Sie zitterte am ganzen Leib und zeigte nur nach vorn. Ein wenig vor ihr hing eine kleine Spinne die Decke herunter und Natsu musste lachen. Noch immer amüsiert stand er auf und nahm den Faden der Spinne weiter oben, trug sie an die Tür und schmiss sie hinaus.

„Wegen so einer kleinen Spinne erschreckst du mich so sehr?“, hakte er nach und ging wieder zu ihr herunter. Doch sie schüttelte nur den Kopf und zeigte immer noch nach vorne. Natsu verstand nicht. Er hatte doch gerade die Spinne beseitigt. Was also war mit der Stellargeistmagierin? Da vernahm er ein Rascheln und richtete seinen Blick wieder dorthin, wo Lucys Finger hinzeigte. Und dann sah er sie. Eine Gestalt, welche in etwa die Größe von Happy hatte, aber etwas größer war. Sechs rötlich leuchtende Augen, die ihn und die Blondine nicht mehr losließen. Mit der Zeit gewöhnten sich Natsus Augen an die Dunkelheit und er erkannte den Körper des Beobachters. Acht lange, rötlich behaarte Beine, ein großer Körper und ein kleiner Kopf, welche ebenfalls rötlich schimmerten.

„Ein Bael!“, fluchte Natsu leise und Lucy schreckte kurz zusammen. „Beruhig dich!“, mahnte er die Blondine und legte seine Arme um sie. Sie nickte, doch zitterte sie weiter. Sie wusste was ein Bael war. Giftspinnen, deren Biss sofort tödlich war. Je älter sie wurden, umso giftiger wurden sie. Jedoch verloren sie ihr Gift ab dem 50. Lebensjahr. Allerdings sah dieses Exemplar noch recht jung aus. Es war auf jeden Fall giftig.

„Natsu...“, hauchte Lucy leise und klammerte sich an den Dragonslayer, welcher sie in Schutz nahm.

„Keine Angst“, versuchte er sie zu beruhigen. „Du stehst jetzt langsam auf und gehst dann nach draußen. Ich erledige die Viecher hier.“ Lucys Augen weiteten sich. War dieses Ungetüm etwa nicht das Einzige? Und er wollte, dass sie ihn alleine hier ließ? Die Blondine schüttelte den Kopf, doch Natsu drückte sie etwas von sich weg.

„Mir passiert hier schon nichts“, lächelte er sie sanft an. „Aber ich will, dass du hier draußen bist, wenn ich sie niederbrenne.“ Nach einiger Zeit nickte sie schließlich zögerlich und stand langsam mit dem Pinkhaarigen auf. Dann ließ er ihre Hände los und sie ging langsam zur Tür. Doch dabei stieß sie gegen etwas und schnitt sich leicht in die Hand. Der Geruch des Blutes stieg dem Bael in die Nase und seine Augen weiteten sich. Natsu konnte gerade noch seine Faust in Flammen hüllen, ehe das Tier die Blondine erreichte.

„Karyuu no Tekken!!“, schrie er und schlug das Ungetüm weg. Es quiekte laut auf und Lucy ging der Schrei durch Mark und Bein. Sie hielt sich die Ohren zu und nahm ihre Hände erst wieder herunter, als Natsu sie ansprach. Er beruhigte sie wieder und Lucy nickte, als er wieder meinte, dass sie nach draußen sollte. Hinter ihm konnte sie den verkohlten Körper des Bael erblicken. Dann ließ sie sich sanft von Natsu nach draußen drücken, welcher ihr noch einmal versicherte, dass ihm nichts passieren würde. Als sie draußen war, verriegelte er die Tür von innen, damit sie nicht mehr herein kam. Denn durch das aufleuchtende Feuer hatte er etwas gesehen, von dem er nicht wollte dass die Blondine es sah. Schließlich war das tote Bael nicht das Einzige in der Hütte. Es waren weitaus mehr, als er gedacht hatte. Noch war es still, auch wenn man ab und an ein leises Rascheln hören konnte.

„So muss sich wohl eine Maus in der Falle fühlen“, lächelte Natsu und war sich sicher, dass sie noch immer Lucys Blut rochen. Sie würden versuchen ihr hinter zu jagen, was er unter allen Umständen zu verhindern wusste. Doch die „Jäger“, welche schon eine Weile aktiv geworden waren und sich auf ihre „Beute“ stürzen wollten, wurden wütend, da ihre „Beute“ weg war. Da nahm Natsu ein Messer und schnitt sich etwas die Handfläche auf. Sofort war es still um den Pinkhaarigen und er musste grinsen. Er machte etwas Licht und sah sich um. Überall saßen die Bael. Einige waren kleiner, andere etwas größer, doch so groß, wie das eben verkohlte, war keines mehr.

„Dann wollen wir mal!“, sagte er leise und ballte seine Faust etwas stärker, damit das Blut auf den Boden tropfte. Mit dieser Aktion wollte er die übergroßen Insekten auf sich aufmerksam machen. Und sein Plan schien zu funktionieren, denn sie stürzten sich auf den Dragonslayer, welcher sie mit seinen Flammenfäusten bereits erwartete. Er schlug auf jedes Insekt ein, dass er sah und ließ sich nicht von ihren Schreien irritieren. Er konnte diesen hohen Ton zwar nicht leiden, aber er musste da durch. Nach etwa zehn Minuten stand er schwer atmend vor den verkohlten Bael. Der Schweiß rann ihm über das Gesicht und er wischte ihn sich weg.

„Jetzt also noch die Hütte...“, dachte sich der Dragonslayer und hüllte seine Hände wieder in Flammen. Aber als er gerade etwas anbrennen wollte, wickelte sich etwas um ihn. Er blickte nach oben und entdeckte dort ein weiteres Bael. Allerdings war dieses etwas größer als er selbst und hatte eine andere Farbe. Seine Augen leuchteten zwar auch rot, aber sein Körper war grünlich, die Beine blau, ebenso sein Kopf. Es hatte seinen Faden um Natsu gewickelt, ihn somit gefesselt, und zog ihn nun zu sich hinauf.

„Was macht denn ein Erz-Bael hier?“, fragte er sich und versuchte sich zu befreien. Gerade als er seine Hände etwas anheben konnte, spürte er einen kurzen, stechenden Schmerz an seinem Arm.

Es hatte ihn gebissen und Natsu biss die Zähne zusammen.

„Na warte!“, fauchte er das Spinnentier an. „Mit einer flammenden rechten Hand und einer flammenden linken Hand...“ Seine Hände brannten wieder und er legte sie an seinen Bauch. „Karyuu no Kouen!!“, rief er und ein Feuerball bildete sich, welcher immer größer wurde und ihn mit einschloss. Das Erz-Bael schrie und versuchte zurückzuweichen, doch kam es nicht weit. Da wurde es auch von den Flammen erfasst. Natsu landete auf dem brennenden Boden und sah nach der Tür. Durch seine Technik stand bereits alles in Flammen und man hörte noch einige Schreie der Bael. Der Rauch machte ihm das Atmen schwer und auch die Sicht wurde schlechter, doch musste er noch die Tür finden, da er hinaus wollte. Die konnte ja nicht einfach weg sein. Nachdem er schließlich einige Bael weggeräumt hatte, fand er sie, löste die Verriegelung und versuchte sie zu öffnen, doch scheinbar hatte sie sich durch die Hitze verzogen. Also half nur noch eins: rohe Gewalt! Ein paar kräftige Tritte und die Tür knallte krachend zu Boden und der Dragonslayer konnte nach draußen treten. Er holte einmal tief Luft und musste daraufhin husten, kniete sich dazu auf den Boden und hielt sich die Brust. Es war zwar befreiend, doch schmerzte es ihn ziemlich stark. Hinzu kam auch noch, dass sein Arm weh tat und die Stelle des Bisses langsam taub wurde. Gut, dass es der linke Arm war. So konnte die Blondine nichts sehen. Lucy rannte auf Natsu zu und schloss ihn schnell in die Arme. Sie war froh, dass ihm nichts passiert war. Sie besah ihn sich von oben bis unten und sah ihm in die Augen.

„Alles okay, Natsu?“, fragte sie besorgt und sah ihrem Freund weiter in die Augen. Diese wurden trüber, doch er nickte, löste sich etwas von ihr und stand auf. Er taumelte mehr, als dass er gerade lief, dennoch wollte er sich nicht helfen lassen.

„Alles gut“, gab er nur knapp zur Antwort und die beiden Damen sahen ihm noch besorgter nach. Lucy hätte ihn am liebsten gefesselt, um herauszufinden, was er hatte, doch das hätte nichts gebracht. Sie kannte seinen Sturkopf. Allerdings würde sie es noch herausfinden, das versprach sie sich.
 

Bis zu ihrem Zimmer war dann soweit auch alles in Ordnung und Lucy verabschiedete sich von Edna. Doch da machte es einen großen Schlag und Geschirr wurde zu Boden gerissen. Schnell drehte sich die Blondine um und sah, wie Natsu versuchte wieder aufzustehen. Doch er schaffte es einfach nicht. So oft er es auch versuchte, es gelang ihm einfach nicht. Lucy eilte zu ihm und half ihm auf.

„Natsu, was ist los?“, fragte die Blondine besorgt und sah dem Dragonslayer in die Augen.

„Mir ist nur etwas schwindelig“, gab dieser zur Antwort und bat sie, ihm ins Bett zu helfen. Natsu wollte verbergen, dass dieses Erz-Bael ihn gebissen hatte, doch durch seinen Sturz war ihm das nicht gut gelungen. Und als er sich mit seinen Klamotten hinlegen wollte, meinte die Blondine zu erkennen, dass er etwas verbergen wollte.

„Lass nur, dass geht schon so“, sagte er, als sie noch einmal gefragt hatte, ob er sich nicht ausziehen wollte. „Mir ist schwindelig, da kommt es schon mal vor, dass man sich nicht selbst ausziehen kann.“ Dass er dabei nicht rot wurde. Er log Lucy direkt ins Gesicht. Doch sein Pech war, dass sie es merkte. Sie kannte ihn jetzt immerhin lange genug. Also half sie ihm und er wollte gerade wieder etwas sagen, da blickte sie ihn mit einem Blick an, welcher Elsas wieder hätte Konkurrenz machen können. Mit einem knappen „Aye“ ließ er sich also von der Stellargeistmagierin helfen. So konnte sie auch die Bissstelle sehen, welche sich bereits dunkellila gefärbt hatte.

„Mein Gott, Natsu!“, stieß die Blondine erschrocken aus. „Hat dich etwa ein Bael gebissen?“

„Ein Erz-Bael, ja“, gab der Pinkhaarige zu und die Blondine hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst. „Luce, es ist alles okay“, versuchte er zu erklären. „Sie sind nicht giftig. Mir geht es gut…“ Lucy konnte ihre Tränen nun nicht mehr zurück halten und fiel Natsu in die Arme. Sie drückte sich an seine Brust, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.

„Was wäre gewesen, wenn es ein Bael gewesen wäre?“, schluchzte sie und schlug mit der Faust gegen seine Brust. Natsu konnte Lucy verstehen. Schließlich wollte er ja auch nicht, dass ihr so etwas passierte. Er legte seine Arme um sie und gab ihr einen sanften Kuss gegen die Schläfe. Daraufhin legte er seinen Kopf an ihren.

„Es tut mir leid“, sagte er leise und streichelte ihren Rücken. „Ich weiß, dass ich es dir gleich hätte sagen müssen… Aber ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst…“ Die Blondine schüttelte nur den Kopf und verweilte noch etwas in dieser Position, ehe sie etwas Abstand zwischen sich und Natsu brachte.

„Ich werde jetzt deinen Arm versorgen“, meinte sie schwach lächelnd und stand auf um den Verbandskasten aus dem Badezimmer zu holen. Auch holte sie sich noch ein paar Tücher und setzte sich schließlich wieder zu Natsu. Lucy öffnete den Verbandskasten und bat den Dragonslayer seinen Arm auszustrecken. Dann gab die Stellargeistmagierin etwas von der Wunddesinfektion auf eines der Tücher und fing an, langsam über die Bissstelle zu tupfen. Der Dragonslayer biss seine Zähne zusammen, doch brannte es ziemlich und er sog scharf die Luft ein. Er wollte sich etwas ablenken und sah deshalb in Lucys Gesicht. Ihre sanften Gesichtszüge wirkten so beruhigend auf ihn. Als die Blondine aber merkte, dass er sie ansah, erwiderte sie seinen Blick und wurde etwas rot.

„Schau mich nicht so an…“, bat sie ihren „Mann“ verlegen und gab sich etwas Heilsalbe auf die Hand, verteilte sie mit beiden Händen und verteilte sie dann auf Natsus Oberarm.

„Aber so ist der Schmerz erträglicher für mich“, gestand er und beobachtete die Blondine weiter. Es fühlte sich gut an, wie Lucy die Salbe auf seinen Arm einmassierte und der Dragonslayer schloss genießerisch die Augen.

„Willst du noch einen oder zwei Tage länger hier bleiben?“, fragte der Pinkhaarige und sah seine Partnerin an.

„Ich würde sagen, dass kommt darauf an, wie es dir morgen geht“, erklärte die Stellargeistmagierin und blickte in Natsus Gesicht, in seine dunklen Augen. „Wenn es dir so geht wie jetzt, bleiben wir noch. Ansonsten möchte ich Edna nicht noch länger belästigen.“ Der Pinkhaarige nickte und sah auf seinen Arm, wie Lucy ihn versorgte und schließlich wieder freigab.

„Dann sollte ich wohl jetzt besser etwas schlafen“, schlug er vor und stand auf. Die Blondine nickte ihm zu und wartete, bis er eingeschlafen war, ehe sie ins Bad ging und sich unter die Dusche stellte.
 

Lucy hatte sich Zeit gelassen und trat nach einer halben Ewigkeit wieder aus dem Bad. Sie rubbelte sich noch einmal die Haare trocken, bevor sie das kleine Handtuch über einen Stuhl hing. Doch plötzlich vernahm sie ein leises Stöhnen und drehte sich zu Natsu. Dieser kauerte sich auf dem Bett zusammen und schien Schmerzen zu haben. Seine Atmung ging schnell, seine Kleidung war verschwitzt und sein Körper verkrampft. Schnell rannte sie zu ihm und setzte sich ans Bett, nahm die Hand des Dragonslayers und versuchte auf ihn einzureden. Aber die Stellargeistmagierin bekam ihn einfach nicht wach. Aufgeben würde sie aber auch nicht und so sprach sie weiter auf ihn ein, streichelte sein Gesicht und versuchte ihn zu beruhigen. Vielleicht würde er dadurch leichter aufwachen. Nach fünfzehn Minuten war er zwar noch nicht aufgewacht, aber der Pinkhaarige war ruhiger geworden. Sanft strich sie mit ihrer einen Hand über Natsus Handrücken, während ihre andere seine Wange streichelte. Da rührte er sich und Lucy hielt inne. Langsam öffnete Natsu seine Augen und blinzelte einige Male, ehe seine Augen die der Blondine fixierten.

„Hey…“, hauchte der Dragonslayer schwach und drückte Lucys Hand vorsichtig. „Da bist du ja…“ Sie erwiderte seinen Blick und sah in seine trüben, schwarzen Augen. Sie hatten ihren Glanz verloren und die Stellargeistmagierin erkannte, dass es ihm wohl noch schlechter gehen musste.

„Wie geht es dir?“, fragte sie vorsichtig und Natsu rührte sich etwas.

„Mir ist kalt“, gestand er und Lucy fasste an seine Stirn. Wenn Natsu kalt war, dann stimmte etwas ganz und gar nicht. Sie fühlte an seiner Hand, dass sie kalt war. Seine Stirn aber brannte wie Feuer. Er hatte Fieber, was wohl auch die verschwitzte Kleidung erklären konnte.

„Warte“, sagte Lucy und wollte aufstehen. „Ich hol dir eine Wärmflasche-!“ Doch Natsu hielt sie auf, ließ sie nicht gehen. Er hielt noch immer ihre Hand und zog sie an sich.

„Sei du meine Wärmflasche…“, sagte der Pinkhaarige leise und die Blondine merkte, wie er sich etwas entspannte. Es war schon seltsam. Natsu hatte schon so viele Probleme gemeistert und Abenteuer bestritten, da war es merkwürdig ihn so zu sehen. Sie kuschelte sich etwas an ihren Partner und genoss seine Nähe. Nein, er war nicht mehr nur ihr Partner oder ihr bester Freund. Er war nun ihr Mann, auch wenn es irgendwie…plötzlich war. Sie wollten es nicht ändern, schließlich liebten sie einander und dieser Gedanke machte die Stellargeistmagierin glücklich. Natsu war eingeschlafen, das verriet sein ruhiger Atem und die Blondine bettete ihren Kopf an seiner Brust, lauschte seinem Herzschlag und seiner Atmung und schlief ebenfalls ein.

Mitten in der Nacht wachte die Stellargeistmagierin auf und bemerkte, dass sie nicht mehr in Natsus Armen lag. Dieser schien sich wieder zu quälen, denn er rollte sich hin und her, schüttelte den Kopf und war wieder von Schweiß durchnässt. Zudem schien ihn ein Albtraum zu plagen. Sachte streichelte sie sein Gesicht, tupfte den Schweiß mit einem feuchten kühlen Tuch weg, welches sie vorhin schon mit einer Schale Wasser geholt hatte, und versuchte ihn zu beruhigen. Doch er wurde nicht ruhiger. Immer mehr schnappte er nach Luft, zappelte hilflos herum und schrie.

„LUCY!!!“ Da streckte der Dragonslayer seinen Arm aus, als wollte er nach etwas greifen und riss die Augen auf. Im ersten Moment nahm er nichts wahr, atmete schnell, als wäre er einen Hundert-Meter-Lauf gelaufen und blickte gegen die Decke.

„Natsu?“, fragte Lucy vorsichtig und der Angesprochene drehte seinen Kopf langsam auf ihre Seite. Als er sie erblickte konnte die Blondine Erleichterung in seinem Blick erkennen und mit der Zeit schien er zu realisieren wo er war. „Es ist alles gut, Natsu“, sprach sie leise weiter und streichelte seine Wange. „Ich bin hier, bei dir…“ Natsu legte seine Hand auf die Lucys und hielt sie fest. Sie sollte nicht weggehen. Da spiegelte sich plötzlich Angst in seinen Augen.

„Es waren auf einmal so viele“, fing er leise an zu erzählen. „Sie haben uns getrennt. Du wurdest umzingelt und ich hörte dich nur noch um Hilfe schreien und wie du meinen Namen riefst. Doch ich kam nicht weg. Es hatte mich gefangen und fing an mich zu verschlingen. Dann wurde es schwarz und ich schrie nur noch deinen Namen.“ Lucy stützte sich auf ihren Ellbogen ab und legte ihre Stirn an die des Pinkhaarigen.

„Jetzt ist doch alles gut“, sprach sie zu ihm und schloss ihre Augen. „Wir haben heute viel durchgemacht. Du würdest niemals zulassen dass mir etwas geschehen würde. Denk nicht weiter über diesen Traum nach. Ruh dich aus, ich bin bei dir…“ Natsu zog Lucy in seine Arme und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Ich liebe dich…“, hauchte er gegen ihr Haar und schlief wieder ein.

Zu Hause

„Nächster Halt: Magnolia!“, rief der Schaffner und Natsu freute sich schon, endlich diesen Zug verlassen zu können. Seit Mittag waren er und Lucy unterwegs – ohne Zwischenhalt. Der Pinkhaarige hatte sich schon gefragt, ob die Stellargeistmagierin ihn für irgendetwas quälen wollte, doch ihm fiel beim besten Willen nichts ein. Vielleicht aber wollte die Blondine einfach nach Hause, da sie ja nun erst Dienstag zurückfuhren, als wie beabsichtig Sonntag. Dieser Gedanke war ihm nicht gekommen. Sonntag… An diesen Tag wollte Lucy nicht denken, da an diesem Natsu von dem Erz-Bael gebissen worden war. Zwar wusste sie auch, dass diese nicht mehr giftig waren, aber es war dennoch ein ziemlich großer Schock für sie. Sie wollte wirklich nicht zurück denken und fing an, ihre Sachen zusammen zu stellen. Der Schaffner hatte ein Auge auf die beiden Magier geworfen. Er wollte auf Nummer sicher gehen, dass die beiden auch aussteigen würden. Kein Wunder, es war der gleiche Schaffner wie Freitagnacht. Da hatte er die Zwei ja liegen gelassen bis nach Syringa. Lucy kraulte Natsu noch etwas, damit sich dieser ein wenig besser fühlte und die restliche Fahrt noch gar durchhielt.

Als der Zug endlich zum Stehen kam, besserte sich der Zustand des Pinkhaarigen und er stand langsam auf. Seinen Rucksack nehmend schlenderte er, gefolgt von der Stellargeistmagierin, hinaus aus dem Wagon. Den festen Boden unter den Füßen spürend, fühlte sich der Dragonslayer gleich kraftvoller und sah der Blondine in die Augen. Diese erwiderte seinen Blick und lächelte sanft.

„Für die nächste Zeit keine Züge mehr, oder?“, fragte sie nach und Natsu grinste, als hätte sie ihn bei etwas erwischt. „Gehen wir nach Hause?“, wollte Lucy noch wissen, worauf der Pinkhaarige nickte und sie bei der Hand nahm. Es war spät in der Nacht und auch wenn Magnolia eher ruhig war, so konnten auch hier finstere Gestalten herumlungern, die einen überfallen konnten.

„Ich bringe dich heim“, erklärte Natsu nur kurz und Lucy nickte. Sie ließ sich von ihm führen und meinte, sich sicherer zu fühlen, da er bei ihr war. Natsu würde nicht zulassen, dass ihr etwas zustieß.

So liefen sie Hand in Hand durch die Stadt, die vom Mond und den Sternen erleuchtet war. Sie sagten nichts, genossen einfach die Nähe des anderen und waren…ja, einfach wie frisch verliebt.

Nach einiger Zeit kamen sie schließlich vor Lucys Tür an und sie mussten einander los lassen, sahen sich tief in die Augen ehe Natsu zu sprechen anfing.

„Darf ich bei dir bleiben…heute Nacht?“, fragte er, ohne den Blickkontakt zu lösen und Lucy lächelte ihn nur liebevoll an.

„Du Dummkopf“, hauchte sie lächelnd. Der Dragonslayer schien für einen Moment verwirrt darüber, dass sie ihn einen Dummkopf genannt hatte. „Wir sind doch jetzt verheiratet… Ich bitte also darum, dass du bei mir bleibst, Natsu“, erklärte sie und der Pinkhaarige lächelte. Oh, wie liebte Lucy dieses Lächeln von ihm. Ebenso wie sein freches Grinsen.

„Stimmt ja“, meinte Natsu und lächelte noch immer. Er nahm Lucys Hand und führte sie zu seinen Lippen. Er gab ihr einen sanften Kuss auf den Handrücken, direkt über dem Ring, der zeigte, dass sie ihm gehörte. „Meine Frau…“, sagte er leise und nahm sie schließlich auf seine Arme, was sie aufschreien ließ, da sie nicht damit gerechnet hatte.

„Natsu!“, quietschte sie etwas panisch. „Was soll das?“ Der Pinkhaarige aber grinste sie wieder nur an, nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und sperrte die Tür zu ihrer Wohnung auf.

„Ich trage dich über die Schwelle“, erklärte er und trat mit Lucy auf seinen Armen in die Wohnung ein. Erst dann ließ er sie wieder runter und schloss die Tür, wobei er auch abschloss und den Schlüssel stecken ließ. Darauf drehte er sich wieder zu ihr und trat näher an sie, wobei er einen Arm um sie legte und sie zu sich zog. In seinem Blick konnte die Blondine etwas Verlangendes erkennen, etwas, dass ihr Herz schneller schlagen ließ. Sie konnte es genau sehen, wie Natsu sich zu ihr herunter beugte und ihr einen leidenschaftlichen Kuss gab. Lucy erwiderte diesen und vergrub dabei ihre Hände in der pinken Haarpracht des Dragonslayers.

„Wir könnten unsere Hochzeitsnacht nachholen“, hauchte der Pinkhaarige seiner Frau ins Ohr, was ihr einen angenehmen Schauer bescherte. Die Stellargeistmagierin erwiderte darauf nichts, sondern zog ihn zu sich herunter, um ihm einen weiteren Kuss zu geben. Das war für ihn Antwort genug und so gaben sich die beiden dem anderen hin, wurden eins und waren glücklich, einander zu haben.
 

Plötzlich wurde Lucy aufgeweckt. Sie sah sich verschlafen um, nur damit sie feststellen konnte, dass es noch mitten in der Nacht war. Stille herrschte in der Stadt, der Mond schien zum Fenster herein und erhellte das Zimmer etwas. Doch dann vernahm sie etwas – ein Wimmern. Zuerst wusste sie nicht genau, wem oder was sie es zu ordnen konnte, doch mit einem Schlag wurde sie hellwach, als sie ein ängstliches „Luce“ wahrnahm.

Schnell drehte sie ihren Kopf zur Seite und sah, dass sich Natsu verkrampft auf der Matratze hin und her wälzte und ihm die blanke Angst ins Gesicht geschrieben stand. Sein Gesicht, sein ganzer Körper war von Schweiß bedeckt.

„Natsu!“, sagte die Blondine und rüttelte ihren Partner, damit er aufwachte, doch es geschah nichts. Sein Wimmern wurde mehr und Lucy konnte bereits Spuren von Tränen auf seinem Gesicht schimmern sehen.

„Ich bin hier!“, versuchte sie es erneut und setzte den Dragonslayer auf, drückte ihn fest an ihre Brust und streichelte über seinen Kopf. „Es geht mir gut, siehst du? Ich bin bei dir, es ist alles in Ordnung!“

„Lucy“, schluchzte er flehend und der Stellargeistmagierin schmerzte das Herz.

„Es ist alles in Ordnung, Natsu… Ich bin in Sicherheit. Du hast mich immer vor Gefahr behütet, du lässt nicht zu, dass mir etwas geschieht. Und jetzt bin ich an der Reihe, dir zu helfen…“ Vorsichtig gab sie dem Pinkhaarigen einen Kuss auf die Stirn, worauf er sich etwas beruhigte. Sie nahm seine Hände und führte sie um sich, damit sie in seinen Armen lag und kuschelte sich an ihn, ehe sie ihm noch einen liebevollen Kuss gab.

„Alles ist gut“, sagte sie leise und legte ihre Stirn an seine, strich über seinen Kopf und summte eine Melodie, die ihre Mutter ihr immer vorgesungen hatte, wenn sie Angst hatte. Während sie summte, wurde der Dragonslayer ruhiger und nach einer Weile, merkte sie, dass sein Griff sich etwas verstärkte, weshalb Lucy ihm in die Augen sah und auf seinen Blick traf.

„Luce…“, hauchte er schwach und sah völlig erschöpft aus. Man könnte meinen, er hatte nicht geschlafen. Doch sollte es einen verwundern? Die Blondine wunderte es nicht, schließlich hatte sie gesehen, wie er wieder von einem Alptraum gequält wurde. „Tut mir leid, dass du mich schon wieder so sehen musstest“, fügte er noch immer leise hinzu. Doch die Stellargeistmagierin schüttelte nur den Kopf.

„Es ist okay, Natsu“, flüsterte sie ebenfalls. „Versuch zu schlafen. Ich werde auf dich aufpassen…“ Dies sagend streichelte sie dem Dragonslayer über die Wange und strich ein paar seiner feuchten Haarsträhnen nach hinten. „Dieses Mal passe ich auf dich auf.“ Vorsichtig beugte sie sich etwas vor und gab ihm einen sanften Kuss. Lucy kam es so vor, als wären sie schon seit vielen Jahren verheiratet. Vielleicht, weil sie diesen idiotischen Dragonslayer schon so lange liebte, es aber nie wahr haben wollte.

Sie streichelte weiter über sein Gesicht und merkte dabei, dass er sich immer mehr entspannte und schließlich schlief er ein. Lucy vergewisserte sich, dass er auch wirklich schlief und löste sich dann sanft von ihm, um sich leise aus dem Bett zu begeben und an ihren Schreibtisch zu setzen. Gerade jetzt verspürte sie den Drang, ihrer Mutter einen Brief zu schreiben. Aber warum eigentlich nur ihr? Sie konnte doch an beide ihrer Eltern schreiben. Bei diesem Gedanken legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Kurz drehte sie sich noch einmal zu Natsu um, da er tief ausgeatmet hatte und sie zuerst etwas beunruhigt war. Doch dann widmete sie sich wieder ihrem Brief zu.

„Liebe Mama, lieber Papa

Es ist so vieles passiert in den letzten Tagen.

Letzten Freitag sind Natsu und ich von einem Auftrag wieder nach Magnolia zurückgekehrt – mit dem Zug versteht sich, aber egal.

Ich war wohl so in Gedanken, dass ich nicht mitbekommen hatte, wie wir angekommen waren. Natsu und Happy hatten mich natürlich angesprochen, doch ich reagierte wohl nicht. Also wollte Natsu warten und hat seinen blauen Freund schon einmal losgeschickt. Allerdings bin ich dann eingenickt und zu allem Überfluss ist dann auch noch der Zug wieder losgefahren. Irgendwann wachte ich wieder auf und sah, wie der Schaffner mich ansprach. Er schmiss Natsu und mich aus dem Zug, da dieser seine Endstation erreicht hatte und zu dieser späten Stunde keiner mehr nach Magnolia fuhr. So waren wir in Syringa gelandet. Wir fanden eine Pension und sahen uns Samstag ein wenig um. Abends gab es ein Feuerwerk. Wir hatten viel Spaß an diesem Tag und dann zurück in der Pension, gestand Natsu mir, dass er mich liebt. Ihr glaubt nicht, wie glücklich ich war. Es war das erste Mal, dass ich mein Bett mit Natsu teilte, ohne dass er dabei unerwünscht war.

Am nächsten Tag bat uns die Pensionsleitung um einen Gefallen, welchem wir zustimmten. Es ging um die Bekämpfung von Bael, großen Gebirgsspinnen, deren Gift äußerst tödlich ist. Zuerst wollte ich, doch musste ich einsehen, dass ich nicht einmal dazu in der Lage war. Also hat Natsu es übernommen und es geschafft, doch wurde er gebissen, von einem Erz-Bael. Dieses ist zwar nicht mehr giftig, aber ich mache mir dennoch Sorgen um meinen Mann.

Ja, Mama und Papa, ihr seht richtig. Natsu ist seit Sonntagnachmittag mein Mann und somit euer Schwiegersohn. Wie gern würde ich es sehen, dass ihr ihn in eure Arme schließt. Aber ihr habt ein Auge auf uns, nicht wahr?

Danke Mama, Papa. Ich habe euch wirklich sehr lieb.

Bis bald,

Eure Lucy.“

Lucy las sich den Brief noch einmal durch, bevor sie ihn falten wollte, doch griff eine Hand über ihre Schulter, wodurch sich etwas Warmes von hinten an sie drückte. Natsu nahm die Feder und tauchte die Spitze noch einmal in die Tinte ein, da er noch etwas hinzufügen wollte.

„Und Natsu, der sich gut um Ihre Tochter kümmern wird“

Als Lucy das sah, drehte sie ihren Kopf und blickte in Natsus Gesicht, wobei sie sanft lächelte.

„Komm wieder ins Bett“, bat er seine Frau und schlang seine Arme um sie. „Ich vermisse dich…“, fügte er hinzu, was sie noch etwas mehr lächeln ließ.

„Das kann ich natürlich nicht zulassen“, lachte die Blondine leise und der Dragonslayer grinste. Es schien ihm besser zu gehen, als vorher, was die Stellargeistmagierin beruhigte. Sanft setzte er seine Lippen an ihrem Hals an und hauchte ihr einen Kuss auf.

„Ist gut, ich komme ja“, kicherte Lucy und stand auf, löste die Arme ihres Mannes von sich und zog ihn an den Händen mit zum Bett, auf welches sie sich zunächst setzte und sich dann in ihre Decke kuschelte. Doch da Natsu ebenfalls diese brauchte, entfachte ein kleiner Kampf um diese. Dieser endete damit, dass Lucy lachend unter dem Pinkhaarigen lag und versuchte, sich gegen seine Kitzelattacken zu wehren.

„Ist gut!“, rief sie lachend. „Ich gebe auf! Ich gebe auf! Komm her!“, sagte sie und hob die Bettdecke hoch. Natsu legte sich natürlich gleich zu seiner Lucy und diese kuschelte sich an ihn. Lucy legte ihren Kopf an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag, welcher so beruhigend wirkte. Durch seine gleichmäßige Atmung merkte sie, dass er auch schon wieder eingeschlafen war. Er war wohl wirklich fertig. Auch Lucy merkte, wie sie langsam immer mehr wegdriftete und ins Land der Träume einzog.
 

Am nächsten Morgen erwachte Lucy durch die hereinfallenden Sonnenstrahlen und öffnete langsam ihre Augen, doch musste sie einige Male blinzeln, um sich an das Licht der Sonne zu gewöhnen. Sie drehte sich etwas zur Seite und konnte so in das Gesicht des Dragonslayers sehen – ihres Dragonslayers. Es kam für sie immer noch so vor, als habe sie das alles nur geträumt, doch war der Ring an ihrem Finger Beweis genug für sie. Vorsichtig streichelte die Blondine über Natsus Wange, welcher ein zufriedenes Seufzen von sich gab, was die Stellargeistmagierin lächeln ließ. Da schlug auch Natsu seine Augen endlich auf und lächelte seine Frau warm an.

„Guten Morgen“, flüsterte er und zog sie etwas näher an sich.

„Guten Morgen“, grüßte sie ihn zurück. „Hast du gut geschlafen?“, wollte sie noch wissen, da ihr das von letzter Nacht noch nicht ganz aus dem Kopf gegangen war. Der Pinkhaarige überlegte kurz, wusste dann aber, was Lucy meinte. Seinen schlechten Schlaf von letzter Nacht, seinen Alptraum.

„Ja, hab ich“, sagte er lächelnd und die Blondine schien etwas beruhigt. „Das wird schon nachlassen“, fügte er noch an und streichelte nun über ihre Wange, so wie sie es bei ihm getan hatte. Eine Weile sah Natsu der Stellargeistmagierin noch in die Augen, ehe er die seinen wieder schloss. Dies brachte Lucy zum Lächeln und sie gab ihrem Mann einen Kuss auf die Nasenspitze, worauf er die Augen wieder aufschlug.

„Wir sollten in die Gilde gehen und allen sagen, dass wir wieder da sind“, schlug Natsu vor und Lucy verzog das Gesicht. Ihr Gesichtsausdruck zeigte ihm nur zu deutlich, dass sie nicht wollte. Er wollte auch nicht, doch mussten sie doch Bescheid geben, dass sie ihren Auftrag ausgeführt hatten und erklären wo sie waren.

„Müssen wir…?“, fragte die Blondine ihren Natsu, welcher auf diese Frage kicherte. Das hatte Lucy auch noch nicht oft zu hören bekommen und irgendwie steckte dieses Kichern an.

„Ja, wir müssen“, bestimmte der Dragonslayer, konnte sich jedoch sein Grinsen nicht verkneifen.

„Also gut“, ergab sich Lucy und malte Kreise auf Natsus Brust. „Wollen wir noch zusammen baden?“, fragte sie vorsichtig und wurde etwas rot. Zwar fühlten sie gleich und sie waren auch durch ein Missgeschick verheiratet, doch war ihr dieser Gedanke noch etwas peinlich. Sie wusste selbst, dass er sie nun schon nackt gesehen hatte, so wie sie ihn. Es musste ihr also nicht unangenehm sein und deswegen sah sie ihm nun noch in die Augen. Er grinste sie einfach an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

„Können wir machen“, antwortete er. „Wenn es dir nichts ausmacht…“ Lucy schüttelte den Kopf. Zwar war er rot wie eine Tomate, doch sie schüttelte ihn als Zeichen, dass sie nichts dagegen hatte.

„Sonst…sonst hä-hätte ich ni-nicht ge-ge-gefragt…“, stammelte sie und drehte ihren nun schon fast lila Kopf weg. Natsu lachte leise und drückte sie noch einmal an sich.

„Du bist wirklich süß, Luce“, murmelte er in ihr Haar. „Seltsam, aber süß!“
 

„Wie sollen wir es den anderen erklären?“, wollte Lucy wissen und blickte zu Natsu, mit welchem sie Hand in Hand zur Gilde lief. „Also, dass wir solange weg waren“, fügte sie noch schnell hinzu. Der Pinkhaarige schien darüber nachzudenken, auch die Stellargeistmagierin suchte nach einer passenden Erklärung für ihr Freunde. Ja, was konnte man da sagen, ohne schon von vornherein auf ihre jetzige Beziehung einzugehen?

„Wir könnten einfach sagen, wie es war“, schlug der Dragonslayer vor. „Happy hatte ja mitbekommen, dass du ziemlich erschöpft aussahst. Also sagen wir ihnen, ich wollte dich nicht wecken, bin selbst eingeschlafen und so sind wir in Syringa gelandet.“ Die Blondine hatte ihrem Partner zugehört und fand den Gedanken eigentlich nicht schlecht. Sie mochte es eh nicht zu lügen, also konnten sie auch gleich die Wahrheit sagen. Lucy nickte also und lief weiter mit ihrem Mann durch die Straßen Magnolias. Bei dem Gedanken, dass Natsu nun ihr Mann war, wurde sie immer noch etwas verlegen. Doch wer konnte es ihr verübeln? Es kam alles auf einmal: Ihrer beide Geständnisse, diese seltsame Heirat. Allerdings hatte der Pinkhaarige sie gefragt, ob er die Urkunde verbrennen sollte, doch sie hatte nein gesagt. Sie war glücklich mit ihm und war sich sicher, dass er sie beschützen würde, nicht zuließ, dass jemand der Blondine Schaden zufügte.

Schließlich kamen die beiden vor der Gilde an und sie holten noch einmal tief Luft, ehe sie ihre Hände losließen und das große Gildentor öffneten. Synchron riefen sie:

„Tadaimasu!!“, und alle Köpfe drehten sich zu ihnen. Erst nach einer Weile erkannten die Gildenmitglieder ihre Kameraden und Mirajane begrüßte sie mit einem Lächeln. Natsu und Lucy liefen an die Bar, da der Master dort bei Mira saß. Er lächelte sie freudig an, hatte er sich doch Sorgen um seine Kinder gemacht, als er gehört hatte, dass der Auftrag beendet war und sie noch nicht zurück waren.

„Es ist schön euch wieder hier zu haben, Natsu und Lucy“, sprach er auch sogleich seine Gedanken aus. „Der Auftraggeber hat mich bereits informiert“, erklärte er weiter. „Ihr habt eure Sache gut gemacht. Er zieht in Erwägung, euch beide wieder zu engagieren, sollte er Hilfe benötigen.“ Die beiden Magier freuten sich, insbesondere Natsu strahlte, da er solche Worte nicht oft hörte. „Auch bin ich stolz auf dich, Natsu“, sprach er dann weiter. „Du hast diesmal nichts zerstört, der Rat war sehr erleichtert, als sie davon hörten.“ Verlegen kratzte sich der Dragonslayer an der Wange und lächelte dabei. Dabei fiel dem alten Mann eine Kleinigkeit an Natsus Hand auf und er blickte zu Lucy, wo er das Gleiche erblickte. Er lächelte zog einmal an seiner Pfeife, ehe er leise zu ihnen sagte:

„Ich freue mich für euch!“ Zuerst verstanden die beiden nicht, was Makarov meinte, doch als sich dieser an der Nase kratzte und dabei so seltsam mit seinem Ringfinger wackelte, wurde es ihnen klar. Schnell fuchtelten sie mit ihren Händen, wollten die Ringe verstecken, doch auch nicht abnehmen und wenn sie ihre Hände versteckten, würde das auch auffallen. Also sollten sie es vielleicht versuchen, so zu machen, wie sie gekommen waren. Einfach nichts. Da war es den anderen immerhin auch nicht aufgefallen.

„NAAATSUUU!!!“, hörte er schließlich jemanden rufen und schon gleich darauf hatte er ein blaues Fellknäuel an der Backe kleben.

„Happy!“, freute er sich und tätschelte dem Kater den Kopf. „Wir sind wieder da!“, grinste er noch und Happy ließ von ihm ab. Er schwebte weiter auf Augenhöhe mit den beiden, da er noch ein ernstes Wörtchen mit ihnen zu reden hatte.

„Wie könnt ihr euch einfach aus dem Staub machen!?“, fragte er und man hörte, dass er sich hintergangen fühlte. „Warum seid ihr nicht mit ausgestiegen?! Wolltet ihr mich los sein?! Hattet ihr das geplant, damit ich schon mal zur Gilde fliege!? Damit ihr Turteltauben turteln könnt??!“ Jetzt mischte sich auch eine gewisse Weißhaarige in das Gespräch ein. Diese hatte schon oft versucht, die beiden zu verkuppeln, doch immer war der Plan gescheitert. Selbst als ihre Schwester Lisana dazu half, wollte es nicht funktionieren. Als ob Natsu und Lucy es immer wieder gewusst hatten. Dabei waren die beiden doch so ein süßes Paar.

„Ja, sagt schon“, lächelte Mirajane, als wollte sie alles bis ins Detail erfahren. „Wo wart ihr denn so lange?“

„Naja, es war so“, fing der Pinkhaarige an und kratzte sich verlegen am Kopf. Doch Lucy ließ ihn nicht allein erzählen.

„Happy du weißt doch, dass es mir an diesem Abend nicht so gut ging“, erklärte die Blondine und sah zu dem blauen Kater, welcher widerwillig nickte. „Ich hatte nicht gemerkt, dass der Zug bereits gehalten hatte und war eingeschlafen.“

„Also wollte ich sie hinaustragen, doch fuhr in diesem Moment der Zug wieder los“, setzte Natsu weiter. „Und du weißt doch, wie ich bei Transportmitteln bin.“ Wieder nickte Happy, sagte jedoch nichts weiter dazu. „Wir fuhren also wieder und irgendwann schlief auch ich ein.“

„Erst als der Schaffner mich weckte und uns so zu sagen raus schmiss, waren wir wieder wach. Ich hatte Natsu geweckt und wir stiegen aus, doch irgendwann wurde ich wieder müde und Natsu nahm mich Huckepack.“

„So liefen wir durch die Straßen, auf der Suche nach einer Pension. Wir wurden sogar noch aufgenommen und man erklärte mir, dass wir in Syringa waren.“

„SYRINGA!!?“, schrie Makarov überrascht auf und auch die anderen staunten nicht schlecht. „Da seid ihr aber weit gekommen… Aber warum wart ihr so lange weg?“

„Zuerst wollten wir Sonntagmittag zurückfahren“, sprach Lucy dann weiter. „Aber die nette Pensionsleiterin bat uns noch eine Nacht länger zu bleiben und gab uns quasi einen Auftrag.“ Die anderen horchten wieder auf. Natsu und ein Auftrag ist gleich totale Zerstörung – so die Gleichung, die jeder kannte.

„Es ging um eine Hütte in den Bergen, nahe Syringa. Wir sollten sie abfackeln, da Bergspinnen sich in der Hütte eingenistet hatten. Wir haben das erledigt und kehrten zurück in die Pension. Allerdings wurde ich dann krank und wir blieben noch bis gestern Mittag. Gestern Abend waren wir wieder hier, aber es war schon zu spät. Deswegen sind wir heute in die Gilde gekommen“, beendete Natsu die Erzählung und alle schienen begeistert zu sein.

„In Syringa war doch das Fliederfest, oder?“, fragte Levy und Lucy nickte begeistert.

„Es war unglaublich, Levy-chan!“, freute sich die Stellargeistmagierin und klatschte die Hände zusammen. Da blitzte der Ring auf und eine gewisse Magierin hatte es gesehen…

Schnell ließ sie ihren Blick auch auf die Hände Natsus gleiten und grinste bösartig, als sie auch dort ein solches Schmuckstück erblickte. Lucy wollte ihrer Freundin gerade weiter erzählen, wie toll es in ihrem kurzen Urlaub doch war, als eine andere Stimme laut wurde…

„Sagt mal!“, schrie die Frau laut. „Natsu! Lucy! Wolltet ihr uns bei eurer Hochzeit nicht dabei haben?“ Alle Blicke gingen auf das Paar, welche als einziges zu der Frau an der Bar sahen. Cana Alberona stellte gerade ihr Fass zu Boden und grinste sie an. Da stand sie auf und ging zu der Blondine, die von Levy gefragt wurde, ob es wahr war. Das gleiche fragte auch Happy seinen Ziehvater. Beide konnten nicht antworten, sie waren wie erstarrt. Da nahm die Braunhaarige jeweils die Hand mit dem Ring und betrachtete sie ausgiebig.

„Hübsch“, war ihr Kommentar dazu und plötzlich fühlten sie eine unheimliche Aura. Vorsichtig drehten sie sich zur Seite und sahen Erza und Mira, die förmlich in Flammen standen. Während die Weißhaarige mit ihrer guten Laune strahlte, verteilte die Rothaarige kalte Schauer und blickte sie mit leuchtenden Augen an. Doch Mirajane war schneller und umarmte das Paar überschwänglich.

„Ich wusste, dass ihr zusammen gehört!!“, sagte sie stolz und ihr grinsendes Gesicht blendete schon fast. „Und ihr habt wirklich schon geheiratet?!“, fragte die Take Over Magierin überglücklich und Erzas Aura wurde um einige Grad kälter.

„Das-das-das war…eigentlich ein Un-Un-Unfall“, gab der Dragonslayer bekannt und drückte sich an Lucy, welche sich an ihn drückte. So machte er die anderen nur verwirrter. Wie konnte man durch einen Unfall verheiratet sein? Natsu erklärte weiter, dass sie um einen Gefallen gebeten wurden und helfen wollten. Sie hatten nicht gewusst, dass es bitterer Ernst war.

„Also wollt ihr euch wieder scheiden lassen?“, fragte Levy nach und Mira war den Tränen nahe. Hatte sie doch gedacht, das erste ihrer Pärchen hatte zusammen gefunden. Gott hasste sie.

„N-n-nein“, antwortete Lucy mit hochrotem Kopf. Die weißhaarige Bardame schöpfte neue Hoffnung.

„Wollt ihr testen, ob ihr vielleicht doch Gefühle für einander habt?“, wollte sie wissen, doch die Blondine schüttelte den Kopf. Mirajane wusste nicht genau weiter.

„Wir lassen diese Ehe bestehen…weil wir uns lieben“, sagte Natsu leise und hatte rote Wangen. Das Herz Mirajanes allerdings schlug so vor Freude, dass sie in Ohnmacht fiel. Nun war der Weg für Erza frei und sie trat auf die beiden zu, hob ihre Arme und…

Natsu kniff die Augen zusammen und spürte dann nur noch, wie Elsa ihrer beide Hände nahm und sie aufeinander legte. Der Dragonslayer wagte einen Blick und sah in das liebevoll lächelnde Gesicht der Rüstungsmagierin.

„Ich wusste, dass ihr eines Tages zu einander findet“, sprach sie sanft. „Man hat es euch schon so lange angesehen. Natsu, wie er seine Lucy immer beschützte und Lucy, wie sie sich immer um ihren Natsu sorgte, wenn er sie rettete. Ihr gehört einfach zusammen. Es war Schicksal, dass ihr euch in Hargeon begegnet seid.“

„Erza…“, hauchte Natsu und sah sie überrascht an. Da wurde ihr Blick wieder ernster.

„Aber Gnade euch Gott, wenn ihr euer Wort nicht haltet und uns nicht in die Kirche einladet!!“

„Aye…“, antworteten Natsu, Lucy und Happy, wobei der Kater hinterher wieder feststellte, dass er doch gar nicht angesprochen war.

Sie waren zwar nicht bei der Trauung dabei, doch konnten sie die Feier nachholen. Schließlich kannte man Fairy Tail dafür, dass sie alles groß feierten, egal um was es sich handelte. Sie feierten und feierten bis in die späte Nacht hinein.

Niemand konnte die Schatten bemerken, die sich im Schutz der Bäume durch den Wald der Stadt näherten. Ein Wesen hatte sie bemerkt, doch war es bereits in die Falle getappt. Für diese schnellen Jäger war es kein Problem, dieses Reh zu erlegen und sich daran zu laben. Zwar konnten sie dem Kadaver keine magische Energie entziehen, doch diese würden sie sich bald genug holen.

Vorsicht vor... - ja, vor was?

So kannten Natsu und Lucy Fairy Tail. Immer guter Dinge und in größter Partylaune überhaupt. Und nachdem die beiden Magier jetzt auch noch aufgeflogen waren und ihre Kameraden herausgefunden hatten, dass sie verheiratet waren, wollten sie natürlich die größte Party aller Zeiten schmeißen. Doch konnte Makarov seine Kinder etwas auf dem Boden halten. Allerdings musste er das Pärchen überzeugen, dass sie noch kirchlich in Magnolia heirateten. Natürlich, schließlich wollten sich die Fairy Tail Magier keinen Grund zum Feiern entgehen lassen. Zwar wurde auch jetzt schon gefeiert, dass sich Lucy und Natsu endlich gefunden hatten, aber auf die Feier der Hochzeit freuten sie sich noch mehr. So kam es, dass Lucy und Natsu mitfeierten, da sie ja selbst nicht wirklich viel von der „Heirat“ in Syringa hatten. Die kleine Feier ging bis spät in die Nacht und Natsu und Lucy durften, ja sie durften erst am Ende gehen, als alle Sturzbetrunken waren. Die beiden waren zwei von wenigen, die noch nicht ganz betrunken waren und machten sich schließlich auf den Weg nach Hause. Dieser führte sie natürlich zu Lucys Wohnung, in welcher sie sich zusammen ins Bett kuschelten und schließlich einschliefen.
 

Am nächsten Morgen machten sich die beiden Magier wieder auf den Weg in die Gilde, da sie sich eigentlich bereits am gestrigen Tag einen Auftrag suchen wollten. Da hörten sie das Gespräch von zwei Männern, die sich über Wild und Wilderer unterhielten.

„Eines meiner Rehe wurde gerissen“, klagte der eine Mann. „Kein schöner Anblick…“

„Du meinst, es war kein Wilderer?“, fragte der andere.

„Nein, es wurde regelrecht zerfleischt“, erklärte Ersterer wieder. „Ich hab es auch schon den Wachen gemeldet und sie meinten, dass sie mir das Reh ersetzen würden und sich darum kümmern wollen.“ Der andere nickte nur und mehr konnten die beiden Magier nicht mehr hören, da die Entfernung zu weit war. Also konzentrierten sie sich wieder auf ihren Weg zur Gilde und waren schon gespannt, wie viele verkaterte Schnapsleichen sie entdecken würden.

Mirajane begrüßte sie recht herzlich, als sie die Gilde betraten und wünschte ihnen einen guten Morgen. Die Weißhaarige sah wie immer topfit aus und man sah ihr nicht an, dass sie als eine der Letzten ging. Die Bardame war gerade dabei, Makao und Wakaba zu bedienen, ansonsten hätte sie sich mehr Zeit für das Paar genommen. Doch diese gingen ganz zielstrebig weiter zum Requestboard, da sie sich einen neuen Auftrag suchen wollten. Sie wollten nichts großartiges, lieber etwas einfaches, wo sie nicht wieder so weit weg mussten.

„Hier, wie wäre es mit dem?“, fragte Natsu und deutete auf einen Zettel.

„Bitte findet Flopsi“, las Lucy laut vor. „Flopsi ist mein Häschen, welches abgehauen ist. Bitte findet und bringt ihn zu mir zurück.

Belohnung: 30.000 Juwel und ein silberner Schlüssel“ Lucy sah ihren Mann ungläubig an. „Ein Kaninchen? Für 30.000 Juwel und einen Schlüssel?“ Natsu zuckte nur mit den Schultern und beide verfielen in lautes Gelächter. Diesen Auftrag nahmen sie und brachten den Zettel zu Mirajane, welche den Auftrag als angenommen abstempelte.

Da der Auftraggeber am Stadtrand Magnolias lebte, brauchten die beiden Magier auch nicht mit dem Zug oder der Kutsche fahren, sondern konnten ganz gemütlich zu dessen Haus laufen. Dort angekommen, klopften sie an der Tür und ein kleiner braunhaariger Junge öffnete ihnen. War das etwa ihr Auftraggeber?

„Das ist ja noch ein Kind!“, dachte sich die Blondine und auch Natsu sah den Knirps skeptisch an.

„Seid ihr Magier von Fairy Tail?“, fragte er lieblich und hatte große Augen, mit welchen er sie herzerweichend ansah. Zur Antwort bekam er ein Nicken der Magier und bat sie schließlich herein. In dem Häuschen angekommen, traf sie der Schlag. Wenn Lucy dachte, Natsus Wohnung wäre ein Saustall, dann war das hier eine Müllhalde. Entsetzt sahen sie sich an, bevor sie wieder zu dem Jungen sahen.

„Was glotzt ihr denn so blöd!?“, sprach der Junge dann mit einer etwas raueren Stimme und Natsu und Lucy waren im ersten Moment schockiert. „Also, ihr zwei Querschädel! Ihr sucht meinen Hasen?! Dann hopp hopp, zack zack!! Ich will aus diesem Körper raus!!“

„Äh, wie war das?“, fragte die Stellarmagierin.

„Ich will in meinen alten Körper!! Dieses dämliche Karnickel hat mich geschrumpft und ist dann einfach abgehauen!! Also schwingt die Hufe und bringt es wieder her!!“ Schon hatte er seine „Angestellten“ vor die Tür gestellt und diese wieder zugeknallt. Noch immer waren der Dragonslayer und seine Partnerin entgeistert, machten sich aber auf den Weg. Eigentlich wollten sie ja wissen, wie sie es herauslocken konnten oder wie es aussah. Aber wenn es Magie anwenden konnte, war es sicherlich kein gewöhnliches Kaninchen. Doch bevor sie diesen „Jungen“ noch etwas fragten, machten sie sich auf den Weg und riefen einfach den Namen des Tieres.

Eine Zeit lang passierte nichts, doch irgendwann raschelte das Gebüsch und ein kleines weißes Kaninchen kam hervor gehopst.

„Flopsi?“, fragte Natsu und Lucy bemerkte eine Erschütterung. Doch zunächst ignorierte sie sie, denn das vor ihnen, musste doch Flopsi sein, oder? Also half sie mit, doch jedes Mal wenn sie dem Tier näher kamen, hüpfte es zurück. Doch die Erschütterungen, die die Blondine bemerkte, wurden mit jedem Mal stärker. Als das kleine Kaninchen schließlich an einem Felsen feststeckte, freute sich der Feuermagier bereits, dass sie diesen Auftrag gelöst hatten. Doch da kam ein Schatten über sie und Lucy drehte sich um.

„N-N-Natsu…?“, fragte sie zögerlich und zupfte an seinem Mantel. Dieser aber war zu konzentriert auf das kleine Geschöpf vor sich. Er verspürte plötzlich einen unglaublichen Drang es zu jagen, zu fangen und zu essen. „NATSU!!!“, schrie Lucy nun schon zum gefühlt zehnten Mal und er reagierte endlich. Zuerst dachte er noch nach, über was er gerade gedacht hatte und ob das sein ernst war, als er sich zu seiner Freundin drehte. Diese deutete noch immer auf etwas und Natsu blickte nach hinten. Doch außer weißem Haar sah er gerade nicht viel. Also ließ er seinen Blick nach oben schweifen. Hatte dieser Bengel nicht etwas von einem Kaninchen erzählt? Das, was nun vor ihnen stand, war ein Monsterhase! Das kleine Kaninchen flüchtete schnell, doch das war gerade nicht wichtig. Dieses Monstrum holte mit seiner Pfote aus und schlug zu. Lucy konnte gerade noch ausweichen, doch der Pinkhaarige hatte versucht, den Schlag abzuwehren und wurde durch die Luft geschleudert.

„Natsu!!“, rief Lucy, als sie ihren Partner nicht mehr sah und drehte sich wieder dem…Hasen zu. Dieser verzog seine Schnauze zu einem lüsternen Grinsen und hob beide Pfoten, wobei er sie öffnete und schloss.

„Noch so ein Perversling“, dachte sich die Stellargeistmagierin nur und seufzte. „Er ist zwar auch ein Perversling, aber einer meiner stärksten Stellargeister…“ Lucy hatte den Schlüssel von Taurus bereits gezückt, als sie Natsus Stimme wieder hörte.

„Du dämliches Fellknäuel!!!“, schrie er und kam aus einem Gebüsch gesprungen. Da ertönte ein schriller Schrei von Lucy und ihr Gesicht war knallrot geworden.

„Was ist denn los?“, fragte der Pinkhaarige und verstand die Reaktion seiner Frau nicht.

„Zieh deine Hose hoch!!!“, quietschte sie und deutete auf ihn. Erst da fiel ihr etwas auf. „Natsu, warum bist du überhaupt so klein?“ Der Feuermagier schien nicht zu wissen, was seine Frau meinte, als er an sich herunter sah.

„Gyaaaaaaaah!“, schrie dann auch der Dragonslayer, als er seinen kleinen Köper bemerkte. „Was hast du mit mir gemacht du Löffelträger!!?“ Der Hase kugelte sich mittlerweile vor Lachen auf dem Boden. „Mein kleiner Freund“, schniefte er und wackelte an seiner „Männlichkeit“, was Lucy nur wieder die Schamesröte ins Gesicht trieb. „Er war doch fast größer als Grays…und jetzt?“ Da blickte er zu Lucy, welche sich immer noch peinlich berührt die Augen zu hielt. „Du hast meine Ehe ruiniert, du Karottenfresse!!!“, stieß Natsu laut und feuerspeiend aus, bevor er auf das Ungetüm zusprang und einen Angriff wagte.

„Karyuu no Tekken!!“, rief er und schlug mit seiner Feuerfaust gegen die Wange des Hasen. An Kraft hatte Natsu wohl nicht verloren, denn sein Angriff saß und Flopsi fand sich an der Felswand wieder. Dort richtete er sich wieder auf und sprintete auf Natsu zu, welcher den Hasen abwehrte und ihn nach oben schleuderte. Da sprang er ebenfalls nach oben und kam sogar höher als das weiße Fellknäuel und startete einen weiteren Angriff.

„Karyuu no Kagitsume!!!“ Damit kickte er den Hasen Richtung Boden, welcher bei seinem Aufprall einen kleinen Krater hinterlassen hatte. Er rührte sich nicht mehr und der Dragonslayer war wieder in seiner Normalgröße, was ihn doch recht zufrieden machte. Und da fiel ihm noch etwas auf. Wenn er doch jetzt wieder seine normale Größe hatte, musste es auf den Auftraggeber doch auch zutreffen. Natsu schleifte den Hasen mit zum Haus des Auftraggebers und die beiden waren ganz überrascht, als ihnen ein hübscher junger Mann die Tür öffnete. Er bedankte sich und zahlte die 30.000 Jewel und auch den Schlüssel, auch wenn der Hase etwas mitgenommen aussah. Er war dankbar dafür, dass er wieder seinen normalen Zustand hatte. Der junge Mann bat den Feuermagier noch, Flopsi in den Garten zu bringen, damit er ihn anketten konnte. Schließlich sollte er nicht noch einmal abhauen. Nachdem die beiden Magier ihre Belohnung erhalten hatten, wollten sie nach Hause. Dieser Hase war wirklich unglaublich und er war schuld, dass Natsu nun Hunger hatte. Also sagte Lucy, dass sie ihm etwas Leckeres kochen würde und er sich in ihrem Bad frisch machen konnte.
 

Die Blondine hielt ihr Wort, kaufte unterwegs noch einige Lebensmittel ein, damit sie ihrem Dragonslayer etwas Leckeres zaubern konnte. Diesem lief bereits das Wasser im Munde zusammen und er hob sie auf seine Arme, damit sie schneller bei ihrer Wohnung waren. Dort angekommen, brachte er sie und die Einkäufe in die Küche und verschwand im Bad, da er sich frisch machen sollte. Allerdings sollte er sich Zeit lassen und auch seine Kleidung etwas waschen, da er sie ja durch seine Magie wieder trocknen konnte. Er musste zugeben, dass seine Sachen auch eine Wäsche nötig hatten und er spielte kurz mit dem Gedanken, sich erst gar nicht auszuziehen, verwarf es dann aber wieder. Somit gönnte er sich einmal ein Bad, nachdem er seine Klamotten gewaschen und aufgehängt hatte. So konnten sie schon etwas antrocknen.

Als er wieder herauskam, fühlte er sich gleich viel frischer und ein Geruch stieg ihm in die Nase, welcher ihm das Wasser nur noch mehr im Munde zusammenlaufen ließ.

„Luce, das riecht wirklich lecker“, merkte der Dragonslayer an und ging zu seiner Frau in die Küche. Die Blondine lächelte und stellte fest, dass er ja nun da war und sie essen konnten. Also trugen sie alles zu Tisch und setzten sich dann. Lucy hatte sich selbst übertroffen, zumindest kam es Natsu so vor. Doch er wusste, alles, was seine Luce kochte, war lecker. Das war schon immer so gewesen.
 

Mittlerweile war eine Woche vergangen und die Förster mussten feststellen, dass noch mehr Tiere gerissen wurden. Doch nicht nur die Tiere im Wald waren betroffen, sondern auch die der Bauern, welche über den Verlust ihres Viehs sehr klagten. Einige wandten sich sogar schon an den hohen Rat von Era und trugen dort ihre Klagen vor. Die Ratsversammlung beschwichtigte die Bewohner und teilte ihnen mit, dass sie ihr Vieh ersetzt bekommen würden.

Viele Stadtbewohner bangten schon um ihre Sicherheit und wollten nicht das nächste Opfer dieser „Jäger“ werden. Schließlich wusste man immer noch nicht, wer für all dies verantwortlich war. Die Bevölkerung war beunruhigt.

Und schließlich traf die Schreckensnachricht ein: Es wurde ein Mensch angegriffen!

Die Ratsmagier sandten sofort Untergebene aus, um die Stelle zu untersuchen, den Mann zu vernehmen und um die Umgebung zu erkunden. Doch alles half nichts. Sie fanden nichts heraus. Die Bewohner Magnolias wurden unruhiger, konnten ihre Angst nicht mehr länger verbergen. Und dennoch, war alles, was der Rat vorerst tat, die Bewohner um Vorsicht zu bitten. Einige hielten es nicht mehr aus und packten einige Sachen, sowie ihre Familie zusammen und zogen vorübergehend zu Verwandten oder Bekannten in eine andere Stadt.

Selbst Fairy Tail war ratlos, nahm die Aufträge aber an, die Bewohner, die die Stadt verließen, an ihr Ziel zu eskortieren. Auch Juvia hatte einen solchen Auftrag angenommen und war bereits auf dem Rückweg. Bestimmt hatte sich schon der Nächste entschieden, die Stadt zu verlassen. Aber man konnte es niemandem verübeln. Jeder würde vermutlich so handeln, wenn man sich selbst nicht richtig verteidigen konnte. Da hörte sie auf einmal etwas rascheln und lief langsamer. Sie sollte besser vorsichtig weiter gehen. Schließlich konnten das der oder die Angreifer sein. Doch plötzlich war sie blind. Jemand hatte ihr die Augen verbunden und schnitt ihr ins Bein. Gut, letzteres war für die Wassermagierin nicht sonderlich schlimm, da ihr Körper aus Wasser bestand. Dennoch versuchte sie sich zu befreien und schleuderte ihre Magie in die Richtungen, aus denen sie ihre Angreifer wahrnahm.

Schließlich kam kein weiterer Angriff mehr und sie ging davon aus, dass sie sie in die Flucht geschlagen hatte. Doch wer oder was war es? Juvia konnte es sich nicht erklären, da sie nichts gesehen hatte. Aber bei einem konnte sie sich sicher sein: Es war nicht nur ein Täter.
 

Am nächsten Morgen waren Natsu und Lucy auf dem Weg zur Gilde. Der Master hatte eine Versammlung angeordnet, um dem Problem ein Ende zu bereiten. Er konnte es nicht länger mit ansehen, wie die Stadtbewohner in Angst lebten. Zudem hatte es diesen Morgen wieder eine Meldung gegeben, dass jemand überfallen wurde. Das Opfer, musste man ja schon sagen, war dieses Mal ein Kind gewesen, das abends noch kurz heraus ging, um seinem Hund Futter zu geben. Als der Master das hörte, konnte er nicht länger untätig bleiben. Doch schien auch der Rat sich endlich zu regen und meinte, für alle Nicht-Magier eine Ausgangssperre aufzuhängen. Jeder, der kein Magier war, und sich abends nach acht Uhr noch auf den Straßen befand, sollte eine Strafe zahlen. Dies wollten sich die Bewohner nicht gefallen lassen und suchten Makarov auf, damit dieser etwas unternahm. Denn immerhin stand die Gilde Fairy Tail doch für Magnolia. Wenn jemand Probleme hatte, konnte man doch zu ihnen. Der Master konnte die erzürnten Bewohner etwas beruhigen, musste ihnen aber versprechen, dass er sich mit dem Rat in Verbindung setzte. So kam es, dass er eine Versammlung der Mitglieder einberief.

Als eine Stunde später alle da waren, erklärte er ihnen die Situation und dass er sich aufmachte und den Rat aufsuchte. Sie sollten auf die Stadt aufpassen, vor allem aber auch auf sich selbst. So machte sich der Master noch auf den Weg, denn es musste endlich etwas unternommen werden. Doch würden sie eigenständig handeln, wären sie dem Rat nur wieder ein Dorn im Auge. Wie sie es so oft schon gewesen waren.
 

Die Fairy Tail Magier überlegten gerade, wie sie selbst weiter verfahren konnten. Sie wollten den Stadtbewohnern helfen, aber auch nichts tun, was den Master erzürnen könnte – auch wenn sie das eigentlich immer schafften. Sie konnten tun was sie wollten, der Rat von Era hatte immer etwas daran zu bemängeln. Seien es die zerstörten Städte, überfluteten Inseln, angebaggerte Frauen, stolze Männlichkeit oder die Rechnung einer Kneipe. Niemand sah, was die Fairy Tail Magier wirklich taten: Den Menschen helfen! Doch diesmal wollten sie es schaffen. Für ihre Stadt, ihre Familie, ihr Zuhause, für Fairy Tail!

So kamen sie zu dem Entschluss, dass man immer Paarweise auf Patrouille gehen sollte. Juvia hatte ihre Angreifer zwar abgewehrt, doch so wie sie erzählte, hatte sie alle Mühe mit ihnen. Noch dazu waren ihre Augen verbunden. Dann sollte es doch besser laufen, wenn sie zu zweit unterwegs waren. Denn schließlich sahen vier Augen mehr als zwei. Und zu zweit konnte man sicher eher etwas gegen diese unbekannten Täter bewirken, als wenn man allein war. Alle stimmten diesem Gedanken zu und teilten sich Paarweise auf. So kam es, dass Natsu und Lucy, Gajeel und Levy, Wendy und Romeo, Jet und Droy, Erza und Mira, Elfman und Evergreen, Fried und Bixlow, sowie Cana und Laxus immer auf Patrouille gingen. Natürlich auch Gray und Juvia, welche sich sofort an den Arm des Schwarzhaarigen klammerte und jeden böse anfunkelte, der ihren Gray auch nur ansah. Sie würde nicht zulassen, dass jemand außer ihr mit dem Eismagier durch die Nacht zog.
 

Da kam ein junges Pärchen in die Gilde geschneit und die Magier waren sofort wachsam. Allerdings entspannten sie sich wieder, als sie das Pärchen genauer betrachteten. Die junge Dame schien geschwächt und ließ sich von ihrem Partner stützen. Mirajane holte ein Glas Wasser, während Elfman ihr einen Stuhl hinrückte. Der junge Mann kniete sich zu seiner Freundin, welche sich etwas über den Bauch fuhr. War die junge Frau etwa schwanger?

„Verzeiht, aber dürfte ich euch fragen, was geschehen ist?“, sprach Mirajane nun zu den beiden.

„Wir waren auf dem Weg nach Hause und kamen hier in der Nähe durch einen Wald“, erklärte die Frau dann. „Auf einmal war mein Freund nicht mehr bei mir und ich kehrte etwas um. Da sah ich ihn und er rief mir zu, dass ich nicht näher kommen sollte. Ich wusste nicht, warum er das sagte und trat noch einen Schritt näher. Da sah ich diese Spinnen!!“, meinte sie und brach in Tränen aus, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und versuchte sich zu beruhigen. Ihr Freund nahm ihre Hand und streichelte sanft über den Handrücken der Frau. Dann erzählte er weiter.

„Diese Spinnen schossen ihren Faden auf meine Frau, verdeckten ihre Augen und fesselten sie an den Händen. Doch bevor sie sich auf sie stürzen konnten, habe ich sie noch vertreiben können…“

„Ihr seid ein Magier?“, fragte Mirajane und der Mann nickte. „Meine Freundin und ich können Magie anwenden, aber wegen dem Baby schont sie sich etwas.“ Wieder nickte die Weißhaarige und bot den beiden an, diese Nacht in der Gilde zu schlafen. Sie wollte nicht, dass sie erneut durch den dunklen Wald laufen mussten.

Lisana hatte sich noch einmal vergewissert, dass ihre Gäste schliefen und kam zu den anderen zurück. Ihre ältere Schwester hatte in der Zwischenzeit eine Nachricht für den Master geschrieben, welche Jet sofort wegbrachte. Er war der schnellste von ihnen und konnte sicher mühelos den Weg antreten. Keiner konnte glauben, was sie da gehört hatten. Lucy hatte ein ungutes Gefühl und Natsu sah einfach nur in die Runde.

„Spinnen?“, hakte Cana schließlich nach und Mira nickte.

„Spinnen!!“

Der Wirt

Den ganzen Tag schon fühlte Lucy sich seltsam. Ihr war kalt und heiß zugleich, mal war ihr urplötzlich schlecht, dann verflog die Übelkeit wieder. Natsu machte sich allmählich Sorgen um seine Frau und ihr Verhalten. Die ganze Zeit schon sprach er auf sie ein, dass sie zu Polushka gehen sollte, damit diese nach dem Rechten sah. Immerhin war sie Heilerin, sie kannte sich da besser aus als sonst wer in der Gilde. Da hatte der Pinkhaarige schon Recht, doch allein wollte sie einfach nicht gehen. Natsu hatte einen Auftrag angenommen, allein – damit er so bald wie möglich wieder zu Hause war. So hatte er es zumindest der Blondine erklärt. Auch Natsu verhielt sich etwas seltsam. Ob es jedoch an der Stellargeistmagierin lag oder ob es folgen des Bisses waren, konnte sie nicht sagen. Der Biss des Baels lag gute zwei Wochen zurück und noch immer hatten sie mit niemandem darüber geredet. Sie hielten es einfach nicht für notwendig, da der Dragonslayer keine Anzeichen von sich gab, dass etwas nicht stimmte. Zumindest hatte es keine gegeben. Doch in letzter Zeit dachte öfter darüber nach, einmal rohes Fleisch zu probieren. Lucy erschauderte bei der Vorstellung immer und hatte die Schuld für ihre Übelkeit schon darauf geschoben, doch war ihr auch schlecht, wenn sie nicht daran dachte. Sie würde sich dem Willen ihres Mannes beugen und die Heilerin aufsuchen, wenn er wieder zurück war. Denn allein wollte sie abends nicht nach draußen. Was wäre, wenn diese Spinnen auftauchten und sie sich nicht wehren konnte? Wenn aufgrund dieses Unwohlseins ihre Magie nicht richtig funktionierte? Das wollte sie nicht herausfinden und lieber mit ihrem Mann in die östlichen Wälder gehen.

Natsu kam schließlich am frühen Abend nach Hause und nahm seine Frau in die Arme. Er gab ihr einen langen Kuss, da er sie den ganzen Tag vermisst hatte. Seine Hände wanderten an ihrem Rücken entlang und Lucy löste sich etwas von ihm.

„Natsu, mir ist immer noch etwas schlecht“, erklärte sie ihm ruhig und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Würdest du mich zu Polushka begleiten? Alleine habe ich Angst, dass diese Ungetüme auftauchen könnten“, fügte sie noch an und sah dem Pinkhaarigen wieder in die Augen. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie sanft an, ehe er sie wieder an sich drückte und seinen Kopf an ihren lehnte.

„Natürlich“, hauchte er leise. „Ich lasse dich nicht allein durch den Wald. Nur, gib mir fünf Minuten um eine Kleinigkeit zu essen. Ich sterbe vor Hunger“, grinste er sie an und sie lösten die Umarmung. Sie erwiderte es lächelnd und nickte. So kannte sie ihren Natsu – immer am Verhungern. Dieser Gedanke ließ sie kurz auf kichern. Zum Glück hatte sie etwas vorbereitet, da sie ihren Mann so gut kannte.
 

Mirajane hatte währenddessen eine Antwort vom Master bekommen. Jet hatte sie mitgebracht, als er wieder zur Gilde zurückkehrte. Der Master erklärte ihr, dass er dem Rat von ihrer Entdeckung erzählt hatte. Auch verstanden sie, dass man nicht mit dieser Gefahr leichtfertig umgehen sollte. Da sie nun sicher wussten, dass es sich um Spinnen handelte, waren sie sich einig, dass es nur Bael sein konnten. Allerdings stellten sie sich die Frage, wieso sie in die Stadt kamen und nicht in den Bergen blieben.

„Vielleicht…“, sprach Mirajane an, verstummte aber wieder, als sie weiter darüber nachdachte. Die Weißhaarige hatte aber die Aufmerksamkeit des Rates auf sich gezogen, da sie mit einem Telekommunikations-Lacrima in Verbindung mit dem Master stand. Über einen Bildschirm konnten beide Parteien sehen, wer auf der anderen Seite der Leitung stand. Diese Art der Kommunikation hatten alle Gilden bekommen, um besser miteinander zu kommunizieren und damit man auch mit dem Rat in Kontakt treten konnte – so wie jetzt eben.

„Was wolltest du sagen, Mirajane?“, fragte Makarov nach und die Weißhaarige hob den Kopf.

„Bisher wurden immer nur Magier angegriffen“, fing sie an zu erklären und alle horchten gespannt auf. „Diese Magier erklärten, dass es sich so anfühlte, als würde ihnen die magische Kraft entzogen. Was ist, wenn diese Bael die Magie vielleicht für ein Muttertier sammeln?“ Der Rat schwieg und auch Makarov ließ sich diesen Gedanken durch den Kopf gehen.

„Ein Muttertier…“, hörte man Org sagen. „Also ein Erz-Bael? Hat man denn schon eines gesichtet?“ Die weißhaarige Bardame schüttelte den Kopf. Bisher hatte man nur kleinere Bael gesehen, doch diese waren auch schon gefährlich genug. Man konnte von Glück reden, dass noch niemand gebissen wurde. Denn sonst gäbe es nicht nur Verletzte, sondern auch Tote.

„Wir senden einige Rune-Knights, um nach dem Muttertier zu suchen“, erklärte das Oberhaupt des Rates, Guran Doma. „Wenn sie es finden, können sie es mit ihren Runen eingrenzen. Makarov, ihr werdet sie begleiten und uns weiterhin kontaktieren, sollte etwas geschehen oder etwas herausgefunden werden.“ Makarov nickte und er teilte Mira noch mit, dass er wohl bald zurück sein würde. Darauf war die Verbindung beendet und die Weißhaarige machte sich wieder an die Arbeit, um Kinana zu helfen. Schließlich sollte sie nicht die ganze Arbeit allein machen müssen.
 

„Es wirkt so friedlich“, merkte Natsu an, der mit Lucy unterwegs zu Polushka war. Die Blondine nickte und hatte sich bei dem Pinkhaarigen eingehakt. Sie fühlte sich so wohler und es war auch wärmer. Bei Natsu fühlte sie sich immer wohl und geborgen. Er hatte ihr schon immer das Gefühl vermittelt, dass sie für ihn etwas Besonderes war. Und nun waren sie fast zwei Wochen zusammen, fast zwei Wochen verheiratet und waren noch immer so glücklich. Na gut, wie sollte es nach zwei Wochen auch sein? Sollte schon die erste Ehekrise auf dem Programm stehen? Nein, sie genossen ihre Zeit zusammen und der Weg zur Heilerin kam den beiden vor, wie ein Spaziergang am Abend. Doch jede schöne Zeit endete einmal und das junge Paar kam bei der Heilerin an.

„Kommst du mit rein?“, fragte Lucy und Natsu nickte nach kurzem überlegen. Er konnte ja mit reingehen und warten, was die alte Hexe so sprach. Sollte sie Lucy aber über Nacht bei sich behalten, wusste er jetzt schon, dass er gehen musste.

„Was wollt ihr hier!?“, fuhr die Pinkhaarige die beiden Magier auch sofort an, als sie die Tür geöffnet hatte. „Wisst ihr, wie spät es ist?!“, fragte sie noch, doch Natsu und Lucy blieben cool, kannten sie die ältere Dame nun schon etwas besser. Sie war eben Menschenscheu und dies war ihre Art zu zeigen, dass sie einen eben doch mochte.

„Polushka-san, ich fühle mich den ganzen Tag bereits unwohl“, erklärte Lucy ihr Leiden und die Heilerin atmete einmal tief aus. „Vielleicht könnt Ihr mir sagen, was mir fehlt…“, bat sie die Frau leise.

„Na gut“, ergab sie sich und holte eine kleine Spritze aus ihren Werkzeugen. Sie legte sich den Arm so hin, wie sie ihn brauchte und stach vorsichtig zu, damit sie der Stellargeistmagierin etwas Blut abnehmen konnte. Daraufhin mischte sie ihr noch einen Trank, der mit Vitaminen angereichert war.

„Bleib über Nacht“, wies sie die Magierin an, welche zu ihrem Mann sah. Dieser aber lächelte nur, da er damit schon gerechnet hatte. Dann sah Polushka zu Natsu und zog eine Braue hoch. Der Dragonslayer wollte gerade erklären, dass er schon auf dem Weg nach Hause war, als sie ihm einen Topf gegen den Kopf warf, damit er ruhig war.

„Du willst nach Hause?“, fragte sie nach. „Sicher? Geht es dir gut?“ Natsu verstand nicht, was die Heilerin wollte und sah sie irritiert an. „Du siehst blass aus“, meinte sie leise, doch schüttelte er nur den Kopf und meinte, dass es ihm gut ging. Lucy wirkte besorgt, doch ihr Mann versicherte ihr, dass es ihm gut ging. Er gab ihr noch einen Kuss und verabschiedete sich dann von ihr, ehe er das Häuschen verließ und seinen Weg zurück nach Magnolia antrat.
 

Kurz vor Magnolia hörte er ein Rascheln und drehte sich vorsichtig um. Er konnte nichts entdecken, also lief er weiter, jedoch ständig auf der Hut. Da durchfuhr in ein Schmerz und er lehnte sich gegen einen Baum.

„Was zur Hölle…?!“, fragte er sich und verkrampfte sich etwas. Wieder durzuckte ihn dieses Stechen und er ging schreiend auf die Knie. Natsu verstand es nicht. Bisher war ihm nur schwindlig geworden, doch dieser Schmerz, der ihn nun durchzog, war für ihn die Hölle. Es fühlte sich an, als würde er brennen. Als würde er wieder von den Flammen des Godslayers von damals umhüllt sein. Erneut schrie er laut auf und da raschelte es erneut. Der Dragonslayer wollte aufstehen, doch er schaffte es nicht. Und da zeigten sie sich. Drei Bael, welche auf ihn zu kamen. Der Pinkhaarige versuchte sie sich vom Leib zu halten, doch es brachte nichts. Flüchten konnte er auch nicht, da er nicht auf die Füße kam und seine Magie konnte er nicht anwenden – zu groß war der Schmerz. Da standen sie vor ihm und Natsu glaubte, dass dies sein Ende war. Seine Gedanken waren bei Lucy, als das größte der Bael ihm etwas in die Brust drückte. Einen kleinen schwarzen Stein, ließ es in Natsus Körper verschwinden und ein pulsierender, innerlicher Stich betäubte ihn. Plötzlich wurde alles schwarz um ihn herum…
 

Gray war mit Juvia unterwegs, um sich im Wald umzusehen. Der Master war noch nicht zurückgekehrt, also machten sie noch einige Rundgänge. Es mochte gefährlich sein, nachts in der Dunkelheit in den Wald zu gehen, doch wollten sie einfach nur, dass Magnolia wieder sicher war. Sie wollten den Bewohnern die Angst nehmen, die sie momentan verspürten.

„Gray-sama, Juvia hat dort hinten etwas gehört“, sprach die Wassermagierin und deutete auf ein Gebüsch. „Allerdings hat sie nicht gesehen, was es war“, beteuerte sie und der Schwarzhaarige nickte. Da ertönte ein Schrei und der Eismagier glaubte, dass er diese Stimme kannte.

„Juvia, lauf zur Gilde!“, wies er sie an und rannte los. Die Blauhaarige wusste nicht, ob sie das tun sollte oder ob sie ihm lieber hinterher rennen sollte. Allerdings könnte das auch eine Botschaft gewesen sein, dass sie mit Verstärkung zurückkommen sollte. Also tat sie lieber wie ihr geheißen und suchte das Gildengebäude auf.
 

Der Mond hatte hell gestrahlt, doch nun waren Wolken aufgezogen. Gray aber lief weiter durch den Wald und suchte nach der Quelle des Schreies, den er gehört hatte. Er hatte die Hoffnung, dass es nicht zu spät war, dass er noch rechtzeitig kam und helfen konnte.

„Es muss doch hier irgendwo-!“, stockte er schließlich, als er die drei Bael entdeckte. Sie standen vor etwas, doch er erkannte nicht was es war. Da bewegten sich die übergroßen Spinnen und er sah einen Schatten, der sich aufrichtete. Immer noch war es zu dunkel, als das er etwas erkennen könnte. Näher heran kam er auch nicht, da er ansonsten aufgefallen wäre. Doch hörte er aus seiner Position noch recht gut.

„Nur noch ihr seid übrig?“, fragte die Person und Gray glaubte die Stimme zu kennen. Allerdings konnte er sie gerade nicht zuordnen. „Keine Sorge, wir werden die anderen rächen…“ Da erhellte sich der Wald und der Schwarzhaarige konnte seinen Augen nicht trauen. Das war doch nicht möglich, oder? Warum sollte ausgerechnet er…?

„Natsu…“, hauchte er entsetzt und hatte die Augen weit aufgerissen. Seinen Blick richtete er gen Boden. Was hatte er da gerade gesehen? Natsu hatte mit diesen Ungetümen gesprochen, als wären sie seine Freunde. Als er den Kopf hob, um sich noch einmal zu vergewissern, sah er ihn und die Bael nicht mehr. Gerade aber waren sie doch noch da. Wo konnten sie nun sein?

Plötzlich riss ihn etwas von hinten nieder und er knallte hart auf dem Boden auf und sah in das Gesicht seines Gildenkameraden.

„Hast du etwa gelauscht?“, fragte der Pinkhaarige lächelnd. Gray schluckte. Irgendwie wirkte Natsu so seltsam, so anders. „Das macht man doch nicht!“, holte er zum Ende hin mit seiner Faust aus und schlug zu, doch konnte der Eismagier rechtzeitig ausweichen, wurde aber sogleich von einem Bael mit seinem Faden an den Beinen gefesselt. Ein weiteres wollte ihn beißen, doch er fror es kurzerhand ein. Mit einem Eisdolch zerschnitt er die Fesseln und sprang zur Seite, als der Dragonslayer ihn wieder angriff. Der Eisklumpen, in dem das Bael gefroren war, zerbrach und mit ihm das Tier gleich mit. In Natsu stieg die Wut und Gray kannte diesen Blick bisher nur daher, wenn es um einen seiner Kameraden ging.

„Was ist denn mit dir los, Natsu!?“, schrie Gray und packte den Seidenfaden eines Bael und ließ seine Eismagie daran zu dem Tier wandern, welches ausweichen wollte, doch seinen Faden nicht rechtzeitig kappen konnte. Der Schwarzhaarige machte kurzen Prozess und kickte kräftig dagegen, worauf auch dieser Brocken zerbrach. Grays Lage hatte sich schon etwas verbessert. Aus dem vier gegen einen, war ein zwei gegen eins geworden. Doch wusste er, dass er Natsu noch wütender gemacht hatte. Er sah ihn nun noch hasserfüllter an und holte tief Luft. Der Eismagier aber wusste, was nun folgen würde.

„Karyuu no Houkou!!!“, schrie er laut, ehe das Feuer seinen Mund verließ und einem gewaltigen Feuerstrahl glich. Immer wieder wich er aus und der Dragonslayer wurde langsam immer erschöpfter. Wer oder was Natsu auch immer unter seiner Kontrolle hatte, wusste wohl nicht, dass ein Magier nur begrenzte magische Kraft hatte. Und so kam es, dass er keine Magie mehr anwenden konnte. Gray trat auf ihn zu, da stellte sich das letzte Bael in seinen Weg und quietschte Natsu etwas zu. Dieser nickte darauf und verschwand. Die Spinne wollte Gray nicht vorbei lassen und wollte ihn angreifen, da war es auch schon vorbei, ehe es überhaupt angefangen hatte. Doch Natsu hatte er aus den Augen verloren. Er konnte ihm jetzt nicht folgen. Sein Weg sollte ihn zur Gilde führen. Den anderen berichten, was er soeben gesehen hatte, was vorgefallen war. So wie es aussah hatte er einen Wirt gefunden…
 

Makarov war gerade in die Gilde zurückgekehrt und fragte Mirajane ob sie etwas Neues herausgefunden hatten. Doch die Weißhaarige schüttelte den Kopf. Der Master nickte verstehend.

„Juvia ist gerade zurück gekommen und hatte gemeint, dass Gray sie zu uns geschickt hatte“, erklärte sie und der alte Mann sah sich um.

„Wo ist Gray?“, wollte er wissen, doch wieder schüttelte Mira den Kopf und sagte, dass er noch nicht zurück war. Makarov nickte und setzte eine nachdenkliche Miene auf. Weshalb war Gray allein im Wald geblieben? Er hatte doch nicht umsonst angeordnet, dass sie nicht allein in den Wald gehen sollten.

Doch schließlich eine halbe Stunde später kam der Schwarzhaarige in die Gilde und Juvia rannte sofort zu ihm und stützte ihn. Er wollte vor den Master treten, da er ihn bereits bei Mira gesehen hatte. Die Proteste der Blauhaarigen ignorierte er, er wollte seinen Sturkopf durchsetzen.

„Master, ich“, fing er an, doch Makarov hob seine Hand und brachte ihn so zum Schweigen.

„Ruh dich erst aus“, wies er ihn an und der Eismagier gab sich geschlagen. „Erzähle uns morgen, was du gesehen hast… Ich fürchte, es ist nichts Gutes…“ Müde nickte Gray, ließ sich aber von Juvia nach Hause begleiten. Auch die anderen wies der ältere Mann an nun zu gehen.
 

Am nächsten Morgen war Lucy auf dem Weg zur Gilde. Polushka hatte ihr gesagt, warum sie sich nicht wohl fühlte. Jetzt wollte sie nur noch zu Natsu und ihm sagen, dass mit ihr alles in Ordnung war – dass mit ihnen alles in Ordnung war. Lucy legte ihre Hand auf ihren Bauch und konnte noch immer nicht glauben, dass dort nun in neun Monaten ein neues Leben heranwachsen sollte. Aber Lucys Blutwerte hatten für sich gesprochen. Sie wurden Eltern! Sie wollte es nur noch Natsu sagen, das Glück mit ihm teilen. Aber als sie das Gildentor öffnete und das Gebäude schließlich betrat, wurde sie unsicher.

„Natsu also…?“, fragte der Master ungläubig und Gray nickte. Er hatte gerade berichtet, was er am gestrigen Abend erlebt hatte. So verstanden auch die anderen, warum er so fertig war. Lucy verstand nicht, wovon sie sprachen.

„Was ist mit Natsu…?“, sprach sie zögerlich und trat näher zu den anderen. „Ist ihm etwas geschehen?“, fragte sie nun besorgter. „Wurde er angegriffen? Ist er verletzt?!“ Sie wurde immer panischer, Tränen stiegen ihr in die Augen. Mirajane legte ihr eine Hand auf die Schulter und schüttelte sanft den Kopf. Sie wollte die Blondine beruhigen, doch Gray dachte nicht weiter nach.

„Natsu ist der Wirt der Bael!“, sagte er einfach und die Stellargeistmagierin traute ihren Ohren nicht. Sie schüttelte den Kopf und legte ihre Arme um sich. Die Weißhaarige verpasste dem Eismagier eine saftige Kopfnuss und dieser begriff erst jetzt, dass er es wohl falsch ausgedrückt hatte. „Ich…Lucy…bitte…“ Er suchte nach Worten, doch fand er keine und es war auch keine Zeit für Entschuldigungen.

„Wir werden ihn beobachten“, bestimmte Makarov. „Ich will, dass dieser Sache nachgegangen wird!“

„Aber er ist geflohen!“, wandte sich Gray an den Master.

„Dann sucht ihn!!!“, brüllte er schon. Natürlich, auch ihn machte es schwer zu schaffen. Wenn man gesagt bekam, dass ein „Sohn“ der Wirt dieser Ungetüme sein sollte. Er wollte es selbst nicht glauben. Er verstand Lucy, doch wusste er nicht, wie sie sich fühlte. Denn er erwartete kein Kind. Lucy konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und klammerte sich an Mirajane.

„Erza, Gray!! Macht euch auf den Weg!!“, befahl der Master und die beiden Magier nickten ergeben, ehe sie sich auf den Weg machten. Makarov atmete tief ein und aus, bevor er zu der Blondine trat, die noch immer in den Armen der Satan-Soul-Magierin lag. Noch immer konnte sie sich nicht beruhigen. Zu groß war die Angst, dass Natsu etwas passierte. Es war doch immer noch Natsu, ihr Mann, ihr Gildenkamerad, ihr Freund. Lucy hatte ihre Hand auf ihrem Bauch gelegt. Eine Geste, die sie öfters machte, seit sie erfahren hatte, dass sie schwanger war. Makarov setzte sich zu ihr, legte seine Hand auf die ihre und lächelte sanft.

„Eine Familie ist etwas wunderbares“, sprach der Master sanft und lächelte die Blondine etwas an. In seinem Lächeln aber schwang etwas Trauriges mit. Dann wurde es still und Makarov streichelte einfach Lucys Hand.

„Master…“, sagte Lucy leise und der Ältere sah in die vom Weinen geröteten braunen Augen der Stellargeistmagierin. „Sollte es wirklich Natsu sein…was werdet Ihr dann tun?“, fragte sie nach. Er senkte einen kurzen Moment nachdenklich den Kopf.

„Erst einmal…muss bewiesen werden…ob er wirklich mit ihnen zusammenhängt…Mit den Bael… Und dann…“ Lucys Hand verkrampfte sich und der Master sah wieder auf. Erneut rollten die Tränen über ihre Wangen.

„Allein schaffe ich das nicht… Ich brauche Natsu… Er hat ein recht dazu, sein Kind zu sehen…“, schluchzte sie heißer und drückte ihr Gesicht wieder an Mirajanes Brust. Lucys Worte lösten etwas in dem alten Mann – eine Erinnerung…
 

„Du verbannst mich, Vater?

Du nimmst mir meinen Sohn?

Das wirst du eines Tages noch bereuen!!“

Er schüttelte den Kopf. Dass Natsu und Lucy das gleiche durchmachen müssen, was er erlebt hatte, wollte er nicht. Doch konnte er der Blondine auch noch nicht genau sagen, was Natsu erwarten würde.

„Lucy, als ihr in Syringa wart…war da irgendwas?“, hakte er nun nach. „Bitte, es könnte wichtig sein.“ Die Stellargeistmagierin dachte kurz darüber nach. Vielleicht sollte sie endlich mit der Sprache rausrücken. Schließlich konnte es doch kein Zufall sein, dass nun auch hier die Bael ihr Unwesen trieben. Doch würde sie wahrscheinlich dadurch auch zugeben, dass die Vermutungen richtig sein könnten. Dass Natsu wirklich etwas mit den Bael zu tun hatte. Aber was wäre, wenn er es nicht freiwillig getan hatte? Wenn die Bael ihn kontrollierten? Sie holte noch einmal tief Luft und entschloss sich, zu berichten.

„Wir wurden gebeten, in den Bergen Syringas eine Hütte zu zerstören“, fing sie schließlich an. „Unsere Pensionsleiterin hatte gemeint, dass sich dort Spinnen eingenistet hatten. Wir dachten uns nichts dabei und wollten ihnen helfen, ohne Frage. Ich wollte es allein versuchen, aber der bloße Anblick dieser Kreatur und ich konnte mich schon nicht mehr bewegen. Dann kam Natsu herein, schickte mich nach draußen und erledigte den Job.

Als wir wieder in der Pension waren, stürzte er zu Boden und er erklärte mir, dass ein Erz-Bael ihn gebissen hatte. Sein Arm war ganz blau und ich tat mein bestes und dennoch…“ Lucy stockte, doch der Master wollte den Rest hören.

„Dennoch was, Lucy?“, fragte der Master ruhig nach. Er ließ der Blondine ihre Zeit, doch wollte er auch wissen, was gewesen war.

„Den ganzen Montag wurde er von Albträumen geplagt, hatte schmerzen und ich wusste nicht, was ich noch tun sollte“, schluchzte sie. Ein paar Mal atmete sie tief ein und aus, dann sprach sie weiter. „Erst gegen Abends wurde er ruhiger und wir sind Dienstag nach Hause gefahren. Er erinnert sich an nichts, was Montag war. Master, diese Schreie, ich höre sie heute noch!“, wurde sie etwas lauter und hielt sich den Kopf. Makarov nahm Lucys Hände und strich ihr behutsam über die Handrücken.

„Lucy, das ist jetzt sehr wichtig“, erklärte der Master Fairy Tails ruhig. „Hat sich Natsu seit dem noch einmal irgendwie anders verhalten?“

„Nein“, antwortete die Stellargeistmagierin sofort. „Er hat mich gestern Abend zu Polushka gebracht und wollte dann nach Hause“, erklärte sie. „Sie hatte zwar gemeint, dass er irgendwie blass wirkte, aber er wollte nicht bleiben.“

„Dann ist es vielleicht noch nicht zu spät“, murmelte er leise. Da kamen Gray und Erza wieder.

„Wir haben ihn gefunden“, berichtete die Rothaarige. „Er befindet sich auf einer Lichtung im Wald. Dem Anschein nach, wirkt er ganz normal.“

„Was sollen wir tun?“, wollte Gray wissen und der Master richtete sich auf, hielt aber noch immer Lucys Hände. Da drückte sie sie etwas und er sah die Blondine verwundert an.

„Ich will mit ihm reden“, bat sie ruhig. „Vielleicht erkennt er mich und tut mir nichts“, lächelte sie schwach. „Außerdem will ich ihm doch sagen, dass…dass er Vater wird…“ Erneut bahnten sich die Tränen aus ihren Augen, doch an ihrem festen Blick änderte sich deshalb nichts. Sie sah es genau: Er rang mit sich. Zum einen wollte er es ihr verbieten und zum anderen wusste er, dass sie trotzdem einen Weg fand, um zu Natsu gelangen.

„Eigentlich will ich dich dieser Gefahr wegen deiner Schwangerschaft nicht aussetzen“, sagte er leise. „Aber du wirst dich nicht daran hindern lassen, stimmt‘s?“, fragte er nach und die Blondine nickte entschlossen. „Erza, Gray!“ Die beiden Angesprochenen richteten ihre volle Aufmerksamkeit an den Master. „Passt mir gut auf Mutter und Kind auf!! Ich komme nach!“ Damit wandte er sich ab und ging in sein Büro, damit er noch etwas nachschlagen konnte. Erza blickte zu Lucy und ihre Augen waren voller Güte.

„Ich bin mir sicher, wenn er erfährt, dass er Vater wird, wird ihn das bestärken, für dich zu kämpfen!“, meinte Titania voller Tatendrang. Gray half der Blondine auf und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Du und der Feuerspucker werden also Eltern“, stellte er noch einmal fest. „Na, da bin ich aber gespannt. Hoffentlich sieht das Kind dir ähnlich, Lucy“, fügte er noch lachend hinzu. Auch wenn Erza ihn etwas böse anfunkelte, so hatte er der werdenden Mutter ein kleines Lächeln abgerungen, weshalb auch die Rothaarige dem Eismagier nicht mehr böse war.

„Also dann, lasst uns gehen“, wies Titania an und keiner der beiden konnte – oder besser gesagt, wollte wiedersprechen.

Und so, machten sie sich auf den Weg zu der Lichtung in dem kleinen Wäldchen bei Magnolia, in welchem Natsu war.

Befreit

„Lucy, bist du sicher, dass du das schaffst?“, fragte Erza die Blondine besorgt, als sie gemeinsam mit Gray und Lucy durch den Wald zu der Lichtung liefen. Angesprochene sah die Rothaarige verwirrt an und blickte dann fragend zu Gray, welcher nur ahnungslos mit den Schultern zuckte.

„Erza, ich bin erst in der zweiten Woche“, erklärte Lucy. „Ich halte das schon durch.“ Titania nickte ergeben und sie gingen schließlich weiter.

Nach einer Weile kamen sie an der Lichtung an und konnten Natsu auch gleich ausmachen. Lucy wollte schon zu ihm gehen, wurde aber von ihren beiden Begleitern aufgehalten. Der Pinkhaarige wirkte ganz normal, da trat eine ältere Frau zu ihm. Lucy glaubte ihren Augen nicht.

„Edna…“, hauchte sie leise und ihre beiden Gefährten drehten ihren Kopf zu ihr.

„Kennst du diese Frau, Lucy?“, wollte der Schwarzhaarige auch gleich wissen, woraufhin die Blondine nickte.

„Diese Frau leitete die Pension, in der wir waren, als wir letztens in Syringa waren“, erklärte sie. „Ich weiß aber nicht warum sie hier ist. Oder warum sie sich mit Natsu trifft.“ Die drei beobachteten das weitere Geschehen.

Edna reichte Natsu etwas, welcher die Augen geschlossen hatte. Eine seltsame Aura ging von dieser Kugel aus und ganz langsam drang in sie den Dragonslayer ein. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er öffnete seine Augen schließlich.

„Diese Kraft ist unglaublich…“, sagte er leise und schloss und öffnete seine Hände immer wieder.

„Dein Körper ist wirklich unglaublich, wie viel Magie er aufnehmen kann…“, merkte die ältere Dame an. „Es ist zwar schade, dass von der eigentlichen Seele nichts mehr übrig ist, aber dafür kann unser Rachefeldzug beginnen.“ Die alte Dame lachte verrückt, doch sah sie der Pinkhaarige nur unbeeindruckt an.

„Großmutter sag mir eins“, sprach er dann weiter und Edna richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn. „Warum hast du die anderen umbringen lassen?“, wollte er wissen. Edna aber hatte gedacht, dass eine andere Frage käme und grinste.

„Mein lieber Arachno…Enkel…“, sprach sie und legte eine Hand auf seine Wange. „Sie waren es, die uns nicht gehorchten. Die sich uns wiedersetzten, uns im Weg standen. Sie mussten beseitigt werden. Sie stellten dich, das neue Oberhaupt, in Frage und wollten dich loswerden.“

„Ich war auch in der Hütte“, unterbrach er die Frau, welche plötzlich inne hielt. „Ist es nicht eher so, dass du nicht wolltest, dass dich jemand vom Thron ablöst?“ Der Pinkhaarige trat näher auf Edna zu, welche einen Schritt zurück machte. „Deswegen hast du doch auch damals Mutter in den Tod gestürzt und all ihre Schwestern. Doch hattest du wohl nicht damit gerechnet, dass Mutter einen Sohn in einem ihrer Eier geboren hatte. Denn somit habe ich nun deinen Platz. Doch das wolltest du nicht!! Du hast mich in diese Hütte gelockt, die anderen ebenfalls und dann wolltest du, dass dieser Körper uns verbrennt!! Doch hattest du leider nicht bedacht, dass ich meine Seele durch einen Biss übertragen kann. Wie jedes Erz-Bael das kann!“

„Komm mir nicht zu nahe!!“, schrie Edna und kroch schon am Boden. „Du wirst niemals meinen Platz einnehmen!!“, brüllte die alte Frau und schließlich verwandelte sie sich. Vor Natsu stand nun ein Erz-Bael, welches sich bereit machte, den Pinkhaarigen zu verschlingen. Doch dieser wandte seine Magie an steckte die ehemalige Pensionsleiterin somit in Brand. Sie kreischte laut auf und versuchte das Feuer zu löschen, wollte Wasser, doch konnte sie nichts mehr tun. Langsam ging es mit ihr zu Ende und in den Augen des Dragonslayers konnte man so etwas wie Trauer sehen.

„300 Jahre waren selbst für dich eine lange Zeit, Großmutter“, sagte er leise und sah auf das Häuflein Asche, welches die zarte Sommerbrise davon trug. „Ruhe in Frieden…“
 

Lucy konnte nicht glauben, was sie, Erza und Gray da gerade gesehen hatten. Sollte das heißen, dass Natsu sich auch in so ein Ungetüm verwandeln konnte? Dass sie ihren Feuermagier dann nie wieder sah? Das wollte sie nicht! Schnell stand sie auf und sprang aus dem Gebüsch, hinter welchem sie sich versteckt hatten. Erza und Gray folgten ihr, da sie sie wieder zurück hinter den Busch holen wollten. Doch hatte der Dragonslayer sie bemerkt und sah sie irritiert an.

„Was macht ihr denn hier?“, fragte er verwirrt, dennoch erfreut und ging auf seine Freunde zu. Erza und Gray wussten nicht, wie sie die Situation deuten sollten, also blieben sie lieber vorsichtig. Denn, Vorsicht war besser als Nachsicht.

„Wir wollten nach dir sehen“, erklärte die Rothaarige und bedeutete Natsu, dass er stehen bleiben sollte. Er verstand nicht und trat noch einen Schritt näher, doch da zückte sie ihr Schwert und hielt es ihm entgegen. Verwirrt sah er seine Kameradin an, blickte zu seinem Rivalen und anschließend zu seiner Frau. „Wer oder was bist du wirklich?!“, fragte sie und der Dragonslayer lachte leise auf.

„Erza? Bist du betrunken?“, lachte er weiter. „Ich bin ich oder wer sollte ich sonst sein?“

„Seht ihr?“, mischte sich nun auch Lucy ein. „Er hat-!“

„Das beantwortet nicht meine Frage“, unterbrach Titania die Stellargeistmagierin und sah auffordernd den Pinkhaarigen an. „Nur weil du sagst, du bist du, hast du mir nicht gesagt, wer oder was du bist“, erklärte sie weiter und Natsu lachte erneut.

„Ach? Ist das so?“, fragte er kichernd, doch sein Blick hatte etwas Wahnsinniges an sich. „Im Grunde wisst ihr es doch schon.“

„Was hast du mit Natsu gemacht?“, flüsterte Erza bedrohlich.

„Natsu? Ach, der dem der Körper gehört hatte“, meinte er verstehend. „Ich hab ihn umgebracht.“ Lucy schrie entsetzt auf und der Pinkhaarige kicherte. „Besser gesagt, ich bin noch dabei. Ich verschlinge seine Seele, stück für stück, bis dieser Körper endgültig mir gehört. Und dann werde ich meine Familie rächen!!“

„Aber wir sind doch deine Familie!!“, schrie Lucy verzweifelt und drängte sich an Erza und Gray vorbei. Doch konnte sie nicht so schnell schauen, hatte Natsu sie am Hals gepackt. Er drückte zu, aber nicht zu fest, da er sie nicht töten wollte – noch nicht. Die Rothaarige wollte einschreiten, doch da drückte der Dragonslayer etwas fester zu und die Blondine stöhnte erstickt auf.

„Ihr wollt meine Familie sein?“, fragte er nach und lockerte seinen Griff etwas. „Du und dein Freund habt meine Familie umgebracht! Viel mehr er und dafür zahlt er in diesem Moment!“ Mit einem kräftigen Ruck stieß er die Blondine von sich, sodass sie auf dem Boden landete. Erza ging schnell zu ihr und half ihr auf. Lucy wollte es noch immer nicht glauben und sah ihren Mann entsetzt an. Doch als dieser grinste und seine Fäuste in Flammen hüllte, musste sie es sich eingestehen. Das vor ihr, war nicht ihr Natsu.

Gray stürmte auf ihn zu und beschwor ein Eisschwert, mit welchem er den Rosahaarigen attackierte. Titania hatte sich vergewissert dass es Lucy gut ging und eilte dem Eismagier zu Hilfe. Die Stellargeistmagierin flehte, dass sie aufhören sollten. Sie sollten Natsu nicht töten – nicht bevor sie sicher waren, dass es wirklich keine Chance mehr für den Dragonslayer gab. Doch sie musste auch einsehen, dass sie ihn aufhalten mussten – wenn sie nicht selbst sterben wollten. Auch das war etwas, was Lucy nicht zulassen konnte. Schließlich trug sie unter ihrem Herzen ein Kind – das Kind von Natsu und ihr, das Symbol ihrer Liebe.

„Karyuu no Yokugeki!!“, schrie der Pinkhaarige und schleuderte Erza und Gray ein Stück nach hinten. Die Rüstungsmagierin war in ihre feuerresistente Rüstung, Entei no Yoroi, gewechselt, um den Schaden der Flammen etwas geringer zu halten. Gray hatte eine Eiswand zu seinem Schutz hochgezogen. Lucy sah noch einen Moment zu und glaubte in den Augen Natsus so etwas wie Schmerz oder Reue zu sehen. Vielleicht war die Hoffnung noch nicht ganz verloren. Sie zückte einen ihrer Schlüssel und war sich sicher, dass er helfen konnte. Doch ob er auch stark genug sein würde, war die nächste Frage.

„Öffne dich! Tor zum Löwen! Loki!!“, rief sie ihren Beschwörungszauber und einen kurzen Moment später stand der junge Mann mit dem orangeroten Haar schon vor ihr. Wie immer trug er seinen Anzug mit einer Krawatte. Und natürlich durfte auch die Sonnenbrille nicht fehlen.

„Lucy, was ich kann ich für dich tun?“, fragte er sogleich und ließ es sich nicht entgehen, sich wieder mal an sie ran zu machen.

„Loki, kannst du versuchen, Natsu mit deinem Licht zu helfen?“, wollte sie auch sogleich wissen und der Orangerothaarige drehte sich um. Er blickte noch einmal zu seiner Besitzerin, ehe er wieder den Kampf zwischen Natsu, Erza und Gray beäugte. Zwar hatte er schon öfters mitbekommen, wie sich die gesamte Gilde kloppte, doch diesmal war es ernst. Als er sich wieder vollends der Blondine zuwandte, sah der Stellargeist die Verzweiflung in den Augen Lucys. Sanft zog er sie in seine Arme.

„Ich werde mein Möglichstes tun…“, erklärte er und ließ wieder von ihr ab. Dann sah er noch einen kurzen Moment zu den drei kämpfenden Magiern, ehe er sich ebenfalls an dem Kampf beteiligte. Er lud seine magische Kraft auf und pirschte sich an Natsu an. Dieser bemerkte den Stellargeist des Löwen, doch leider zu spät.

„Regulus Impact!!“, schrie er und schlug mit seiner Faust zu. Eine Lichtkugel, die die Form eines Löwenkopfes zeigte, traf den Feuermagier im Rücken und er schrie laut auf. Auch wurde er einige Meter weit nach vorn geschleudert – Erza und Gray waren dem menschlichen Geschoss ausgewichen. Im ersten Moment hatten sie sich gefragt, was mit Natsu wäre, doch sahen sie Loki und wussten, dass Lucy ihn gerufen hatte. Erza nickte ihm zu und der Löwe trat zwischen die beiden. Er kämpfte mit ihnen, denn vielleicht konnte sein Licht etwas ausrichten.

„Da ist etwas in Natsu“, stellte er fest und die Rothaarige nickte.

„Wir erklären es dir später“, meinte Titania und wandte sich wieder dem Pinkhaarigen zu, welcher wieder aufgestanden war. „Holen wir unseren Natsu zurück!“ Die beiden Männer stimmten ihr nickend zu und machten sich bereit. Natsus Körper stand in Flammen. Er – oder das Wesen in ihm – war wohl nicht so erfreut, dass sich Loki mit eingemischt hatte. Erzürnt sah er den Stellargeist an. Er hatte ihn erwischt. Ihn mit Lichtmagie angegriffen. Licht! Dies konnten die Bael nicht leiden.

„Du wirst als erstes dran glauben!!“, schwor der Dragonslayer und stürzte sich auf Loki, doch hatte er Erza und Gray vergessen. Der Eismagier hatte den Boden mit einer Eisschicht belegt und der Feuermagier kam ins Rutschen. Dies nutzte die Rothaarige und brachte ihn zu Boden.

„LOKI!!“, schrien die beiden Magier und der Orangerothaarige war schon dabei seinen Streich vorzubereiten. Sein Körper erhellte sich und unter seinen Füßen war ein magischer Kreis abgebildet.

„Regulus ist bereit“, sagte er und sah zu Natsu, welcher sich auf seine Knie aufgesetzt hatte und zu dem Löwen sah. „Shishikouyou!!!!“, rief er und sein Körper erstrahlte in hellem Licht. Mit seiner Löwenfackel hatte er damals auch Bixlow geschwächt. Und wenn Natsu momentan kein Licht vertrug, sollte er eine besonders große Portion abbekommen. Schützend hob er seine Arme an, da das helle Licht ihn blendete und es brannte. Er vertrug es nicht. Schmerzerfüllt schrie er auf und Lucy sah für einen Moment etwas Dunkles, dass an seinem Körper haftete – es sah aus, wie eine Spinne, welche auf seiner rechten Schulter saß und ihm die Augen zuhielt. Die Blondine trat zu ihm, konnte seine Schreie nicht mehr hören. Sie wollte ihren Natsu wieder. Doch ehe sie sich versah, hatte er sie erneut gepackt und hielt sie vor sich, bevor er sie vor sich auf die Knie zwang. Loki löschte das Licht und auch Erza und Gray stoppten. Zuerst wollten sie die Blondine aus dem Griff des Pinkhaarigen befreien, doch war es ihnen zu riskant.

„Natsu…“, wimmerte Lucy und sah ihn bittend an, hoffte, dass noch etwas von dem liebevollen Natsu in ihm übrig war.
 

„Lucy…“, hauchte Natsu schwach und versuchte seine Augen zu öffnen. Doch irgendjemand oder etwas wollte dies anscheinend verhindern. Denn eine Stimme sprach auf ihn ein, dass er einfach weiter schlafen sollte, er nicht mehr aufzuwachen brauchte. Der Dragonslayer atmete einmal tief ein und aus und wollte sich wieder fallen lassen. Dem Gefühl der Müdigkeit nachgeben.

„Natsu…“, hörte er dann Lucys Stimme. Sie klang schwach und traurig, so voller Schmerz. Entsetzt riss er die Augen auf und sah, was geschah. Nun verstand er auch, warum ihn diese Stimme immer zum Schlafen bringen wollte. Dieses Wesen hatte seinen Körper in Beschlag genommen, verletzte seine Freunde und hatte ihn gefangen genommen. Er wollte wieder Herr seines Körpers werden, doch konnte er sich nicht rühren.

„Es wird dir nichts nützen“, erklang die Stimme wieder und Natsu sah sich um, doch sah er niemanden. „Du kannst nur hilflos mit ansehen, wie du deine Freunde einer nach dem anderen erledigst.“ Der Pinkhaarige schüttelte den Kopf, wurde aber durch einen lauten Aufschrei Lucys wieder auf das äußere Geschehen gelenkt. Natsu, oder besser gesagt sein Körper, hatte der Blondine einen kräftigen Tritt in die Seite gegeben. Erza schrie ihn wutentbrannt an und wollte auf die beiden zu gehen, als er androhte, die Blondine mit seiner Feuerfaust zu treffen. Die Rothaarige hielt inne, wollte nicht, dass Lucy noch mehr Schaden erleiden musste. Loki war schon deswegen wieder in die Welt der Stellargeister zurückgekehrt, da er seine Besitzerin nicht noch mehr in Gefahr bringen wollte. Er grinste aber nur und trat wieder in Lucys Seite. Diesmal aber so kräftig, dass sie mit dem Rücken gegen einen Baum knallte. Die Blondine kauerte sich auf dem Boden zusammen, legte ihre Arme schützend um ihren Bauch. Nun griffen Erza und Gray wieder an, da Natsu Lucy nicht mehr als Druckmittel gegen sie verwenden konnte. Ein erneuter Kampf wurde entfacht. Doch nicht nur Natsu trug Schaden davon, sondern auch die Rüstungsmagierin und der Eismagier mussten einiges einstecken.

„Es soll aufhören!!“, bat Natsu und hielt sich die Ohren zu, da er die Rufe der anderen nicht mehr hören wollte.

„Es wird aber nicht aufhören“, sagte die Stimme belustigt. „Erst wenn sie tot sind!“

„Hör auf damit!!“, schrie Natsu verzweifelt.

„O nein!!!“

„GENUG!!“, erklang die Stimme des Masters und es wurde inne gehalten.


 

Alle Blicke richteten sich auf den kleinen alten Mann, der nun erschienen war. Er sah wütend, aber auch traurig aus. Wütend, weil seine Kinder diesen Kampf kämpften, Traurig, weil er nun gegen seinen Sohn kämpfen musste. Doch musste er aufgehalten werden. Auch wenn Makarov wusste, dass Natsu doch genauso wenig dafür konnte, wie die anderen.

„Master…“, hauchte Erza leise und Lucy sah ihn bittend an. Der alte Mann ging näher auf die Blondine zu, streichelte ihr über die Wange und rief dann Erza und Gray zu sich.

„Bringt Lucy in Sicherheit“, befahl er und wandte sich wieder dem Pinkhaarigen zu. „Ich werde das hier erledigen…“ Mit diesen Worten ging er etwas auf ihn zu. Titania nickte und wies Gray an, ihr zu helfen, damit sie zusammen mit Lucy von hier verschwinden konnten. Diese wollte rebellieren und fing an sich zu wehren, doch als Erza ihren Namen schrie, sah sie Tränen in den Augenwinkeln der Rothaarigen. Auch Gray hatte Angst, doch wollte er den Befehl des Masters nicht verweigern. Also nahmen sie Lucy hoch und entfernten sich mit ihr von dem Kampfplatz.

„Es bringt euch eh nix“, sprach der Pinkhaarige und lachte leise. „Ich werde sie finden und einen nach dem anderen erledigen. Und mit Euch fange ich an, Master.“ Makarov sah ihn mitleidig an.

„Wie es die Fairy Tail Tradition verlangt, werde ich dir drei Sekunden Zeit geben, bevor ich das Urteil vollstrecke“, erklärte er und Natsu zog nur eine Augenbraue in die Höhe. „Bitte um Gnade!“

„Um Gnade bitten?“, lachte Natsu amüsiert.

„Eins!“, zählte Makarov auf.

„Das ich nicht lache!!“, meinte der Pinkhaarige.

„Zwei!!“, ging es weiter und der Master legte seine Hände übereinander. In der Mitte bildete sich eine kleine Energiekugel, die langsam größer wurde.

„Warum sollte ich um Gnade bitten!?“, schrie Natsu siegessicher.

„Drei!!!“, beendete Makarov seine Aufzählung und sah zu seinem Gegenüber. Er mochte ein Mitglied Fairy Tails sein, aber er war nicht er selbst, kam es ihm in den Kopf. Vielleicht würde es etwas bringen.

„Mir passiert eh nichts!!!“, war sich der Pinkhaarige sicher und stürmte auf den alten Mann zu. Seine Fäuste waren bereits in Flammen gehüllt und er war sich sicher, dass er den Master erledigen konnte.

„Die Zeit ist um!“, erklärte er und klatschte die Hände zusammen. Helles Licht erstrahlte und Natsu hielt inne. Warum hatte er auf einmal Angst? Ihm konnte doch nichts passieren, da er das Gildenabzeichen trug. „Fairy Law hadsudou!!“, beschwor der Master seinen Zauber und das Licht breitete sich immer mehr aus. Natsu schrie laut auf. Er hatte sich geirrt, das Licht schmerzte ihn, es schien ihn zu verbrennen. Die Schreie des Pinkhaarigen schmerzten Makarov, doch konnte er nicht aufhören, solange er nicht wieder der alte war. Da bemerkte er etwas und sah genauer hin. Ein Schatten schien sich von Natsu zu lösen, doch wollte er sich nicht entfernen lassen. Doch schließlich löste er sich von dem Pinkhaarigen und löste sich in Luft auf. Eine kleine schwarze Perle fiel zu Boden und kullerte zu dem alten Mann, ehe sie Risse bekam und in viele kleine Teile zersprang. Das Licht wurde schwächer, auch Natsus Schreie hatten aufgehört und er sah erschöpft aus. Er lächelte den Master sanft an und ging auf die Knie.

„Danke“, formte er tonlos mit den Lippen und sah in den Himmel. Seine Augen wirkten leer.

„Natsu!!“, schrie Lucy und rannte auf ihn zu. Makarov sah verwundert aus, da trat Gray zu ihm und erklärte dem Master, dass sie Lucy nicht mehr länger aufhalten konnten, nachdem Fairy Law aktiviert worden war.

„Luce…“, hauchte der Pinkhaarige schwach und hob seine Hand langsam an, ehe er zur Seite kippte. Lucy fing ihn auf und legte ihn vorsichtig auf dem Boden ab, nahm seine Hand und sprach auf ihn ein.

„Tut mir Leid, Luce…“, sagte Natsu schwach. „Ich konnte dich nicht beschützen…“ Die Blondine schüttelte den Kopf. Tränen standen in ihren Augen und sie streichelte mit ihrer freien Hand über seine Wange.

„Es ist alles gut, Natsu…“, sagte sie leise. „Du wirst sehen, du bist bald wieder fit…“ Lucy lächelte schwach. „Wir warten auf dich…“, hauchte sie leise und Natsu verstand nicht. Da legte sie seine Hand, welche sie in ihrer gehalten hatte, auf ihren Bauch und Natsu bekam Tränen in den Augen.

„Ja“, lächelte er und schloss die Augen, atmete noch einmal durch und erschlaffte dann. Eine Träne rann ihm über die Wange, bevor sein Kopf zur Seite fiel. Erschrocken sah Lucy zu ihrem Mann und schüttelte den Kopf.

„Natsu?“, fragte sie und nahm wieder seine Hand in ihre beiden. „Nein!“, schrie sie und rüttelte ihn, doch es tat sich nichts. Gray und Makarov traten zu ihr, lösten sie von Natsu. Sie schrie und strampelte dagegen, als der Schwarzhaarige sie über die Schulter warf und mit in die Gilde trug. Der Master hatte seine Riesenform angenommen, sich zumindest etwas wachsen lassen, und legte Natsu behutsam in seine Hand.

„Ruh dich aus, mein Sohn…“

07.07.X796

Der Master kehrte in die Gilde zurück, wo bereits alle auf ihn warteten. Gray hatte Lucy mit zurück gebracht und gemeinsam mit Erza aufgehalten, damit sie nicht wieder in den Wald rannte. Die anderen spielten schon mit dem Gedanken sie zu fesseln, damit sie hier blieb. Doch als Makarov zurück war, hielt sie still. Sie sah sich um, suchte nach dem Pinkhaarigen, doch erkannte sie, dass der alte Mann allein gekommen war.

„Master…“, sprach sie leise und mit zittriger Stimme. „Wo…wo ist…Natsu…?“, fragte sie schließlich und der Weißhaarige schüttelte den Kopf. Die Blondine rutschte auf die Knie und wollte sich die Tränen weiter zurückhalten, doch so ganz schaffte sie es nicht. Es fiel ihr sichtlich schwer, die aufsteigenden Tränen zu bekämpfen, doch keiner wagte etwas zu sagen. Da hielt ihr der Master etwas hin und Lucy griff danach. Sie erkannte, dass es Natsus Schal war und schließlich brachen die Dämme. Sie drückte den Schal an ihre Brust und kauerte sich auf dem Boden zusammen, schrie ihren Schmerz hinaus. Der Master wandte seinen Blick zur Seite, Schmerz konnte in seinen Augen gelesen werden. Erza trat auf ihn zu, nachdem Mirajane sich zu Lucy gekniet hatte. Doch Makarov wank nur ab, ging in das Hinterzimmer und berichtete dem Rat, von den letzten Geschehnissen. Sie wiesen daraufhin an, dass man die Ausgangsperre löste und dass man auch wieder nach Magnolia einreisen konnte. Natürlich würden sie noch einige Truppen schicken, um sicherzustellen, dass auch wirklich keine Gefahr mehr bestand. Makarov klärte noch einige Dinge und ergab sich schließlich dem Rat, dass sie Fantasia trotzdem an das Erntefest hängen sollten. Dennoch sollten sie es ein wenig verschieben, damit sich alle darauf vorbereiten könnten. Makarov verabschiedete sich mit den Worten, dass er seine Gilde entscheiden lassen würde, ob sie Fantasia stattfinden lassen sollten. Das Oberhaupt des Rates nickte und die Verbindung wurde aufgelöst. Der Master atmete tief durch, wollte die Bilder von Fairy Law gegen Natsu nicht noch einmal sehen, wollte sie etwas verdrängen. Sollten ihn diese Bilder doch nachts, in seinen Träumen verfolgen, ihn vom Schlafen abhalten. Doch konnte er es nicht bestimmen. Also trat er wieder nach draußen zu den anderen, erklärte ihnen, was die Ratsmitglieder gesprochen hatten. Die Fairies begannen darüber zu sprechen, dass sie Fantasia vielleicht besser nicht aufführen sollten, dieses Jahr. Lucy, die sich auf einen Stuhl gesetzt hatte und eine Decke umgehängt hatte, stand auf und schüttelte den Kopf.

„Nein“, sagte sie sanft und lächelte dabei. „Natsu hätte nicht gewollt, dass wir es ausfallen lassen…“, erklärte sie und drückte den Schal fester an sich. „Er hätte es nicht gewollt“, wiederholte sie und erneut traten Tränen auf ihr Gesicht. Langsam stimmten ihr die anderen zu und sie beschlossen, dass dieses Fantasia das Beste sein sollte, dass je stattgefunden hatte. Der Master lächelte traurig, ergab sich aber und stimmte zu.
 

Nach gut eineinhalb Monaten war es soweit und das Erntefest konnte stattfinden. Die weiblichen Mitglieder hatten gesagt, sie verzichten auf die Teilnahme, am Miss Fairy Tail Contest und überließen Lucy den Sieg, für ihre Miete. Sie bedankte sich bei ihren Freundinnen, teilte ihnen aber auch gleich mit, dass sie von einem Teil Natsus Haus umbauen wolle, da ihre Wohnung zu klein werden würde, wenn das Kind da war. Die anderen fanden das gar nicht so schlecht und unterstützten die Stellargeistmagierin. Alle – wirklich alle – halfen mit, das Häuschen zu vergrößern und auszubauen.

Und schließlich war es im Frühjahr des darauffolgenden Jahres so weit. Die kleine Nashi erblickte das Licht der Welt. Ihr pinker Haaransatz machte Lucy so glücklich. Auch das Gesicht erinnerte sie an ihren geliebten Dragonslayer. Doch so glücklich sie in diesem Moment auch war, so unglücklich war sie. Natsu konnte diesen Moment nicht miterleben.

„Mit Sicherheit hätte er sich gefreut“, legte ihr Polushka eine Hand auf die Schulter und sie nickte.

„Ja, das hätte er…“, stimmte sie zu und streichelte dem kleinen Wesen über die Wange. „Willkommen in der Familie von Fairy Tail, Nashi Dragneel…“, hauchte sie noch leise.
 

Die Zeit zog ins Land und Nashi wuchs unter den Augen aller heran. Das kleine quirlige Mädchen wurde einfach von jedem gemocht, da sie so sehr an Natsu erinnerte. So waren seit Nashis Geburt etwas mehr als drei Jahre vergangen und das kleine Mädchen war gerade mit seiner Mutter auf den Weg zu Polushka, da es wieder eine Impfung bekommen sollte.

„Nashi, lauf nicht so weit voraus“, bat die Blondine und ihre Tochter drehte sich zu ihr um, lachte und rannte wieder auf sie zu. Lucy liebte Nashis lächeln. Sie liebte ihre Tochter einfach so sehr. Sie wollte sie nicht verlieren.

Als sie bei dem Häuschen der Heilerin ankamen, stürmte die Pinkhaarige sogleich das Haus und fiel der Heilerin in die Arme. Lucy folgte ihr gleich und entschuldigte sich bei Polushka. Diese aber wank nur ab. Mittlerweile mochte sie dieses Energiebündel, sie hatte es in ihr Herz geschlossen.

„Dann werde ich noch kurz alles vorbereiten“, erklärte sie und ging zu ihren Mitteln und Utensilien. Nashie entdeckte dabei eine Tür, die sie jedes Mal, wenn sie da waren, schon gesehen hatte. Polushka aber hatte ihr immer verboten, in den Raum zu gehen. Sie sah sich kurz um und bemerkte, dass gerade niemand aufpasste. Also wollte sie ihre Neugier endlich befriedigen und schlich sich in den Raum.

Die Heilerin hatte die Impfdosis zusammen und bereits in eine Spritze gefüllt. Als sie jedoch zu Lucy kam, sah sie ihre kleine Patientin nicht.

„Wo ist Nashi?“, fragte sie und Lucy sah sie fragend an.

„War sie nicht bei Euch?“, entgegnete sie erschrocken und stand auf. Da hörten sie ein Poltern und sahen, dass die Tür in das Nebenzimmer geöffnet war.

„Mama, komm schnell!!“, hörte die Blondine ihre Tochter rufen und ging auf die Tür zu. Fragend sah sie zu der Heilerin, welche zustimmend nickte. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf die Lippen Polushkas und Lucy wurde nervös. „Du musst aufwachen“, hörte man die Stimme ihrer Tochter. „Mama ist doch auch da!!“ Die Stellargeistmagierin hatte den dunklen Raum betreten. Weiter vorne stand ein Bett, in dem jemand lag. Sie erkannte die Person noch nicht, da ihre Tochter vor seinem Gesicht stand. Doch aus irgendeinem Grund kamen ihr die Tränen. Sie sah einen Lacrima, der immer wieder aufleuchtete. Wahrscheinlich zeigte es den Herzschlag an. Ein anderes beobachtete wohl die Atmung, denn es blinkte nicht so schnell wie das andere Lacrima.

„Du musst aufwachen, Papa!!“, schrie Nashi und rüttelte ihn am Oberkörper. Sie hatte sich auf einen Stuhl gestellt, um ihn besser zu sehen und konnte ihn auch so besser berühren. Lucy fragte sich, warum sie diese Person „Papa“ nannte. Doch dadurch, dass sich das kleine Mädchen vorgebeugt hatte, um ihn zu rütteln, sah Lucy das Gesicht der Person – des Mannes, den sie liebte. Den sie glaubte, verloren zu haben. Sie sah das friedlich schlafende Gesicht Natsus. Lucy sank auf die Knie und ihre Tränen bahnten sich über ihre Wangen. Sie blickte zu Polushka auf, die langsam nickte.

„Komm schon, du musst mit nach Hause!!“, machte Nashi weiter, legte den Schal auf seinem Brustkorb ab und stieß einen freudenlaut aus. Lucy trat zu ihrer Tochter, wollte sie wegholen, doch da sah sie den Grund, weshalb sich ihre Tochter so freute.

Langsam, ganz langsam, öffnete Natsu seine Augen…
 

„Wer seid ihr?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Für alle, die das nicht wissen ^^

Flieder (Syringa)
Auch der Flieder kündigt den Frühling an, er steht für ein zartes Band zwischen zwei Herzen. Damit ist er das Symbol für eine beginnende Liebe. Viele sehen in dem duftenden Flieder auch die Frage nach Treue von dem Partner bzw. der Partnerin. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (19)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DXS
2014-08-30T14:49:28+00:00 30.08.2014 16:49
habe heute morgen deine FF gefunden und sie mir sofort durch gelesen...ich fand sie echt süzz, und rührend hoffe es kommt ein 2.teil
Antwort von: Maryhase
02.09.2014 12:07
Hallö =D
Vielen Dank für deinen Kommi. Habe mich wirklich sehr darüber gefreut. Einen Teil 2 gibt es schon ^^
Hier der Link, falls du die Geschichte noch nicht gesehen hast =)

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/554427/332746/

Vielleicht liest man sich ja noch einmal XD

Liebe Grüße,
maryjoa3004
Von:  Carameldream
2014-07-21T07:16:42+00:00 21.07.2014 09:16
Ich habe endlich die Zeit gefunden, deine Geschichte durchzulesen. Ich bin vorher einfach nicht zum FF-Lesen gekommen >___> Na ja, besser später als nie, oder?
Also zunächst muss ich sagen, dass mir die Idee dieser FF sehr zugesagt hat. Es besonders für jemanden wie Natsu seine Nakama zu beschützen, was ja schlecht geht, wenn die Gefahr von einem selbst zu stammen scheint. Das ist eine wirklich gut durchdachte Problematik, die du dir hier ausgedacht hast.
Der Handlungsaufbau hat drüben Zweck wirklich erfüllt. Alles beginnt friedlich und harmonisch und dann finden Natsu und Lucy endlich zueinander im schönen Syringa. Wirklich romantisch! Dass sie versehentlich heiraten kann man sowohl als auch mit Humor aber such mit Romantik verbinden. Die Stelle hat mir wirklich sehr gefallen. Dann kommt das mit den Spinnen, welches die Handlung anregt. Action kommt als Genre mit hinzu und gibt der FF dieses gewisse Fairy Tail Feeling. Drama kommt dazu, da Natsu gebissen wurde. Sein Leid hast du ziemlich gut zum Ausdruck gebracht. Man hat wirklich mitgelitten und gehofft, dass alles gut gehen wird. Aber leider wurde von da an, ja alles schlimmer.
Um ehrlich zu sein, war ich überrascht, dass Edna auch ein "böser" Charakter letzten Ende war. Das war irgendwie ziemlich schade. Andererseits passt diese Rolle perfekt.
Die ganzen Spinnen erinnern mich an den zweiten Harry Potter Teil :'D Aragog und co. Man das fand ich damals auch echt ekelhaft, womit ich zu Lucys Ekel komme. Ich kann ihn wirklich gut nachvollziehen. Überhaupt habe ich an der charakterlichen Umsetzung nichts auszusetzen. Mir hat es sehr gefallen, wie Natsu und Lucy sich jeweils bei dir mit voran schreitender Handlung entwickelt haben. Erza und Makarov hast du auch richtig gut dargestellt, finde ich.
Das Ende ist natürlich kein wirkliches Happy End. Zwar bekommt man die Gewissheit, dass Natsu alles doch überlebt hat und sich scheinbar lediglich an nichts mehr erinnern kann, aber das ist schon traurig genug. Ich bin mal gespannt, wie das in der Fortsetzung sich verwickeln wird. Das lese ich mir gleich als Nächstes durch. Wobei ich finde, dass das Ende gut gewählt war. Man kennt es nicht anders aus irgendwelchen Filmen, die so ein offenes Ende aufweisen, dennoch Andeutungen zum weiteren Verlauf noch hinterlassen. (Zum Beispiel "Zwei an einem Tag"...so traurig!)
An deinem Stil habe ich absolut nichts auszusetzen. Du fokussierst dich gerne auf das Beschreiben der Umgebung, was dir auch sehr gut gelingt. Ich konnte mir die Pensionswohnung richtig gut vorstellen, da du es so schön beschrieben hast. Man hat keine Probleme, die beim Lesen zu folgen, denn es liest sich alles recht flüssig. Fehler konnte ich nicht finden, wobei ich auf so etwas weniger achte, um ehrlich zu sein. Selbst wenn welche gewesen wären, so wären sie aufgrund deines Ausdruckes sicherlich nicht aufgefallen!
Ich hoffe, du versuchst dich weiterhin am FF-Bereich. Ich lese gerne etwas von dir :)

LG Caramel~
Antwort von: Maryhase
21.07.2014 11:37
Uiiiii >,<
Von dir einen Kommentar zu lesen und der dann auch noch so ein Lob ist, macht so richtig Happy! XD
Dass es dir gefallen hat, wie ich geschrieben habe, erleichtert mich doch um einiges. Ich war mir immer sehr unsicher, ob ich es auch passt, wie ich es schreibe. Aber ich glaube, diese Angst hat jeder ein bisschen, oder?
Eine Fortsetzung war zu anfang auch gar nicht geplant, da die FF ja für einen Wettbewerb war, wo es kein Happy End geben sollte. Wahrscheinlich war mein Ende nicht schlecht genug =D
Ich würde mich sehr gern weiter an Fanfics wagen, denn ich hab so viele Ideen, die ich gerne noch umsetzen wollte ^^
Naja, mal sehen, wie es weiter laufen wird.

Liebe Grüße,
=3
Antwort von:  Carameldream
21.07.2014 12:05
Natürlich schreibe ich dir etwas. Du kommentierst bei mir auch immer fleissig^^ Und diese FF hat es auch verdient.
Das kann ich nachvollziehen mit der Angst, aber sobald die ersten Kommentare kommen, fühlt man sich in seinem schreiben bestärkt :) Ist bei mir zu mindestens so, weswegen ich mir vorgenommen habe, mehr Kommis zu hinterlassen^^ (ich war einfach immer zu faul dafür >___< )
Also ich finde, du hast dich gut geschlagen, was den Wettbewerb betrifft. Ich selbst habe mich da nicht herangewagt, weil ich einfach schlecht bin, den Happy End wegzulassen. Bei dir ist es kein Happy End, aber es deutet eben halt eines an ;D
Lass deine Kreativität frei~ Ich werde es lesen :D (Solange es bekannte Serien, Animes und so sind xD)

LG Caramel~
Von:  mandarinenbluete
2014-03-22T16:14:32+00:00 22.03.2014 17:14
Ist das dein ernst!!!
Das Ende ist ja echt voll...doof! Und das ist nett ausgedrückt!
Das ist so ne super story. Das ist total schade, dass das Ende so offen\doof ist. :-(
Überlegs dir doch noch mal, ja?
Von:  Natsu_Dragneel003
2014-03-19T19:24:43+00:00 19.03.2014 20:24
die Geschichte hat mir mall wieder sehr gut gefallen und ein glück das Natsu noch lebt und das er sein gedechnis ferlirt ist nicht so schön allso musst du umbedingt weiter machen weil ein offenes Ende ist scheisse wen du schon was ab schlisst dan sollte es wenigstens ein happyend geben oder gahr keins geben^^ findest du nicht auch also bitte mach scnell weiter ja??????????
Von:  Natsu_Dragneel003
2014-03-16T21:53:56+00:00 16.03.2014 22:53
ich fande es mall wieder sehr gut aber das Natsu am Ende stärben musste wahr traurich ich hoffe es geht noch weiter also Schreib bitte schnell weiter???
Von:  fahnm
2014-03-11T23:05:42+00:00 12.03.2014 00:05
Scheiße.
Was ist nun mit Natsu?
Er darf nicht tot sein.
Schreib bitte schnell weiter.
Von:  Natsu_Dragneel003
2014-03-05T21:03:00+00:00 05.03.2014 22:03
Das wahr mall wieder gut so hab ich es mir vorgestellt wie es weiter geht^^ich bin schon gespand was mit Natsu passiert und ob sie in zurück bringen können ich freu mich schon wen es weiter geht also mach bitte schnell weiter ok?
Von:  fahnm
2014-03-04T00:38:49+00:00 04.03.2014 01:38
Ich bin gespannt wie es weiter gehen wird.
Du hast Polushka gut getroffen.^^
Von:  Natsu_Dragneel003
2014-02-19T21:32:32+00:00 19.02.2014 22:32
Tolles kapitel ist dir mall wieder gut gelungen ich freu mich schon auf Montag wen es weiter geht ^^Super klasse mach weiter so.
Von:  fahnm
2014-02-17T23:57:42+00:00 18.02.2014 00:57
Klasse Kapi^^


Zurück