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Better Than I Know Myself

von

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Savin' Me

Savin' Me*


 


 

»Hey Hyung, was stehst du denn hier im Regen? Wenn du nicht reingehst und dich aufwärmst, wirst du dich noch erkälten. «

Erschrocken zucke ich zusammen und hebe den Kopf um ihn anzusehen.

Als sein Blick auf meine feuchten Augen fällt, weiten sich seine großen Augen. Mein Blick schweift noch einmal in Richtung von dir und Kibum, bevor ich die Augen schließe um die Tränen zurück zu halten. Das Leben war einfach nicht fair.
 

Meinem Blick folgend, sieht Minho nur noch die Kehrseiten von euch Beiden, aber sofort wird ihm klar wieso ich wie ein Häufchen Elend mitten im Regen stehe.

Sanft fasst Minho mich am Arm und zieht mich hinter sich her in das Schulgebäude und steuert auf die um die Uhrzeit verlassene Sportumkleide zu. Die ganze Zeit starre ich nur seinen muskulösen Rücken und seine breiten Schultern an.

Irgendwie beruhigend.

»Hyung. Hier, zieh dir erst mal etwas Trockenes an.«

In meinem Blickfeld erscheint ein weißes Sport T-Shirt und blaue Basketballshorts, natürlich beides einige Nummern zu groß für meine kleinere und weniger muskulöse Figur.

Dankend nehme ich ihm beides ab, aber trotzdem fange ich nicht an mich umzuziehen. Mit Tränen verschleierten Augen starre ich einen Punkt gegenüber an der Wand an und lasse mich langsam auf die Bank in der Umkleide sinken. Ich weiß das er sich Sorgen um mich macht, sehr Große sogar.

Er weiß, was vor einigen Wochen passiert ist und das ich mir die ganze Zeit vorwerfe meine Chance nicht genutzt und mir viel zu lange Zeit gelassen zu haben, obwohl ich dich doch so sehr geliebt hatte. Er ist oft genug da gewesen um mich einfach in seine Arme zu schließen und mir mit seiner tiefen, warmen Stimme tröstende Worte zuzuflüstern.
 

»Ich werde immer für dich da sein.«

»Ich werde alles dafür tun, dass es dir wieder besser geht.«
 

Trotz all seiner Bemühungen geht es mir Wochen danach immer noch nicht wirklich besser, aber ich schätze ihn sehr dafür, dass er immer an meiner Seite war und es auch immer noch ist.

Viele meiner anderen Freunde hatten spätestens nach zwei Wochen die Stirn gerunzelt und den Kopf geschüttelt. Sie hatten gemeint, dass sie es nicht verstehen könnten wie ich so fertig darüber sein könnte, dass es mit meiner Teenagerschwärmerei nicht geklappt hatte. Schließlich wären wir ja nur in der High School.

Pah, Teenagerschwärmerei! Du bist meine erste große Liebe gewesen!

Auch wenn du es bis heute immer noch nicht weißt und es auch nie erfahren wirst.

»Hyung. «

Wärme hüllt mich ein, als Minho mich mit seinen starken Armen umschließt und meinen Kopf sanft gegen seine Brust drückt. Lange war das Versprechen vergessen, was ich ihm noch vor ein paar Tagen gegeben hatte und ich fing hemmungslos an zu schluchzen.

Minuten vergingen und wurden zu Stunden. Und nicht einmal hatte seine starke Umarmung an Kraft verloren.
 

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»Hyung,... Hyung,..Jinki. «

Leicht werde ich an der Schulter gerüttelt, verschlafen hebe ich den Kopf und sehe direkt in die Augen von Minho. Verwirrt lege ich den Kopf schief, ich bin doch eben erst eingeschlafen.

»Mh?«

Lachend wuschelt er mir durch die Haare und deutet auf seine Armbanduhr. 21:00 Uhr.

Geschockt sehe ich ihn wieder an, wir sind doch nicht wirklich so lange hier in der Umkleide geblieben oder?

»Minho, du hättest mich doch ruhig früher wecken können, jetzt musstest du nur wegen mir solange hier sitzen. Ich glaube du hast dir deinen Freitagabend sicher etwas anders vorgestellt.«
 

Und alles mal wieder nur wegen dir. Mit einem Seufzen fährt er sich durch seine schulterlangen Haare und sieht mich fast etwas genervt an. Ich wusste es doch, er ist sauer. Ich kann das vollkommen verstehen, vielleicht ist er es langsam leid mich immer zu trösten.

»Hyung. Ich hab dir doch schon mehrmals gesagt das ich immer für dich da sein werde.

Mir macht es auch überhaupt nichts aus meinen Freitagabend mit dir hier zu verbringen, solange es dir danach besser geht. Du weißt das ich dich sehr gern habe, außerdem bist du einer der wenige Freunde für die ich alles tun würde. «

Meine Wangen fühlen sich warm an und ich bin mir ziemlich sicher das ich rot werde.
 

Das er mich sehr mag, habe ich mir schon gedacht, aber es so direkt von ihm gesagt zu bekommen ist doch etwas völlig anderes.

Wieder einmal bin ich froh das ich Minho in meinem Leben habe. Er hat damals zu deinem Freundeskreis gehört und ich hatte mich ziemlich schnell mit ihm angefreundet, neben dir war er mein anderer bester Freund gewesen, auch wenn du das nie verstanden hast.

Nachdem die Sache mit dir und Kibum die Runde gemacht hat, war er der Einzige der mich gesucht hat als ich nicht in der Schule aufgetaucht bin und sich jedes Mal Sorgen um mich gemacht hat.

Schließlich hat auch er die Blicke bemerkt, die ich dir zugeworfen habe und das Gespräch mit mir gesucht und nicht aufgegeben hat, bis er die volle Wahrheit erfahren hat. Seitdem ist er immer an meiner Seite gewesen und hat sich dir vollkommen abgewendet nur um mehr für mich da sein zu können.
 

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Als wir nach draußen, in die für den Sommer kühle Abendluft treten, ist es schon völlig dunkel und leichter Nebel zieht auf. Der komplette Himmel ist mit dichten Wolken verhängt und nicht ein einziger Stern ist zu sehen.

Schweigen laufen wir nebeneinanderher auf dem Weg vorbei am Verwaltungsgebäude und auf das Schultor zu. Außer uns ist nicht eine Menschseele zu sehen. Die letzten sind schon vor Stunden nach Hause gegangen.

Seufzend, fahre ich mir mit der Hand durch die Haare, die sich nicht wirklich besser anfüllen als mein Innerstes.

Meine nassen Haare nicht gescheit zu trocknen, ist wirklich ein Fehler gewesen.

Die Nacht will ich nicht wirklich alleine in meiner kleinen Wohnung verbringen, aber konnte ich Minho, nachdem was er heute schon alles für mich getan hat, danach fragen bei mir zu übernachten?

»Hyung.«

Geschockt fahre ich zusammen, ich bin so in Gedanken versunken gewesen, dass ich gar nicht bemerkt habe wie er stehen geblieben ist. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen und wieder mit diesen besorgten Blickt sieht er mich an. Ich habe es echt nicht verdient einen so wundervollen Freund zu besitzen.

»Ja?«

»Dich bedrückt doch was, du weißt das du mit mir über alles sprechen kannst. «

Sanft legt er mir seinen Arm über die Schultern und drückt mit seiner rechten Hand leicht meinen Oberarm.

Ein Junge in seinem Alter sollte sich wirklich nicht so viele Sorgen um mich machen. Mit einem Seufzer lehne ich mich an ihn und genieße seine Wärme.

»Minho. Ich weiß gar nicht wie ich..Also..Das kann ich dir eigentlich nicht auch noch zumuten, aber..ähm.. «

»Jinki-Hyung, ganz ruhig, rück einfach raus damit, ich bin doch froh wenn ich dir irgendwie helfen kann.«

»Würdest du vielleicht heute bei mir übernachten und mich etwas ablenken?«

Ein leises Lachen ertönt über mir und ich hebe leicht den Kopf an, während er immer noch lacht und den Kopf dabei schüttelt, sehe ich in etwas verwirrt an. Manchmal weiß ich wirklich nicht was in seinem Kopf vorgeht.

»Darüber hast du dir den ganzen Weg Gedanken gemacht? Keine Sorge Hyung, ich werde schon dafür sorgen das du nicht einen einzigen Gedanken an ihn verschwenden wirst. «

Es ist eine Art geheime Absprache zwischen uns niemals seinen Namen in meiner Gegenwart zu erwähnen. Es ist ein wenig albern, ich weiß, aber es hilft.

»Danke. «

»Hey, da gibt es nichts zu danken, du weißt doch das ich immer wieder gerne bei dir schlafe. Jetzt sollten wir aber einen Schritt zu legen damit wir noch den letzten Bus erwischen. «

Mit einem dankbaren Lächeln lasse ich mich an der Hand von ihm zur nahgelegenen Bushaltestelle ziehen.
 

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Mit der linken Hand krame ich meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche, schließe auf und öffne leise meine Haustür. In der ganzen Wohnung herrscht eine unangenehme Stille.

Langsam, als wäre ich nicht in meiner eigenenen Wohnung, trete ich in den dunklen Flur und öffne die Tür noch weiter um Minho auch herein zulassen.

Während er die Haustür hinter sich schließt, ziehe ich schon meine Straßenschuhe aus und streife meine Hausschuhe über und stelle Minho ein paar Hauslatschen auf den Boden, die ich aus der kleinen Kommode neben der Tür geholt habe und mache ich das Licht an.

Gedankenverloren gehe ich ohne auf ihn zu warten in die Küche. Er ist schon oft genug hier gewesen um sich auszukennen.

Während ich die Kühlschranktür öffne um mir und meinem Dongsaeng etwas zu trinken herauszuholen, streicht Taemin, mein rotbrauner Kater um meine Beine und schnurrt.

Mit einem leichten Lachen stelle ich die zwei Wasserflaschen, auf die Anrichte und hole die Katzenmilch auch noch hinaus.
 

Aus einem der oberen Hängeschränke nehme ich eine kleine Glasschale und fülle sie mit Milch und stelle sie vor das kleine Fellknäuel. Zufrieden schleckt er vor sich hin und ich bewege mich in mein angrenzendes Wohnzimmer und werfe Minho, der alles mit einem Lächeln beobachtet hat, eine Flasche zu.

Gekonnt fängt er sie auf.

Mit einem leichten Seufzer lasse ich mich auf die Couch neben ihn fallen, leise Stimmen dringen aus dem eingeschalteten Fernseher. Es läuft Fußball.

»Du bist also hier um Fußball zu schauen, was? «

»Sicher Hyung, nur deswegen. «

Lachend lehne ich mich etwas auf der Couch zurück und rücke näher an ihn heran und sein Arm findet seinen Weg um meine Schulter, um mich noch näher zu ziehen. Zufrieden lege ich meinen Kopf auf seine Brust und lausche dem Kommentator wie er das nächste Tor verkündet.
 

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Die Nacht haben wir eng umschlungen zusammen im Bett verbracht. Nach dem letzten Abend geht es mir wieder viel besser, den ganzen Abend haben Minho und ich uns unterhalten und ich habe mir fest vorgenommen, ab jetzt nicht mehr an dich zu denken. Mein Leben wieder in geregelte Bahnen zu führen und alles wieder auf die Reihe zu bekommen.

Mit Hilfe von Minho.

Er hat mir so viel Mut zu gesprochen und mir wieder einmal gezeigt wie sehr er mich liebt, da ist mir klar geworden, dass wenn ich dich endlich vergesse und Minho eine Chance gebe, ich viel glücklicher sein werde. Denn ich weiß, dass ich bei Minho sehr gut aufgehoben bin und er mich niemals betrügen und belügen würde.

Wie sooft zeigt mein Dongsaeng mir, wie schön es mit ihm sein kann und ich weiß, ich will mehr. Ich will ihn weiterhin an meiner Seite haben. Es ist wahrlich egoistisch von mir so zu denken. Doch trotz alledem, werde ich mich ihm öffnen und anfangen ihn in mein Herz zu lassen.

Langsam drehe ich mich auf die Seite und beobachte ihn dabei, wie er schläft. Es ist noch sehr früh, doch für mich kann es im Moment nichts Schöneres geben, als dabei zu zusehen wie sich seine Brust leicht hebt und senkt, wie schön sein Gesicht ist.

Die langen Wimpern, die seine Wangen berühren und das ebenmäßige, hübsche, aber trotzdem männliche Gesicht und die leicht gelockten, braunen Haare die sanft in sein Gesicht fallen.

Womit hab ich eine solch vollkommene Kreatur wie ihn verdient?
 

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Ich weiß nicht, wie lange ich noch ganz still da lag und ihn beobachtete, aber am nächsten Morgen hatte ich sein Bild immer noch vor Augen. Jedes einzelne Detail.
 

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Das erste was mich nach Stunden weiterem Schlaf weckt, ist der Geruch von Kaffee und die kalte Stelle im Bett neben mir. Minho ist wohl schon seit längerem auf den Beinen, bestimmt hat er auch schon sein morgendliches Training, bestehend aus Joggen und einigen Kraftübungen, vollzogen.

Langsam setzte ich mich auf, strecke mich und zucke leicht bei dem lauten Knacken meiner Knochen zusammen. Zu lange in einer Position zu schlafen ist wirklich nicht angenehm.

Müde blinzelnd, schlage ich die Decke zurück und drehe mich zur Seite um aufstehen zu können. Durch das leicht geöffnete Fenster kommt eine angenehme Brise und die Sonne strahlt warm hinein.

Nachdem ich das Bett gemacht und mich im Badezimmer erleichtert und etwas frisch gemacht habe, gehe ich in die Küche aus der das Brutzeln der Pfanne und der Geruch von Kaffee kommt.

Mit dem Rücken zu mir gewannt, steht Minho am Herd und scheint Speck und Spiegelei zuzubereiten. Sein Aufzug, eine rosa Schürze, die er wohl irgendwo in einem der Schränke gefunden hat, umgebunden, entlockt mir ein leichtes Lachen.

Welch ein Anblick am Morgen.

Erschrocken zuckt er kurz zusammen und dreht sich dann langsam zu mir um.

Er hat mich anscheinend nicht reinkommen gehört, meinem Blick folgend, der immer noch an seiner Bekleidung klebt, starrt er an sich herab und blickt mir dann mit einem Grinsen ins Gesicht.

»Hey, einen echten Mann kann nichts entstellen. Morgen Hyung. «

»Na wenn du meinst Minho.«

Immer noch kichernd, hole ich zwei Teller, Besteck und zwei Tassen aus den jeweiligen Schränken und stelle sie dann auf den kleinen Küchentisch, der mit zwei Stühlen bestückt ist.

»Amerikanisches Frühstück? Du verwöhnst mich, Dongsaeng.«

Natürlich wusste er genau, dass ich mit dem koreanischen Frühstück nicht viel anfangen konnte, ich brauchte etwas Herzhaftes zum Frühstück.

»Tja, nur das Beste für dich.«

Die Art wie er diesen Satz sagt, lässt mir das Blut in die Wangen schießen. Ich glaube mich in ihn zu verlieben wird mir nicht schwer fallen, er ist eine der wärmsten und liebevollsten Personen die ich kenne, so unterschiedlich zu dir und ich frage mich wirklich langsam warum ich nicht ihm zuerst begegnet bin und mich dann ihn in verliebt habe. Dann wäre mir das Ganze erspart geblieben.

Mit einem leichten Kopfschütteln jage ich die Gedanken fort, schließlich habe ich mir den vorigen Abend vorgenommen, nicht mehr an dich, sondern an Minho zu denken.

»An was hast du gedacht?«

Fragend blickt er mich an und stellt die Pfanne auf einen Untersetzter auf den Tisch, dann zieht er sich die Schürze aus und setzt sich mir gegenüber.

»Nichts Wichtiges. Lass uns essen. «

Mit einem Lächeln strahle ich in an und widme mich dann wieder meinem Essen, aber sein immer noch verdutzter Blick ist mir nicht entgangen. Genüsslich schieben ich mir den Gabel voll beladen mit Speck und Ei in den Mund und kaue genussvoll, auch mein Gegenüber scheint sich dafür entschieden zu haben nicht weiter darauf einzugehen und schlingt hungrig sein Frühstück herunter.

Und ich wünsche mir, dass bald jeder Morgen so beginnt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ohja, es geht weiter, ihr Lieben, ich hoffe es gefällt! ;)
Ich hoffe ihr hattet frohe Feiertage, dies hier ist mein kleines Weihnachtsgeschenk an euch, zwar etwas verspätet, aber besser zu spät als niemals!
Guten Rutsch euch Süßen!

LG;

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