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Life in the Darkness - Es hört niemals auf

Teil 3
von

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...und eine traurige Mutter


 

7. …und eine einsame Mutter
 

 

„Es sieht alles gut aus, Temari. Ihr Kind hat sich wirklich hervorragend entwickelt“, meinte Sakura. Ein sanftes Lächeln legte sich auf Temaris Lippen. Sie war wirklich froh, dass es ihrem Kind gut ging.

  „Haben Sie bereits gespürt wie ihr Kind tritt, Temari?“, fuhr Sakura fort. Temari aber schüttelte den Kopf.

  „Müsste ich denn?“, fragte sie ihre Ärztin unsicher. Diese schüttelte aber den Kopf und lächelte ihre Patientin beruhigen an.

  „Nein, Sie sind gerade erst am Ende des fünften Monats, aber es könnte gut sein, dass sie in den nächsten Wochen etwas spüren. Das ist völlig normal. Sie müssen sich in diesem Fall also keine Sorgen machen“, erklärte sie ihr. Auf Temaris Lippen legte sich nun wieder das sanfte Lächeln von davor.

  „Gut, dann weiß ich bescheid.“

 

 „Möchten Sie denn wissen, was es wird?“, fragte Sakura lächelnd, nachdem sie wieder auf den Monitor gesehen hatte.

   „Kann man es denn schon sehen?“, fragte Temari verwirrt, zu gern hätte sie nun einen Blick auf den Monitor geworfen, um zu sehen, wie ihr Baby in ihr aussah. Leider war dies aber nicht möglich…

  „Ja“, lachte Sakura leise und sah ihre Patientin abwartend an.

  „Dann will ich es wissen“, meinte Temari selbstsicher. Dabei leuchteten ihre Augen vor Aufregung.

  „Gut“, erwiderte Sakura und warf einen erneuten Blick auf den Bildschirm, bevor sie antwortete: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein Mädchen wird. Ich mache noch schnell ein Ultraschalbild, das Sie dann dem Vater des Kindes zeigen können.“

   „Das ist leichter gesagt, als getan“, flüsterte Temari leise mehr zu sich selbst als zu Sakura. Trotzdem hatte die Rosahaarige sie gehört und sah sie nun verwirrt an.

  „Der eine potenzielle Vater will nichts mit mir oder dem Kind zu tun haben, der andere weiß nicht, dass er Vater werden könnte“, erklärte Temari, weil sie den Blick der Ärztin auf sich spürte, niedergeschlagen. Warum sie es ihr verriet, wusste Temari selbst nicht so richtig.

 

Sakura sagte daraufhin nichts mehr. Sie wusste auch nicht, was sie darauf sagen sollte. Was sollte man auch einer schwangeren Frau darauf antworten? Jedes Wort wäre hier fehl am Platzt. Das wusste die junge Frau genau. Aus diesem Grund entfernte sie schweigend mit einem Tuch das Gel, bevor sie Temari aufhalf und ihr das Ultraschallbild gab. Danach begleitete sie sie zur Tür hinaus, wo sie Temari an Kankuro übergab. Immer wurde sie von Gaara, Kankuro oder ihrem Vater gebracht und abgeholt. Nur einmal hatte TenTen sie begleitet. Nie hatte sie aber eine andere männliche Begleitung gesehen. Nun wusste Sakura auch, warum das so war. Irgendwie tat sie ihr leid.

 

„Und wie war es?“, fragte Kankuro, während er sie aus dem Krankenhaus zu seinem Auto führte. Temari aber schwieg.

  „Hey, Temari, ich rede mit dir!“, sprach er sie erneut an. Temari jedoch schwieg noch immer. Sie reagierte nicht nur auf die Worte ihres Bruders. Viel mehr noch. Sie hörte ihn erst gar nicht, denn sie war tief in ihren Gedanken versunken. Woran sie dachte? Shikamaru. Woran sollte sie auch sonst denken? Temari dachte eigentlich die ganze Zeit nur an ihre große Liebe. Manchmal kam ihr sogar in den Sinn, dass sie falsch handelte, dass sie zu ihm musste, um ihm zu sagen, dass sie schwanger war, dass er vielleicht ein Kind bekam. Doch sie schaffte es nie. Immer stand ihr ihr Gewissen im Weg. Schrie sie an, dass sie ihn nicht noch mehr kränken sollte, dass sie ihm schon zu viel angetan hatte. Sie redete sich ein, dass er sie so oder so nicht mehr liebte, immerhin hatte sie ihn hintergangen. In ihrem Herzen aber wusste sie, dass er sie noch liebte, dass sie ihn noch liebte, dass sie einfach nicht mehr voneinander loskamen.

 

Plötzlich aber kniff Kankuro ihr in ihren Oberarm, wodurch Temari aus ihren Gedanken in die Realität zurückkam.

  „Mann, das tat weh, du Idiot! Was sollte das?“, beschwerte sie sich aufgebracht.

  „Schön, dass du wieder mit mir redest“, erwiderte Kankuro schlicht, wobei er die Augen verdrehte.

  „Entschuldige, Kankuro. Ich war in Gedanken“, erklärte sie, wobei sie ihm entschuldigend entgegen blickte und ein Lächeln schenkte. „Was wolltest du denn wissen?“

  „Hast du wieder an ihn gedacht, Temari?“, fragte er sie und ignorierte ihre Frage einfach. Temari aber antwortete nicht. Das reichte allerdings schon, denn es sagte Kankuro alles, was er wissen musste. Es sagte ihm, dass er mit seiner Vermutung Recht hatte. Er seufzte. Kankuro wusste, dass er ihr jetzt eigentlich sagen musste, dass sie aufhören sollte an ihn zu denken, dass es besser war, wenn sie ihn vergaß, aber er wusste, dass das nichts brachte. Er und sein Bruder hatten schon vor einiger Zeit lernen müssen, dass ihre Schwester nur glücklich werden konnte, wenn sie mit Shikamaru zusammen war, aber sie wussten auch, dass sie niemals mit ihm darüber reden würde und irgendwie konnte sie sie auch verstehen. Dies war auch der Grund dafür, dass er nichts sagte und sie einfach nur in sein Auto steckte, mit welchem er sie dann nach Hause fuhr. Dort ging sie direkt in ihr Zimmer, wo sie die Musikanlage laut aufdrehte und sich mal wieder ihren Gedanken hingab.

 

„Und?“, fragte Gaara, als Kankuro das Wohnzimmer betrat.

  „Sie hat schon wieder an ihn gedacht… Über die Ergebnisse hat sie nichts gesagt. Aber ich habe das Gefühl, es wird immer schlimmer. Vielleicht sollten wir es ihm doch sagen“, erwiderte er.

  „Wir haben es ihr versprochen“, erinnerte Gaara ihn, auch wenn er eigentlich anderer Meinung war, schließlich sah er genau, wie seine große Schwester litt.

  „Wir haben aber auch versprochen, dass wir sie beschützen wollen“, konterte der Braunhaarige.

  „Sie wird uns umbringen!“, meinte Gaara vorausschauend. Kankuro aber schnaubte.

  „Ach komm schon, Gaara, du musst nur ein wenig mit ihr reden und schon ist sie zahm wie ein Lamm“, lachte Kankuro, um die Situation etwas aufzulockern. Abgesehen davon stimmte dies sogar. Bis jetzt hatte sein kleiner Bruder es immer geschafft seine Schwester zu beruhigen. Gaara aber wurde traurig.

  „Und trotzdem kann ich ihr nicht helfen“, seufzte er niedergeschlagen. Kankuro aber schüttelte den Kopf.

  „Wir können ihr nicht helfen, Gaara“, verbesserte er seinen Bruder, „aber vielleicht solltest du jetzt noch mal mit ihr reden. Im Auto war sie irgendwie komisch. Ich glaube, ihre Gedanken haben irgendwas in ihr bewirkt. Vielleicht hast du jetzt ja mehr Glück. Mit meiner Art kann ich da nämlich nichts ausrichten“, erklärte er. Gaara nickte, wobei er leicht schmunzelte.

  „Dann werde ich mal mein Glück versuchen“, verkündete der Rothaarige seufzend, dann erhob er sich und machte sich auf den Weg zu Temaris Zimmer. Er hoffte, dass Kankuro Recht behielt, denn er spürte, wie seine Schwester Tag für Tag einsamer, trauriger wurde.

 

 

„Temari?“, fragte Gaara leise und klopfte an ihre Tür, als er bei ihrem Zimmer angekommen war. Ein paar Minuten lang wartete er auf eine Antwort. Als dann aber keine kam, öffnete er vorsichtig die Tür und spähte in den Raum herein. Das Zimmer aber war leer. Gaara wusste schon, wo er sie finden konnte. Leise betrat er also ihr Zimmer und ging auf die offene Balkontür zu. In letzter Zeit saß sie wirklich oft hier draußen und auch dieses Mal war es so. Alleine saß sie auf dem Boden, nur ein Kissen trennte sie von den kalten Fliesen. In ihren Händen hielt sie ihren Ring, mit welchem sie gedankenverloren spielte. Temari bemerkte gar nicht, wie sich Gaara neben sie setzte, obwohl sie ihn sonst schon immer vor der Balkontür wahrnahm. Dies zeigte Gaara nur noch mehr, dass etwas nicht stimmte und sie dringend etwas tun mussten, denn so konnte es nicht weitergehen. Vorher wollte der Sabakuno aber noch einmal mit seiner Schwester reden. Natürlich wusste er, dass das nicht so einfach war, wie er sich das dachte.

 

„Glaubst du, ich mache alles falsch?“, erklang plötzlich Temaris zarte Stimme. Sie hatte ihn also doch bemerkt. Vielleicht hatte er ja Glück und es war alles wie üblich, allerdings zeigte ihm schon ihre Stimme, dass nichts war, wie sonst. Sie klang so traurig, so zerbrechlich. So hatte er seine Schwester noch nie gehört und das machte ihm Angst. Es passte einfach nicht zu ihr.

  „Wie meinst du das, Temari?“, fragte er ruhig, wobei er sie prüfend musterte. Noch immer spielte sie mit dem Ring in ihrer Hand. Der Rothaarige wusste, wie wichtig ihr dieser war, immerhin hatte Shikamaru ihn ihr geschenkt als Zeichen seiner unendlichen Liebe. So gab er seiner Schwester ein Stückchen der Hoffnung wieder, die sie verloren hatte, als er gegangen war.

  „Mit dem Kind“, erwiderte sie und legte ihre Hand auf ihren Bauch, über welchem sie behutsam strich. „Meinst du, dass ich die richtigen Entscheidungen treffe?“ Gaara seufzte leise: „Temari, ich würde dir jetzt gerne sagen, dass du zu Shikamaru laufen und ihm alles erzählen sollst, weil wir alle denken, dass es das richtige ist, aber…“

  „…aber du bist der Meinung, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffen muss und dass ich am besten weiß, was richtig ist?!“, beendete Temari seinen Satz, wobei sei den Ring nun fest mit ihrer Hand umschlungen hielt. Auf ihren Lippen lag dabei ein trauriges Lächeln.

„Ja“, bestätigte er und legte seiner großen Schwester eine Hand auf die Schulter, um ihr ein bisschen Trost spenden zu können. „Vielleicht wäre es in genau so einem Moment gut, wenn du unsere Mutter nach Rat fragen könntest, denn eigentlich haben wir hiervon keine Ahnung, trotzdem werden wir immer für dich da sein, Temari.“

  „Danke“, erwiderte sie und schloss ihren Bruder in die Arme. Gaara, der solchen Zuneigungen eigentlich aus dem Weg ging, zog seine Schwester näher an sich heran und legte beschützend seine Arme um ihren Körper. Ja, er würde seine große Schwester und ihr Baby für immer beschützen, zusammen mit seinem Bruder und seinem Vater, denn für sie war Temari das Wichtigste auf dieser Welt. Außerdem würde es total langweilig werden, gäbe es in ihrer Familie keine Probleme, denn eigentlich war immer etwas bei ihnen los, allerdings hoffte er, dass seine Schwester schon bald wieder lächeln konnte.

 

„Einen Rat habe ich aber noch für dich“, sagte er nach einer Weile. Temari hatte sich in ihren Bruder gekuschelt. Sie genoss die Wärme und Zuneigung, die ihr ihr Bruder spendete. Es fühlte sich so gut an, denn endlich konnte sie mal wieder an etwas anderes denken, als an Shikamaru und ihr Kind. Eigentlich schwirrten gar keine Gedanken in ihrem Kopf herum. Er war leer, so leer wie schon lange nicht mehr, dennoch half es ihr nicht dabei eine klare Entscheidung zu treffen. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass, wenn sie sich entschied, sie dieser Entscheidung auch folgen musste. Eine Entscheidung war etwas Endgültiges und davor hatte sie Angst. Nein. Eigentlich hatte sie Angst vor den Konsequenzen, denn sie wusste nicht, wie Shikamaru reagieren würde. Normal konnte sie so was ganz leicht sagen, aber in dieser Situation, nach allem, was passiert war… Sie wusste es einfach nicht und das verunsicherte sie, auch wenn sie das niemals zugeben würde.

 

Plötzlich holte sie Gaaras heißer Atem an ihrem Ohr aus ihren Gedanken zurück. Temari hatte gar nicht bemerkt, dass ihr Bruder ihr so nah gekommen war, dass sie seinem Atem an ihrem Ohr spüren konnte. Sie war wohl wirklich tief in Gedanken versunken gewesen, denn normal wäre ihr so etwas schon längst aufgefallen. Sie sollte wirklich aufmerksamer werden, wenn sie mit ihm alleine war, denn eigentlich wusste sie genau, dass er das ausnutzte, wobei Kankuro in diesem Fall noch schlimmer war. Oder aber sie war einfach nur müde und erschöpft von den Ereignissen der letzten Tage, Wochen, Monate, aber nicht mehr lange und all das war vorbei, dann konnte sie wieder klare Gedanken fassen, ohne von ihren Hormonen beeinflusst zu werden. Vielleicht sollte sie nun auch langsam ins Bett gehen und sich ausruhen, um wieder zu Kräften zu kommen, damit sie auch die nächsten Tage, Wochen und Monate unbeschadet überstand, immerhin musste sie nun auch acht auf das kleine Wesen in ihr drinnen Acht geben, damit ihm nichts passierte. Vorher wollte sie sich aber noch Gaaras Rat anhören, denn sie war sich sicher, dass er ihr sicher helfen konnte, auf ihrem steinigen Weg.

 

„Hör auf dein Herz, es wird dir den richtigen Weg weisen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hokagebernd
2016-01-29T20:10:27+00:00 29.01.2016 21:10
Wie wahr das Herz kennt denn richtigen weg u. Sakura is eine zu gute Ärztin um nich zu wissen wann sie schweigen soll o. Wann nicht
Antwort von:  Little-Cherry
29.01.2016 21:12
Wie recht du doch hast...
Von:  fahnm
2014-05-24T22:06:36+00:00 25.05.2014 00:06
Super Kapi^^
Hoffentlich Trifft Temari die Richtige Entscheidung.
Freue mich schon aufs nächste kapi
Antwort von:  Little-Cherry
25.05.2014 11:40
Tja, das wirst du sehen, wenn es dann mal irgendwann so weit ist ;)
LG Cherry


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