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Yajuu 2

-beyond redemption-
von

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Kurz vor dem Ziel

Luca hechtete durch die dunklen Gänge. Er und Kyria waren voneinander getrennt worden und so bahnte sich nun jeder selbst seinen Weg. Vor nur wenigen Minuten jedoch war plötzlich ein furchtbarer Schrei durch die Anlage gehallt. Luca hatte ihn sofort erkannt. Das war Lua gewesen. Nun zerriss ihn die Sorge um sie förmlich. Weitere Schreie waren erfolgt, doch nun war es wieder totenstill. Es war ihm gelungen alle Hunter vorerst abzuhängen und nun suchte er verzweifelt eine Spur von Lua.

Auf einmal bemerkte Luca die Präsenz einer anderen Person nicht weit vor ihm. Wahrscheinlich wieder ein Hunter. Doch mit dem würde er sich nicht lange aufhalten. Ohne zu verlangsamen stürmte er weiter auf das Ziel zu. Mit ausgefahrenen Klauen sprang er los… und stoppte in letzter Sekunde.

„Hey, ganz ruhig Brauner.“, keuchte die Person vor ihm erschrocken aus.

Luca stoppte schuldbewusst. „Was machst du denn hier?“

„Nun, meine Informanten haben mir gemeldet, dass ein Überfall auf das Labor im Gange ist und dass ganz zufällig ein guter Bekannter von mir da mir drin steckt.“, gab sein Gegenüber lässig zurück.

„Pik, ich hoffe dir ist bewusst, dass das hier nicht ungefährlich ist.“, teilte Luca ihm per Telepathie mit.

„Wäre ich nie drauf gekommen.“, verschränkte Pik die Arme, „Aber wie mir scheint, seid ihr nicht mehr zusammen unterwegs. Wo sind denn die anderen?“

„Kyria ist selbst unterwegs zum Labor. Eine Wand ist eingekracht und wir wurden getrennt. Im Moment bin ich auf der Suche nach Lua. Irgendwas muss ihr zugestoßen sein.“, erklärte Luca so schnell wie möglich. Pik schüttelte nur den Kopf.

„Du meinst die Schreie, oder? Die klangen gar nicht gut. Ich werde dir helfen, mein Freund.“, sagte er bestimmt.

„Aber… was ist wenn Lucius davon erfährt?“, sorgte sich Luca.

„Lass das mal meine Sorge sein. Ich komme schon zurecht. Nun lass uns schon gehen. Wir verlieren wertvolle Zeit.“, drängte er.

„In Ordnung…“ Damit setzten sie ihren Weg ins Labor gemeinsam fort. Luca war insgeheim froh, dass Pik ihn unterstützte. Er war ein guter Kämpfer und er ahnte, dass sie jeden Helfer gut gebrauchen konnten.
 


 

Kyria fluchte. Alles lief schief. Erst war Lua verschwunden, dann der plötzliche Angriff und nun hatte Sayo auch noch den Alarm im gesamten Labor ausgelöst. Die Folge dessen war, dass nun die speziellen Wachhunde des Labors losgelassen wurden, die zusätzlich zu den Huntern jagt auf die Eindringlinge machten. Kaum einer dieser Wesen schien noch bei Verstand zu sein. Das machte sie unberechenbar. Zwar versuchte Kyria ihr Bestes, um allen auszuweichen, aber sie wusste, dass sie früher oder später einem dieser Wesen über den Weg laufen würde.

Vorsichtig schlich sie durch die Flure und lauschte gebannt. Im Moment war es hier ruhig, also ging sie weiter. Endlich kam jene Tür in Sicht, die sie solange gesucht hatte. Seraphis war ganz nah.

Leise schlich sie sich heran und betrachtete die massive Tür vor sich. Ein Passwort und eine ID-Karte wurden benötigt, um sie zu öffnen. War ja klar. Mit viel Kraftaufwand würde es ihr sicherlich gelingen diese Tür auch mit Gewalt zu öffnen, aber dann würde sicherlich ein neuer Alarm losgehen und das wollte sie nicht riskieren. Also musste so eine Karte her. Von den unzähligen Plänen, die sie in den letzten Wochen durchforstet hatte, wusste sie noch, dass ganz in der Nähe ein Erholungsraum für Mitarbeiter lag und gleich daneben ein Raum, wo solche Karten aufbewahrt wurden. Vielleicht waren dort auch die Passwörter zu finden.

Eigentlich ließ Kyria Seraphis nur ungern warten, aber im Moment blieb ihr nichts anderes übrig. Ohne Zwischenfälle gelangte sie zu dem Erholungsraum, welcher zum Glück nicht verschlossen war. Hier standen einige Sofas und Tische rum, dann eine kleine Küchenzeile und eine ziemlich teuer aussehende Kaffeemaschine. Irgendwie passte dieser Raum nicht zum Rest der Einrichtung. Von der Kaffeemaschine aus wanderte Kyrias Blick weiter zu der unscheinbaren Tür, die dahinter lag. Das musste das Büro sein, was sie suchte. Kyria rüttelte am Türknauf, aber sie war abgeschlossen. Genervt seufzte sie. Was soll´s. Diese Tür war nicht besonders stabil, also trat sie sie einfach ein. Leider machte dass mehr Lärm, als sie gewollt hatte. Nicht weit entfernt hörte sie ein Knurren, was sich nun näherte.

Schnell betrat Kyria den Raum und überflog die Aktenordner und schaute sich die Spinde an. Irgendwann gab sie auf und riss einfach alle Schließfächer auf und es zahlte sich aus. In einer der Fächer lag eine ID-Karte und noch anderer Papierkram. Schnell zerrte Kyria diese heraus und überflog alle Blätter. Wenn sie Glück hatte, stand auf einem das Passwort der Karte.
 

Ein kleiner Zettel rutschte zwischen den Papieren hervor und segelte zu Boden. Kyria hob ihn auf und grinste zufrieden. Wenn das kein Passwort war, dann wusste sie auch nicht weiter. Nun verstaute sie die Karte und machte sie auf den Weg aus dem Büro heraus. Allerdings kam sie nicht weit, denn im Türrahmen zum Erholungsraum erwartete sie bereits jemand. Vor ihr erhob sich ein ziemlich zerfleddert aussehender Exile. Er hatte die Zähne gefletscht und knurrte sie an. Seine Augen jedoch schienen leer zu sein. So als hätte er keinen eigenen Willen mehr.

Ohne auf ihre Reaktion zu warten, stürmte er los. Kyria jedoch reagierte blitzschnell und schlug mit ihren Klingen die große Fensterscheibe ein. Man hatte sie mit einer Landschaft bedruckt, sodass man sich gemütlicher fühlen sollte. Doch dahinter lag auch nur einer dieser sterilen, kalten Gänge, wie alles andere hier auch. Wütend brüllte ihr der Exile hinterher und stürmte ebenfalls aus dem Fenster. Doch er war zu groß und seine Stacheln blieben stecken. Daraufhin knurrte er noch zorniger.

„Ich habe leider keine Zeit für dich.“, rief Kyria ihm zu und flüchtete bereits. Wenn sie Glück hatte, würde er ihre Spur verlieren. Der Schlauste schien er ja nicht zu sein. Es dauerte nicht lange, da erreichte sie wieder die Tür zu dem Labor, in dem Seraphis war. Schnell zog Kyria die Karte durch den Schlitz und tippte das Passwort ein. Es klappte. Die Tür öffnete sich. Sie trat in den Raum ein und verschloss die Tür wieder. So würde der Exile sie nicht finden und selbst wenn, er käme hier nicht so einfach rein.
 

Dann erstarrte sie. Seraphis war an die Wand gekettet und mit mehreren Drähten und Schläuchen verbunden. Sie sah furchtbar aus. Der schützende Nebel, der sie sonst immer umgab, war fast völlig verschwunden und so sah sie absolut schutzlos und verletzlich aus.

„Sie sieht ganz schön jämmerlich aus, nicht wahr?“, ertönte plötzlich eine Stimme aus einer dunklen Ecke des Labors.

Kyria zuckte erschrocken zusammen. „Sayo…“

„Na? Überrascht mich zu sehen? Ich wusste sofort was du vorhast, nachdem ich sah, wer hier so einquartiert ist. Aber du wirst sie nicht mitnehmen.“

„Dir ist also völlig egal, dass sie dir auch das Leben gerettet hat.“, sagte Kyria finster.

„Naja was soll ich sagen, sie ist nun mal eine Exile und es ist mein Job euch aufzuhalten. Persönliche Gefühle haben da keinen Platz.“

„Das ich nicht lache.“, raunte Kyria. Sayo wusste, worauf sie anspielte, aber ignorierte es.

„Nun denn, wollen wir loslegen?“, fragte sie stattdessen und zückte ihren Stab. Aber Kyria reagierte nicht. „Was hast du mit Lua gemacht?“, fragte sie finster, als sie den Blutgeruch am Stab vernahm.

„Ach die kleine Exile? Sie ist tot. Hab die kleine Exile auf eine der Laborliegen gespießt.“, erklärte sie trocken. Kyria knirschte mit den Zähnen. Das durfte jetzt nicht wahr sein!
 

„Was ist nun? Ich dachte, du willst Seraphis befreien?“, rief Sayo ungeduldig aus. Unwillig nahm Kyria die Gestalt als Exile an. Ihr blieb keine andere Wahl, als zu kämpfen. Davon ab, dass Kyria im Moment sowieso sehr ungehalten wurde.

„Na endlich!“, rief Sayo und stürmte los. Kyria wich ohne Probleme aus. Aber sie war dennoch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, da der Raum relativ klein war, durch die Anwesenheit Seraphis´. Schließlich hatte sie nicht vor diese zu verletzen.

In letzter Sekunde konnte sie einen Angriff mit einer Klinge aus ihrem Rücken abwehren. Dann stieß sie Sayo einige Schritte nach hinten und holte mit ihrer Klaue aus. Sie erwischte Sayo, aber diese wich noch rechtzeitig zurück, sodass sie nicht ernsthaft verletzt wurde. Die Wunde begann bereits zu verheilen, da griff sie erneut an. Doch nun packte Kyria den Stab und zog Sayo mit Absicht näher an sich heran. Sie taumelte und da durchbohrte Kyria sie blitzschnell mit mehreren Klingen.
 

„Ah, heute machst du also ernst.“, stellte sie außer Atem fest. Mit einem Tritt riss sie sich von Kyria los und taumelte nach hinten weg. Kyria ließ ihr aber keine Zeit sich zu sammeln und stürmte nun auf sie zu. Die ersten Klingen verfehlten Sayo knapp, aber sie hatten auch eher einen anderen Zweck gehabt, denn sie schränkten Sayo´s Bewegungsradius immer mehr ein, bis sie in der Falle saß. Da erschien Kyria bereits und entließ mit glühenden Augen die beiden Klingen an ihren Armen. Sayo wollte ihren Stab heben, um sich zu wehren, aber ihr Arm rührte sich nicht. Kyria nutzte nun auch Roona´s Macht. Das war der Moment an dem Sayo klar wurde, dass sie töricht gewesen war. Immer hatte sie angenommen mit Kyria auf einer Stufe zu stehen, aber sie hatte sich geirrt. Kyria hatte ihren Rang nicht umsonst und auch damals war sie schon die Beste unter den Huntern gewesen. Das konnte Sayo nicht aufholen. Nicht heute und auch in Zukunft nicht. Nun hatte sie sich in die Ecke gespielt und war völlig ausgeliefert, während Kyria sie malträtierte. Sayo gab auf. Sie war nie so stark gewesen, wie sie es sich eingeredet hatte. Das hatte sie schon gemerkt, als sie das merkwürdige Wesen auf der Brücke getroffen hatte. Sie war nicht schwach, aber sie musste sich eingestehen, dass es zu viele Wesen gab, die stärker als sie waren.
 

Plötzlich schlugen laute Geräusche von außen gegen die massive Stahltür, hinter der Kyria und Sayo gerade kämpften. Beide hielten in ihren Bewegungen inne und schienen irritiert.

Da flog die Tür jedoch bereits aus den Angeln und als sich der aufkommende Rauch verzogen hatte, blickten beide Kontrahenten in das Antlitz einer seltsam entstellten Kreatur.

„Was… ist das denn?“, fragte Sayo laut. Noch nie zuvor hatte sie in den Unterlagen des Labors von so etwas gelesen. Aber da stand dieses Wesen nun, dass im Aussehen irgendwo zwischen Mensch und einer Gottesanbeterin lag. Es starrte sie beide an und gab seltsam klickende Geräusche von sich. Im nächsten Moment war das Wesen verschwunden und stand auf einmal nur Zentimeter von Sayo entfernt. Selbst Kyria schien überrascht und Sayo wusste eines: Diese Kreatur würde sie töten. Noch im selben Moment in dem sie sich in Bewegung setzte, durchbohrte es sie bereits. Ihr Blut spritzte umher und traf Kyria, die auch noch damit kämpfte dem allem zu folgen. Sayo taumelte ein paar Schritte zurück und spuckte sofort Blut. Sie fluchte innerlich, als sie schon wieder eine Klinge auf sich zurasen sah, die sich nur noch Millimeter vor ihrem rechten Auge befand. Doch dieses Mal ging Kyria dazwischen und schlug das Teil weg. Die Kreatur wirkte irritiert, dass es aufgehalten worden war und sprang in sichere Distanz, um sich neu zu ordnen.

„Was ist das für ein Wesen?“, fragte Kyria nun.

Sayo, die mittlerweile taumelte, keuchte: „Keine Ahnung… davon hat mir niemand was gesagt… Aber wieso… greift es mich an? Ich bin doch die Chefin der Hunter?!“

Da seufzte Kyria. „Mir scheint, die Menschen sehen das ein wenig anders.“

„Niemals. Sie würden mich nicht hintergehen!“, fluchte Sayo und zückte ein Funkgerät. Sie versuchte ihre Hunter zu erreichen. Doch niemand antwortete ihr. „Was soll denn das jetzt?“, fragte sie sich, während sie die Kreatur nicht aus den Augen ließ. Doch diese begann nun verächtlich zu grinsen. „Boss meinte, dass wir dich jetzt nicht mehr brauchen.“, gab es mit kratziger Stimme zu verstehen.
 

„Was?“
 

„Die Hunter haben dir nie unterstanden.“
 

Sayo war sprachlos. „Aber wie kann das denn…“ Da versagten ihre Beine ihr den Dienst und sie knallte zu Boden. „Gift…“, stellte sie fest, denn ihre Wunde wollte sich einfach nicht schließen. Neben ihr stand noch immer Kyria und blickte ernst drein.
 

„Ich hab ja keine Ahnung, was hier gerade abgeht, aber ich bin wegen Seraphis hier und vorher verschwinde ich hier sicher nicht.“, meinte sie bestimmt.

Sayo seufzte. Das war wohl ihre Strafe, huh? Sie stemmte sich an ihrem Stab wieder auf die Beine und spuckte Blut aus. „Man hat mich also reingelegt, ja? Wie ihr wollt, das Spiel kann ich auch spielen.“, grollte sie und hob den Speer dem Experiment entgegen. „Kyria.“, sagte sie nun, „Glaube nicht, dass ich dir aus Sympathie helfe. Ich habe nur etwas dagegen, betrogen zu werden. Also nimm Seraphis und verschwinde. Ich kümmere mich um das hier.“

Kyria blickte sie unschlüssig an. „Bist du dir sicher? Du siehst nicht gerade aus, als hättest du gute Chancen.“

Da grinste Sayo nur wieder. „Weiß ich selbst. Aber du solltest mich kennen. Mich wird man so schnell nicht los.“

Kyria seufzte. „Glaube nicht, dass ich vergessen habe, was du alles getan hast, Sayo. Du hast schließlich Chrona und Rui auf dem Gewissen und natürlich auch Lua. Mir ist ein Rätsel, wieso du so geworden bist, aber du hast deine Wahl vor langer Zeit getroffen.“
 

„Schweig einfach und geh.“, meinte Sayo verärgert. Sie wusste das ja selbst. Sie hatte alles ruiniert, hatte aus schierer Eifersucht ihre Freunde umgebracht und ehe sie sich versehen hatte, war sie in diesem Teufelskreis gefangen gewesen. Für Reue war es zu spät und sie war auch viel zu stolz dafür.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BlackSpark
2016-07-21T15:33:54+00:00 21.07.2016 17:33
Oh, ich brauche dringend mehr Popcorn 00 *mir Vorrat anlege* spannend
Antwort von:  Avyr
21.07.2016 19:41
Oha ich dachte nicht, dass hier wirklich noch jemand mitliest xD Aber das freut mich sehr ^.^ *ne Tüte Popcorn rüberschiebt*
Antwort von:  BlackSpark
22.07.2016 13:57
Sicher lese ich noch mit. Ist zu gut ums fallen zu lassen, auch wenn die Updates manchmal etwas dauern, ich kenn das wenn man keine Zeit oder Motivation hat. ;D
*dankend annehme und schwesterlich teil*


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