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Nur ein einziges Mal

Anisoka
von

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Geliebt zu werden kann eine Strafe sein

Nur ein einziges Mal
 

Kapitel 1

Geliebt zu werden kann eine Strafe sein
 

Ahsoka atmete die frische Luft, hoch oben auf dem Tempel der Jedi, tief ein. Wie gut es doch tat, einmal Ruhe zu finden. Fernab von all den Schlachten, die sie geschlagen hatten. Der Jedi-Tempel bot ein Zuhause und einen Zufluchtsort für tausende Jedi. Unten in den Hallen, war es zeitweise sehr beengt und hektisch. Die Jünglinge liefen quer durcheinander und überhaupt herrschte munteres Treiben. Doch hier, hoch oben auf der Spitze des Turms, gab es eine kleine Plattform die menschenleer war. Anakin hatte sich hierhin zurück ziehen wollen, um zu meditieren. Natürlich standen dafür vorgesehene, ruhige Räumlichkeiten zur Verfügung, doch liebte der Jedi den Ausblick auf Coruscants wenn er die Augen wieder öffnete, um ins hier und jetzt zurück zu kehren. Während Anakin der Meditation nachging, sollte Ahsoka einige Übungen mit dem Lichtschwert bewältigen. Immer wieder versuchte sie, ihren Übungsdroiden kampfunfähig zu machen, doch es wollte ihr nicht so recht gelingen. Vorsichtig riskierte die Togruta einen Blick auf ihren Meister und unterbrach somit die vorgeschriebenen Übungen. Sie waren allein. Endlich mal wieder, nach so langer Zeit des Kämpfens.
 

Nur sie beide waren hier. Niemand sonst. Kein Obi-Wan, kein Yoda. Nur sie beide. Und Augenblicke wie diese, hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Doch ein klein wenig Wehmut, legte sich auf ihre sonst immer so heitere Stimmung. Sie hatten beide in den letzten Wochen viel leisten müssen. Anakin sah übermüdet und kraftlos aus. Einem Fremden wäre dies nicht aufgefallen, doch die Togruta kannte ihren Meister nun schon lange genug, um es zu erkennen. Überhaupt konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, wann sie den Jedi das letzte Mal hat schlafen sehen. Natürlich würde er sich dies niemals anmerken lassen. Sein Stolz allein verbot es ihm. Nur einer Person gegenüber zeigte er Schwäche - und das war Padmé Amidala. Ahsoka’s Herz tat weh, wenn sie daran dachte. Wahrscheinlich würde sie ihn ab morgen, wenn die Senatorin von Naboo zurückkehren würde, erstmal nicht mehr zu Gesicht bekommen. Die Togruta spürte schon lange die Vertrautheit zwischen Anakin und der ehemaligen Königin. Dies konnte kein Zufall sein. Und gleichzeitig schämte sie sich für ihre niederen Gedanken und Empfindungen wie Eifersucht und Neid. Skywalker war ihr Meister. Nicht mehr und nicht weniger. Ein Jedi darf im Grunde nicht lieben. Denn Liebe bedeutet Leidenschaft und Leidenschaft ist ein Weg zur dunklen Seite der Macht.
 

Seit Wochen sank ihr schon das Herz in der Brust, wenn sie den jungen Jedi erblickte. Nacht für Nacht brachte die Verunsicherung die Togruta um ihren wohlverdienten Schlaf. Der Schmerz bohrte sich tief in ihre Brust, wann immer ihr klar wurde, dass unerwiderte Liebe wohl zu den schlimmsten Erfahrungen im Leben gehörte. Und dabei hatte Ahsoka das alles gar nicht gewollt. Sie war nicht einfach eines Morgens aufgewacht und hatte sich in ihren Meister verliebt. Er hatte sich einfach langsam in ihr Herz geschlichen und jede Begegnung mit ihm, wurde bereits ungewollt mit Spannung und Sehnsucht erwartet. Auch wenn sie nur selten einen Augenblick wie diesen hatten. Und heute könnten sie das Kribbeln in ihrer Magengegend verfluchen, wann immer er das Wort an sie richtete, ihre weichen Knie oder das Aussetzen ihres Herzens, wenn er sie anlächelt. Das er ständig in ihrer Nähe war, machte es natürlich nicht viel besser. Ganz im Gegenteil. Und in ihrem Herzen wusste Ahsoka, dass niemals mehr daraus werden würde. Das diese Zuneigung einfach keine Zukunft hatte. Zum Greifen nahe und doch meilenweit entfernt. Es hallte jedes Mal hart und eiskalt in ihrem Kopf wieder, doch hoffte die Togruta, auf diese Weise irgendwann der Spirale aus Hoffnung und Enttäuschung entkommen zu können.
 

Sie hatte alles versucht, um sich ihre Gefühle für Anakin auszureden. Meditation, hartes Training. Versucht ihm aus dem Weg zu gehen, wann immer sich die Chance ergab. Orte gemieden, an denen er sich für gewöhnlich aufhielt. Aber im Rahmen ihrer Mentor-Schüler-Beziehung war dies alles andere als leicht zu bewerkstelligen. Nichts hatte geholfen. Sogar ein Gespräch mit Obi-Wan hatte sie in Erwägung gezogen, um den Kummer einmal los zu werden. Schließlich hieß es doch: geteiltes Leid ist halbes Leid, oder? Doch dieser hätte sie sofort durchschaut und somit hatte sie den Gedanken wieder verworfen. Darauf zu hoffen, dass er ihre Zuneigung erwidern würde, war nicht nur naiv und kindisch, sondern widersprach auch noch allen Grundlagen der Jedi. Ganz abgesehen davon, dass es dann immer noch Padmé geben würde. All das stand zwischen Ihnen. Ahsoka schüttelte den Kopf über sich selbst. Niemals würde es ein anderes wir geben, als das zwischen Meister und Padawan. Und das belastete die Togruta so sehr, dass sie das Gefühl hatte, vollkommen leer und ausgebrannt zu sein. Als hätte jemand ihr alle Energie gestohlen und würde nun höhnisch über ihre Schwäche lachte.
 

Vielleicht würden ihre Studien, zu denen Anakin sie sicherlich in der Zwischenzeit verdonnern würde, ihr wieder einen klaren Kopf verschaffen. Eventuell verflog dabei diese vorübergehende Verliebtheit wieder, wenn sie ihn eine längere Zeit nicht sehen würde. Aber war es wirklich nur Verliebtheit? Ahsoka wusste es nicht. Hatte sie doch bis heute noch nie solch starke Empfindungen für jemand anderen verspürt. Augenblick merkte der junge Jedi, dass seine Schülerin seinen Befehlen nicht weiter Folge leistete und richtete das Wort an sie:

“Warum hörst du auf?”, fragte er, ohne die Augen zu öffnen.

Ahsoka fühlte sich zugleich ertappt und strauchelte ein wenig.

Typisch für ihren Meister, dass er immer noch bei ihr war, obwohl er offensichtlich mit sich selbst beschäftigt sein müsste.

“Ich…es ist nichts…ich habe nur meine Taktik überdacht.”

“Das merke ich.”

Schwer seufzend erhob sich Anakin und kam auf seinen Padawan zu. Gegen ihren Willen, wurde Ahsoka augenblicklich nervös und wünschte, sie hätte das Training nicht unterbrochen.

“Was ist es denn diesmal, Snips? Ist der Droide deinen hohen Anforderungen nicht gewachsen, oder darf ich es tatsächlich einmal erleben, dass du eine Aufgabe nicht augenblicklich erledigen kannst?”

Der Jedi zog sie mal wieder ein wenig auf.
 

Die Togruta blickte zu Boden, nicht im Standen ihrem Meister in die Augen zu blicken. Und das ärgerte sie. Als sie Anakin kennengelernt hatte, hatte sie niemals Scheu oder Furcht verspürt, wenn sie ihn angeblickt hatte. Sie war ungezwungen und teilweise etwas vorlaut mit ihm umgegangen. Doch dieses Verhältnis hatte sich in den letzten Wochen drastisch geändert. Mehrfach hatte Anakin seinen Padawan darauf angesprochen, doch Ahsoka hatte sich in Schweigen gehüllt und ihm eine wegwerfende Geste zukommen lassen. Ihrer Aussage nach, bildete er sich so was nur ein. Doch Anakin spürte die Erschütterung in der Macht, wann immer er auf sie traf. Ein Zustand, den sie ihren überaus verwirrenden Gefühlen für ihn zu verdanken hatte. Empfindungen, die sie verunsicherten und vom richtigen Pfad abbringen würden, wenn sie ihnen weiterhin erlauben würde, ihren Geist in Besitz zu nehmen. Ihr Lichtschwert fester packend, griff sie den Droiden erneut an. Sie musste stark sein! Für sich selbst und für ihre Zukunft. Sie wollte eine Jedi-Meisterin werden. Und keine Verliebtheit dieser Welt würde sie davon abbringen dürfen! Mit einem gewaltigen Satz sprang sie auf den Droiden zu und teilte ihn in zwei Hälfte. Schwer atmend kam sie wieder auf die Füße.
 

“Ahsoka!“, donnerte ihr augenblicklich die strengen Stimme ihres Meisters entgegen und ließ sie zusammenzucken.

“Ich sagte, du sollst den Droiden kampfunfähig machen. Nicht ihn zerstören.”

Mit schnellen Schritten stand er neben ihrem Opfer und begutachtete den Schaden mit kritischem Blick.

“Dieser hier ist hinüber.”, kam es resignierend von dem Älteren.

“Tut mir Leid, Meister. Ich habe mich gehen lassen.”

“Das sehe ich.”

Reue erfüllt die junge Togruta, als Anakin ihr den Rücken zudrehte und davon schritt. Kurz vor der Tür hielt er inne. Drehte er sich noch einmal um und blickte sie über die Schulter an.

“Worauf wartest du? Wir müssen einen Neuen bauen und du glaubst doch wohl nicht, dass du dich solange hier oben ausruhen darfst.”

Widerstrebend folgte sie ihm ins Innere des Jedi-Tempels. Die angenehme Kühle kam Ahsoka sofort entgegen und ihre Augen mussten sich erst an die wesentlich dunkleren Räumlichkeiten gewöhnen. Anakin schien dies nichts ausgemacht zu haben. Jedenfalls setzter er seinen Weg unbeirrt fort. Erleichterung machte sie in der Togruta breit. Endlich musste sie ihm nicht ständig in diese blauen Augen schauen, sondern konnte lediglich seinen Rücken bewundern. Seine Schritt waren schnell und zügig und die Padawan musste sie wie immer anstrengen, um ihm folgen zu können.


Sie kannte ihren Meistern nun schon seit einigen Monaten und trotzdem hatte sie immer noch das Gefühl, Anakin im Grunde gar nicht zu kennen. Skywalker war ein Jedi mit einem Charakter, der eher einem Sith ähnelte.. Ein junger, unberechenbarer und leidenschaftlicher Mann, der seine Emotionen oftmals nur schwer verbergen konnte. Sein Wesen wurde stets von seinen Begierden bestimmt und oftmals missachtet er Befehle zu seinem eigenen Gunsten. Die Folge für sein Handeln störten den Älteren wenig. Anakin lehnte niemals eine Herausforderung ab und überwand jedes Hindernis, dass es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen.

Am Ende des schier endlos langen Ganges öffnete ihr Meister die Tür zur Werkstatt. Zielstrebig steuerte er einige Regale mit Ersatzteilen an. Ahsoka blieb immer hinter ihm. Kommentarlos lud er ihre Arme mit allem voll, was er brauchte. Wie so oft missbrauchte er seine junge Padawan als Lastenesel. Diese murrte nur kurz, doch wusste die Jüngere, dass ihr Protest ihren Meister wenig interessieren würde.

“Hast du etwas gesagt?”, fragte er beschäftigt und schob einige Metallteile beiseite, die ihm die Sicht auf etwas Anderes zu verbergen schienen.

“Nein, nicht im geringsten.”, kam es keuchend von Ahsoka, während sie versuchte, nichts fallen zu lassen.
 

“Gut. Ich denke, das müsste alles sein, was wir brauchen. Geh schon vor, ich hohle nur noch einen neuen Datenspeicher.”

Das ließ sich die Togruta nicht zwei Mal sagen. Hauptsache weit weg von ihrem Meister. Nun endlich konnte Ahsoka auch verstehen, warum die meisten Menschen sich derartig angezogen von ihm fühlten. Anakin hatte etwas hypnotisierendes an sich. Etwas, dessen man sich kaum entziehen konnte. Auch sie fühlte sich wie ein kleiner hilfloser Stahlspän, der von einem riesigen Magneten angezogen wurde. Und sie konnte nichts dagegen tun, war machtlos. Wo er geht und steht, zog ihr Meister stets die Blicke auf sich. Und das konnte nicht nur daran liegen, dass er der Auserwählte war. An diesen Zustand mussten sich doch die Meisten inzwischen gewöhnt haben. Seufzend begann die Padawan einige Teile aneinander zuschweißen. Vollkommen in ihrer Arbeit versunken, bemerkte die Togruta nicht, dass ihr Meister zurück kam. Als er den Datenspeicher neben sie auf den Tisch legte, berührten sich ihre Arme. Ahsoka schreckte zusammen und ließ das Werkzeug krachend zu Boden fallen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sich derart lautlos anschleichen würde. Und noch weniger damit, dass er so dicht hinter ihr stand. Als sich die Jüngere zu dem Jedi umdrehte, blickte er ihr aus einer Mischung von Unverständnis und Belustigung entgegen.
 

Sein Padawan war doch noch nie schreckhaft gewesen. Und selten so tollpatschig. Doch in der letzten Zeit mehrten sich diese Vorfälle, wann immer er in ihrer Nähe war. Als Ahsoka ihm das erste Mal, seit langer Zeit wieder offen in die Augen sah, spürte er es. Dieses pulsieren. Die unsichere Vibration ihres Geistes. Die Erschütterung in der Macht. Anakin blickte in ihre weit aufgerissenen, blauen Augen und sah etwas, dass er nicht sehen wollte. Sofort wendete er den Blick ab. Heftete ihn stattdessen auf den Datenspeicher.

„Kommst du allein zurecht?“, fragte er abweisender, als beabsichtigt.

Ahsoka senkte den Blick zu ihren Füßen und nickte nur knapp.

„Gut. Du findest mich auf der Dachterrasse. Wenn du fertig bist, räum alles wieder an seinen Platz.“

„Ja, Meister.“, kam es knapp von seinem Padawan.

Doch der junge Jedi entging nicht der traurige klang ihrer Stimme, als sie dies sagte und sich nun endgültig von ihm abwendete.
 

Vollkommen allein mit sich selbst, verwünschte die Padawan die letzte Begegnung mit ihrem Meister. Sie wusste, dass Anakin es gespürt hatte und daraus seine Schlüsse ziehen würde. Und er wusste, dass sie dies wusste. Deshalb war er auch gegangen. Normalerweise ließ er sie nicht allein in der Werkstatt hantieren. Anakin war jemand, der gerne mit anpackte und sich nicht zu schade dafür war, sich die Hände schmutzig zu machen. Lächelnd dachte Ahsoka an eine Zeit zurück, in der sie viele Abende hier verbracht hatten. Vollkommen zwanglos. Sie hatten viel gelacht und gescherzt. Obi-Wan hatte diese Art des Lernens oftmals nur mit einem Kopfschütteln quittiert, doch unser damaliges, gutes Verhältnis zueinander immer für lobenswert angesehen. In der letzten Zeit, hatte Anakins wahre Leidenschaft doch darin bestanden, seine Schülerin bei der Arbeit zu beobachten. Dies konnte er stundenlang tun. Trauer ließ das Lächeln in ihrem Gesicht verschwinden. Diese Abende waren nun vorbei. Hätte man der Togruta dies vor einem Jahr erzählt, sie hätte der Person kein Wort geglaubt. War Anakin in ihren Augen doch so was wie ein großer Bruder gewesen, dessen Existenz sie in ihrem Leben nicht mehr missen wollte.
 

Ohne es zu wollen, begann die Togruta leicht zu zittern, als sie die letzten Handgriffe an dem Droiden hinter sich brachte. Was würde das für sie bedeuten, wenn Anakin nun von ihren Gefühlen wusste? Was würde das, für ihre Zukunft bedeuten? Anakin konnte ihre weitere Ausbildung ablehnen, wenn er auch nur den Verdacht hätte, dass seine Schülerin tiefere Gefühle für ihn hegte. Und Schlimmeres. Er könnte es dem Orden der Jedi verraten. Das wäre das Ende ihrer Zukunft. Kein anderer Jedi würde ihre Ausbildung fortsetzen. Schwer seufzend, aktivierte sie den Droiden. Tragen wollte sie dieses schwere Monstrum beim besten Willen nicht. Gegen ihren Willen machte sie sich auf den Weg zu ihrem Meister. Sie konnte sich nicht ewig hier verstecken.
 

Anakin hatte sich auf die Dachterrasse zurück gezogen. Seine Gedanken waren aufgewühlt und ruhelos. Er konnte sich nicht mehr auf die Meditation konzentrieren, so sehr beschäftigte ihn seine Schülerin. Auf einem der beiden Lehnstühle beobachtete er den Sonnenuntergang. Dies beruhigte ihn wenigstens ein bisschen. Nun verstand er endlich, was sein eigener Meister damals gemeint hatte, als er zu ihm sagte: „Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass du mein Tod sein wirst.“ Es musste wohl jedem Mentor so gehen, wenn er von den Gefühlen seines Padawan erfuhr. Ahsoka brachte ihn noch einmal um den Verstand. Sie sollte allerhöchstens so etwas wie eine kleine Schwester für ihn sein. So wie Obi-Wan wie ein Vater für ihn war. Sie könnte einen Bruder in ihm sehen, aber nicht der Mann, der er war. Er war ihr Meister. Sie sollte von ihm lernen und sich nicht in ihn verlieben. Bei dem Gedanken, verfinsterte sich sein Blick auf den Horizont, wo die Sonne langsam unterging. Was dachte sie sich nur dabei? Und vor allem: was richtete dieser Gedanke nur bei ihm an? Ihr verändertes Verhalten war auch an Anakin nicht ohne weiteres vorübergezogen.
 

Bis zum heutigen Tag, hatte sie ihm nie eine Möglichkeit eingeräumt, den wahren Grund ihrer Abneigung zu erfahren. Er hatte gedacht, die Togruta hätte Angst vor ihm, ergriff sie doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort die Flucht. Nachvollziehen konnte er dies natürlich nicht. Er hatte nichts getan, was eine derart große Furcht in ihr auslösen könnte. Zutiefst verwirrt, hatte er zunächst versucht, ihr vertrauen wieder zu gewinnen. Mit ihr zu reden. Doch das entfernte seine Schülerin nur noch weiter von ihm. Ihre Ablehnung hatte ihn mehr geschmerzt, als er es jemals zugegeben hätte. Er mochte sie. Sehr sogar und wollte sie an seiner Seite nicht mehr missen. Um seine Padawan nicht endgültig zu verlieren, obgleich er sich keiner Schuld bewusst war, war er dazu übergangen, die Sache erstmal auf sich beruhen zu lassen. Anakin war sich sicher, dass wenn Ahsoka reden wollte, sie irgendwann von allein zu ihm kommen würde. Aber jetzt, wo er wusste, wie sie zu ihm stand, ergab das alles einen Sinn. Und noch Schlimmer. Er konnte sie verstehen. War es ihm mit Padmé im Grunde nicht anders ergangen. Ihre anfängliche Abweisung hatte auch ihn verschlossen gemacht. Ahsoka war nun mal kein kleines Mädchen mehr, dass musste sich Anakin bitter eingestehen. Verärgerung stieg in dem jungen Jedi auf.


Warum musste Meister Yoda ihm auch einen weiblichen Padawan zuteilen? Bei diesem geringen Altersunterschied war es doch mehr als vorhersehbar gewesen, dass dies geschehen würde. Obi-Wan würde sicherlich sagen, dass er selbst schuld sei, wenn er sich ihr gegenüber so freundschaftlich verhielt. Aber er hatte es doch versucht! Hatte versucht sie nur wie eine Schülerin zu behandeln. Doch ihr Charakter und die Art und Weise, wie sie den Umgang mit ihm gepflegt hatte, hatten es schwierig gemacht die Distanz zu wahren. Anakin war davon ausgegangen, dass sie nur Freunde waren. Gute Freunde. Und jetzt hatte dieser Tag, dieser Moment in der Werkstatt, alles ins Chaos gestürzt. Es würde nie mehr so sein, wie es einmal war. Wäre es seinem eigenen Meister auch so ergangen, wenn Ahsoka seine Schülerin gewesen würde? Hätte sie sich auch in ihn verliebt? Der Gedanke daran, löste plötzlich Neid und tiefe Eifersucht in ihm aus. Erschrocken, über jene starke Empfindungen, die er sonst nur bei Padmé verspürt hatte, schloss er müde die Augen. Seine Gedanken hingen schwer über ihm. Ein wundervoller Tag, dachte er mit triefender Ironie, als er versuchte, sich ein wenig zu entspannen. Er musste sich auf eine neue Begegnung mit seiner Schülerin mental vorbereiten. Doch war sich Anakin nicht sicher, ob er sich selbst in tausend Jahren ausreichend dafür vorbereiten könnte.
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DerDerDa
2014-04-01T12:56:56+00:00 01.04.2014 14:56
Kannst du nicht den 2.teil irgendwo in einer Cloud hochladen und dann den downloadlink an fragende Personen schicken? Würde nämlich gerne weiterlesen da die story wirklich nicht schlecht ist.
Von:  melany2567
2014-03-14T17:11:19+00:00 14.03.2014 18:11
:)))))))))))♡♡♡♡♡♡♡
Antwort von:  Maede
25.03.2014 14:13
:)))))
Von:  melany2567
2014-03-14T17:10:08+00:00 14.03.2014 18:10
Die geschichte ist wirklich interessant
Und du hast das echt klasse geschrieben also ich mag dein schreib styl

Antwort von:  Maede
25.03.2014 14:13
Hallo melany2567,

vielen Dank für dein liebes Review zu meiner Fanfiction "Nur ein einziges Mal - Kapitel 1". Ich habe mich riesig darüber gefreut :)
Es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte so gut gefallen hat.

Liebe grüße
Ronja


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