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Majestulös

Beiträge zu den Quartalswettbewerben
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Beitrag zum 2.Quartalswettbewerb
Thema: Maskerade
-Sidestory zur FF "Verlobung? Nein, Danke!"- Komplett anzeigen

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Das Frühlingsfest

Einmal im Jahr veranstaltete das britische Edel-Internat Higher Education for Aristocratic Youths ein großes Frühlingsfest – zu dieser Gelegenheit standen die Schultore jedem offen, der sich die Einrichtung einmal genauer ansehen wollte. Dementsprechend pompös wurde dieses Fest aufgezogen. Neben zahlreichen Veranstaltungen bereiteten auch die Schüler für die Festwoche verschiedene Aktionen und Angebote vor, sodass auch Enrico, Oliver, Robert und Johnny eingebunden waren und alle Hände voll zu tun hatten. Während Restaurants, Wellnessoasen oder auch Spiele angeboten wurden, hatte sich Enrico gemeinsam mit Robert einer Gruppe angeschlossen, die eine Versteigerung vorbereiteten: Schüler, die aufgrund bestimmter Fähigkeiten sehr begehrt waren, konnten ersteigert werden um beispielsweise Nachhilfe zu geben. Das Geld, das eingenommen wurde, sollte einem wohltätigen Zweck zugute kommen.

Während Enrico ein Date anbot, bestand Roberts Beitrag aus der Unterstützung in jedweden Sprachen, die er beherrschte. Was bei dem breiten Sprachenangebot der Schule durchaus ein begehrtes Gut war – gerade weil Robert für gewöhnlich anderen Schülern eine derartige Hilfe verweigerte, weil sie ihm zu zeitaufwendig erschien. Ausnahme bildeten hierbei seine Freunde, die jedoch nie auf dieses Angebot zurückgriffen.

Oliver richtete gemeinsam mit dem Kunstkurs eine Ausstellung her, in der verschiedenartige Schülerarbeiten dargeboten wurden (die auch käuflich zu erwerben waren) und zu denen es auch Führungen gab. Johnny hingegen hatte sich dazu bereit erklärt, bei ein paar der schulischen Sportwettkämpfe mitzumachen, die seit einigen Jahren das Highlight der Frühlingsveranstaltung waren.

Die vorbereitete Versteigerung lief ziemlich gut – es waren viele Schüler, Eltern und auch Gäste anwesend, die fleißig boten. Roberts Wert war recht schnell in die Höhe geschossen und Johnny sah mit skeptischer Miene dabei zu, wie ein paar Mädchen begeistert und kichernd boten. Erst als die Versteigerung beinahe vorüber war, trug der Schotte zur Verwunderung aller selbst ein Angebot bei und ersteigerte seinen besten Freund. Was genau Johnny damit bezweckte wusste keiner so genau, hatten doch Robert und er tagtäglich genug miteinander zu tun und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hätte der Deutsche Johnny sogar ohne zu zögern ein wenig Nachhilfe gegeben, ohne dass dieser Geld dafür hätte bezahlen müssen.

Als nächstes war Enrico an der Reihe. Sein Gebot schnellte ungebremst in die Höhe und voller Begeisterung und mit lautem Kreischen überboten sich die Mädchen gegenseitig. Natürlich beteiligte sich auch ein Quotenmann an der Versteigerung.

Enrico genoss die Aufmerksamkeit sichtlich, wurde jedoch blass, als sich ein gewisses Mädchen in die Versteigerung einmischte, von der er wusste, dass sie niemals eine gute Nachricht war: Megan.

Seit jeher bereitete ihm alles, was mit diesem unmöglichen weiblichen Wesen zu tun hatte, nur Schwierigkeiten und wenn es ein Mädchen gab, das er niemals um ein Date bitten würde, war es Megan.

Nun ja, er musste zugeben, einmal hatte er es versucht, was darin geendet hatte, dass sie ihm einen Vortrag darüber gehalten hatte, was für ein verantwortungsloser und verlogener Playboy er war und dass wenn er es noch einmal wagte sie auf ein Date anzusprechen, sie ihm das Leben zur Hölle machen würde.

Warum war es nun ausgerechnet Megan, die für ihn bot? Er hätte zu gerne geglaubt, dass das Mädchen ein gewisses Interesse an ihm entwickelt hatte, doch er wusste es besser: Megan war auf Ärger aus – und zwar auf seine Kosten.

Dennoch bemühte er sich ruhig zu bleiben und auch weiterhin zu lächeln, selbst als deutlich wurde, dass Megan das Rennen gemacht hatte und er nun einen Tag ihrer Wahl gemeinsam mit ihr verbringen musste. Vielleicht hätte er doch lieber beim Hostclub mitmachen sollen...

Dennoch gab er sich tapfer und nahm seine Niederlage hin, in der Hoffnung, dass das Ganze halb so schlimm würde, wie er befürchtete.

Im Anschluss an die Versteigerung gab es ein Treffen für terminliche Absprachen und Enrico hörte bereits von ferne, wie Robert und Johnny miteinander diskutierten, wie sie es selbst nannten. Jedem Außenstehenden war jedoch klar, dass sie sich einfach stritten.

„Immerhin habe ich dich ersteigert!“, schimpfte der Schotte aufgebracht, während Robert die Arme vor der Brust verschränkt hatte und ihn gelassen ansah. „Du hast ersteigert, dass ich dir Nachhilfe in irgendeiner Sprache gebe, nicht, dass wir Videogames zocken.“

„Ich habe Geld dafür bezahlt, also kann ich ja wohl entscheiden, was wir machen?“

„Ach und du meinst, nur weil du im Kaufhaus eine Hose kaufst, du aber lieber ein Hemd willst, ist die Hose auf einmal ein Hemd? Im Ernst, mit dem Argument kommst du nicht weit.“

Johnny biss sich auf die Unterlippe und meinte dann etwas ruhiger: „Wir könnten die Spiele auf Französisch zocken.“

So ging es noch eine Weile hin und her, doch wie das Ganze endete, bekam Enrico nicht mit, da in dem Moment Megan seine Aufmerksamkeit forderte. „Hör zu, mir gefällt das Ganze auch nicht“, murmelte sie mit mürrischer Miene, „Aber ich brauche deine Hilfe. Das ist der einzige Grund für das alles, kapiert?“

„Du... brauchst meine Hilfe?“, fragte der Italiener verdutzt und starrte das Mädchen an, als wäre sie eine Außerirdische. „Wer bist du und was hast du mit Megan gemacht?“

Sie verdrehte ihre Augen. „Der Spruch ist schon so alt, dass er nicht mehr lustig ist. Und jetzt nimm in deinem Leben bitte einmal etwas ernst, verstanden?“

Enrico wirkte weiterhin etwas skeptisch, da es doch seiner Meinung nach ungewöhnlich war, dass jemand, der einen so gar nicht leiden konnte, einen um Hilfe bat, bemühte sich jedoch darum, ihrer Bitte nachzukommen. „Worum geht es denn?“

„Ich habe einen fanatischen Fan, der mich seit einer Weile belästigt“, meinte sie nach kurzem Zögern, „Es ist niemand von der Schule, da bin ich mir sicher. Genauso gut weiß ich jedoch, dass er sich heute bestimmt hier herumtreibt und irgendetwas versuchen wird. Deshalb brauche ich jemanden, der in meiner Nähe ist und der mein Freund sein könnte. Ich hoffe, dass er dadurch sein Interesse an mir verliert.“

Enrico schwieg eine Weile, dann sah er sie erstaunlich ernst an. „Das ist nichts, womit du spaßen solltest, Megan. Wende dich an die Polizei. Und vor allem such dir Hilfe von Leuten, die wissen, wie man mit so etwas umgeht – und nicht von mir.“

Das Mädchen zog ihre Augenbrauen nach oben. „Danke für den Tipp, darauf wäre ich nie gekommen, du Genie. So oder so habe ich dich ersteigert – also erwarte ich auch die Dienstleistung. Und zwar heute. Ganz egal, was du dazu sagst.“

Sie blickte ihn düster an und zum ersten Mal fiel Enrico bewusst auf, dass sie sich für den heutigen Tag erstaunlich schick gemacht hatte. Sie trug ein buntes frühlingshaftes Kleid, ein wenig dezentes Makeup, hatte silbernen Schmuck angelegt und ihre Haare besonders schick frisiert. Hatte sie das Ganze von Anfang an geplant gehabt?

Wie auch immer die Antwort ausfiel – sie hatte gezahlt und er würde sich an seinen Teil der Abmachung halten. Der Italiener seufzte und überlegte für einen Augenblick, wer wohl dickköpfiger war: Johnny oder Megan. „In Ordnung, aber ich sage dir gleich, dass das sicherlich nicht deine Probleme lösen wird.“

„Das lass mal meine Sorge sein“, mit den Worten hatte sie ihn am Arm gepackt und ihn mit sich aus dem Raum gezogen.

Enrico hatte sich das Date, als er sich für die Versteigerung beworben hatte, zugegeben anders vorgestellt. Ein heißes Mädchen und er am Strand, in einem Eiscafé oder im Kino. Das wäre es gewesen. Aber mit Megan auf dem Schulfest? Er konnte sich wahrlich schönere Dinge vorstellen. Gemeinsam erkundeten sie die einzelnen Veranstaltungen und Angebote und es war vermutlich das erste Mal, dass er Megan lächeln sah. Er musste zugeben, dass sie bei weitem nicht so übel war, wie er immer gedacht hatte. Eigentlich war sie ja doch ganz nett, wenn sie einen nicht gereizt anfuhr oder böse anstarrte. Sie überzeugte Enrico sogar davon, dass er ihr an einem Schießstand (in diesem Jahr hatte sich wohl eine Gruppe als Thema ‚Jahrmarkt‘ gewählt) einen Preis schießen sollte. Zu seinem Leidwesen brauchte er etliche Anläufe, was sich für ihn wie eine Bloßstellung anfühlte, aber als er letzten Endes Megan den dicken Teddybären in die Hand drückte und sie ihn förmlich anstrahlte, war es die Sache allemal wert. Was ihn doch schwerlich verunsicherte, war die Tatsache, dass sein Herz einen Satz tat, als er sie so glücklich sah. Es war fast wie... er schüttelte den Kopf.

Er konnte sich vieles leisten, aber sicherlich nicht, dass er sich in so ein schwieriges Mädchen verliebte.

Als nächstes schleppte Megan ihn zu einer Achterbahn, was diesmal sie selbst bezahlte – schon allein das Angebot Enricos, dass er das ebenfalls übernehmen könnte, sorgte dafür, dass sie ihn düster musterte und sie ihn fragte, ob er glaube, dass sie als Frau nicht genauso das Recht hätte zu bezahlen, wie er. Er beließ es dabei – und verfluchte die Tatsache, dass er zugestimmt hatte, mit ihr auf die Achterbahn zu gehen. Während Megan sichtlich Spaß hatte, tat sich Enrico schwer, sein Image des heißen Playboys aufrecht zu erhalten und nicht einfach laut zu schreien.

Erstaunlicherweise schien jedoch Megan mitbekommen zu haben, dass er sich unwohl fühlte und anstatt ihn ein zweites Mal auf das Fahrgeschäft zu schleppen schlug sie vor, dass sie eine Kleinigkeit essen könnten. Sie gingen zu einem kleinen Crêpes- und Pfannkuchen-Bistro, in dem sie sich niederließen und sich während sie aßen ein wenig unterhielten. Durch die gute Stimmung ermutigt, entschied sich Enrico dazu, sie einmal gezielt danach zu fragen, was sie nun eigentlich für ein Problem mit ihm hatte.

Für einige Zeit sah sie ihn schweigend an, dann stocherte sie in ihrem Essen herum. „Es geht nicht grundsätzlich gegen dich“, meinte sie dann, „Ich hasse nur dein Frauenbild.“

„Was bitte?“, Enrico starrte sie mit großen Augen an, denn bisher hatte sich noch kein Mädchen bei ihm über seine Behandlung beschwert.

„Wir sind kein schmückendes Beiwerk zum Angeben und wir können sehr wohl für uns selbst denken. Ich weiß nicht, warum so viele Tussen es sich gefallen lassen, sich von euch Männern so klein halten zu lassen und jedwede Eigenverantwortung abzugeben, aber ich finde es ekelhaft. Und Kerle wie du, die ein Mädchen nach dem anderen als Freundin haben, das stolz vor ihren Freunden präsentieren und dabei so tun, als seien wir einfach irgendein Objekt wie ein neues Smartphone, fördern das geradezu. Letzten Endes bilden sich die Weiber auch noch ein, sie seien nichts wert, wenn sie nicht begehrt werden.“

Enrico starrte sie für einen Augenblick lang fast sprachlos an, ehe er zur Seite sah. „So habe ich das ehricherweise bisher nicht gesehen, Megan. Es ging mir nie darum, irgendwelche Mädchen zu einem Gegenstand zu degradieren. Ich genieße einfach deren Anwesenheit, nicht mehr.“

„Du solltest mehr über das, was du tust, nachdenken“, murmelte Megan und schob sich ein Stück Pfannkuchen in den Mund, „Im Ernst.“

„Das finde ich jetzt schon ein wenig grob“, Enrico blickte sie skeptisch an, „Außerdem gehst du bei uns Männern nur vom Schlimmsten aus. So sind wir gar nicht. Weißt du was? Ich werde es dir beweisen. Ich versuche von nun an nicht so oberflächlich mit den Mädchen umzugehen.“

„Viel Erfolg dabei“, der Sarkasmus und die Zweifel waren nicht zu überhören und Megan begann wieder damit in ihrem Essen herumzustochern. Gerade weil sie seine Intentionen so kritisch hinnahm, entschloss sich Enrico dazu, sich wirklich darum zu bemühen, sich zu bessern. Einfach, damit sie nicht mehr grundlos behaupten konnte, dass er Schlechtes im Sinn führte.

Nach einiger Zeit des Schweigens, in der sie fertig gegessen und bezahlt hatten, setzte Enrico wieder sein charmantes Playboy-Lächeln auf. „Was möchtest du jetzt machen?“

Den restlichen Tag verbrachten sie auch weiterhin sehr abwechslungsreich. Enrico hatte von Zeit zu Zeit das Gefühl, dass sie beobachtet wurden, doch er konnte niemanden ausmachen, der sich irgendwie auffällig verhielt. Vermutlich hatte ihn einfach Megans Stalker-Geschichte verunsichert. Nach ein paar weiteren Attraktionen schlossen sie den Tag mit einem Konzert. Eine Gruppe musikalisch begabter und interessierter Mitschüler hatten sich zusammengetan und Stücke geschrieben, die allesamt wirklich gut waren. Die Stimmung war fantastisch und wer nicht mittanzte, sang zumindest den Refrain mit. Nach dem Konzert waren sowohl Enrico, als auch Megan erschöpft.

Es war bereits weit nach Mitternacht, als Enrico Megan zu ihrem Zimmer brachte. Zu seiner eigenen Überraschung hatte er den Tag genossen und er hatte das Gefühl, Megan ein wenig besser zu verstehen. Eigentlich war sie wirklich sehr nett, wenn man sie erst einmal näher kannte.

„Und du meinst, der Typ hört jetzt auf dich zu belästigen?“, fragte Enrico, doch Megan zuckte nur mit den Schultern. „Ich sage an dieser Stelle vermutlich am besten ‚nein‘, sonst bildest du dir am Ende nur ein mein großer Retter in der Not zu sein. Und das bist du mit Sicherheit nicht“, im Gegensatz zu ihren bisherigen Unterhaltungen hatte ihre Stimme diesmal nicht vorwurfsvoll oder boshaft, sondern erstaunlich ruhig geklungen.

Enrico hatte fast schon mit einer solchen Antwort gerechnet und er lächelte. „Vielleicht solltest du wirklich nicht immer vom Schlimmsten ausgehen. Ich muss zugeben, ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, aber ich fand den Tag mit dir wirklich sehr schön. Vielleicht sollten wir das einmal wiederholen?“

Als er Megans genervten Blick sah, wusste er, dass er mal wieder ins Fettnäpfchen getreten war. „Nicht als Date“, meinte er hastig und zuckte verlegen mit den Schultern, „Aber ich finde dich wirklich nett. Wir könnten uns näher kennen lernen und...“

„Giancarlo, das reicht jetzt!“, meinte sie bestimmt und schüttelte den Kopf, „Das war eine einmalige Sache. Mach dir keine falschen Hoffnungen.“

Enrico beugte sich ein Stückchen nach vorne, umfasste ihre linke Hand und führte sie wie zu einem Handkuss zu seinem Mund. „Und wenn ich mir richtige Hoffnungen mache?“

Für einen kurzen Moment wirkte Megan sprachlos, dann hob sie ihre rechte Hand und gab dem jungen Italiener eine Ohrfeige. Mit einem letzten herabschätzenden Blick machte sie auf dem Absatz kehrt und eilte in ihr Zimmer. Zurück ließ sie einen bedrückt dreinblickenden Italiener, der sich seine schmerzende Wange hielt.

Etwa eine Stunde, nachdem Megan sich in ihr Zimmer zurückgezogen und es sich auf ihrem Bett bequem gemacht hatte, klopfte es an ihrer Tür. Sie hatte gar keine Chance zu reagieren, denn die Tür flog bereits auf und Theresa trat mit ein paar Zetteln in der Hand und ihrer Digitalkamera um den Hals ein. Sobald die Tür wieder zu gefallen war, meinte sie aufgeregt: „Ich habe die Fotos!“

Auf Megans Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab und sie machte ihrer Freundin Platz, die ihre Kamera und die Bilder auf dem Bett platzierte, dann aber zunächst einmal in Richtung Badezimmer verschwand. „Entschuldige mich aber erst einmal.“

Es dauerte nicht lange, da kam sie zurück und plapperte munter darauf los. „Hast du dir die Bilder angesehen? Sie sind klasse geworden, das perfekte Material, um damit zu arbeiten“, sie unterbrach sich und ließ sich auf das Bett plumpsen, „Mein Favorit ist ja eindeutig das letzte Foto. Das, wo er dir die Hand küsst und du so überrascht schaust. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt davon ausgehen, dass du was für ihn empfindest!“

„Welches Foto meinst du?“, fragte Megan erstaunt und scannte mit ihren Augen die ausgebreiteten Abbildungen ohne fündig zu werden. Auch Theresa schien nun zu bemerken, dass das Foto fehlte, von dem sie sprach. Irritiert runzelte sie die Stirn und griff nach der Kamera. „Ich kann es dir auf der Speicherkarte zeigen – hier ist-... Das verstehe ich nicht! Irgendwo muss es doch sein?“

Sie klickte mehrfach die einzelnen Bilder durch, doch von besagtem Schnappschuss gab es keine Spur. „Vielleicht hattest du dir nur eingebildet, dass du es fotografiert hast.“

„Nein, ich hatte es doch vorhin noch in der Hand... Das kann doch wirklich nicht wahr sein...“

Theresa war ernsthaft verwirrt, doch nach einer Weile sah sie ein, dass das Suchen keinen Sinn hatte. Sie unterhielten sich eine ganze Zeit und besprachen ihr weiteres vorgehen mit den Fotos – es war fünf Uhr morgens, als Theresa endlich wieder samt Bildern und Kamera ging. Als Megan sich sicher war, dass sie alleine war, zog sie ein Foto unter ihrem Kopfkissen hervor. Sie hatte es entwendet, als Theresa auf die Toilette verschwunden war und alleine dessen Existenz hatte sie soweit beunruhigt, dass sie es von der Kamera gelöscht hatte.

Sie blickte auf das Motiv, wie Enrico ihre Hand hielt, ihr in die Augen sah und Megan sichtlich mit sich rang, dem Charme des Italieners nicht zu erliegen. Wenn sie jedoch ehrlich zu sich selbst war, was ihr in diesem Fall wirklich schwer fiel, hatte er sich schon vor einiger Zeit einen Platz in ihrem Herz gestohlen. Nicht, dass sie das jemals vor irgendjemandem zugegeben hätte.

Sie führte ihre Lippen zu dem Foto, küsste es vorsichtig.

Vielleicht irgendwann einmal.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Jeansa
2014-07-19T09:51:04+00:00 19.07.2014 11:51
Hey^^

Also das Kapitel war auch super. Der Titel fand ich schon schön das es mich neugierig gemacht hatte. Also ich fand die Idee mit dem Ersteigerung lustig. Die Szene mit Johnny und Robert fande ich echt gelungen, das sieht man wirklich wie sehr die beiden Freunde sind auch wenn sie sich streiten aber das gehört dazu.

Also Enrico hat recht Stalker sind echt unheimlich und mit denen ist nicht zu spassen. Irgendwie fand ich Megan und Enrico so süss zusammen. Aber das Mädel ist echt schwierig und die Schluss Szene als Enrico ihr einen Handkuss gab und sie dann eine Ohrfeige war echt hart.

Dein Schreibstyle finde ich sehr angenehm zu lesen und sehr flüssig, was mir bei dir gut gefällt ist deine abwechlungsreiche Wort. Wahl.

Gruss sayu
Beyblade-Rekommentar

Antwort von:  Phase
22.07.2014 16:34
Dankeschön auch für diesen Kommentar! Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte und der Schreibstil gefallen haben. Ich selbst mag Megan und Enrico auch sehr gerne zusammen, weil sie so gegensätzlich sind. :)
Von:  Venka
2014-07-13T13:59:04+00:00 13.07.2014 15:59
Und auf zum letzten Oneshot, den nehme ich mir jetzt natürlich auch noch vor. - Ich kenne zwar die Haupt-FF noch nicht aber das soll mich jetzt hier mal nicht abhalten.

Die Idee der Versteigerung ist interesssant und ich könnte mir vorstellen, dass es hier noch einiges an interessanten Sachen geben wird. - Mal lesen, wer da weswegen versteigert wird.

OK, die Versteigerungseinsätze von Olli und Enrique waren jetzt schon fast klar auch wenn ich bei Olli eher auf kochen getippt hätte. Robert zeigt sich generös und Johnny lässt die Sportskanone raushängen. Lukrative Angebote ich würde wahrscheinlich letzteres ersteigern.

Soso, Johnny ersteigert also Robert. - Ah ja. Nachtigal ick hör dir trapsen...

Tja Enrique... - Es gibt so Sachen, die können auch nach hinten losgehen und ich vermute, dass Robert das auch grade so sieht. - Videospiele. - Das hätte ich Johnny nicht zugetraut.

Oh Megan hat was vor? - Interessant, da scheint es für Enrique ja noch glimpflich abzugehen. Und ja, sie hat recht, er könnte die Dinge mal etwas ernster nehmen.

Enrique hat recht... - Mit Stalkern sollte man nicht spaßen...

Donnerwetter, die Frau ist schwierig... - Sich erst einen Teddybären schießen lassen und dann die Achterbahn selber zahlen wollen. Ich werd aus ihr nicht schlau. - Aber das ist mal ein riesiges Schulfest. - So mit Achterbahn, da würde ich auch gerne wieder in die Schule gehen. :)

Oh Megan, was für ein schönes Statement. Wasch dem Italiener mal den Kopf, du hast ja soooooooo recht. Und irgendwie scheint ihre Ansprache ja auch zu fruchten...

Hm... - Enrique ich glaube das war jetzt etwas schnell, du hättest dir mit der Frage des näher kennenlernens Zeit lassen sollen. - Obwohl ich die Ohrfeige ein bisschen hart finde.

Abgekartetes Spiel also. - Aber ich finde es schön, dass Megan das Bild versteckt und für sich behält. - Irgendwie süß.

Vielleicht sollte ich die ganze FF mal lesen um zu sehen, was das mit dem Pärchen noch wird.

Aber wirklich schön zu sehen, dass Enrique mal von einem Mädchen paroli geboten bekommt.


LG

 Venka

-Beyblade-Kommentar-
Antwort von:  Phase
13.07.2014 19:00
Danke auch für diesen Kommentar! :)

Ein bisschen irritiert hat mich nur, dass in der Geschichte ja erwähnt wird, dass sich lediglich Robert und Enrico an der Versteigerung beteiligen, während Oliver und Johnny anderweitig eingebunden sind. Es haben sich also nicht alle vier versteigern lassen. :)
Antwort von:  Venka
13.07.2014 19:01
Dann hab ich mich an der Stelle verlesen, das kam mir bei Johnny schon komisch vor aber bei Oliver hätte ich es mir noch vorstellen können, dass er sich für so einen Kunstkurs versteigert. :)
Von:  ChogaRamirez
2014-07-01T02:05:30+00:00 01.07.2014 04:05
Wie immer ist die Geschichte toll geschrieben und ich finde sie auch süß - aber ich hatte von Anfang an eine richtige Abneigung gegen diese Megan - und das hat sich bis zum Ende nicht geändert. Für mich klang ihre "Erklärung", warum sie für Enrique geboten hat, fadenscheinig. Und ich vermute, dass sie den Armen mit den Fotos am Ende vielleicht noch erpressen will. Auch wenn Enrique nicht gerade mein Liebling von den Majestics ist, tut er mir richtig leid, dass er an diese Megan geraten ist.
Es kann natürlich gut sein, dass ich da viel hinein interpretiere. Es liegt vielleicht an der Uhrzeit - oder dass ich zurzeit ein bisschen aggro drauf bin. ^^
Von:  Traiko
2014-05-18T10:25:08+00:00 18.05.2014 12:25
Das Kapitel hat mir wirklich gut gefallen.
Zuerst wusste ich zwar nicht genau auf welchen der Majestics du dich einschießt, oder ob du über alle schreibst, aber das hat sich dann recht schnell heraus kristallisiert.
Ich muss ja zugeben, dass ich bei eigenen Charakteren immer eine gewisse Grundskepsis hege. Aber Megan hat mich überzeugt.
Gerade, dass sie Enrico in seiner Leidenschaft - Mädels daten - in gewisser Art herausfordert und seine Grundüberzeugungen in Frage stellt hat mir sehr gut gefallen. Schön, dass sie ihn so mal zum Nachdenken bekommt :D
Wobei auch ich mich frage was ihre eigentlichen Motive dahinter sind. Sieht ja fast so aus als ob sie ihm eins auswischen wollte indem sie seinen künftigen Dates die Fotos von ihnen unter die Nase reibt. Vielleicht interpretiere ich hier aber auch was rein, was gar nicht da ist. Jedenfalls scheint ihr Plan, Enrico auf persönlicher Distanz zu halten, im Nachhinein nur bedingt zu klappen. Hat unser Charmeur sie wohl doch rumgekriegt, hihi :D
Und Enrico sieht das Date vielleicht auch als Herausforderung an. Gerade wegen Megans Kritik an ihm. Wunderbar aufgezogen.

Hier bahnt sich eine interessante kleine Liebesgeschichte an. Ich hätte wirklich sehr gerne weitergelesen, fast schon schade, dass es nur ein OS ist :)

Beyblade Rekommentar
Antwort von:  Phase
19.05.2014 17:36
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Es freut mich, dass dir der kleine Oneshot gefallen hat. :)
Megan ist schon ein schwieriges Mädel, was ihre Überzeugungen angeht. Aber Enrico scheint das ja sogar als Ansporn zu sehen.
Die Geschichte ist ja quasi ein kleiner Zusatz zu meiner RobertxJohnny-FF, bei der in einem Nebensatz erwähnt wird, dass Enrico wohl seit zwei Wochen mit einem Mädchen zusammen ist, das ihm für gewöhnlich die Hölle heiß macht: Megan.
Ich hatte die Geschichte dazu schon länger im Kopf, bin allerdings nie zum Ausschreiben gekommen (daher habe ich auch gleich freudig den Quartalswettbewerb als Ausgangspunkt genutzt).
Was Megans Motive angeht: Du hast die Gute echt perfekt durchschaut! o_o Genau das war der Plan, nämlich ein paar Beziehungsfotos machen und damit Enricos künftige Pseudo-Beziehungen zu sabotieren.
Ich freue mich gerade wie ein Schnitzel, dass du das so einfach erkannt hast. :D

Also nochmals herzlichen Dank für deinen Kommentar!
Von:  KradNibeid
2014-04-30T06:09:39+00:00 30.04.2014 08:09
Irgendwie mag ich Megan, auch wenn sie am Ende so wirkt, als sei sie eine unmoralische, falsche Schlange. xD

Ich finde es toll, dass sie Enrico mal so die Meinung sagt, und ich finde es interessant, dass er das sogar recht gut annimmt. Es ist also Besserung in Sicht. ;)
Generell finde ich es immer toll, wenn Enrico eine starke, selbstbewusste Frau an die Seite gestellt wird, weil ich das Gefühl habe, dass das eine Art von Beziehung wäre, die ihn nicht so schnell langweilen würde.

Die Story an sich ist wirklich schön zu lesen und lustig, auch wenn dieses Schulfest echt abartig ist. xD (Ich meine - ein ganzer JAHRMARKT?! Mit ACHTERBAHN?!) Aber wer sich's leisten kann, der kann sich's halt leisten.
Ich frage mich nur, was Megan und Theresa so planen - irgendwie wirkt das schon sehr gemein - verschwörerisch. ;)


Ich freue mich in jedem Fall schon auf die nächste Oneshot!
Antwort von:  Phase
30.04.2014 14:28
Danke für deinen Kommentar!
Aber warum ist Megan denn eine unmoralische und falsche Schlange? D:
(Haha, okay, ich weiß schon worauf du hinaus willst - aber ich würde Megan eher als... sehr zielgerichtet bezeichnen. xD)
Dass nichts genaueres über Megans und Theresas Plan verraten wird, ist Absicht. xD Es soll sich jeder so seine eigenen Gedanken machen - generell wollen die beiden aber einfach nur Enrico eins auswischen, indem sie künftige Dates sabotieren. x3

Was Enrico betrifft, muss ich zugeben, dass ich es ähnlich sehe. In dem Moment, wo er sich tagtäglich darum bemühen muss, die Gunst seiner Angebeteten zu erhalten, ist er sicherlich weniger versucht, sich gleich wieder ein neues Mädchen zu angeln, als bei einer Freundin, die ihm alles und jederzeit verzeiht.

Was das Schulfest angeht: Lateinschulaufgabe. xD Die wollen sich ja schließlich repräsentieren und die Eltern spenden fleissig. Außerdem hatte ich Lust darauf, dass da jetzt ein gigantischer Jahrmarkt steht, höhö.

Wann die nächste Oneshot kommt - mal gucken. Vielleicht schreibe ich noch eine zum Thema "Maskerade" oder aber ich warte einfach bis zur nächsten Runde. :)

Nochmal Danke für deinen Kommentar!


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