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Fight Exoiin

von

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Lohnt es sich zu kämpfen?

Kapitel 27
 

Lohnt es sich zu kämpfen?
 

Somarus Sicht
 

„Somaru?“

„Wie? Was?“, aufgeschreckt fuhr ich auf und blickte mich eilig um. Es dauerte einige Sekunden, bis mir wieder einfiel, was ich in einem alten Zelt machte. Stimmt ja, ich wurde ignoriert… Sofort setzte ich wieder meinen Schmollblick auf und sah Donker patzig ein: „Was?“ Seufzend streckte er sich aus: „Ich wollte mit euch reden.“ „Ach.“, desinteressiert wandte ich den Kopf ab. Er setzte ein entschuldigendes Gesicht auf: „Bitte verzeih, dass wir nicht auf dich eingegangen sind…“ Nachdenklich sah ich ihn an und überlegte kurz. Nach einer kurzen Pause hatte ich mich dann entschlossen: „Nö.“ Zwei entgeisterte Blicke der Beiden später kam ich mir dabei dann doch etwas kindisch vor und ergab mich schließlich seufzend: „Ist ja gut… Entschuldigung angenommen. Also, was ist los?“ Zögernd kratzte sich Donker am Bart: „Wir haben ein kleines Problem. In eurer Abwesenheit wurden lauter Vorbereitungen auf einen Kampf getroffen. Während diesen Vorbereitungen wurde vielen Bewohnern zunehmend bewusst, worauf wir uns hier hinarbeiten. Die Meisten haben es erst jetzt richtig realisiert und verinnerlicht. Der Haken ist nun dieser: die Leute beginnen sich zu fürchten. Einige wollen nicht einmal mehr kämpfen.“ Verwirrt sah ich zu Haru: „An sich ist das ja ganz logisch, aber ich dachte, ihr wartet seit Jahren ungeduldig darauf… Warum fürchten sich die Leute dann jetzt?“ Seufzend fuhr sich Donker über den bereits kahler werdenden Kopf: „Nicht alle sind so ungestüm wie Haru… Haru gehörte schon immer eher zu den Kriegern, ebenso wie Kana oder die anderen mit denen du zu tun hattest. Sie sind praktisch unsere Soldaten, doch wie jedes Dorf besteht auch das unsere nicht nur aus Kämpfern, auch bestehen größtenteils aus Bürgern, die einfach friedlich leben wollen.“ Mich verwirrte die Aussage eher, als dass sie es für mich erklärbarer machte: „Friedlich leben? Ich dachte ihr lebt in einer Unterdrückung!“ „Nein, in Angst, in ständiger Flucht vor den Dämonenjägern und Youkais.“, wiedersprach er mir, doch ich fegte die Aussage mit einer raschen Handbewegung beiseite: „Das ist auch nicht viel besser! Warum wollen die Menschen nicht kämpfen?!“ „Beruhig dich…“, ruhig zog mich Haru wieder neben sich, war ich doch gerade vor Enthusiasmus aufgesprungen, ließ mich nun aber widerstandslos wieder neben ihm nieder. Auch Donker sprach ruhig weiter: „Wie gesagt: ihnen ist ein Leben in Angst lieber als im Kampf zu sterben.“ Ich zögerte, denn an sich war es nichts Verwunderliches. Die meisten Leute vertreten diese Ansicht, auch wenn ich es nie nachvollziehen kann… Allerdings wirkte das Dorf auf mich auch nicht so, als würde es häufig angegriffen werden, aber was weiß ich schon? Vielleicht vertrat Donker auch diese Meinung, schließlich tat er das alles bloß, weil es so prophezeit wurde. Wäre nichts geweissagt worden, würde er vielleicht einen Kampf ablehnen? Wäre einen Kampf mit den Exoiinen zu beginnen womöglich bloß unnötiges Blutvergießen?

Im Augenblick erschien mir die Antwort eindeutig: Ja.

Dennoch fragte ich etwas anderes, jetzt ruhiger: „Was können wir tun?“ Ergeben stöhnte Donker auf: „Ich hatte die Götter um Rat gebeten und eine Vision empfangen, doch diese ergab sich als nicht sonderlich hilfreich…“ Schulterzuckend sah ich ihn auffordernd an: „Wir könnten etwas versuchen! Irgendetwas und sehen, ob es uns vielleicht in irgendeiner weise weiter bringt.“ Jetzt mischte sich auch Haru wieder ein: „Ja genau, und was deiner Meinung nach?! Wie war das noch? »Altes vergeht, Neues erblickt die Welt.« ? Was willst du versuchen?“ „Ist ja gut, ich wollte doch nur helfen!“, verwarf ich den Gedanken grummelnd. Donker stöhnte bloß ein weiteres Mal: „Streitet euch nicht… Das bringt doch niemandem etwas. Im Augenblick können wir nicht mehr als Abwarten…“

„Ich hasse warten.“
 

Zum gefühlten hundertsten Mal betrachtete ich eingehend den verknitterten Notizzettel und las mir den Beginn seiner Inschrift flüsternd durch: „Lachen ist die schönste Art zu weinen…“ Was hatte das wohl zu bedeuten? Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. Seufzend faltete ich ihn zu einem kleinen Viereck zusammen und stützte mich auf meine Ellenbogen. Langsam wanderte mein Blick durchs Zimmer. Das leise Ticken des Weckers auf meinem Schreibtisch klang in meinen Ohren als donnerndes Dröhnen laut wieder. „Noch elf Mal ticken…“, ruhig sah ich dem Sekundenzeiger zu, wie er Stück für Stück vorrückte. Noch vier Mal…

„Drei… Zwei… Eins… Null!“

Wie auf Kommando begann der Wecker plärrend los zu schrillen. In wenigen Sekunden sprang ich auf, schnappte mir den Wecker und stopfte das bereitliegende Pappstückchen zwischen die beiden Glocken, sodass der Wecker, in meinen Augen widerstrebend, das Klingeln einstellte. Sogleich ertönte auch schon Sotas Stimme unten aus der Küche: „Somaru! Kommst du? Es gibt Frühstück!“ Beinahe hätte ich über dieses Morgenritual, welches in der letzten Zeit zum ungeschriebenen Gesetz wurde, grinsend den Kopf geschüttelt, aber ich verkniff es mir, schnappte mir einen der Pullover die sich unordentlich auf dem Drehstuhl stapelten, warf ihn mir über und trabte mit einem langgezogenen: „Ja!“ die Treppe herunter.

„Guten Morgen, Somaru.“, begrüßte mich mein Urgroßvater mit einem Nicken. Ich erwiderte das Nicken grinsend und setzte mich auf eines der Sitzkissen. Auch Sota setzte sich dazu: „Guten Appetit.“ „Danke gleichfalls.“, gaben Urgroßvater und ich unisono begleitet von einem Maunzen seitens Buyo zurück, beluden unsere Teller und begannen zu essen.
 

Der Tag verstrich schnell, ohne besondere Ereignisse, die besonders erwähnenswert gewesen wären: Die Schule hatte wieder begonnen, unsere Klasse studierte für irgendein Fest ein Theater ein, weshalb der Unterricht für einige Zeit ausfallen würde, Kana lag mit Migräne im Bett, Haru war noch völlig fertig von seiner Nachtschicht, sodass er den Tag größtenteils verschlief, im Nest herrschte Aufruhr und einige wenige hatten begonnen gegen das bevorstehende zu demonstrieren und mir war langweilig. Tja, leider war der Abend nicht wirklich spannender: ich aß zu Abend, rätselte weiter über diese dämliche Vision und schlief mit dem Kopf auf den Schreibtisch ein. Ich kam mit der derzeitigen Lage einfach nicht klar, wusste nicht wie ich es einordnen sollte. Eigentlich biss ich mich bloß so sehr an der Vision fest, weil ich nicht an die Aufstände denken wollte. Was war richtig, was war falsch? War es wirklich richtig, in gewisser Weiße einen Krieg anzuzetteln? Was ging es mich überhaupt an? Warum sollte ich es überhaupt tun? Wenn man es genau nahm, machte ich nur mit, weil Mom mich überredet hatte, aber aus einem derart albernen Grund kämpft man doch nicht! Ich war nie sonderlich sparsam mit Konflikten gewesen und ging auch keinem Streit aus dem Weg, aber das war eine Nummer zu groß. So etwas konnte ich nicht verantworten. Nicht mit einer Begründung wie: „Meine Mutter hat mich dazu überredet.“ Oder gab es da womöglich noch mehr? Wofür sollte ich kämpfen? Hatte ich überhaupt einen Grund zu kämpfen? Es lag klar auf der Hand: ohne Grund würde ich niemanden auch nur schief angucken, denn auch wenn ich mich gerne mal prügelte, war ich noch lange keine Schlägerin!

Und das sollte auch so bleiben!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke für's Lesen:)
Bis demnächst,
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  francislissy
2015-05-10T01:18:53+00:00 10.05.2015 03:18
Jaja Somaru weiß wohl nicht was sie tun soll. Passier auch selten.
Ich fand das Kapitel gut geschrieben, wie immer.
Und ich bin schon sehr gespannt wie sich Somaru entscheiden wird. Und wer bzw. was ihre Entscheidung beeinflussen wird.
Es ist zwar schon 3 in der Früh aber ich halte durch und bis zum bittere Schluss. Auf zum Nächsten Kapi. :D
Antwort von: abgemeldet
11.05.2015 20:58
Kann ich persönlich auch gut verstehen, ich zumindest wüsste nicht was ich tun und nicht tun sollte, ohne mein gutes Gewissen eiskalt zu ermorden>.>
Ja, ja wir werden sehen, aber vielleicht wird ihr die Entscheidung ja auch abgenommen. Wir werden sehen...
Schon viertel nach 3?:0 Nicht, dass du noch beim Lesen einschläfst:0


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