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Fight Exoiin

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey:)
Herzlich Willkommen zum Prolog^^
Viel Spaß:) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wieder müsst ihr euch auf den Humor noch etwas gedulden, denn der kommt erst, in der Neuzeit;) Jetzt befinden wir uns aber noch in den Kriegerischen Staaten... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier bin ich also schon wieder^^
Ich hab zwar das Gefühl, ich wiederhole mich zum 100 Mal, aber ich möchte mich trotzdem nochmal herzlich bei allen Lesern bedanken, dafür, dass sie sich die Zeit nehmen, dass alles zu lesen.
So, mehr hab ich nicht zu sagen^^
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi,
Hier ist wieder eure Bloody^^
Bevor wir wieder zu Somaru zurück kehren, schauen wir erst noch bei wem anders vorbei^^ Jemand neuem=]
Aber ich will nicht zu viel verraten, lest selbst^^
Viel Spaß Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier bin also wieder^^ Nochmals vielen Dank für die ganzen Kommis und Favos^^ CheyennesDream, francislissy und xXSelaiahXx möchte ich ganz besonders danken^^
Viel Spaß!!! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt, es hat ewig gedauert, bis ich weiter geschrieben habe, aber meine Lehrer haben in letzter Zeit alle beschlossen, es den Schülern so schwer wie möglich zu machen... Naja, halte ich mich nicht mit langen Reden auf;)
Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo erst mal^^
Schön, dass ich euch auch wieder in diesem Kapi begrüßen kann^^
Ich will euch gar nicht mit langen Reden aufhalten;)

Viel Spaß! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Bevor ihr zu Lesen beginnt, noch eine kleine Durchsage:
Ich werde für eine Woche nächsten Freitag verreisen, und dann wird kein Nachschub mehr kommen. So, das wars auch schon,
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^ Bin wieder da;) Dies ist nur eine Art Übergangskapi, daher ist die Schreibweise vermutlich ein wenig... schräg^^ Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem;)

Viel Spaß^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^

Hier bin ich wieder;) Ich hoffe, es gefällt euch;)

Viel Spaß^.^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^.^
Hier geht's also weiter;) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
WOW, der Titel ist ja ganz anders, als der alte, ich bin ziemlich einfallsreich^^ *selbst Ironie ist doch immer mal wieder schön*
So, der Anfang ist noch eine kleine Wiederholung des letzten Kapi, wie ihr sicher feststellen werdet;)
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Viel Spaß^.^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey, da bin ich wieder^^
Nach langer langer Zeit endlich... Sry, dass ihr so lange warten musstet>.< aber es war echt viel los... Zumal ich die letzten Wochen größtenteils in einem Funkloch verbracht habe-.- Aber genug davon^^
Legen wir einfach los,
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^
herzlich willkommen im neuen Kapitel, ich hoffe es gefällt euch:3
Viel Spaß^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und hier zu einem weiteren Kapitel^0^ Einige Gedanken werden ab jetzt kursiv dargestellt... Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey Leute, schön euch zu "sehen"^-^
Ich habe heute noch eine Menge vor und muss in die Stadt und so, darum, sorry, sollte es etwas gehetzt werden>.< Gousaimas>.< oder wie das auch heißt...^^"
Ich hoffe es kommt noch heute durch die Freistellung... Ist aber auch meine Schuld, ich wollte unbedingt diese Woche noch ein Kapi hochladen und dann habe ich es irgendwie total verschusselt und jetzt ist schon Sontag>.<
So, jetzt hör ich aber auch mal auf mit der Jammerei^^"
Viel Spaß:3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu^-^

Herzlich Willkommen im neuen Kappi:3 Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn ich gerade irgendwie Lust auf Abwechslung habe und vermutlich oft die Sichten wechseln werde...
Vermutlich werde ich auch mal aus der Sicht des Ghuls schreiben, was ein wenig pycho klingen könnte... Wem das zu viel ist, der kann die Parte ja überspringen^^" Wenn es ganz blöd war und ich in Zukunft die Sicht der "Bösen" lieber sein lassen sollte, weil es das Ganze nur kaputt macht, dann mekkert euch ruhig in den Kommentaren ausxD Auch andere Beschwerungen könnt ich ruhig rauslassen, wenn ihr Lust habt, ich freu mich über Kritik:3 Und wenn ihr keine Lust habt... dann eben nicht:) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey:)
Viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^-^
Freut mich, euch wieder zu einem weiteren Kapitel von Fight Exoiin begrüßen zu dürfen:)
Ich hoffe ihr hattet frohe Ostern und wünsche euch jetzt einfach mal viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^
Viel Spaß während des Lesens:) Wir haben mal wieder einen Zeitsprung zu Beginn... nehmt es mir bitte nicht übel. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^
In diesem Kapitel tauchen zwei weitere Charaktere auf: Shizu und Itou. Die beiden spielen in dem Theater die beiden Hauptrollen Gerhald und Madelaine. Ursprünglich sollte das Ganze ein Liebesdrama des europäischen Mittelalters werden, mal sehen, was jetzt daraus wird…
Viel Spaß:) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Yeah, wir haben die 30 geknackt^^ Viel Spaß beim Lesen^^ Oh und bevor ich es vergesse: es kommt eine neue Klassenkameraden namens Ayame vor. Allerdings nur als eher unwichtiger Nebencharakter^^“ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey^^
Ich bin wieder da- oder auch nicht>.> Genau genommen bin ich schon wieder weg: Rückfahrt von England, Ankunft in Deutschland, 4 Stunden ausruhen und dann gleich weiter samt Familie und der Familie meiner BF an einen Niederländischen Campingplatz, wo ich jetzt in einem kleinen Bungalow vor mich hin tippe. Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht allzu übel, falls das hier ein wenig gehetzt wird, aber ich wollte wenigstens ein Kapitel auf dem Sprung veröffentlichen, den viel Zeit werde ich hier wohl nicht zum Schreiben finden, sry.-.
So, euch jetzt viel Spaß beim Lesen^^ Komplett anzeigen

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Immer diese blöde "Neuzeit"

Prolog
 

Kriegerische Staaten
 

Träumerisch strich ich durch Kiaras Fell, was diese wiederum zum Schnurren brachte. Als ich sie dann unter dem Bauch ein wenig zu kitzeln begann, rekelte sie sich auf meinem Schoß, versuchte dann aber, mit der Kralle meine Finger zu erwischen. Diese Mission missglückte allerdings und die Katze stolzierte miauend und definitiv beleidigt zu ihrem Herrchen Kohaku davon.

In letzter Zeit flüchtete ich immer öfter zu ihm, denn seit ich fünfzehn geworden war redete Mom immer öfter über ihre erfundene "Neuzeit".

„Ich war genauso alt, wie du es jetzt bist, als ich das erste Mal durch den Brunnen reiste.“

oder

„Du erinnerst mich an mich selbst damals…“

waren dabei ihre Standartsprüche. Darauf folgte dann der typische Start: „Wusstest du schon, dass…“ oder „Habe ich schon erzählt, dass…“ und schließlich endete das Ganze in einer ellenlangen Rede.

An sich ist das ja nichts schlimmes, ich hätte gerne etwas aus ihrer Zeit gehört, doch sollten sie sich bitte keine Ammenmärchen ausdenken. Aus dem Alter war ich nun schon wirklich raus. Bloß, bis die Beiden das endlich begreifen würden, würde es wohl noch ewig dauern.

Naja, irgendwann habe ich damit begonnen vor ihnen und ihren Geschichten zu flüchten. Anfangs noch zu Sango und Miroku, aber weil da immer so wenig Platz mit ihren 13 Kindern war, bin ich irgendwann dazu übergegangen, bei Kohaku aufzutauchen. Mittlerweile konnte man mich sogar schon als festes Familienmitglied bezeichnen, so oft war ich hier.
 

„Ist alles in Ordnung mit dir? Deine Ohren hängen ein wenig schief.“, stellte Kohaku fest und holte mich so aus meinen Gedanken heraus. Genervt legte ich meine braunen Ohren an. Das hasste ich so an ihnen. Sie zeigten anhand ihrer Haltung immer meine Stimmung an und machten mich somit zu einem offenen Buch. „Ja, ich habe nur wieder an diesen dämlichen Brunnen gedacht, von dem Mom immer erzählt.", antwortete ich ehrlich. Kohaku grinste amüsiert auf meine Antwort: „Du bist und bleibst ein sturer Esel… Versuch doch einfach deiner Mutter zu Glauben. Die Vergangenheit ist für uns wichtig, selbst wenn es schon lange vorüber ist.“ Seufzend kippelte ich ein wenig mit dem Stuhl hin und her: „Sag nicht du glaubst den Quatsch jetzt auch noch.“ Kohaku runzelte lediglich die Stirn: „Doch, genau das tue ich… und du solltest vielleicht auch mehr glauben, so-“ Bevor er weiter reden konnte, hob ich abwehrend die Hände und erhob mich vom Stuhl. Sie waren doch alle gleich. „Wie auch immer… Ich habe noch etwas vor… Bis demnächst.“, verabschiedete ich mich ein wenig hastig. Kohaku nickte mir zustimmend zu: „Bis dann.“ Nach diesen Worten wandte er sich einfach ab und ließ mich alleine im Raum zurück.

Dieser Mann war doch auf seine eigene Art und Weiße merkwürdig…

„Auf Wiedersehen!“, brüllte ich noch einmal quer durchs Haus, damit mich Kohaku in seiner Werkstatt auch hörte und macht mich murrend auf die Wohnung zu verlassen, als keine Antwort kam. Meine Laune war heute nicht gerade die Beste.
 

Manchmal, da war ich einfach nur am Kochen und jeder, der mich auch nur schiefanschaute, bekam einen drüber.

Meine Füße trugen mich fort ohne, dass ich wusste wohin. Erst, als der alte Holzbrunnen in Sichtweite kam stöhnte ich genervt auf. Irgendwie zog es mich auf magische Art und Weiße immer wieder zu diesem Brunnen hin, obwohl ich ihn ja noch nicht mal leiden konnte.

Dieser blöde Brunnen musste auch immer für Trubel sorgen. Er war ein ganz normaler Brunnen und doch sagten alle, er sei etwas Besonderes und konnte Kagome und InuYasha durch die Zeit reisen lassen. Dabei konnte er nicht einmal Knochen verschlucken, obwohl er wegen dieser angeblichen Magie seinen Namen bekommen hatte.
 

Neugierig schielte ich über den Rand des Brunnens und wäre fast vor Schreck hineingefallen. Die Knochen waren weg! Spurlos verschwunden. Das würde ja bedeuten... Nein, das konnte nicht sein. Immerhin hatte der Brunnen in der gesamten Zeit während ich hier lebte kein einziges Mal seinen Dienst getan und Knochen geschluckt. Vielleicht hatte ich ja auch nur etwas übersehen. Hoffnungsvoll beugte ich mich noch weiter hinein, sodass ich bis zur Hüfte im Brunnen verschwunden war, doch ich konnte nicht einen einzigen Knochen entdecken, dabei hatten sich diese benannten Überreste in den letzten Jahren dort nur so angesammelt. „Hallo?“, rief ich leise hinein, kam mir dann aber sofort dämlich vor.

Seit wann redete ich mit Brunnen? Das war doch verrückt…

Mein Ruf hallte ein paar Mal, bis er wieder zu mir herauf klang. Es bestanden keine Zweifel, das er leer war. Aber was hatte das zu bedeuten?
 

Shippo Sicht
 

Gemütlichen Trappelschritts watschelte ich vorwärts. Kagome hatte mich gebeten, für sie Somaru zu suchen, da sie bei Kohaku nicht gewesen war und er nicht wusste, wo sie hin war.

Als er gerade auf die Lichtung mit dem Brunnen erreichte, erblickte er auch schon Somaru. Sie hing kopfüber in dem Brunnen und schien irgendetwas zu suchen. Ich konnte nicht anders, als laut los zu brüllen vor Lachen. Somaru sah in dieser, leicht jämmerlichen Position einfach zu ulkig aus, da sie sonst die Grimmigkeit in Person war.

Als sie mein Lachen hörte, schnellten ihr Ohren, die bis gerade eben noch angelegt waren, wie auf Kommando nach oben und sie richtete sich ruckartig auf. Zu ihrem Unglück blieb sie im Efeu hängen und fiel einmal der Länge nach hin. Fluchend versuchte sie sich zu befreien, erschuf dabei aber nur noch mehr Knoten, bis es schließlich Sekundenspäter aussah, als hätte sie sich in einem Spinnennetz verfangen. „Kannst du mir mal helfen?“, brüllte sie schlecht gelaunt zu mir herüber und ich musste grinsen.
 

Somaru Sicht
 

Hoffentlich beeilte sich Shippo, denn ich war, mit dem Gesicht in Richtung Brunnen hingefallen und rutschte langsam ab. Nicht mehr lange und das Efeu würde reißen und darauf hatte ich nicht die geringste Lust, denn ich konnte mir ein weitaus entgegenkommenderes Urlaubsziel vorstellen, als den Grund eines Brunnens.

Shippo war nun fast angekommen und zupfte an dem Efeu herum.

„Gleich hab ich dich befreit! Ich muss nur noch einen Stiel durchkappen!“, teilte er mir triumphierend mit, doch ich verfiel nur in Panik: "Nein, Shippo warte... Ich falle sonst in den Brunnen...", weiter kam ich nicht, denn plötzlich war da kein Seil mehr, welches mir halt gab. "Dieser verdammte Idiot!", zischte ich aufgebracht einmal durch die Zähne, als ich hinabstürzte.
 

Shippo Sicht
 

Wenn Blicke töten könnten, hätte ich jetzt ein großes Problem gehabt, denn der Blick, den sie mir beim Abstürzten zuwarf, war alles andere, als freundlich. Ich kniff die Augen zusammen und lauschte auf den Aufprall. Doch er kam nicht. Besorgt suchte ich den Brunnen mit Blicken ab, doch ich konnte weder die Knochen, noch Somaru entdecken. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, aber ich wollte diesen Gedanken noch nicht wahrhaben.

Welche Möglichkeiten gab es noch?

Obwohl ich fieberhaft überlegte, schoss mir nur eine Möglichkeit durch den Kopf: Somaru war durch die Zeit gereist!
 

Somaru Sicht
 

Ein merkwürdiges Prickeln überlief meinen Körper, so wie damals, als ich kopfüber in einen Ameisenhaufen gefallen war. Es fühlte sich so an, als würde man fallen, ohne dass es einen Boden gab, auf dem man aufkommen konnte. Hätte man mich einmal gefragt, wie ich mir das fliegen vorstelle, dann hätte ich mit Sicherheit das Gefühl beschrieben, welches ich gerade empfand. Der einzige Hacken daran war, ich fand keine greifbaren Worte dafür. Es war einfach... unbeschreiblich.

Schade, dass kein Fall unendlich war, denn schließlich kam ich doch an. Aber es hatte sich etwas verändert. Es war dunkler, so dass man hätte meinen können, das es plötzlich Nacht geworden war, oder ich mich in einem Gebäude, statt im Freien befand. "Hallo? Shippo?", rief ich zaghaft hinauf und wartete eine Antwort ab. Nichts geschah. "Hallo, Shippo? Bist du noch da?", versuchte ich es noch einmal, in der Hoffnung, diesmal eine Antwort zu bekommen.

Mehrere Versuche später gab ich es auf. Das war doch bloß vergebene Mühe. Kurzerhand spannte ich meine Beine an und bereitete mich zum Sprung vor. Dann stieß ich mich ab und sprang in einem großen Bogen aus dem Brunnen. Dabei klappte mir die Kinnlade herunter. Das durfte doch nicht wahr sein!

Ich befand mich Auge in Auge mit einem Opa, der irgendwelche Beschwörungen vor sich ausgebreitet hatte und mindestens genauso verblüfft drein schaute, wie ich. Peinlich berührt, dass man mich so gesehen hatte, klappte ich den Mund zu. Auch der Opa fing sich wieder hauchte eine, für einen Menschen vermutlich nicht hörbare, Frage: "Kagome...?" Mehr brachte er nicht heraus, denn schon wieder klappte sein Mund auf, als er die Hundeohren sah. "Nein. Sie müssen mich verwechseln. Meine Mutter heißt Kagome. Ich hingegen bin Somaru Higurashi.", wies ich ihn scharf zurecht. Ich hasste es, mit irgendeinem Menschen verwechselt zu werden. Egal, wie sehr ich meine Mutter liebte)

Die einzige Antwort, die ich von ihm bekam, war, dass seine Augen so groß wie Teller wurden.

Wo ist Somaru?

Kapitel 1
 

Wo ist Somaru?
 

Kagome Sicht
 

Genusvoll reckte ich den Hals und schmiegte mich dabei noch enger an Inu Yashas Rücken, welcher daraufhin genussvoll seufzte. Der Wind streichelte sanft meine Wange und wehte mir die Haare aus dem Gesicht und zerzauste sie dann zu komplizierten Knoten. "Inu Yasha?", wisperte ich an seinen Hals, wobei ich versuchte, den rauschenden Wind zu übertönen. Wir hatten zwar Shippo losgeschickt, um Somaru zu suchen, aber da sich die beiden nun schon zwei Stunden nicht mehr blicken ließen, hatten wir beschloßen einmal nach dem Rechten zu sehen. Fast hatte ich vermutet, dass der Wind meine Worte von dem Wind davon getragen worden waren und Inu Yasha sie nicht gehört hatte, doch dann antwortete Inu Yasha genauso leise: "Sie erinnert mich immer mehr an dich." Natürlich wusste ich sofort, von wem ich redete und ging direkt auf das Thema ein, denn eigentlich hatte ich genau dasselbe ansprechen wollen, wenn auch ein wenig anders..." Sie hat genau deinen Charakter.", wiedersprach ich ihm schmunzelnd, denn plötzlich musste ich wieder daran denken, wie ihre Ohren, genau wie die von Inu Yasha, hin und her zuckten. Gerade, als ich etwas hinzufügen wollte, zog Inu Yasha plötzlich die Nase kraus. "Hier stimmt etwas nicht. Eigentlich kann ich Somaru immer meilen weit riechen, doch irgendwie endet ihr Geruch plötzlich... aber nicht nur das. Der Geruch von verderbenden Kadavern, aus dem Brunnen ist ebenfalls verschwunden.", murmelte er und sah mich besorgt an. Naja, so gut das eben ging, da ich ja auf seinem Rücken saß, war das etwas schwierig. "Meinst du etwa...?", begann ich, ließ das Ende des Satzes dann aber nachdenklich in der Luft hängen. Inu Yasha verstand trotzdem und nickte: "Doch, genau das meine ich." Ich wusste nicht, warum er dabei so merkwürdig grinste. Eigentlich hatte ich mich über die Zeit hinweg längst daran gewöhnt, dass es ihm nicht zu spaßen war, wenn es um Somaru ging. So, als hätte Inu Yasha meine Gedanken gelesen, wurde sein Grinsen noch breiter: "Das erinnert mich ein bisschen an früher. An dich! Eine junge 15 jährige, die völlig ahnungslos die Zeitdimension wechselt. Fast so, als würde sich die Geschichte wiederholen." Nun musste ich auch grinsen, denn plötzlich strömten die Erinnerungen wieder auf mich ein und rissen mich in ihrem Strudel mit sich. Auch ich hatte damals schleißlich nie Opas Geschichten geglaubt, bis ich sie am eigenen Leib erfahren musste. Inu Yashas Grinsen hingegen verflüchtigte sich allerdings so schnell wieder, wie sie gekommen war. "Khe! Hoffen wir mal, das sie nicht auch irgendwelche Typen von Bäumen los macht, die da mit Pfeiel festegnagelt worden sind, nur um dann für immer in der Zeit zu bleiebn.", knurrte er drohend, wobei ich den typischen Vaterunterton wieder heraus hören konnte. "Wer weiß...", erwiederte ich nur. Die Mühe, nicht zu Grinsen machte ich mir gar nicht erst.
 

Shippo Sicht
 

"Ich wollte sie wirklich nicht fallen lassen es tut mir so Leid es wird nie wieder vorkommen Somaru kommt bestimmt bald wieder zurück ihr es sicher nichts passiert bitte sei mir nicht böse...

Bist du böse?", quaselte ich sofort ohne Punkt und Kommer los, als ich Inu Yasha auf der Wiese landen sah. Am besten entschuldigte ich mich sofort, dann vielen die Kopfnüsse vielleicht nicht ganz so hart aus.
 

Kagome Sicht
 

Aufgeregt wuselte Shippo, wie ein aufgescheuchtes Huhn, um Inu Yasha herum, während sich ein gesamter Redeschwall über Inu Yasha ergoss, in welchem er beinahe ertrank. Ich konnte nicht anders, als lachend mich vor lachen zu schütteln. Naja, zu mindest versuchte ich es zu ünterdrücken, doch dabei klang es, als hätte ich Schluckauf, also ließ ich meinen Lachtränen freien Lauf. Shippo hatte sich nicht im geringsten verändert und hatte noch immer furchtbare Angst vor Inu Yasha. Und dass zurecht, denn Inu Yasha war noch immer, wegen dem Gedanken, seine Tochter könnte sich verlieben, schlecht gelaunt "Du hast sie in den Brunnen fallen lassen?", schlussfolgerte Inu Yasha aufgebracht und packte den kleinen Fuchsyoukai am Kragen, um ihn wild durch zuschütteln. Und das, obwohl Shippo inzwischen nur noch einen Kopf kleiner als Inu Yasha war.
 

"Was ist passiert?", fragte Inu Yasha grinsend. Offenbar war er froh, seine Wut an jemandem auslassen zu wollen und Shippo leistete gehorsam diesem Befehl folge. So gut das zumindest ging, denn Inu Yasha schüttelte ihn noch immer durch.

Unbekannte, angebliche Uhrgroßväter und eine erbitterte Verfolgungsjagt, zur Eroberung der Nudeln.

Kapitel 2
 

Unbekannte, angebliche Uhrgroßväter und eine erbitterte Verfolgungsjagt, zur Eroberung der Nudeln.
 

Somaru Sicht
 

Ich hatte nicht gedacht, dass er so schnell sein könnte, aber er war es. Schneller, als ich gucken konnte sprang der Opa auf, dackelte auf mich zu und presste mich plötzlich und ohne Vorwahrnung heulend an sich. Da ich mit dieser Reaktion überhaupt nicht gerechnet hatte, stand ich einfach nur stocksteif da und spielte Salzsäule. Mehr erwartete der Opi offenbar auch nicht, denn zwischen all den Heulern schluchzte er in meinen Kimono: "Ich wusste, dass der Brunnen irgendwann wieder aufgehen würde! Niemand hat mehr daran geglaubt, nur ich habe nicht einen einzigen Augenblick daran gezweifelt, dass die Beschwörungen den Brunnen wieder öffnen! Nicht einmal vermisst haben sie Kagome, aber ich habe nie die Hoffnung daran aufgegeben, dass Kagome wieder kommt! Wann kommen die Beiden? Hast du Geschwister? Ist Kagome glücklich mit Inu Yasha? Wie lange wird es noch dauern, bis die beiden nach kommen? Wie alt bist du jetzt? Wie viel hat dir Kagome von uns erzählt? Weißt du wer ich bin? Falls nicht, ich bin..." Seinen gesamten Redefluss ließ ich einfach an mir vorbeilaufen und gab nicht eine einzige Antwort. Glücklicher Weiße schien er das auch nicht erwartet zu haben, schließlich stellte er ja schon direkt die nächste Frage, ohne sich eine Pause zu gönnen, in der ich ihm hätte antworten können. Aber erhlich gesagt hätte ich auch nicht eine einzige Frage beantworten können. Ich verstand kein einziges Wort, von dem, was er da sagte. Es schien ja schon fast so, als wollte er mir weiß machen, ich würde mich in der Neuzeit befinden... So ein Blödsinn! Jetzt begann ich aber wirklich senibel zu werden! Dennoch wollte ich mir einfach Gewissheit schaffen. Ich wollte Mom's Geschichten endlich endgültig zum alten Eisen, ins Land der Träume legen.
 

Obwohl er noch immer am Reden war, stellte ich ihm einfach die Frage, die mir durch den Kopf schoß: "Wo bin ich?" Sofort brach der alte Mann mit seinem Redeschwall ab und kratzte sich am Kopf: "Die Frage sollte wohl eher heißen, welche Zeit wir im Augenblick haben. Nun, im 21 Jahrhundert, also genau im Jahre 2021." Mir blieb fast die Luft weg, bei seiner Antwort und in meinem Kopf begann sich alles zu drehen, bis die Kreisel, die sich Gedanken nannten, durch meinen Kopf hin und her rollten. "Ich befinde mich in der Neuzeit?!?", ich schrie bei den Worten aus voller Kehle, sodass es am Ende nur noch hysterisch und heiser klang. Wie konnte das passieren? Noch gerade eben war ich in meiner Zeit, den Kriegerischen Staaten gewesen. Meiner Heimat...
 

Verständnisvoll nickte der alte Opi, wie ein trauriger Wackeldackel: "Du bist also nicht absichtlich durch die Zeit gereist! Na dann, ist das ja alles ganz schön schokkierend für dich! Auf den Schock ist man am besten eine gute Nudelsuppe! Die macht einen freien Kopf. Die Legende besagt, dass schon unsere Großväter Nudelsuppen gegessen hatten, wenn sie unsicher waren!" Bei diesen Worten hatte er mich am Handgelenk gepackt und hinter sich her aus dem Schrein gezogen, wobei ich noch immer eine Steinbrocken ähnliche Haltung angenommen hatte. Selbst von außen sah alles hier anders aus: Der heilige Baum stand direkt in Sichtweite und statt dem Wald konnte ich nur ein rießiges Gebäude entdecken, was irgendwie seltsam aussah. Fast so, als wäre es nur aus Stein...

"Wer bist du eigentlich?", brachte ich schließlich doch heraus, woraufhin er stehen blieb und mir einen beleidigten, vorwurfsvollen Blick zu warf: "Das sagte ich bereits! Ich bin der Großvater von Kagome und das Familienoberhaupt, der Higurashis!" Bei den letzten Worten plusterte er sich stolz auf, was mich, unter anderen Umständen bestimmt zum Lachen gebracht hätte. Ich war schon selbst verhältnismäßig klein, aber ihn überragte ich noch mit einem Kopf, wenn nicht sogar noch mehr. Aber im Augenblick war mir überhaupt nicht zum Lachen zumute. Wie sollte man auch jemanden lustig finden, der einem gerade erklärt hatte, er sei der Uhrgroßvater, den man nie zu Gesicht bekommen hatte... Eine Aberwitzige Vorstellung! Für mich hatte es immer nur Kaede als Großmutter gegeben, obwohl wir nicht einmal blutsverwandt waren.
 

"Ratet mal, wenn ich aus dem Brunnen geholt habe! Das ewige Meditieren hat funktioniert, genau wie die Legende es besagt hat.", brüllte mein angeblicher Uhrgroßvater beim eintreten durchs Haus und wedelte dabei wild mit den Händen in der Luft herum, obwohl klar war, dass ihn ohnehin niemand sehen würde.

Als niemand antowortete schnippte er beleidigt mit den Fingern: "Nun, es scheint niemand da zu sein... Dann muss ich dir wohl selbst die Nudeln aufkochen."

"Was hatten die alle mit ihren Nudeln?"
 

Als wir in der Küche, so nannte er den Raum, angekommen waren stiefelte er er zu komischen, kreisrunden Platten und stellte darauf einen metallischen Topf. Die Platten standen auf einer kleinen Teke, an deren Seite merkwürdige Knöpfe waren, auf denen Symbole abgebildet waren. der alte Mann ergriff einen von ihnen und drehte eilig daran herum. Meine Frage, warum man wie wild an Knöpfen herumdreht, verkniff ich mir lieber. Ich wunderte mich eigentlich eher darüber, dass ich tatsächlich so viel Fantasie hatte. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich überhaupt fähig war, so etwas zu träumen: Alles in dieser "Küche" war fremnd! Ein rießger Schrank, aus dem kalte Luft strömte, eine eigene, kleine Sonne an der Decke und vieles mehr. Ich konnte nicht aufhören, meine Blicke durch dieses Haus schweifen zu lassen. Ich war so fasziniert, dass ich nicht bemerkte, wie sich der Opa zufrieden, mit einer kleinen Schüssel vor mir aufbaute. Erst, als er sie mir direkt vor die Nase, auf den Tisch knallte, hatte er meine Aufmerksamkeit. Die Nudeln rochen köstlich!

Offenbar konnte man mir genau ansehen, was ich gerade gedacht hatte, denn der Opa plusterte sich wieder auf, bis er aussah, wie ein rießiger Ballon. "Diese Nudeln, habe ich eigenhändig gekocht!", teilte er mir stolz mit. Ich hingegen verdrehte nur die Augen, denn meine ganze Verwirrung war verschwunden. Ich träumte einfach nur, mehr nicht! In kürze würde ich aufwachen, also konnte ich meinen Traum einfach mal genießen. Also ergriff ich die Stäbchen udn schaufelte mir ein paar der Nudeln in den Mund.

Fast hätte ich die Schüssel wieder fallen gelassen. Ich hatte schon öfters Nudeln gegessen, aber nie schmeckten sie so......

Ich fand einfach keine Worte dafür! So etwas hatte ich noch nie gegessen!
 

Der Opa begutachtete meine Reaktion zufrieden. Dann murmelte: "Ich gehe deine Großmutter anrufen, damit sie Bescheid weiß." Ich schenkte ihm allerdings keine Beachtung, denn ich war zu sehr damit beschäftigt, heraus zu finden, wie viele Nudeln gleichzeitig in meinen Mund passten.
 

Sotas Sicht
 

Stöhnend steckte ich den Haustürschlüssel ins Schloß und drehte ihn um. Heute hatte mir mein Chef wiedereinmal mehr Arbeit aufgetragen, als ich es aushalten konnte. Vielleicht hätte ich doch nicht Sekretär einer Computerfirma werden sollen, überlegte ich mir, als ich die Wohnung betrat udn hinter mir die Tür schloß, welche knallend ins Schloß fiel. Der Geruch von Kräutern drang in sofort, als ich das Haus betrat in meine Nase, was mich stutzen ließ. Eigentlich sollte nur Opa zu Hause sein udn der kochte nie! Er ließ sich, genau wie alle anderen von Mom versorgen. Ich würde eigentlich schon längst ausziehen, aber mit meiner vielen Arbeit käme ich zu gar nichts im Haushalt, da ich immer erst in der Nacht nach Hause kam und mir dann die Reste des Essens in der Mikrowelle aufwärmte. Huete hatte mir der Chef zum Glück früher frei gegeben, weil er heute gute Laune hatte, da seine Tochter Geburtstag hatte. Bei dem Gedanken seufzte ich wehmütig. Kagome hätte heute auch Geburtstag gehabt.

Kopfschüttelnd vertrieb ich den Gedanken. In der Vergangenheit zu schwelgen brachte nichts. Kagome war drüben glücklich mit Inu Yasha und hatte ihn vermutlich längst geheiratet und meine Mutter hatte Kagome schließlich auch versichert, es sei okay, wenn sie ginge. Damals war ich zwar nicht dabei gewesen, aber ich hätte dasselbe gesagt, da war ich mir sicher. Es war damals der einzige Tag, seit drei Jahren gewesen, an dem das Tor zum Brunnen geöffnet war. Danach, hatte er nicht ein einziges Mal jemanden durch gelassen.
 

Gerade, als ich mir die Schuhe auszog, hörte ich eine laute, energische Frauenstimme aus der Küche: "Damit eins klar ist, Katze, auf meinen Schoß darfst du, aber meine Nudeln bekommst du nicht, ist das klar?!? Das sind nämlich MEINE und......

HE! Was fällt dir ein?!? Komm sofort zurück!!!" Im nächsten Moment ging alles ganz schnell. Ein wutschnaubendes Mädchen preschte in gedukter Stellung aus der Küche und jagte dem armen Buyo, welcher ein paar Nudeln im Maul hatte, hinterher.

Da sie nicht aufblickte kam es, wie es kommen musste: Sie rannte direkt in mich hinein und nietete mich auf voller Linie um. Erst im Sturz bemerkte ich die großen, braunen Hundeohren, welche sich erschrocken aufgerichtet hatten und kerzen gerade nach oben zeigten und die langen Eckzähne, welche über die Lippen ragten Sie fast so aus, als wäre sie wie Inu Yasha... Als wäre sie ein Hanyou...

Eine Erkenntnis traf mich, wie ein Steinschlag, was wäre wenn... Nein! Das konnte nicht sein! Der Brunnen war seit Ewigkeiten verschlossen... Das konnte einfach nicht sein!!!

Doch meine Zweifel begannen schneller zu sinken, als ich rückwärts fallen konnte, als ich ihre braunen Augen entdeckte, die denen, meiner Schwester wie ein Ei aufs Andere glichen und ihr ein vorwurfsvolles: "Khe! Pass verdammt nochmal besser auf!" entwich. Ich war mir hundert prozentig sicher! Dieses Mädchen musste Kagomes Tochter sein!

Das Schicksal richtet wie es will

Kapitel 3
 

Das Schicksal richtet wie es will
 

Kriegerische Staaten
 

Kagome Sicht
 

Bedächtig nickend folgte Kaede dem Bericht, welchen Shippo und ich gemeinsam erstatteten. Inu Yasha hingegen saß schmollend draußen auf einem Baum. Irgendwie hatten er und ich es geschafft uns darüber zu streiten, ob Shippo log oder nicht, denn Inu Yasha hielt fest an dem Glauben fest, Shippo hätte ihn absichtlich da rein gestoßen. "Was für ein Narr!", knurrte ich missmutig und rieb mit dem Zeigefinger genervt über meine Stirn. Ich würde mich jedenfalls nicht entschuldigen gehen. Was fiel ihm ein, dass er so etwas einfach erfand und mir dann auch noch vorwarf, ich wäre, wenn es um den Fuchsyoukai ging zu weich und darum für die Wahrheit zu blind, weil ich ihn immer noch als den kleinen sah, den ich damals zu Narakus Zeiten kennen gelernt hatte. Dabei stimmte das nicht einmal! Mir einfach so etwas zu unterstellen... Unerhört! Er wollte einfach nur einen Übeltäter finden. So wie sonst auch immer, wenn es um Somaru ging. Ich kochte innerlich vor Wut.
 

"Warum die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen?", erkundigte sich Kaede neugierig, während sie Erbsen aus ihren Schooten pulte und in die kleine Schüssel vor sich warf. "Sie hat sich mit Inu Yasha wieder einmal gestritten!", teilte Shippo hilfreich mit und ich konnte deutlich spühren, wie die Falte sich vertiefte. Kaede konnte die aggressive Stimmung deutlich wahrnehmen udn beeilte sich die schnell von der Situation abzulenken, denn in dem Punkt Streit hatte sich nie etwas geändert bei Inu Yasha und Kagome: "Was glaubt ihr, warum sich der Knochenfresserbrunnen wieder geöffnet hat?" Ich zauberte mir schnell wieder ein breites Grinsen ins Gesicht. Wäre doch gelacht, wenn ich sie einen Streit nicht genau wie früher ignorieren konnte. Also übermittelte ich, ohne Streitgedanken im Hintergrund Kaede meine und Inu Yashas überlegungen: "Es ist fast so, wie bei mir damals. Niemand konnte jahrelang durch den Brunnen reisen udn plötzlich konnte ich es..." In diesem Punkt unterbrach mich Kaede, indem sie nachdenklich die Hand hob: "Seit ihr euch sicher, dass nicht auch andere, als Somaru durch den Brunnen reisen können?" Ich nickte. Dieser Gedanke war mir auch shcon gekommen, aber Inu Yasha hatte sofort versucht, ihr hinter her zu reisen, doch seine plötzliche Durchgangstauglichkeit schien sich einzig und allein auf Somaru zu beschränken.

Da dieser Einwand nun geklärt war, fuhr ich fort: "Auch das Alter stimmt überein und genau wie Somaru nicht an die Neuzeit glaubt, interessierte ich mich nie für Opas Geschichten und verdrängte die ganzen Legenden sofort wieder. Selbst den Juwel hielt ich für Klunder und wunderte mich, als Opa eine Nachbildung verkaufen wollte, denn für mich war es nur eine dumme Murmel, ohne Bedeutung." Kaedes Antwort war ein besorgtes Stirnrunzeln, welches ihre Aussage unterstrich: "Hoffen wir das Beste."

Mich verwirrte diese Antwort deutlich. warum war sie so beunruhigt? Shippo schien sich dasselbe zu fragen, denn er äußerte seine Verwirrung, die genau diesselbe war, die ich empfunden hatte. Kaede blickte noch beunruhgter drein und erwiederte: "Kagome war lediglich in diese Welt gelangt, um das Juwel und mit ihm Naraku zu zerstören. Wenn dies nun eine Wiederholung der Dinge ist, dann können wir stark davon ausgehen, dass Somaru in die eine Welt gereist ist, weil sie dort eine Flicht zu erledigen hat, weil sie die einzige ist, die dass schaffen kann."

Der Schock durchfuhr mich wie ein Stromschlag. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber Kaede hatte Recht. Einen anderen Grund konnte ich mir nicht ausmalen und es klang durchaus logisch. Somarus Schucksal hatte bestimmt, dass Somaru eine Aufgabe in meiner Geburtswelt ausführen würde.

Bei dem Gedanken musste ich an meine Familie denken, was einen leichten Kloß in meiner Kehle verursachte. Dadurch, dass Somaru zu ihnen reisen konnte und mir es verweigert wurde, kam mir die Entfehrnung noch größer und die Mauer des Zeitstroms, die mich von ihnen trennte noch dicker vor.
 

Kopfschüttelnd vertrieb ich den Gedanken. Ich hatte die Wahl gehabt und mich für Inu Yasha entschieden. Würde ich jetzt noch einmal entscheiden können, würde ich genau das Gleiche tun wie damals. Ich konnte nicht alles haben sondern musste das nehmen, was mir wichtiger war und was ich mehr brauchte. Was allerdings für einen wichtiger werden sollte entschied das Schicksal.
 

Das Schicksal richtete wie es wollte, ohne dass man etwas dagegen tun konnte.

Schließen wir einen Packt der Bruderschaft

Kapitel 4
 

Neuzeit
 

Kajamaschi Sicht
 

Ich wusste nicht, was schlimmer war... diese Gefühlslosigkeit, nach dem Tod oder die Schmerzen zuvor. Verzwifelt schaute ich auf meine Hände hinab, welche leicht durchlichtig wirkten. Nicht einmal zum weinen, oder sprechen war ich fähig. Meine Zunge klebte mir am Gaumen, wie nasses Papier, das reißen würde, sobald man es bewegt. Noch nie hatte ich ein derartiges Gefühl verspürt: hilfslos, allein, unwichtig und schwach. Nichts hasste ich mehr, als diese genannten Gefühle. Es war, als hätte ich mein Stärke, meinen Mut, meine Präsenz und all die Eigenschaften, die ich so an mir mochte, mit meinem Leben im Körper gelassen. Alles, was die Seele mit hinaus nahm, was Leere, die mich zu verschlingen drohte, wie eins der großen schwarzen Löcher im Weltall. Aufgesogen, in Stücke gerissen und wieder ausgespuckt... Ja, dass traf es ganz passend... so fühlte ich mich im Augenblick. Einfach wieder ausgestoßen. Ich konnte weder ins Nirwana, noch in meinen Körper zurück, oder in die Hölle. Ich war dazu verdammt, immer hier auf dieser Erde zu verweilen.
 

Wütend blickte ich auf den Körper hinab, welcher einst dem Exorzisten Kajamaschi Karu Asül geboten hatte. Dort, in diesem Köper hatte ich gelebt.

Zornig fixierte ich die Wunde an der Seite, der Tailie, welche ein Halbdämon mit Giftstachel mir zu gefügt hatte. Dieser verdammte Hanyou hatte mich getötet! Wie ich diese Kreaturen hasste! Sie waren noch schlimmer, als die Dämonen. Weder Mensch, nich Bestie. "Das wirst du bereuen!", zischte ich aufgebracht, durch meine Zähne, die unruhig auf meiner Unterlippe herum kaute.
 

"Wie weit, bist du bereit zu gehen? Wie weit würdest du für deine Rache gehen?", raunten plötzlich mehrere Stimmen krächzent, wie eine Schar alter Krähen. Ruckartig ließich mich von den Knien auf die Fußballen fallen und stand geschickt auf. "Wer bist du?", brüllte ich meine Gegenfrage in die Dunkelheit hinein, da ich, bis auf meinen leeren Körper und meine Seele, als die ich mich bewegte, noch immer lediglich Dunkelheit, sah, die mich verschlang.

Vor Schreck wäre ich fast beiseite gesprungen, als ich spürte, wie sich lange, krallenbesetzte, eiskallte Hände unter mein T-shirt, meinen Rücken hinaufschoben. Dort, wo mich die Hände berührten, trat ein leichtes Kribbeln auf und jagte mir in Schauern den Rücken wieder herunter. "Gegen mich habt ihr die letzte Schlacht verlohren. Ich bin ein Dämon, geschaffen, aus dem Hass der anderen Dämonen, welche die wiederlichen Promenadenmischungen genauso hassen, wie ihr es tut. Wir könnten einen Packt schließen, du und ich. Du erlangst wieder leben und ich werde dir helfen, die Hanyous zu vernichten. Im Prinzip wollen wir doch alle das Gleiche. Du wärst nicht der erste Exorzist, der sich uns anschließt.", frohlockte die Stimme, während sich ein kalter Körper immer mehr um mich legte, wie eine Würgeschlange. Noch immer war ich skeptisch: "Was verlangst du aks Gegenleistung von mir?" Ein holes, keuchendes Lachen erklang: "Nur einen speziellen Tribut, mein Lieber."
 

Was hatte ich schon zu verliehren? Außerdem, hatte die Stimme recht. Rivalen verbündeten sich meist dann, wenn sie einen gemeinsamen Feind hatten: "Einverstanden!"

Elektrizität... Die gefährlichste Waffe der Welt!

Kapitel 5
 

Sotas Sicht
 

"...und darum bist du also hier?", erkundigte ich mich noch einmal und musterte dabei meine Nichte eindringlich, welche gerade dabei war, Trauben in die Luft zu werfen, um sie dann mit dem Mund aufzufangen. "Jup! Genau das war mein Traum.", bestätigte sie kauend meine Zusammenfassung der Geschichte, die sie uns gerade erzählt hatte. Aber offenbar hielt sie das Ganze für einen Traum, doch der Ansicht war ich nicht. Meine Nichte, die ich nie kennengelernt hatte, stand wirklich vor mir und zwar in Live und in Farbe! Daran hatte ich nicht den geringsten Zweifel. Allerdings konnte ich gut verstehen, dass sie dem Ganzen noch nicht wirklich Glauben schenkte. Vermutlich hätte ich dasselbe gedacht, wenn ich es, wie ein Märchen jeden Abend als kleines Kind vor dem Schlafen erzählt bekommen hätte. Fragwürdig war allerdings, ob sie auch an die Abenteuer nicht glaubte, da diese schließlich mit dem Ganzen verstrickt waren: "Glaubst du an Naraku?" Ich warf die Frage einfach offen in den Raum und musterte Somaru dabei eindringlich. Leider hatte ich nicht mit einberechnet, dass diese prustend zu husten begann und unaufhörlich nach Luft rang, da die letzte Traube offenbar dem ganzem Wasser, welches sie zuvor getrunken hatte, einen kleinen Besuch abstatte, statt sich zu den anderen Trauben zu gesellen. "Fängst du damit jetzt auch schon an?", krächzte sie schließlich heiser und warf mir einen genervten Blick zu: "Egal ob Traum, oder Realität, vor den ganzen Geschichten werde ich wohl nie fliehen können." Gut, die Antwort war eindeutig, sie glaubte nicht daran. Dabei war es doch ihre eigene Kultur... "Es stimmt aber wirklich.", wiedersprach ich ihr und begegnete dem vorwurfsvollem Funkeln ihrer Augen mit einem freundlichem Lächeln, aber sie lehnte sich einfach nur seufzent zurück und stierte entschlossen an die Decke: "Khe! Du willst nicht wissen, wie oft ich DAS zu hören bekomme!" Die Sturheit beider Eltern hatte sie also schonmal geerbt... Vor allem die ihres Vaters... Leicht schmunzelnt verscheuchte ich den Gedanken, denn plötzlich kam es mir so vor, als würde sich mein altes Idol Inu Yasha vor mir im Sessel befinden und nicht meine Nichte. Aber egal, wie viel Sturheit sie von ihrem Vater geerbt hatte, irgendwann würde ihr schon noch auffallen, dass nun mal doch alles wahr war. Mehr, als sie eine Weile hier zu behalten musste ich dafür vermutlich auch nicht tun müssen, da war ich mir sicher. "Komm, ich zeige dir dein Zimmer, denn auch wenn du träumst, willst du sicher nicht auf der Fußmatte schlafen, oder?", fragte ich grinsend, stand aus meinem Sessel auf und ging ohne ihre Reaktion abzuwarten zur Treppe.
 

Als ich das Licht im Zimmer anknipste ignorierte ich den dicken Kloß im Hals und schluckte ihn hastig herunter, um mich in dem Zimmer umzusehen. Es war Kagomes Zimmer und seit dem sie verschwunden war, hatte sich nicht das geringste verändert. Ich wusste nicht, ob es daran lag, dass keiner von uns diese Erinnerung beseitigen wollte, oder ob wir einfach immer gehofft hatten, dass Kagome zurückkam, obwohl wir natürlich alle gewusst hatten, dass das nie passieren würde, aber jedenfalls hatten wir nicht eine einzige Deko verkauft, oder auch nur von der Stelle bewegt. Selbst das Bett war noch ungemacht und die Decke lag zerknüllt auf der Matratze. "Das ist das alte Zimmer deiner Mutter, Somaru.", murmelte ich lesie und musterte ein noch aufgeschlagenes Zeichenheft, worauf noch immer ein Bleistift lag, der von de vielen Sonnenlicht inzwischen ganz vergilbt war. "Mom stand auf rosa, oder?", fragte Somaru hinter mir und schielte mir dabei ein wenig über die Schulter, da sie, wie mir jetzt erst auffiel, mir nur bis zum Hals ging. Verwirrt blickte ich mich um, was mich schmunzeln ließ. Somaru hatte Recht, denn fast alles in diesem Zimmer war rosa, doch so genau hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht.
 

"Also, hier ist dein bett, worauf du schlafen kannst.", beginne ich, laufe durch das Zimmer... und sitzte im dunkeln. Es flackert, dann geht das Licht wieder an... und wieder aus...
 

An
 

Aus
 

An
 

Aus
 

An
 

Aus
 

An
 

Aus
 

An
 

Aus
 

"Was soll das werden, wenn es fertig ist, Somaru?", erkundigte ich mich leicht genervt, denn ich konnte mir nicht den geringsten Reim darauf machen, was sie mit der An-/ Aus-/ /-Schaltung bezwecken wollte. Ein leises Klacken verkündete, dass das Licht wieder eingeschaltet wurde und ich blickte auffordernd zu Somaru, doch die schenkte mir nicht die geringste Beachtung, sondern starrte den weißen Lichtschalter einfach nur mit offenem Mund an, drückte darauf und wieder einmal ging das Licht aus. "Was zum Teufel soll das?", platzte mir der Kragen, wobei ich ihre Hand bestimmt beiseite schob, runter von dem Lichtschalter. Ohne, dabei ihren faszinierten Blick von dem Schalter abzuwenden, stellte sie mir eine Gegenfrage: "Warum können wir mit diesem Ding die Sonne kontrollieren?"
 

Das konnte ja noch heiter werden!
 

Somarus Sicht
 

Plötzlich kam es von allen Seiten: das tiefe, grollende Lachen, welches meine gesamte Umgebung zu erschüttern begann, sodass ich das gefühl hatte, als würde man mir die Erde unter den Füßen herunter weg reißen, um mich zum Fall zu bringen. Nur am Rande nahm ich war, wie das Lachen mich immer mehr einhüllte, wie eine unsichtbare, schwere Decke, offenbar mit dem Ziel mich langsam zu ersticken, doch ich schweifte immer mehr mit den Gedanken ab, während um mich herum rabenschwanze Finsternis herschte. Gerade, als ich ohnmächtig werden wollte hörte ich eine Stimme. Es war die Stimme meines Onkels, doch ich verstand nicht, was er mir sagen wollte. "Wie bitte?", brüllte ich und spitzte die Ohren, woraufhin ich endlich verstand, was er mir mitzuteilen versuchte: "Benutz die Elektrizität!"
 

Ruckartig schoß mein Kopf in die Höhe und ich schlug die Bettdecke hastig beiseite. Erleichtert atmete ich auf, als ich die vertraute Umbegung des Zimmers meiner Mutter sah. Nur ein Traum... Allerdings hatte ich ein schlechtes Gefühl, bei dieser Elektrizität Sache... Sota meinte, dass man mit der Elektrizität noch viel mehr Dinge machen konnte, als eine Sonne zu kontrollieren. Gefährlichere Dinge! Ich konnte nicht glauben, dass er das so einfach erzählte, als wäre es gewöhnlich! Wusste er denn gar nicht, wie gefährlich es sein konnte, wenn die Elektrizität dem Falschen in die Hände fiel? Mit Elektrizität konnte man offenbar eine Sonne, je nach Wahl kontrollieren! Waren sie denn noch gar nicht auf den Gedanken gekommen, was für Folgen es haben würde, wenn jemand begann über die große Sonne am Himmel zu bestimmmen? Vielleicht tat das ja schon jemand! Was wäre, wenn irgendwer die passende Elektrizität für die große Sonne hatte und davon jede Nacht Gebrauch machte und darum Nachts die Sonne nie schien. Wegen dieser Elektrizität konnte man ja Albträume bekommen! Von meiner Faszination war nichts mehr übrig geblieben.
 

Aber was dachte ich da? Das hier alles war nur ein Traum! Ein Produkt meiner Fantasie... Nichts davon war Realität... Allerdings, seit wann träumte ich in Träumen? Ich hielt es einfach nicht mehr aus! Ich musste mir einfach Gewissheit verschaffen... Also stand ich auf usd wollte das Fenster öffnen, doch leider vergaß ich, dass Sota gesagt hatte, ich müsse erst den Hebel daran umlegen, bevor ich daran zog und riss somit leider die gesamte Scheibe aus dem Rahmen, aber was soll's... War doch ohnehin nur ein Traum... Hoffentlich zumindest...
 

Ohne zu Zögern sprang ich erneut in den Brunnen, spürte das Kribbeln... und wurde Ohnmächtig...
 


 

Als ich erwachte, befand ich mich wieder im Freien! Und nicht nur das, ich war zurück! Zurück in meiner Heimat! Das konnte nur eines Bedeuten, ich war erwacht! Plötzlich wurde mir auch klar, wie das passiert sein musste. Ich war in den Brunnen gefallen, Ohnmächtig geworden und hatte geträumt, durch die Zeit zu reisen! So musste es sein!

Das ist kein Traum...

Kapitel 6
 

Das ist kein Traum...
 

Somarus Sicht
 

"Mom! Dad! Ich bin wieder daaa!", brüllte ich aus vollem Halse, durchs Dorf, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass es mitten in der Nacht war. Ich hatte in diesem Dorf ohnehin den Ruf, als Unruhestifter. Wie zu erwarten kamen sofort genervte Fluche, ich solle gefälligst mal lernen, etwas leiser zu spielen, oder ob ich nicht langsam mal zu alt für den Unfug wurde. Nur aus einem Hasu war ein lautes Klackern zu hören und noch ehe ich mich darauf vorbereiten konnte, rannte mich Dad mit voller Wucht um, so als sei der Teufel hinter ihm her. Erst nachdem er mich einmal plattgetrampelt hatte, bremste er quitschend ab, wirbelte auf den nackten Fußballen herum, packte meine beiden Handgelenke und hob mich hoch, in dem Verusch mich an sich zu pressen, als wäre ich sein wertvollster Teddy. "Lass sie los, wenn du sie nicht zerquetschen willst.", lachte meine Mutter plötzlich im Hintergrund, was mich dazu brachte auf zublicken. Sie lehnte lässig an der Wand eines Hauses und verfolgte das Specktakel zufrieden lächelnd. Dad kam ihrer Aufforderung nach und schob mich ein wenig von sich weg. "Ich war doch nur für ein paar Stunden ohnmächtig, kein Grund so auszuflippen.", erwiederte ich zwinkernd, doch Dad machte nicht den Anschein, als wäre er derselben Meinung, wie ich: "Was redest du da? Shippo hat dich doch in den Brunnen fallen lassen und du bist in die Zunkunft gereist!"
 

"Das war kein Traum?!?"
 


 


 

Das, was durch meinen Kopf raste, als müsste es irgendwohin fliehen, konnte man wohl eher als Rennwagen, statt Gedanken nennen. Was war wahr, was war falsch? Ich wusste es nicht mehr. Konnte ich überhaubt noch sagen, dass ich etwas über die Vergangenheit meiner Mutter kannte? Das mit der Zukunft, mit der Elektrizität und meinem Onkel, meinem Opa, mit dem Kater udn den Nudeln... Alles war Wahr! Dei ganze Nacht über hatten Dad und ich uns mit Mom und Kaede gestritten. Die Beiden sagten, ich hätte eine Bestimmung dort, die ich erfüllen musste, aber ich wollte nicht mehr dahin zurück. Hier war meine Heimat und nich ein paar hundert Jahre weiter. Hätte ich dort leben sollen, hätte ich doch auch dort zur Welt kommen sollen, oder? Was machte dieser Wechsel für einen Sinn?
 

Seufzend lehnte ich mich mit dem Kopf an dem Baumstamm an, um tief die Nachtluft einzuatmen, während der dicke Ast unter mir zu Knarren begann. Wie alt er wohl schon war und ob er DRÜBEN auch noch stand? "Dad?", zerriss ich die Stille, wobei ich meinen Kopf ein wenig drehte,um meinen Vater ansehen zu können, der einen Ast weitersaß. Als der Streit gegen Ende immer heftiger wurde, hatten Dad und ich uns schmollend hierher verzogen, doch langsam bekam ich Zweifel, ob das richtig gewesen war. "Man muss sich seinen Problemen stellen, statt schollend davor wegzuklettern, auch wenn das Problem eine alte Frau und die Mutter waren.", stauchte ich mich in Gedanken selbst zusammen. "Ja?", antwortete er und schaute mich ebenfalls an. Wollte ich das wirklich tun? Immerhin hatte ich bisher immer gleich reiß aus genommen, wenn einer von meinen beiden Eltern anfing, über das Thema zu reden. Würde Dad nicht vielleicht vor Schock rückwärts vom Baum herunterfallen, wenn ich auf das Thema zu sprechen kam? Ach, Quatsch! Natürlich nicht! Im Angesichts der Umstände, weshalb wir, wie so oft mal wieder gemeinsam schmollend das Weite suchten, war es nur selbstverständlich, dass ich so etwas fragte. Also sollte ich es einfach tun...
 

"Was gibt es noch so leckeres dort, außer den Nudeln?", brüllte ich meine Frage schließlich heraus und stützte mich dabei mit beiden Händen auf Dads Ast ab, als ich mich ruckartig vorbeugte. Die Sorge, welche bis eben noch in seinen Augen gefunkelt hatte, war vollkommen verschwunden und seine Augen begannen im wahrsten Sinne des Wortes zu Leuchten: "JA! Habe ich dir schon einmal von den Kartoffelchips erzählt? Die sind noch besser, als die Nudeln!!!" Das gabs doch nicht! Noch leckerer ging es doch gar nicht! "WIRKLICH?!?"
 

Kagomes Sicht
 

Misstrauisch blickte ich zu meinem Mann und meiner ältesten Tochter hoch. Bis gerade eben hatten sie noch schmollend nebeneinander Löcher in die Luft gestarrt, doch nun schauten sie beide einander an unf fuchtelten mit den Händen vor freude. Wer die beiden nicht kannte, könnte ohne Mühe glauben, dort auf dem Baum säßen zwei vorfreudige kleine Kinder, am Weihnachtsabend. "Scheint, als hätten sie den Konflikt schon längst wieder vergessen.", meinte Kaede schmunzelnt. Lächelnt nickte ich und konnte ein kleines Kichern nicht unterdrücken. Die Beiden glichen sich von Charakter her einfach, wie ein Ei dem anderen. Bis auf ein paar Unterschiede waren sie fast identisch. Bis morgen konnten sie sich vermutlich nicht einmal mehr an den Streit erinnern. Es war viel einfacher geworden, mit InuYasha klar zu kommen, seit Somaru da war, denn beide waren immer zur gleichen Zeit wütend und verkrochen sich auch schon, seit eh und je immer gemeinsam schmollend auf diesen Baum, doch seit Somaru da war, wra es so, dass einer von Beiden plötzlich zu reden begann und Beide alles um sich herum, bis auf den Anderen vergassen.
 

Gerade, als ich mich umdrehen wollte, um die Zwei nun alleine zu lassen, hörte ich plötzlich, wie Somaru völlig begeistert aufjauchzte: "WIRKLICH?!?" Ihre Stimme glich der einer quitsche Ente und ihre Augen funkelten, wie Bujos früher, wenn man ihm eine ganze Packung Fisch schenkte. Sogar Sabber lief ihr aus den Mundwinkeln, wie Buyo damals. Auch InuYasha sabberte, was das Zeug hielt. Vielleicht, war es gar nicht Somaru, die InuYasha ähnelte. Vielleicht ähnelten beide auch einfach nur einem Hund...
 


 

Kiritos Sicht
 

"Glaubst du nicht, du solltest einmal nach ihr sehen?", fragte Kira lächelnt und lehnte sich dabei auf meinen Schulter, wobei mir ihre langen, roten Haare ins Gesicht fiehlen. Der typische Geruch, nach frischem Gras, welchen sie immer mit sich herum trug stieg mir in die Nase, was ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht zauberte: "Wen meinst du?" Die Antwort kannte ich bereits, aber denncoh fragte ich einfach noch einmal nach, auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, warum. Ein leichter Windhauch erreichte meinen Nacken, als sie ein leises Kichern ausstieß und dort, wo die warme Luft meine Haut streifte, hinterließ sie eine angenehme Gänsehaut, die leicht prickelte. "Deine Schwester Somaru, Kirito.", erwiederte sie, obwohl sie bereits wusste, dass ich wusste, wen sie meinte. "Vielleicht...", murmelte ich und stützte mich dabei mit dem Ellebogen auf dem Schreibtisch vor mir ab, welcher dabei unter meinem Gewicht zu Knirschen begann. Lachend ließ sie mich los, um sich dem Fenster zu zuwenden, welches sie schwungvoll aufriss, damit frische Luft herein kam. Einige Zeit lang stand sie einfach nur da, weit aus dem Fenster gelehnt, bis sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich richtete: "Du hast ihr nicht einmal zum fünfzehnten Geburtstag gratuliert, da wir eine Woche vorher schließlich in das Haus hier gezogen sind." Bei der Erinnerung daran beschlich auch meine Lippen ein Lächeln, denn bis zum Schluß hatte Dad sich geweigert, mich ausziehen zu lassen. Nicht, weil er wie bei meinen Schwestern Beschützerinstinkt aufbrachte, sondern weil er meinte, es wäre Verrat sich mit einem von den Wölfen zu verbünden, auch wenn ich nicht recht verstand, warum er so einen Groll gegen das Rudel hegte. Zwar hatte Sango mir davon erzählt, dass er immer eifersüchtig auf ihn gewesen war, obwohl das einfach nur unbegründet war, aber selbst dass hatte sich doch inzwischen erledigt. Kouga hatte Ayame und Dad Mom. Wo lag also noch das Problem? Jedenfalls hatte Dad einen riesen Aufstand veranstaltet und erst einige "mach Platz!" und "Dumme Nuss!" später war ich hinter Dads Rücken mit Moms und Inumes Hilfe von Zuhause ausgezogen. Auf dem Geburtstag hatte mcih allerdings dann doch nicht getraut, da Dad auch vermutlich nicht sonderlich positiv auf mich reagiert hätte.
 

Allein der Gedanke an Somaru und Dad brachten einen zum Lachen. Die Beiden waren sich einfach in allem einig, was schon mal lustig und mal einfach nur nervig sein konnte dun mir erschien es immer Fragwürdiger, warum Somaru nicht auch so eine Kette, wie Dad trug.
 

Erinnerung:
 

Wütend rieb mir Somaru ihre Faust unter die Nase und funkelte mich aufgebracht an: "Willst du wirklich die Ehre der Familie derart verletzten? Das lasse ich nicht zu!" Hinter meiner Schwester konnte ich Dad erblickten, wie er aufgebracht mit dem Fuß aufstampfte: "Genau! Ich werde es auch nicht zu lassen!" Die Beiden erinnerten wirklich an zwei kleine Kinder...
 

Seufzend schlug ich ihre Faust beiseite udn wollte gerade etwas erwiedern, als plötzlich eine zornige Frauenstimme durchs ganze Dorf brüllte: "INUYASHA, MACH PLATZ!!!!!"
 

Mehr als suefzend das Spektakel zu beobachten, wie Mom wütend Dad vollschimpfte, wie Dad vor Wut mit den Fäusten auf dem Boden herum trommelte und wie Somaru versuchte, ihm die Kette über den Kopf zu zerren, blieb mir nicht übrig. Meine Familie war nun mal eben chaotisch, undiszipliniert und einfach ein wilder ungeordeter Haufen, aber dennoch... liebte ich sie... so wie sie waren.
 

Gegenwart:
 

Lächelnd blickte ich Kira erneut in die Augen: "Du hast recht! Ich sollte sie einmal besuchen gehen!"

Die große Schwester

Kapitel 7
 

Die große Schwester
 

Inumes Sicht
 

"Willst du etwa schon wieder schwimmen gehen?", erkundigte sich plötzlich jemand kichernd hinter mir, wobei mir ein leises Rascheln der Laubblätter zu Ohren kam, so, als ob sich langsam jemand seinen weg hindurch bahnen würde. Seufzend drehte ich mich zu der Stimme um und erblickte Rin, welche sich gerade elegant hinter mir im Schneidersitz fallen ließ. Sofort strömte mir der Duft von Kräutersäften in die Nase, als der seichte Wind mir ihre Haare ins Gesicht bließ, den sie immer mit sich herum trug. "Ja.", erwiederte ich schlicht und wandte den Kopf ab, um den einladenden See vor mir in Augenschein zu nehmen. Über seine Oberfläche zogen sich kleine Ringe, die in Wellen immer weiter auseinander gingen, um schließlich endgültig zu verschwinden. Das Wasser selbst war klar genug, um auf den Grund des Gewässers blicken zu können und die Fische zu beobachteten. Am Liebsten würde ich sofrt hineinspringen, um mich ihrem Fangenspiel anzuschließen. Offenbar konnte man es mir ansehen, denn Rin brach erneut in ein leises Kichern aus, als sie mich abwartend musterte, so wie ich aus den Augenwinkeln wahrnehmen konnte: "Man könnte meinen, du wärst ein Flusskobold, statt ein Hundeyoukai." Das hatten mir schon viele unter die Nase gerieben und Rin konnte davon offenbar nie genug bekommen, doch so war ich nun mal. Erst, wenn ich mich mit dem ganzen Körper im Wasser befand, konnte ich vollständig abschalten und alle Gedanken aus meinem Schädel verbannen, die sonst unaufhörlich durch meinen Kopf spuckten, wie Geister, aber ich hatte keine Lust darauf, dies Rin zu erklären. Also legte ich das Thema mit einem: "Mag schon sein..." beiseite. Gerade wollte sie noch etwas hinzufügen, doch ich ließ es gar nicht erst dazu kommen. Stattdessen riss ich die Arme über den Kopf und sprang, so wie meine Mutter mir einen "Köpper" beigebracht hatte, ins Wasser. Mit den Händen voraus, sodass sie wie ein Schwert das Wasser durchschnitten, um mir meinen Weg frei zu geben.
 

Mit leichten Fußschlägen tauchte ich immer tiefer ins Wasser ein, während das eiskalte Wasser wohlig meinen Körper umschmiegte und mit meinen weißen Haaren spielte, wie Wind. Mit angelegten Ohren drang ich immer tiefer in die Gewässer ein, wobei die Fluten die kreisenden Gedanken in meinem Schädel davon spülte und ich mit höchster Geschwindigkeit durch die bunten Fischschwärme hindruch rauschte. Erst, am Wassergrund machte ich Halt, um mich einmal um 180° zu drehen, sodass ich mit dem Rücken nach oben auf dem Sandboden lag und fasziniert die Luftblasen beobachtete, welche meinen Mund verließen, um an die Wasseroberfläche zurück zu treiben, wo sich kleine Wellen bildeten. Zufrieden verfolgte ich die farbenfrohen Fischschwärme, die über mich hinwegstoben, was mich leicht Grinsen ließ, als ich daran dachte, wie ich einmal als kleines Mädchen mit der gesamten Familie schwimmen gewesen war. Während Mom alle Hände damit zu tun hatte, mir das Schwimmen bei zu bringen, versuchte Dad Kirito ins Wasser zu werfen, welcher sich mit Händen und Füßen werte und die beiden versuchten den anderen diese Meinung auszuprügeln. Somaru hatte ausnahmsweiße ihren Vater ausgeblendet und jagte mit begeisterten Kampfschreien den Fischen hinterher, welche ihr allerdings schneller durch die Finger glitten, als sie sie zu Packen bekam.
 

Wehmütig dachte ich an meine große Schwester und rollte mich zu einer kleinen Kugel zusammen. Würde ich plötzlich in die Zukunft verschwinden, würde sie sich sicher nicht vor ihren Problemen verstecken, in der Hoffnung endlich vor alldem Ruhe zu finden. "Was bin ich nur für ein Feigling?", warf ich mir selber durch zusammengebissene Lippen vor, während sich die Schuldgefühle in mich hereinfraßen, als wäre ich eine seltene Delikatesse, in deren Herz man möglichst viele Löcher graben sollte, aber es brachte nichts. Ich bezeichnete mich selbst als Feigling und war mir meines Fehlers sehr wohl bewusst. Dennoch mangelte es mir an dem Mut, die Beine anzuziehen und mich von dem Sandboden abzustoßen, um in wenigen Zügen wieder an der Oberfläche aufzutauchen und mit Rin gemeinsam zurück ins Dorf zu gehen und Dad an Somarus Stelle bei der Dämonenjagd unter die Arme zu Greifen. Was stimmte nur nicht mit mir? Ich hatte die Dämonengene meines Vaters vollständigt geerbt und war sein vollständiges Ebenbild, bis auf die violetten Augen, doch statt wie er, Kirito, Somaru, oder Mom meine Begabungen zu Nutzen rannte ich vor jeglichen Gefahren davon und ging Problemen aller Art aus dem Weg, während die Heulsuse sich bereits bei einem scharfen Kommentar seitens Kouga, über mein, seiner Meinung nach schlechtes Aussehen, zu melden begann.
 

Am Liebsten würde ich ewig hier liegen bleiben und im Selbstmitleid ertrinken, doch auch eine geübte Wasserratte musste hin und wieder auftauchen, um die Lungen, die bereits dumpf zu Pochen begannen und sich anfühlten, als würden sie sich immer weiter zusammen ziehen, mit frischem Sauerstoff zu füllen. Innerlich seufzend rammte ich meine Fersen in den Boden, um Guten Stand unter den Füßen zu haben, spannte meine Wadenmuskeln an udn stieß mich in einer einzigen fliesenden Bewegung vom Boden ab, um mit möglichst viel Schwung die Oberfläche zu erreichen.
 

Mit Schwung schoss ich aus dem Wasser und ich spürte sofort die kühle Nachtluft auf meiner nackten Haut, als sie mich augenblicklich umfing und mir die nassen Haare ins Gesicht wehte. Mit einer raschen Kopfbewegung warf ich sie mir zurück in den Nacken, um besser sehen zu können, doch da gab es nichts. Das taufrische Gras wellte sich in der leichten Nachtluftbrise, ebenso, wie das Blätterwerk der Bäume, doch ich konnte niemanden sehen. Weder meine Kleider, noch Rin, die gerade eben noch dort gehockt hatte.
 

Seufzend paddelte ich ans Ufer, wo ich mich mühsam an Land zog und mich rückwärts ins Gras fallen ließ, welches mich sofort in den Knie und Armkehlen zu Kitzeln begann, wie kleine, zarte Federn. Seufzend blickte ich zum schwarzen Nachthimmel empor und lauschte meinem rasselnden Atem. Wann würde Somaru wohl zurückkehren?

Ab und zurück in die Zukunft!

Kapitel 8
 

Ab und zurück in die Zukunft!
 

Somaru Sicht
 

Das "Aufwachen" aus meinem Traum war alles andere, als angenehm. Genauer gesagt war es gerade zu Bestürzend, denn irgendwie muss ich im Schlaf den Halt auf dem Baum verlohren haben. Jedenfalls erwachte ich mit brummenden Schädel und kopfüber mit dem Gesicht in Richtung Boden zeigend, krummer Nase und das typische Schwindelgrfühl, was einen nach einem Sturz in die Tiefe immer überkam. "Was genau machst du da, Somaru?", erkundigte sich plötzlich eine neutral klingende Stimme, sodass man sofort am Klang erkennen konnte, dass die Person dahinter zwar nachgefragt hatte, es ihr allerdings im Prinzip dann doch ganz egal war. "Das Verhalten des Straßenverkehrs (was war ich doch früher immer stolz gewesen, dass ich eins der einzigsten Kinder des Dorfes war, das wusste, was das war) der Ameisen beobachten, oder sieht das nach etwas anderem aus, Kirito?", eriwederte ich patig und sah schmollend zu meinem großen Bruder auf, wobei mir etwas auffiel, beziehungsweiße etwas nicht auffallen konnte, da es gar nicht da war und eher durch Abwesenheit glänzte: "Wo ist Kira?" Normalerweiße war er, in letzter Zeit doch immer in Begleitung dieser Dämonenwölfin. Kirito beugte sich grinsend vor, um mir aufzuhelfen, was ich allerdings einfach stur ignorierte und selbst wieder in Standpsition sprang, während er zu erklären begann: "Sie ist in unserer Hütte geblieben, weil sie meinte, dass es keine gute Idee wäre, wenn sie InuYasha jetzt begegnen sollte. Alles Gute zum 15 Geburtstag nachträglich, nebenbei." Ich konnte es nicht fassen. Ich war in den letzten Tagen so abgelenkt gewesen, dass ich völlig verdrengt hatte, dass uns mein Bruder verraten und gemeinsam mit einem der "Wölfe" sein Leben verbringen wollte, aber ehrlich gesagt kam mir das nun alles nebensächlich vor, während ich bei seinem Auszug an die Decke hätte gehen können, vor Wut.
 

"Danke!", meinte ich schlicht und wollte mich gerade wieder von ihm abwenden, als plötzlich mit einem lauten Knall mein Vater neben mir auf dem Boden landete, mich bei den Schultern packte und druchschüttelte: "Gestern habe ich völlig vergessen dich zu fragen, ob da irgendwelche Typen an den Bäumen hingen und wenn ja will ich dir nur sagen dass du die da alle hängen lassen sollst wo sie sind egal was auch immer los sein sollte!"
 

Ich konnte nicht anders, als ihn mit heruntergeklappten Kinnlade anzustarren und mich zu fragen, warum sich Kerle in der Neuzeit an Bäume hängen sollten. Sollte das tatsächlich sein Guten-Morgen-Gruß sein? "Du hast die Pausen beim reden vergessen, Dad.", bermerkte plötzlich mein Bruder, ohne die Mimik zu verziehen.

"Mehr fällt dir dazu nicht ein?"
 


 

Langsam schaufelte ich mir mit beiden Stäbchen mein Essen in den Mund und inhalierte dabei genüsslcih den Kräuterduft, der immer in dieser Wohnung hing, da Mom Miko war. Mir war nicht einmal bewusst gewesen, wie sehr ich den Geruch in der Wohnung meines Onkels vermisst hatte. "Seit ihr fertig?", erkundigte sich meine kleine Schwester Inume freundlich, wobei sie mir ein kleines Lächeln schenkte und weiter im Topf herumrührte. So, wie sie da saß, sah es wirklich so aus, als säße eine Miniaturausgabe meines Vaters mit violetten Augen vor mir und die Tatsache, dass sie noch keine einzige weibliche Ründung hatte, verstärkte den Gedanken um so mehr. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, als Kouga sie das erste Mal gesehen hatte. Er brach in einen Lachanfall aus und zwischen den vielen Lachkrampfen konnte man nur ein Keuchen hören, was aus den Worten "bisher noch Glück gehabt", "wenn von Charakter absieht", "sieht genauso hässlich aus, wie du Inuyasha", "immerhin kannst du dir diesmal sicher sein", "Kagome nicht fremdgegangen" bestand, was vermutlich darauf beruhte, dass Kirito und ich beide eher Ebenbilder unserer Mutter waren, dafür aber vom Charakter nicht die geringste Ähnlichkeiten bestanden, denn während ich vollkommen charakteristisch mit meinem Vater übereinstimmte, hatte Kirito... absolut nichts mit Dad gemeinsam und Kouga zog InuYasha stehts damit auf, dass Mom womöglich fremd gegangen sei.
 

Dad und ich schmatzten zustimmend unisomo, während Kirito ein höfliches Nicken vorzog und Mom lächelnd ihre Schale beiseite legte, bevor sie Dad ein letztes Mal mit Blicken fixierte, um dann mit dem Sprechen zu beginnen: "Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Somaru nicht hier bleiben kann, sodnern sich ihrer Bestimmung stellen muss!"
 

Kagomes Sicht
 

Zufrieden verschränkte ich beide Arme vor der Brust und schaute siegessicher zu meiner Familie, wo wieder einmal bewießen wurde, wie unterschiedlich wir waren, bis auch zwei, denn während Kirito dessinteressiert weiter löffelte, fing Inume an zu Weinen und irgendetwas von Nicht schon wieder zu nuscheln und inuYasha und Somaru sprangen gleichzeitig auf und begannen schmatzend, den Mund noch immer prall zu Hamsterbacken gefüllt, um die Wette zu protestieren. So würde ich die beiden nie zu meiner Meinung bekommen können. Wenn sie zu zweit waren hätte man auch mit einem Esel reden können und vermutlich den gleichen Erfolg errungen, auch, wenn sie sich selbst alleine immer noch wie Esel benahmen. Aber getrennt war es einfach einfacher.
 

"InuYasha, SITZ!", brüllte ich durch die ganze Wohnung, sodass Störenfried Nummer 1 endlich Ruhe gab, oder eher gesagt auf dem Boden alleine weiterfluchte. Somaru hingegen hampelte weiter hin im Stehen weiter.
 

Somarus Sicht
 

"Ich will aber nicht! Ich.... Ich..." Warum fiel es mir nur immer so schwer mit Anderen zu diskutieren? Warum mussten mir immer schon nach einem halben Satz die Argumente ausgehen? Am besten ich sagte einfach nichts... "Ich protestiere!", verkündete ich meinen Entschluss und pflänzte mich demostrativ auf dem Holzboden des Raum, welcher dies mit einem Ächzen bestätigte, doch Kagome hatte einen Entschluss gefasst: "Somaru, du wirst zurück in die Neuzeit reisen, ob du willst, oder nicht, sonst..." Das Ende des Satzes blieb ind er Luft hängen, doch alle Wiedersprüche waren beseitig.
 

Kagomes Sicht
 

Das war vieleicht nicht die lange Rede, die ich mir vorbereitet hatte, aber bei diesem Sturkopf von einer Tochter der effektivste.

Ich trete, nein ich falle meine Reise an!

Kapitel 9
 

Ich trete, nein ich falle meine Reise an!
 

Somarus Sicht
 

Lächelnt schaute Mom zu mir auf und in ihren Augen glänzte etwas, was ich nicht ganz deuten konnte. Ein letztes Mal stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um mich an sich zu drücken und murmelte in meine Haare: "Grüß Sota und Opa von mir! Sag ihnen, dass es mir leid tut, dass ich mich nicht verabschieden konnte und dass es mir gut geht." Grinsend löste ich mich von ihr und schob sie ein wenig von mir weg, um sie ansehen zu können. "Wird erledigt.", versicherte ich ihr zwinkernd, bevor ich mich herum drehte, um noch einmal in den Brunnen zu sehen, auf dessen Rand ich gerade stand. "Sonst noch etwas?", erkundigte ich mich noch einmal an Mom gewandt, der daraufhin ein Lächeln übers Gesicht huschte: "Warte eben noch einen Augenblick, ich hole noch etwas."
 

Seufzend saß auf dem Rand des Brunnens und schlenkerte mit den Beinen hin und her. Wo blieb sie denn nur? Gerade, als ich mit dem Gedanken spielte, sie suchen zu gehen. Hörte ich ein hastiges Quicken, welches von einem angestrengten Keuchen begleitet wurde: "WARTE, SOMARU!!!! GEH NOCH NICHT!!!!" Die Stimme gehörte unverkennbar meiner kleinen Schwester Inume. Lachend drehte ich mich zu ihr um und konnte Augenzeuge werden, wie sie den Weg mehr zu mir herunter gepurzelt, als gerannt kam und dabei nicht gerade sparsam mit Purzelbäumen war. "ICH WILL MICH NOCH VERABSCHIEDEEEEEEEEEEE...!!!!!!"
 

Der Rest des Satzes blieb in der Luft hängen, denn Inume kugelte in Höchstgeschwindigkeit den Hügel herunter, weshalb ich mich hinkniete, um sie aufzufangen, doch ihr Schwung war zu viel und sie warf mich im wahrsten Sinne des Wortes um, sodass wir gemeinsam durch den äußeren Rand der Holzwand im Brunnen krachten und rückwärts in den Brunnen fielen. Ich voraus, sie auf mich drauf.
 

Doch es fühlte sich nicht so an, als würde ich hunderte von Jahren durch die Zeit reisen, sondern viel mehr so, wie damals, als Inume und ich an meinem fünften Geburtstag Fangen spielten und gemeinsam rückwärts in den Ameisenhaufen fielen. (Sie hat seitdem ein Ameisentrauma und erstarrt augenblicklich zur Salzsäule, sobald, ihr eine Ameise über den Weg lief.)
 


 

Mein Kopf brummte und fühlte sich so an, als wäre ein ganzer Ochsenkarren darüber gedonnert.

"Was zum Teufel...", fluchte ich und richtete mich hinterkopfreibenderweiße vom staubigen Brunnenboden im Schneidersitz auf und sah mich probeweiße einmal um. Es stimmte. Ich befand mich in der Neuzeit. Ein Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus, denn irgendwie war das auch... einfach unglaublich! Lachend sprang ich auf und streckte die Faust gen Himmel: "Ich, Somaru Higurashi kann in der Zeit rei...!"
 

Der Rest des Triumpfrufes blieb mir allerdings im Hals stecken, als ich die zertrümmerte Ausßenwand des Brunnenrandes erblickte.
 

Warum hatte das denn niemand in all den Jahren reperiert?

Ich will etwas mit dir besprechen

Kapitel 10
 

Ich will etwas mit dir besprechen
 

Somarus Sicht
 

„Hallo? Ist jemand Zuhause?“, rief ich in das riesige Haus meines Onkels hinein, bevor ich vorsichtig meine nackten Füße an der Fußmatte am Boden abputzte und schließlich eintrat. Ob Sota wohl Frau und Kinder hatte? Ach, Unsinn, das hätte er mir wohl bereits beim ersten Mal mitgeteilt und wenn nicht er, dann zumindest diese Quasselstrippe von meinem Uhrgroßvater.
 

Kaum, dass ich eingetreten war, strich mir auch schon etwas Flauschiges um die Beine und schnurrte dabei zufrieden, so als ob es ein ganz vorzügliches Kuscheltier entdeckt hatte (Ja, ich weiß, was ein Kuscheltier ist. Mom hatte mir einmal einen kleinen Hund angefertigt, der dann aber leider in Dads Kampfunterricht als eine Art Prügelknabe endete und von da an ein zerfetztes Dasein auf der Erde fristen musste. Inumes Kaninchen hingegen hielt wesentlich länger durch und Kiritos Fledermaus… Nun ja, ich habe sie nachdem, Mom sie uns alle ausgeteilt hatte, nie wieder zu Gesicht bekommen.). „Hör mal, Kater, eine Katze klammert sich nicht so einfach an einen Hund, hast du denn gar keine Ehre, verdammt nochmal? Du bist eine Katze!“, knurrte ich das Viech drohend an und fletschte dabei ein signalisierend die Zähne, doch statt mich ernst zu nehmen, schnurrte er noch lauter und rieb genüsslich seinen Kopf gegen mein Bein, wobei sich alle vorhandenen Haare, an meine Beinen unisono, nervös, kerzengerade aufstellten. „Für begriffsstutzige Katzen, noch einmal zum Mitschreiben: Ich bin ein Hund und keine Katzenflüsterin und kann keine Katzen ausstehen! Vor allem nicht, wenn sie mir meine NUDELN geklaut haben! Dämonenkatzen, wie Kirara sind ganz sympathisch, aber mich echten Katzen habe ich nichts am Hut und jetzt verzieh dich, du Wollknäuel…“ „Ich bezweifle, dass er versteht, was du da sagst…“, unterbrach mich plötzlich eine schläfrige Stimme, was Buyo und mich dazu brachte, verwirrt in Richtung Türrahmen zu glotzen. (Auch Katzen und Vierteldämonen können glotzen! Und wenn ich sage glotzen, dann meine ich auch glotzen und nicht irgendein herumgestarre.), wo sich Sota gähnend in einem geblümten Morgenmantel räkelte: „Guten Morgen, Somaru!“ »Der Morgengruß ist jedenfalls schon mal besser, als der meines Vaters.« dachte ich innerlich grinsend und wank ihm ebenso äußerlich, wie innerlich grinsend zu, was er nur mit einem Stirnrunzeln kommentierte. Offenbar war es in der Neuzeit nicht üblich, jemandem als Morgengruß zuzuwinken… „Wo warst du Gestern?“, erkundigte sich mein Onkel noch immer mit in Falten gelegter Stirn, was mich beinahe in Lachen hätte ausbrechen lassen. Er war zwar erwachsen, sah aber dennoch wie ein Teenager aus, aber mit runzeliger Stirn wirkte es fast so, als ob man das Gesicht eines alten Mannes einem Jungenkörper hinzugefügt hätte. Schulterzuckend warf ich meine langen Haare in den Nacken, da sie im Gesicht unangenehm zu kitzeln begonnen hatten, wie viele kleine Grashalme: „Zuhause ein paar Kleinigkeiten klären. Mom war der Meinung, ich sollte eine Weile hier leben und dir schöne Grüße ausrichten.“ Sota nickte aufmerksam und deutete dabei mit dem Zeigefinger zur Küchentür, die sperrangelweit offenstand, so als hätte sie geradezu darauf gewartet, dass man eintrat.
 

Um es mir gemütlicher zu machen, zog ich beide Beine angewinkelt an, sodass ich im Schneidersitz auf dem Kissen, gegenüber von Sota, der gerade damit beschäftigt war, den Tee aus der Kanne in zwei der Tassen, die auf der Tischplatte standen, zu schütten, am Tisch saß. „Worüber wolltest du mit mir reden?“, erkundigte ich mich, nichts Gutes ahnend und beugte mich dabei ein wenig vor, um mir eine der Tassen zu angeln, ließ es dann allerdings doch lieber schleunigst bleiben, als meine Fingerspitzen sie berührten und zog sie stattdessen unauffällig Luft zufächelnd zurück, was Sota geflissentlich ignorierte. Ob es echt war, oder ob er es absichtlich nicht zu bemerken schien wusste ich jedoch nicht. „Es wäre gut, wenn du dich deiner Umgebung anpassen würdest, wenn du hier leben willst, Somaru.“, bemerkte Sota nachdenklich und meine böse Vorahnung verdoppelte sich nur noch… Offensichtlich waren die Leute aus der Neuzeit alle gleich… alle wollten einem Vorschriften machen… Darum hatte Mom in der Beziehung meiner Eltern die Hosen an! Stolz auf meine neue Erkenntnis nickte ich Sota lächelnd zu: „Da wäre ich ganz deiner Meinung!“ Dass, das willst hinter dem leben in seinem Satz falsch war, teilte ich ihm besser nicht mit.
 

„Was hältst du davon, auf Kagomes Alte Schule zu besuchen, so wie alle anderen Teenager deines Alters auch eine Schule zu besuchen?“
 

„HÄH?!?“
 

Mehr fiel mir in diesem Moment nicht ein, aber ich glaube, es sagte eigentlich recht gut aus, was ich davon hielt: nämlich NICHTS! Aber was soll man machen? Er hatte das Durchsetzungsvermögen meiner Mutter, weshalb meine Chancen ziemlich… sagen wir benachteiligt (nein, ich sage nicht schlecht! Sie stehen nämlich nicht schlecht! Egal, was ihr sagt! Sie stehen NICHT schlecht.) aussehen. Immerhin trage ich nicht so eine Kette, wie Dad. Das ist doch schon mal ein Grund zum Feiern, angesichts der anliegenden Tatsachen.

In der Schule

Kapitel 11
 

In der Schule
 

Somarus Sicht
 

Es war nun inzwischen ein paar Wochen her, dass Sota und ich unsere Vereinbarung, mich zur Schule zu schicken, getroffen hatten. Seit dem habe ich glücklicherweise noch keine unangenehmen Erfahrungen mit der Schule gemacht, da mein Onkel darauf bestand, mir erst einmal einzel-»Unterricht« zu geben, bevor ich die Schule besuchen musste. Zu Beginn wäre laut Sota die Bezeichnung Amateur die treffendste für mich gewesen, was auch immer das sein sollte. Probleme hatte es eigentlich nicht allzu viele gegeben, nur einmal, als er mir beibringen wollte, wie man mit einer U-Bahn fährt und ich diesen großen, metallenen Dämon mit den riesigen, leuchtend gelben Augen, hatte jagen wollen, als er vor meinen Augen einfach rund 60 Menschen gefressen hatte! Aus welchen Gründen auch immer hatte Sota mich davon abgehalten und mir befohlen, mich einfach U-Bahnhöfen fern zu halten und die mächtigen Rattermonster, die manchmal durch die Stadt brausen und meiner Meinung nach vermutlich von den Tausendfüßler Dämonen abstammen einfach in Ruhe zu lassen, da sie keine bösen Absichten haben. Ebenso wenig durfte ich mich mit diesen merkwürdig starren Personen unterhalten, die regungslos vor irgendeinem der Läden stehen und nicht mehr als einen Satz herausbekommen. In der Neuzeit ist bedenklich mehr los, als ich dachte…
 

Buyo geht mir meistens aus dem Weg, während der Opa noch mehr schräges Zeug labert, als Kaede und dass will was heißen! Meinen Onkel Sota finde ich weit aus sympathischer, als Sesshomaru, auch wenn beide ein ziemliches Rad abhaben. Nur meine Großmutter konnte ich leider noch nicht kennenlernen, da sie für einen Monat ins Ausland verreist ist. Das Familienbild von meiner Familie hängt inzwischen über der Küchentheke und noch immer glotzt mein Uhrgroßvater es manchmal Nächte lang heulend an, was ich wohl nie werde nachvollziehen können.
 

Ich glaube ich habe an diesem Punkt genug über die Vergangenheit erzählt. Heute begann mein erster Schultag und aus irgendwelchen, unempfindlichen gründen freue ich mich darauf.
 

„Dieses Mädchen wird ab heute in eure Klasse gehen! Ihr Name ist Somaru Higurashi und sie ist vor ein paar Wochen aus dem Ausland hier her gezogen! Bitte seid nett zu ihr.“, stellte mich der Lehrer mit dem Gesicht, welches aussah, wie das eines Frettchens, wenn er nicht eine Glatze gehabt hätte, den anderen Schülern vor, woraufhin ein Raunen durch die Klasse ging und ich spürte, wie man mich von allen Seiten genauestens musterte. Auch ich musterte den Raum und seine Insassen aufmerksam. Eine Wand bestand aus einer vollständigen Fensterreihe, sodass der Raum in helles Licht getaucht wurde und die Sonnenstrahlen die einzelnen Pulte, die in Reih und Glied alle ordentlich aufgestellt waren, erleuchteten. Neugierig wandte ich mich den Schülern zu und sog dabei, einfach rein aus Gewohnheit einmal tief die Luft ein, was ich sonst eigentlich nur tat, um die Rasse meines Gegenübers zu identifizieren. Von der Kleidung sahen sie alle fast gleich aus, da alle diese grün weißen Uniformen trugen, mit dem einzigen Unterschied, dass die Jungen Hosen und die Mädchen Röcke trugen. Es waren, soweit ich das überblicken konnte, 30 Schüler, davon 11 Menschen Mädchen, 18 Menschen Jungen und ein männlicher Hanyou. Da war ich also wenigstens nicht die Einzige. Ob man hier in der Neuzeit wohl auch dafür verspottet und von der Gesellschaft ausgeschlossen wurde? Hoffentlich ni…
 

MOMENT, WAS?!? WARUM ZUM TEUFEL IST HIER EIN HALBDÄMON IN DER KLASSE?!?!

Der Hundeyoukai

Kapitel 12
 

Der Hundeyoukai
 

Somarus Sicht
 

Ich weiß nicht, wie viel Zeit verging, während wir einander einfach nur wortlos musterten. Es erschien mir, wie eine Ewigkeit, während es eigentlich nur wenige Sekunden waren. Niemand von uns beiden war fähig, den Blick vom anderen abzuwenden. Seinem Geruch nach zu urteilen, war er, genau wie ich ein Nachfahre, des Hundeyoukai, nur konnte ich leider nicht recht sagen, welche Rasse. Er trug eine grüne Kappe mit einem schwarzen Totenkopf vorne drauf gedruckt, die vermutlich seine Hundeohren verbergen sollte, unter der kurzes, kastanienbraunes Haar hervorlugte, welches sein braungebranntes Gesicht wie ein Bilderrahmen umrahmte. Das auffälligste an seinem Gesicht waren die stechend grünen Augen, die mich gefangen zu nahmen schienen und wie ein Strudel aufsaugte…
 

Schließlich war er es, der den Blickkontakt unterbrach und während der Lehrer mir einen Platz zu ordnete, kritzelte er eilig über ein Blatt Papier und riss den beschriebenen Teil ab, um ihn zu zerknüllen. Als ich nach hinten, zu meinem Platz in der letzten Reihe ging, drückte er mir das zerknüllte Papier in die Hand, ohne den Blick von der Tafel ab zu wenden, damit es dem Lehrer nicht auffiel.
 

Seufzend ließ ich mich auf den Stuhl zwischen irgendeinem dicken Mädchen sinken, dass durchgehend in der Nase bohrte und einem Jungen, der es für nötig hielt, hochkonzentriert vor einem Spiegel seine Pickel auszuquetschen, legte den geknitterten Klumpen vor mir ab und plätte ihn sorgfältig, ohne den Blick vom Lehrer ab zu wenden, so wie ich es gerade bei dem Hanyou gesehen hatte.
 

Die Schrift war unleserlich und verschmiert, ganz anders, als ich es von den Schriftrollen kannte, die Mom und Kaede vollschrieben. Dennoch gab ich mir große Mühe, das Chaos zu entziffern, bis ich bemerkte, dass es sich dabei eher um Stichpunkte und keinen ganzen Satz handelte: »große Pause, Dach.«
 

Ein breites Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Solange er nicht plante, mich in einer abgelegenen Ecke zu killen, sollte es mir recht sein.

Der Hundeyoukai Teil 2

Kapitel 13
 

Der Hundeyoukai Teil 2
 

Somarus Sicht
 

Der Wind wehte mir die braunen Haare aus dem Gesicht, als ich mich über das Geländer des Daches lehnte und genüsslich die Nase in den Wind streckte und seufzend die frische Luft einzog. „Schön hier, oder? Hier ist auch mein Lieblingsplatz!“, bemerkte der Hanyou und stellte sich neben mich, um ebenfalls auf die Stadt hinauszublicken, die man von hin aus wunderbar überblicken konnte. „Also, warum wolltest du mich sprechen?“, erkundigte ich mich misstrauisch und wandte mich ihm zu, sodass ich ihm in die Augen blicken konnte, die noch immer sehnsüchtig über die Landschaft hinwegschweiften. Ohne sich mir zu zudrehen, begann er zu reden: „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es im Ausland och mehr unserer Sorte gibt… Ich dachte immer, alle würden in unserem Nest leben, aber dass Donker einen übersieht… Naja, warum bist du ihm aus dem Weg gegangen? Donker würde nie ein Artgenosse entgehen, solange, dieser nicht alles daran setzen würde, sich zu verstecken.“ Verblüfft blickte ich ihn an: „Welches Nest?“ Nun war es an ihm, mich verwirrt anzugucken: „Du hast noch nie von uns gehört? Sag mal was hast du die letzten zehn Jahre getrieben?“
 

Das fing ja schon mal klasse an… Sota hatte gesagt, er bringt mir alles bei, was Kagome wegen ihrer Abwesenheit nicht mitbekommen konnte und mir damit nicht beibringen konnte, was man allerdings wissen muss, da es auffällig wäre, es nicht zu wissen, doch wie konnte mir ein Mensch beibringen, was in der Dämonenwelt alles abgelaufen war. Noch dazu, da Mom und Dad vermutet hatten, dass eigentlich keine Dämon, geschweigen denn Halbdämonen, in der Neuzeit leben. Sie dachten, sie wären ausgestorben…
 

Zwar sollte ich niemanden von meiner wahren Herkunft erzählen, doch er war schließlich auch ein Hanyou, da würde das wohl in Ordnung sein, oder? Schlimmer, als dass er mich für verrückt hielt, könnte es ja nicht kommen.
 

„Ich komme nicht von hier. Vor einigen Wochen zog ich nicht aus dem Ausland nach Tokyo, sondern in Wirklichkeit verließ ich die Kriegerischen Staaten und reiste durch einen Brunnen hier her, in die Neuzeit!“
 

Ich weiß nicht, was ich als Reaktion erwartet hatte… Vielleicht einen, völlig entgeisterten Blick, oder sonst etwas, aber nicht das! Lachend krümmte er sich übers Geländer, sodass sein gesamter Körper vor Lachen bebte. „Was soll das? Warum lachst du?“, brüllte ich entrüstet und versuchte ihm eine Kopfnuss zu verpassen, der er jedoch elegant auswich und noch immer dämlich kichernd zwischen vielen lauten Lachern hindurch keuchte: „Du willst also behaupten, du wärst die Tochter des Helden der alten Zeit?“ Empört starrte ich ihn an: „Das habe ich nie behauptet! Ich bin nicht die Tochter eines Helden! Mein Vater ist ein einfacher Hanyou, namens InuYasha!“
 

Das war der Moment, in dem er erschrocken das Geländer los lies und mit weit aufgerissenen Augen auf den Hintern plumpste.
 

Harus Sicht
 

Das durfte doch nicht wahr sein! Dieses Mädchen sollte diejenige sein, auf die wir seit 10 Jahren verzweifelt warteten? Die Tatsache, dass sie den Namen, des Helden kannte, war der Beweis, wie Donker angekündigt hatte. Nur ich und 9 andere, der besten Krieger, aus dem gesamten Hanyounest, in dem wir alle gemeinsam lebten, kannten den Namen, des Helden der alten Zeit und sollten anhand dieses Details die wahre Tochter finden. Wer hätte gedacht, dass es wirklich so kommen würde? Dabei hatte ich immer geglaubt, das Ganze sei nur ein dämlicher Mythos, und wir sollten gefälligst aufhören, auf Jemanden zu warten, der ohnehin nie auftauchen wird und eigenhändig die Youkais angreifen.
 

Ein breites Grinsen entstand auf meinem Gesicht. Dann konnte der Krieg ja endlich losgehen! Wir hatten lange genug unter den Youkai leiden müssen…
 

„Mein Name ist Haru! Ich würde dir gerne etwas zeigen, kommst du mit?“, forderte ich sie auf und stellte mich dabei wieder hin. Sie erwiderte mein Grinsen auffordernd: „Kommt drauf an, wohin.“ In einer schnellen Bewegung kletterte ich auf das Geländer, bereit, gleich herunter zu springen: „Raus aus der Schule zu ein paar anderen, unserer Sorte!“ Lachend kletterte sie neben mir aufs Gerüst: „Warum nicht durch den Ausgang?“
 

Somarus Sicht
 

„Das wäre doch langweilig!“ Seine Augen blitzten ein letztes Mal schelmisch, dann sprang er vom Geländer, das Schuldach herunter.
 

»Sota bringt mich um!« war das einzige, was mir in den Sinn kam, als ich mich vom Geländer abstieß und hinter her sprang.

Das Nest

Kapitel 14
 

Das Nest
 

Somarus Sicht
 

Wir standen nebeneinander regungslos im Dunkeln. Wo genau wir uns befanden wusste ich nicht. Der einzige Anhaltspunkt, den ich hatte, war das ständige Dröhnen, welches sie anhörte, wie eine Mischung aus einem Rauschen und dem lauten Gebrüll eines wilden Tieres, dass hin und wieder ohrenbetäubend laut unter uns ertönte, während gleichzeitig eine Art Wind an uns vorbeistob, so, wie wenn etwas Schnelles an einem vorbei rennt. Derzeit war es allerdings ruhig und das einzige, was zu hören war, war Harus Atem, der stoßweise die Stille durchschnitt. „Wo sind wir?“, erkundigte ich mich schließlich und legte den Kopf in den Nacken, wo das Loch in der gedämmten Glaskuppel noch deutlich erkennbar war, durch welches wir hineingesprungen waren. Es war schon vorher dagewesen, Haru hatte nicht einmal danach suchen müssen und allmählich beschlich mich das Gefühl, dass er selbst für dieses Loch verantwortlich war und das sicher mit Absicht, denn die Scheibe, war so gut ich das hatte überblicken können gut 20-30 cm dick, die zerbrach nicht einfach so…
 

„Im Tunnel einer U-Bahn. Das Nest von uns Hanyous. Liegt nicht in Tokyo, sondern etwas weiter in Osaka. Ich habe hier eine Plattform angebracht, sodass ich hier auf die richtige Bahn warten kann, wenn ich wieder einmal zurück muss. Sobald die Linie nach Osaka eintrudelt springe ich von hier herunter, auf das Dach der Bahn und lasse mich von ihr mitnehmen. Glaubst du, du bekommst es hin, auf mein Zeichen zu springen?“, erläuterte er mir und warf mir ein breites Grinsen zu, welches im Schein einer weiteren Bahn für wenige Sekunden hell erleuchtet wurde bevor wir wieder in der Dunkelheit saßen und noch immer dem Rattern des vorbeirauschenden Dämons lauschen konnten.
 

Eins, Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwö…
 

Elf Sekunden hatte es gedauert, bis auch dieses Geräusch uns wieder allein in der Finsternis zurück ließ. „Woran kannst du eigentlich erkennen, dass es das Monster ist, welches nach Osaka läuft?“, fragte ich neugierig und versuchte ihn anzusehen, schlug dabei allerdings nur mit dem Kopf gegen die Wand und ließ es dann doch lieber bleiben, sondern hörte stattdessen geduldig seiner Antwort zu, während ich mir die nun pochende Schläfe mit vor Schmerz verzogenem Gesicht rieb: „Die »Monster« wie du sie nennst, tragen alle den Geruch ihrer Heimat mit sich, die, die zum Beispiel in Isu leben, riechen nach Strand und Sonne.“ In seiner Stimme konnte war die Arroganz, die mit darin schwamm war deutlich zu hören, so als würde er sich über mich lustig machen, allerdings hatte ich im Augenblick nicht besonders Lust darauf mich mit ihm zu streiten, da ich vermutlich nur bei dem Versuch, los zu laufen von der Plattform fallen und von einem der Monster überrannt werden würde, also nickte ich einfach nur brav lächelnd, ohne recht zu begreifen, was zum Teufel denn nun Isu schon wieder war. Gerade, als ich zur nächsten Frage ansetzen wollte, wurde ich plötzlich von einem: „Und jetzt SPRING!“ unterbrochen.
 

Leider ließ er mich gar nicht erst dazu kommen, tatsächlich zu springen, sondern stieß mich einfach herunter und sprang dann hinter her, sodass er direkt neben mir mit einem dumpfen Brummen aufkam, welches das Dach unter mir erbeben ließ: „Halt dich fest, sonst wirst du herunter geweht!“
 

Und so fiel also meine erste U-Bahn Fahrt aus: taube Finger, weil man sich durchgehend an eine Metallstange klammern musste, um nicht vom Dach geweht zu werden, auch wenn ich ziemlich froh über ihre Anwesenheit war und mich nachträglich bei ihr noch, als wir gingen, herzlich bedankte. / Ein Kerl direkt neben mir, der einen Rekord im durchhecheln aufstellte / Ein Dröhnen in den Ohren, dass man denkt, gleich fallen sie ab und eine vollkommene, durchgehende Finsternis… Ich denke… Ich fühlte mich wohl?
 

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Haru schenkte mir ein breites Grinsen, sodass der Blick auf eine Reihe seiner schneeweisen Zähne sichtbar wurde, bevor er auf das riesige Tor, welches vor uns, wie ein gewaltiger Riese emporragte, mit einer übertriebenen Handbewegung, zeigte und dabei eine leichte Verbeugung andeutete:
 

„Willkommen daheim, Mylady! Das Nest, die Heimat aller Hanyous!“

Im Nest

Kapitel 15
 

Im Nest
 

Somarus Sicht
 

Der Torbogen war aus kaltem perlmutfarbenem Stein gearbeitet, in dem sich die Sonne leicht wiederspiegelte. Man konnte gleich auf den ersten Blick erkennen, dass er sich genauso glatt und geschmeidig wie die Haut eines Wales anfühlen musste. Innerhalb des Torbogens befand sich ein geschwungenes Tor in einer Farbe, bei der ich mich nicht entscheiden konnte, ob es sich dabei um ein dunkles blau, oder schwarz handelte.
 

Das Grinsen, welches mir Haru zu warf entblößte eine Reihe schneeweißer Zähne, bevor er langsam eine Hand hob und an das Metall des Tores legte, um dagegen zu stoßen, sodass er es schwungvoll mit einer übertriebenen Handgeste aufstieß, wobei er eine leichte Verbeugung andeutete, ohne dabei den Blick von mir abzuwenden. „Willkommen daheim, Mylady! Das Nest, die Heimat aller Hanyous!“, kündigte er grinsend das, was vor uns lag an.
 

Als wir durch die Menge schritten lagen alle Blicke, wie fest geheftet, auf uns Beiden und ich konnte noch spüren, wie selbst die Augen, die wir hinter uns ließen mir noch immer Löcher in den Rücken starrten. Dennoch versuchte ich all die neugierigen Menschen, bzw. Hanyous um mich herum auszublenden und den Anblick, der sich mir bot genauestens zu betrachten.

Sie hatten sich ihr »Nest« genauso aufgebaut, wie ein Dorf. Viele Häuser, ein Marktplatz mit Läden, ein Fluss und viele Felder, alles in allem: Genau wie ein gewöhnliches Dorf eben nur, dass die Bewohner keine Menschen waren, sondern Ohren, oder auch andere Körperteile von Tieren an ihren Körpern trugen.
 

Gerade, als ich innerlich den Schluss gefasst hatte, diesen Ort als schönes Plätzchen anzusehen, drehte sich Haru plötzlich mitten im Gehen um und sprach den kleinen Dackel an, der uns seit einiger Zeit heimlich zu verfolgen schien: „Okay, Kana, ich hab’s kapiert, du bist noch immer stinkig, aber dadurch, dass du dem Namen deiner Rasse alle Ehre machst, indem du mir stundenlang hinter her dackelst, wird es auch nicht besser!“ Als das Tier wütend sein Fell sträubte, sah es fast so aus, als hätte man ihm stundenlang die Haare mit Gel hochdopiert. „Wir dürfen keine Menschen mit ins Nest nehmen, Baka!“, knurrte sie angriffslustig, wobei sie so knuffig aussah, dass ich sie am liebsten einfach nur auf den Arm genommen und geknuddelt hätte. Sprechen konnte sie auch noch! Diese Dackeldame wurde mir immer sympathischer. „Selber Baka! Schnupper mal an der, die ist doch eindeutig kein Mensch! Ist dir mal aufgefallen, wie sehr die nach Schäferhund stinkt?“, legte sich Haru nun mit dem kleinen Hund an, der ihn während seiner Rede über einfach nur aufgebracht angekläfft hatte, wie ein normaler Hund, was mir ein leises Lächeln entlockte. Über die Tatsache, dass er mich gerade beleidigt hatte sah ich in dem Moment einfach mal hinweg. „Nur weil sie wie einer riecht, heißt das noch lange nicht, dass sie Hanyou ist! Außerdem habe ich noch nie einen Schäferhundhanyou gesehen. Weißt du, wie verdammt selten die geworden sind? Man sieht bei ihr doch nicht mals Ohren, oder einen Schweif!“, wiedersprach die Dackeldame auch sofort und funkelte ihm drohend entgegen. Jetzt wendete Haru sich mir zu, um herrisch im Befehlston zu blaffen: „Somaru, drück, die dumme Hochsteckfrisur platt, die deine Ohren verbirgt!“, ließ mich jedoch nicht einmal dazu kommen, sondern klopfte wie wild auf meinem Kopf herum, wobei er elegant den Schlägen auswich, bis meine Frisur schlussendlich einer platten Flunder glich, sodass meine Hundeohren ans Tageslicht gelangten, die er dem Dackel dann auch sogleich strahlend präsentierte: „Siehst du? Prächtige, große Plüschohren, die sich auch nicht abziehen lassen!“
 

„VERDAMMT HARU, DU VOLLIDIOT NIMM SOFORT DEINE DRECKIGEN GRIFFEL VON MEINEN OHREN!!!! HAT DIR DEINE LIEBE MUTTI NICHT BEGEBRACHT, DASS ES WEHTUT, WENN JEMAND EINEM AN DEN OHREN ZIEHT?“
 

„HARU DU MISTKERL!!! WAS ERLAUBST DU DIR EINFACH DIE OHREN EINES FREMDEN MÄDCHENS ANZUTATSCHEN?!?! BIST DU NOCH GANZ BEI TROST???“
 

„Aye, Aye… Ich gebe mich geschlagen…?“
 

Man mochte es vielleicht nicht merken, an unseren zurückhaltenden Reaktionen, doch die Ohren sind das Heiligtum eines jeden Hanyous! Diese zu betatschen kommt einer Straftat gleich!
 

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„Du sagst tatsächlich die Wahrheit! Sie ist die Tochter des Helden der alten Zeit!“, rief der alte Greis mit den Gänseflügeln, der seit etwa einer Stunde hochkonzentriert auf meinem Kopf herumtatschte, erfreut aus und tätschelte zahnlos grinsend meine Wangen, was bei mir nur ein kritisches Augenbrauenzucken hervor rief: „Wie oft noch, ich bin die erste Tochter von InuYasha und Kagome, Somaru Higurashi!“ Lächelnd begann der Greis mit einer Art Dauer Nickerei: „Aber das weiß ich doch, sonst wärst du schließlich nicht hier!“
 

Gab es hier überhaupt irgendeinen normal denkenden Menschen, oder wenigstens Hanyou in der Gegend?

„Keine Sorge, Donker, weiß, was er tut! Es ist der Beste seines Fachs, wenn er sagt, du bist es, dann bist du es auch!“, versicherte mir der Dackel Kana Freude strahlend, so, als wären damit alle meine Sorgen geklärt!
 

Ich musste hier weg! Dringend! Raus aus diesem Haufen Verrückten!
 

„Ciao!“, murmelte ich augenverdrehend, wirbelte auf dem Absatz herum und setzte mich in Bewegung auf den Rückweg, doch leider stand da dieser Vollidiot Haru im Türrahmen und hatte offenbar nicht vor, mich einfach gehen zu lassen: „Wo willst du hin?“ Demonstrativ reckte ich mein Kinn, um trotzig zu ihm aufsehen zu können: „Nach Hause, wohin sonst?“ Entgeisterung spiegelte sich offen in seinen Augen wieder, als unsere Blicke sich erneut trafen: „WIE BITTE? Du kannst jetzt doch nicht abhauen!“ „Du kannst ihr keine Befehle geben, sie ist heilig! Sie kann tun und lassen, was sie will!“, mischte sich nun auch der alte Greis ein, was wir allerdings beide völlig ausblendeten. Dennoch war ich ganz einer Meinung mit dem Fossil: „Ich kann gehen, wann ich will!“ Schon wollte ich mich an ihm vorbei drängen, doch Haru verhinderte dies erneut, indem er die Faust direkt vor mir ins Holz des Türrahmens rammte und mir einen vor Wut funkelnden Blick zu warf: „Ist dir eigentlich bewusst, wie verdammt lange ich schon auf diesen scheiß Augenblick gewartet habe, dass du endlich hier aufkreuzt und…“ „Nein, ist mir nicht bewusst und ich habe auch keine Lust, mir deine Lebensgeschichte anzuhören, du Vollidiot!“, fuhr ich ihm scharf dazwischen und funkelte ebenso zornig zurück, sodass wir uns eine Weile einfach nur drohend ansahen, ohne zu blinzeln und alles um uns herum ausblendeten. Für jeden zählte nur noch der jeweils Andere… Wie zwei Raubtiere, die einander anknurren und beide darauf warten, wer den ersten Schritt wagt, bevor beide aufeinander losgehen.
 

„DU – BLEIBST – HIER!“, die Betonung als auf jedem seiner Worte war genauestens und klang nicht minder bedrohlich, als das Knurren meines Onkels, kurz vor dem Angriff. Vermutlich jagte er mit diesem Ton sonst seinen Gegner Angst ein, damit sie den Schwanz einkniffen und das Weite suchten, doch so eine war ich nicht und war ich auch noch nie gewesen! Wenn ich durch wollte, würde ich hier auch durch gehen, so wahr ich hier stehe! Und wenn er nicht bereit war, mir Platz zu machen, würde ich schon eigenhändig, für Platz sorgen!
 

„Entweder, du gehst jetzt auf der Stelle beiseite, oder…“, begann ich drohend und hob dabei eine Faust, um ihm zu zeigen, wie ernst ich meine Worte meinte, doch er brach lediglich in lautes Gelächter aus. „Sonst was?“, erkundigte er sich noch einmal grinsend.
 

Es reichte! Eindeutig! Dieser Mistkerl hatte es nicht anders verdient!
 

Blitzschnell, wie eine Raubkatze, so wie es mich Dad und mein Onkel Sesshomaru gelehrt hatten, holte ich, noch ehe Haru reagieren konnte weit aus und landete einen präzisen Treffer mit dem Handballen auf seiner Nase. Ein breites Grinsen nahm seinen Platz in meinem Gesicht ein, als ich das Nasenbein mit einem befriedigenden Knack unter meiner Hand brechen hörte und das Blut als dünnes Rinnsal sein Kinn herablief, als ich meine Hand zurückzog und er einfach nur regungslos und offenbar völlig geschockt und verblüfft über meine unerwartete Reaktion, an den Türrahmen gelehnt, dastand. Das Grinsen wollte nicht verschwinden, als ich ihm mit einem „Ich sagte dir, ich gehe, wann ich will!“ auf die Schulter klopfte und dabei das Blut von meiner Handfläche an seinem Pullover abwischte, bevor ich durch die offene Tür aus dem Haus des Greises heraus trat und meinen Heimweg ohne eine weitere Reaktion fortsetzte, ohne dabei die Blicke der Hanyous zu beachten, die auf mir ruhten, ganz so, als wäre mein Rücken geradezu dafür gemacht.
 

Mir reichte es! Endgültig! Ich würde in meine Zeit zurückkehren und alles das hier vergessen! Das wurde mir dann doch zu kompliziert und anstrengend, mit dieser Verwechslung… Von wegen, Tochter des Helden der alten Zeit… InuYasha war mein Vater, niemand anderes!

Warum ich wieder zurück musste…

Kapitel 16
 

Warum ich wieder zurück musste…
 

Somarus Sicht
 

„Was machst du hier, Somaru?!?“, kam mir sofort die erste Frage entgegen geschleudert, der es an vorwurfsvoller Schärfe in der Stimme nicht gerade mangelte, als ich die Holztür zur Wohnung meiner Eltern schwungvoll aufstieß, um lautstark aufstampfend ins Haus zu trampeln. Ironisch grinsend legte ich den Kopf schief und blickte meiner Mutter entgegen, die mich mit zornig funkelnden Blicken bedachte: „Ich freue mich auch, dich wieder zu sehen, Mom!“ „Also, wovor läufst du diesmal davon?“, erkundigte sich Mom ebenso ironisch, legte die Kräuter beiseite, die sie gerade sortiert hatte und ging schnurstracks ein paar Schritte auf mich zu, bis sie direkt vor mir stand und mich mit vorwurfsvollen Augen anstierte. Trotzig reckte ich das Kinn und erwiderte auffordernd ihren Blick, wobei ich demonstrativ beide Arme in die Hüfte stemmte: „Vor einem Haufen Irren, die irgendwie Probleme damit zu haben scheinen, dass mein Vater InuYasha heißt und nicht irgendein dämlicher Held der alten Zeit ist, wenn du es genau wissen willst! Ich habe nicht die geringste Lust ihrer, für mich mehr als suspekt erscheinenden, mysteriösen Sekte beizutreten! Ich bleibe hier! Und damit basta!!!“
 

Der Streit, der daraufhin zwischen meiner Mutter und mir erfolgte, erspare ich euch jetzt lieber, da ich erstens weder Lust habe mich zu erinnern, zweitens noch glaube, dass es euch sonderlich interessieren sollte, oder drittens mich nicht mehr wirklich wörtlich daran erinnern kann. Ich beginne einfach da, wo es wieder etwas interessanter wurde, oder anders ausgedrückt meine Erinnerungen wieder deutlicher werden. Genauer gesagt da, wo plötzlich dieser verdammte Idiot von einem Haru plötzlich in der Tür auftauchte.
 

„WENN DU NICHT AUF DER STELLE MIT ZURÜCK KOMMST, KANNST DU WAS ERLEBEN! MIR IST ES SCHEIßEGAL, OB DU NUN HEILIG BIST, ODER NICHT!!!“, brüllte Haru zornig durch die ganze Wohnung, sodass Mom und ich beide gleichzeitig mitten in der Bewegung innehielten, die Worte, die uns auf der Zunge lagen herunter schluckten und völlig entgeistert zu dem Hanyou blickten, der gerade im Türrahmen aufgetaucht war.
 

Mom war die erste, die sich aus der Starre, in der wir drei verharrten, keine Ahnung, warum Haru sich uns plötzlich angeschlossen hatte, löste und die Stille durchbrach, als wir das leise Trappeln von Füßen auf dem Boden hören konnten, die ich unverkennbar als die meines Vaters erkennen konnte, der vermutlich durch Harus Gebrüll auf uns aufmerksam geworden sein muss: „Dein Abholservice ist da, Somaru! Also KSCH! KSCH! Sonst…“
 

Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment, wurde plötzlich die Tür knatternd beiseite gerissen. Dad raste auf Haru zu, packte ihn am Kragen, schüttelte ihn wild in der Luft durch und erstach ihn mir drohenden Blicken.
 

„HINGST DU AM BAUM?!?!“
 

„Ähm…. Nein?“
 

„Gut, akzeptiert! Somaru, du darfst bei ihm mitgehen!“

Ich bin die Tochter des Helden der alten Zeit

Kapitel 17
 

Ich bin die Tochter des Helden der alten Zeit
 

Somarus Sicht
 

„Ist das nicht einfach wunderschön? Hier liegt die Geschichte unseres Volkes! Ein Kampf festgehalten von Pinsle auf Stein im Schatten der...“, erzählte das alte Fossil namens Donker mit vor Begeisterung leuchtenden Augen, ohne recht zu bemerken, dass weder ich noch der Dackel Kana oder Haru ihm folgten. Seit etwa einer Stunde, also kurz nach meiner Rückkehr in die Zukunft, irrten wir hier durch eine dieser scheinbar endlosen Tropfsteinhöhlen, bis wir endlich in einer großen Halle angekommen waren, wo er mit seiner Rede begann und dabei aufgeregt an der Wand herum deutete, die von oben bis unten mit bunten Malereien versehen war. Den nervigen Monolog ausblendend ging ich ein paar Schritte näher auf die Wand direkt neben mir zu und strich mit den Fingerkuppen leicht über die Gemälde, während ich sie genauer betrachtete. Bei den Abbildungen handelte es sich weitgehend, soweit ich das überblicken konnte, um Malereien und einem weißhaarigen Hundehanyou im roten Gewand, der gegen Youkais aller Art kämpfte, bis er schließlich triumphierend an der Spitze aller stand und sich schlussendlich Auge in Auge mit einem schwarzhaarigen Youkai, offenbar der Stärkste von allen, wiederfand. Dabei wurden hin und wieder andere Gestalten gezeigt, die ich nach langem Betrachten als Mönch, Dämonenjägerin, Fuchsyoukai und einer Schülerin meiner Schule erkennen konnte. Moment was? Warum zum Teufel war dort ein Mädchen in Schuluniform abgebildet? Alle übrigen sahen doch aus, als würden sie aus meiner Zeit stammen! Und was hatte diese violette Murmel zu bedeuten, um die sich die Personen alle zu stritten schienen?!? Das ergab doch keinen Sinn! Warum um alles in der Welt sollte man sich um eine Murmel streiten? Dennoch kam mir diese Geschichte aus unempfindlichen Gründen irgendwie bekannt vor…
 

Ach was Solls?!? War doch nur wieder eine dieser dämlichen Legenden! Die hatten doch nie einen wirklich logischen Sinn, immerhin erzählten sich die Menschen ja auch eine Frau namens Eva wäre aus Lehm und ihrem Mann Adam entstanden, was für mich nicht einen Funken logischer klingt, wenn nicht sogar noch um einiges absurder... Allerdings hatte ich mich schon einmal geirrt, was die Geschichten meiner Eltern betraf…
 

Kopf schüttelnd ging ich weiter zum nächsten Gemälde, welches offenbar einige Zeit weiter lag und eine glücklich lächelnde Familie darstellte. Lächelnd betrachtete ich das Bild genauer. Ein männlicher Hanyou in roter Kleidung steht gemeinsam mit einer Miko und drei Kindern auf einer Wiese. Das erste ist ein Junge, welcher vor dem Paar steht. Das andere ein kleines, niedliches Mädchen, welches dem Hanyou wie ein Ei dem anderen ähnelt. Während das letzte Kind vergnügt auf seinem Kopf…

Erschrocken taumele ich einige Schritte zurück, als ich das Bild erkenne: Es ist ein Bild meiner Familie und bei dem Mädchen auf seinem Kopf handelt es sich um niemand anderes, als mir selbst!
 


 


 

Fassungslos starrte ich in meine Teetasse, in der ich noch immer mürrisch mit meinem Löffel herumrührte, obwohl sich der Zucker schon lägst aufgelöst und mit der bräunlichen Flüssigkeit vermischt hatte, während ich die derzeitige Situation noch einmal langsam mit ungläubig klingender Stimme zusammen fasste: „Also habe ich das jetzt richtig verstanden? Ihr verehrt meinen Vater, weil er angeblich der stärkste Halbdämon der Weltgeschichte sein soll und den Dämon besiegte, der als unbesiegbar galt. Er war stärker als alle anderen Dämonen und wird daher von allen Hanyous, also euch bewundert. Ihr führt einen jahrelangen Krieg mit den Youkais und Dämonenjägern, genauer gesagt den Exorzisten die sich nun auch noch mit einander verbündet haben. Bislang lagt ihr in diesem Krieg immer im Nachteil und musstet viele Schläge einstecken, doch eine Prophezeiung sagt euch, eines Tages der Nachfahre Dad, äh… des Helden der alten Zeit kommen wird, um euch in der Schlacht anzuführen, also habt ihr ungeduldig auf diesen Führer gewartet. Und besagter Führer soll nun ich sein. Ansonsten steht in der Prophezeiung nur noch etwas davon, dass ich den Juwel der 4 Seelen in mir trage. Liege ich das richtig?“ Auffordernd blickte ich auf und sah Donker direkt in die Augen, der daraufhin bedächtig nickte: „Genauso ist es!“

Irgendwie habe ich das Gefühl, mir hier ein eigenes Grab zu schaufeln…
 

„Gut ich mach mit!“, brummte ich wiederwillig (Eine andere Wahl hatte ich ja sowie so nicht…) und wollte gerade aufstehen, als Haru mich plötzlich am Kragen packte und drohend ansah: „Morgen kommst du wieder!“ Fauchend riss ich mich los und wollte mich erneut in Bewegung setzen, als er mich erneut packte und so zum Stehen bleiben zwang, sodass ich aufgebracht herumwirbelte: „Was ist denn nun schon wieder?!?“ Ohne auf meine Wut einzugehen deutete er naserümpfend mit dem Zeigefinder auf mich und sah dabei Donker an: „Ich werde sie unterrichten, damit sie uns nicht gleich im ersten Kampf wegstirbt!“ Wie bitte?!? Hatte ich das richtig verstanden?!? „ICH KANN UM EINIGES BESSER KÄMPFEN ALS DU, DU DÄMLICHER, ARROGANTER HOCHTAPLER!“, blaffte ich den Mistkerl wütend an, während ich ihn mit stechenden Blicken durchbohrte, die mit spöttisch zusammen gekniffenen Augen erwiderte: „So? Wie feuert man denn bitte schön eine Pistole ab?“ Angestrengt kaute ich wild auf meiner Unterlippe herum, um nicht vor Zorn laut los zu brüllen. Verdammt, ich hatte nicht den blassesten Schimmer, was zum Satan eine Pistole überhaupt war!
 

Ein breites triumphierendes Grinsen spiegelte sich auf Harus Gesicht ab, als er mein Zögern bemerkte: „Sry, aber wenn du auf dem Schlachtfeld irgendwem mit ‘nem Schwert oder Pfeil und Bogen ankommst, lacht der dich bloß aus… Inzwischen bedienen wir uns ganz anderer Waffen, als im Mittealter!“ Dieser Verdammte…
 

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„DIESER VERDAMMTE MISTKERL!!!“, brüllte ich aufgebracht, als ich mich kopfüber in mein Kissen fallen ließ und mit beiden Fäusten will im Kopfkissen herumtrommelte.
 

„VERDAMMT, VERDAMMT, VERDAMMT!“
 

Was erlaubte sich dieser aufgeblasene Frosch eigentlich?!? Das war ja nicht zum Aushalten! Ich hätte ihm noch eine verpassen sollen! Warum nur?!? Wieso musste ich mich so lächerlich machen?!? Noch nie in meinem Leben hatte mich jemand derartig gedemütigt!!! ARGH!!!!!!
 

„Somaru? Kann ich reinkommen?“, erkundigte sich plötzlich kleinlaut mein Onkel von draußen heraus und klopfte dabei zaghaft an die Tür. Knurrend schluckte ich meinen Unmut herunter, ließ von dem Kissen ab, in welches ich mich vor Wut in den letzten Minuten krampfhaft festgebissen hatte, setzte mich aufrecht auf und rief ihn herein. An Sota würde ich meine Launen ganz bestimmt nicht auslassen, lieber schob ich meine Energie einen Tag vor mir her um es diesem Kerl morgen beim Training doppelt und dreifach heim zu zahlen!
 

Freundlich lächelnd ließ er sich auf dem Drehstuhl von mir gegenüber nieder und kramte in der Einkauftüte herum, die er in der Hand trug, auf der in dicken, orangenen Buchstaben Saturn (War das nicht einer dieser Planeten, der auch auf dem Physikplakat in der Schule abgebildet war?) abgedruckt war, bis er schließlich stolz grinsend ein kleines Päckchen heraus zog und es mir in den Schoß war. Misstrauisch nahm ich es in die Hand, um es von allen Seiten eingehend zu betrachten, während er bereits damit begann zu erklären, worum es sich bei diesem Ding handelte: „Das ist ein Handy! Sowas besitzt heutzutage jeder Teenager! Man kann damit Leute erreichen, die sich an einem ganz anderen Teil der Erde befinden. Vorausgesetzt, sie haben auch so eins, kannst du über das Handy mit ihnen über jede beliebige Entfernung mit ihnen reden. Es wird genau wie die Sonne“, er zeigte mit dem Zeigefinger zu der künstlichen Sonne an die Decke, „von Strom betrieben. Deine Freunde in der Vergangenheit sind dabei eine Ausnahme, mit ihnen kannst du darüber nicht sprechen, selbst wenn sie auch so eins hätten. Ich zeige dir morgen, wie du es benutzt, okay?“ Sein Grinsen wurde noch breiter, als er mich betrachte, bevor er mühsam schnaufend mit einem vor sich hin Gemurmel in der Richtung Ich-wird-wohl-doch-langsam-alt aufrichtete und mir ein letztes Mal durch die Haare wuschelte, ehe er den Raum verließ.
 

Seufzend ließ ich mich wieder nach hinten fallen, sodass Buyo, der gerade eben noch hinter mir sein Nickerchen gehalten hatte, nichts anderes übrig blieb, als empor aufmaunzent beiseite zu springen. Wir hatten inzwischen Frieden geschlossen, doch trotzdem war mir dieses Katzenvieh nicht ganz geheuer, doch das schien ihn nicht im Geringsten zu stören, immerhin dackelte er mir nun schon den ganzen Tag ununterbrochen hinterher. Lächelnd kraulte ich ihn zwischen den Ohren.
 

„Morgen zeig ich es ihm, Buyo! Wirst schon sehen!“

Hanyous haben es schwer… sehr, sehr, sehr, seeeeeehr schwer!

Kapitel 18
 

Hanyous haben es schwer… sehr, sehr, sehr, seeeeeehr schwer!
 

Somarus Sicht
 

„ARGH ES IST ZUM AUS DER HAUT FAHRN, AUS DER HAUT FAHRN, AUS DER HAAAAAUT FAHRN!!!!!!!!!!!!“, brüllte ich wütend und prügelte dabei wild auf den Laternenpfahl neben mir ein. Verdammt, Verdammt, Verdammt! Jetzt ist schon eine ganze Woche vergangen und ich konnte es diesem arroganten Mistkerl noch immer nicht heimzahlen! Im Gegenteil! Das ganze Training über ließ er mich sich verausgaben, machte sich über mich lustig und stellte die Aufgaben so, dass ich mit höchster Garantie versagen würde, während ich immer erst spät abends, wenn es bereits dunkel war nach Hause gehen konnte, wo ich sofort todmüde, ohne Abendessen ins Bett fiel. Sota sah ich bloß morgens, beim Frühstück, da alle bereits schliefen, wenn ich heimkehrte und Hausaufgaben hatte ich zu Beginn auch nie... Zumindest bis Mittwoch, denn da trafen Kana und ich die Vereinbarung, dass ich immer die Hausaufgaben von ihr abschreiben und etwas von ihrem Bento abhaben durfte, wenn ich ihr Nachhilfe in Sachen Edozeit gab, wo sie nämlich ziemlich hinterher hing. An diesem Punkt sollte ich vielleicht erwähnen, dass Kana nicht nur ebenfalls ein Hanyou aus unserer Klasse ist, sondern auch der kleine Dackel von meinem ersten Eintreffen im Nest. Sie hat allerdings keine Menschen Gene, da sie eine Mischung aus Dackeldämon und einem gewöhnlichem Dackel ist. Darum wird sie sowohl, wenn sie sich gerade in ihrem schwächsten, als auch gerade in ihrem stärksten Zustand befindet, zum Dackel, mit dem Unterschied, dass sie in ihrer gewissen Nacht nicht sprechen, sondern bloß kläffen kann. Verstehen kann sie zum Glück trotzdem fast jeder aus dem Nest, da es größten Teils Hunde oder Wolf Hanyous sind. Sie ist inzwischen auch zu meiner besten Freundin geworden, auch wenn ich mich an ihre Angewohnheiten, als Mensch immer einen Humpen Alkohol in der Hand zu halten, oder sobald sie eine Möglichkeit gefunden hatte, jeden zu erpressen, erst noch gewöhnen musste. Irgendwie hat sie mir das Versprechen abgenommen nach dem Fest morgen bis zum Morgengrauen mit ihr zu feiern. Keine Ahnung, warum ich ihren Hanyougeruch damals als ich das erste Mal die Klasse betrat übersehen hatte.Tja die beste Freundin gefunden, die man sich immer gewünscht hat, die so ist wie man selbst (Inume war zwar auch meine beste Freundin, zumindest sowas ähnliches, aber die heulte immer so schnell, dass war auf Dauer auch anstrengend… Man meinte immer sie beschützen zu müssen und nicht, dass sie ein guter Partner in der Schlacht wäre) und den größten Feind des Lebens… Man kann halt nicht alles haben…
 

„SOMARU, WAS ZUM TEUEL MACHST DU DA?!“, hörte ich plötzlich jemanden brüllen und wirbelte herum. Hinter mir stand mein Onkel Sota auf dem Bürgersteig und starrte völlig fassungslos auf die krümme Straßenlaterne. Nervös kratzte ich mich am Hinterkopf: „Oh, ähm, naja… weißt du ich hatte ein wenig schlechte Laune… Da… Moment, warum bist du überhaupt noch auf?!“ Nun war es an Sota sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen: „Ach ich… ähm… also weißt du meine neue Arbeitskollegin Misaki, äh ich meine Miss Hinata ich war noch mit ihr… und ähm… hab die Zeit vergessen… äh…“ „Schon gut, das reicht mir, so genau will ich es gar nicht wissen!“, warf ich eilig ein und schnitt ihm mit einer schnellen Handbewegung das Wort ab, was ich lieber gelassen hätte, denn dabei wurde Sota plötzlich auf etwas aufmerksam: „Moment, junge Dame! Das sollte ich eher fragen, nicht umgekehrt! Immerhin bin ich der Erziehungsberechtigte, solange du in dieser Zeit lebst! Warum kommt ein fünfzehnjähriges Mädchen erst um 1 Uhr nach Hause?“ „Ich war bei einem meiner Freunden…“, log ich leise, ohne in anzuschauen. Ich belog ihn nicht gerne, doch eine der wichtigen Regeln der Hanyous war es, keine Unbeteiligten mit einzubeziehen. Leider bemerkte ich erst zu spät, dass ich zu ausweichlich geantwortet und somit seine Neugier erweckt hatte: „Männlich oder Weiblich?“ So gesehen hatte ich mich ja mit Haru getroffen, auch wenn der kein Freund war.

Wenigstens dabei konnte ich ja ehrlich sein. „Ein Junge aus meiner Klasse, namens Haru.“, antwortete ich schulterzuckend und erklomm die erste Stufe zum Grundstück der Higurashis. Stirnrunzelnd betrachtete er mich von oben nach unten: „Ich weiß, ich sollte mich nicht einmischen, aber meinst du nicht, du bist noch ein bisschen zu jung für so etwas?“ Perplex hielt ich mitten in der Bewegung inne und starrte zu meinem Onkel, der noch immer am Fuß der Treppe stand herunter. Worauf zum Teufel wollte er hinaus? Doch nicht etwa… MOMENT WAS??? WAS FÜR EIN BILD HATTE SOTA BITTE SCHÖN VON MIR?!?

Ich lief über beide Wangen rot an, fuchtelte mit den Armen wild in der Luft herum und begann unüberlegt vor mich hin zu stammeln: „W… w… was denkst du von mir? Ich und Haru würden doch niemals… Nein, nein, nein! Es ist ganz anders! Haru ist… ist… ist… Oh, da fällt mir ein, ich war gar nicht bei Haru! Genau, ich habe Haru heute noch gar nicht gesehen! Ich habe ihn nicht… äh doch ich habe ihn natürlich gesehen und zwar nämlich in der Schule! HAHA! Da staunst du was?!? Haru ist nur ein einfacher Klassenkamerad und ich war bei meiner Freundin Kana, toll was? Genau! Genau!“ Bei dem »genau« nickte ich hastig mit dem Kopf wie ein Wackeldackel, wirbelte auf dem Absatz herum und rannte noch immer komplett rot in Rekordgeschwindigkeit die Treppe herauf.
 

Wenigstens konnte ich allen Verdachten von Sota mit schlagartigen Argumenten wiedersprechen. Jetzt hatte er bestimmt seine Meinung geändert und glaubte mir! Ganz sicher, er würde mich nie wieder auf diesen Vollidioten ansprechen! GENAU! GENAU!
 

Seufzend knallte ich mit dem Kopf auf den Tisch. „Also ich weiß nicht… So wie sich das für mich angehört hat, bezweifle ich, dass dir Sota das mit der einfacher-Klassenkamerad-Nummer abkauft!“, bemerkte Kana schulterzuckend und ließ sich auf ihren Platz direkt vor mir nieder: „Viel mehr vermute ich, dass du ihn damit in seiner Annahme bestärkt hast.“ „Was mach ich jetzt nur?“, klagte ich wehleidig und wollte mich gerade zu Kana umdrehen, als plötzlich drei Jungen aus meiner Klasse (ihre Namen hatte ich schon wieder vergessen, obwohl sie mich irgendwie ständig zu verfolgen scheinen, weshalb ich sie immer bloß Stalker Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3 nenne) im Halbkreis um mein Pult aufbauten. „Higurashi-san wir müssen dich etwas fragen!“, begann Stalker Nr. 1, der große schlaksige Type mit der Knollnase und den blau gefärbten Haaren. „Und zwar wollen wir wissen, ob das Gerücht über dich und Haru stimmt!“, setzte Stalker Nr. 2, der kleine Dicke, den man immer nur mit einer Tüte Chips in der Hand sieht, fort. Stalker Nr. 3, an dem ich sogar nichts auszusetzen habe, bis auf die ständige Stalkerei beendete die Rede: „SEID IHR ZUSAMMEN?!? JA ODER NEIN?!?“
 

So jetzt reichte es aber. „NEIN ICH KANN DEN KERL ÜBERHAUPT NICHT AUSSTEHEN UND JETZT LASST MICH EDLICH IN FRIEDEN!“, brüllte ich aufgebracht sprang vom Platz auf und knallte mit den Händen lautstark auf den Tisch.
 

Kanas Sicht
 

Kopfschüttelnd blickte ich Somaru und den drei Jungs hinter her, die von ihr wutschnaubend durch die ganze Klasse gejagt wurden. Somaru steckte wirklich noch viel zu sehr in ihrer Edozeit-Denkweiße drin. Dass die ganze Klasse bei ihrer Antwort erleichtert aufgeseufzt hatte, schien ihr gar nicht aufgefallen zu sein. Zugegebener Maßen war ich selbst überrascht darüber gewesen, dass Somaru bei den Jungen derart beliebt war, doch wenn ich recht darüber nachdachte, wunderte es mich nicht. Sie hatte eine wirklich tolle Figur und ein schönes Gesicht. Dass die Mädchen alle Haru anschmachteten war allerdings auch nicht allzu überraschend, immerhin war er der einzige Junge aus der Klasse mit Six-Pack. Dazu hatte er noch ein hübsches Gesicht… Die beiden würden wirklich gut zusammenpassen.
 

Nachdenklich wendete ich meinen Blick auf Haru. Er sah irgendwie… Verletzt aus? Ich weiß nicht, ob es das richtige Wort war, vielleicht auch eher gekränkt nicht wirklich verletzt, aber gekränkt auf jeden Fall… Ein plötzliches Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Ja, das roch nach einer guten Möglichkeit auf baldige kostenlose Sauferei.

Und morgen hassen wir uns...

Kapitel 19
 

Und morgen hassen wir uns…
 

Somarus Sicht
 

„Warum muss ich ausgerechnet mit einem Volltrottel wie dir in einem Team sein?!?“, giftete ich genervt Haru an, während ich beide Hände tief in den Taschen vergraben, hinter ihm her stampfte. Schnell wirbelte er herum und funkelte mich gehässig an: „Das habe ich auch gerad gedacht… Du nimmst mir die Worte aus dem Mund!“ Elegant warf ich meine Haare in den Nacken, gab ein abfälliges: „KHE!“, von mir und verdoppelte mein Tempo, sodass ich eilig vorausstapfte. Doch statt sich abhängen zu lassen verdoppelte auch er sein Tempo und fügte dann brummend hinzu, als er mich eingeholt hatte: „Und wenn ich schon mit einem Mädchen ein Team bilden muss, dann hätte es ja wenigstens eine sein können mit ein bisschen Ausschnitt und nicht so eine verklemmte Tussi!“ Reflexartig verschränkte ich beide Arme vor der Brust und schirmte diese so ab: „FERKEL!!! ABGESEHEN DAVON IST DIE SCHULUNIFORM MEINER MEINUNG NACH EHER ZIEMLIH FREIZÜGIG!!! UND ÜBERHAUPT ZEIGT SIE AN SICH SCHON VIEL ZU VIEL BEIN!! SOTA MUSSTE MICH EINE GANZE STUNDE ÜBERREDEN, DAMIT ICH SIE ÜBERHAUPT ANGEZOGEN HABE!!!“ Statt mich ernst zu nehmen warf er einfach lachend den Kopf in den Nacken, wodurch ich inzwischen bereits vermutlich ganz rot geworden sein musste, vor Wut: „Ach Stimmt ja, habe ganz vergessen, dass man ja bei dir nur Kimonos und so ‘n Gedöns trägt, was alles mindestens bis zu den Knöcheln geht.“ Ich hatte große Lust ihn so laut ich konnte anzubrüllen und ihm klar zu machen, was für ein verdammter Idiot er doch war, doch leider viel mir nicht ein, was ich ihm hätte an den Kopf werfen können, also hielt ich wiederwillig meine Klappe und wir liefen eine Weile einfach nur Schweigend nebeneinander her. So ich erzähle euch jetzt einfach mal, wie es dazu kam, dass wir uns beide dort so anzickten. Heute wurde ein spezielles Fest für meine Ankunft in der Gegenwart gefeiert, bzw wurden alle Krieger der Hanyous in zweier Teams eingeteilt in denen wir nun gegen die anderen antreten müssen. Das Team, welches als erstes die Flagge unserer Armee zurück an die Spitze des größten Turms im Dorf hängte, gewann. Nach diesem Wettstreit beginnt dann die Feier, die das ganze Wochenende andauern wird, bei der die Sieger gefeiert werden. Übrigens ist diese Feier auch die, für die ich Kana versprochen habe mit ihr bis zum Morgengrauen zu saufen. Tja, und so wie mich das Schicksal wieder mal absolut gar nicht ausstehen konnte, landete ich natürlich mit Haru, der darüber genauso begeistert war, wie ich selbst, in einem Team.
 

Ich war noch vollkommen in meine Schmollerei darüber versunken, das mir das Geraschel im Gebüsch neben uns erst auffiel, als mich Haru plötzlich am Nacken packte und zu Boden warf, doch statt es sofort zu bemerken konzentrierte ich mich lieber darauf, ihn anzumaulen: „ARGH, DU VERDAMMTER LABRADOR, WAS ZUM TEUFEL SOLLTE DAS DENN JETZT?!?“ Mit wütendem Blick starrte Haru mir direkt in die Augen, (wohin sollte er auch sonst gucken, wo wir doch Gesicht zu Gesicht nebeneinander da auf dem Waldboden lagen) streckte ruckartig die rechte Hand nach vorne und umfasste blitzschnell mein Kinn so, dass ich den Mund nicht mehr aufbekam. Sein Zeigefinger lag dabei unpraktischer Weiße in meinem Mund direkt auf meinen Zähnen, da ich den Mund noch geöffnet hatte. „PSSST! Halt bitte nur für 5 Minuten einfach mal deine Klappe!“, zischte er leise drohend und mehr, als wie eine Bekloppte wild auf besagtem Finger herum zu kauen, damit das Ding endlich mal abhaute konnte ich nicht machen. Leider blieb er stur und ich wurde den Finger einfach nicht los. Erst, als ich das Körperstück vollkommen wund gebissen und die ganze Hand vollgesabbert hatte, platzte ihm schließlich der Gedultsfaden: „ARGH SOMARU!!! DA IST EINER VON UNSEREN GEGNERN IM GEBÜSCH, ALSO LASS ES EINFACH SEIN UND HALT DIE KLAPPE!“ Glücklicherweise entfernte sich jetzt nur auch endlich der Finger, den er mit einer angewiderten Grimmasse am Jackett seiner Schuluniform abputzte. Nun nahm ich mir auch endlich mal Zeit von meiner Nase Gebrauch zu machen und streckte sie witternd in die Luft. Erstaunt blickte ich wieder zu Haru: „Du hast recht! Offenbar funktioniert deine Nase doch besser, als dein Hirn, da sind wirklich zwei Hanyous!“ Wieder so ein tötender Blick: „Ja, verdammt und jetzt hör endlich auf zu quas…
 

„HIER SIND SIE, AKI!“, unterbrach ihn plötzlich Shintani, ein gepanzerter Schildkrötenhanyou den ich vom Training kannte, grinsend und deutete triumphierend auf uns beide. Nun kam auch Aki, ein grauer Wolfshanyou, der genau wie Haru für gewöhnlich an der Front kämpfte und einer langen, kreuzförmigen Narbe quer über dem rechten Auge. Ich kannte ihn, da er und Haru sich andauernd stritten, über so ziemlich alles Mögliche. Lachend kniete er sich vor uns hin: „Oh, gute Arbeit, Shintani! Was für ein Glück, dass wir gleich im ersten Kampf gegen Haru und sein Anhängsel antreten dürfen!“
 

WIE BITTE?!?
 

HATTE DER TYPE MICH GERADE TATSÄCHLICH ALS ANHÄNGSEL BEZEICHNET?!?
 

Noch ehe Haru mich zurück halten konnte, war ich schon aufgesprungen und tippte dem Mistkerl, okay es war mehr ein Stechen, beim Reden wütend auf die Brust: „So, jetzt hör mal zu, du aufgeblasener, arroganter Vollpfosten: Wenn du mich noch einmal als das Anhängsel von diesem bescheuerten Blödmann bezeichnest, dann KRACHTS ABER GEWALTIG!!!!“ Während ich gesprochen hatte, war ich immer lauter geworden, bis ich die letzten Worte schließlich einfach nur so laut ich konnte aus mir heraus Schrie. Für einige Sekunden standen wir einfach nur da, ohne das auch nur einer den Mund aufmachte, oder sogar auf die Idee kam, sich zu bewegen, bis schließlich Haru den ersten Schritt machte, indem er sich aufrichtete, den Staub von seiner Uniform klopfte, mich an einer meiner Schultern packte und einfach hinter sich schob: „So jetzt ist aber genug! Fakt ist…“ Das hätte er lieber sein gelassen, denn noch bevor er zu Ende reden konnte, zierte auf schon eine große, bekrallte Faust seine nun ein wenig demolierte Nase. Grinsend blickte Aki (er überragte Haru um mindestens einen Kopf) auf Haru herab: „Kämpfen, nicht quasseln!“
 

Dem nächstem, an mich gerichteten Schlag wich ich gekonnt aus, während ich gleichzeitig meinem Partner lachend auf den Kopf tätschelte: „Tja, Ausweichen will gelernt sein!“ Langsam richtete Haru sich auf, wischte Blut von der Nase und richte sich diese knackend: „Halt einfach die Klappe!“ Nervös sah er sich um: „Du weißt, was das einzige ist, was uns nun noch übrig bleibt, oder?“ Perplex schaute ich zu ihm auf: „Was denn?“ „Na du weißt schon… Taktik Nr. 201… Die, die wir Mittwoch besprochen haben…“, stammelte er nervös und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, während mir ein genervtes Stöhnen entglitt: „Och ne, oder? Warum ausgerechnet Taktik Nr. 201? Muss das sein?!“ „WAS ZUM TEUFEL LABERT IHR JETZT SCHON WIEDER?!?“, brüllte Aki aufgebracht, was wir jedoch gekonnt ignorierten, wobei Haru zur Antwort auf meine Frage gequält nickte. Genervt hielt ich mir die Hand über die Augen: „Na toll… Wann wollen wir es tu…?“

„JETZT!“, brüllte Haru lautstark, unterbrach so meine Frage, packte meine Hand und rannte gemeinsam mit mir einfach in Richtung Wald. Den Großklotz, der uns fassungslos mit offenem Mund hinterhergaffte ließen wir einfach so dort stehen.

Nr. 201 von Harus selbst entwickelten Taktiken, sowohl im Partner, als auch im Solokampf: Zieh dich vorerst zurück und überlasse dem Gegner das Feld. Die wohl dämlichste Taktik, wenn man das überhaupt so nennen durfte, von allen 500 Taktiken, die sich der Spinner selbst zusammengesponnen hatte.

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Keuchend ließ ich mich neben Haru ins Gras fallen: „Warum musste es den ausgerechnet schon wieder Taktik Nr. 201 sein?“ Seufzend streckte er sich aus und lehnte sich dabei an den ´großen Felsbrocken, hinter dem wir in Deckung gegangen waren: „In den Spielregeln wurde auch erwähnt, dass man den ersten und letzten Kampf für die Steigerung der Spannung mit Waffen erledigen muss! Wir haben allerdings nur Schusswaffen für größere Entfernung, während Aki und sein dämlicher Diener berühmt dafür sind, altertümliche Waffen, wie einen Morgenstern und Schwert zu benutzen. Auch wenn neumodische Waffen weitaus stärker und nützlicher sind, so ist doch auch wieder so, dass wir im Nahkampf keine Chance gehabt hätten, solange wir die Regeln nicht verletzen wollen.“ Gott, warum nur musste alles immer so kompliziert sein?
 

„Ach gib schon her!“, brummte ich genervt, riss ihm die kleine schwarze Knarre aus der Hand und sprang auf. Es war nicht schwer ihn zu finden sie standen genau gerade aus, Aki hatte uns beiden den Rücken zu gedreht. Glück für ihn, dass bei den Spielen nur Farbpatronen verwendet wurden und sobald man von der Farbe an tödlichen Stellen getroffen wurde aus dem Spiel genommen wurde. Schnell entsicherte ich die Waffe, legte den Finger auf den Abzug und schoss.
 

„Gut gehandelt, alles richtig. Hättest du jetzt noch getroffen, dann wäre es endgültig perfekt gewesen.“, bemerkte Haru, der gerade so hoch geklettert war, dass er sich nun mit den verschränkten Armen auf dem Stein abstützen konnte, um die Kugel geradewegs in den nächsten Baum rasen zu sehen, spöttisch. „Ach halt doch die Klappe!“, fauchte ich und peilte zum nächsten Schuss an. Shit, warum nur musste das Ziel Rohr von dieser blöden Pistole nur so ganz anders sein, als das von meiner sonstigen Waffe, die ich allerdings leider heute in der Schule im Umkleideraum für den Sportunterricht liegen gelassen habe? Hoffentlich fand sie niemand… „Blöd nur, dass ich vergessen habe nach zu laden und du gerade unseren letzten Schuss verballert hast.“, riss mich Haru aus den Gedanken und beobachtete dabei ganz gelassen die beiden Volltrottel, die nun auf und zu gestürmt kamen: „Man kann leider nur Waffen verwenden, die man vor dem Spiel geplant mitgenommen hat und leider haben und die beiden durch deinen Schuss jetzt bemerkt… Ich glaube wegen deiner Blödheit können wir jetzt direkt aufgeben!“

„Pah!“
 

Abfällig blickte ich auf ihn herab: „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Gelangweilt steckte er sich einen Grashalm in den Mund und kaute darauf herum: „Denke schon, das er das ist…“ Das war doch zum aus der Haut fahren! Dieser Trottel!!!

Seufzend kletterte ich über den Felsen: „Dann mach ich das eben alleine?“ Lachend warf er den Kopf in den Nacken: „Ja klar und wie willst du gegen sie gewinnen?“ Okay, Shintani lag zwar noch weit zurück, aber Aki war nun nah genug…

Ruckartig sprang ich nach vor, drehte die Pistole in der Hand um, sodass ich sie am Lauf festhielt und zog Aki das Ding mit voller Wucht über den Hinterkopf. Wie ein plumper Sack Kartoffeln plumpste er zu Boden und ich blickte grinsend zu Haru auf: „So!“
 

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Da rettet man die Gewinnchancen und der andere regt sich auf… Kennt ihr das? Also ich schon… dieser undankbare Haru… Naja, jedenfalls sprang er entsetzt auf und riss mir die Pistole aus der Hand, statt sich zu freuen: „SAG MAL SPINNST DU?!? WAS IST, WENN DU IHN JETZT WIRKLICH GETÖTET HAST?!?“ Ich hüpfte auf der Stelle herum, in dem Versuch, mir die Waffe zu schnappen, die er hoch über seinem Kopf, außerhalb meiner Reichweite hoch hielt: „Den… *hüpf* …kst du ich wäre *hüpf* so blöd *hüpf* das zu riskieren? *hüpf* Dad und ich *hüpf* haben früher *hüpf* die verschiedenen Schlagtechniken *hüpf* und ihre Auswirkungen *hüpf* trainiert! *hüpf* Ich habe so *hüpf* zu geschlagen, dass *hüpf* er nur *hüpf* voraussichtlich *hüpf* für eine halbe Stunde ohnmächtig *hüpf* sein wird! Wir müssen *hüpf* seinen Kopf jetzt mit Farbe *hüpf* vollschmieren, damit sein Team *hüpf* als Verlierer *hüpf* gewertet wird!“ Keuchend stützte ich mich mit beiden Händen auf den Knien ab. Irgendwie war Hüpfen anstrengend… „Ja und? Was wenn du einmal versehentlich falsch zu schlägst?“, wiedersprach Haru mir und hielt die Pistole nur noch höher.
 

Nervös schielte ich zu Shintani. Obwohl er so langsam war, würde es nicht mehr lange dauern, bis auch er hier angekommen sein würde. Das hieß, ich musste mich beeilen! Eine neue Taktik muss her!
 

Zum zweiten Mal, seit unserer Begegnung holte ich blitzschnell aus und schlug so fest ich konnte in Richtung Magen zu…

Schade nur, dass er meine Faust mit der noch freien Hand gekonnt abfing: „Sorry, das zieht nicht mehr, inzwischen lass ich mich von sowas nicht mehr überraschen!“ „Argh, verdammt, jetzt gib…“, setzte ich an, wurde allerdings plötzlich von Shintani unterbrochen, der sich wie wild geworden auf mich stürzte und umwarf. „Du hast Aki umgebracht!“, brüllte er wütend und spuckte mir dabei ins Gesicht. Nicht noch einer…. Seufzend legte ich den Kopf schief: „Hättest du nicht mal zuhören können?!? Ich sagte doch bereits, er ist nur ohnmächtig! Warum zum Teufel halten mich eigentlich alle für einen brutalen Killer?“ Gerade als ich zum nächsten Wiederspruch ansetzten konnte, setzte er mir plötzlich ein Messer an den Hals, die kalte Schneideseite der Klinge direkt an der Gurgel, sodass ein dünnes Blutrinnsal meine Kehle hinab floss: „Ob heilig oder nicht, dafür wirst du büßen, du Lügnerin!“ Okay, ich glaube jetzt sollte ich Mal was tun! Diese physisch gestörte Schildkröte bringt mich sonst noch wirklich um! Die meinte es ernst! Todernst! Verdammt warum musste er nur so schwer sein?! Ich bekam ihn nicht von mir herunter… „Ähm… das ist ein Missverständnis! Wirklich!“, stammelte ich eilig und wollte dabei schnell nicken, ließ es dann allerdings doch sein, als mir die Klinge an meinem Hals wieder ein fiel. Ich…
 

Mit einem Ruck wurde plötzlich die Schildkröte von mir herunter gestoßen. Perplex blickte ich auf, wurde jedoch sofort von einer rauen Hand nach oben gezogen. Grinsend runzelte Haru die Stirn: Okay, die Situation hier ist irgendwie echt schräg!“
 

Pah! Trottel!
 

Statt etwas zu erwidern, riss ich ihm einfach die Pistole aus der Hand und schlug damit auf Shintanis Kopf. Naja, zumindest hatte ich es versucht, denn kaum, dass die Waffe auf ihn nieder sauste, zog er plötzlich den Kopf ein und die Waffe schlug klackend auf dem Panzer des Hanyous auf. Doch noch bevor ich mich darüber ärgern konnte, packte Haru auch schon meine Hand: „Diesmal ist es Notwehr! Da ist das Risiko es wert! Ich helfe dir! Du schlägst zu und ich locke und halte den Kopf fest, damit du ihn treffen kannst! Okay?“ Ruckartig riss ich mich los und funkelte ihn zornig an: „ICH WILL KEINE HILFE VON DIR!“ Seufzend legte er den Kopf ein wenig schief, lächelte aber freundlich und offen: „Manchmal müssen wir lernen, nicht immer gegeneinander, sondern ab und zu auch miteinander zu kämpfen… Bitte, vertrau mir! Nur dieses eine Mal, lass uns gemeinsam gegen etwas antreten und morgen hauen wir uns wieder gegenseitig zusammen, so wie immer, ja?“ Ich weiß nicht warum, aber aus einem plötzlichen Instinkt heraus packte ich seine Hand und sah grinsend zu ihm auf: „Okay, aber nur dieses eine Mal!“
 

„Klar! Morgen hasse ich dich wieder, wie die Pest! Und du?“
 

„Was denkst du denn, klar hasse ich dich morgen wieder!“
 

„Gut, dann ist das ja geklärt, legen wir los!“

Ende des Wettkampfes… Start der Party! YEAH!

Kapitel 20
 

Ende des Wettkampfes… Start der Party! YEAH!
 

Somarus Sicht
 

Achtlos stieg ich über den ohnmächtigen Jaguarhanyou hinweg und ließ meinen Blick über die Lichtung schweifen: „Ich glaub, das war’s! Wir können zurück ins Dorf.“ „Wir sollten uns beeilen, die Sonne geht bald unter und ich möchte zum Fest rechtzeitig wieder da sein.“, stimmte er mir zu, wobei er ganz beiläufig lässig in die Hocke ging, um die zusammengerollte Flagge aus dem Brustgestell des erwähnten Hanyous zu ziehen. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf: „Irgendwie bezweifle ich, dass wir das noch schaffen, wenn du mich fragst.“ Ein verschmitztes Grinsen erhellte sein Gesicht, während er wieder in die Standposition wechselte: „Gut, dass dich niemand fragt.“ Gespielt empört verschränkte ich die Arme: „Ich meine es ernst! Wenn wir als Menschen den Weg zurücklegen ist es mindestens schon 12 Uhr, wenn wir den Auftrag endgültig abgeschlossen haben.“ Kritisch runzelte er die Stirn: „Als Menschen ? Sollen wir uns vorher als Schildkröten verkleiden, oder was?“ Nun war es an mir spöttisch eine Augenbraue anzuheben: „Was denkst du denn? Streng mal dein Hirn an, Mister Superschlau!“ Es war kaum zu übersehen, dass ihn langsam das Gefühl beschlich, sich in der Gesellschaft einer Irren zu befinden. Gut, er hielt mich ohnehin schon die meiste Zeit für völlig verrückt, aber wenigstens war es ihm sonst nicht ganz so anzusehen.

Nach wenigen Sekunden beschloss er offenbar seine Zweifel an meiner Logik auszusprechen: „Ich weiß ja nicht, worauf du hinaus willst, aber ich verkleide mich ganz bestimmt nicht als Kaninchen, klebe mir einen Plüschelschwanz an, oder mach sonst irgendwas in der Art!“

„Du weißt genau, was ich meine!“

„Geht’s auch in Klartext?“

„Idiot!“

„Wir sollen nicht als Menschen, sondern als Idioten ins Dorf gehen? Puh, haben wir nochmal Glück gehabt, so aufwendig wird das dann doch nicht. Ich meine, du brauchst ja nicht einmal eine Verkleidung.“

„Stell dich nicht dümmer, als du bist!“

„Soll ich das als Kompliment nehmen?“

„Ich habe nie behauptet, dass du sonst eine Leuchte oder sowas bist! Bloß, dass du dich sogar noch dümmer anstellt als sonst!“

„Ach, lass mir doch einmal die Vorstellung…“

„Schmoll jetzt ja nicht!“

„Nein ehrlich, was meinst du?“

„Was wohl?! Als Hunde natürlich, du Depp!“

„Also dafür, dass du aus einer Zeit kommst, wo Frauen hauptsächlich zur Deko dienten und still zu sein hatten, bist du ganz schön frech!“

„Oh, verzeiht MyLord, dass ich die Frechheit besaß, eurem Ansehen nicht gerecht zu werden und mich den anliegenden Umständen an zu passen! Zudem ich in der Gegenwart einer, ihrer Zeit recht voraus handelnden Mutter aufgewachsen bin!“, verdrehte ich genervt die Augen und setzte scharf ein „Besser?“ hinzu.

Lachend schüttelte er den Kopf: „Du bist echt seltsam.“

„Das kann ich nur erwidern.“, knurrte ich missbilligend zur Antwort und betrachtete dabei angestrengt den Fußboden: „Also machen wir es nun oder nicht?“

Erneut wich sein Lachen Verwirrung: „Somaru. Ehrlich, ich habe absolut keine Ahnung, worauf du hinaus willst.“
 

War er denn echt so schwer von Begriff?
 

„Na, davon die Youkai Gestalt anzunehmen! In unserem Fall eben Hunde!“, erklärte ich für Extrablöde noch einmal in Klartext und blickte ihm ungeduldig in die Augen, doch diese sprachen noch immer von Unglauben: „Äh… Mhm. Ja. Du… eh… häh? Oh, Entschuldigung, ich meinte natürlich »wie bitte?«“ Seufzend streckte ich meinen rechten Arm aus und schob einen Ärmel hoch, sodass die blasse Haus sichtbar wurde, auf der sich langsam eine dünne Gänsehaut zu bilden begann. Aus den vielen kleinen Hügeln der Gänsehaut spross ein zarter Flaum, der sich allmählich zu einem braunen Pelz verdichtete, während meine Fingernägel immer länger wurden, bis sie schließlich Krallen glichen. Schlussendlich rieb ich dem perplexen Haru das Vorderbein eines Hundes unter die Nase: „Da! Das meine ich, nur vollständig am gesamten Körper! Kapierst du mich jetzt?!“

Endlich ging ihm ein Licht auf: „Ach, das meinst du! Denk an die Prophezeiung! Du hast da… dieses Juwelendingsbums irgendwie in deiner Seele eingebunkert und damit noch ein paar andere Dämonen, die deine Kräfte verstärken, wenn auch nicht unbegrenzt. So laut Donker. Du hast zwar damit keine übernatürlichen Kräfte, kannst deine Kräfte aber besser einsetzen. Ich habe leider bloß in einem Wutausbruch Zugriff auf meine zweite Gestalt.“

„Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass in letzter Zeit jeder mehr über meinen eigenen Körper weiß, als ich selbst…“, brummte ich missmutig, woraufhin Haru hell auflachte und mir tröstend auf den Rücken klopfte: „Ach komm, das gibt sich schon, bald weißt du nach und nach genauso viel über dich, wie ich.“

„Soll das eine Aufmunterung sein?“
 

----------etwas später------------
 

Ein hysterisches Lachen erhellte Kanas volle Lippen, ehe sie es in einem Krug Rum versengte, dessen Inhalt sie feierlich nach einem langen Prost ihren Rachen hinab kippte. Ich hingegen nippte bloß zögerlich an dem schäumenden Gebräu meines Humpens. Es schmeckte nicht schlecht, jedoch für meinen Geschmack auch ein wenig zu bitter. Offenbar fiel Kana mein Zögern auf, denn plötzlich hängte sie sich mit ihrem vollen Gewicht auf meine Schultern und klopfte mir ganz im Kumpel Style auf die Schultern: „Komm schon, Somi, genieß das mal! Immerhin feiern wir hier euren Triumph!“ Vorsichtig, um sie nicht zu verärgern, löste ich ihren Arm von meiner Schulter: „Ja genau, aber ehrlich gesagt bin ich noch ein wenig skeptisch gegenüber dem…“ „Bier!“, beendete sie grinsend meinen Satz, den ich ratlos in der Luft hatte hängen lassen.

„Es ist so bitter!“

Mom hatte mir schon als kleines Kind eingeprägt, dass bittere Dinge meistens irgendeine Nebenwirkung hatten. Zumindest war das bei Kräutern so und auch wenn sie wunderbar heilten, konnten Kräuter noch so schädlich sein, wenn man sie einem gesunden Menschen gab.

Schallend lachend warf Kana ihren Kopf in den Nacken: „Ernährst du dich sonst etwa von Milch oder was?“

Ich hielt mich zurück, sie auf Wasser zu korrigieren, war Milch eine doch eher rare und kostbare Flüssigkeit.

Sie wurde ein wenig ernster und runzelte die Stirn: „Aber zu deiner Zeit tranken die Kinder doch auch oft Bier, oder?“ Nervös spielte ich mit dem Verschluss meiner Jacke herum: „Bloß in Ägypten und anderen Ländern dieses Bereiches, nicht in Japan.“ „Hm.“, kommentierte sie dies nachdenklich. Leider hielten ihre Überlegungen nicht gerade lange an, denn nur wenige Sekunden später war sie auch schon wieder die aufgedrehte gecke Nuss, die ich kannte.

„Ein Grund mehr, dass du das Zeug jetzt runterkippst!“, teilte sie mir breit grinsend mit.

„Also runter damit!“
 

Hatte ich eine andere Wahl?
 

------------einige Biere, sowie Cocktails später----------------
 

Best Shit Ever!!! Mensch Somi, einer geht noch!“

Lallend schnappte ich mir und Kana zwei weitere Gläser vom Tresen, die missbilligenden Blicke seitens Harus unbeachtet lassend: „Immer rein damit! Ehrlich, ich war noch nie auf so einer amüsanten Party! Das ist viiiiiiiel besser als Zuhause!“

„Amüsant?!? Du meinst mega-affen-hammer-geil!!!“, Kana grinste wie ein Honigkuchenpferd.
 

Und so tranken wir… Bis in die Nacht hinein.

Zum ersten Mal verkatert und generell leicht neben der Spur

Kapitel 21
 

Zum ersten Mal verkatert und generell leicht neben der Spur
 

Somarus Sicht
 

Schläfrig blinzelnd öffnete ich zaghaft die Augen, setzte mich auf und streckte mich genüsslich, wobei mir die weiße Wolldecke unter der ich bis eben gelegen hatte, herunter rutschte. Noch immer nicht ganz auf der Höhe, rieb ich mir die Augen und scannte meine Umgebung einmal durch.

Ich befand mich… Ja… wo war ich eigentlich?

Leicht verwirrt kratzte ich mich am Hinterkopf und rutschte von meiner Liegegelegenheit herunter, welche sich bei genauerem Hinsehen als graue Coach entpuppte. Die Decke warf ich achtlos zurück auf die Kissen, ehe ich mir konfus durch die Haare fuhr, den Raum dabei erneut mit Blicken absuchend. Doch noch bevor ich beginnen konnte, mir die panischsten Gedanken zu machen, weil ich mich einer völlig fremden Wohnung befand, bemerkte ich auch schon das hämmernde Dröhnen in meinem Schädel. Knurrend fasste ich mir an die pochende Stirn, die sich in etwa so anfühlte wie unter einem mutierenden Presslufthammer.
 

„Na, schön verkatert?“, erklang plötzlich Harus Stimme hinter mir. Eilig wirbelte ich zu ihm herum. Er lehnte lässig in weiten Shorts und einem eng anliegenden T-shirt im Türrahmen und rührte beiläufig mit einem kleinen Löffel in einer Tasse Tee herum. Statt eine Antwort zu erwarten stieß er sich vom Holz des Rahmens ab und durchquerte den Raum mit wenigen Schritten: „Ich habe dir von Anfang an davon abgeraten! Mag sein, dass Kana dir davon vorschwärmt und dich überredet hat, aber davon, dass es Gesundheitsschädlich ist hat sie dir wohl nicht erzählt. Mal ganz zu schweigen davon, dass Alkohol mit 15 für dich Tabu sein sollte!“ „Geht das auch leiser?!“, fauchte ich zur Antwort giftig und presste mir mit einer schmerzverzerrten Grimasse beide Hände auf die Ohren. Obwohl er gar nicht mal so laut geredet hatte, kam es mir so vor, als hätte er lauthals herum gebrüllt.

Lachend ließ er sich auf das Sofa nieder und trank einen Schluck aus der Tasse: „Dir auch einen guten Morgen.“ Normalerweise hätte ich jetzt wohl ein spöttisches Kommentar zu dem rosa Kaninchenmuster auf seiner Tasse fallen lassen oder zumindest seinen belustigten Unterton bei dem Morgengruß gekontert, doch gerade vergrub ich stattdessen bloß brummend meine Hände in den Haaren: „Mir ist kotzübel.“

Und das war keine Lüge…

Sicherheitshalber rutschte Haru ein Stück von mir weg, ließ sich ein hämisches Grinsend jedoch nicht nehmen: „Selbst Schuld. Ehrlich wäre mir auch bei der Menge, die du gestern in dich reingekippt hast… Sollte es wirklich dazu kommen, dass du dich übergeben musst, sag bitte vorher Bescheid, damit ich dir den Weg ins Bad zeigen kann und sollten wir es nicht mehr bis dahin schaffen, kotz bitte nicht mich einfach an, ja?“ Fragend legte ich den Kopf schief: „Wir sind bei dir?“ Er zuckte leicht mit den Schultern: „Ja, das ist meine Wohnung. Du warst gestern so zu, dass du und Kana mitten an der Theke eingeschlafen seid. Sie nebenbei bemerkt weit aus später, tja, da hab ich euch eben mit zu mir genommen. Aber wirklich: das Bad ist auf dem Gang die erste Tür rechts.“ Wie um seine Aussage zu unterstreichen gab Kana, welche halb ausgestreckt auf dem Boden lag, ein Geräusch von sich, das halb wie ein Rülpsen, halb wie ein Schnarchen klang. „Äh… ja. Danke… Müssen wir nicht in die Schule?“, fragte ich zögernd. Inzwischen schien mein Gehirn allmählig wieder ein wenig besser arbeiten zu können, wenn auch nicht auf Hochtouren. Leicht schüttelte er zur Antwort den Kopf: „Nein, es ist Wochenende. Aber du solltest trotzdem aufstehen, Donker hat mich vorhin angerufen. Es ist wohl irgendwas passiert und wir sollten aufkreuzen.“ „Gut, sollen wir das hier mitnehmen?“, erkundigte ich mich zweifelnd und stupste Kana leicht mit dem Fuß an, woraufhin sie diesen kurz an murrte. „Nein, lass sie einfach da liegen, der geht’s prächtig.“, winkte er locker ab.
 

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Angekommen im Lager fanden wir Donker schließlich vor im Rechercheraum vor einem dieser Tastaturteile, ich glaube sie heißen Läptop… Leptop… oder so, jedenfalls wahre Wunderkisten.
 

„Was ist los?“, kam Haru auch schon sofort auf das Thema zu sprechen und setzte sich neben Donker auf einen der Drehstühle. Donkers Finger flogen im Eiltempo über die Tastatur: „Ich habe mich in das System der Exoiinen gehackt. Sie planen in einigen Wochen einen Angriff auf uns und bereiten sich vor, in der Gewissheit, dass wir wieder einmal bloß Schläge einstecken, statt zurück zu schlagen, in dem Glauben weiter auf die Tochter warten zu müssen. Wir sollten auf den Überraschungseffekt setzen und sie mit einem Salutfeuer empfangen. Ich möchte, dass du dich mit Somarus Training beeilst, uns bleibt nicht mehr viel Zeit.“ „Sie sollten eine Pause einlegen, in der Bürgerhalle wird noch immer gefeiert.“, bemerkte plötzlich eine junge Pudeldame, die hinter Donker auftauchte und ihm einen dampfenden Pappbecher auf die Anrichte stellte, doch Donker schob ihn bloß knurrend beiseite: „Uns läuft die Zeit davon, Mar.“, seine Gesichtszüge wurden weicher „aber geh du ruhig wieder feiern. Deine Schicht ist längst zu Ende, junge Mädchen wie du sollten nicht so viel arbeiten.“

Haru blendete das kleine Zwischengespräch einfach aus: „Ich denke, das ist nicht nötig. Sie ist so weit.“ Überrascht sah ich auf. Das war wohl das erste Kompliment, wenn man es denn als solches bezeichnen konnte, was ich aus seinem Mund an mich hörte.

Zufrieden nickend nahm er das auf: „Gut. Somaru, hast du etwas dagegen die nächsten Tage in deiner Zeit zu verbringen? Das Risiko, dass ein Exoiin dich entdecken könnte und der Überraschungseffekt damit hin ist, ist zwar gering, besteht aber dennoch.“ „Einverstanden.“, erwiderte ich, insgeheim dankbar.

„Dann ist das ja geklärt. Haru, du begleitest sie und sorgst dafür, dass sie rechtzeitig in zwei Tagen wieder da ist. Bis dahin sollten wir das Dorf besser abgesichert haben.“
 

Augenblicklich war jede Freundlichkeit aus Harus Gesicht verschwunden und er verschränkte bockig die Arme: „Nö.“ Mir hingen entglitten die Gesichtszüge, fiel mir doch genau in diesem Moment ein, dass ich den Mistkerl ja hasste. Warum auch immer ich das irgendwie im Laufe des Morgens vergessen hatte...

„Ich nehme den da definitiv nicht mit nach Hause!!!“

„Oh doch junge Frau, das tust du sehr wohl!“

„Und wenn ich mich weigere mit zu gehen?!?“

„Muss ich den Brunnen erst hinter mir zu mauern?!“

„Was stellt ihr euch so an?!?“

„Ich kann die eben nicht ausstehen!“

„Hey, das ist mein Satz!“

IHR MACHT EUCH AUF DER STELLE AUF DEN WEG!!!

„Aua! Ist ja gut…“, gab Haru schließlich nach und rieb sich die Stirn auf der wohl in den nächsten Tagen eine beachtliche Beule heran wachsen würde, so wie Donker geradezu drauf eingehämmert hatte. Verächtlich schnaubend sprang ich auf, warf mir die Haare in den Nacken, rauschte los und…

Rammte schwungvoll die nächste Wand, welche wie aus dem Nichts plötzlich vor mir aufgetaucht war.

Aua… Naja wenigstens hatte Haru jetzt wieder gute Laune.

Langeweile, Gammelei und… Hey, da ist ja doch noch etwas Action! Äh, warte… Was soll das bitte für Action sein?!

Kapitel 22
 

Langeweile, Gammelei und… Hey, da ist ja doch noch etwas Action! Äh, warte… Was soll das bitte für Action sein?!
 

Somarus Sicht
 

„Was ist das?“, erkundigte sich Jis neugierig und beugte sich leicht übers Heft. Nachdenklich balancierte ich den Bleistift zwischen Zeige und Mittelfinger: „Meine Mathehausaufgaben.“ Neugierig besah er sich meine bisherigen Ergebnisse und deutete schließlich auf eines der Alphazeichen im Winkel: „Du bist Christ?“ Verwirrt sah ich auf: „Äh… nein.“ „Aber das ist doch dieses komische Zeichen der Christen. Dieser Fisch da!“, war er sich sicher, doch auch ich blieb eisern: „Nein, das ist bloß ein verdammtes Winkelzeichen und nebenbei der erste Buchstabe im griechischen Alphabet!“ Seufzend schüttelte ich den Kopf, während er mit einer ellenlangen Rede begann. Meistens war ich von seinen Geschichten unglaublich fasziniert, aber im Augenblick nervten sie einfach nur. Klar, er war weit weg von hier in einem fernen Land geboren (ich glaube “Israel“ heißt es, zumindest stimmten seine Beschreibungen seiner Heimat mit denen des Erdkundelehrers über ein) und mehrere Jahre mit Zigeunern um her gereist, ehe er sich hier in unserem Dorf niederließ, aber ich konnte in die Zukunft reisen! Ehrlich, das fand ich irgendwie weit aus beeindruckender!
 

„Ich hole uns etwas zu trinken!“, teilte ich Jis eifrig mit und trat eilig ins Haus, bevor er sich wiedermal in seiner Endlos-Erlebnis-Schleife aufhängen konnte. Im Haus angekommen steuerte ich eilig an den Sitzkissen wo Haru und Dad es sich gemütlich gemacht hatten, vorbei, in Richtung Essbereich mit dem Wasserkrug. Während ich vorsichtig begann Wasser in Becher aus Moms Zeit zu füllen, hörte ich beiläufig ihrem Gespräch zu. Sonderlich logisch erschien mir der Anfang des Gesprächs, welches Dad einleitete, nicht: „Die männlichen Vertreter einer Gattung sind von Natur aus Räuber, Haru.“ „Äh… Wenn sie scharf auf die Kekse sind, greifen sie ruhig zu… Ich stehe ihnen nicht im Weg.“, erwiderte Haru und schob ihm ein wenig verwirrt eine Packung Kekse hin, was mir ein erneutes Kopfschütteln beim Herausgehen entlockte. Männer hatten echt seltsame Probleme… Wurde mal wieder Zeit, dass hier etwas passierte!
 

Wer hätte gedacht, dass sich mein Wunsch derart schnell erfüllen würde? Wie gerufen rannte mich plötzlich Miroku fast über den Haufen und stürmte, gefolgt von seinem ältesten Sohn Yuro ins Haus. Leicht überrumpelt blickte ich ihnen nach, ebenso wie Jis, der inzwischen aufgestanden war und sich das Gras von der Hose klopfte. „Was wohl passiert ist?“, fragte ich ratlos in die Runde, obwohl es eigentlich klar war, dass Jis genauso schlau war wie ich. Wie erwartet zuckte dieser mit den Schultern: „Keine Ahnung, scheint etwas Wichtiges zu sein, so eilig wie die es hatten. Aber sicher nichts Schlimmes!“

„Wenn du meinst…“
 

Harus Sicht
 

Ein wenig verwirrt blickte ich zwischen den Keksen und InuYasha hin und her. Was meinte er denn jetzt?

„Du weißt genau, was ich meine! Und zwar sicher nicht die Kekse!“, stellte dieser auch sogleich klar. Konnte er jetzt auch noch Gedanken lesen oder was? Lachend nahm sich Kagome, die gerade im Raum aufgekreuzt war, einen der Kekse: „Nein, kann er nicht.“

Diese Familie war gruselig!!! Kein Wunder, dass da so eine wie Somaru raus gekommen ist. Nicht negativ gemeint!

Ich versuchte nicht allzu entsetzt auszusehen, streckte eine Hand nach einem der Kekse aus und jaulte vor Schmerz auf.

Hilflos musste ich zu sehen, wie der Keks in meiner Hand zu einem Haufen Krümel zerbrach, als ein nackter, dreckiger Fuß plötzlich mit voller Wucht auf meine Hand trat, sich von dieser Abstieß und sich neben mir auf den Boden stellte. „InuYasha! Ich brauche mal deine Hilfe bei so einem Job, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte!“, rief der Fuß hastig aus. Also nicht der Fuß sprach, sondern dachte ich dass er es tat, nein, dass sein Besitzer, äh, der… ach ich ist doch auch egal! Ihr wisst schon, wie ich das meine. „Was ist los?“, war nun InuYashas Stimme zu hören. Verdammt, ich hätte mich nicht auf den Boden legen sollen, so sah ich den Besucher ja gar nicht… Naja, auch egal, interessiert mich doch ohnehin nicht, was der dämliche Keksplattstampfer hier will! Traurig betrachtete ich die sterblichen Überreste der kleinen Backware an und wünschte ihnen, dass sie in Frieden ruhen mögen. Gerade, als ich bei dem Versprechen ankam, dass ich sie niemals vergessen würde, wurden sie plötzlich erneut brutal plattgewalzt! Ja, ein weiterer Mensch wagte es seine dreckigen, muffigen Stinkefüße auf meiner Hand und den Keksen zu parken!!! Das reichte! Und wie das reichte! Was genug war, war genug!
 

Somarus Sicht
 

„AUA!“

Der Schmerzensschrei gellte lauthals über die kleine Stadt hinweg und brachte einige Bauern und Frauen dazu neugierig die Köpfe zu recken. Ich hingegen stürmte ins Haus, riss die Tür auf und blieb angewurzelt im Eingang stehen, um ungläubig das sich mir bietende Bild zu betrachten. Während Mom, Dad und Miroku in einer Art Kreis im Raum herum standen, gaben Haru und Yuro ein gänzlich anderes Bild ab: Yuro stand, offensichtlich unabsichtlich, mit vor Schreck geweiteten Augen auf Harus Hand und betrachtete geschockt, wie sich dieser starrhalsig in besagten Fuß festgebissen hatte.

Sag mal… Was erlaubte der sich eigentlich?! Er konnte doch nicht einfach in jeden X-beliebigen Fuß beißen! So etwas gehört sich nicht!

„Was zum Teufel machst du da?!“, brüllte ich zornig, riss Haru in die Luft und schüttelte ihn wild durch. Yuro blieb dabei nichts anderes übrig, als auf einem Bein nebenher zu hüpfen, da Haru sich weiterhin strikt weigerte, den Griff, bzw Biss, zu lockern oder gar zu lösen. „Aus! Pfui! Böser Haru, lass Yuros Fuß los!“, wetterte ich ungeduldig weiter, doch der dachte gar nicht daran.

Meine Geduld sank auf ihren Gefrierpunkt.

„Spuck den Fuß aus!!! Das ist weder ein Knochen, noch ein Keks oder sonstiges, du blinde Nuss!“

„Niemalf! Ef haf meife Fefse ferframpelt!“

„Schwester… Was machst du da?“

„Ich schüttel das Obst vom Baum!“

„Aber Haru ist doch keine Frucht…“

„Doch und jetzt… AUS!! Pfuih! Wirst du wohl hören?!“

„If bin fein Hund!“

„Doch bist du und jetzt spuck den Fuß aus!“

„Niemalf!!!“

„Du willst es ja nicht anders…“

„Aua, nein hör auf, das- AUA! Neeeein!“

Der lachende Ghul

Kapitel 23
 

Der lachende Ghul
 

Somarus Sicht
 

„Etwas mehr ernst bitte!“, riss uns plötzlich Mirokus Gebrülle aus der kleinen Zankerei, die innerhalb weniger Sekunden zwischen Haru und mir wie aus dem Nichts ausgebrochen war. „Was?!“, hakten wir unisono genervt nach. Seufzend wandte Miroku seinen Blick von uns ab und blickte meinen Vater an: „Ich brauch da deine Hilfe bei einem äußerst störrischen Dämonen. Er will einfach nicht sterben-…“ „Wer will das schon?“, unterbrach ihn Haru leicht spöttisch, woraufhin er bloß einen warnenden Blick von mir erntete, sodass er schnell den Kopf einzog. Unbeirrt sprach der Mönch weiter: „Wärst du so gut mir zu helfen? Mein Sohn hat noch immer seine Probleme, kommt wohl auf seine Großmutter…“ Yuro bekam die indirekte Beleidigung nicht einmal mit, war er doch viel zu beschäftigt damit Haru anzubrüllen und ihm den Fuß unter die Nase zu reiben, auf dem noch immer leichte Bissspuren zu sehen waren.

„Natürlich, mir ist ohnehin langweilig.“, entschied Dad grinsend. Zufrieden nickend sah Miroku seinen alten Kumpel an: „Schön zu hören, kommt Somaru wieder mal mit?“ Plötzlich hellwach schreckte Haru auf: „Dann komme ich auch mit!“

Hilfesuchend blickte Yuro zu mir: „Wer ist der Kerl überhaupt?“ Eindeutig, die Verzweiflung war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Das konnte heiter werden… Haru machte sich ja gleich richtig beliebt hier.
 

Seufzend stapften wir den Weg aus dem Dorf heraus entlang. Miroku und Dad stellten die Spitze der Gruppe da, Yuro, Haru und ich trotteten wie eine Gruppe treudummer Schafe hinterher. „Warum muss der Type mitkommen?“, unterbrach Yuro schließlich als erster die Stille und blickte wehleidig zu Haru. Seufzend zuckte ich mit den Schultern und vergrub dabei beide Hände in den Taschen meiner Jeans: „Der lässt sich nicht so leicht abwimmeln. Eine richtige Klette… Ignorier ihn einfach, mach ich auch.“ So moderne Kleidung hatte doch Vorzüge an sich, ich jedenfalls liebte meine neue Kleidung bereits jetzt abgöttisch!

Zumindest wenn sie bis über die Knie reichte…

Beleidigt zog Haru eine Schmollschnute: „Ach komm, sei doch nicht immer so kalt.“ „Ich bin, wie es mir passt und jetzt zieh nicht so seltsame Gesichter!“, fauchte ich ihn an, was ihm bloß ein leises Lachen entlockte: „Was bist du denn so gereizt? Entspann einfach mal.“ „Sagt mal…“, wollte sich Yuro nun auch wieder einmischen, doch ich unterbrach ihn schnell, da ich irgendwie ein komisches Gefühl bei seinem Anfang hatte und lieber gar nicht erst den Rest hören wollte: „Ist ja auch egal! Wo ist eigentlich Sango?“ Glücklicherweise ging er sofort auf den Themenwechsel ein: „Vater und sie haben sich schon wieder gestritten und sie ist zu ihrem Bruder abgehauen.“ „Ach, ist das der Nachwuchs der Dämonenjägerin und des Mönchs?“, klinkte sich nun auch Haru ins neue Thema ein, wofür er von mir einen weiteren genervten Blick erhielt: „Genau, du Blitzmerker!“

„Was trägt ihr eigentlich für komische Kleidung?“, wurde erneut das Thema gewechselt. Diesmal von Yuro. Haru und ich brachen in Stotterei aus: „Ach das, äh…“

Glücklicherweise meldete sich plötzlich Miroku zu Wort: „Ich mische mich ja nur ungern in euer Gespräch ein, aber wir sind da!“ Lachend hüpfte ich zu den Beiden nach vorne: „Das macht doch nichts, jeder Zeit gerne, genau im rechten Moment! Uns ging gerade der Gesprächsstoff aus!“

Zwei kritische Blicke bohrten sich in meinen Rücken, was ich allerdings mit einem gespielten Lächeln abtat, ohne den Zweien genauere Beachtung zu Schenken.
 

„Also?“, fragend blickte ich auf. Vor uns tat sich eine Art Felsengebirge auf, übersäht von Höhlen und Schluchten. „Der Dämon lebt in einer der Schluchten.“, erklärte Yuro, der nun ebenfalls zum Kopf der Truppe aufgeholt hatte.

„Dann mal los!“
 

In einem gleichmäßigen Rhythmus wurden unsere Schritte von den grauen Wänden wiedergehallt, während unsere Schatten uns beinahe provokant leise vorausschlichen und die Wände entlangglitten. Wie leise Boten, die dem selbst vorauseilen. Leise Schauer jagten mir über den Rücken und ein kleines Lächeln nahm meine Lippen ein. Früher hatten Inume, Jis, Kirito, Yuro, Miyuu, Shuu, Kooy und ich immer Draco in der Teufelsgrotte gespielt, welche ähnliche Schluchten und Höhlen besaß wie auch diese hier. Draco war unser Lieblingsspiel, wobei man sich in zwei Gruppen einteilte. Die einen waren die Dracos, die Monster sie sich irgendwo in der Grotte verstecken mussten. Die Jäger mussten sie dann suchen und fangen. Damals hatte sich keiner von uns Gedanken darüber gemacht ob irgendetwas passieren könnte, obwohl das Betreten der Grotte strengstens untersagt war. Wir waren einfach alle berauscht von dem Gefühl etwas Verbotenes zu tun und diese kribbelnde Angst der kindlichen Freude am Spielen, welche einem das Adrenalin durch die Adern jagte. Bis zu dem Tage als Kooy, Inume, Myuu und Shuu dem Unglück zum Opfer fielen. Sie spielten die Monster und kletterten eine kleine Schlucht hinab, Kooy voraus. Inume, die ihm auf dichter Distanz folgte, rutschte aus, in ihren Vorläufer hinein und fiel gemeinsam mit ihm in die Tiefen hinab. Völlig aufgelöst folgten die beiden Verbliebenen ihren Teamkameraden in den Abgrund, bloß um Kooy tot und Inume heulend aber bis auf eine beeindruckende Zahl an blauen Flecken unversehrt, vorzufinden. Seit her hatte keiner von uns auch nur einen Fuß hinein zu setzen gewagt. Dennoch ergriff mich in diesem Moment plötzlich wieder dieses alte, vorfreudige Gefühl. So, als wäre die alte Angst plötzlich wie davongeweht.

„Konzentration bitte Somaru, wir sind hier um einen Dämonen auszutreiben, nicht um in Erinnerungen zu schwelgen!“, rief ich mich in Gedanken selbst zur Ordnung und bemühte mich darum kühlere Gedanken aufzubringen.

Inzwischen etwas mehr bei der Sache erhob ich leicht die Stimme: „Was für einen Dämon jagen wir überhaupt?“ Miroku wandte sich zu mir um und lief während er redete einige Schritte rückwärts weiter: „Einen Ghul.“ Verwirrt warfen Haru und ich uns einen kurzen verwirrten Blick zu, während ich mich nur mit Mühe zu einem neutralem, nicht ängstlichem Gesicht zwang: „Ghul? Ich wusste gar nicht, dass das Hölenbewohner sind…“ Seufzend bückte sich Yuro hin um einen am Boden liegenden Knochen aufzuheben: „Für gewöhnlich sind sie das auch nicht, aber… Naja, der hier scheint einen besonderen Geschmack zu haben.“ „Was für Viecher sind diese Ghuls überhaupt?!“, knurrte Haru unwirsch. Langsam ließ ich meinen Blick durch die dunkle Schlucht wandern, auf der Suche nach Indizien: „Ein Ghul ist ein Aas, hin und wieder auch lebend fressender Dämon. Nicht besonders schnell, ziemliche O-Beine und zwei Eselshufe und auch nicht sonderlich Wählerisch, aber verdammt stark. Er-“ „Jaja ist gut, jedenfalls muffelt dein Eselfreund. Eine kleine Dusche würde sicher nicht schaden!“, unterbrach mich Haru naserümpfend. Er hatte Recht, das gesamte Gebirge stank bestialisch nach Verwesung. Kopfschüttelnd scharrte Dad ungeduldig mit den Füßen über den Felsenboden: „Ich denke der findet den Gestand appetitlich…“ Ein leises Würgen entschlüpfte mir bei der Vorstellung: „Igitt… Mann, ich bin echt froh, dass ich kein Ghul bin! Das muss ja…“ „Uaah…“, ich schüttelte mich bei der Vorstellung. „Irgendwie tut er mir ja Leid…“, brummte Haru, das Gesicht zu einer angewiderten Grimasse verzogen.

„Jetzt ist nicht die Zeit für Mitleid, was stellt ihr euch eigentlich so an? So schlimm ist es nun auch nicht!“, riss und Miroku aus unseren Beschwerden, unterstützt von Yuros zustimmenden Nicken. Wir jedoch hielten uns demonstrativ die Nasen zu: „Dooooch! Es stiiinkt! Bääääh!“

„Jetzt benehmt euch doch nicht wie ein Haufen störrischer Kinder, ihr seid nun wirklich alt genug! Du erst recht InuYasha, also zieh die Zunge wieder rein!“

„Ich glaube der hat Nasenprobleme…“

„Ne, die Nasen von Menschen sind einfach nur Zierde, das ist das Problem.“
 

„Da, muss ich dir voll und ganz zustimmen!“
 

Ruckartig wirbelten wir herum. Da stand er ein Ghul. Ein lachender Ghul, wie ich leicht ärgerlich feststellen musste. „Wenigstens scheint sein Verständnis besser zu sein als sein Geruch.“, bemerkte Haru, der der Bestie munter zurück grinste. Stöhnend verdrehte ich die Augen. Musste er immer so kindisch sein? Das war eine ernste Angelegenheit… Mag sein, dass auch ich gerne mal rumalbre aber doch nicht auf Dämonenjagd! Da muss man bei der Sache bleiben!

Mit einem schabenden Geräusch zog Dad Tessaiga: „Wie auch immer, wir sollten den Bastard schnell erledigen und dann auf zurück nach Hause, ich habe Hunger!“ „Was gibt es eigentlich heute? Kocht Mom schon?“, erkundigte ich mich plötzlich abgelenkt. Gut, vielleicht war ich doch nicht ganz so bei der Sache, wie ich hätte sein sollen, aber ich war eben ein Vielfraß und habe irgendwie ein Dauerhungergefühl. Ein Wunder, dass ich noch nicht dick geworden bin… Aber vielleicht wollte ich mich auch nur ablenken, um nicht an das zu denken, wonach wir suchten.

„Bleibt bei der Sache und hebt euch die Gedanken ans Essen für später auf!“, rief uns Miroku zur Ordnung, sodass auch Haru, Yuro und ich unsere Waffen zogen. Bloß war Miroku damit noch immer noch nicht zufrieden.

„Was soll das denn bitte sein? Haru, dir ist schon klar, dass wir in den Kampf ziehen wollen, oder?“, warf er skeptisch ein und warf Harus Taschenpistole einen mitleidigen Blick zu. Haru musterte Miroku, als hätte er den Verstand verloren: „Natürlich weiß ich das. Und? Was haben sie? Ist dem Monsieur eine Schusswaffe nicht recht?“ Nervös sah ich zu Haru herüber. Hoffentlich brach er jetzt keinen Streit vom Zaun, das konnten wir im Augenblick echt nicht gebrauchen…
 

Gerade, als ich den Mund öffnete, um die hereinbrechende Diskussion zu beenden, noch bevor sie in Gang kommen konnte, spürte ich plötzlich eine kalte Hand auf meiner Schulter. Von dort, wo mich die Hand berührte, jagten mir kalte Schauer den Rücken hinab, während das Blut mir ohrenbetäubend laut durch die Ohren rauschte. „Was sucht ihr hier?“, raunte mir eine raue Stimme in die Ohren. Dort, wo mich sein stinkender Atem streifte, bildete sich eine kribbelnde Gänsehaut. Zögernd drehte ich den Kopf in seine Richtung, bloß um mich direkt Auge in Auge mit dem Ghul wieder zu finden. Erneut erschauderte ich. Seine Augen hatten etwas faszinierendes und abstoßendes zu gleich, wie sie in einem milchigen weiß, ohne jegliche Farbe ins Leere starrten. Ich schloss den Mund, nur um ihn gleich wieder zu öffnen, doch heraus kam bloß ein Krächzen. Also schloss ich ihn gleich wieder. Grinsend entblößte er eine Reihe spitzer Eckzähne: „Hast du Angst? Warum seid ihr hergekommen…“, er machte eine kurze Pause beim Sprechen: „…wenn ihr Angst verspürt?“ Das klang mehr wie eine Drohung, als eine Frage. Ich schluckte schwer. Ruhig bleiben… Das war bloß ein ganz gewöhnlicher Dämon, wie jeder andere auch.

Ich zwang mich zu einem aufgesetzten Grinsen. Das war immerhin besser als ihn mit diesem Ich-bin-das-kleine-Bambi-bitte-erschieß-mich-nicht anzusehen.

„Behalt die Fassung. Trete Selbstbewusst auf. Lass ihn nicht deine Angst spüren.“

Wie ein Mantra wiederholte ich diese Sätze in meinen Gedanken, immer und immer wieder.
 

Die Sekunden, während ich einen inneren Kampf mit meinem Geist ausfocht erschienen mir wie Stunden, bis ich genug Mut beisammen hatte. Genug Mut, um ihm ohne Angst in die Augen zu sehen.

„Na warum wohl?“, erwiderte ich selbstbewusst, noch immer verschmitzt grinsend.

„Wir machen dir den Gar aus!“
 

„Schön gesagt, Somaru, schön gesagt, das klang richtig Neuzeitlich!“, lobte ich mich selbst in Gedanken.

Im Höhlenwerk

Kapitel 24
 

Im Höhlenwerk
 

Somarus Sicht
 

Im letzten Moment sprang ich beiseite, sodass seine Zähne mit einem unangenehm klackenden Geräusch aufeinander krachten. Grinsend zog er seinen Kopf zurück und sah mich an: „Was ist denn los? Lass dich fressen…“ Seine Stimme klang irre und doch gleichzeitig so, dass es klar war, dass das ernst gemeint war. Kein Scherz oder amüsierte Bemerkung beim Jagdspaß, nein er meinte es ernst! Er erwartete ernsthaft, dass ich mich freiwillig fressen lassen würde!

Gott, Ghuls waren anscheinend nicht nur lahm wie Enten, sondern auch dumm wie Brot. Allmählich erinnerten mich die Viecher an Schafe… Zumindest hätten sie das, wäre da nicht meine fürchterliche Ghulangst.
 

Harus Sicht
 

„Da kannst du warten dass du schwarz wirst!“, keifte Somaru plötzlich halb erschrocken, halb spöttisch aus und streckte dem Ghul keck die Zunge entgegen. Aufgeschreckt wirbelte unser ganzes Team zum einzigen Mädchen um. Irgendwie hatten wir es doch tatsächlich geschafft so sehr in eine Diskussion über die Nase von Menschen zu versinken, dass keiner von uns bemerkte, wie der Ghul versuchte Somaru an zu knabbern.

Warum sagt die dumme Kuh denn auch nichts?!

Naja...

Was hätte sie auch sagen sollen?

„Hallo Leute, da beißt sich ein Ghul an mir fest! Aber ich sag euch das lieber, statt auszuweichen. Ihr müsst ja Bescheid wissen!“

Ok, das klingt echt seltsam, mal ganz abgesehen davon, dass man besser Handeln sollte, statt groß zu Quatschen.

Obwohl es ja andererseits auch wiederrum heißt, dass Frauen multitaskingfähig sind…

Ach, das wird mir jetzt zu kompliziert.

Ruhig richtete ich den Lauf der Pistole auf den Kopf des Dämons und visierte mein Ziel an.
 

Ghuls Sicht
 

Es ist ein Paradies… ein friedvoll schönes Paradies… Immer mehr kommen, frisch und bereit zu Futtern. Kommen direkt serviert in meine Höhle. Muss nicht selbst jagen. Ich hab es gut. Ich mag mein Leben. Meine Artgenossen wissen einfach nicht was gut ist. Frisch ist besser als alt. Keine Zahnschmerzen, nicht so starr und hart, noch weich und saftig. Nein, die Aasernährung ist echt nicht das Wahre.

Aber frisch ist gut.

Frisch ist lecker.

Frisch ist unübertrefflich, einfach köstlich.

Heute ist mein Glückstag, ein Weibchen ist dabei. Sonst kommen bloß Männchen. Das ist so unfair. Männchen schmecken nicht so gut, haben mehr Muskeln, sind zäher. Weibchen schwacher, zarter…
 

Somarus Sicht
 

Kichernd hüpfte der Ghul von einem Eselsfuß auf den Anderen und sah mich mit freudestrahlenglänzenden Augen an: „Happa happa, frisches Fleisch, frisch, ja frisch, ja, ja.“ Ein leiser Schauer rann mir über den Rücken, während ich mich samt Katana in Kampfstellung brachte. Genau darum hasste ich Ghuls… Wobei… Nein, eigentlich hasste ich sie nicht. Ich fürchtete sie. Dieses durchgedreht verrückte Verhalten jagte mir Angst ein. Aber das ist ja auch ok. Jeder hat vor irgendetwas Angst, auch ich. Das ist normal… Denke ich zumindest. Ich habe eine tierische Angst vor jeglichen Untoten. Die gesamte Gattung der Untoten sorgt für jegliche Gänsehaut bei mir. Egal ob sie nun hässlich wie Ghule oder attraktiv wie Vampire aussehen, sie alle sind sozusagen die Verkörperungen meiner schlimmsten Albträume. Aber lieber würde ich mir die Zunge abbeißen, als das jemals vor Haru, Dad oder sonst wem zuzugeben.

Mit einem Kopfschütteln vertrieb ich den Gedanken. Ich musste mich jetzt auf den Kampf konzentrieren. Auch wenn es vermutlich ohnehin ein Kinderspiel werden würde zu fünft einem einzelnen Ghul das Handwerk, oder sollte ich besser Fresswerk sagen, zu legen. Dennoch, eines gab mir zu Bedenken: vorhin hatte der Ghul von jetzt auf gleich plötzlich neben mir gestanden. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, dass er sich mir genähert hatte, dabei waren Ghule doch eigentlich für ihre langsame, schwermütige Art bekannt. Von flink und geräuschlos war nirgendwo die Rede. Erst das Zischen von Dads Tessaiga, welches er schwungvoll durch die Luft wirbelte, ließ mich aufschrecken. Doch auch die Reaktionen des Ghuls waren nicht eingerostet und so sprang er kichernd beiseite, sodass der Schlag hemmugslos geradeaus sauste und schließlich sein Ende in einer der vielen Geröllwänden hier fand.

„InuYasha, du bist jetzt Erwachsen, langsam solltest du echt mit dem Teil umgehen können.“, seufzte Miroku wehledig, was ich mit einem „Och man, Papa, musste das jetzt sein?“ unterstrich. Das letzte was ich hörte war ein jammerndes: „Tut mir leid…“, ehe die Geröllwand losbrach und auch schon losrollte um uns fluchtartig weiter in die Gänge zu jagen.

Na toll, so stelle ich mir eine entspannte Pause Zuhause vor: durch einen endloses Tunnelgewirr rennend mit einer aggressiven Steinlawine dicht auf den Fersen.
 

Einige Minuten mit Vollgas später
 

Keuchend blieb ich stehen, die rechte Hand an einer Felswand abgestützt, darauf bedacht bloß so viel Gewicht darauf zu verlagern, dass nicht gleich die nächste Lawine losbricht. Noch immer aus der Puste legte ich den Kopf in den Nacken: „Ich glaube, wir haben es geschafft, die Lawine hat sich auslawint… oder wie auch immer man das nennen soll.“ Kurz hörte ich Haru hell auflachen, doch schon wenige Sekunden später verstummte er und presste lieber die rechte Hand an seine Rippen gegen die aufkommenden Seitenstiche: „Ist dein Vater eigentlich immer so drauf?“ „Ja, leider.“, trotz der Umstände musste ich leise Kichern, was ich jedoch ebenfalls sofort mit hämmernden Seitenstichen bezahlen musste. Anscheinend waren wir doch mehr gerannt als ich dachte. „Aber das macht ihn irgendwie noch liebenswerter.“, fügte ich lächelnd hinzu. Haru straffte sich: „Irgendwie habe ich mir das immer ganz schön anders vorgestellt…“ „Hm?“, verwirrt sah ich ihn an. „Naja…“, verlegen kratzte er sich am Hinterkopf: „Schon von klein auf wurden wir immer von Donker regelrecht über die Helden der alten Zeit und unseren künftigen Retter zu gepredigt, sodass wir alle beinahe so etwas wie eine Gottheit erwartet haben. Und jetzt ist es soweit und der Retter ist ein durchgeknalltes, aufgedrehtes Mädchen und die Helden der alten Zeit... irgendwie ein Haufen Idioten.“ Ich hätte sauer sein müssen, zumindest wäre ich es sonst gewesen, aber ich war es nicht. Ganz egal ob uns da bis vor wenigen Sekunden eine Steinlawine im Nacken gesessen hatte und hier ein hungriger Ghul durch die Gänge hauste, ich war ausgelassen wie schon lange nicht mehr. Ich fühlte mich frei aber dennoch nicht aufgedreht, eher so wie man sich fühlt, wenn man sich gerade mit einem warmen Kakao in weiche Decken auf dem Sofa zusammengerollt kuschelt.

Ich schüttelte meine Arme aus, welche noch immer von dem Spontanmarathon leicht angespannt zitterten: „Bist du enttäuscht?“ Weiße Zähne blitzen in der dunklen Umgebung auf und ich brauchte einige Sekunden, bis ich verstand, dass er mich angrinste. Ja, ihr habt richtig gelesen! Haru, der Haru stand vor mir und grinste mit über beide Wangen blöd an: „Nein. Nein, absolut nicht. Im Gegenteil, ich bin froh.“
 

InuYashas Sicht
 

„Verdammt jetzt helft mir doch endlich mal!“, maulte ich Miroku und seinen Nachwuchs schlecht gelaunt an. Doch statt mir zu helfen lehnten die Beiden bloß schnaufend an einer der Wände. Miroku ließ sich im Schneidersitz auf den Boden fallen: „InuYasha, gib auf, du verschwendest bloß brauchbare Energie. Der Rückweg wird von den Steinen verschlossen, wir müssen einen anderen Weg suchen, alles andere ist zwecklos.“ „Ach sei doch still!“, knurrte ich zurück und schlug erneut darauf.

„Du wetzt so doch bloß damit Tessaiga ab!“

Ich hielt inne. Damit hatte er Recht. Leider. Aber wo er Recht hatte, hatte er eben Recht, verändern konnte man wohl schlichtweg nichts daran, brauchte ich doch ein scharfes Schwert noch zum Kämpfen.

„Ist ja gut!“, widerwillig steckte ich mein Schwert weg und drehte mich um. Der Gang ging weiter. Gähnend lag er vor uns, so lang und dunkel, dass man nicht einmal bis ans Ende blicken konnte.

„Dann mal los, suchen wir einen Ausgang!“
 

Somarus Sicht
 

„Ooooooookay…“

Ok… er grinste noch immer dämlich aus der Wäsche. Das wurde langsam gruselig. Konnte ihm nicht einfach mal wer sagen, er sollte das lassen?! Wobei… wer sollte ihm das auch schon, wir befanden uns lediglich in der Gesellschaft von einander und einem Haufen Steine und Geröll. Die anderen Drei unseres Trupps hatten wir inzwischen aus den Augen verloren. Vermutlich waren sie in einen anderen Gang abgebogen.

Hoffentlich geht es ihnen gut...

Ach, wird schon! Die sind harte Dickköpfe und wie heißt es doch so schön? Unkraut vergeht nicht.“, redete ich mir in Gedanken gut zu und sah zu Haru: „Im Augenblick hab ich sowieso ganz andere Probleme, wie zum Beispiel die gruselige Grimasse meines Kameraden. Damit konnte er dem Ghul eindeutige Konkurrenz bieten!

Plötzlich ging mir ein Licht auf, was er wohl hatte. Prompt legte ich ihm die flache Hand auf die Stirn. „W-was soll das?!“, perplex wich sein komisches Grinsen einer konfusen, bis verwirrten Grimmasse, welche noch dazu rot anlief. Trotzdem, die Stirn war eher kalt. „Also Fieber hast du schon mal nicht.“, bemerkte ich nachdenklich und zog meine Hand zurück. Bemüht darum, nicht allzu enttäuscht auszusehen.

„N-Natürlich nicht! Wie kommst du denn darauf?“

Er hängte noch ein beleidigtes „Tze“ an seinen Ausruf dran und wirbelte dann herum in Richtung Gang. Ohne ein weiteres Wort stolzierte er los, doch statt mich darüber zu beschweren folgte ich ihm lachend. Glücklicherweise wurde ich diesmal nicht mit Seitenstichen gestraft. Dann wurden wir eben wahrscheinlich von einem Ghul verfolgt und zu Lachen war im Augenblick äußerst unangebracht, na und? Mir doch egal.
 

Ghuls Sicht
 

Ach, was war das doch für ein schönes schabendes Geräusch… Ich liebe es zu graben. Am Liebsten will ich singen, ja singen. Bloß kann ich keine Lieder… Schade nicht? Ja, genau, schade! Ich bin auch arm dran. Gemein sind die Menschen und Halbdämonen, ja gemein, gemein nicht wahr? Keiner denkt an uns arme Ghuls, ja keiner. Niemand, niemand, alle gleich. Keiner lässt sich fressen, Frechheit, ja Frechheit. Alle egoistisch. Aber keiner entkommt mir, ja keiner. Lasst euch hören ihr Stimmlein, ja hören will ich euch. Ich lauschte und da, ein Stimmlein, glocken klar. Ein Lachen, ja ich werde dich vernaschen. Kichernd grub ich weiter, ja weiter. Dem Lachen, meinem Fresschen entgegen, ein Festmahl sollte es geben. Ja heut Nacht, das wäre doch gelacht.

Yummy, ich bin ein Festmahl... Vergiss es!

Kapitel 25
 

Yummy, ich bin ein Festmahl… Vergiss es!
 

Somarus Sicht
 

„Ich hab euch! Jetzt gibt es Fressen, ja Fressen!“

Von diesem Aufruf aufgeschreckt wirbelten wir beide erschrocken herum um Zeugen zu werden, wie eine gefühlte Tonne Erde aus der Decke herausbrach, gefolgt von einem wie ein Honigkuchenpferd grinsender Ghul. Uns bleib wieder mal nichts anderes, als eilig beiseite zu hechten. Erst Erde, dann Steine… wie oft wollten irgendwelche Vollpfosten mir eigentlich noch die Utensilien von Mutter Natur nachjagen?! Ehrlich, einmal am Tag ist ja noch ok, aber zwei Mal? Irgendwann ist auch mal gut!

„Sollen wir ihm den Rest geben?“, erkundigte sich Haru grinsend bei mir und holte mich so zurück aus meinen vorwurfsvollen Gedanken, direkt in die Gegenwart. Ebenfalls grinsend entgegnete ich: „Na was hast du denn gedacht?“ „Natürlich!“, mischte sich plötzlich der Ghul selbst ein, wofür er zwei bedeutungsschwangere Blicke erntete, die in etwa so viel sagten, wie: Bei dem ist doch nicht mehr alles ganz richtig, oder? Hat der überhaupt kapiert, worüber wir gerade gesprochen haben?!

Doch noch bevor ich etwas sagen oder fragen konnte, fiel plötzlich auch schon der erste Schuss. Auf diesen folgten ein Zweiter, ein Dritter, ein Vierter und der Fünfte. Sprachlos blickte ich zu dem Ungetüm, auf welches Haru eine Kugel nach der anderen abfeuerte, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Der Ghul verschwand. Er verschwand einfach und der Schwall Bleikugeln prasselte donnernd in die nächste Felswand. In einem Schwung riss ich mein Katana aus der Scheide und wirbelte herum, auf der Suche nach dem Untoten. Ein schelmisch krankes Lachen ertönte über unseren Köpfen, verspottete uns mit Leichtigkeit. „Gib mir Rückendeckung…“, zischte Haru leise zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, woraufhin ich mich auch sogleich an seinen Rücken lehnte. In der letzten Zeit hatten wie beide gelernt, im Kampf zusammen zu arbeiten, auch wenn in mir noch immer ständig die Wut hochköchelte, sobald ich auf das gehört hatte, was er sagte. Aber so war das nun mal eben, manchmal gab ich die Befehle, mal er. Wenn es darauf ankam, war keine Zeit für langwierige Diskussionen. Unsere Abmachung: wir können uns die Köpfe einhacken, wie wir wollen, aber wenn es darauf ankommt halten wir zusammen. Als Partner.

Also drehten wir Rücken an Rücken unsere Runden.

„Du bist doch so ein Lexikon, was weißt du noch über diese Viecher?“, murmelte Haru leise.

„Ich bin kein Lexikon, du Trottel!“, gut, kleine Neckereien waren immer noch drin. Da kam man nicht drum herum. „Ich weiß nur das, was ich dir gesagt habe. Ghule sind eigentlich Dämonen von Auswärts und in Japan eher selten. Ich befasse mich nicht oft mit ihnen.“

„Aber du hast schon mal gegen einen gekämpft?“, hakte er nach.

Ich umkrallte krampfhaft den Griff meiner Waffe: „Nein… Ich habe bloß einmal meinem Vater zu gesehen.“ Das war gelogen, ich hatte mich mit geschlossenen Augen hinter einem Felsen versteckt, aber so eine Niederlage würde ich ihm gewiss niemals unter die Nase reiben. Damals war ich gerade 4 gewesen und hatte zum ersten Mal gesehen, wie jemand, beziehungsweise etwas aus dem Leben schied. Vielleicht bin ich ja auch deshalb regelrecht von Ghulen traumatisiert…

„Wie auch immer, bist du sicher, dass dir nichts mehr einfällt?“, wiederholte Haru ernst und sah sich dabei suchend um. Also beschloss auch ich konzentriert zu bleiben. Seufzend versuchte ich meine grauen Zellen in Schwung zu bringen: „Ich glaube… da war irgendetwas mit keiner festen Gestalt, oder so. Soweit ich weiß können sie sich in gewisser Art transformieren. Man kann unter gewissen Umständen sogar durch ihn hindurch gehen. Ich bin mir nicht sicher ob es stimmt, aber es wäre durchaus logisch.“ Nickend nahm er meine Aussage zur Kenntnis: „Das würde jedenfalls erklären, warum er plötzlich verschwunden ist.“ „Aber wenn wir durch ihn durchgehen können, dann gehen doch auch Messer durch ihn durch… Kann man so etwas überhaupt besiegen?“, kamen mir plötzlich Zweifel auf, während ich versuchte so gut wie möglich die irreredende Lache des Ghuls auszublenden.

Was, wenn wir ihn gar nicht besiegen konnten? Wie konnte man etwas töten, durch das man womöglich bloß hindurch griff? Sollten wir tatsächlich hier sterben?

Plötzlich lachte Haru hell auf, sodass ich sauer aufblickte. Anklagender hätte ich ihn damals wohl nicht anblicken können, als ich ihn wütend anfauchte: „Was ist denn jetzt so lustig?!“ Über beide Wangen grinsend wuschelte er mir durchs Haar: „Ich erkenn dich ja gar nicht wieder! Bekommst du etwa Angst? Ooooooch ist das niedlich, die kleine Somaru zittert ja förmlich!“ Er brach erneut in Gelächter aus. Demonstrativ blies ich beide Backen auf und drehte mich beleidigt von ihm weg: „Ich?! Angst?!“ Beide Hände in die Hüfte stemmend warf ich den Kopf in den Nacken und stimmte in sein Lachen mit ein: „Du spinnst wohl! Hast doch selbst Schiss und willst nur von dir ablenken, du Angsthase!“ Sein Grinsen verstummte und er sah mich grinsend an: „Siehst du? Jetzt bist du wieder die durchgeknallte Kuh, die ich kenne! Ehrlich, so gefällst du mir viel besser!“

Wie meinte er denn das jetzt schon wieder?
 

Trotz unserer kurzen Zwischenunterhaltung reagierten wir schnell, als der Ghul plötzlich wieder vor uns stand. Binnen weniger Sekunden ging ich leicht in die Hocke, holte Schwung und stürzte mich auf ihn. Bloß um sogleich von Haru zurück gerissen zu werden, als unser Gegner erneut kichernd verschwand, damit ich nicht in die nächste Felsenwand knallen konnte. „Wir brauchen einen genaueren Plan…“, zischte mein Begleiter angespannt, während er meinen Arm losließ. Nickend zog ich mich in unsere Rückendeckung Position zurück: „Vielleicht gibt es ja gewisse Umstände bei denen er sich nicht auflöse kann.“ „Einen Versuch wäre es wert.“, stimmte er mir zu, mit seiner Pistole anvisierend, bereit zum Schuss: „Womit wollen wir es zuerst versuchen?“ Ich folgte einem kurz auftauchendem Ghul mit Blicken, ehe er wieder verschwand: „Ich weiß nicht… Vielleicht versuchen wir erst einmal ihn anzuhalten. Seit er mit diesem ständigen Auflösen begonnen hat, war er stets in Bewegung.“

Ich spürte, wie sich Harus Körper an meinem Rücken anspannte: „Schön, dann…“, mit einem Mal sprintete er los, sprang einmal quer durch den Raum und warf plötzlich Etwas krachend gegen die Wand: „…wollen wir den flinken Fisch mal auf dem Trockenen zappeln lassen!“ Ich konnte nicht anders als überrascht zu Lächeln. Das war leichter als ich gedacht hatte.

„Lass mich los, lass mich los!“, jammerte der Ghul klagend und wimmerte herzzerreißend vor sich hin, dass er einem schon fast leidtun konnte. Haru hielt ihn dabei lässig fest, ohne jegliche Probleme. Glücklicherweise war er gute zwei Köpfe größer als der Ghul und so war es ihm ein Leichtes beide Hände zu sichern. Die Pistole hatte er zuvor irgendwo in die Dunkelheit geschleudert. Vermutlich schon, als er losrannte. Während ich auf die beiden zutrat, steckte ich mein Schwert weg. Im Kampfgefecht mochte eine lange Reichweite ja ganz nützlich sein, doch wenn man aus naher Distanz einfach nur töten wollte behinderte sie eher. Statt dem Schwert zog ich jetzt einen kleinen unscheinbaren Dolch, den ich für Notfälle immer griffbereit in der Kleidung versteckt halte.

Gut, dann wollen wir dem Treiben des Höhlenbewohners mal ein Ende setzen.

Schwungvoll holte ich aus und ließ die Klinge meiner Waffe meine Gedanken Folgen werden.
 

Fluchend kratzte ich etwas Erde unter meinen Fingernägeln heraus, ehe ich mich daran machte in gebückter Stellung weiter zu buddeln: „Wonach suchen wir noch gleich?“ Schnaufend zupfte Kaede ein paar Pflanzen aus dem Beet. Da sie sie allerdings sogleich abfällig beiseite ins Gebüsch schleuderte, nehme ich an, dass es Unkraut war. An sich kann ich das leider nicht beurteilen, denn wenn es um Gartenarbeit geht bin ich eine Katastrophe. Darum bekam ich auch nie mehr als die Buddelarbeit zugeteilt, wenn ich denn einmal half.

„Kleine Knollen, suche bitte etwas gründlicher… Mich beschleicht allmählich bei dem Anblick dieses Lochs das Gefühl, du hast sie einfach mit der Erde herausgeschleudert. Sie müssen ganz nahe an der Oberfläche liegen, Somaru.“, rief sie mich zur Ordnung, begleitet von einigen drohenden Blicken. Stöhnend machte ich mich daran die bereits aufgewühlte Erde nach besagten Knollen zu durchforsten. Einige Minuten gingen wir beide schweigend unserer Arbeit nach, bis Kaede sich schließlich stöhnend in den Dreck fallen ließ. Sie war eben auch nicht mehr die Jüngste. Prüfend sah sie mir zu: „Wie läuft es eigentlich zwischen dir und diesem Hanyou?“

„Ganz gut, warum fragst du?“, ich fischte beiläufig eine Knolle aus dem Haufen und warf sie in den noch leeren Korb. Tatsächlich, ich hatte also wirklich die Knollen herausgeschaufelt, ohne es zu bemerken.

Seufzend ließ sie etwas Erde durch ihre Finger rieseln: „Hör zu, es ist wichtig, dass ihr mit einander auskommt.“ „Weiß ich.“, gab ich etwas patzig zurück, doch Kaede ließ nicht locker: „Es ist wirklich wichtig! Streitereien zum falschen Moment könnten in einer Katastrophe enden… Es ist okay, wenn ihr einander etwas neckt, aber bitte verliert das Ziel nicht aus den Augen.“ „Kaede, wegen ein paar Seitenstichen lenken wir doch nicht gleich vom Ziel ab!“, ich sah von einer weiteren Knolle auf. Die Richtung in welche sich das Gespräch entwickelte gefiel mir nicht, doch ich verstummte gehorsam als sie eine Hand hob mir bedeutete zu schweigen: „Ich meine es ernst Somaru, lasst euch nicht ablenken, von nichts! Ganz egal was passiert. Ihr seid Teamkameraden, nicht mehr und nicht weniger… Bitte versprich es mir, ich habe ein ungutes Gefühl…“ Kopfschüttelnd sah ich ihr in die Augen: „Das ist doch selbstverständlich, aber keine Sorge, ich verspreche es.“

„Gut.“
 

Zwei Tage später wieder in der Neuzeit im Nest der Hanyous und im Übrigen drei Tage vor dem Schulbeginn nach einigen Feiertagen
 

„Hey Somaru, schön dich wieder zusehen!“, empfing mich Kana mit einer freudestrahlenden Umarmung, die ich auch zögernd erwiderte: „Was ist mit deinen Haaren?“ „Ach das…“, grinsend löste sich Kana von mir und fuhr sich durchs blendend helle Haar: „Ich hab’s mir blond färben lassen.“ Perplex nahm ich eine Strähne zwischen Daumen und Zeigefinger: „Es ist… gelb.“ „Blond.“, verbesserte sie mich lachend und fügte dann schmunzelnd hinzu: „Hast etwa noch nie blonde Haare gesehen?“ „Äh… Was ist sonst so passiert?“, wechselte ich das Thema und trat von einem Fuß auf den anderen. Sofort verschwand Kanas Grinsen und sie seufzte ausgiebig: „Naja, irgendwie lief ständig etwas und doch nicht… Also mir war stink langweilig, aber wenigstens hatte ich endlich mal Zeit mich um meine Haare zu kümmern. Du musst dir unbedingt ma-“ „Jaja, klärt das später, wir müssen los!“, unterbrach sie Haru genervt, nahm meine Hand und zog mich hinter sich her. Ob wir nun ein Team sein mussten und ich mich benehmen sollte oder nicht, musste ich mich doch noch lange nicht wie ein Vieh auf dem Weg zum Markt herumschleifen lassen. Also riss ich mich los mit einem genervten: „Ich kann schon selbst laufen!“ Er sah mich kurz kopfschüttelnd an, drehte dann allerdings wieder um und ging weiter, ohne auch nur ein Wort verloren zu haben. Baff starrte ich ihm nach. Was war nur mit ihm los? Ob man mit ihm wohl auch geredet hatte? Aber irgendwie war es seltsam… Sonst nahm ich mir so etwas nie zu Herzen und benahm mich so, wie es mir passte, doch diesmal blieben mir Kaedes Worte irgendwie im Gedächtnis. Sie hatte so eindringlich gewirkt…

Wie auch immer, ich würde es mir merken, aber wenn sie glaubte, ich ließe mir nun alles gefallen, da hatte sie sich geschnitten! Ich stritt mich mit Haru wann es mir passte und nicht wann es mir mein Lieblingsfossil erlaubte.

Oder hatte ich sie vielleicht missverstanden?

Ach, ist doch auch egal!

Versteh einer die Männer...

Kapitel 26
 

Versteh einer die Männer…
 

Somarus Sicht
 

Zielstrebig betrat Haru ein kleines Zelt und zog den Eingang hinter sich zu. Mit knirschenden Schritten folgte ich ihm, zog den kleinen Vorhang am Eingang ebenfalls auf und trat gleich nach Haru in das dunkle Zelt ein. Das Gestell war klein und hatte schlichte, braune Wände. Von Innen hatte die Einrichtung nicht gerade viel zu bieten. Zwar war der ganze Boden mit orientalisch wirkenden Teppichen ausgelegt, ansonsten jedoch völlig leer. Bloß in der Mitte saß Donker, beide Beine zum Schneidersitz überschlagen und mit geschlossenen Augen. Ob er schlief? Hilfesuchend sah ich zu Haru herüber, doch der zuckte nur mit den Schultern. Räuspernd ging Haru vor ihm in die Hocke: „Donker?“ Keine Reaktion. Ungeduldig wedelte Haru mit seiner Hand vor Donkers Nase herum: „Hallo? Donker? Sie wollten uns sprechen? Hallo? Wir sind wieder da!“ „Vielleicht schläft er.“, vermutete ich, aber Haru zweifelte kopfschüttelnd: „Nein, Donker schläft niemals wenn er Besuch erwartet! Vielleicht…“ Er brach den Satz ab und sah zu mir auf. „Vielleicht was?“, fragend hob ich eine Augenbraue. Erneut zuckte Haru mit den Schultern: „Ach vergiss es, ist nicht so wichtig.“ Stöhnend setzte ich mich neben ihn: „Sollen wir warten oder müssen wir irgendwen holen?“ Während ich das aussprach, machte sich Unbehagen in mir breit: „Ist er etwa… Tod?“ Ein unterdrücktes Schnaufen ertönte neben mir. Drauf folgte ein weiteres, diesmal länger und durchdringender. Noch eins, noch eins und als ich mir schließlich sicher war, dass Haru neben mir verzweifelt zu schluchzen begonnen hatte, wurde ich nervös: „T-tut mir leid… D-das war taktlos von mir… I-ich…“ Doch ich kam nicht dazu zu Ende zu reden. Stattdessen unterbrach mich ein markerschütterndes Aufjauchzen seitens Haru. Begleitet von diesem ohrenbetäubenden Gebrüll ließ er sich mit dem Rücken nach hinten auf den Boden fallen und krampfte sich zusammen.

Geschockt sprang ich auf: „Haru?!“ Oh Gott, das war zu viel für ihn… War das ein Anfall? Was war ich denn auch so blöd?! Ich wusste doch, wie Haru an ihm hing! Verdammt, warum nur musste ich immer so rücksichtslos sein?!

„Somaru, jetzt reiß dich zusammen! Schuldgefühle helfen ihm jetzt auch nicht weiter!“, rief ich mich selbst in Gedanken zur Ordnung, atmete tief durch und ließ mich wieder neben ihm nieder. „Ruhig durchatmen Haru…“, versuchte ich es, zugegebener Maßen etwas kläglich. Trösten ist eben nicht so meine Stärke… Aber ich meine, Himmel, seit wann ist Haru denn gleich so sentimental? Doch es brachte nichts, also setzte ich noch etwas dran: „Denk an etwas Schönes. Kartoffelchips, Nudeln, Schokolade, Lachmöwen, Grinsekatzen, der Geruch von frisch gemähtem Rasen, ein weiches Bett, Blumen, oder…“ Langsam gingen mir die Vergleiche aus.

Aber wie ich es mir bereits hatte denken können, brachte es absolut nichts. Die Methode war wirklich nicht die meine, vielleicht sollte ich es ganz einfach auf meine Weise machen.

Kurzerhand packte ich Haru an beiden Schultern und schüttelte ihn wild durch: „Beruhig dich endlich!“ Nichts half. Gut, wenn es so nicht ging… Er hatte es nicht anders gewollt.

Die schallende Ohrfeige hatte sich gewaschen: „Jetzt komm mal runter!!!“

Von einer Sekunde auf die andere war es plötzlich ruhig geworden. Er blickte mich ernst an und erst jetzt bemerkte ich die Tränen in seinen Augen. Hastig sprang ich auf: „J-jetzt heul bitte nicht! Wirklich, t-tut mir leid, aber das macht es jetzt auch nicht besser… E-es…“ Wortlos schüttelte er den Kopf und wischte sich dir Tränen aus den Augenwinkeln. Gerade, als ich dachte alles hätte sich wieder normalisiert, zuckte er plötzlich zusammen und stieß wieder diese seltsamen Schnaufgeräusche aus.

Fassungslos starrte ich ihn an.

Was zum Henker war bitte in den gefahren?!

Er saß da und lachte, dass sich die Balken bogen! Nein, er heulte nicht, er hatte keinen Anfall, gut in gewisser Weise hatte er vielleicht doch einen Anfall aber nicht so einen, er trauerte nicht, er lachte! Er krümmte sich ja schon regelrecht vor Lachen!

Mir ging ein Licht auf.

„Hör auf zu lachen! Ich meinte das ernst!“, wütend stemmte ich beide Arme in die Hüfte: „Mach dich nicht lustig über mich!“ Jetzt konnte seinen Lachanfall nichts mehr stoppen und so kugelte er sich schnaufend und prustend über den Boden.

Was hatte er denn? So lustig war das wirklich nicht!

Mit einem dicken Schmollmund auf den Lippen verschränkte ich beide Arme: „Ha ha, wirklich seeehr komisch.“ „N-ein, es ist nur…“, er wurde von einem weiteren Prustanfall unterbrochen, wagte allerdings noch einen weiteren Versuch: „I-ich… D-das ist einfach… D-du hast gedacht… E-ernsthaft?!“ In einem weiteren Lachanfall rollte er seitwärts davon. Mit strafenden Blicken starrte ich ihm nach: „Ja! Und?“ Noch immer leise kichernd schüttelte ich den Kopf: „Jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt.“ Mit einem beleidigtem „Tze“ drehte ich den Kopf weg.

„Ach jetzt sei doch nicht so ein-…“

„HYIAAAAAAAAAAAAAAAAAALLAAAAAAAAAAAAAAAAA!“

Beinahe wäre ich Haru vor Schock auf den Schoß gesprungen. Auch er sah ziemlich überrumpelt zu Donker und hatte endlich das alberne Geschnatter eingestellt. Mit einem kuriosen Aufschrei war unser Gastgeber aufgesprungen und stand nun, die Hände zu Fäusten geballt, kerzengerade vor uns. Wie zwei Autos starrten wir ihn an. Nervös schielte ich kurz zu Haru, traute mich allerdings nicht den Blick vollkommen von Donker abzuwenden: „Meinst du wir sollten etwas unternehmen?“ Im Augenblick erschien er mir irgendwie erschreckend, fast schon gefährlich. „Naja… ich denke das ist normal.“, murmelte er, sah mich allerdings auch nicht an und wirkte ebenfalls sehr skeptisch. „Normal?!“, jetzt riskierte ich doch einen kurzen, fassungslosen Blick: „Was ist für dich bitte normal?“ Er öffnete den Mund, doch ich hob abwehrend beide Hände und wandte den Kopf zurück zu unserem Steh-auf-männchen: „Nein vergiss es gleich wieder, ich glaube, ich will es doch lieber gar nicht wissen!“ „Das nehme ich jetzt persönlich.“, obwohl seine Betonung völlig ernst ausgedrückt war, konnte ich sein breites Grinsen geradezu spüren. „Nimm es wie du willst, aber mit deinem Freund hier ist definitiv etwas nicht in Ordnung… Meinst du er muss zum Arzt?“

„Lachen ist die schönste Art zu weinen.“

Perplex sah ich zu Haru rüber: „Wie bitte?“ Verwirrung spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder: „Ich habe nichts gesagt.“

„Doch erst wenn die Rose welkt…“

Unser Blick wanderte zu Donker, welcher noch immer erstarrt dastand und emotionslos ins Leere starrte. Der Anblick hatte etwas Gruseliges an sich. Obwohl seine Stimme voller Gefühl sprach, verzog sein Gesicht nicht eine Miene und kein Ausdruck erreichte seine Augen. Bloß seine Lippen bebten verräterisch: „…erblüht die Knospe zu voller Pracht.

Ein Glück ertrinkt im Leid, doch wird Neues daraus empor tauchen.

Bloß wenn der Phönix in lodernden Flammen aufgeht, wird das Küken aus der Asche geboren.

Altes vergeht, Neues erblickt die Welt.

Wenn das Eine kommt, muss das Andere entschwinden.

Ein wandelnder Lauf… Der Lauf der Natur, der Evolution.“

Kurz warfen wir uns skeptische Blicke zu, sahen dann aber schnell wieder zurück zu Donker, als dieser verzweifelt nach Luft schnappte: „Entwickle eigene Energie.

Wende dich von der gestohlenen, erlogenen Kraft ab.

Nur die eigene Stärke, ist die Verlässliche.

Das, was nicht hinzugehört, dies wird für Komplikationen sorgen…

Verräter bleiben Verräter, selbst wenn sie zu Verbündeten wurden.

Merkt euch dies… Merkt euch dies…“

Wovon sprach er da? Was war nur mit Donker los? Das war ja nicht zum Aushalten!

Er öffnete erneut den Mund, doch ich wollte es nicht hören. Nicht noch so eine schaurig tiefe Rede. Was auch immer da aus ihm sprach, ich wollte nicht, dass es das tat. Es sollte nicht mit Donkers Mund reden!

Kurzerhand sprang ich auf, packte den Mann an den Schultern und schüttelte ihn wild durch: „Donker, was ist los?! Rede mit mir! Verflucht Donker, komm zu dir!“ „Nein Somaru! Beruhig dich, er hat nur- Somaru!“, verzweifelt versuchte Haru mich wegzuzerren, doch er war nicht schnell genug, ich hatte es bereits geschafft Donker zu wecken. Dieser sah sich etwas verwirrt um. Schließlich blieb sein Blick an uns beiden hängen. Wir standen noch immer etwas unvorteilhaft da: während Haru mich im Schwitzkasten fest umklammerte, versuchte ich ihn in gewisser Weise zu erwürgen und… Sagen wir einfach, im Dunkeln konnte es sehr falsch gedeutet werden. „Oh… Stör ich etwa?“, im Dunkeln konnte ich kurz Donkers breites Grinsen aufblitzen sehen. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich von Haru weg: „N-natürlich nicht!“ Gut, dass man im Dunkeln nicht sehen konnte, wie ich mich in eine lebendige Tomate zu verwandeln begann. Haru hingegen blieb völlig ruhig und ließ sich zurück auf die Knie sinken: „Nein, sie stören absolut nicht.“ Donker nahm es nickend zur Kenntnis und setzte sich ebenfalls wieder hin: „Wie lange seit ihr schon hier?“ „Noch nicht lange, aber sie haben sich seltsam benommen!“, warf ich aufgeregt ein, wurde jedoch völlig von den Beiden ignoriert. „Ich nehme an, sie hatten gerade eine Vision.“, stellte Haru fest, doch seine Stimme hatte den Klang wie bei einer Frage. Wieder nickte Donker: „Ja, das liegt nahe… Was habe ich gesagt? Habt ihr alles mitbekommen?“ Während Donker sprach hatte Haru ihn aufmerksam angesehen. Als er geendet hatte antwortete er: „Vermutlich, soll ich es ihnen wiederholen?“ „Visionen? Hat er öfters solche Starren?“, mischte ich mich erneut an und sah fragend in die Runde, aber wieder nahm niemand Notiz von mir. Stattdessen nahm Donker das Wort an sich, überging meinen Einwurf völlig: „Ich bitte darum.“

Was sollte das denn jetzt?! Was hatte ich denn nun schon wieder verbrochen, dass man mich eiskalt ignorierte? Und überhaupt, was hatte Haru für Stimmungsschwankungen? Er benahm sich schlimmer als Sango, wenn sie schwanger war und das will etwas heißen!

Versteh einer die Männer…

Lohnt es sich zu kämpfen?

Kapitel 27
 

Lohnt es sich zu kämpfen?
 

Somarus Sicht
 

„Somaru?“

„Wie? Was?“, aufgeschreckt fuhr ich auf und blickte mich eilig um. Es dauerte einige Sekunden, bis mir wieder einfiel, was ich in einem alten Zelt machte. Stimmt ja, ich wurde ignoriert… Sofort setzte ich wieder meinen Schmollblick auf und sah Donker patzig ein: „Was?“ Seufzend streckte er sich aus: „Ich wollte mit euch reden.“ „Ach.“, desinteressiert wandte ich den Kopf ab. Er setzte ein entschuldigendes Gesicht auf: „Bitte verzeih, dass wir nicht auf dich eingegangen sind…“ Nachdenklich sah ich ihn an und überlegte kurz. Nach einer kurzen Pause hatte ich mich dann entschlossen: „Nö.“ Zwei entgeisterte Blicke der Beiden später kam ich mir dabei dann doch etwas kindisch vor und ergab mich schließlich seufzend: „Ist ja gut… Entschuldigung angenommen. Also, was ist los?“ Zögernd kratzte sich Donker am Bart: „Wir haben ein kleines Problem. In eurer Abwesenheit wurden lauter Vorbereitungen auf einen Kampf getroffen. Während diesen Vorbereitungen wurde vielen Bewohnern zunehmend bewusst, worauf wir uns hier hinarbeiten. Die Meisten haben es erst jetzt richtig realisiert und verinnerlicht. Der Haken ist nun dieser: die Leute beginnen sich zu fürchten. Einige wollen nicht einmal mehr kämpfen.“ Verwirrt sah ich zu Haru: „An sich ist das ja ganz logisch, aber ich dachte, ihr wartet seit Jahren ungeduldig darauf… Warum fürchten sich die Leute dann jetzt?“ Seufzend fuhr sich Donker über den bereits kahler werdenden Kopf: „Nicht alle sind so ungestüm wie Haru… Haru gehörte schon immer eher zu den Kriegern, ebenso wie Kana oder die anderen mit denen du zu tun hattest. Sie sind praktisch unsere Soldaten, doch wie jedes Dorf besteht auch das unsere nicht nur aus Kämpfern, auch bestehen größtenteils aus Bürgern, die einfach friedlich leben wollen.“ Mich verwirrte die Aussage eher, als dass sie es für mich erklärbarer machte: „Friedlich leben? Ich dachte ihr lebt in einer Unterdrückung!“ „Nein, in Angst, in ständiger Flucht vor den Dämonenjägern und Youkais.“, wiedersprach er mir, doch ich fegte die Aussage mit einer raschen Handbewegung beiseite: „Das ist auch nicht viel besser! Warum wollen die Menschen nicht kämpfen?!“ „Beruhig dich…“, ruhig zog mich Haru wieder neben sich, war ich doch gerade vor Enthusiasmus aufgesprungen, ließ mich nun aber widerstandslos wieder neben ihm nieder. Auch Donker sprach ruhig weiter: „Wie gesagt: ihnen ist ein Leben in Angst lieber als im Kampf zu sterben.“ Ich zögerte, denn an sich war es nichts Verwunderliches. Die meisten Leute vertreten diese Ansicht, auch wenn ich es nie nachvollziehen kann… Allerdings wirkte das Dorf auf mich auch nicht so, als würde es häufig angegriffen werden, aber was weiß ich schon? Vielleicht vertrat Donker auch diese Meinung, schließlich tat er das alles bloß, weil es so prophezeit wurde. Wäre nichts geweissagt worden, würde er vielleicht einen Kampf ablehnen? Wäre einen Kampf mit den Exoiinen zu beginnen womöglich bloß unnötiges Blutvergießen?

Im Augenblick erschien mir die Antwort eindeutig: Ja.

Dennoch fragte ich etwas anderes, jetzt ruhiger: „Was können wir tun?“ Ergeben stöhnte Donker auf: „Ich hatte die Götter um Rat gebeten und eine Vision empfangen, doch diese ergab sich als nicht sonderlich hilfreich…“ Schulterzuckend sah ich ihn auffordernd an: „Wir könnten etwas versuchen! Irgendetwas und sehen, ob es uns vielleicht in irgendeiner weise weiter bringt.“ Jetzt mischte sich auch Haru wieder ein: „Ja genau, und was deiner Meinung nach?! Wie war das noch? »Altes vergeht, Neues erblickt die Welt.« ? Was willst du versuchen?“ „Ist ja gut, ich wollte doch nur helfen!“, verwarf ich den Gedanken grummelnd. Donker stöhnte bloß ein weiteres Mal: „Streitet euch nicht… Das bringt doch niemandem etwas. Im Augenblick können wir nicht mehr als Abwarten…“

„Ich hasse warten.“
 

Zum gefühlten hundertsten Mal betrachtete ich eingehend den verknitterten Notizzettel und las mir den Beginn seiner Inschrift flüsternd durch: „Lachen ist die schönste Art zu weinen…“ Was hatte das wohl zu bedeuten? Ich konnte mir einfach keinen Reim darauf machen. Seufzend faltete ich ihn zu einem kleinen Viereck zusammen und stützte mich auf meine Ellenbogen. Langsam wanderte mein Blick durchs Zimmer. Das leise Ticken des Weckers auf meinem Schreibtisch klang in meinen Ohren als donnerndes Dröhnen laut wieder. „Noch elf Mal ticken…“, ruhig sah ich dem Sekundenzeiger zu, wie er Stück für Stück vorrückte. Noch vier Mal…

„Drei… Zwei… Eins… Null!“

Wie auf Kommando begann der Wecker plärrend los zu schrillen. In wenigen Sekunden sprang ich auf, schnappte mir den Wecker und stopfte das bereitliegende Pappstückchen zwischen die beiden Glocken, sodass der Wecker, in meinen Augen widerstrebend, das Klingeln einstellte. Sogleich ertönte auch schon Sotas Stimme unten aus der Küche: „Somaru! Kommst du? Es gibt Frühstück!“ Beinahe hätte ich über dieses Morgenritual, welches in der letzten Zeit zum ungeschriebenen Gesetz wurde, grinsend den Kopf geschüttelt, aber ich verkniff es mir, schnappte mir einen der Pullover die sich unordentlich auf dem Drehstuhl stapelten, warf ihn mir über und trabte mit einem langgezogenen: „Ja!“ die Treppe herunter.

„Guten Morgen, Somaru.“, begrüßte mich mein Urgroßvater mit einem Nicken. Ich erwiderte das Nicken grinsend und setzte mich auf eines der Sitzkissen. Auch Sota setzte sich dazu: „Guten Appetit.“ „Danke gleichfalls.“, gaben Urgroßvater und ich unisono begleitet von einem Maunzen seitens Buyo zurück, beluden unsere Teller und begannen zu essen.
 

Der Tag verstrich schnell, ohne besondere Ereignisse, die besonders erwähnenswert gewesen wären: Die Schule hatte wieder begonnen, unsere Klasse studierte für irgendein Fest ein Theater ein, weshalb der Unterricht für einige Zeit ausfallen würde, Kana lag mit Migräne im Bett, Haru war noch völlig fertig von seiner Nachtschicht, sodass er den Tag größtenteils verschlief, im Nest herrschte Aufruhr und einige wenige hatten begonnen gegen das bevorstehende zu demonstrieren und mir war langweilig. Tja, leider war der Abend nicht wirklich spannender: ich aß zu Abend, rätselte weiter über diese dämliche Vision und schlief mit dem Kopf auf den Schreibtisch ein. Ich kam mit der derzeitigen Lage einfach nicht klar, wusste nicht wie ich es einordnen sollte. Eigentlich biss ich mich bloß so sehr an der Vision fest, weil ich nicht an die Aufstände denken wollte. Was war richtig, was war falsch? War es wirklich richtig, in gewisser Weiße einen Krieg anzuzetteln? Was ging es mich überhaupt an? Warum sollte ich es überhaupt tun? Wenn man es genau nahm, machte ich nur mit, weil Mom mich überredet hatte, aber aus einem derart albernen Grund kämpft man doch nicht! Ich war nie sonderlich sparsam mit Konflikten gewesen und ging auch keinem Streit aus dem Weg, aber das war eine Nummer zu groß. So etwas konnte ich nicht verantworten. Nicht mit einer Begründung wie: „Meine Mutter hat mich dazu überredet.“ Oder gab es da womöglich noch mehr? Wofür sollte ich kämpfen? Hatte ich überhaupt einen Grund zu kämpfen? Es lag klar auf der Hand: ohne Grund würde ich niemanden auch nur schief angucken, denn auch wenn ich mich gerne mal prügelte, war ich noch lange keine Schlägerin!

Und das sollte auch so bleiben!

Ein Beispiel meines Alltags! ... In gewisser Weiße

Kapitel 28
 

Ein Beispiel meines Alltags
 

Somarus Sicht
 

Die Lage spitzte sich zu. Aus den einfachen Aufständen war ein Streik geworden. Die Bedingung war klar: nur wenn die Exoiinen den ersten Schritt wagten, würden sie zu den Waffen greifen. Eher nicht. Aber eigentlich hatte ich nichts gegen diesen Streik, auch wenn ich das vor Donker und den anderen natürlich nicht zugab. Auch ich hatte mich inzwischen dazu entschieden, das Kämpfen zu unterlassen. Ich kannte diese Youkai und Exorzisten-gemeinschaft namens „Exoiin“ nicht und würde sie sicher nicht grundlos angreifen! Klar, ich war mit Dad in der Vergangenheit oft auf Youkaiaustreibungen gegangen, so verdienten wir eben unser Geld, aber diese Youkais wüteten und sorgten für Zerstörung! Die letzte Unruhestiftung der Exoiin hingegen war nun schon Jahrzehnte her und für mich damit nicht mehr von Belang.

Haru hingegen wirke, als säße er auf heißen Kohlen. In einer Dauerschleife regte er sich über das Volk auf und hatte kaum noch ein anderes Gesprächsthema zu bieten, was mich persönlich mittlerweile ziemlich nervte. Den größten Teil meiner Freizeit verbrachte ich also mit Kana, aber irgendwie wollte das auch nicht so richtig Spaß machen. Kanas Art zu denken war ganz anders als die meine. Sie war eine gute Freundin, aber auf Dauer doch anstrengend. Ebenso wie Sota, der derzeit ständig von dieser Misaki schwärmte. Alles in Allem, verlief es nicht halb so aufregend, wie ich mir mein “Abenteuer“, meine Aufgabe oder was auch immer, vorgestellt hatte. So verstrich die Zeit. Am heutigen Tage fand das Schulfest statt. Den ganzen Tag über Programmpunkte, jede Klasse und AG führte einen vor, dann am Abend Lagerfeuer und schließlich Zelten in der Schule. Also nicht in der Schule… Ihr wisst schon was ich meine.

Bei dem bloßen Gedanken breitete sich ein vorfreudiges Kribbeln in mir aus. Solche Veranstaltungen hatte es Zuhause nie gegeben, aber es klang nach einer Menge Spaß.
 

Grinsend hievte ich mich vom Sitz, stolperte einige Schritte vorwärts und krallte mich in letzter Sekunde an einem der Haltegurte fest, ehe ich den Zwergpudel einer alten Dame plattwalzen konnte, die mir böse Blicke zuwarf. Keck streckte ich ihr die Zunge entgegen. Brauchte gar nicht so zu gucken, ich hatte dem Wauzi nichts getan. Auch wenn ich kurz davor war… Man darf doch wohl noch mal ein bisschen stolpern. „Was fällt dir ein du freches Gör!“, schnauzte die Stinkmorchel auch schon los wobei ihre unzähligen Doppelkinne in wildes Schwanken gerieten. „Keinen Respekt hat die Jugend!“, ergänzte sie maulend und begann wild mit dem Zeigefinger herum zu fuchteln. So wie sie das machte, stach sie bald noch jemanden ein Auge aus… Auch Haru erhob sich jetzt stöhnend um sich zu unserer kleinen Tee Party dazu zugesellen: „Entschuldigen sie bitte, meine Begleitung ist…“, kurz suchte er nach den richtigen Worten: „Etwas ungeschickt und noch recht unerfahren was das Busfahren betrifft.“ Doch die Schrulle dachte nicht daran sich zu beruhigen und beschwerte sich unbeirrt weiter: „Das ist ja wohl die Höhe! Vor einigen Tagen hat dieses untalentierte Monstrum meinen Blumenstrauß plattgewalzt!“ Ach die war das! Stimmt… Ich hatte mich schon einmal vor ihr auf die Nase gelegt. Ok, das war dann schon wieder verständlicher, aber gut, ich merke mir eben nicht jedes Gesicht, vor dem ich hinplumpse. So oft wie das in der letzten Zeit allein schon durch die Busfahrten vorgekommen war, würde meine Gehirnkapazität wohl auch kaum ausreichen. Ich war schon stolz auf mich, dass ich mich überhaupt in diese Monster traute… Komisch war dieser fahrende Kasten immer noch, aber wenigstens wusste ich inzwischen, dass es sich hierbei um keine gefräßigen Monster handelte. Zu meiner ersten Busfahrt hatte sich Haru ziemlich ins Zeug legen müssen, denn ich sträubte mich Wort wörtlich so gut es nur ging. Mit Händen und Füßen, wenn es sein musste. Apropos Fuß, im Augenblick trat mir Haru ziemlich makaber auf den Fuß und ich musste mit Mühe einen Fluchanfall unterdrücken. Im Geiste Rachepläne schmieden gab ich erstmal widerstrebend nach und deutete eine kleine Verbeugung an: „Verzeihen sie bitte, soll nicht wieder vorkommen…“ „Ja ja, keinen Respekt hat die Jugend!“, wiederholte sie sich, drehte aber um und quetschte sich auf den Platz von dem wir soeben aufgestanden waren. Ihr Hund folgte ihr, nicht ohne mich vorher noch einmal anklagend anzukläffen. Gerade als ich zurück kläffen wollte, so Pudel hatte ich noch nie ausstehen können, viel zu arrogante Viecher, trat mir Haru erneut mit voller Wucht auf den Fuß und zischte warnend zwischen zusammen gebissenen Zähnen ein „Benimm dich!“ hindurch. Beleidigt zog ich einen Schmollmund: „Er hat angefangen! Außerdem, könntest du das bitte lassen? Das tut weh…“ Seufzend nahm er seinen Fuß von meinem herunter: „Tschudlige… Wir müssen an der nächsten Haltestelle raus.“ „Kein Problem.“, hatte ich ihm auch schon wieder verziehen, ich wurde langsam etwas sanftmütiger was ihn betraf, und schüttelte meinen Fuß genüsslich aus. Doch Haru wartete gar nicht bis ich mit meiner Schüttelei fertig war sondern zwängte sich einfach an einer Gruppe kichernden Oberschülerinnen vorbei und stieg aus dem Bus, welcher gerade die Türen, begleitet von einer Vollbremsung, öffnete. „Warte doch mal, ich-“, wie von der Tarantel hastete ich los. Aber zu spät: die Türen schlossen direkt vor meiner Nase und der Bus setzte sich in Bewegung. Fassungslos starrte ich die Türen an. Ich war allein. Allein in einem Bus. Allein in einer fahrenden Blechbüchse. Allein in einer fahrenden Blechbüchse umgeben von gackernden Mädchen.

Meine versöhnliche Stimmung war augenblicklich wieder verschwunden.

Haru, dieser wandelnder Vollpfosten!

Wie soll ich nur jemals ankommen?!

Auf welchen Knopf muss man überhaupt drücken? Oder musste man irgendwo ziehen?

Ach, das Leben war unfair!

Ich kann doch gar nicht allein Busfahren!
 

etwas später in der Schule
 

Keuchend stürzte ich in die Turnhalle: „Wo ist der verdammte Verräter?!“ Kurz erhielt ich einen Haufen verwirrter Blicke von meinen Klassenkameraden, die gerade die letzten Vorbereitungen fürs Theater erledigten, ehe sie sich alle schulterzuckend wieder ihrer Arbeit zuwandten. Mit einem Knurren ließ ich meinen Blick durch die Menge schweifen. So, wo war der Mistkerl also? Ich- „Somaru, da bist du ja endlich!“, mit Vollgas kam Kana auf mich zu gerannt, einige Mädchen sprangen quiekend aus dem Weg. Schließlich legte sie eine quietschende Vollbremsung vor mir hin. Ich sah nicht zu ihr: „Hast du Haru gesehen?“ Finster ergänzte ich: „Ich habe noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen…“ „Heb dir das für später auf! Jetzt du musst dich umziehen! Wir fangen gleich an und du bist ja noch nicht einmal in deinem Kostüm!“, aufgeregt wedelte sie mit beiden Händen herum. Abwehrend erhob ich beide Hände: „Ja ja, aber jetzt muss ich erst einmal-“ „Dich umziehen musst du! Jetzt komm endlich!“, da hatte sie schon meine Hand gepackt und zerrte mich hinter sich her, in Richtung Umkleide.
 

Kanas Sicht
 

Seufzend lehnte ich mich im Sitz zurück während der Raum spürbar dunkler wurde. Einen Raunen ging durch die Menge und der Vorhang fiel. Ein leises Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Glücklicherweise musste ich nicht mitspielen sondern hatte als Manager während des Theaters bloß den Zuschauerposten zu belegen. Mein Grinsen wurde breiter, als die Scheinwerfer die Bühne in helles Licht stellte. Es hatte eine Menge Arbeit gekostet, diese Bühne in der Turnhalle zu erbauen, aber umso besser war nun das Ergebnis. Dem Staunen der Zuschauer nach zu urteilen sahen sie das nicht anders. Noch einmal lief ich mit den Augen die Bühne ab. Da waren angemalte Wände, lauter Pappsteine, eine eigens von unserer Klasse im Kunstunterricht gebaute Burg, der aufgestellte Pappbaum und der menschengroße Pappfelsen. Ich konnte ein leises Schmunzeln nicht unterdrücken, als der Baum ein, zwei Schritte nach vorne machte. Wir hatten sowohl einen lebenden Baum als auch einen Stein angeheuert: Bäumchen Harulein und Bröckchen Somaru, denn wie sich nach den ersten Proben als Zofe und Stallknecht herausgestellt hatte, waren beide völlig untalentiert in Sachen Schauspielkunst. Laut den Regeln mussten aber alle mit machen und in den Rollen konnten sie wenigstens nicht plötzlich anfangen zu stottern.

„Ich hoffe mal sie verpatzen es nicht…“

„Stimmt etwas nicht?“, leicht besorgt musterte mich mein Sitznachbar. Sofort sprang ich hektisch auf: „Oh, äh, Entschuldigung, nein! Ich war bloß in Gedanken!“

Oh Gott, auch wenn ich nicht an dich glaube, bitte erhöre meine Gebete und sorg dafür, dass die Beiden nicht alles ruinieren!

Zuzutrauen wäre es ihnen…
 

Somarus Sicht
 

„Ich hasse dieses Kostüm.“, klagte ich und ließ stöhnend meinen Kopf auf den Boden knallen. Die dünnen Pappwände meines kleinen Gefängnisses ließen den Aufschlag wiederhallen. Gut, dass man ohne ein Mikrofon mich bis zu den Zuschauern nicht hören konnte. „Hey! Somi…“, hörte ich plötzlich ein leises Zischen und hob neugierig den Kopf um durch meine kleinen Gucklöcher an der Seite zu Blicken. Haru stand unmittelbar vor mir. Mit einer Hand hielt er sein Baumpappgestell vor sich, mit der Anderen machte er heranwinkende Bewegung. Knurrend starrte ich durch die Löcher: „Was?!“ Kurz schielte Haru unsicher durch seine Gucklöcher, dann sah er wieder zu mir: „Komm her… bitte.“ „Warum sollte ich?“, beleidigt zog ich eine Schmollschnute und robbte ans andere Ende meines Pappkartons in dem festen Entschluss, ihn ab jetzt zu ignorieren. Gerade als ich es mir im Schneidersitz gemütlich gemacht hatte, hoch genug war das Teil ja, kam mir doch ein anderer Gedanke. Nachdenklich knabberte ich auf meiner Unterlippe und haderte mit mir herum. Schlussendlich konnte ich nicht anders, raufte mich zusammen und krabbelte zurück.

Warum nur konnte ich nie durchhalten und schmollen, wie ich wollte?

Ich gab viel zu schnell nach…

„Zur Info: ich bin noch immer sauer.“, stellte ich klar. „Mir ist langweilig. Meine Hand schläft ein. Ich will mit irgendwem reden.“, bittend sah er zu mir herunter während er seine List an der noch freien Hand mit Fingern aufzählte. Ich verschränkte beide Arme, auch wenn er das ohnehin nicht sehen konnte: „Ich aber nicht mit dir. Rede doch mit…“, kurz ließ ich meinen Blick nach einem möglichen Gesprächspartner umher wandern. Fand aber leider keinen. So wandte ich mich wieder zurück an ihn: „Mit deinem Baum!“ Überzeugt nickte ich und stieß dabei mit dem Kopf an die Wand, die bedrohlich zu wackelnd begann. Prustend schüttelte er den Kopf: „Du bist echt seltsam…“ „Die Diskussion hatten wir schon einmal!“, bemerkte ich beiläufig und sah zur Seite, ehe ich noch etwas dran setzte: „Hast du mir nicht etwas zu sagen?“ Mit einem Seufzen lehnte er den Kopf an die Pappwand: „Ist ja gut… Tut mir leid. Kommst du jetzt?“ Entschlossen starrte ich ihm in die Augen: „Nein.“ Genervt stöhnte er auf: „Ja, ja ich seh‘s schon…“ Kurzerhand packte er sein Baumpappgestell, hob es hoch, machte ein paar Schritte zur Seite, schaffte es vor sich her und stampfte es vor sich wieder auf den Boden. Beide Backen aufblasend starrte ich zu ihm hoch: „Zieh Leine, ich will keine verräterischen Bäume um mich haben, du Zimmerpflanze!“ „Jetzt sei doch nicht so nachtragend! So schlimm war es doch gar nicht.“, versuchte Haru es etwas versöhnlicher und setzte ein schiefes Grinsen auf.

Pah, das Grinsen konnte er sich sparen! Sollte er doch gucken wie er wollte, bei mir brachte ihn das bestimmt nicht weiter!

Anklagend stierte ich ihn an: „Du hast mich in der Blechbüchse im Stich gelassen!“ „Das war doch keine Absicht.“, verteidigte er sich. Aber ich ließ mich nicht erweichen: „Ich rede trotzdem nicht mit dir.“ „Benimm dich doch nicht wie ein Kleinkind!“, warf er mir jetzt mit einem Augenrollen vor und warf beide Hände in die Luft, wie um das Ganze zu unterstreichen- was er lieber gelassen hätte, denn kaum hatte er seine Verkleidung losgelassen, fiel sie auch schon dem Boden entgegen.

Ein Raumen ging durch die Menge und plötzlich war es der verblüffte Haru der im vollen Rampenlicht stand. Die beiden knutschenden Hauptrollen waren völlig vergessen. Alle starrten den Schüler an, dessen Uniform so gar nicht in die mittelalterliche Kulisse passen wollte. Es dauerte bis ich die Situation realisierte. Kana hatte in dieses Theater ihr ganzes Herzblut gesteckt. Es sollte perfekt werden. Wenn nicht alles glatt über die Bühne ging, würde sie sauer werden und im Augenblick sah es ganz danach aus. Wir hatten die Wahl: entweder biegen wir alles wieder gerade, oder sie dreht uns den Hals um! Letzteres war zugegebener Maßen nicht ganz so angenehm und mir persönlich wäre da ein weiterer Ghul noch lieber, ohne zu übertreiben… Mit anderen Worten: wir sollten dem Ganzen schleunigst eine Wendung verpassen!

Oder ich sah schwarz für uns…

Alles doof!

Kapitel 29
 

Alles doof!
 

Somarus Sicht
 

Das war ja alles schön und gut, aber was sollte ich schon tun? Sobald ich vor Leuten reden musste fing ich an zu stottern, konnte generell nicht lügen, schauspielern erst recht nicht und Haru konnte nichts vorspielen, ohne es total herunterzuleiern ohne auch nur mit der geringsten Überzeugungskraft zu sprechen. Kurz um: wir beiden waren Nieten was das Schauspielern betraf. Wie sollten wir da irgendetwas gerade biegen?

Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder an meine Gucklöcher und sah hinaus auf die Bühne. Ein Raunen ging durch die Menge. Von irgendwoher konnte ich ein Mädchen rufen hören: „Der Baum hat sich in einen Jungen verwandelt!“ Gut, anscheinend hatte noch keiner begriffen, dass das nicht zum Stück gehörte. Irgendwie sollte ich doch eingreifen können, nur wie?

Verdammt, Somaru denk nach, denk nach!

Stöhnend vergrub ich beide Hände in den Haaren. Mir fiel nichts ein! Verflucht nochmal, dieser Idiot! Nur wegen dem muss ich mir hier jetzt den Kopfzerbrechen. An sich wäre es mir egal, wenn er sich blamiert, aber versaut er das Stück, bestraft mich Kana mit. Er ist alles schuld! Haru du Idiot… Du Idiot!

„Du Idiot!“
 

Itous Sicht
 

Verdammt, was sollte das?! Bis gerade eben noch lief alles wie geschmiert und plötzlich schmeißt sich dieser Haru einfach ins Bild! Ich hatte meinen Klassenkammeraden noch nie ausstehen können, aber das ging zu weit! Ich meine, allen ist ja bewusst, dass Haru ein arroganter Großkotz ist, aber dass er sich einfach in die Szene werfen würde, hätte ich selbst von ihm nicht gedacht. Dreister konnte er ja wohl kaum noch werden!

„Gerhald mein Liebster, wer ist der Mann?“, riss mich Shizu aus meinen Gedanken, warf sich an meine Brust und deutete wieder auf Haru. Verwirrt sah ich zu ihr hinab, doch sie zwinkerte mir nur grinsend zu: „Spiel einfach mit. Noch hat es keiner der Zuschauer bemerkt.“ Kurz blickte ich in die Zuschauerreihen. Sie hatte Recht, noch hatte es keiner bemerkt. Jetzt hieß es wohl improvisieren. Kurzerhand zog ich meine Schwertattrappe und richtete sie auf Haru: „Wer sind sie Fremder? Was haben sie in dem Garten meines Herr Vaters zu suchen?“ Stöhnend rappelte sich Haru auf: „Welches Jahr haben wir?“ Na immerhin klang das skeptisch und nicht heruntergeleiert wie sonst. Nachdenklich legte ich den Kopf schief und dachte nach. Was sollte ich als nächstes sagen? Doch ich kam nicht mehr dazu überhaupt etwas zu sagen. Stattdessen flog ein Pappstein an mir vorbei und Somaru sprang mit Schwung auf die Bühne: „Du Idiot!“ Na gut… Also noch eine Wendung. Shizu stopfte den Beiden kleine Mikrofone unauffällig an den Kragen. Gespielt verwirrt wandte ich mein Schwert von dem Einen zu der Anderen und zu ihm zurück: „Wer seit ihr? Ausgeburten des Teufels? Oder Dämonen?“ Ruckartig schreckte ihr Kopf nach oben: „Woher weißt du das?!“ Sie schauspielerte weitaus besser als ich dachte… Auch Haru spielte seine Rolle besser als ich es ihm zugetraut hätte. Er packte Somaru an den Schultern und zog sie zu sich: „Rede nicht mit dem darüber.“ „Du hast mir gar nichts zu sagen!“, maulte Somaru und riss sich wieder los.
 

Somarus Sicht
 

Etwas ängstlich ließ ich meinen Blick zu den Zuschauern wandern. Ich hatte ganz vergessen, dass sie da waren… Gott, jetzt wussten es alle! Was sollten wir bloß den anderen erzählen? Gut, wir waren keine richtigen Dämonen, aber Itou war auf dem besten Weg die Wahrheit herauszufinden. Wir- plötzlich tippte mir Haru auf die Schulter, nahm etwas kleines Schwarzes aus seinem Kragen und murmelte mir aufmunternd zu: „Improvisier einfach… Spiel weiter.“ Damit legte das schwarze Teil zurück in seinen Ausschnitt. Stimmt, das war bloß ein Theater. Das alles war nur gestellt. Dennoch… Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen: „Aber du weißt, dass ich das nicht kann.“ Er zwinkerte mir zu, eine Hand wieder auf das schwarze Teil gelegt: „Ich kann nicht gut Texte rüberbringen, ich bin ein spontaner Mensch, aber so etwas kann ich gut.“ „Und was hilft mir das weiter?“, unentspannt funkelte ich ihn an, doch er grinste bloß zurück: „Umgeh einfach den behindernden Punkt. Du kannst nicht gut vor Publikum reden? Blende sie einfach aus. Und falls es daran liegt, dass du in Sachen schauspielern und lügen absolut unbrauchbar bist, kannst du dir das ja auch irgendwie zu recht biegen. Du hast keine bestimmte Rolle, du kannst dir irgendwas ausdenken. Worauf ich hinaus will: lege sie dir so zurecht, dass du dich in sie hineinversetzen kannst. Verhalte dich wie immer.“ Irgendwie hatte er ja Recht. Hatte ich überhaupt eine andere Möglichkeit ohne von Kana kaltblütig ermordet zu werden? Tief holte ich Luft und schloss die Augen. Wir waren allein, ich würde das einfach durchziehen, so wie es mir gerade in den Sinn kam. Entschlossen schlug ich die Augen auf.

„Bereit?“, abwartend sah er mich an.

„Ja, aber was zum Henker hast du ständig mit dem schwarze Teil da?!“

Kopfschüttelnd nahm er die Hand von dem schwarzen Teil und wandte sich jetzt lauter an mich, so dass das Publikum uns hören konnte: „Ich glaube der Zeitsprung ging zu weit zurück.“ Er wollte es also als einen Zeitsprung im Stück hinstellen, das würde auch die Uniformen erklären. Die Idee war gar nicht so dumm, wie ich leider zugeben musste. „Ich habe dir gleich gesagt, dass du mir das hättest überlassen sollen!“, fauchte ich ihn anklagend an und gab ihm einen Schlag gegen den Hinterkopf: „Du bist echt zu gar nichts zu gebrauchen!“ Jetzt wandte ich mich wütend funkelnd an die anderen Beiden: „Und ihr, glotzt nicht so blöd!“ Die Zuschauer kicherten. Ich musste an seine letzte Aussage mit den Dämonen denken und setzte daher noch ein: „Du hast ohnehin keine Ahnung wovon du da schwafelst! Ihr Menschen checkt doch so oder so nichts. Wetten du hast bei Dämonen sofort an irgendwelche Flügelviecher mit Hörnern gedacht?“, dran um die Sache abzuhaken. Konnte mir aber bei seinem irritierten Blick ein weiteres Kommentar einfach nicht verkneifen: „Hah! Deinem Gesicht nach zu urteilen hab ich voll ins Schwarze getroffen.“ Seltsamer weiße begann das Ganze mir langsam Spaß zu machen. Endlich mal einer den man anmaulen kann, ohne irgendeine bissige Konter zu bekommen. Außerdem herrschte zwischen Haru und mir wenn ich so drüber nachdachte ein ziemlich langweiliger Waffenstillstand. Einfach nur weil seine Stimmungen von allein schon schneller hin und her schwankten als die von Buyo. Und das will etwas heißen!
 

Nach dem Theater
 

Seufzend ließ ich mich ins Gras fallen, legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Ich hatte darüber nachgedacht und je länger ich daran dachte, desto blöder kam mir diese dämliche Zurückhaltung vor. Ich hatte Lust mich zu Streiten. Und zwar so richtig! Vielleicht klang es blöd, aber ich hatte die derzeitige Stimmung satt, die ich nicht einmal richtig zu beschreiben wusste. Worin auch immer sie sich von der sonstigen unterschied, sie ging mir gehörig auf den Wecker! Ich beschloss es zu ändern, was auch immer ich überhaupt ändern sollte.

Aber der Gedanke und Beschluss erschien mir zunehmend seltsam. Ich stritt mich doch mit Haru weil ich ihn hasste! Warum also kam es mir immer mehr so vor, als würde es mir eigentlich Spaß machen? Wusste ich überhaupt noch wie ich zu ihm stand? Und wenn nein, wie sollte ich dann erst etwas an unserer Situation ändern? Nein… Aber irgendetwas muss ich tun, sonst drehe ich noch durch!
 

Schwer pladderte der Regen auf unser Zelt. Wer weiß, wie lange der das noch aushalten würde. Starr sah ich an die Decke. Brummend zog ich eine Schmollschnute. Ich hasste den Regen, ich hasste Klassenfeste, ich hasste Haru, ich hasste einfach alles! Alles war einfach viel zu blöd. Ob Kana mich nun verschont und nicht umgebracht hatte oder nicht, der Tag war blöd! Blöd, dumm und doof! Anstatt zu entspannen spukten mir die nervigsten Gedanken durch den Kopf, was dachte ich eigentlich immer so viel über den Idioten nach? „Pah! Doofer Dummkopf!“, maulte ich anklagend und drehte mich auf die Seite. Jetzt lag ich mit dem Gesicht zu Kana und die sah mich mit offenen Augen einfach fragend an: „Stimmt was nicht?“ Plötzlich grinste sie wieder dieses breite Grinsen: „Mal wieder mit den Gedanken bei deinem Liebsten?“ „Ach halt doch die Klappe!“, schwungvoll schlug ich mit meinem Kissen nach ihr, konnte mir ein kleines Grinsen allerdings nicht verkneifen. Kichernd wehrte sie den Schlag mit dem Kissen ab: „Hey, du wirst ja ganz rot!“ Plötzlich blickte sie wieder ganz ernst drein, wackelte bloß noch verräterisch mit den Augenbrauen: „Du weißt doch, du kannst mit mir über aaaalles reden.“ Doch für dieses Angebot erntete sie nur weitere Kissenattacken, die ihr Gekicher aber nicht im Geringsten hemmen konnten. Gerade als ich zum Kitzeln übergegangen war da das Kissen nicht wirklich weiterhalf, kam mir ein weiterer Gedanke. Vielleicht konnte sie mir ja wirklich weiterhelfen. Zögernd setzte ich mich auf die Knie: „Du, sag mal… Wie stehen Haru und ich eigentlich zu einander?“ Jetzt war es raus. Einfach rausgeplatzt, aber sie starrte mich nur perplex an. Die Ruhe war schlagartig eingekehrt. „W-wie jetzt?“, verwirrt sah sie mich an, als könnte sie nicht so recht begreifen. Es dauerte etwas bis sie es richtig realisierte, doch dann brach sie lauthals in prustendes Gelächter aus. Ich tat nichts weiter als wieder mit den Kissen auf sie einzuprügeln, aber das störte sie nicht im Geringsten. Was hatte ich auch erwartet? Eigentlich hätte ich mit dieser Reaktion rechnen müssen. Man, ich war in letzter Zeit wirklich zu blöd! Ich benahm mich ja immer seltsamer, wo hatte ich nur den Kopf gehabt, mit so etwas zu ihr zu kommen? Echt, ich war generell total seltsam! Ob ich krank wurde? Hoffentlich nicht, das hatte gerade noch gefehlt…

Der frühe Vogel fängt den Wurm – aber der späte Wurm entwischt dem Vogel

Kapitel 30
 

Der frühe Vogel fängt den Wurm – aber der späte Wurm entwischt dem Vogel
 

Kanas Sicht
 

Ich hasste es früh auf zu stehen. Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erwähnt habe, aber ich hasste es. Und wie ich es hasste! Man sollte also meinen, dass man morgens ein wenig rücksichtsvoll mit mir umgehen könnte. Wenn ich mich nun schon wegen diesem blöden Fest so früh aus dem Bett quälte, stand mir das ja wohl zu! Fand ich zumindest. Bedauerlicherweise schienen Haru und Somaru das ganz anders zu sehen. Warum hatte ich mich denn nur ausgerechnet an einen Tisch mit den Zweien setzen müssen?

Ach stimmt ja, hatte ich mich doch gar nicht. Die Beiden hatten sich ungefragt zu mir gesetzt, nicht umgekehrt! Sogar zum Protestieren war ich zu müde gewesen.

Mit einem Stöhnen, mindestens so tief wie Loch Ness, vergrub ich mein Gesicht hinter beiden Händen. Ein Cornflake flog an mir vorbei. Darauf folgte ein weiterer, bloß blieb dieser in meinem Haar hängen, was ich allerdings geflissentlich ignorierte. Den Zeitpunkt an dem ihr Streit darin ausartete, dass sie sich gegenseitig mit ihrem Frühstück bewarfen, hatte ich irgendwie verpasst. Ein, wenn überhaupt möglich, noch tieferes Seufzen entfuhr mir.

„Ein Kindergarten ist nichts dagegen…“, brummte Ayame neben mir, die sich gerade ein Cornflake aus dem Haar fledderte. Ich quittierte das Ganze bloß mit einem weiteren Seufzen, dass, wenn mich nicht alles täuschte, noch tiefer war, als seine Vorgänger. Wenn ich so weiter machte, konnte ich bald die Tonleiter rauf und runter seufzen.

„Idiot!“

„Zicke!“

„Trottel!“

„Wichtigtuerin!“

„Köter!“

Ging es nicht noch kindischer? Ich seufzte erneut, diesmal nicht so tief, dafür aber mit einem schnaubenden Unterton. Worüber stritten sie überhaupt? Allmählich glaubte ich, dass wussten sie selbst nicht mehr so recht. Ebenso wie sie immer eintöniger wurden, aber keiner von ihnen machte den Anschein, als ob er bemerkt hatte, dass sie sich nur noch wiederholten. Somaru jedenfalls hatte ihrem Gegenüber in nur einem Wortgefecht bereits 8-mal als einen Trottel bezeichnet. Generell wechselte sich ihr Wortlaut nur noch zwischen Trottel, Köter, Idiot, Dummkopf und Kotzbroken ab, was allerdings keinen störte. Von mir mal abgesehen. Haru für seinen Teil war nicht kreativer. Seine Auswahl bestand aus: Wichtigtuerin, Zicke, dumme Kuh, Dumpfbacke und Penntüte, wobei ich dem Letzten nicht wirklich zustimmen konnte. Im Gegenteil, auf mich machte sie schon jetzt einen ziemlich lebhaften Eindruck.

Leider…

Ich wollte gerade zu einem weiteren Seufzer ansetzen, einen besonders leidvollen, als es plötzlich unter dem Tisch zu quäken begann. Verwirrt sahen wir auf, sogar die zwei Streithähne hielten inne. Perplex starrte Somaru in die Runde: „Was ist das?“ Unschlüssig zuckte ich die Schultern: „Klingt nach einem ziemlich verirrten Frosch…“ Nur mit Mühe konnte ich mir ein weiteres Seufzen unterdrücken- ich seufzte wirklich zu viel. Gott, ich klang ja schon genau wie meine Großmutter… Und das ist nicht gerade schmeichelhaft.

„Ähm… nein.“, widersprach Haru in einem entschuldigenden Ton und zückte sein Handy, welches noch immer fröhlich vor sich hin quakte. Ungläubig schüttelte Ayame den Kopf: „Du hast Froschgeräusche als Klingelton?“ Aber da hatte Haru auch schon den Anruf angenommen, war von unserem Tisch aufgestanden und in eine Ecke verschwunden. Neugierig gafften wir ihm nach, alle die Ohren spitzend, in der Hoffnung etwas vom Telefonat aufzuschnappen – was natürlich nicht funktionierte, Hundeohren hin oder her. Das Einzige, was wir bis hier hin bemerken konnten, war Harus wechselnde Gesichtsfarbe. Von blass bis hin zu bettlakenweiß. Somaru begann unruhig auf ihrem Platz zu zappeln. Man konnte ihr ansehen, wie schwer es ihr fiel, nicht einfach aufzuspringen und näher, weiter zu seiner Telefonecke zu rutschen. Aber das war auch nicht nötig, geschätzte fünf Minuten später war Haru auch schon wieder beim Tisch, das Handy wieder in der Hosentasche verstaut. „Und?“, gespannt starrten wir ihn an, wobei ich versuchte nicht ganz so U-Bootmäßig zu gucken, wie Somaru und Ayame es gerade taten. Haru biss sich auf die Unterlippe, seine Haltung wirkte angespannt. „Wir müssen los!“, antwortete er knapp, einen kurzen Blick auf mich, dann auf Somaru. Die sprang so hastig auf, dass beinahe der Tisch umgekippt wäre, hätte Haru nicht gerade noch die Kante packen können. „Wohin?“, fragte sie, wobei sie eilig über die Bank kletterte. Auch ich machte mich daran aufzustehen: „Ich geh‘s der Lehrerin sagen. Somaru, räumst du bitte unser Zelt ein?“ Bittend sah ich zu ihr auf, sie nickte mir kurz zu, sah dann aber wieder zu Haru. Dieser kippte derweil ein Glas Wasser den Rachen hinunter. Vermutlich das Einzige, was er und Somaru bisher an diesem Morgen zu sich genommen hatten, obwohl ihre Teller bereits fast leer waren. Hastig wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und warf mir einen flüchtigen Blick zu: „Ins Nest… Zumindest wir Beide.“ Seine Augen wanderten in Somarus Richtung: „Du gehst nach Hause.“ Er sagte es ruhig, aber dennoch bestimmt und mit Nachdruck, doch das beeindruckte sie herzlich wenig. Empört stemmte sie beide Hände in die Hüften: „Bitte? Ich komme mit und-“ Er machte den Mund auf, doch sie fuhr mit schneidendem Unterton fort: „Nein, keine Widerrede! Da diskutiere ich sicher nicht mir dir drüber!“ Ein paar Sekunden duellierten sie sich mit Blicken, bis schließlich Haru seufzend aufgab: „Ach, was soll’s… Du hörst ja ohnehin nicht auf mich…“ Zufrieden mit dem Ergebnis hellte sich Somarus Laune auch sofort wieder auf und sie verschwand im nächsten Gang um unsere Sachen zusammen suchen. Haru und ich machten und auch auf den Weg, wobei wir die fragenden Blicke der Anderen gekonnt ausblendeten.
 

Somarus Sicht
 

„Wohin gehst du? Zur Plattform geht es da entlang!“, rief ich, Haru verwirrte Blicke zuwerfend. Auch Kana runzelte hinter mir unschlüssig die Stirn. Haru, der etwa 10 Meter vorausgegangen war, blieb stehen und drehte sich zu uns um: „Wir gehen heute eine andere Route.“ Ich hätte ihm gerne noch weitere Fragen gestellt, doch da setzte er sich auch schon wieder in Bewegung, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen. Was hatte er denn nur? Seit diesem Anruf strahlte Haru eine finstere Stimmung aus und hatte die Lippen zu einem schmalen Streichen verkniffen. Zudem war es mir ein Rätsel, warum wir heute nicht wie sonst auch von dieser Plattform auf eines der Dächer der Monster sprangen. Den Kopf noch immer überfüllt mit einem Haufen unbeantworteter Fragen setzte ich mich wieder in Bewegung.

Ich würde schon noch herausfinden, was hier los war!
 

Lange musste ich mir nicht den Kopf zerbrechen- kaum kam das Dorf in Sicht, sah man es auch schon: die Zelte, die in einer Kreisfigur rund ums Dorf herum aufgebaut waren. Hinter mir sog Kana scharf die Luft ein und blickte fassungslos zu der offensichtlichen Belagerung. Auch ich starrte ungläubig mit weit auf gesperrtem Mund zu dem Spektakel herüber. Man könnte meinen, dass eine Sammlung Zelte nicht so beeindruckend sein sollte, aber ich konnte einfach nicht den Blick abwenden. Das Bild, das sich uns bot hätte auch aus unserem Geschichtsbuch stammen können, denn die Formierung war der der alten Römer nicht unähnlich.

„Seid ihr jetzt fertig mit der Glotzerei?“, riss uns Haru aus unserem Stauen. Sofort wandte ich mich, wenn auch etwas widerwillig, ab. „Haben wir irgendwas verpasst?“, erkundigte ich mich, nun etwas nervös und kletterte in die Luke, die unter einem Baumstamm verborgen lag und Haru gerade schwungvoll geöffnet hatte. In seinen Augen lag etwas gehetztes, als er sich hastig umsah: „Ich erklär’s euch später und jetzt rein da!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren rutschten Kana, Haru und ich den Tunnel hinter der Luke hinunter.
 

Anabelles Sicht
 

Ich befeuchtete meine Lippen mit der Zunge. Starr wanderte mein Blick zu dem digitalen Zifferblatt meiner Armbanduhr. Noch genau 7,8 Minuten, bis die Sonne untergehen würde. Wobei man vermutlich noch etwas mit den Zahlen herumjonglieren sollte, schließlich hielt sich die Sonne zu meinem Bedauern nicht besonders an ihr Timing. Kontrollweise nahm ich mein Zelt genauer in Augenschein. Der Teppich lag schief, wie ich missbilligend feststellen musste. Dieser unfähige Trottel Takaru hatte doch absolut keinen Sinn für Symmetrie. Angesichts der Tatsache, dass die Belagerung voraussichtlich einige Zeit andauern sollte, würde ich ihn seinen Fehler noch auskurieren lassen. Es war schließlich nicht wirklich allen Ernstes von mir zu verlangen, dass ich in einem Zelt schlafen sollte, welches einen derartigen Knick in meiner Optik darstellte. Ich legte Wert auf Perfektion. Apropos Ungenauigkeit, ich sollte mir ein neues Band für meine Uhr anfertigen lassen- eine Naht hatte sich gelockert. Ich schnalzte ärgerlich mit der Zunge, fiel mir doch gerade ein, dass ich mein Handy im Institut hatte liegen lassen. Natürlich konnte ich alle Nummern meines Speichers auswendig, doch würde ich sicher nicht das Telefon eines Anderen benutzen. Fehlte noch, dass ich meine Telefonate über fremde Geräte führen würde. Der Anruf bei meinem Uhrmacher sollte also noch etwas weiter in der Zukunft bleiben, denn Takaru würde ich sie sicher nicht anvertrauen! Seine Ungeschicklichkeit könnte verheerende Folgen für den makellosen Lack haben. Ich erinnerte mich nur zu gut daran, als er meine Pistole hatte laden sollen. Wie er es auch angestellt hatte, anschließend war ein ganze 2 Millimeter langer Kratzer am Griff zu erkennen gewesen! Wen wunderte es da, dass ich ihm nichts mehr anvertraute? Aber das ist vermutlich Eigendummheit, ich hätte bei meiner Dienerauswahl genauer überlegen sollen, hatte er doch schon beim Schwur des Paktes mit einer schiefen Krawatte mich einen Moment zögern lassen. Ich hätte mich wohl weiter getadelt, hätte ich nicht gewusst, dass ich mich nicht beklagen sollte, wenn man nur daran dachte, dass Kuinas Dienerin einmal gesamte 6 Minuten zu spät erschienen war!

„Herrin, es ist so weit! Kommen sie, der frühe Vogel fängt den Wurm!“

Takaru streckte den Kopf zum Zelt herein. Ich richtete mich kerzengerade auf: „Ich bin sofort in Kampfbereitschaft.“ Großzügig wie ich bin, sah ich darüber hinweg, dass er wieder mal die Ankündigung vergessen hatte. Daheim vergaß er auch ständig das Klopfen. Wie gesagt, ein unzuverlässiger Diener. Aber vielleicht traf auch mich die Schuld und ich begegnete ihm nicht mit genügend Strenge, immerhin hatte ich mich nicht einmal zu diesem absurden Spruch geäußert. Selbst wenn man die Absurdität eines Wurmvergleichs außer Acht lässt, empört mich der Satz, denn mir entgeht kein “Wurm“. Auch ohne mein zeitliches Geschick.

Mir entkommt keiner.

Niemals.

Egal zu welcher Zeit.

Meine Erzfeinde die Waschbärenschildkröte und die durchgeknallte Schrulle

Kapitel 31
 

Meine Erzfeinde die Waschbärenschildkröte und die durchgeknallte Schrulle
 

Somarus Sicht
 

Hastig schlug Haru den Vorhang zu Donkers Arbeitszimmer beiseite und trat wir traten der Reihe nach ein. Haru öffnete den Mund, aber ich dachte gar nicht erst daran zu warten bis er und Donker wieder völlig in ihr Wir-blenden-alles-aus-und-hören-dich-gar-nicht-Gespräch vertieft hatten: „Was ist passiert?“ Haru rieb sich die Schläfen, offensichtlich verärgert. Sollte er doch, mir egal! Er war in letzter Zeit aber auch wirklich… zimperlich. Was mir allerdings weniger egal war, war dass Donker nervös die Hände rang, was bei ihm irgendwie seltsam aussah. Der springende Punkt an dieser Stelle war allerdings nicht der merkwürdige Anblick (er erinnerte mich dabei ungemein an eine Kreuzung aus Waschbär und Schildkörte) sondern die Tatsache, dass es wirklich ernst sein musste, wenn er neben dem Händereiben derart verzweifelt die Augen zu kleinen Kugeln zusammen kniff und den Hals streckte- wie eine Schildkröte eben. „Die Exoiinen haben Wind davon bekommen…“, presste er zwischen zusammengekniffenen Lippen hervor. Ich verstand nicht so ganz: „Wind wovon?“ Ruckartig sprang er von seinem Stuhl auf und begann nervös durch den Raum zu tigern: „Von dir Somaru, von dir.“ Noch immer etwas unverständlich sah ich ihn an. Von mir aus hätten die Typen auch gleich einen ganzen Sturm bekommen können! War das Ziel nicht gewesen, sie anzugreifen? Allein die Tatsache, dass überhaupt jemand aus diesem Dorf den Mut dafür fasste, Haru lassen wir kurz einmal außen vor, die Exoiinen angreifen zu wollen, zeigte doch, dass sie ihre “Heldin“ gefunden haben mussten. So verwunderlich war es also nicht wirklich. Haru schüttelte den Kopf, als hätte er meine Gedanken gelesen: „Sie dürften nicht von dir wissen. Als Trumpf im Ärmel war eigentlich der Überraschungseffekt geplant.“ Ähm… ja. Stimmt ja. Ich stand heute aber auch irgendwie etwas auf der Leitung. (Gott, war ich stolz, dass mir dieser Vergleich eingefallen war! So Neuzeitlich! Naja… So viel zum Thema auf der Leitung stehen) „Der ist jetzt dahin.“, ergänzte Kana. Diesmal nickte Donker: „Sie sind gekommen um dich zu beseitigen. Juuji denkt, du stellst eine Gefahr für ihn dar. Und weil er nicht davon ausgeht, dass wir dich freiwillig rausrücken, schickt er gleich seine ganze Armee.“ Ich möchte nur noch einmal an die plattgedrückte Leitung erinnern - ich kam nämlich noch immer nicht so ganz mit. Wer zum Henker war dieser Juuji? Und wie bitte stellten sie sich das vor, dass ein einzelnes Mädchen eine Gefahr für eine ganze Armee darstellen konnte? Nicht, dass ich mich selbst für ungefährlich einschätzte und ich würde auch nie zu einem Kampf nein sagen, auch nicht wenn es hieß ich allein gegen den Rest der Welt, aber das mein Gegner mich für so stark einschätzte war eine ziemliche Neuheit.

Wobei ich leider zugeben muss, dass mich der Gedanke mit einer gewissen Genugtuung erfüllte.

„Wir geben auf keinen Fall kampflos auf!“, knurrte Haru, wofür er einen empörten Blick von Kana und Donker erntete. Ich begriff erst ein paar Minuten später, dass er gerade indirekt erklärt hatte, dass es nicht selbstverständlich war, dass man mich nicht rausrückte.

Wobei ich nicht glaube, dass es nötig ist, erneut an meine Leitungsunterbrechung zu erinnern.

Statt einem bissigen Kommentar blieb ich also ernst und kaute nachdenklich auf der Unterlippe. Nachdenken konnte nie schaden. „Das Dorf weigert sich zu kämpfen.“, erinnerte Kana ihn, ebenfalls mit nachdenklicher Mine und offensichtlich in Gedanken versunken. Haru ließ sich davon nicht beirren: „Sie haben versprochen zu kämpfen, wenn die Exoiinen den ersten Schritt machen!“ Anklagend blickte er in die Runde: „Und das hier ist doch wohl ganz klar ein Angriff!“ „Es ist eine Belagerung.“, korrigierte ich ihn freundlich. Ich wollte es nicht noch schlimmer machen, er erinnerte mich schon so genug an eine tickende Zeitbombe.

Eine tickende Zeitbombe mit Zornesfalte zwischen den Augenbrauen, wohl bemerkt.

Ich meinte zu sehen, wie die Falte bei meinem Einwurf mindestens einen Zentimeter länger wurde: „So oder so, sie werden kämpfen!“ Ich konnte mir einen sorgenvollen Blick nicht verkneifen. Irgendwie verhielt sich Haru… -ich suchte kurz nach den richtigen Worten- merkwürdig. Und er wurde immer merkwürdiger… Heute und auch schon seit ein paar Tagen.

„Das zu entscheiden liegt nicht bei dir!“, Donker sah Haru scharf an. Dieser verkniff die Augen zu zornigen Schlitzen: „Ach, und bei wem dann?“ Donkers Blick wanderte vielsagend zu mir. Ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Warum blieb so etwas nur immer ausgerechnet an mir hängen? Vor meinem inneren Auge tauchte ein Bild auf, wie ich Fahne schwenkend vor einer Reihe Kriegern samt weißem Ross vorausritt.

Na toll, das hatte gerade noch gefehlt: ich als Kriegsherr. Ging es noch weltfremder? Im Befehle geben war ich genauso gut zu gebrauchen, wie Befehle befolgen und das gehörte nun wirklich nicht zu meinen Stärken… Wenn ich wirklich die Schlacht führen sollte… Nein! Das konnte ich nicht. Was, wenn wir verloren? Was, wenn ich sie in den Tod führte? Nein, das könnte ich nicht verantworten. Niemals!

Egal was man von mir erwartete, da würde ich nicht mitmachen!

Abwehrend hob ich beide Hände: „Nein, nein, das überlasse ich gerne euch! Obwohl, wenn ich aussuchen kann, doch lieber Donker.“ Haru konnte man genauso wenig Dinge anvertrauen wie mir, da war ich mir sicher. Obwohl…

Jetzt war aber mal genug mit den Selbstzweifeln! So war ich doch sonst auch nicht!

Die Drei seufzten unisono, so als wäre man schwerenttäuscht von mir. Sogar Haru machte mit. Was hatte ich denn nun wieder getan?!

War es Einbildung oder benahmen sie sich anders als sonst? Das heißt, noch anderer, als man sich in so einer Situation ohnehin benahm?
 

Nun war ich diejenige, die nervös in ihrem Zimmer auf und ablief. Obwohl- nein. Ich war nicht nervös! Ich war sauer. Stinksauer! Am liebsten hätte ich vor Wut einfach nur wild auf irgendetwas eingetreten, vielleicht auf eins der Kissen im Bett oder vielleicht auf die Kiste oder… Ach, das half doch auch nichts! Befreiend wäre es sicherlich gewesen, einfach loszuschreien und einmal alles rauszulassen, aber hilfreich ganz bestimmt nicht. Lieber sollte ich mir hier einen Weg hinausüberlegen! Das Gespräch war nicht gerade zu meinem Vorteil verlaufen: nachdem ich meine Verweigerung als führender Kopf verkündet hatte, beschlossen sie, dass es besser wäre, mich aus dieser Sache rauszuhalten. Schlussendlich hatte man mich allein in Harus Zimmer als er noch ein kleiner Junge war und von Donker groß gezogen wurde, einem Kellerraum im Gewölbe unter dem Nest, eingesperrt während sich die Krieger auf den Kampf vorbereiteten. Die normalen Dorfbewohner würden ebenfalls rausgehalten werden, der einzige Fakt, den ich an der Sache sinnvoll fand.

Mit einem Knurren wandte ich mich wieder meinen Runden zu. Ich musste hier rauskommen, nur wie? Die Tür war aus Stahl, so wie der Rest auch, einfach durchzubrechen kam also nicht in Frage. Kurz hatte ich etwas Mitleid mit Haru (ich meine: Hallo? Der Typ hatte einen regelrechten Kerker als Kinderzimmer!) aber nur ganz kurz, vielleicht ein paar Sekunden.

Auf Suche nach etwas Brauchbarem durchsuchte ich die Schränke und Regale. Eine wahre Schatzsuche! Ich fand ein Jo-Jo, (leider ein ziemlich talentfreies Gebiet bei mir) eine Scheibe Toastbrot, inzwischen weiß, (Ihhh!) einen Stoffhund, der losbellte, sobald man ihm auf den Bauch drückte, (ich hatte ihn vor Schreck gegen die nächste Wand geschleudert und warf ihm seit dem böse Blicke zu- elektrische Spielzeuge waren mir noch immer nicht geheuer) einige Bücher, (sahen ziemlich ungelesen aus, manche waren sogar noch verpackt) ein Flaschenschiff, (irgendwie süß) ein Tagebuch, (leider leer... Nicht dass ich es gelesen hätte! Nein! Ich doch nicht!) und einen Baseballschläger. Gut, Schätze waren das nicht wirklich, nur eine ziemlich staubige Angelegenheit, aber der Baseballschläger war doch schon mal ein guter Anfang.

Ich war gerade dabei ihn probehalber durch die Luft wirbeln zu lassen, als mich plötzlich ein ohrenbetäubendes Krachen zusammenzucken und reflexartig umdrehen ließ. Leise klackernd plumpsten die Türangeln zu Boden. Kurz abgelenkt sah ich zu, wie sie fluchtartig unters Bett rollten, bis mir klar wurde, dass die Teile gar nicht mal so dumm waren und Flucht wahrscheinlich die beste Lösung war. Im letzten Augenblick schaffte ich es, es den kleinen Metallstücken gleich zu tun und rette mich mit einem Hechtsprung aufs Bett, statt von der niederkrachenden und wenig leisen Metalltür zerquetscht zu werden. „Zurückhaltung ist eine Tugend, du unfähiger Trottel! Hättest du sie nicht einfach mit weniger Drama und einem schlichten Dietrich öffnen können?“, ertönte eine tadelnde Stimme und setzte noch ein vorwurfsvolles: „Manchmal ist weniger auch mehr! Ach ja, das mit dem frühen Wur-“ Sie brach ab, als sie mich sah, denn sie hatte ihre Rede genutzt um den Raum zu betreten. Jetzt lächelte sie strahlend: „Einen wunderschönen Guten Abend, Heldin der alten Zeit.“ „Äh… ja.“, erwiderte ich nervös und musterte sie. Bei meinem Gegenüber handelte es sich um eine groß gewachsene Frau mit aschfahler Haut. Sie war völlig in schwarz gekleidet, passend zu dem rabenschwarzen Pagenschnitt. Das wohl Auffälligste an ihr war die X-förmige Narbe, die sich quer über ihrem Dekolleté erstreckte und im Ausschnitt versank. Meine Aufmerksamkeit allerdings galt dem gut 1 Meter langen Schwert, neben welchem ich mir mit meinem Baseballschläger einfach nur noch hilflos und unbedarft erschien. Von dem stolzen Hochgefühl nach dem Fund war nichts mehr übrig geblieben. Sie schien mein Unbehagen bemerkt zu haben und bedachte mich mit einem arroganten Lächeln: „Mein Name ist Anabelle dé Grant und es wird mir eine Freude sein, dich zu töten.“

Klang nicht gut.

Einen Therapeuten für die Dame bitte! Wäre dringend nötig…

Kapitel 32
 

Einen Therapeuten für die Dame bitte! Wäre dringend nötig…
 

Somarus Sicht
 

In den nächsten paar Minuten handelte ich mehr nach Instinkt als geplant. Seltsamerweise war ich dabei überhaupt nicht nervös- im Gegenteil! Ich fühlte mich ganz so, als wäre von einer Sekunde auf die andere alle Unruhe aus mir gewichen. Ganz automatisch entspannte sich mein Körper, nur um dann von einer Sekunde auf die andere von selbst in meiner Kampfstellung einzurasten: die Schultern leicht nach vorne gebeugt, die Arme locker an den Seiten hängend und die Beine angespannt. Eine Haltung, die nach außen hin nicht von einer einfachen Alltagshaltung zu unterscheiden ist. Die durchgeknallte Schrulle wandte nur kurz den Blick von mir ab, doch das genügte auch schon. Binnen eines Augenaufschlags, sprang ich auch schon einen Satz nach vorne und schwang den Baseballschläger um mich herum. Er verfehlte die Frau knapp, sie wich locker nach hinten aus, aber mehr hatte ich auch nicht bezweckt: die Tür war nun frei und ich stürmte hinaus auf den Gang. Leider nur, um dann auch schon mit einem schlaksigen Mann mit gelber Strubbelfrisur zusammenzustoßen, vermutlich der, den die Frau gerade angemeckert hatte. Doch statt mich am Arm zupacken und aufzuhalten, wich er bloß mit erschrockenem Ausdruck in den Augen einen Schritt zurück. Ich machte mir keine großen Gedanken darüber, sondern rannte den Gang entlang.

Eine Waffe, eine Waffe, eine Waffe! Warum hängt hier nirgendwo eine Waffe?!

Ein krankes Lachen ertönte hinter mir, aber keine Schritte die mir folgten, was mich allerdings bloß weiter beunruhigte als alles andere.

Warum verfolgten sie mich nicht?!

Etwa weil ich ohnehin nicht weit kommen würde?

Mir wurde schlagartig schlecht, als mich dieser Gedanke erfasste. Was, wenn es für mich hier gar keinen Ausgang gab? Vielleicht stand jemand am Eingang und wartete dort nur auf mich… Und wo wir schon einmal dabei waren, wo liegt überhaupt der Ausgang?

Die Ruhe, die mich bis gerade eben eingenommen hatte verschwand genauso schlagartig, wie sie auch gekommen war. Plötzlich schien sich mein Gehirn in einen Kreisel zu verwandeln und wild in meinem Kopf herum zu surren- jeglicher Versuch ihn zum Stoppen zu bringen war vergebens.

Ich blieb stehen, in der Hoffnung, dass dann auch endlich der Kreisel stehen blieb. Beide Hände auf die Knie gestützt, beugte ich mich ein wenig vor, um besser zum Atmen zu kommen. Doch kaum hatte ich das getan, entfuhr mir ein unterdrückter Aufschrei. Keuchend stolperte ich nach hinten und stützte mich an der kahlen Wand ab. Ein leises Krächzen ertönte. Es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff, dass ich gerade dieses Geräusch von mir gegeben hatte.

Vor mir lag ein Kopf. Ein abgetrennter, toter Kopf.

Leblos starrte mich das gelbe Augenpaar an.

Wieder ertönte dieses Kichern: "Hübsch, nicht?"

Wie zu Eis gefroren starrte ich den körperlosen Kopf vor mir auf dem Boden an, unfähig mich zu der lachenden Stimme umzudrehen und ihr entgegen zu treten. Tausend Gedanken rauschten mir durch den Kopf. Ich wollte weg hier, ich wünschte ich hätte den Kopf der Leiche nicht entdeckt und wäre einfach daran vorbeigerannt, ich wünschte diese durchgeknallte Pycho-Tante würde einfach verschwinden, ich wünschte plötzlich würden eine Hand voll Männer mit Zwangsjacke um die Ecke kommen, um ihre entlaufene Patientin abzuholen, zumindest hoffte ich, dass sie ihre sonstige Freizeit in einer Anstalt verbrachte, aber von allem am Meisten wünschte ich mir einfach nur noch eine Kotztüte.
 

Harus Sicht
 

Geschickt wich ich dem Schwerthieb eines Eidechsendämons aus und vollführte dabei eine 180 Grad Drehung um mich selbst. Ein unterdrücktes Stöhnen verriet mir, dass Kana ihn mit ihrem Schlagstock niedergestreckt hatte. „Verdammt, warum hast du nicht auf ihn geschossen?“, hörte ich sie loszetern. Seufzend drehte ich mich zu ihr um: „Meine Munition ist ausgegangen.“ Ihrem zerknirschten Gesichtsausdruck nach ging es ihr nicht anders. In den Reihen der Youkai hatten sich offenbar Schattenmeister gefunden, denn bevor die eigentliche Armee ausrückte, ging ein ganzes Heer aus Schatten voraus. Wir hielten sie fälschlicherweise für unsere Gegner, sodass wir beinahe unser ganzes Magazin auf die Fälschungen verschossen. Wir hatten also unseren letzten Triumph verspielt: die menschlichen Waffen, die die Youkais wegen ihres Stolzes einfach nicht benutzen wollten. Auch, wenn Gewehre für Youkais nicht halb so gefährlich waren, wie für Menschen, so waren sie trotzdem so hilfreich, dass sie stark genug waren, um in einer kritischen Situation das Ruder herum zu reißen. Dennoch kamen sie leider einfach nicht an Dämonenschwerter heran, aber das muss nichts heißen, denn unser Clan hat es sich schon lange zur Aufgabe gemacht die Menschenwaffen zu optimieren und ihnen dämonische Stärke zu verleihen. Schade, dass sie für den Kampf noch nicht ausgereift waren…

„Hörst du mir überhaupt zu?“

Kana warf mir einen empörten Blick zu, den ich zerknirscht erwiderte und mit einem traurigen durchs Haar fahren unterstrich. Seufzend wich sie einem vorbeizischenden Pfeil aus: „Also nicht.“ „Sei so freundlich und wiederhol dich doch.“, bot ich an, zwei kämpfenden Gestalten ausweichend. Sie öffnete den Mund: „Ich-…“

Ich hörte nicht mehr, was sie mir hatte erklären wollen, den plötzlich wurde mir schwarz vor Augen. Das Letzte, das ich wahrnahm war der harte Boden und der dumpfe Schmerz am Hinterkopf, als ich aufprallte.

Gefangen

Kapitel 33
 

Gefangen
 

Somarus Sicht
 

Ich wünschte ich könnte behaupten, dass ich mich gewehrt hatte, dass ich mir einen heftigen Kampf mit dieser Irren geliefert hatte und, dass ich vielleicht sogar ein paar Treffer beim Gegner erzielt hatte- doch das wäre gelogen. Stattdessen stand ich einfach nur da und starrte die vor mir auf dem Boden liegende Wache an. Jene Wache, die hier gestanden hatte um mich in meinem Zimmer zu beschützen und schließlich offenbar mit dem Leben dafür hatte bezahlen müssen. Ich stieß ein würgendes Geräusch aus. Es war nicht so, dass das hier die erste Leiche war, die ich sah, aber ich hatte sie noch nie so genau gemustert. Was genau mich an diesem Anblick derart abstieß kann ich gar nicht sagen- vielleicht war es die Tatsache, dass der Körper nirgends zu sehen war und der Hals in fleischigen Fetzen endete, vielleicht hatte aber auch schon der zum Schrei weit aufgerissene Mund genügt, oder die verdrehten Augen, die mich anklagend anzusehen schienen, geradezu, als wollten sie sagen: „Du bist schuld! Du allein, nur du! Wegen dir musste ich sterben.“

Bei dem Klang von klackenden Absätzen wusste ich gleich, dass es Anabelle war, die sich neben mich stellte, auch ohne vorher Aufsehen zu müssen. Aus den Augenwinkeln nahm ich war, wie sie die Hände faltete: „Bist du bereit?“ Ich wollte etwas erwidern, doch heraus kam nur ein undefinierbares Krächzen. „Es ist Zeit für die Abreise.“, setzte sie hinzu. Mir war klar, dass es dieselbe Reise werden würde, wie auch die Wache sie bereits zurückgelegt hatte.
 

zu einem ungenauen Zeitpunkt, jedoch etwas später
 

Harus Sicht
 

Blendend weißes Licht umfing mich, als ich aufwachte. Mit einem Fluchen kniff ich die Augen zusammen. Mein Kopf dröhnte, meine Glieder schienen schwer am Boden zu hängen und die Zunge klebte trocken am Gaumen- ein Schluck Wasser wäre nicht übel.

„W…wo bin ich?“

Ob ich die Frage wirklich gestellt, oder bloß gedacht hatte, weiß ich nicht, aber da ich eine Antwort bekam und mein Hals sich anfühlte, als wäre er mit tausenden Stecknadeln gefüllt, denke ich, dass ich es ausgesprochen habe.

„Bei mir! Willkommen, Hanyou.“, verkündete eine mir unbekannte Stimme. Ich hatte nicht gewusst, dass man Feierlichkeit und Abscheu in einem Tonfall so gut vermischen kann.

Versuchshalber öffnete ich die Augen, um ihn sehen zu können, doch alles was ich erkennen konnte, war ein dunkler Umriss, dann musste ich geblendet die Augen wieder schließen. Dieses Licht brannte in den Augen. Ich wandte den Kopf ab, in dem Versuch ihm zu entkommen.

„Was für eine genaue Beschreibung.“, bemerkte ich spöttisch. Ich versuchte erneut zu blinzeln: „Wären sie so freundlich, das Licht auszumachen?“ Der Unbekannte seufzte tief: „Bedaure, mein Lieber, aber ich denke das wäre unklug. Wir wollen vermeiden, dass du deine Umgebung erkennst, womöglich könntest du sonst später wieder her finden.“ „Wir?“, wiederholte ich und legte den Kopf schief. „Die Exoiinen.“, erklärte er, woraufhin ich erst ein raschelndes, dann ein ratschendes Geräusch hören konnte. Ich vermute, dass er sich eine Zigarette ansteckte.

„Und warum hat man mir dann nicht einfach die Augen verbunden?“

Das wäre wesentlich angenehmer… Zumal ich dann auch nicht das Gefühl haben müsste, beim ersten Augenaufschlag zu erblinden. Selbst durch geschlossene Augenlider blendete das Licht, bloß, dass es nicht gleißend weiß war, sondern durch die Haut hindurch einen roten Ton. Der Mann – zumindest denke ich, dass es sich bei meinem Gegenüber um einen Mann handelte, es könnte allerdings auch eine Frau mit tiefer Stimme gewesen sein – machte eine kurze Pause, ehe er antwortete: „Offiziell, weil du eine Augenbinde nach ein paar Tagen vielleicht abbekommen würdest und es auch nicht ganz so sicher wäre… Aber insgeheim denke ich, dass der Boss hofft, dass du durch drehst. Sich mehrere Tage in derart strahlender Beleuchtung ohne Pause zu befinden, vertragen Menschen nicht- und wir unterscheiden uns in diesem Punkt leider nicht von ihnen.“ Die Aussichten sahen nicht sonderlich rosig aus… War ich nun also so eine Art Kriegsgefangener? Nur, warum hatte der Mann gesagt, man wolle nicht, dass ich den Raum nicht sehe? Plante man also mich irgendwann wieder laufen zu lassen? Blieb nur die Frage, warum sie das tun sollten. Generell nahmen die Exoiinen für gewöhnlich keine Gefangenen, sondern hakten uns lieber schnell ab.

Das ergab keinen Sinn.

Aber ich war am Leben- das war erst einmal das Wichtigste. Ein Ausweg hier heraus würde sich sicher auch bald finden. Und ein offenbar ziemlich gesprächiger Wächter war doch gar keine so üble Grundvoraussetzung. Doch zu Beginn sollte ich wohl lieber mit harmloseren Fragen starten, man konnte sich ja steigern. „Wie hältst du es hier nur aus?“, stöhnte ich, wobei ich versuchte mich aufzurichten. Da ich mir vorkam wie ein nasser Sack Kartoffeln, hatte ich zuvor keine Anstalten dazu gemacht. Nichts, was ich bereute, brachte ohnehin nichts- ich war angekettet wie ich feststellen musste.

„Ich bin blind.“, beantworte der Wächter mir meine Frage. Ich musste schlucken bei dem Gedanken daran, dass ich das womöglich auch bald wäre. Oder wahnsinnig.
 

Somarus Sicht
 

Das war doch zum Aus der Haut fahren! Schon wieder war ich in einem XXL Tresor eingesperrt! Gut, ich hätte auch tot sein können und sollte vermutlich eigentlich erleichtert sein, dass das nicht zu traf, doch im Augenblick schien es mit unmöglich so etwas wie Erleichterung zu empfinden. Viel mehr war ich stinksauer- schon wieder. Wirklich Gedanken dazu, warum sie mich nicht einfach getötet hatte, so wie angekündigt, hatte ich mir noch keine gemacht. Genau genommen war es mir im Augenblick ziemlich egal. Ganz und gar nicht egal allerdings war mir etwas völlig anderes:

Ich hatte Hunger.

Ich meine nicht diese dumpfe Leere im Magen, sondern einen richtigen Heißhunger. Und wenn ich Heißhunger sage, dann meine ich das auch so! Tatsache jedenfalls war: Ich brauchte etwas zu essen!

Und zwar dringend!

Dazu hatte ich jawohl auch jedes Recht, schließlich war meine letzte Mahlzeit zwei Löffel Cornflakes (der Rest hatte sich wohl irgendwie aus mir unempfindlichen Gründen zu Haru begeben. ... Und teilweise vielleicht auch in Kleidung und Haare seiner Sitznachbarn, so genau habe ich da nicht aufgepasst.) nach dem Schulfest. Wie viel Zeit seitdem vergangen ist weiß ich nicht, aber laut meinem Magen muss es wohl ziemlich lange gewesen sein.
 

Das Klopfen war leise und kaum hörbar, aber zu mehr hatte ich mich schließlich doch nicht getraut. Irgendwie war mein Mut die Wächter, falls ich welche hatte, zu kontaktieren und um ein bisschen Nahrungsmittel zu bitten, gleich nachdem ich den Beschluss gefasst hatte binnen weniger Sekunden auf den 0 Grad zurück gesunken. Das bloße Klopfen hatte mich einige Überwindung gekostet. Gelohnt hatte es sich jedoch nicht- es folgte nicht die geringste Reaktion. Jetzt, wo ich einmal dabei war, ging es leichter und ich klopfte noch einmal, diesmal kräftiger. Aber das Ergebnis fiel leer aus. Nichts tat sich.

Ich versuchte es mit reden: „Hallo?“

Es folgten Stille und Schweigen.

Ich versuchte ein wenig durchs Schlüsselloch zu sehen, aber selbst das wollte nicht so recht klappen. Stöhnend ließ ich mich gegen die Tür sinken. Was jetzt?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffentlich hat es euch gefallen, wenn nicht, dann sind Verbesserungsvorschläge jeder Zeit willkommen^^
Eure Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich weiß, Sota hat ungewöhlich schnell geschaltet, aber er ist auch ein Superhirni und kennt seine Schwester und deren Lieblingshanyou in und auswendig^^
Danke fürs Lesen:D
Eure Bloody;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hier muss ich mich noch einmal entschuldigen. Das Kapi ist ziemlich kurz geworden, so wie auch die anderen zuvor. Eigentlich wollte ich es diesmal etwas länger machen, aber mehr gibt es in dieser Zeit echt nicht zu sagen.
und hier kommt noch die dritte Entschuldigung, wegen all der Rechtschreibfehler.

Sorry....

Mehr hab ich nicht mehr zu dem Thema zu sagen^^

Danke fürs Lesen^^

Bis demnächst,
eure Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich erkläre bei den Charakteren alles übrige, über den Pakt. Bis demnächst, eure
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und Schluß^^ Weiter gehts in Kapi 7^^ Aber bevor ihr jetzt die Seite wieder schließt, hab ich noch eine Frage: Weiß irgendwer, welche Hunderasse Inu Yasha als Hundeyoukai darstellen könnte? Ohne diese Info kann sich Somaru ja nicht verwandeln^^ Und wenn die Rasse unbekannt ist, dann würde ich gerne von den Lesern wissen, welche Hunderasse sie gerne hätte.
Danke fürs Lesen^^
eure Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Weiter gehts in Kappi 8 Bis dahin,

eure Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt, zu Schluss klang alles ein wenig... aufgelistet, aber ich wusste nicht, wie ich das in ein Kapitel unterbringen sollte^^ (bin immer noch ein ziemlicher Anfänger, der zwar viel Schreibt, aber noch nicht lange) Danke, dass ihr es euch trotzdem durchgelesen habt^^

LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Entschuldigt, die Kürze;) Danke fürs Lesen^^ Eigentlich könnte man auch sagen, dass hier eigentlich erst die Story beginnt und bisher alles nur eine art langer Prolog war^^

Bis demnächst;)

LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke, fürs Lesen^^ entschuldigt, dass in dem Kapi so viele Klammern auftauchten (eigentlich mag ich gar keine Klammern...) hab aber schon wieder eine gemacht. *seufz* Naja, nächstes Mal wird's wieder besser^^ *triumphierender Optimismus*
Bis demnächst^^
LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Bis zum nächsten Kapi:)

LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke, fürs Lesen>.< ich weiß, es ist ziemlich kurz, aber das nächste Kapi befindet sich auch schon auf der Freischaltung, oder ist vielleicht, wenn ihr das hier lest, schon da;)

Bis dahin,

LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs Lesen^^ Ich weiß, gegen Ende, hat der Schreibstil ziemlich gelitten, ich hoffe aber, dass es euch trotzdem gefallen hat,

LG

Bloodnight^^
PS:
Mir ist gerade aufgefallen, dass sich die beiden irgendwie ziemlich ähneln... Beide glaube nicht wirklich das, was ihnen ihre Eltern alle erzählen und stempeln alles als unwahre Märchen und Mythen ab... Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs Lesen^^
Bis demnächst,
LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs Lesen^^ Ich hoffe, es hat euch gefallen;)
Bis demnächst,
LG
Bloodnight^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, dies war nur ein kleines Zwischenkapitel, zur Erklärung warum es im nächsten Kapitel direkt wieder in der Neuzeit weiter geht, obwohl sie ankündigte zurück zu reisen;) Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr seit mir nicht böse, dass es so kurz ist>.< Wie gesagt, nur ein Zwischenkapitel^^''

Ach ja, ich wollte sagen, dass ich mir überlegt habe, dass ich jedem, der es möchte eine Benachrichtigungs ENS schicken werde, sobald sich ein neues Kapitel sich auf dem Weg zur Freischaltung befindet. Wer dies also möchte, einfach nur in den Kommentaren melden;)

So und nun genug gelabert,

Danke, fürs Lesen^.^

Bis demnächst,
LG
Bloodnight & Somaru^.^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, und das war's auch schon wieder^^ Ich hoffe es hat euch gefallen und sry, dass sich das Ganze hier irgendwie ziemlich zieht... Bald, bzw im nächsten Kapi, kommt es mal etwas in Fahrt, versprochen;) Immerhin hat unsere liebe Somaru noch eine Aufgabe zu erledigen... Da kommt man selbst verkatert nicht drum rumxD
LG
Bloody^-^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ok, es geht immer noch schleppend voran, aber naja^^"
Bis dann,
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Bye, ich hoffe es hat euch gefallen^^ Was Miroku und seinen Sohn wohl hergeführt hat? Mal sehen^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, danke fürs Lesen^-^ Ich hoffe es hat euch nicht enttäuscht und es ist trotz der Eile nicht schlechter als andere Kapitel:)

Ah, warte, bevor ich es vergesse: wenn ich genug KT gesammelt habe, plane ich meinen Benutzernamen zu ändern, also nicht wundern, wenn ich plötzlich anders heiße^^ keine Frontal, völlig entscheidende, komplett Änderung, bloß will ich ein Prof davor setzen und Bloodnight zu Bloody verkürzen^^ Prof-Bloody. Ich finde das Wort Prof einfach irgendwie total niedlich und darum... joa.
Bis zum nächsten Kapitel, ich hoffe wir sehen uns dann wieder,
LG
Bloody:) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ups, am Ende war der Ghul irgendwie schon... seltsam? Ich komm mir gerade ein bisschen wie im Deutschunterricht vor, weil ich den Ghul Part im Kopf ein bisschen so gelesen habe wie ein Gedicht und meine Deutschlehrerin immer meckert dass alle Gedichte im Deutschbuch so düster sindxD Meine BF sagt auch immer, dass die meisten Dichter dringend einen Pychologen brauchen, der ihnen mal ihre Depressionen austreibt, aber lassen wir das Thema lieber, ich schweife sonst zu schnell wieder ab... Vorallem weil unser lieber Ghul noch nicht mals Dichtet, es reimt sich ja gar nichtsxD
Naja, ich hoffe es hat euch gefallen:3
Bis zum nächsten Mal^-^
LG
Bloody:)

PS: »ich gewöhne mir das schon langsam an mit dem PS, irgnedwie<.< « Bevor manche von euch fragen, wie ich so schnell genug KT angespart habe... Nun ja, ich habe nicht gespart. Die liebe Shizana hat mir welche geschenkt:3 Dafür hier noch mal ein dickes Danke schön, auch wenn sie das hier vermutlich nie lesen wird und das vielleicht auch gar nicht hier reingehört, aber das musste jetzt raus^^"
Tja, dann jetzt aber entgültig: tschau:) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke für's Lesen und- ich muss es einfach anmerken: wir haben gerade genau 22:22 Uhr am 30.03.2015:D (Zumindest laut meiner Laptopuhr) also mit anderen Worten: in einem Tag, einer Stunde und 38 Minuten ist der erste Geburtstag von Fight Exoiin:3 Danke noch mal an alle, die im Laufe der Zeit dazu gekommen und bis hier hin durchgehalten und die Geschichte mit verfolgt haben^^ Bleibt mir bitte auch weiterhin noch treu,
LG
Bloody:) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke für's Lesen:)
Ich hoffe es hat euch gefallen^^
Hoffentlich bis zum nächsten Mal,
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke für's Lesen:)
Bis demnächst,
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke fürs Lesen Das war zwar nicht ganz so die Spannung, die einen mitfiebern lässt, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen… Und um zum nächsten Punkt zu kommen: einigen ist sicher aufgefallen, dass ich meinen Namen wieder zurück zu Bloodnight geändert habe. Neulich haben mich einige nicht mehr erkannt (verständlicherweißexD) weil ich eigentlich keinen Kontakt mehr zu ihnen hatte und es daher vergaß ihnen zu sagen. Tja, mit der Zeit hielt ich es für besser meinen alten Benutzernamen wieder anzunehmen.
Das bin eben ich auf mexx und ich bin froh drüber:)
Den Namen zu ändern, war wie eine neue Identität anzunehmen und das will ich nicht. Egal ob Prof-Bloody in meinen Ohren besser klingt oder nicht, es war irgendwie... seltsam. Es gab sogar eine Situation in der ich das einfach vergessen hatte, mich eine Freundin mit "Prof-Bloody" anschrieb und ich geschätzte 5 Minuten überlegte, wer das seixD
Ich hoffe das klingt nicht allzu albern.
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sorry das es sich so zieht, ich hoffe es gefällt euch trotzdem...
LG
Bloody Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wir haben es diesmal also mit einer Belagerung zu tun... Mit einer ziemlich arroganten Perfektionistin>.> Mal sehen was daraus wird^^
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, Fortsetzung kommt bald und dann werde ich auch noch näher auf die Belagerung zu Sprechen kommen, also Wer?, Wieso?, Weshalb?, Warum? usw.
Danke für's Lesen^^
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch stören die vielen Gedankenklammern nicht^^" Wenn doch, meckert euch ruhig aus und im nächsten Kapiteln werden sie fehlen>.>
Achja, falls sich jemand fragt, warum sie sie gleich weggesperrt haben, als sie nicht anführen wollte: sie soll den Kopf des Ganzen darstellen und wenn sie das nicht tut, dann hält Donker es eben für das Beste, sie ganz da rauszuhalten wenn man ohnehin schon mal dabei ist und es keine Aufgaben gibt, die in seinen Augen nur sie erledigen kann. Damit sie praktisch nicht verletzt wird, denn laut den Prophezeiungen kann schließlich nur gekämpft werden, wenn sie da ist. Wenn sie nun aber in der Schlacht sterben würde, wäre das für Niemanden von Vorteil also, Donkers Logik: wenn sie sicher ist, ist es am Besten.
Danke für's Lesen,
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das... war iwie kurz0.o Das heißt, noch kürzer als sonst ohnehin schon>.<
Sorry>.< Aber das war einfach so perfekt zum Aufhören.-.
Das nächste Kapitel wird definitiv wieder länger! Seit mir bitte nicht böse... Aber nach nächster Woche sind ja auch schon die Sommerferien, da hab ich Zeit^^ Obwohl... Naja... eigentlich nicht wirklich, wenn ich jetzt so drüber nachdenke^^"
Seit mir bitte nicht böse, wenn trotz der Ferien nicht so viel von mir zu hören ist... Die ersten beiden Wochen auf jeden Fall nicht, da bin ich auf Sprachreise mit einer Freundin in England, wer weiß ob die Gastfamilie WLAN hat, das wir benutzen dürfen...
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das war's auch schon^^
Euch noch schöne Ferien, falls ihr Ferien habt, wenn nicht, trotzdem eine schöne Zeit, ich sage dann jetzt Tschau und haue mich ins Bett^^ Und euch auch eine gute Nacht, je nachdem, wann ihr das hier lest^^
LG
Bloody^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (51)
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Von:  francislissy
2017-06-06T20:31:37+00:00 06.06.2017 22:31
Liebe Groufie,

ich danke dir für deine Nachricht.
Ich finde es zwar sehr schade, dass du nun nicht mehr deinen süßen Senf zu meiner Geschichte gibst und dass du anscheinend aufgehört hast an deiner eigenen Story zu schreiben, aber wenn es für dich so besser ist, ist es vermutlich das Beste.
Ich habe mich immer gefreut wenn du geschrieben hast. Deine Kommis habe ich mir immer sehr gerene durchgelesen, da sie so lebendig und voller Enthusiasmus waren. Auch deine FF fand ich toll. Natürlich war sie deinem Alter entsprechend....und für dein Alter in dieser Zeit war es super!
Also sei nicht so Selbstkritisch. Mann wächst mit der Geschichte mit. Desto reifer man wird umso umfangreicher und besser wird der Schreibstil. Ich hoffe du schreibst auch noch weiterhin und sei es nur für dich selbst. Hör nicht auf damit nur weil du gerade Zweifel an dir hast. Ich wünsche dir das Allerbeste und finde du bist ein ganz tolles Mädchen! Lass dir nichts anderes einreden...versprich mir das!
Alles Gute für die Zukunft!!

Ganz, ganz, ganz liebe Grüße! :*

Francis
Von:  francislissy
2015-06-28T13:47:10+00:00 28.06.2015 15:47
Hallo du!!! Na das war ja ein Kapitel'!
Da ist es ja ganz schön Rund zugegangen...hihi.
Obwohl ich so bei der Hälfte die Übersicht verloren habe, was denn jetzt los ist.
Ich las nur noch Kopf rollte und kicherte und dann hübsch nicht. Da hab ich geschaut sag ich dir, keine Ahnung was das zu bedeuten hat. Vielleicht verrätst du das ja im nächsten Kapitel. Von Annabel war jetzt nicht so viel die Rede, Schade hätte mich schon ziemlich gefreut, da der Titel auf sie basiert, denke ich mal. Was Haru am Ende passiert ist würde ich auch nur zu gerne wissen, hoffentlich überlebt er es. Aber wir sind ja nicht bei Game of Thrones, ich denke du lässt die zwei Hauptcharaktere nicht sterben. Ich wünsche dir viel Spaß auf bei der Sprachreise, und hoffe du lernst schön englisch. Dann kannst du ja bei den Englischen Seiten genauso Fanfiction posten :) Da krigst sicher a viel mehr Kommis da viel mehr Menschen englisch sprechen. Ich hoffe trotzdem das du dich blicken lässt in den Sommerferien. Bis bald, Lg francis
Antwort von: abgemeldet
29.06.2015 12:10
Hey^^
entschuldige, falls die Antwort hier jetzt ein wenig gehetzt wird- ich bin gerade auf dem Weg zum Bahnhof^^"
Also, ich werde es im nächsten Kapitel etwas genauer erklären, aber damit du nicht verwirrt bist, versuche ich es jetzt schon mal:
Somaru ist stehen geblieben, um eine kleine Verschnaufpause zu machen und dabei entdeckt sie einen abgetrennten Kopf, der vor ihr auf dem Boden liegt. Dann hört sie eine kichernde Stimme hinter sich, die den Kopf als Hübsch bezeichnet. Wer das ist, ist hier noch nicht erzählt, aber ich denke so schwer ist das nicht zu erraten um wen es sich dabei handelt.
Sry, es war vielleicht wirklich etwas unverständlich geschrieben, ich glaube, ich ändere es noch mal...
Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast^^
stimmt, Anabelle kam nicht ganz so oft vor... wird im nächsten Kapitel besser werden...
Danke schön, dir auch eine schöne Zeit^^
Ich werde mir Mühe geben:3
LG
Bloody^^
Von:  francislissy
2015-06-14T10:59:29+00:00 14.06.2015 12:59
Hi meine Liebe, huch ich bin etwas verspätet aber ich hab es doch noch geschafft, gott sei dank.
Ach war das ein aufregendes Kapitel....vorallem als sie in Harus Zimmer war schlug mein Herz gleich doppelt so schnell.
Schade das in den Tagebuch nichts drinnen stand. Ich frage mich was da wohl drinnen gestanden wäre, wenn er etwas geschrieben hätte. Etwas über Somaru?grins* Bestimmt:D
Ich weiß nicht aber irgendwie kann ich mir noch immer nicht Somaru als echte Kriegerin vorstellen, sie ist doch noch ein Kind oder nicht. Und wie ist diese blöde Kuh in Harus Zimmer gekommen? Hat sie die anderen getötet? Ich meine es war doch bestimmt bewacht oder so?
Jetzt wird es brenzlig für Somaru...ich hoffe irgendwer kommt ihr zu Hilfe, nicht das Anabell sie verletzt oder schlimmeres.
Aber ich bin mir sicher irgendetwas unerwartetes passiert bestimmt. Also meines Erachtens war das Kapitel sehr gelungen. Sehr gut geschrieben, wie ich finde, und wie immer fehlt der Witz nicht. Ich finde die Gedankenklammern überhaupt nicht störend. Es macht mir spaß zu lesen was sie sich so denkt die Somaru. Es gibt den ganzen so die würze. Also nicht aufhören damit. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel, und hoffe das ich nächstes Mal nicht so lange brauchen werde um es zu lesen. Danke das du weiterschreibst! Bis zum nächsten Mal! Lg deine Francis
Antwort von: abgemeldet
20.06.2015 15:09
Hey^^
schön zu hören^^
Ja, ne?:D Aber sie hätte es ja naaaatürlich nicht gelesen<.<
Ich denke einige von den Fragen beantworten sich im nächsten Kapitel, welches sich im Übrigen auch schon in der Bearbeitung befindet^^
Ok, dann werde ich sie auch weiter bei behalten^^
Ich hab zu danken: danke, dass du alles immer so lieb kommentierst und liest:3
LG
Bloody^^
Von:  francislissy
2015-05-27T22:29:06+00:00 28.05.2015 00:29
Ma mir hat das Kapitel gut gefallen. Schön wäre noch gewesen zu wissen warum sich Haru und Somaru gestritten haben.
Und Kana ist sehr lustig in diesen Kapitel so dermaßen Sarkastisch komisch. Mir gefällt ihr beinahe schon fast schwarzer Humor. ^^
Annabell scheint ein sehr interessanter Charakter zu sein. Und ja, sie ist wirklich ziemlich arrogant...wenn nicht schon hochnäsig.
Ich hoffe das nächste Kapi lässt nicht so lange auf sich warten gel!! Lg deine francis
Antwort von: abgemeldet
28.05.2015 13:43
Schön zu hören^^
Ja, ich hatte irgendwie das Gefühl, das in der Story bisher alles aus demselben Humor besteht, naja da wollte ich etwas Abwechslung reinbringen^^ freut mich, dass es dir gefallen hat:)
Hochnäsig... ich denke das trifft ziemlich gut auf sie zu^^" trotzdem muss ich zugeben, dass es mir irgendwie Spaß macht aus ihrer Sicht zu SchreibenxD
ja, sorry, dass es so lange gedauert hatte^^" das nächste kommt schneller:3
LG
Bloody^^
Von:  francislissy
2015-05-10T02:08:17+00:00 10.05.2015 04:08
Ja du hast recht es zieht sich, aber gefallen hat es mir trotzdem. Vorallem der Schluss war ja so süß. Warum musstest du gerade da aufhören hä?
Nun ich hoffe dein nächstes Kapitel kommt bald. Ich werde mich darauf stürzen. Und diesmal bin ich wieder voll dabei und lass mich nicht mehr so lange blicken. ;)
Bis zum nächsten Mal meine Liebe Bloody. Lg francis
Antwort von:  francislissy
10.05.2015 04:10
ich meinte natürlich das ich mich schon lange blicken lasse,,, also ...egal ich hoffe du hast es verstanden. Das ist aber auch doof das man sobald man ein Kommi schreibt es nicht bearbeiten kann.
Antwort von: abgemeldet
11.05.2015 21:13
Schön zu hören, ja ich selbst nenne diese Geschichte schon mal gerne neben Abhängestory auch KaugummistoryxD Allerdings liebevoll gemeint, irgendwie kann ich hier in dieser Geschichte am Besten abdriften und bin irgendwie auch nicht so unzufrieden mit mir wie bei den Anderen. Woran es auch liegt, keine AhnungxD In jedem Fall habe ich die Geschichte und ihre Charaktere lieb, wenn man es denn so nennen kann, aber ich denke das muss man auch, sonst macht es keinen Sinn sie zu schreiben. Aber ich drifte schon wieder ab<.<
Werd mal schauen was sich machen lässt, habe allerdings wegen Christihimmelfahrt Donnerstag und Freitag frei, ich denke da habe ich viel Zeit^^ Versprechen kann ich aber nichts^^"
LG
Bloody^^

PS: OMG 10 Minuten nach 4?0.o?
Von:  francislissy
2015-05-10T01:47:57+00:00 10.05.2015 03:47
Also Bloody ich finde du bist immer so negativ am Ende deines Kapitel mittels Autorenkommentar. Mag sein das jetzt nicht super viel Action passiert ist ABER es war dennoch sehr unterhaltsam.
Ich finde auch in diesen Kapitel hast du dich wirklich voll auf die Charaktere eingelassen. Was ich echt schwierig finde, da du von einen zum anderen wechselst. Wenn ich von Kagome zu Inu wechsle fällt mir das schon sehr schwer mich da hineinzufühlen. Aber bei dir ist das anscheinend kein Problem. Toll finde ich auch die ganzen Eigenheiten die Haru, Somaru und Kana haben. Sie haben Fehler und das finde ich wichtig. Keiner ist in deiner Story perfekt, und Somaru ist sozusagen der Anti Held. Aber das ist ja eben der Grund warum ich deine Story lese, mir gefällt wie du die sie erzähltst auf einer ganz eigenen manchmal etwas verrückten Art. Aber alles wirkt dennoch realistisch. Und manchmal denke ich mir, verdammt, das hätte ich auch in diesen Moment gesagt oder getan. Und ich bin wirklich sehr stolz auf dich das du so viel aus deiner FF gemacht hast. Am Anfang noch mit vielen RSF, und noch etwas unkoordiniert und vielleicht auch etwas ungübt. Aber von Kapitel zu Kapitel wirst du besser. Und das merkt man unterm lesen total. So mal sehen wie es weiter geht....Ach ja eins will ich noch losweren, Haru ist ja soooooooooo verdammt süß zu ihr...ach gott ich hoffe sie merkt bald was sie an ihm hat. ich glaube er hat es schon längst bemerkt.
Antwort von: abgemeldet
11.05.2015 21:08
Hm... irgendwie hast du recht, wobei ich es diesmal gar nicht so negativ fand... Vielleicht bin ich manchmal auch etwas pessimistisch aufgelegt, wer weiß. Kann selbst nicht so genau sagen wodran das lieg, auch wenn ich mich selbst beim Schreiben eher als fröhlich einstufen würde.
Danke schön:3 Wobei ich an diesem Punkt kurz anmerken möchte, dass man es deinen Geschichten absolut nicht anmerken kann, dass es dir schwer fällt>.>
Ich finde Schwächen und Ängste machen Charaktere auf eine gewisse Weiße aus, sonst sind sie irgendwie Mary Sue's.
Stolz? Das nehme ich jetzt wirklich als großes KomplimentxD
Man wird alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazuxD Ich denke dieses Sprichwort hat was, denn meiner Erfahrung nach stimmt das wirklich, man lernt tatsächlich immer noch irgendetwas dazu, zumindest ist das bei mir so. Ich jedenfalls bin echt froh so etwas zu hören, denn wenn ich mich verbesser, habe ich mein Ziel eigentlich schon erreicht:3 Ich hoffe ich kann es auch weiterhin immer mehr ausbauen^^
Tja ja, er hat's schon gemerkt, zumindest scheinbar, wenn auch nicht unbedingt bewusst. Auf jeden Fall ist er schon mal weiter als sie.
Von:  francislissy
2015-05-10T01:18:53+00:00 10.05.2015 03:18
Jaja Somaru weiß wohl nicht was sie tun soll. Passier auch selten.
Ich fand das Kapitel gut geschrieben, wie immer.
Und ich bin schon sehr gespannt wie sich Somaru entscheiden wird. Und wer bzw. was ihre Entscheidung beeinflussen wird.
Es ist zwar schon 3 in der Früh aber ich halte durch und bis zum bittere Schluss. Auf zum Nächsten Kapi. :D
Antwort von: abgemeldet
11.05.2015 20:58
Kann ich persönlich auch gut verstehen, ich zumindest wüsste nicht was ich tun und nicht tun sollte, ohne mein gutes Gewissen eiskalt zu ermorden>.>
Ja, ja wir werden sehen, aber vielleicht wird ihr die Entscheidung ja auch abgenommen. Wir werden sehen...
Schon viertel nach 3?:0 Nicht, dass du noch beim Lesen einschläfst:0
Von:  francislissy
2015-05-10T01:06:02+00:00 10.05.2015 03:06
ich muss ehrlich zugeben als ich dachte Donker wäre tot, musste ich lachen.
Die ganze Szene war extrem witzig. Und ich dachte mir nur, Mann Bloody wenigstens wen jmd stirbt sollst du versuchen ernst zu schreiben und nicht so das ich fast nicht mehr weiterlesen kann vor lachen.
Ich hab gleich gewusst das das Gedicht was mit Somaru zu tun hat. Phönix, Kücken, die alten sterben und die jungen kommen. Tja war nicht so schwer zu erraten. Ich hoffe nur Haru ist in Wirklichkeit kein Verräter...das würde mich zutiefst bestürzen. Aber warum ignorieren die Beiden Somaru? Haa werde das sogleich herausfinden. Schönes Kapitel übrigens.
Antwort von: abgemeldet
11.05.2015 18:50
Also wirklich, ein Tod ist absolut nicht zum LachenxD
Nein keine Sorge, einen Tod würde ich doch etwas dramatischer darstellen;) Zumindest würde ich es versuchen<.<
Ja, das war ziemlich offensichtlich, aber vielleicht passiert ja doch noch etwas unerwartetes... wir werden sehen^^
Von:  francislissy
2015-05-10T00:47:37+00:00 10.05.2015 02:47
Hi uiii das Kapitel war toll. Der Ghul war auf einmal so schnell besiegt. Ich dachte das zieht sich über Kapitel hinweg fort.
Nun aber irgendwie bin ich doch ganz glücklich das dem nicht so ist.
Ich find es so schön wie du so langsam aber sicher dich an die Beiden rantastest. Die sind so süß, vorallem wenn sie sich streiten. Aber was ist aufeinmal mit Haru los, wieso geht er einfach? Ist er sauer oder so? Uh und alles gute Fight Exoiin !!! Jippy auf ein weiteres spannendes Jahr!!!
Ich weiß ich bin spät aber besser spät als nie. Nicht wahr=D
Antwort von: abgemeldet
11.05.2015 18:49
Eigentlich wollte ich den Kampf tatsächlich noch etwas herauszögern, aber irgendwie hat er sich verselbstständigt und war plötzlich fertigxD Naja^^"
Hm... wer weiß. Vielleicht wurde ihm auch ins Gewissen geredet, was ihn nicht so kalt lässt wie Somaru, wer weiß das schon. Wobei sie sich ja auch irgendwie verändert...
Fight Exoiinen sagt danke=D
ebenso wie die Autorin^-^
Mal sehen wie lang das Ganze hier noch wird, ich hoffe mal das es sich unter der drei Jahresgrenze hält>.> Aber so genau sagen kann ich das nicht, immerhin sollte Fight Exoiinen ursprünglich ein Startprojekt für zwischen durch sein, aber irgendwie konnte ich mich dann doch nicht so kurz fassen, wie ich es eigentlich gehofft hattexD
Irgendwie verselbstständigen sich meine Geschichten ständig<.<
Ganz genau:3
Von:  francislissy
2015-05-10T00:28:21+00:00 10.05.2015 02:28
Dieser Ghul ist ganz schön psycho. Der hat echt nimmer alle Tasse in Schrank.
Aber eigentlich auch ganz witzig. Der spricht auch so komisch in Frasen.
So Kindergartensprache. Erinnerte mich irgendwie an den Troll von Harry Potter der Stein der Weisen.
Story war super aber von den ganzen Sichtenwechsel wurde mir ganz Wirr im Kopf. Bitte nicht mehr.
Ach, aber das meine Lieblinge nun endlich gezwungen werden Zeit miteinander in einer dunklen Höhle zu verbringen ist auch sehr fotschrittlich. Wir kommen weiter, wir kommen weiter. lg francis
Antwort von: abgemeldet
11.05.2015 18:43
Ja, irgendwie hatte ich plötzlich Spaß an der Pycho Sicht^^"
Dann ist ja gutxD
Vermutlich ist er auch auf diesem Niveau sitzen geblieben>.> Also das Kindergartenniveau
Harry Potter und der Stein der Weisen? Die kleinen Typen, die den ganzen Tag in der Bank herumsitzen? So habe ich das noch gar nicht betrachtet, aber jetzt wo du's sagst... Irgendwie hat er was von denenxD
Ist gut, will ja nicht, dass du durch einander kommst:)
Wurde auch mal Zeit, auch wenn es sich meiner Meinung immer noch etwas ziehtxD Aber irgendwie konnte ich noch nie mit solchen "Liebe auf den ersten Blick" Geschichten noch nie etwas anfangen und finde sie ziemlich unrealistisch... Ebenso wie das mit dem "wenn nein, geh ich raus und komm gleich wieder rein." In meinen Augen braucht Liebe so ihre Zeit, aber das ist vermutlich Ansichtssache. Vielleicht bin ich aber auch einfach fehlinformiert, wer weiß das schon...
LG
Bloody^^


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