Heißer Zwischenfall
Sie lugte aus dem Türspalt um sicher zu gehen das Kid nicht wieder jemanden geschickt hatte um Akane aus dem Zimmer zu bewegen, aber sie sah nur einen verlassenen Gang.
Akane trat aus ihrem Zimmer und nach einem letzten Blick zu dem kleinen Wolf, der sagen sollte er soll keinen Unsinn anstellen, schloss sie die Tür hinter sich. Den kleinen würde sie erst einmal im Zimmer lassen, damit sie in Ruhe mit ihrem Bruder reden konnte. Der würde sonst bei dem Anblick des kleinen gleich wieder ausrasten.
Akane verstand sowieso immer noch nicht was ihn daran so störte, wenn der Wolf auf dem Schiff bliebe. Sicher, es gibt bessere Orte für so ein Tier, aber Akane spürte eine Verbundenheit zu dem Welpen, die sie selber noch nicht genau erklären konnte.
Sie schritt den langen Gang entlang und bereitete sich innerlich auf das Gespräch mit Kid vor. Obwohl es eigentlich nur eine Kleinigkeit war, weswegen die beiden Streit hatten, so ging es Kid oft ums Prinzip. Er hasste es wenn man ihm widersprach oder sich ganz und gar seiner Befehle widersetzte. Da bildete auch Akane keine wirkliche Ausnahme. Nur in wenigen Punkten.
Auf halben Wege kam ihr Heat entgegen, der gerade aus der Küche kam und, mal wieder, total verschlafen aussah. Als er Akane sah, blickte er sie erstaunt an.
„Guten Morgen Heat.“, begrüßte sie ihn lächelnd.
„Hey Akane, bist du endlich raus gekommen aus deinem Zimmer. Wie geht’s dir?“, begrüßte er die Rothaarige ebenfalls und umarmte sie. Akane war von dieser Geste überrascht und versteifte sich kurz. Auch bei Heat machte es Klick und er löste sich prompt von ihr und räusperte sich kurz.
„Hast du Hunger? Du hast schließlich zwei Tage nicht viel gegessen. Wenn du willst kann Wire dir noch was machen, der ist gerade in der Küche“, sprach er weiter und versuchte die Sache zu überspielen. Akane lächelte freudig über diesen Vorschlag. Sie hatte wirklich Hunger, aber vorher wollte sie trotzdem zu ihren Bruder.
„Wenn das so ist, dann könntest du ihm sagen das er mir bitte noch etwas zu essen machen kann. Ich hol es mir dann später. Ich möchte nämlich erst zu Kid und die ganze Sache klären.“, sagte sie, worauf Heat nickte und mit einem „Viel Glück“ wieder zurück in die Küche ging.
Akane setzte ihren Weg fort und kam am Trainingsraum vorbei, welcher ebenfalls in diesem Teil des Schiffes lag. Die Tür war nicht ganz zu, sondern noch einen Spalt geöffnet. Sie schaute beim Vorbeigehen durch den Spalt und sah kurz eine lange Blonde Mähne vorbeihuschen. Sie blieb stehen und überlegte kurz. Eigentlich wollte sie auf direktem Wege zu Kid. Allerdings könnte sie sich auch vorher, bei einem gewissen Vize, über die Laune ihres Bruders informieren.
Sie öffnete leise die Tür zum Trainingsraum und bekam große Augen. Anscheinend war es Killer heute ziemlich warm, denn er trug kein Hemd und gewährte Akane so einen Blick auf seinen muskulösen Oberkörper.
Der Rothaarigen stockte kurz der Atem und sie konnte einfach nicht anders als ihn anzustarren. Es ist zwar nicht das erste mal das Akane den nackten Oberkörper eines Mannes sah, aber bei Killer löste es merkwürdige Gefühle in ihr aus.
Sie bekam so ein komisches Kribbeln im Bauch und ihre Knie wurden immer weicher, je länger ihr Blick an dem Blonden haftete. Dieser hatte schon lange mitbekommen das sie im Raum stand und unterbrach nun sein Training. Langsam kam er auf Akane zu und musste über deren Anblick schmunzeln. Zum Glück konnte sie das dank seiner Maske nicht sehen. Sie würde wahrscheinlich gleich wieder auf ihn losgehen. In dem Punkt nahmen sich Akane und Kid nicht viel. Allerdings war Killer auch erleichtert das sie endlich wieder da war, und nicht mehr in ihrem Zimmer hockte. Er musste sich eingestehen, das sie ihm gefehlt hatte, auch wenn es nur zwei Tage waren.
Als er nun direkt vor ihr stand, löste sich Akane aus ihrer Starre und sie schüttelte heftig den Kopf um wieder klare Gedanken zu fassen. Killer tat so als hätte er es nicht gesehen, was eigentlich unmöglich war, da er ja genau vor ihr stand und sie sich nun durch ihre leichte Röte im Gesicht verriet.
„Schön dich zu sehen Rotschopf.“, begann er das Gespräch, um sich und Akane einen Gefallen zu tun. Auch wenn ihn der Anblick amüsierte, kam er nicht drumherum, im Stillen ihre Schönheit zu bewundern.
„Hey Killer.“, lächelte sie ihn an und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. „Fleißig am trainieren oder ist dir einfach nur heiß?“, fragte sie ihn nun wieder mit ihrer Kecken Art, die es schaffte fast alles zu überspielen. Killer musste lachen, so kannte er sie. Frech und immer gerade heraus.
„Das Training macht mir nix aus, aber es ist wirklich ziemlich heiß heute.“, gab er zur Antwort und musterte sie.
„Ach komm, dann müsste es dir ja jetzt erst richtig heiß werden.“, grinste sie ihn frech an. Sie spürte immer noch dieses Kribbeln und war froh sich an die Wand stützen zu können, bevor ihre Beine wirklich noch nachgaben. Killer legte den Kopf schief und sah sie fragend an. Er stand gerade ziemlich auf dem Schlauch.
„Warum? Wie meinst du das?“, fragte er und Akane musste leicht lachen.
„Na weil ich jetzt hier bin du Blitzmerker.“, grinste sie ihn wieder an. Killer musste lächeln und stieg prompt in das Spiel mit ein. Er trat noch zwei Schritte auf die Rothaarige zu und schaute ihr in die Blutroten Augen. Nur wenige Zentimeter trennten ihre Körper voneinander. Jetzt wurde Akane doch etwas kleinlauter und ihre Gefühle überschlugen sich fast. Zu allem übel setzte Killer noch ein drauf und lehnte seine Arme recht und links neben ihrem Kopf an die Wand, sodass der seine ihrem bedrohlich nahe kam.
„Wenn du das so sagst, vielleicht liegt es ja wirklich an deiner Anwesenheit.“, raunte er in ihr Ohr, was Akane ein wohliges Kribbeln durch den Körper jagt. Ihr Wangen hatten mittlerweile eine schöne rote Färbung angenommen. Sie wollte etwas sagen, jedoch blieben ihr die Worte im Hals stecken. Sie traute sich auch nicht irgendwas zu tun. Sie stand einfach nur da, in der Enge zwischen ihm und der Wand und starrte auf die Maske, die genau vor ihrem Gesicht thronte.
Ein erneuter Schauer jagte über ihren Körper, als Killer eine Hand von der Wand gelöst hatte, und über ihre rechte Seite streichen ließ.
„Weißt du eigentlich wie Schön du bist Akane?“, fragte er heißer, und legte seine Hand auf ihrer Hüfte ab. Akane bekam nur große Augen, starrte auf seine Maske und wünschte sich er würde sie abnehmen. Dieser Mann brachte sie gerade um den Verstand und ihr Blick streifte immer wieder seinen Oberkörper. Gott, der war aber auch zu heiß.
Killer amüsierte die plötzliche Schüchternheit Akanes, jedoch musste auch er sich gerade zusammenreißen. Ihre Nähe, ihre Schönheit und ihr wunderbarer Geruch. Alles sorgten auch bei dem Massaker Soldat für ungewohnte Gefühle.
Sie standen eine ganze Weile so da. Keiner sagte etwas und Killer beschloss, die etwas unangenehme Situation für beide zu lösen.
Mit einer schnellen Bewegung schlang er die Arme um ihren Körper und wirbelte sie durch die Luft. Akane war vollkommen überrumpelt und klammerte sich an seinem Hals fest, bis er sie wieder auf die Füße stellte. Perplex schaute sie ihn an und Killer fing an zu lachen.
„Jedenfalls bin ich froh das du wieder bei uns bist und Kid bestimmt auch. Ich glaube nicht das er noch sonderlich sauer auf dich ist.“ Bei diesen Worten machte es bei der Rothaarigen Klick. Kid.
„Den hätte ich jetzt fast vergessen. Entschuldige Killer, aber ich möchte jetzt mit ihm reden. Am Ende überlege ich es mir wieder anders und dann sind wir immer noch nicht weiter als vorher.“ erklärte sie dem Vizen und löste sich schnell aus dessen Umarmung. Immer noch mit hochrotem Kopf stürmte sie aus dem Trainingsraum und machte sich auf den Weg zu ihrem Bruder.
