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Heart's Instinct

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, das letzte Update ist ein wenig her, aber hey, gut Ding will Weile haben :3
Betrachtet die FF einfach wie einen guten Käse, der reift auch nicht an einem Tag.

Die Updates werden vermutlich noch etwas unregelmäßig bleiben, aber es lohnt sich definitiv! Gut, was sollte ich als der Autor auch anderes sagen? :D
Jedenfalls ist es so, dass ich nebenbei auch noch an anderen FFs und Projekten schreibe, und wir beide (Autor und Lesefee) auch immer mal wieder privat viel zu tun haben. Daher vielen Dank für eure Geduld *verneig*

Also, viel Spaß beim Lesen und danke, dass ihr die FF noch nicht aufgegeben habt :-) Komplett anzeigen

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Aufregungen

Die nächsten Tage, die auf das Date folgten, wurden für Hancock zur reinen Qual.

Gloriosa hatte sich ihre Nachfolgerin bei der nächstbesten Möglichkeit geschnappt und versucht, alles über den Abend aus ihr herauszupressen. Dabei ging sie sehr tief in die Details mit ihren Fragen; und Hancock beantwortete diese Fragen mit kurzen, wenig sagenden Sätzen.

Erst als sie genauestens darüber informiert war, welche Farbe die Tischdecke hatte, ob Hancock sich zu benehmen wusste oder wie intensiv die Gespräche zwischen den beiden gewesen waren, gab sich Gloriosa zufrieden. Zugleich war sie etwas enttäuscht, schließlich hatte sie sich doch einen etwas größeren Erfolg von diesem Abend erhofft.

Hancock dagegen fühlte sich ausgelaugt, weshalb sie sich zuerst mit einem gut gefüllten Obstteller in die Badewanne und anschließend mit einem guten Buch in ihr Zimmer verzog. Zwar war sie nicht gerade die größte Leseratte oder überhaupt die begeistertste Leserin, aber ihr war im Moment alles recht, was sie von Gloriosa und ihrem Sir-perfekter-Hochzeitskandidat ablenkte.

 

Doch auch die folgenden drei Tage wurde Hancock nicht verschont.

Bei jeder sich bietenden Gelegenheit fing Gloriosa an, ein paar seiner reichlich (und angeblich vorhandenen) Qualitäten und Vorzügen ins Rampenlicht zu zerren. Ganz in der Hoffnung, die Prinzessin würde sich schon irgendwann davon überzeugen lassen.

Was ihr in ihrer Euphorie nicht auffiel, war, dass Hancock sich von dieser ganz und gar nicht anstecken ließ.

"Keine Angst, mein Kind, die Zweifel in deinem Herzen werden wir dir schon noch austreiben können!"

Dieser Satz wurde zur einer Art Manta, welches Gloriosa bei jeder Gelegenheit, die sich ihr bot, herunterbetete.

Anfangs gelang es Hancock noch, die immer gleichen Sätze zu ignorieren, doch dann wurde es ihr irgendwann zu viel. So viel, dass sie befürchtete, dass er sie bis in ihre Träume verfolgen könnte. Zu ihrem Glück war sie zwar bisher verschont geblieben, die Befürchtung jedoch blieb.

Dann jedoch, ganz plötzlich und ohne dass Hancock sagen konnte warum, stellte Gloriosa ihre Bemühungen ein. Was Hancock eher als eine Bedrohung als eine Erleichterung ansah.

 

Nicht nur ihre Großmutter versuchte, seit dem ersten Date die Hochzeitspläne ihrer Nachfolgerin voranzutreiben, Sir Crocodile hatte ähnliche Interessen.

Anfänglich rief er täglich bei seiner Traumfrau in spe, wie er sie immer nannte, an und erkundigte sich nach ihrem Befinden.

Genauso neugierig wie es Gloriosa bezüglich ihres Dates gewesen war, so war er wissbegierig über ihren gesamten Tagesablauf. Was er immer wieder damit begründete, dass er seine "Traumfrau einfach besser kennenlernen mochte", und deshalb alles von ihr wissen und mitbekommen wollte, um dann sein Ziel, ihr näherzukommen, besser erreichen zu können. Trotzdem bekam er nicht mehr zu hören als "normaler Papierkram" und "sämtliche Sorgen der Bürger", die ihr tagtäglich von Robin vorgetragen wurden.

Anschließend erzählte Crocodile mehr als ausführlich seinen Tagesablauf, streute hier und da noch ein paar Komplimente gegenüber Hancock und generelle Lobe ein. Hancock selbst fand die Telefonate mit ihm dagegen so aufregend wie die Vorstellung, Farbe beim Trocknen zuzusehen.

Da sie sich all ihre Gespräche, egal, ob nun privat oder geschäftlich, immer in ihr Büro weiterleiten ließ, konnte sie den Hörer der Teleschnecke mit der Muschel nach unten legen; hin und wieder nahm sie sie diese in die Hand um etwas zu erwidern, und stellte die Lautstärke der Schnecke selbst auf Flüsterlautstärke um, nur um ihn dann wieder für ein paar weitere Minuten zu ignorieren.

Weil sie bei ihren Telefonaten ausdrücklich nicht gestört werden wollte, konnte sie auch keine Rüge dafür kassieren. Selbst Gloriosa hielt sich daran, was aber mehr die Folge vieler lauter und anstrengender Streitgespräche war.

Irgendwann, wenn ihre Geduld am Ende war, flötete sie in ihrer niedlichsten Tonlage irgendeine fadenscheinige Ausrede in die Muschel, weshalb sie nun das Gespräch beenden müsse. Crocodile glaubte es ihr jedes Mal, zumindest machte er den Eindruck, und Hancock vertraute ihrer Hoffnung, dass sie damit richtig lag. Sie wollte sich gar nicht erst ausmalen, was wäre, wenn das Gegenteil der Fall wäre, da es sie beim Gedanken alleine kräftig schüttelte.

Die nachfolgenden Zeit rief er nicht mehr jeden Tag an, weil er selbst "in vielen wichtigen Terminen" sei und diese nicht weiterverschieben könne, was Hancock mit gelangweilter Miene und Krokodilstränen in den Augen zur Kenntnis nahm. Deshalb rief er nur noch hin und wieder an, wobei sich Hancock bei den meisten dieser Anrufe von Robin entschuldigen ließ.

"Dass mir das noch nicht eher eingefallen ist - ich muss vollkommen auf der Leitung gestanden sein“, meinte Hancock lediglich dazu, was Robin mit einem amüsierten Lächeln kommentierte.

So auch heute, denn Robin war mit einem Ordner in ihr Büro vorbeigekommen. Und das, was ihre rechte Hand über Crocodile herausgefunden hatte, schien ihr weitaus interessanter als das, was ihr Crocodile selbst die letzten Tage erzählt hatte oder ihr je erzählen würde.

Mit Robin hatte sich auch Zorro zu ihr ins Büro gesellt, welcher es sich auf Hancocks schwarzem Ledersofa bequem gemacht hatte und seinen eigenen Gedanken nachging.

Das Gespräch der Frauen interessierte ihn längst nicht so sehr wie die pflichtbewusste Ausführung seiner Arbeit. Darum gab es für diese auch keinen Anlass, in seiner Gegenwart nicht offen über alles zu sprechen.

 

Kaum hatte sich Robin auf einen der Besucherstühle gesetzt, öffnete sie den gut gefüllten Ordner und begann, ein paar ihrer Notizen vorzulesen.

„Soweit ich bisher herausgefunden habe, stimmen die Informationen, die wir bisher von ihm selbst und Gloriosa erhalten haben“, erklärte sie in ihrer ruhigsten Demokratenstimme.

„Zwar besitzt er einen amtlich eingetragenen Titel als Lord, wird jedoch seit jeher auf eigenen Wunsch offiziell Sir genannt. Neben dem Restaurant Spider’s Cafe und dem Casino Goldregen befinden sich zudem noch ein paar Landstriche, mehrere Waldgebiete und ein Grundstück mit einer Fläche von 120 Hektar in seinem Besitz. Dazu noch ein paar Stadt- und Ferienwohnungen, die offenbar recht gefragt sind. Besonders bei den luxuriöseren  Immobilien muss man mit einer wochen- oder monatelangen Wartezeit rechnen.

Man sagt ihm nach, dass er ein großes Vermögen besitzt; und wenn ich mir seine öffentlichen Umsatzzahlen ansehe, dann scheint an diesem öffentlichen Gerede etwas dran zu sein. Zuerst dachte ich, seine Buchhaltung oder seine PR-Abteilung haben ein paar Zahlen beschönigt oder dass diese zumindest in ein positiveres Licht gerückt wurden; allerdings sieht es die Rechtslage in Sakura so vor, dass jedes Unternehmen und jeder Unternehmer seine Umsätze öffentlich anzeigen kann, jedoch nicht dazu verpflichtet ist. Sollte man sich einmal für eine Veröffentlichung entscheiden, muss es in regelmäßigen Abständen geschehen, mit absolut peniblen Zahlen.

Natürlich wird das auch von einer unabhängigen Institution einer genauen Überprüfung unterzogen.  Sollte sich dabei herausstellen, dass eine der Zahlen nicht stimmen, zieht das schwere Strafen nach sich. Die Regierung von Sakura versteht da absolut keinen Spaß. Selbst wenn es sich um einen simplen Zahlendreher handelt. Man kann natürlich sein Versehen korrigieren, allerdings sind sie viel strenger als andere Länder.“

Robin räusperte sich, und überprüfte, ob sie nicht etwas in ihren Unterlagen überlesen hatte. „Kurzum, sämtlicher Besitz ist legal und offiziell – der Bursche hat so gesehen eine schneeweiße Weste. Was ich persönlich nicht glaube, allein seine Ausstrahlung schreit schon nach kriminellen Machenschaften. Dass er einfach nur ein reicher Erbe und Geschäftsmann sein soll, das kaufe ich ihm nicht so recht ab.“

 

Hancock, die Robins Worten konzentriert zugehört hatte, tippte nachdenklich die Spitzen ihrer Finger zusammen.

„Was ist mit dem Restaurant? Er hat mir erzählt, dass sich dort früher ein Café befunden hat und dass er der neue Eigentümer wurde. Hast du das zufällig auch in Erfahrung gebracht?“

Robin nickte ihr zu.

„Das habe ich; und ich fand es sehr interessant. Ich selbst war früher bei den meisten Aufenthalten in Sakura in diesem Café, habe aber nie besonders auf die anderen Gäste geachtet. Daher kann ich leider nicht bestätigen, ob er ein Stammgast oder zumindest häufig anwesend war.“

Was Hancock nicht überraschte, steckte Robin doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre wissbegierige Nase in irgendein Buch. Meistens war es entweder ein Kriminalroman, ein Thriller oder ein archäologisches Sachbuch. Zwar gönnte sich Hancock auch hin und wieder ein Buch, konnte jedoch nicht verstehen, wie man große Teile seiner Freizeit ausschließlich mit dem Lesen eines Buches verbringen konnte.

„Jedenfalls kam es dann in der Stadt, allen voran in den Szenen- und Zentrumsgebieten, zu einem Überschuss an Cafés. Welche dann dank der praktischen Lage eine bessere Position hatten als das Spider’s Cafe. Da sich die laufenden Kosten über eine lange Zeit nicht decken ließen, musste der Laden dicht gemacht und die Besitzerin insolvent gemeldet werden. Doch dann kam das Krokodil um die Ecke und etliche Monate später stand das Restaurant an dieser Stelle.“ Verwundert sah Hancock ihre rechte Hand an.

„Ein Krokodil?“, fragte sie und dachte an die Krokodile mit den bananenförmigen Hörnern auf dem Kopf. Robin hingegen fing zu schmunzeln an.

 

„Nicht irgendein Krokodil, Prinzessin, das Krokodil“, korrigierte sie amüsiert, wohlwissend, dass sich Hancock absolut nicht für irgendwelche Prominente oder Berühmtheiten interessierte. Weder aus dem Inland, noch aus dem Ausland.

„Aber gut dass du es erwähnst, ich habe auch ein paar Details über seine Privatperson herausgefunden.“

Ein weiteres Mal blätterte Robin in ihrem Ordner.

„Er wurde 1478 in einer kleinen Stadt in Sakura als Sohn als sehr wohlhabenden Händlers geboren. Was bedeuten würde, er ist bereits 44 Jahre alt …“

Sie wartete auf eine Reaktion von Hancock, da diese ruhig blieb, fuhr sie mit ihrem Bericht fort.

„Er hat eine sehr erfolgreiche Schullaufbahn hinter sich; sein beruflicher Werdegang ist nicht perfekt, aber durchaus recht ansehnlich. Hier und da sind ein paar Jobs und Zwischenstationen, bevor er sich erst mit seinem Casino und ein paar Jahre später mit seinem Restaurant selbstständig gemacht hat.

Privat hat er sich, bis auf einen Ladendiebstahl in den Jugendjahren, nichts zu Schulden kommen lassen. Auch bezahlt er offenbar immer brav seine Rechnungen und seine Steuern, denn auch hier ist mir bisher nichts bekannt.“

Sie machte eine Pause.

„Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass jeder Berry, der sich in seinem Besitz befindet, sauber und ehrlich verdient wurde. Das sagt mir jedenfalls mein Bauchgefühl.“

Hancock saß immer noch wie eine unbewegliche Puppe auf ihrem Stuhl und sah Robin an. Sie hatte keine Sekunde Zweifel an Robins Gefühl. Zum einen, da Robin selbst in einer kriminellen Umgebung aufgewachsen war und so eine Art siebten Sinn auf diesem Gebiet entwickelt hatte, zum anderen, da sie selbst ein ähnliches Gefühl hatte. Doch solange es nur Gefühle und Vermutungen und keine Indizien oder Beweisen waren, waren den beiden die Hände gebunden.

„Was seine Person in der Öffentlichkeit angeht, so genießt er im Land selbst einen sehr guten Ruf, ist jedoch außerhalb der Landesgrenzen weitestgehend unbekannt. Für den Rest hat er hinter sich eine komplette PR-Abteilung, die sich um alles kümmert, wie die Social Media Auftritte oder aber die Artikel und Werbeanzeigen in der Zeitung.“

 

Mit diesen Worten schloss sie den Ordner und überreichte ihn Hancock.

„Das war soweit ein kurzer Überblick über alles, was ich bisher über ihn herausgefunden habe. Darin“, sagte sie und deutete auf den Aktenordner, „findest du alles etwas ausführlicher. Selbstverständlich werde ich mich jetzt nicht ausruhen, und ein wenig weiter recherchieren, ein bisschen in seiner schmutzigen Wäsche herumwühlen. Du weißt ja, ich habe dafür gewisse Freunde und Verbindungen. Allerdings macht es nicht jeder von ihnen aus Freundschaft oder Nächstenliebe, sondern nur gegen eine kleine Spende“, dabei zwinkerte sie. Hancock nickte, und zog den Ordner zu sich.

„Ich weiß, und mir ist dabei jede Summe recht. Zumal ich weiß, dass ich mich auf deine Kontakte verlassen kann und dass sie eine gute Arbeit verrichten …“

 

 

Bölle Bölle … Bölle Bölle …

Das Geräusch der läutenden Teleschnecke riss die beiden aus ihrem Gespräch, und auch Zorros Konzentration litt für ein paar Sekunden. Genervt rollte Hancock mit den Augen, war jedoch sichtlich überrascht, dass weder Gloriosa noch Crocodile am anderen Ende der Leitung war.

„Einen guten Tag, meine schöne Prinzessin“, wisperte die Teleschnecke und kopierte dabei den Gesichtsausdruck des Sprechers nahezu perfekt. Die Teleschnecke auf der anderen Seite zeigte dagegen eine ruhige und ausdruckslose Miene.

Auch wenn sie sich die Antwort bereits denken konnte, fragte sie trotzdem in der gleichen ruhigen Tonlage: „Was kann ich für dich tun, Koch?“

Sanji, der genau wusste, dass er niemals eine Chance bei seiner Vorgesetzten haben würde, dass sie von seinen kleinen Flirtereien sogar schnell genervt war, kehrte zu seinem normalen Tonfall zurück. Trotz allem konnte er sich solche Begrüßungen oft nicht verkneifen. Die restliche Zeit war er ihr gegenüber normal gestimmt und hob sich die Sprüche und Blicke für die meisten anderen Frauen im Schloss auf.

„Nun, ich dachte, dass jemand von euch möglicherweise einen frisch gebrühten Kaffee und ein Stück Obstkuchen vertragen könnte.“

Sein höflicher Ton ließ ihn wieder wie der Kellner klingen, der er gewesen war, bevor er die Arbeitsstelle in Hancocks Schlossküche bekommen hatte.

„Nein danke, für mich im Augenblick bitte nichts“, sagte Hancock, ohne den Blick von den Unterlagen vor ihr zu lassen.

 „Möchte jemand von euch beiden etwas haben?“

Gerade, als sie im Begriff war, Sanjis Angebot komplett abzulehnen und wieder aufzulegen, meldete sich Robin zu Wort.

„Sanji, du kannst mir sehr gerne eine Tasse vorbeibringen. So wie immer bitte und auch ein Stück von dem Kuchen dazu.“

„Hab ich gehört, Robinlein“, antwortete Sanji in einer zuckersüßen Art.

„Ich werde gleich zu dir hinüberschweben und dir all deine Wünsche erfüllen!“

Robin lachte ein wenig.

„Danke, Sanji, aber damit hättest du mir im Moment alle Wünsche erfüllt.“

„Hey, Messerschwinger, mir kannst du auch noch gleich Kuchen mitbringen!“

Dieses Mal kam auf Zorros Ruf keine Antwort, was Robin noch mehr zum Schmunzeln brachte, hatte doch der ewig währende Zoff zwischen dem Bodyguard und dem Koch einen sehr großen Unterhaltungswert für sie.

„Sanji, sei doch so lieb und bring Zorro auch ein Stück mit. Damit wären dann wirklich all meine Wünsche für diesen Augenblick erfüllt.“

„Natürlich, Robin-Mäuschen, alles was du möchtest!“

Sanji begann, einen großen Teil seines Flirt-Repertoires über die Teleschnecke zum Besten zu geben (was man der Teleschnecke auch ansah), wurde jedoch von Hancock innerhalb kürzester Zeit abgewürgt, wofür ihr Zorro auf seine stille Art dankbar war, da ihm das „Gegockel“, welches Sanji nahezu täglich an den Tag legte, längst auf die Nerven ging.

 

„Nun, es ist nicht gerade etwas, was ich als eine interessante Lektüre bezeichnen würde; dennoch bin ich sehr froh darüber, dass du das alles für mich rausgesucht hast.“

Hastig verschloss Hancock den Ordner und schob ihn ein wenig von sich weg, als wäre sie damit in der Lage, die gesamte Angelegenheit von sich zu schieben.

„Natürlich solltest du dich jetzt nicht auf diesen Ergebnissen ausruhen“, mahnte sie anschließend.

„Wir wissen nach wie vor zu wenig über diesen Mann, zumindest nichts, was uns in dieser Situation weiterhelfen könnte. Wobei dir das sicherlich längst klar war.“

Robin nickte zustimmend. Seufzend rieb sich Hancock die Schläfe; wie so oft in den vergangenen Tagen verursachten die Gedanken an Crocodile und alles um ihn herum nervenaufreibende Kopfschmerzen.

„Du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich sein werde, wenn die ganze Sache erst einmal erledigt und vom Tisch ist“, seufzte die Schlangenprinzessin.

„Wenn du mich jetzt also entschuldigst, ich werde ein wenig an die frische Luft gehen. Sollte sich jemand nach mir erkundigen, sag ihm einfach, dass ich einen Spaziergang mache und du nicht weißt, wohin. Das wäre nicht mal gelogen, denn ich bin mir nicht mal selbst darüber sicher, wohin mich meine Beine tragen werden.“

Mit einem Ruck erhob sie sich, ging zur Türe und band sich ein dünnes Halstuch sowie ein Kopftuch um. Eine kurze Überprüfung im Spiegel, ein paar widerspenstige Strähnen zurechtgezupft und schon fühlte sie sich ausgehbereit. Zorro, der sich ebenfalls aufmachen wollte, wurde von ihr zurückgehalten.

„Im Augenblick würde ich es vorziehen, für mich alleine zu bleiben. Bitte schleich mir auch nicht im Verborgenen nach. Ihr beide könnt natürlich so lange in meinem Büro bleiben, wie es euch beliebt. Lass dir deinen Kuchen schmecken, Robin. Ich habe gehört, dass die Ernten dieses Jahr sehr gut ausgefallen sein sollen.“

Robin konnte sich gerade noch bei ihr bedanken, da verließ die Prinzessin auch schon den Raum und ließ die beiden alleine zurück. Während Zorro rasch wieder in sein Nickerchen verfiel, zog Robin es vor, die Natur durch das Bürofenster zu beobachten.

 

Ein ungutes Gefühl verfolgte Hancock, seit sie ihr Büro verlassen hatte. Aus einem ihr nicht nachvollziehbaren Grund fühlte sie sich wie ein Strafgefangener, welcher gerade aus einem Gefängnis ausbrechen wollte.

Es gibt keinen Grund, warum ich mich jetzt so schlecht fühle, es ist ja nicht so, als würde sie genau jetzt hinter dieser Ecke stehen, ermahnte sich Hancock und bog um die besagte Ecke. Dabei lief sie fast in Gloriosa hinein, welche sie augenblicklich scharf musterte.

„Und wo möchtest du hin, wenn ich fragen darf?“

Die Frau beobachtet mich doch … oder hat sie hier noch extra Überwachungs-Teleschnecken aufgehängt?

Sie seufzte und wollte sich mit der Hand durch die Haare fahren, bis sie feststellen musste, dass sie diese unter das Tuch gebunden hatte.

„Großmutter, ich bin schon lange kein kleines Mädchen mehr, dem du hinterherspionieren musst“, gab sie frustriert von sich.

„Ich brauche im Augenblick einfach einen freien Kopf, um meine Gedanken sammeln zu können, das ist alles.“

Ein zufriedenes Glitzern reflektierte auf Gloriosas Augen.

„Nimmst du dir also endlich die Zeit und denkst über Sir Crocodiles Angebot nach? Sehr gut, schließlich geht es hier um deine Zukunft!“

Hancock sah sie eine Weile schweigend an, bevor sie an Gloriosa vorbeilief und ihren Weg fortsetzte. Gloriosa drehte sich zu ihr um und sah ihr verwundert nach.

„Du wirst doch nicht ganz alleine hinausgehen?“

Doch Hancock gab ihr keine Antwort, sie deutete lediglich stumm auf ihr Kopftuch, ohne dabei stehen zu bleiben.

„Wenn du meinst … du musst es wissen, Prinzessin“, murmelte Gloriosa vor sich hin, zog misstrauisch die Augen zusammen und setzte ebenfalls ihren Weg fort, jedoch in die entgegengesetzte Richtung.

 

Zur gleichen Zeit klopfte es im Schloss an der Tür, und Sanji streckte grinsend seinen Kopf durch den Türspalt. „Robin-chan, Hancock-hime, schön euch zu sehen … oh, ist Hancock etwa gar nicht mehr da?“

Unter der strengen, fast schon raubtierartigen Beobachtung von Zorro betrat Sanji den Raum, und tänzelte auf Robin zu.

„Nein, Hancock ist vor einer Weile hinausgegangen, da sie sie einen Moment allein sein möchte.“

Sanji schüttelte den Kopf.

„Die Ärmste – bei so einem Ekeltypen wie dem würde ich auch gerne für mich allein sein wollen“, antwortete er, wobei er offenließ, ob er damit Crocodile oder Zorro meinte. Letzteren sah er aus dem Augenwinkel an.

„Was mir gerade auffällt, Mister Schwertmeister: Ist es nicht normalerweise deine Aufgabe, die Prinzessin zu beschützen und nicht deinen fetten Hintern platt zu sitzen?“

Doch Zorro antwortete nur mit einem genervten Grunzen.

„Die Prinzessin möchte jetzt vollkommen für sich alleine sein“, klärte Robin ihn auf und Sanjis Gesicht erhellte sich wieder.

„Na wenn das so ist – sollten wir ihren Wunsch besser akzeptieren. Oder was meinst du, Robin-inchen?“

Robin lächelte, Zorro verdrehte die Augen.

„Wie dem auch sei …“

Mit flinken Bewegungen stellte er Robin die gewünschten Köstlichkeiten auf den Tisch, dabei ließ er sie nicht für eine Sekunde aus den Augen.

„Das macht nichts, dass Hancock nicht hier ist. Dafür freue ich mich umso mehr, dass ich nun mit dir allein sein darf!“

Ein Husten aus Zorros Ecke ließ Sanjis Blick erkalten, hatte er doch den Schwertkämpfer längst wieder erfolgreich ausblenden können, um sich voll und ganz auf Robin konzentrieren zu können.

„Ach ja, du bist ja auch noch da...“

Sanji reichte ihm ebenfalls seinen Kuchen, welcher im Gegensatz zu dem von Robin nicht mit Zuckerherzen-Streuseln und einer Extraportion Sahne verziert worden war. Zorro, der den Kuchen trotzdem eifrig aß, bedankte sich leicht mürrisch, wurde aber von Sanji erneut ignoriert. Dieser hatte sich nun wieder vollkommen auf Robin fixiert und sparte dabei nicht an Komplimenten.

Mit Herzchenaugen prahlte er, wie gut ihm der Kuchen gelungen wäre. Während Robin einfach nur höflich lächelnd nickte, wurde Zorro noch genervter und hielt es für ein Wunder, dass ihm nicht ein Fruchtstück im Hals hängen blieb.

„Weißt du, was wir unbedingt mal machen müssen, Robin-Schätzchen? Einen Spaziergang am Strand, am besten während eines Sonnenuntergangs. Das Licht würde dich noch schöner aussehen lassen“, säuselte Sanji.

Dann nahm er Robins Kinn und hob es höher, dabei näherte er sich ihrem Gesicht und sah ihr verträumt in die schwarzen, klaren Augen. Welche absolut keine Regung zeigten, wie der Rest ihres Gesichts.

„Wir könnten uns aber auch so hier irgendwann an einem schönen Ort treffen und uns noch näher kennenlernen, wenn du möchtest.“

 

Aus dem Augenwinkel sah er etwas auf sich zufliegen; im letzten Moment hob er Robins mittlerweile leeren Teller und wehrte den Gegenstand damit ab. Eine Gabel fiel klirrend auf den Boden und Sanji starrte wütend in die Richtung, aus welcher sie geflogen war.

„Das hätte ins Auge gehen können, du Gorilla! Oder noch schlimmer, du hättest die arme Robin treffen können! Haben dir deine Eltern etwa nicht beigebracht, dass man nicht mit Messern und Gabeln um sich wirft? Oder bist du wirklich bei den Affen im Dschungel aufgewachsen?“

Aufgebracht funkelte Sanji Zorro an und ballte die Faust. Auch Zorro konnte seine Wut immer weniger verbergen. Einzig und allein Robin hatte die Ruhe weg. Entspannte drehte sie sich auf die Seite, schlug die Beine übereinander und beobachtete das Schauspiel.

„Und deine Eltern haben dir wohl nie gesagt, wie affig dein Getue jedes Mal ist. Da wird man ja allein vom Zuhören krank. Außerdem habe ich nie auf Robin gezielt, sondern nur auf dich, Zwiebelschneider. Du hast sie gut abwehren können, von daher verstehe ich dein Problem nicht.“

Nun ballte Zorro ebenfalls die Fäuste, ihre geladenen Blicke trafen sich.

„Was mein Problem sein soll? Du bringst die arme Robin grundlos in Gefahr und außerdem …“, er ging auf Zorro zu und packte ihn am Kragen.

„Außerdem kann ich langsam dein blödes Gemecker nicht mehr ertragen!“

Entschlossen zog er Zorro hoch, dabei rutschte ihm der Teller vom Schoß und rollte aus ihrer Sichtweite.

„Sowas, und das muss ich mir ausgerechnet vom Oberkönig der Nervensägen anhören lassen. Du bist doch derjenige, der diese penetranten Turteleien nicht lassen kann. Dabei bist du einfach nur eine peinliche Lachnummer und siehst es noch nicht einmal!“

Hatte Sanji bisher nur mit bösen Blicken gedroht, so war sein Gesicht nun vollständig zu einem Eisblock erstarrt. Ohne mit der Wimper zu zucken hob er die Faust und verpasste dem Schwertkämpfer einen Schlag ins Gesicht.

 

Auch Zorros Gesicht hatte an Härte zugenommen, er drehte seinen Kopf langsam zurück und konnte sich selbst kaum zurückhalten.

„Schön, dass wir endlich mal ein- und dieselbe Sprache sprechen. Ich hätte nie gedacht, dass du mal zuschlagen würdest. Das hätte ich von dir Beinevertreter überhaupt nicht erwartet.“

Ein düsteres Grinsen zeichnete sich für einen kurzen Moment auf Sanjis Lippen ab.

„Lass dir aber eins gesagt sein … zuschlagen tut man so!“

Mit einer flinken Bewegung verpasste Zorro ihm einen Schlag gegen das Kinn. Benommen taumelte Sanji rückwärts, Funken flogen vor seinen Augen umher.

„Dir geht’s wohl zu gut, Schwertschwinger!“

Aus Reflex zog Sanji das Bein an und trat es seinem Kontrahenten ins Gesicht. Erst war ein leises Knarzen zu hören, dann spürte Sanji, wie die Nase unter seinem Schuh nachgab. Schlagartig floss etwas Warmes und Feuchtes aus Zorros Nase.

Gedankenverloren wischte er sich mit der Faust übers Gesicht und betrachtete die Blutspur.

„Du elender Topflappen, das wirst du mir büßen!“

Zorro schoss auf ihn zu und packte Sanji an der Schulter. Zwar hob dieser erneut sein Bein, war aber jetzt zu langsam: Eine Faust bohrte sich in seinen Magen, die zweite fand ihr Ziel in seinem Gesicht. Seine Lippe schmerzte und brannte; auch sein Bauch gab Schmerzproteste von sich.

„Das … zahle ich dir heim!“, presste er zwischen den Lippen hervor.

Blut tropfte von seinem Kinn, und er hielt sich schnaufend den Bauch. Zorro wähnte sich siegessicher.

„Tja, du Angeber, jetzt hast du nicht mehr eine so große Klappe wie vorhin …“

So schnell konnte er gar nicht reagieren, wie Sanji sich auf seine Hände gestemmt hatte und ihn mit einem gezielten Tritt traf. Blitze zuckten nun auch vor Zorros Augen, die Schmerzen in seinem Kopf explodierten.

„Du mieses Schwein!“ raffte Zorro sich wieder auf, musste sich dabei allerdings am Sofa abstützen. Ganz langsam und schwer atmend brachte er die Worte heraus.

„Weißt du, ich bekomme immer mehr Lust, die Stärke meiner neuen Schwerter auszutesten. Und damit meine ich nicht die stumpfe Seite!“

„Ja, ich kann ganz genau verstehen, was du meinst“, erwiderte Sanji und zündete sich zitternd eine Zigarette an.

 

Nun erkannte mittlerweile auch Robin, in welche Richtung sich der Konflikt entwickelte. Zwar war es für sie immer wieder unterhaltsam, den beiden Streithähnen beim Streiten oder Prügeln zuzusehen. Jedoch spielte sich das, was zwischen den beiden in diesem Augenblick geschah, auf einem ganz anderen Level ab.

Robin wusste, dass es noch viel Schlimmeres als aufgeplatzte Lippen und gebrochene Nasen geben würde, wenn sie jetzt nicht dazwischen ginge. Wie zwei Raubtiere lauerten die jungen Männer aufeinander, bereit, den jeweils anderen jederzeit gnadenlos zu reißen.

Selbst für sie war es eine vollkommen neue Situation.

Zwar mochten sich die beiden seit dem ersten Tag nicht, jedoch war es noch nie vorgekommen, dass es so derartig eskalierte. Auch sie war in der Vergangenheit oft mit starken Konflikten in Kontakt gekommen, doch bei diesen war kein so starkes Hassgefühl in der Luft gelegen wie bei den beiden, die sie nun vor sich hatte.

Wäre man in der Lage, die Spannung in eine physikalische Form zu bringen, so wäre das Zimmer in diesen Momenten mit tobenden Flammen gefüllt gewesen. 

Mit einem mulmigen Gefühl stand Robin auf und ging auf Zorro zu.

„Zorro, es reicht langsam, findest du nicht? Hancock würde es sicherlich nicht gefallen, wenn ihr aus Wut ihr ganzes Büro zerlegt!“

So gut es ging unterdrückte sie dabei ihren ängstlichen Unterton, klang aber nicht so emotionslos wie sonst.

 

„Halt dich da raus, Robin!“, schrie Zorro sie an, und hielt sie auf Abstand. Als er merkte, wie laut er ihr gegenüber geworden war, senkte er angestrengt seine Stimme.

„Bitte, halte dich einfach raus. Dir will ich nicht wehtun. Nur er ist es, den ich Schmerzen spüren lassen möchte… Es wird einfach nur Zeit, dass ich dem dämlichen Lackaffen zeige, was ich von ihm halte. Das ist längst überfällig, wie ich finde.“

Dabei verstärkte er seinen Griff um seine Schwerter. Auch Sanji fühlte sich für einen weiteren Schlagabtausch bereit. Vorsichtig trat Robin ein paar Schritte zurück, und überlegte sich, wie sie am besten in den Kampf eingreifen könnte.

Kaum hatte sich Robin aus dem unsichtbaren Kampffeld zurückgezogen, griff Zorro nach seinem Yubashili mitsamt Schwertscheide und zielte damit auf Sanji. Zwar konnte er ihn damit nicht schneiden, aber dafür weder Robin verletzten, noch Hancocks Einrichtung ungewollt zerschneiden. In letzter Sekunde gelang es Sanji, dem entschärften Schwert auszuweichen.

Mit einem Satz sprang er zur Seite und bereitete sich auf einen Gegenangriff vor. Auf seinen Händen abgestützt, trat er nach Zorro, welcher sich mit seinem Oberarm verteidigte.

„Du greifst so an? Hast wohl Angst, dass dir deine billigen Zahnstocher abbrechen?“, stichelte Sanji. Stumm ignorierte Zorro die Bemerkung, und als Sanji auffiel, dass sich Robin noch immer im Raum aufhielt, schluckte er seine weiteren Kommentare hinunter.

Mit einem Kampfschrei ging Zorro zu einem erneuten Gegenangriff über.

Ein heftiger und doch gefahrloser Schlagabtausch folgte, bei dem nicht jeder Treffer sein Ziel fand. Was von der Tatsache, dass sie weder Robin verletzen, noch Hancocks Inventar zerstören wollten, und auch von der nicht ewigen Größe des Raumes erschwert wurde. Zwar war dieser groß genug, dass sie nicht über alles stolperten, dennoch war er nicht gerade ein ideales Schlachtfeld.

Schnaufend und blutend sahen sich die beiden an, ein Gewinner zeichnete sich nicht ab.

 

„Das Ganze geht mir langsam wirklich auf die Nerven. Dabei habe ich eigentlich Besseres zu tun, als mich mit einem halbklugen Spinatkopf zu prügeln … gib endlich auf!“

Kräftig schwang Sanji sein Bein, traf aber nicht den ausweichenden Zorro, sondern eine 40 cm hohe Vase, welche mit voller Wucht und einem Krachen an Robin vorbei durch das geschlossene Fenster flog. Gefolgt von einem lauten und deutlichen Klirren.

Ungläubig starrten alle drei auf das nicht gerade kleine Loch in der Scheibe, dann fingen die Männer wieder zu streiten an.

„Sieh mal, was du angerichtet hast, du Riesenbaby! Das ist alles nur deine Schuld!“

Sanji drückte sein Zigarette im nächstbesten Aschenbecher aus.

„Meine Schuld? Wer tritt denn hier so unkontrolliert wie eine bissige Stute herum?“, konterte Zorro.

„Du hättest auch nicht ausweichen müssen.“

Zorro lachte abschätzig.

„Und mich von dir treffen lassen? Davon träumst du wohl. Ich kann ja auch nichts dafür, wenn du dich und deinen Körper nicht unter Kontrolle hast …“

 

Mit einem lauten Krachen, gegen das jeglicher bisheriger Lärm so laut wie ein sanftes Glöckchenspiel war, flog die Türe auf und eine gereizte Gloriosa betrat den Raum.

„Sanji! Zorro! Was fällt euch kindischen Dummköpfen eigentlich ein?!“, tobte sie in einer solchen Rage, als würde sie jederzeit zum Teufel persönlich werden. Oder zumindest in bläulichen Flammen aufgehen.

„Ihr beide seit wohl vollkommen von allen guten Geistern verlassen! Was habt ihr euch nur dabei gedacht, IM HAUS zu kämpfen? Wenn ihr euch schon unbedingt gegenseitig grün und blau schlagen müsst, dann geht wenigstens raus vor die Tür!“

Wütend deutete sie auf die beschädigte Scheibe.

„Das werde ich natürlich der Prinzessin mitteilen müssen. Die Reparaturkosten werde ich euch von eurem Lohn abziehen, darauf könnt ihr euch verlassen. Ihr könnt von Glück reden, wenn nicht noch mehr passiert!“

„Und du, mein Fräulein“, sie drehte sich zu Robin um.

„Wie ich dich kenne, hast du seelenruhig den beiden zugesehen; und hättest selbst dann nichts unternommen, wenn schon der erste Kopf gerollt wäre!“

Robin wollte etwas entgegnen, als sich Zorro zwischen die beiden schob.

„Robin kannst du nicht dafür verantwortlich machen. Wir streiten uns oft, aber bisher gab es noch nie mehr als ein paar Wortgefechte und kleinere Raufereien. Als es eskalierte, hat sie versucht uns zu beruhigen … was leider nicht geklappt hat. Das lag an uns …“

„… wir haben ihr nur leider nicht richtig zugehört“, beendete Sanji den Satz und stellte sich ebenfalls schützend vor Robin.

„Sie trifft wirklich keine Schuld, die Verantwortung liegt ganz bei uns beiden!“

Gloriosa sah zwischen Sanji und Zorro hin und her; anschließend seufzte sie genervt und rieb sich die Stirn.

„Wie ihr auf einmal ein Herz und eine Seele sein könnt … dass ich in diesem Haus noch nicht verrückt geworden bin, grenzt an ein Wunder! Wie auch immer …“, meinte sie ruhig.

„Ich werde Hancock bei der nächsten Gelegenheit über alles hier unterrichten, und dann werden wir klären, wie es weitergeht. Aber vorher geht ihr mir noch zum Arzt, ihr seht aus wie nach einem Bandenkrieg.

Tut mir nur den Gefallen und nehmt zwei getrennte Arztzimmer. Nicht dass ihr noch auf die Idee kommt, das Krankenzimmer auseinanderzunehmen. Und jetzt … jetzt brauche ich noch dringend einen Espresso!“

Kopfschüttelnd verließ sie den Raum und ließ die drei wieder allein.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eigentlich sollten dieses und das nächste Kapitel eins werden. Allerdings bin ich so in den Kampf der beiden Streithähne verwickelt worden, dass ich mich dazu entschlossen habe, das Ganze in zwei Kapitel zu teilen. Die Jungs mussten sich einfach mal ordentlich vermöbeln ;D Komplett anzeigen

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Von:  fahnm
2015-08-05T02:08:30+00:00 05.08.2015 04:08
Spitzen Kapitel
Mach weiter so^^
Antwort von:  KiraNear
05.08.2015 13:33
Danke für das Kompliment^^
Mit dem Weitermachen am nächsten Kapitel wird es etwas dauern, aber das nächste Kapitel ist defintiv schon in Arbeit :-)
Von: abgemeldet
2015-08-03T17:31:21+00:00 03.08.2015 19:31
Die Wartezeit hat sich gelohnt^^ Dieses Kapitel ist nicht nur das bisher längste, sondern auch sehr unterhaltsam. Zorros und Sanjis Streitereien haben ihren Charme :D
Es klang auch etwas so, als empfände Zorro was für Robin. So sanft, wie er sie in den Kampf nicht miteinbeziehen wollte... Ob sich da noch mehr entwickelt?

Antwort von:  KiraNear
03.08.2015 19:37
Danke für deinen Kommi, und es freut mich, dass sich für die Wartezeit gelohnt hat^^
Hatte schon befürchet, es würde meinen Lesern zu lange dauern, daher danke noch mal für die Treue ;3
Ohja, es ist wirklich sehr lang geworden. Damit habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Das nächste wird vermutlich etwas kürzer werden, aber ich lege mich lieber nicht damit fest. Bei dieser FF hab ich es überhaupt nicht damit, Kapitelgrößen vorher richtig einzuschätzen xD

Und ja, ihre Streiereien sind einer der vielen Punkte, dir mir selbst an der FF gefallen. Die wird es noch öfters geben, das kann ich dir schon mal verraten. Bei dem anderen, nun, vllt wird ja was draus, vllt auch nicht ;3
Da spoilere ich dich lieber nicht voll :-)

Schönen Abend noch :3


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