Zum Inhalt der Seite

Der Schrein der Himmel II: Höllenhunde

Sess x Kag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ungeduldige Meute!
Ja, es ist eine Weile her, ich weiß... Was lange währt, wird endlich gut. Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

09 - gelebte Träume

9 – gelebte Träume
 

Wärme. Ein fast vergessenes Gefühl durchströmte Inuyasha, hüllte ihn fast vollständig ein und trug ihn fernab von der kalten Wirklichkeit der Unterwelt. Wie lange war es her, dass er etwas anderes gefühlt hatte als den beklemmenden Hauch des Todes? Er wagte es nicht die Augen zu öffnen und den Ursprung dieser unverhofften Geborgenheit zu suchen. Zu groß war die Befürchtung, dass sie sich nur als Illusion herausstellen könnte. Er war tot, sein Körper taub und in der ewigen Kälte der Unterwelt gefangen. Doch zu lange schon vermisste er die Sicherheit einer warmen Umarmung und so gestattete er sich, sich noch ein wenig länger von dem Trugbild berauschen zu lassen.

Langsam bahnten sich die Erinnerungen wieder ihren Weg in sein Bewusstsein. Naraku und Sou'unga hatten ihm eine Falle gestellt und ihn, seinen Vater und seinen elenden Halbbruder überwältigt mit Hilfe irgendeines miesen Zaubers. Ein unheimlicher Nebel war aus dem Nichts aufgezogen und hatte zuerst seinen Körper gelähmt, dann seinen Verstand eingelullt und ihn in tiefe Ohnmacht versetzt. Gerade war er dabei sich von dem Angriff zu erholen. Inuyasha war zwar ein unverbesserlicher Hitzkopf, aber er war nicht dumm; Natürlich hatten sie ihn nicht ohne Hintergedanken außer Gefecht gesetzt und er war weit von jeder Sicherheit entfernt. Aber das Gefühl des warmen Körpers, der ihn gerade in die Arme schloss, war einfach unwiderstehlich.
 

Schließlich schaffte er es endlich sich dazu durchzuringen die verlockende Illusion hinter sich zu lassen und sich der tristen Wirklichkeit zu stellen. Vorsichtig öffnete er die Augen, blinzelte einige Male, bevor sich sein Blick auf die Umgebung fokussierte. Das satte Grün des ihn umgebenden Waldes eroberte seine Sinne im Sturm. Sanft brach sich das warme Licht der Sonne zwischen den Wipfeln und tauchte den Ort in ein mystisches Licht. Zwischen den hohen Stämmen verlor sich sein Blick in der Tiefe des Dickichts. Er saß auf einer weichen Schicht Moos zu Füßen eines mächtigen, alten Baumes und sein Kopf ruhte weich auf dem strahlend weißen Stoff eines Mikogewands. Den Stamm des Baumes über ihm überzog eine Art Narbe, die Rinde war fast vollständig abgelöst und das verwitterte, blanke Holz trat an die Oberfläche. Er lächelte schief. Wieso war ihm nur irgendwie sofort klargewesen, dass Naraku versuchte seinen Willen durch diesen ganz speziellen Ort und diese ganz besondere Gesellschaft zu brechen? Müde blinzelte er einige Mal, bevor er sich dazu aufraffte seinen Kopf aus dem weichen Schoß zu erheben.

Sein Blick verlor sich sogleich in den Tiefen der lodernden braunen Augen, die ihn neugierig ansahen. Traurig seufzte er: „Verschwinde, du bist nicht Kikyou, nur eine Illusion, ein plumper Versuch von diesem Mistkerl mich zu manipulieren.“ Keine Reaktion, die braunen Augen blieben stumm und sahen ihn weiter erwartungsvoll an. „Wenn auch eine Schöne“, fügte er schließlich schwermütig hinzu, ließ seinen Kopf wieder auf den Schoß der Miko sinken und schloss ergeben die Augen.

Eine warme Hand strich über seine Stirn, vertrieb die dunklen Gedanken und die Sorgen aus seinem Geist und hinterließ eine Spur von Zärtlichkeit auf seiner Haut. Wie lange war es nur her, dass Kikyous Körper zuletzt eine solche Wärme ausgestrahlt hatte? Die wiederauferstandene Priesterin hatte während ihres Kampfes gegen Naraku nichts mehr gemein mit der Frau, die er einst so glühend geliebt hatte. Sie war kalt gewesen, innerlich wie äußerlich und ihr Gesicht hatte einen harten Zug angenommen. Diese Frau hier über ihm jedoch… sie war genau wie die Kikyou, an die er sich so oft wehmütig erinnerte.

„Wer sagt denn, dass ich eine Illusion bin“, durchbrach ihre glockenhelle Stimme schließlich die Stille. Ihre Hand hörte dabei nicht auf weiter das Gesicht des Hanyous zu liebkosen. „Du bist vor sehr langer Zeit gestorben“, entgegnete Inuyasha traurig und war dabei hin und hergerissen zwischen seinen Hoffnungen und der bitteren Wirklichkeit. Kikyou ließ sich aber von der Melancholie nicht anstecken und lachte: „Genau wie du. Wir sind beide tot, warum sollten wir uns also nicht jetzt wiedersehen?“ Neuer Elan kam in Inuyashas müden Körper, er richtete sich geschwind auf und sein Blick geriet vorwurfsvoller, als er es beabsichtigt hatte. „Warum hab ich dich dann all die Zeit vorher in der Unterwelt nicht gefunden? Ich habe sie durchkämmt, ich war all die lange Zeit auf der Suche nach dir gewesen!“

Ihre Hände umschlossen nun sein Gesicht, eindringlich sah sie ihn an und wie so oft verlor sich sein Verstand in ihren Augen. „Weil es Kräfte gab, die alles daran gesetzt hatten zu verhindern, dass wir uns wiedersehen! Ich wusste, dass du mir gefolgt warst, aber es war mir unmöglich zu dir zu gelangen. Aber jetzt, da alles in Aufruhr ist, habe ich es endlich geschafft zu dir zu gelangen.“ Mürrisch wandte Inuyasha seinen Blick von ihrem Gesicht ab; wenn er einen klaren Kopf behalten wollte, durfte er sich nicht von den unendlichen Tiefen ihrer Augen hinfort tragen lassen. Jedoch musste er all seine Selbstbeherrschung eisern zusammennehmen, der Gedanke, einfach alle Vernunft über Bord zu werfen war gerade zu verlockend.

„Keh, das soll ich glauben? Warum habe ich dann nichts davon bemerkt?“, schnaubte er in der vagen Hoffnung, dass das Anzetteln eines Streits ihn vor seiner Sehnsucht retten würde. „Ich habe die Unterwelt der Länge nach durchstreift auf der Suche nach dir, mir wurden nie Steine in den Weg gelegt.“ Sein Vorhaben schien zu gelingen, denn sofort wandelte sich der sanfte Blick der Priesterin und das Feuer in ihren Augen flammte auf. „Glaubst du etwa, dass sich dir irgendein Höllenwesen einfach in den Weg gestellt und gesagt hätte, dass du mich nicht finden darfst? Nein Inuyasha, es ist wie auch früher schon; Das Böse spinnt seine Pläne im Verborgenen, unsichtbar für die meisten. Das ist im Tod nicht anders als im Leben.“

Der Hanyou wurde hellhörig. Das Böse spann seine Pläne? Wie ein Netz? Er musste sofort an eine gewisse größenwahnsinnige Spinne denken. Wusste sie vielleicht doch mehr, als er annahm? „Wie meinst du das? Das Böse plant im Verborgenen… Weißt du etwa mehr über die Dinge, die gerade geschehen?“ In Kikyous Blick kehrte die Wärme zurück und langsam begann sie zu sprechen: „Ich weiß es nicht, aber seit einiger Zeit ist hier einiges in Bewegung. Etwas Urböses schläft in der Dunkelheit, ich kann es fühlen. Ob es Naraku ist, ich weiß es nicht. Warum glaubst du, dass er etwas damit zu tun hat?“ „Weil er Kagome aus dem Diesseits an diesen Ort gebracht hat“, seufzte Inuyasha schwermütiger als beabsichtigt.
 

Kikyous totes Herz krampfte sich zusammen als sie diesen Namen hörte. Sie. Wieder. Er dachte wieder nur an dieses Mädchen, das ihre Wiedergeburt sein sollte. Und das obwohl sie sich gerade nach so langer Zeit endlich wieder gefunden hatten und sie an alte Zeiten anknüpfen wollte. Wieder stand sie zwischen ihnen, wie auch nach ihrer Rückkehr schon. Dieses unsägliche Gör hatte sich einfach in ihr Leben und ihre Epoche gedrängt und Kikyous Platz versucht in dieser Welt einzunehmen, als sei es das Selbstverständlichste. Ihre eigene – wenn auch unfreiwillige – Rückkehr dagegen wurde misstrauisch beäugt. Irgendwann hatte sie das Gefühl von Inuyashas Freunden mehr wie ein Gegner als eine Verbündete wahrgenommen zu werden. Womit hatte sie das verdient? Unerbittlich kämpfte sie gegen Naraku und das verdorbene Juwel, hatte sich schließlich selbst in letzter Verzweiflung geopfert und alles, das man in ihr sah, war der Störenfried in Kagomes romantischer Zweisamkeit mit Inuyasha.

Warum konnte nur niemand verstehen, dass die Fäden des Schicksals, die sie und Inuyasha verbanden, nicht einfach so von einem dahergelaufenen Mädchen durchtrennt werden konnten? Natürlich konnte der Hanyou sie nicht vergessen, sie ihn noch viel weniger. Ihre Beziehung endete ja nicht wirklich in einem bösen Streit noch hatte einer den anderen verlassen. Ihr gemeinsames Glück hatte einfach das Pech Spielball Narakus Intrigen zu sein und war ihnen gnadenlos geopfert worden. Doch wahre Liebe widerstand selbst diesen Widrigkeiten.

Sie musste diese vorlaute Wiedergeburt endlich aus Inuyashas Gedanken verbannen, beschloss sie. Sie würde ihn dazu bringen, sie ein für alle Mal zu vergessen und dann endlich stünde Nichts und Niemand mehr ihrer Liebe im Weg. Auch nicht Naraku, dafür hatte sie diesmal gesorgt.
 

Kikyou sah mit unergründlichem Blick Inuyasha tief in die Augen, der etwas ratlos ihr gegenüber saß. Er schien bemerkt zu haben, dass seine letzte Bemerkung sie verstimmt hatte. Schuldbewusst hatten sich seine Ohren gesenkt und er wartete auf seine Strafe. Was hatte Kagome dem armen Hanyou nur angetan, dass er nach dieser kleinen Verfehlung wie ein geprügelter Hund vor ihr saß?

„Du kannst sie einfach nicht vergessen, oder? Trotz allem, was geschehen ist“, sagte sie sanft und legte noch eine Spur mehr Wärme in ihren Blick. Schuldbewusst sah Inuyasha auf den Boden, die Scham erstickte jedes Wort in seiner Brust. „Obwohl sie dich verraten hat und nun die Gefährtin deines unmöglichen Bruders ist. Hat dich einfach vergessen und dein Andenken beschmutzt.“ Ihre Worte blieben nicht ohne Wirkung, er atmete tiefer ein, als es von Nöten gewesen wäre und seine Lippen waren fest aufeinander gekniffen. „Und selbst hier, in der Unterwelt, freut sie sich kaum dich zu sehen. Wie so oft hast du sie gerettet und sie hatte zum Dank nichts als Vorwürfe für dich. Keine Freude dich im Tod noch einmal zu sehen, nur wieder Forderungen und du sollst ihren Egoismus auch noch gutheißen.“ Entsetzt sah Inuyasha die Frau ihm gegenüber an: „Aber woher weißt du…? Wir waren bei unserem Wiedersehen allein!“ Zärtlich strich Kikyou ihm über die Wange. „Du Dummkopf, du warst nie allein. Ich habe immer über dich gewacht, auch wenn ich nicht zu dir gelangen konnte.“ „Du?“, stammelte Inuyasha ungläubig und schaffte es vor lauter Verblüffung nicht mehr den Mund zu schließen.

„Ja. Ich habe gesehen, wie schlecht es dir nach meinem Tod ging, wie sehr du gelitten hast und es hat mir beinahe das Herz zerrissen. Du warst so einsam, dein Herz war gebrochen und du hast dir Vorwürfe gemacht, dass du es nicht geschafft hattest mich zu retten. Du konntest dich selbst nicht mehr leiden und warst so unendlich traurig und verloren.“ Die Erinnerung an jene Zeit brachte all die Erinnerungen wieder zurück in Inuyashas Bewusstsein. Jede Spannung verließ seinen Körper, die Schultern hingen traurig nach unten, ebenso die plüschigen Ohren. „Ja… es war alles leer. Ich saß allein im Dunkel, so allein.“ Die Miko zog daraufhin den inzwischen ziemlich verloren aussehenden Hanyou an sich heran und schloss ihn fest in die Arme. „Wie konnte sie dich nur im Stich lassen in dem Moment, als du sie am meisten gebraucht hattest?“

Verstohlen blinzelte Inuyasha die aufsteigenden Tränen nieder und drückte sein Gesicht fest an die Schulter Kikyous. All die schmerzhaften Erinnerungen waren wieder präsent, wie die Schwärze in seinem Herzen ihn immer weiter von innen heraus aufgefressen hatte und er sich doch eigentlich nichts anderes gewünscht hatte als angenommen und geliebt zu werden. Doch das Band zwischen ihm und Kagome war zu diesem Zeitpunkt bereits so rissig, dass es dieser Belastung nicht mehr standhielt; es riss endgültig. Ja, Kikyou hatte Recht, Kagome hatte ihn verraten und im Stich gelassen! Doch in seiner momentanen Aufgewühltheit vergaß er wieder wie so oft, dass er es eigentlich war, der die Beziehung zu Kagome immer weiter ausgehöhlt hatte. Kikyou lächelte, sie war am Ziel. Endlich.
 

„Sehr gut, meine willfährige Dienerin“, lachte die Stimme Narakus in Kikyous Geist. „Ich habe meinen Teil unserer Abmachung erfüllt, jetzt ist es an dir dein deinen zu erfüllen.“ Sie schauderte, die unterschwellige Drohung in diesen Worten war nicht zu überhören. Langsam verhallte das Lachen in ihrem Bewusstsein wieder, genauso schnell wie die Stimme plötzlich aufgetaucht war.

Sie erinnerte sich genau. Nachdem sie endgültig die Welt der Lebenden durch das Opfer ihrer untoten Existenz verlassen hatte, irrte sie durch unendliche Schwärze. Das war nicht die Unterwelt, die sie schon einmal vor fünfzig Jahren bewohnt hatte. Sie war gefangen im ewigen Nichts. Aus Angst vor einer erneuten Wiederkehr ging der böse Geist des Juwels – mit der Unterstützung des Spinnendämons – wohl diesmal auf Nummer sicher und verbannte sie an einen Ort, wo sie niemand je wieder befreien konnte. Die Zeit verging, wie viel konnte sie nicht sagen. Doch der Erschaffer dieses Ortes hatte ein Fenster in die Welt der Lebenden hinterlassen und so war ihr es möglich weiter die Geschehnisse und Inuyashas Weg zu verfolgen. Sie war sich bis heute nicht sicher, ob sie dafür dankbar sein sollte oder ob es nur eine perfide Qual ihres Kerkermeisters war.

Ihr Herz war in tausend kleine Splitter zerborsten, als sie mitansehen musste, wie Inuyasha die ihr so verhasste Kagome in die Arme schloss und leidenschaftlich küsste. Nach der Rückkehr ihrer Wiedergeburt ins Mittelalter lebten die beiden noch eine Weile zusammen, doch das Glück trübte sich. Es erfüllte Kikyou mit Genugtuung zu sehen, dass Inuyasha sie niemals vergessen konnte und ihr Tod ihn schwer getroffen hatte. Immer wieder waren seine Gefühle Anlass für Streit und die ständigen Vorwürfe verstärkten nur den Kummer des Hanyous. Offensichtlich erinnerte er sich immer häufiger an die glücklichen Zeiten mit ihr; damals, als an einen wie Naraku noch nicht zu denken war. So sehr wollte sie ihn trösten, aber es blieb ihr nichts anderes übrig als mit fürsorglichen Gedanken bei ihm zu sein. Kagome verschwand in ihrer eigenen Zeit und entsetzt musste sie mitansehen, wie ihr Geliebter aus lauter Verzweiflung und Einsamkeit den Freitod wählte, nur um wieder mit ihr vereint sein zu können – wie damals vor über fünfzig Jahren. Aber wieder stellte sich Naraku zwischen ihr Glück, wie auch damals schon, in dem er ihre Seele an diesem finsteren Ort gefangen hielt und sie zwang zu beobachten, wie Inuyashas Seele in erneuter Verzweiflung durch die Unterwelt streifte auf der Suche nach ihr. Die Zeit verging und die Sehnsucht schien für alle Zeiten ihr gemeinsames Schicksal zu bestimmen.

Doch eines Tages plötzlich erschien Naraku in ihrem Kerker. Auch er war tot, aber das setzte seinem Machtstreben keine Grenzen. Das Schwert in seiner Hand hatte ein bösartiges Eigenleben und schien mit ihm zu sprechen. Konnte es wirklich wahr sein, war das etwa Sou'unga, das Schwert, das die Unterwelt beherrschte? Wie war es nur in die Fänge Narakus geraten? Gestohlen hatte er es offenbar nicht, da die beiden zusammenarbeiteten. Die Allianz des ultimativ Bösen konnte nichts Gutes für die Welt der Lebenden bedeuten. Wollten sie vorsorglich nun ihre Existenz für immer vernichten?

Doch wider Erwarten machten die beiden ihr ein unmoralisches Angebot: Sie würden Inuyasha und sie auf ewig vereinen. Im Gegenzug jedoch verlangten sie, dass Kikyou dafür zu sorgen hatte, dass Inuyasha in ihren Armen vergaß, dass er eigentlich seinem Bruder und Kagome versprochen hatte gegen das finstere Machtstreben von Sou'unga und Naraku zu kämpfen. Dass er vergaß Kagome retten zu wollen. Dass er vergaß, dass er nach so langer Zeit seine Mutter wiedergefunden hatte. Sie sollte ihn alles außer ihr vergessen lassen machen und damit dem Bösen Wegbereiter sein auf dem Pfad der Eroberung. Sie würde damit die Niederlage des Lichts besiegeln.

Kikyou hatte einen Moment gezögert und abgewogen. Sie war immer eine selbstlose Kämpferin für das Gute gewesen, hatte ihr ganzes Leben dem untergeordnet. Doch was war der Dank dafür gewesen? Trauer, Schmerz, Einsamkeit und ein gebrochenes Herz; Tod, ein qualvolles Zurückkehren ins Leben und wieder Tod; am Ende dieser Existenz stand Verbannung. Jetzt wurde ihr endlich ihr Anteil am Glück auf dem Silbertablett serviert, sie musste nur noch zugreifen. War sie wirklich bereit es wieder zu opfern, nur damit andere ein unbeschwertes Leben führen konnten? Sollte sie sich selbst wieder ins Unglück stürzen, all ihre Wünsche und Sehnsüchte verleugnen für irgendwelche hehre Moral von Gut und Böse?

Nein, diesmal nicht! Diesmal dachte sie an sich selbst, das erste Mal in ihrem langen Leben. So willigte sie ein in den Pakt mit den Teufeln.
 

Kikyou drückte Inuyasha noch etwas fester an sich und schloss ihn fest in ihre Arme. „Ich werde dich nie verlassen. Endlich können wir zusammen sein, für immer und ewig. So wie wir es uns immer gewünscht haben.“ Er genoss die Wärme ihrer Umarmung, endlich fand sein rastloses Herz Ruhe. „Für immer“, flüsterte er und löste sich vorsichtig aus der innigen Liebkosung, um sich in einem leidenschaftlichen Kuss mit seiner einzig wahren Liebe zu verlieren.
 

„Endlich funktioniert mal einer deiner Pläne“, kommentierte Sou'unga zufrieden die Szene. „Es wird auch langsam Zeit“, lächelte Naraku versonnen. Noch immer standen die beiden auf der Anhöhe, der Wind zerrte an den Gewändern des Spinnendämons. Doch es störte ihn nicht, da sein Geist an einem anderen Ort weilte und das Geschehen beobachtete. „Und ich bin guter Dinge, dass auch unser nächster Plan gelingen wird.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es ist offenbar zwecklos einem Hund neue Tricks beizubringen und ihn Alte vergessen zu lassen. :>
Wie immer lauer ich gespannt auf eure Kommentare, die übringes auch der perfekte Raum sind für wüste Schimpftiraden über Kikyou ;) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KagomeKizu
2016-12-13T18:38:24+00:00 13.12.2016 19:38
Super Kapitel, ich kann InuYasha schon verstehen das er sich nach Wärme sehnt.
Aber ich hoffe er kommt doch bald zur Besinnung und rettet Kagome aus Narakus Fängen!
Würde mich freuen wenn es bald weiter gehen würde.

Glg Kago
Antwort von:  Seelenfinsternis
02.01.2017 23:21
So, ich beantworte mal alles auf einmal, das ist ezwas übersichtlicher :)
Erst einmal vielen Dank, dass du dir tatsächlich die Zeit genommen hast jedes Kapitel einzeln zu beantworten. Naraku & Sou'unga sind mein Dreamteam des Bösen, ich bin zuversichtlich, dass die beiden nicht nachlassen werden und unsere drei Hunde noch jede Menge Ärger haben werden. Kagome... na sagen wir mal so, sie lebt noch :>
*stups* guck mal, hab gerade Nachschlag hochgeladen! Ausführliche Kommis motivieren mich immer dazu mich trotz Zeitmangels wieder aufzuraffen, also ist das neue Kapitel auch ein bisschen dein Verdienst!
Von:  XxGirlyxX
2016-05-30T21:48:34+00:00 30.05.2016 23:48
Es geht weiter :D
Ohje das klingt ja gar nicht gut :(
Wie das wohl weiter geht, Ich lass mich überraschen 😁
LG XxGirlyxX
Antwort von:  Seelenfinsternis
02.01.2017 23:23
Wooohoo, es geht schon wieder weiter! Neues Jahr, neues Kapitel (ich muss das echt mal in den Griff kriegen...^^°)
also Fluff ist hier mal nicht, das dürfte bis hierher klar sein :>
Von:  ilay2007
2016-05-18T00:48:55+00:00 18.05.2016 02:48
Hi ich freue mich sehr mal wieder was von dir zu lesen. Endlich geht es weiter ich freue mich so *-* bitte schreib bald wieder weiter .lg
Antwort von:  Seelenfinsternis
02.01.2017 23:24
Neues Jahr, neues Kapitel (Oh Mist... ist das wieder so lange her gewesen? ^^°)
Ich hoffe, dass der Nachschlag dir auch gefällt!
Von:  ilay2007
2016-05-18T00:47:49+00:00 18.05.2016 02:47
Hi ich freue mich sehr mal wieder was von dir zu lesen. Endlich geht es weiter ich freue mich so *-* bitte schreib bald wieder weiter .lg
Von:  Lilia24
2016-05-09T09:57:17+00:00 09.05.2016 11:57
Es ist einfach der hammer.
Hab mich richtig gefreut das es weiter geht.
Mach weiter so
Antwort von:  Seelenfinsternis
11.05.2016 21:23
I do my very best ;)
Antwort von:  Seelenfinsternis
02.01.2017 23:24
Es geht weiter!
Von:  cindy-18
2016-05-08T21:02:19+00:00 08.05.2016 23:02
hammer mega geil aber kikiyo ist echt ein....... nicht mal im tot oist sie schlauer
Antwort von:  Seelenfinsternis
11.05.2016 21:22
wäre ja so auch langweilig, oder? :>


Zurück