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Die Freiheit zu weinen

Naruto x Sasuke
von

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Begegnungen

Zwölf oder dreizehn war er gewesen, als seine Mutter ihn eines mittags mit dem Auto von der Schule abholte und er neben ihr saß, nachdenklich aus dem Seitenfenster starrend. Vorbeiziehende Landschaftsbilder, vertraut und doch unbekannt.

Nach einer Weile hatte er dann gesprochen, unvermittelt.

"Was ist das eigentlich, die Liebe?"

Seine Mutter hatte gelacht, es war kein unfreundliches Lacheln, sondern vielmehr eines, das Verständnis ausdrücken sollte, wie auch die Verwunderung über diese aus dem Zusammenhang gegriffene Frage.

"Das ist etwas, was sich jeder selbst beantworten muss", erwiderte sie, den Blick auf die Straße gerichtet.
 

Tage später, er hatte die Frage beinahe schon wieder vergessen, hatte sie ihm ein Buch mitgebracht. Voller Liebesgeschichten. Vielleicht hilft dir das, hatte sie gesagt und die Zimmertür wieder hinter sich verschlossen.

Zunächst war er dem Buch mit Skepsis begegnet, letztendlich hatte er es doch gelesen. Liebespaare aller Art, manche erfolgreicher als andere. Kurze Geschichten über Menschen, die ihm fremd waren.

Einmal hatte seine Mutter ihn gefragt, ob das Buch ihm seine Frage beantworten konnte.

Nein, hatte er geantwortet, ich weiß zwar nun, wie man die Liebe auslebt, aber was das eigentlich ist, dieses Gefühl, das habe ich noch nicht verstanden.
 

Die unbedarften Fragen eines Kindes in Zeiten, in denen jeder zweite Klassenkamerad schon Freund oder Freundin gehabt hatte. Er hatte dieses Verhalten nicht verstanden und es fiel ihm bis heute schwer. Zwar hatte er begriffen, dass kaum ein Mensch, egal welche Lebenserfahrung er aufwies, ihm diese tiefgründige Frage zu beantworten wusste, aber den Durst gestillt hatte diese Erkenntnis nicht. Nie.
 

Als er sich dann ein oder zwei Jahre später tatsächlich zum ersten Mal verliebte, wusste er sofort, dass man diese schwer zu definierende Emotion nur als Liebe bezeichnen konnte. Die Freude, den anderen zu sehen, der Person zuzusehen, der Stimme zuzuhören. Der stumme Wunsch, dieses Wissen zu teilen.
 

Tamaki, so lautete ihr Name. Sasuke hatte nie mit ihr über dieses Thema geredet und wenn er sich recht erinnerte, war sie inzwischen sogar verheiratet und erwartete bereits ihr erstes Kind. Diese Vorstellung war ihm fremd und wenn er sich ausmalte, was womöglich passiert wäre, hätte er damals anders gehandelt, ängstigte ihn dieser Gedanke ein wenig.
 

Tatsächlich wusste er nicht so genau, was aus den Klassenkameraden geworden war, mit denen er über die Jahre eine gemeinsame Schule besucht hatte. Die meisten Namen waren ihm entfallen und sollte er je von einem angesprochen werden, würde er die Person vermutlich auch schwerlich erkennen. Womöglich wollte er sich auch gar nicht an sie erinnern. Oder sie an ihn. Schließlich verband sie nichts außer ein Ort, eine Zeit, ein winziges Stück gemeinsame Geschichte ohne Berührungspunkte.

Schon damals hatten sie nicht miteinander geredet und Sasuke erinnerte sich, dass er auch in dieser Zeit mit einem skeptischen Blick beäugt worden war. Daran hatte sich nichts verändert. Nur hatte er sich in jener Zeit noch ab und an dabei ertappt, diese Situation zu bedauern.

Liebend gern wäre er manchmal gerne in den Kreis getreten und hätte irgendwie ein bisschen dazugehört.
 

Mit den Jahren waren ihm diese Gedanken und Gefühle abhanden gekommen. Der Blick der anderen veränderte sich nicht und ihm war es letztendlich auch gleichgültig, ob er die Ansichten bestätigte oder nicht. Es war keine Depression oder Trauer, die ihn empfing, sondern vollkommene Gleichgültigkeit.
 

"Sasuke", rief seine Mutter, bevor sie die Tür zu seinem Zimmer öffnete und seinen fragenden Blick auffing, "könntest du vielleicht diesen Briefumschlag bei der Krankenversicherung in den Briefkasten werfen? Er muss dringend weg, aber ich komme einfach nicht dazu."

Wortlos musterte er die Frau, die seine Mutter war, sie wirkte ein wenig müde und gestresst. Es kam recht selten vor, dass sie ihn um etwas bat.

"Sicher", antwortete er schließlich leise, sah zu, wie sie erleichtert nickte und den Raum wieder verließ.

Seine Mutter, Mikoto ihr Name, ähnelte ihm - abgesehen von ihrer äußeren Erscheinung - kaum. Zwar teilten sich sie Eigenschaften wie der Hang zur Ordnung, aber der Fleiß, den sie mit zwei Kindern, Beruf und unzähligen Nebentätigkeiten an den Tag legte, lag fernab seiner persönlichen Vorstellungen. Nicht nur, dass sie erfolgreich studiert hatte und seit jeher einem festen Beruf nachging, sie fand auch noch Zeit, sich weiterzubilden und im Elternrat von Itachis derzeitiger Schule mitzuwirken. Ob sie sich manchmal fragte, was sie falsch gemacht hatte bei ihm? Er wusste diese Frage nicht zu beantworten. Weder ob es zutraf, noch ob sie darüber überhaupt nachdachte.
 

Nach einiger Zeit erhob er sich schließlich, griff nach dem Briefumschlag und verließ, nachdem er sich Jacke und Schuhe übergezogen hatte, das Haus. Er rechnete aus, dass der Weg etwa fünfzehn Minuten in Anspruch nehmen wurde und zog sein Smartphone aus der Tasche, um sich die Zeit zumindest mit Musik vertreiben zu können.
 

And there's a silent storm inside me

Looking for a home*
 

Es war angenehm warm, wie er feststellte, ein lauer Frühlingstag. Manche seiner Nachbarn standen in ihren Vorgärten, herumwerkelnd, sich auf den Wechsel der Jahreszeiten vorbereitend. Sie grüßten ihn nicht und er verzichtete darauf, sie anzusehen. Ihre Namen kannte er nicht.

Ohne besondere Eile schlenderte er den Weg entlang, den Blick zwischen Pflastersteinen und blühenden Bäumen umherschweifend. Er passierte die Eisdiele, die bald öffnen würde und blieb schließlich vor einem roten Backsteingebäude stehen. Es unterschied sich kaum von den umherliegenden Gebäuden und hätte nicht in großen, grünen Lettern der Name der Krankenkasse an der Vorderseite geprangt, hätte man es womöglich auch verwechseln können. So machte er sich jedoch nur auf die Suche nach dem Schlitz mit der Aufschrift 'Briefe' und wurde auch recht schnell fündig. Er öffnete seine Umhängetasche, zog den besagten Brief hervor und warf ihn ein.

Wollte es zumindest.

Irgendetwas prallte nämlich plötzlich gegen seinen Rücken und brachte ihn um sein Gleichgewicht. Der Brief glitt ihm aus der Hand, er stürzte nach hinten und streckte reflexartig die Hände von sich, um den nahenden Aufprall sanfter zu gestalten.

Ein erschrockener Ausruf, er wusste nicht, ob es sich um seine eigene Stimme handelte und seine Hände begegneten ungeschützt dem harten Steinboden. Zunächst Verwunderung, dann breiteten sich dumpfe Schmerzen auf seinen Handflächen und in der Nähe des Steißbeins aus. Die Hände hob er an, drehte sie, um festzustellen, dass sie dreckig und blutig waren. Sein nächster Blick richtete sich auf den Umschlag, der neben ihm auf dem Boden lag. Eine Hand hob ihn an, es handelte sich nicht um seine eigene.

"Das tut mir Leid", sprach plötzlich eine aufgeregte, weibliche Stimme, "haben Sie sich verletzt? Das tut mir wirklich Leid, ich wollte nicht..."

Die junge Frau, vermutlich war sie in einem ähnlichen Alter wie er selbst, entschuldigte sich repetitiv und schien nicht so recht zu wissen, wie sie mit ihm oder diesem Zwischenfall im Allgemeinen umgehen sollte.

Sasuke biss wortlos die Zähne zusammen und benutzte die schmerzenden Hände, um sich vom Boden abzustützen, um aufzustehen. Ebenso stumm nahm er den Brief aus der Hand der Frau und beförderte ihn ohne Zögern, wie es geplant gewesen war, in den Briefkasten. Anschließend ballte er die Hände zu Fäusten und schob sie in seine Jackentasche. Sein Blick erreichte ihre Augen nicht, aber er versuchte ihr durch ein Kopfschütteln zu verdeutlichen, dass es nicht so schlimm und alles in Ordnung sei. Die Situation behagte ihm nicht so recht und er wollte diese Szene so schnell wie möglich wieder verlassen.

Bevor er sich jedoch umdrehen und den Heimweg einschlagen konnte, packte ihn die junge Frau mit den mittellangen Haaren am Arm und murmelte unzusammenhängende Worte, die er nur schwer ausmachen konnte. Es hatte wohl etwas mit "Auto" und "Pflaster" zu tun und Sasuke reimte sich zusammen, dass sie wohl mit dem Auto gekommen war und einen Verbandskasten im Auto hatte. Daraus schloss er, dass sie seine zerschrammten Hände gesehen hatte. Er seufzte unhörbar und versuchte ihre Hand abzuschütteln, es missfiel ihm, wenn Fremde ihm derart nah kamen.
 

Doch er hatte nicht mit der Sturheit der Frau gerechnet, die nicht losließ und ihn mehr oder minder quer über den Marktplatz zu einem parkenden, roten Kleinwagen zog. Sasuke wollte wirklich protestieren, aber seine Abwehrmechanismen wurden schlichtweg übersehen und scheinbar auch ganz bewusst von der energischen Frau ignoriert, die nun vor dem Kofferraum des Wagens zum Stehen kam und die Klappe mit der freien Hand öffnete. Sasuke blickte unabsichtlich hinein. Eine Decke, einige Wasserflaschen, ein Eiskratzer, Frostschutzmittel und - was ihn verwunderte - ein Paket Briketts befanden sich unordentlich verteilt im Inneren. Briketts im Frühling?
 

Währenddessen hatte die junge Frau nicht aufgehört zu reden, wobei ihr Sasuke nicht weiter zugehört hatte, jedoch erregte es seine Aufmerksamkeit als sich plötzlich die Beifahrertür öffnete und ein junger Mann ausstieg und sich zu ihnen stellte. Sasuke hatte die Augen nicht so schnell abwenden können, sodass sich ihre Blicke für einen Augenblick trafen. Er konnte Verwunderung in seinen Augen lesen. Offene Verwunderung. Wie in einem geöffneten Buch.
 

"Was machst du da Sakura und wer zum Teufel", er wies mit dem ausgestreckten Arm auf Sasuke, der sich zunehmend unwohler fühlte, "ist das jetzt wieder?"

Erneut folgte ein längerer Wortschwall und Sasuke hört dieses Mal mehr oder weniger bewusst ein wenig intensiver zu.

"Ich habe ihn versehentlich angerempelt und er hat sich dabei verletzt und weil ich ja einen Verbandskasten im Auto habe", sie gestikulierte wild und ohne Rücksicht auf Verluste mit Händen und Armen, "dachte ich, ich könne mich hier um ihn kümmern. Schließlich ist es ja meine Schuld."

Ihr vermeintlicher Freund kratzte sich hieraufhin am Kopf und nickte letztendlich verstehend, er schien die Umstände nun begriffen zu haben.
 

Für einen Augenblick herrschte Stille zwischen ihnen. Sakura, so hieß sie, wenn sich Sasuke recht entsann, schwieg ebenso wie der junge Mann. Es handelte sich um einen dieser unangenehmen Momente in denen niemand so recht weiß, was er als nächstes sagen soll. Sasuke berief sich wie sooft darauf, einfach zu schweigen, während sich Sakura und der junge Mann für einen Augenblick gegenseitig hilfesuchend anblickten.
 

Nach einer Weile zuckte der junge Mann mit den Schultern und richtete seinen Blick schließlich wieder auf Sasuke, der seinen Blick starr auf dem Hemdkragen seines Gegenübers ruhen ließ.

"Hi, ich bin übrigens Naruto", sagte er schließlich mit offenkundig freundlicher Stimme und Sasuke seufzte innerlich. Smalltalk. Kaum etwas verachtete er mehr als Smalltalk. Menschen, die sich vielleicht etwas oder auch gar nichts zu sagen hatten und die dazu übergingen unnötige Offensichtlichkeiten auszutauschen. Kurz spielte Sasuke mit dem Gedanken sich umzudrehen und einfach zu gehen, jedoch hätte er damit vermutlich noch mehr von der verachteten Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weshalb er sich entschied, die Vorstellung zu erwidern.

"Hallo." Nicht mehr und nicht weniger. Es waren leise Worte gewesen und er wusste selbst nicht so recht, ob dieser Naruto ihn nun eigentlich verstanden hatte oder nicht.

"Und ich bin Sakura Haruno", fügte das Mädchen mit der leicht quietschigen Stimme hinzu, "es tut mir wirklich Leid."

Wie eine Schallplatte mit Sprung. Entschuldigungen wurden weder besser noch hochwertiger, wenn man sie oft wiederholte.

Nachdem wieder eine dezent peinliche Stille zu entstehen drohte, erwiderte Sasuke leise das Wort "egal" und blickte abwesend auf eine Frau, die mühsam mit zwei schweren Taschen die kleine Treppe zum Gehweg hoch erklomm.

Unbemerkt von ihm, blickten sich Sakura und Naruto erneut fragend an, bevor erstere sich wieder Sasuke zuwendete und mit sanfter Gewalt eine der Hände aus den Jackentaschen hervorzug, um diese zu begutachten.

"Gib mir mal Wasser", sprach sie an Naruto gewandt und begann kurze Zeit darauf die Wunde zu säubern und ihn soweit zu verpflegen, bevor sie das ganze mit der anderen Hand wiederholte.

"Das sollte eigentlich von selbst heilen", sagte sie schließlich zu Sasuke, der nur stumm und kaum erkennbar nickte. Er wollte endlich fort von hier und die erdrückende Freundlichkeit der beiden strengte ihn so langsam an.

"Wohnst du eigentlich in der Nähe?", überlegte Sakura anschließend noch laut und glaubte ausmachen zu können, dass Sasuke dies bejahte und etwas weniger gestenreich in Richtung seines Hauses zeígte.

"So ein Zufall, das liegt auf unserem Weg", schaltete sich Naruto ein, Sasukes genervten Blick schonungslos ignorant gegenüber, "wir können dich doch eben dort absetzen - oder hast du noch etwas hier zu erledigen?"

Der Angesprochene schüttelte leicht mit dem Kopf und sah zu, wie ihm Naruto die Hintertür des Kleinwagens öffnete und ihn bat doch einzusteigen. Schließlich sei das ja das mindeste, was man tun könnte.
 

Kurze Zeit später dirigierte Sasuke, dessen Abwehrversuche vergeblich gewesen waren, die beiden zu seinem Haus. Er stieg aus und wollte das aufdringliche Paar gerade verlassen, als er bemerkte, dass Naruto das Seitenfenster heruntergekurbelt hatte: "Nächsten Samstag findet eine Feier bei mir statt, wir würden dich gern dazu einladen, du hast doch nichts vor, oder?"

Sasuke überlegte fieberhaft, wie er sich aus dieser unerwünschten Lage befreien und sich vor diesem vermeintlich Horrorszenario retten konnte, als er registrierte, dass Sakura bereits den Motor wieder gestartet hatte und nun anfuhr:

"Ich hole dich gegen neunzehn Uhr ab. Samstag, vergiss es nicht, bis dann!"

Bevor Sasuke etwas hatte erwidern können, waren die beiden schon davongebraust und er lehnte sich für einen Augenblick gegen das weißgestrichene Gartentor. Ihm war zumute wie nach einem Tausendkilometerlauf und er ärgerte sich, dass er den beiden nervtötenden Individuen nicht deutlicher die Stirn geboten hatte und dass seine üblichen Maßnahmen vollkommen an ihnen abgeprallt waren.
 

Sie hatten es einfach nicht wahrgenommen. Stattdessen war er, dessen Namen sie nicht einmal kannten, zu einer Feier eingeladen worden, die ihn in etwa so sehr reizte wie der nette Familiengeburtstag, den seine Tante demnächst feiern würde.

Bereits in seiner Schulzeit hatte er jegliche Feiern gemieden und war dazu übergegangen, kategorisch auf solche Angebote zu verzichten. Beziehungsweise schienen die anderen vielmehr gemerkt zu haben, dass er nichts mit ihnen zu tun haben wollte und hatten nicht weiter versucht, ihn in irgendwelche Aktivitäten jeglicher Art weiter mit einzubinden. Die wenigen Feiern, die er besucht hatte, waren ihm zudem in negativer Erinnerung geblieben. Viele Menschen, zuviele, Gedränge, Alkohol, aufdringliche Unterhaltungen, schlechte Musik und dieser Zwang sich in Schale zu werfen. Er hatte es gehasst. Zudem er keine Freude empfand dort mit jenen Leuten zu sitzen, zu tanzen oder zu lachen. Er hatte ihnen nichts zu sagen, die Gespräche verliefen im Sand bevor sie überhaupt anfingen und wagte er es, einen längeren Satz zu erwidern, hatten die meisten Augenpaare ihn für Sekunden ungläubig gemustert, bevor der nächste Witz gerissen wurde.

Das war nicht Teil seiner Welt und das würde all das auch nie sein. Weder gestern noch heute.

Am besten er öffnete einfach die Tür nicht. Obwohl er sowieso eher vermutete, dass sie ihn Ende der Woche längst wieder vergessen haben würden. Menschen wie er brannten sich nicht in die Gedächtnisse der anderen, schließlich erinnerte er sich auch kaum an andere.
 

Nach einer kleinen Pause kramte er seinen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Haustür. Endlich Ruhe.
 

Währenddessen hatten Naruto und Sakura den wortkargen Zeitgenossen noch nicht aus ihrem Gedächtnis getilgt.

"Hat er eigentlich seinen Namen genannt?", fragte Sakura an Naruto gewandt, während sie einem parkenden Wagen auswich.

"Ich glaube nicht", erwiderte Naruto nachdenklich, "und ich weiß auch nicht, was ich mir eben dabei gedacht habe."

"Warum?", Sakura warf ihm einen verwunderten Seitenblick zu, "Wolltest du ihn nicht einladen?"

Naruto dachte kurz nach, bevor er langsam antwortete: "Das nicht, aber ich weiß nicht, ob er überhaupt Interesse hatte. Ich meine wir haben ihn schon ziemlich überrollt."

"Ach was", sie machte eine wegwerfende Handbewegung, "ihm wird es schon gefallen - außerdem sah er nicht schlecht aus." Sakura kicherte in einem hohen Ton und Naruto wusste nicht so recht, ob sie es ernstmeinte oder sich gar verlegen fühlte aufgrund ihrer vorherigen Äußerung.

"So stellst du dir also deinen potenziellen Partner vor? Was kommt danach?", er lachte laut.

"Wer weiß, vielleicht heirate ich einen Bänker und bekomme drei chinesisch sprechende Kinder", sie holte ihre Sonnenbrille aus einem Etui hervor und setzte sie breit grinsend auf.

Naruto lehnte sich zurück und antwortete ihr in einem vollkommen neutralen Ton, der keinen Spielraum für Vermutungen offenließ.

"Bestimmt."
 

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* Auszug -> Carl Espen - Silent Storm



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Porzellan_Puppe
2015-09-09T13:53:03+00:00 09.09.2015 15:53
Und weiter gehts :D
Was mir btw auch positiv aufgefallen ist: Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Lang genug, um ins Geschehen hineinzufinden, aber kurz genug, dass man sie gut zwischendurch und in einem Zug lesen kann. Mehr als 4000 Wörter schrecken mich oft ab. :'D

Naruto erscheint auf den ersten Blick ernster als gewohnt, emotional ein wenig distanzierter. Ich bin gespannt, ob/wie sich das weiter äußern wird.

Und yay, endlich kommt der Punkt, an denen sich ihr beiden Wege kreuzen! Ich habe mich schon gefragt, wie lange ihre Leben noch nebeneinander her erzählt werden, bevor es die erste Vermischung gibt. Also nicht, dass es zu lang gedauert hat oder so, das war vom Timing her schon gut.

Allerdings kommt mir das "Miteinander-in-Kontakt-kommen" ein kleines bisschen forciert vor. :'D Aber in Geschichten/Serien ist es ja ein weit verbreitetes Trope, das jede Art von Verletzungen direkt verarztet werden, auch wenn es nur Schrammen von einem Sturz sind.
Und Narutos Einladung kam auch ziemlich plötzlich, aber mal sehen, wie sich das entwickelt.

LG


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