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Der Versuch dich zu verstehen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich versuche so nah wie möglich an den Charakteren der Serie zu bleiben, aber wie sagte Irene Adler ja schon so schön: „Egal welche Rolle wir einnehmen, wir geben immer einen Teil von uns selber preis“ ( frei übersetzt, weil ich das auf Englisch geguckt habe und so ;) ). Hier sind noch kurze Instruktionen zum Verständnis meiner Schreibweise :D
„...“ = Gesprochenes
//...// = Gedanken
'…' = Zitate (vermutlich nur Texteigene)
Ich schreibe für gewöhnlich auf Englisch und habe noch nie eine Fanfiction veröffentlicht, deshalb könnte meine Schreibweise auch hin und wieder der englischen entsprechen und vielleicht nicht euren Stil ansprechen^^'' (für Kritik bin ich aber immer offen)
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen des ersten, vielleicht noch nicht ganz so fesselnden, Kapitels ♥ Komplett anzeigen

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Die SMS

//„Dinge, die sie nie gesagt haben, aber immer sagen wollten.. Sagen sie sie jetzt.“//

Ja, natürlich. Natürlich nicht! Natürlich konnte er das nicht sagen. Wie auch?! Sollte er sich tatsächlich vor seiner (ehemaligen) Therapeutin das Herz ausschütten und diese Dinge sagen?! Klar, wäre das normal gewesen, aber.. Er konnte diese Dinge ja nicht einmal zu Sherlock selbst sagen; sie sich nicht einmal selber eingestehen, wie sollte er es da einer praktisch fremden Person offenbaren?! Nein, das ging einfach nicht.

Das Taxi, das er sich gerufen hatte hielt nun wieder. Wie in Trance zahlte er, stieg aus dem Wagen aus und lief automatisch in das Haus, stapfte die Treppen hinauf, drückte die Türe auf und ließ sich in seinen Sessel fallen. Die Arme legte er auf den Seitenlehnen ab. Der Körper schmiegte sich gegen den Rücken des Möbelstückes. Die Beine standen direkt an das Fußende angelehnt. Und doch sah man deutlich die Anspannung in ihm: Der Kopf wollte sich einfach nicht in den Nacken fallen lassen. Tiefe graue Augenringe zeichneten sich in seinem Gesicht ab, doch seine Augenlider wollten sich nicht zusammenschließen. Er war übermüdet. Gnadenlos übermüdet, doch er konnte schon seit 3 Tagen nicht eine Minute schlafen. Sein Verstand war oft abwesend – so wie jetzt – doch reichte das seinem Körper natürlich nicht, und das wusste der Arzt genau.

Er würde nicht schlafen können. Nicht mit dem Gedanken, dass Sherlock tot sein sollte. Pah: 'sein sollte'.. Er hatte es doch ganz genau gesehen – den Sprung, die Leiche, die Beerdigung.. Dabei dachte er immer, Sherlock würde alles überleben, nur um allen anderen seine Überlegenheit zu beweisen. Nein, Sherlock Holmes starb nicht so einfach. Doch die Leiche..

Ein innerer Konflikt entfachte sich in ihm, entwickelte einen Kampf, bäumte sich zu einem Krieg auf. „Tze!“ stieß John spöttisch auf. //Ich komme aus dem Krieg, lerne die wohl bemerkenswerteste Persönlichkeit kennen, finde in ihm meinen ersten Freund nach all dem Leid das ich gesehen habe, und dann ist er fort und ich ziehe erneut in den Krieg. Mental scheint Krieg jedoch noch um einiges nervenzerfetzender als Afghanistan.. Erstaunlich, wie ein Mensch das ganze Leben auf den Kopf stellen kann, und dann auch noch durch seinen..// Er wagte es nicht diesen Satz zu Ende zu denken. Er fühlte sich sonst als hätte er ihn damit betrogen, ihn verleugnet.. seine Brillianz verleugnet.
 

„John, was machen Sie nur immer? Warum kommen Sie denn immer hier hoch, anstatt sich zu mir nach Unten zu setzen? Ich will Sie nicht jeden Tag hier herausschieben müssen..“
 

Damit wachte John nun endlich aus seiner Taubheit auf.
 

„John.. Sie sollten sich wirklich eine neue Bleibe suchen. Es tut uns beiden nicht gut wenn Sie sich jeden Tag hier reinsetzen.“
 

Doch er wollte sich nicht bewegen. Er wollte aufwachen, aus diesem scheinbar endlosen Albtraum.
 

„Ist schon gut Mrs. Hudson, lassen Sie mich einfach allein.“ sagte er kurz, knapp, bestimmt.
 

Gut? Nichts war gut, überhaupt nichts. Ohne zu wissen, ob sich Mrs. Hudson nun wieder entfernt hatte oder nicht, ließ er sich wieder ganz in seine eigene Abwesenheit fallen.

Gut war nichts, und er saß noch bis zum Abend dort und bewegte sich nicht. Irgendwann stand er ruckartig auf, taumelte kurz und ging tatsächlich runter, aber nicht zu seiner Vermieterin, sondern um sich eine Zeitung zu holen, zu gucken, ob es vielleicht Wohnungen gab die dringend vermietet werden wollten. Tatsächlich fand er etwas. Ziemlich weit weg von der Baker Street – was ihn sehr ansprach. Er rief die angegebene Nummer an, vereinbarte einen Termin und machte sich einen Tee. So saß er noch die ganze Nacht in diesem Sessel, starrte einfach nur ins Leere.

Am nächsten Tag, nahm er seinen Termin für die Wohnungsbesichtigung war. Frisch geduscht und etwas herausgeputzt traf er die zuständige Person – ein Aufwand, den er sich nicht gemacht hätte, wenn er nicht ernsthaft seinem alten Leben mit seinem besten Freund entgehen wollte. Er versuchte so natürlich wie möglich in seiner Freundlichkeit zu wirken, jedoch war er nie gut darin gewesen seine Gefühle zu verbergen. Anders als Sherlock, dieser immer kalte, arrogante Idiot, der ihn einfach ohne vernünftige Erklärung zurückließ. Ihn mit all dem Schmerz zurückließ.. Dennoch bekam der Arzt die Wohnung, zog bald dort ein und nach einer Weile suchte er sich einen Job in der Nähe.
 

Zwei Jahre vergingen. John hatte jemanden kennengelernt. Eine Frau seines Alters – Mary. Ihre Flirtversuche nahm er nicht im geringsten war. Für ihn war sie seine beste Freundin, die ihm in seiner Trauer beigestanden hatte. Sie war bei John eingezogen, weil sie selber aus einer Beziehung gekommen war und sie John nicht alleine lassen wollte – so lebten sie in einer WG. Wie damals, mit ihm. Mittlerweile dachte er nicht mal mehr seinen Namen, jedoch taute er immer mehr auf, lebte wieder wie ein Mensch und hatte seinen Tod schon verarbeitet, überwunden hatte er ihn jedoch nie.

Als er eines Nachmittags mit Mary einkaufen war, klingelte plötzlich sein Handy, aber Mary stand doch neben ihm und Mycroft hatte ihn schon seit über einem Jahr nicht mehr kontaktiert. Irritiert nahm er das Gerät aus seiner Tasche und schaltete das Display an.
 

1 Nachricht von Sherlock Holmes
 

John blieb das Herz stehen, für einen Moment, der sich für ihn wie eine halbe Minute anfühlte.

Das konnte nicht sein! Sherlock's Handy lag in ihrer alten Wohnung. Die Polizei hatte es ihm mitgegeben und er erinnerte sich ganz genau es wütend auf sein Bett geworfen zu haben! Einen Streich konnte ihm also auch keiner spielen, denn außer Mrs. Hudson und ihm selbst kam niemand in die Wohnung und die alte Dame würde ihn wohl kaum auf den Arm nehmen wollen, erst recht nicht so!

John blickte noch eine weile auf das Gerät in seiner unkontrolliert zitternden Hand. Dann öffnete er die SMS mit unerträglich rasendem Herzschlag.
 

5:38 pm | Komm' und löse meinen Fall. SH



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KiraNear
2014-05-30T00:31:09+00:00 30.05.2014 02:31
Hm, das scheint eine interessante FF zu werden. Mich als Leser hast du auf jeden Fall dabei^^
Antwort von:  TheKats
30.05.2014 11:54
Hey,
Super, danke! Freut mich sehr! Ich hoffe, ich werde der Aufmerksamkeit in der Geschichte gerecht ;)
Gruß,
Kats
Von:  DasIch
2014-05-25T21:11:49+00:00 25.05.2014 23:11
Hammer! Ich finde es genial wie du Johns Emotionen rüber bringst die innerliche Zerrissenheit und das trauernde Herz das zwar nie heilen wird aber der Schmerz besser wird!!
GLG
DasIch
Antwort von:  TheKats
26.05.2014 16:28
Hey,
Vielen Dank für das Feedback! Ich hoffe, dass das auch in den weiteren Kapiteln durchkommt und nicht irgendwo dummerweise verloren geht ;)
Gruß,
Kats
Antwort von:  DasIch
26.05.2014 19:27
Ich bin mir ganz sicher das du das beibehältst :-)


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