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Night's End

Der Wiedergänger
von

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Der Priester

Der Magier erwachte von dem ihm bekannten, wütenden Ton in der Stimme Orpheus. Er wollte gar nicht hören was der Hauptmann zu sagen hatte. Viel lieber wollte er weiter schlafen und alles außerhalb der angenehmen Wärme seiner Decken von sich schieben.

„Verdammt, Lysander!“, donnerte Orpheu ihn an. „Erwacht endlich!“ Er versetzte Luca einen Tritt gegen den Unterschenkel.

„Oh, du elender...“ Luca biss sich auf die Zunge bevor er Orpheu an den Kopf warf, was ihm gerade durch den Kopf ging. Er wollte nur schlafen. Nach der langen Zeit der Entbehrungen ruhen. Dann fiel ihm Aycolén wieder ein und wie schlecht es dem jungen Mann gegangen war. Sofort fuhr er hoch und bereute es gleich wieder. Greller Schmerz explodierte hinter seinen Augen und entflammte seinen ganzen Schädel. Für Sekunden wurde es ihm schwindelig und schlecht. Jemand, ganz sicher nicht er selbst, hatte die kleine Felsenkammer mit allen nur möglichen Beleuchtungsarten ausgestattet. Blakende Fackeln, Öllampen und Kerzen standen hier, genau wie ein Räucherbecken, in dem etwas schwarz Verkohltes lag und verdächtig nach verbrannten Kräutern stank, deren Würzigkeit einfach dem schlichten Sauerstoffmangel in den ihm zur Verfügung gestellten Kämmerchen zum Opfer gefallen waren. Das rote Flackern und die Hitze weckten in Luca starke Erinnerungen an Cyprians Unterricht in Alchemie, verborgen in den tiefen Kellern unter dem Orden, und Justins Kräuterkammer, in der es immer nach verschiedenen getrockneten Pflanzen und Wurzeln, aber auch nach Alkohol und toten, halbverwesten Blumen roch. Er mochte die Erinnerungen daran zu gerne. Das waren die schönsten und friedfertigsten Zeiten zusammen mit seinen beiden Liebhabern. Sie gingen - jeder für sich - ganz in ihrer Obsession des Kräuter und Elixiere Mischens auf und ihre Worte, wenn sie ihn lehrten, waren voller Feuer für das Handwerk. Luca lächelte still in sich hinein und schob die Erinnerungen von sich, zurück in das still verborgene Schmuckkästchen schöner Erlebnisse, die er wie etwas besonders Kostbares immer in seinem Herzen mit sich trug.

Das Drängen Orpheus, aber auch die irrsinnige Hitze, die er erst jetzt wirklich als ein Brennen auf seiner Haut wahrnahm, Halfen ihm dabei. Das gesamte offene Feuer hatte dafür gesorgt, dass sich die kalten Steinwände in einen Backofen verwandelten und sie speicherte. Es fiel ihm schwer richtig zu atmen. Die Luft fühlte sich an, als wäre sie zähflüssig und quäle sich nur widerstrebend durch seinen Hals um die Lungen zu füllen. Jeden seiner Herzschläge fühlte er in seinem ganzen Körper. Nun verengten sich seine Augen und er versuchte das gleißende Licht aus seinem Kopf zu verbannen. „Schön euch auch mal wach anzutreffen, Lysander!“, zischte der Hauptmann wütend.

„Was ist denn geschehen“, murmelte Luca undeutlich, rieb sich die Schläfen und vergrub sich schon wieder halb unter langem Haar und Decken. „Und wo ist Aycolén?“ fragte er. Der Körper des Seraphs lag nicht mehr neben ihm. Tambren kroch zu Luca unter die Decken.

„Ich habe gesagt, dass es zu früh ist, um ihn zu wecken, Orpheu!“

Die Stimme kam Luca schmerzhaft bekannt vor – Justin! Lucas Kopfschmerzen nahmen ein ihm bislang noch unbekanntes Ausmaß an. Zugleich schlangen sich schlanke Arme um den Oberkörper des Magiers. Doch die Stimme des elfischen Vampirs drang von dem Eingang der Höhle her.

„Keine Sorge, er hat dir nichts getan, Luca“, flüsterte eine lange vergessene Stimme in Lucas Ohr. Der Magier begann sich bei dem Klang der Worte und dem Wissen, dass es Aycolén war, der ihn hielt, leicht zu entspannen. Sein Herzschlag beruhigte sich zusehends.

„Ich brauche ihn, Priester!“, donnerte Orpheu außer sich vor Zorn. „Was soll ich machen, warten, bis ihr beide ihn wieder ganz gesund gepflegt habt?! Gerade habe ich vollkommen andere Sorgen!“

„Schrei nicht so, Hauptmann“, bat Luca erschöpft, streichelte unter der Decke seinen Drachling und drückte den kleinen Kerl sanft. Vorsichtig öffnete er wieder die Augen und sah Orpheu neben sich stehen. In dem Licht der Lampen wirkte er wie ein scharf umrissener Schatten, dennoch vollkommen konturlos und schwarz, im Gegensatz zu ihm irisierte die bläulich schimmernde, fast transparente Alabasterhaut Justins. Er leuchtete aus sich heraus, umgeben von einer flammenden Aura kupferroter Locken, die seinen Oberkörper einwoben. Wenn ein Mann der Inbegriff vollkommener Perfektion war, dann er. Ein schönerer Elf wurde auf ganz Äos nicht geboren. Luca kannte den Ruhm von Justins Zauber und seiner wundervollen Gestalt. Er, die verfluchte Legende unter den Barden und Priestern, war vermutlich wirklich das schönste Wesen, was je über diesen Boden wandelte. Aber außer ihm, Luca, kannte niemand die rachsüchtige Finsternis in Justin.

Und der Elf starrte aus seinen dunkelblauen Mandelaugen an Luca vorüber zu Aycolén, der seinen Besitzanspruch auf Luca mehr als deutlich machte, indem er seine Arme von hinten um den Magier geschlungen hatte. Behutsam legte Luca seine Finger über Aycoléns Hände. Der Seraph hatte offensichtlich wieder die Gestalt eines Elfen angenommen. Seine Haut war so weiß wie zuvor.

Der Magier richtete sich auf und sah nun wieder zu Orpheu zurück. „Was ist passiert“, forderte er ihn ruhiger auf zu erzählen.

Unsicher sah Orpheu zu Justin, der nun näher heran trat und neben dem schwarzen Halbelf stehen blieb.

Der Hauptmann ließ sich nun vor Luca auf dem Boden nieder. Er wirkte erschöpft und abgespannt. In seinen Augen waren Äderchen geplatzt und verliehen ihm ein noch müderes Aussehen.

„In einigen Höhlen sammeln sich welche der Wachen. Unsere Späher und euer Drache haben mir berichtet, dass es mindestens hundertfünfzig Mann sind. Ausgehungerte Kerle, halb wahnsinnig. Lysander, gegen sie haben wir mit all unseren momentanen Problemen keine Chance.“

Seine Stimme zitterte.

„Welche weiteren Probleme?“, fragte der Magier angespannt. Er hatte das Gefühl, dass die Wachen sein kleineres Problem sein würden.

„Cholera“, antwortete Orpheu knapp.

Luca spürte, wie sich eine Hand um sein Herz schloss und zudrückte. „Wie viele Opfer sind es bis jetzt?“, fragte er gepresst und fixierte dabei Orpheus Blick.

„Zwanzig Tote“, erwiderte der Hauptmann. Er versuchte auf irgendeinem Weg den Augen Lucas zu entkommen. Aber der Magier hielt ihn gebannt. Dann schob er sanft Aycoléns Arme von sich und erhob sich. „Wie lange war ich ohne Bewusstsein, Aycolén?“ fragte er den jungen Mann sanft, wendete sich ihm dabei zu und betrachtete den silberhaarigen Elf.

„Wenn mein Zeitgefühl stimmt, fünf Tage und Nächte“, entgegnete er ruhig. Luca registrierte, dass es ihm offenbar wieder gut ging. Er schien erholt und entspannt im Gegensatz zu Orpheu.

„Ich habe die Seuche eindämmen können, Liebster“, sagte Justin. Seine Stimme war sanfte Musik, aber der Magier hörte einen Unterton heraus, der schneidend kalt war. Luca erstarrte dabei und ballte die Fäuste. „Danke, Justin“, flüsterte er angespannt.

Tam, der nun zu seinen Füßen saß, zuckte zusammen. Luca nahm sich den Moment Zeit, um Aycolén die Hand zu reichen und ihm auf die Füße zu helfen. Der junge Mann trug Hemd und Hose von ihm, war aber barfuss. Er war in einer Augenhöhe mit Luca. Die Art wie er Luca betrachtete, sprach deutlicher denn je davon, dass er den jungen Magier genauso für sich beanspruchte wie Justin. Luca lächelte sanft, unterbrach den Blickkontakt aber, hob Tam vom Boden auf und nahm ihn in die Arme. Er sah über die Schulter. „Sind wir in einer Falle, Orpheu?“

„Wenn uns nicht bald etwas Gutes einfällt um hier heraus zu kommen und alle Leute inklusive der Gefangenen lebend von diesem verdammten Berg zu führen, sehe ich eher schwarz.“

Aycolén schob sich an Luca vorbei. „Ich kenne mich hier aus.“, sagte er leise. „Bevor ich zu einem Gefangenen wurde, hatte mich Prinz Mesalla hier her entsandt, Gregorius auszuspionieren und in seinem Trupp von Wahnsinnigen und Schlächtern zu Arbeiten. Ich sollte Informationen sammeln und herausfinden, wer Gregorius befehligt...“

„Wer ist Gregorius?“, unterbrach Orpheu ihn. „Der, der dieses Lager geführt hatte?“

Aycolén nickte. Er wurde bei der Erwähnung dieses Mannes eine Nuance bleicher und in seinen Augen flammte kalter Hass auf. Gleichsam umspielten Justins Mundwinkel ein geheimnisvolles Lächeln, was offenbar Orpheu und Aycolén entging.

Luca schluckte jeden Kommentar hinunter. ‚Tam’, fragte er seinen kleinen Drachling wortlos. ‚Wer hat Justin hier her geholt?’

Die Ohrspitzen Tams zuckten nervös. ‚Ich war das’, gab er kleinlaut zu. ‚Als du dein Bewusstsein verlorst, musste ein weiterer mächtiger Priester hier her kommen...’

‚Ich mache Dir keine Vorwürfe’, beruhigte Luca ihn. ‚Im Moment müssen wir zusammenarbeiten, gleich was passiert, und er ist durchaus eine sehr große Hilfe. Genau wie Aycoléns Wissen über die Tiefen dieser Höhlen und vielleicht das wissen um die jeweiligen Einzelpersonen, die wir vielleicht auf unsere Seite ziehen können.’

‚Was schwebt dir vor, Luca?’

Der Magier senkte den Blick. Er versuchte auszuloten, wie viel seiner Kräfte er wieder zurück erlangt hatte. Seine Magie würde er nicht vollkommen einsetzen können. Das war ihm bereits klar gewesen, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es so wenig war, was ihm Momentan zur Verfügung stand. Also musste er sich auf seinen Verstand verlassen.

Gerade wollte Aycolén dazu ansetzen mehr zu erzählen, aber Luca hob eine Hand. „Warte“, bat er ihn sanft. „Es würde wenig Sinn machen, wenn Du alles zweifach erzählen müsstest.“

Er sah zu Orpheu. „Bitte rufe Thorn und Jaquand dazu, auch Linette und die weißhaarige Elfendame und den Eistroll.“

Der Hauptmann zog die Brauen zusammen. „Wieso?“

Erneuter Ärger verzog seine edlen Gesichtzüge.

„Weil ich alles Potential, von dem ich weiß, dass wir es haben, gesammelt wissen will“, antwortete Luca gereizt.

Orpheu wollte ebenfalls auffahren, biss sich dann aber auf die Lippe und fuhr auf dem Absatz herum.
 

Justin sah Orpheu nach, wendete sich dann aber an Luca. „Was geht Dir durch den Kopf?“, fragte er leise.

Der Magier kniete nieder und löschte etliche der Öllampen. „Was glaubst du, alter Freund?“, fragte er, ohne aufzusehen.

Justins Blick brannte unangenehm auf Lucas Haut. „Ich bin sicher“, begann der Elf zögernd, „dass du es mir gleich sagst.“

Langsam richtete sich Luca wieder auf und sah zu Justin, der marginal kleiner war als der Magier. Sein Blick glitt zu Ayco, der mit einiger Wut im Blick die beiden Männer betrachtete. Luca schenkte ihm ein sanftes Lächeln.

„Aycoléns Wissen über die Gegebenheiten, die Höhlensysteme und die Männer, dein Einfluss auf einfache Menschen, dann die Unterstützung Orpheus und seiner beiden besten Männer, die Heiler, die uns unterstützen können und die Kräfte eines Avatars, sollten ausreichen etwas zu erreichen.“

„Willst du sie mit Worten überzeugen?“ Zweifel sprachen aus Justins Stimme.

Luca nickte. „In einem Kampf stünden unsere Chancen schlecht, würden wir es auch nur versuchen.“

Beiden Elfen war der Schrecken anzusehen. „Aber das sind Monster, Luca, Schlächter“, insistierte Aycolén. In seiner Stimme schwang tiefe Angst mit. „Ich kenne sie. Von ihnen kannst du keine Hilfe erwarten. Sie würden dich in der gleichen Sekunde verraten, in denen sie dir ihre Hilfe zusichern.“

„Sind sie alle so, Ayco?“, fragte Luca leise.

Der Elf überlegte, schüttelte dann aber den Kopf. „Das nicht, aber wer sagt dir, dass die, die noch nicht völlig entmenschlicht sind, auch unter denen sind, die uns eingekesselt haben?“

„Keiner, Ayco“, gab Luca zu.

Justin trat nun zu dem Magier, ergriff ihn an den Schultern und schüttelt ihn unsanft.

„Komm endlich zu dir du junger Narr. Du kannst nicht die ganze Welt retten und beschützen! Wir haben Aki Valstroem hier. Sie könnte unsere Gegner mit einem Lidschlag vernichten.“

Luca streifte die Hände des Elfs ab und funkelte ihn warnend an. Unglaublicher Zorn stieg in ihm auf. So leichtfertig spielte Justin normal nicht mit dem Leben.

„Bist du fertig, Justin?“, zischte er.

Der Vampir verzog spöttisch die Lippen.

„Du vergeudest dein Mitleid. Diese Männer sind Nichts, Luca, nicht schützenswertes Leben...“

Stumm schloss Luca die Augen. Er erinnerte sich an das, was sich aus ihm befreit hatte und die gewaltige Wirkung.

Machte es einen Unterschied, ob sich ihre Persönlichkeit änderte oder sie starben? Für einen winzigen Moment stellte Luca auch sich selbst in Frage. Er versuchte Ayco und Justin zu verstehen. Der Junge wurde von Rache und Angst getrieben. Das was man ihm angetan hatte, konnte Luca nicht im Geringsten erfassen und er konnte den tiefen Hass verstehen, aber Justin, der Verbrecher aller Art im Labyrinth aufnahm, begriff er nicht.

Schließlich war er es, der Luca Nachsicht und beständige Hoffnung auf das Gute gelehrt hatte. Vielleicht sprach nur die unsägliche Wut und Eifersucht aus ihm, denn er sah nur zu deutlich, dass Luca sich von ihm entfernte und Abstand zwischen sie brachte.

„Ich will verhandeln, Justin.“

„Was hast du anzubieten?“ fragte der Vampir.

„Nahrung, Wasser, Schutz“, entgegnete Luca leise.

„Wenn die Leute im Kessel davon erfahren, wenden sie sich gegen dich“, gab Ayco, der nun hinter Luca getreten war, zu bedenken.

„Damit hat er recht“, bestätigte Tambren ernst.

Luca nickte. „Aber wenn wir sie auf unsere Seite ziehen, können sie uns ihre eigenen Leute vom Hals halten.“

„Ah, du großmütiger Retter züchtest dir also dein eigenes Schlachtvieh heran?“, fragte Justin zynisch.

„Nein verdammt“, flüsterte Luca. In ihm brodelte die Wut heiß, versengend. „Ich will nur all die Leute sicher von diesem verfluchten Berg bringen.“

„Dann sei bereit Opfer zu bringen, Luca“ sagte Justin kalt.

„Wir haben eine geringe Chance wenn Renard unter ihnen ist“, beruhigte Ayco Luca etwas.

„Renard?“, fragte Luca leise. „Wer ist er?“

„Er war einer der Untergebenen Gregories, aber kein Schlächter.“

Luca sah Ayco in die Augen. „Ich bete darum, dass er dabei ist.“

Behutsam legte der Elf seine Hand auf Lucas Unterarm und drückte ihn sanft. „Ich habe auch eine Möglichkeit nach ihm zu suchen, ohne dass ich selbst spioniere.“

Über seine Lippen huschte ein geheimnisvolles Lächeln.

„Vertraust Du mir?“

Ohne zu zögern nickte Luca. In den hellen Augen des Jungen erwachte ein Funke von Vorfreude über das Lüften seines Geheimnissees; allerdings schien er es jetzt noch nicht lüften zu wollen und Lucas Rückerinnerung reichte nicht, ihm auf die Schliche zu kommen.

Er senkte theatralisch die Lider, breitete die Arme aus und konzentrierte sich.

Justin hob misstrauisch eine Braue. Nun wich endgültig alle Freundlichkeit gegenüber dem jungen Elf höhnischer Herablassung.

„Was soll das werden? Ein Ritual?“, fragte er leise.

Ayco ignorierte ihn. Scheinbar konzentrierte er sich tatsächlich auf etwas. Luca schloss die Augen und konzentrierte sich auf Tambren, der ebenfalls den Elf beobachtete. Aber mehr als Luca mit seinen Augen, konnte der Drachling sehen. Ein Mädchen stand vor Ayco, zierlich, klein. Ein Elfenkind in einem einfachen hellgrauen Leinenkleidchen. Was aber Luca umso mehr verwirrte war, dass dieses Geschöpf die jüngere Ausgabe Aycoléns zu sein schien.

Der Vampir schüttelte ärgerlich den Kopf.

„Was soll das?“, fragte er boshaft. „Du nutzt einen Geist für deine Zaubertricks?“

Luca öffnete die Augen und sah strafend zu Justin. Auch der Blick des jungen Elf traf den Vampir.

„So kannst du leicht den Wünschen unseres Stadtprinzen Mesalla nachkommen, Aycolén. Einen Geist an sich zu binden ist grausam!“, die großen Mandelaugen Justins hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt.

Aus einem Impuls heraus trat Luca zwischen die beiden Männer und legte beiden die Hand auf die Brust. „Hört auf!“, beschwor er beide, bevor Aycolén noch einen Kommentar abgeben konnte. Der Magier glaubte zu wissen, wer das Mädchen war, ebenso dass sie aus freien Stücken bei Aycolén blieb. „Sie ist seine Schwester. Und ich denke, wir können uns glücklich schätzen, dass wir ihre Hilfe haben.“

Aycos Miene verdüsterte sich kurz, entspannte sich aber auch schnell wieder.

‚Diese Stimmung zwischen dem unbeherrschten Justin und dem naiven Aycolén wird eine Katastrophe auslösen, Luca’, beschwor Tambren seinen Herren.

„Bitte, lasst uns das hier überstehen“, bat Luca verzweifelt. „Lasst uns klären, warum es dieses Lager gibt und weshalb jemand Halbmenschen töten lässt. Und lasst mich verstehen, wer die Macht besitzt Aki Valstroem gefangen zu nehmen, soll heißen, lasst mich begreifen, wer und was Gregorius ist. Gesehen habe ich ihn. Aber hinter der Maske eines einfachen Menschenmannes muss sich ein unglaublich machtvolles und böses Wesen verbergen.“

Justin wollte etwas entgegnen, verkniff sich aber jeden Gegenkommentar und beschloss, nur zu nicken.

Luca musterte nun Aycolén, der dem Magier einen vertrauten, liebevollen Blick zuwarf.

„Danke“, flüsterte Luca erleichtert.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Anfang 2015 erscheint im Incubus-Verlag ein weiterer Roman der in Äos (der Welt von Night's End) spielt.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lunaris-von-aquanta
2014-06-13T11:08:01+00:00 13.06.2014 13:08
Ein paar Fragen beantwortet und die nächsten aufgeworfen xD ich bin gespannt und erwarte mit Sehnsucht das nächste Kapitel *-*

chiriomiep
Antwort von:  Luca-Seraphin
16.06.2014 07:51
Kapitel kommt :)
Mal schauen ob ich das Buch in überarbeitet auch mal irgendwann an einen Verlag bekomme ;)


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