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Sturm der Blätter

von

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Fest

Am nächsten Tag kamen wir in Edoras an, wo man schon ein riesiges Fest vorbereitet hatte. Als ich Eomer fragte was sie feiern würden, sagte er das sie den Sieg feiern würden und das sie die gefallenen Krieger ehren würden.

Kaum das wir in Edoras einritten, wurde uns schon zu gejubelt und immer wieder hörte ich wie mein Name gerufen wurde. Kinder rannten uns nach, um einen Blick auf uns zu werfen. Mir war die Situation furchtbar unangenehm. Ersten mochte ich die ganze Aufmerksamkeit nicht, aber vor allen gefiel es mir gar nicht von wie vielen Menschen uns zu gejubelt wurde. Kaum waren wir bei der großen Halle angekommen, saß ich wortlos ab und ging ohne die anderen zu beachten auf mein Zimmer. Ich legte meine Waffen, sorgsam auf einen kleinen Tisch, zog meine Stiefel aus, die ich achtlos in eine Ecke schmiss und setzte mich auf einen Stuhl. Ich nahm eines der Messer meines Bruders in die Hand und strich mit den Fingerspitzen über die Klinge.

„Wenn du mich nur sehen könntest, Raphael. Würdest du lachen oder würdest du weinen“, sagte ich leise. Ich rief mir seine Gesicht in Erinnerung, dass ich so sehr vermisste.

„Wer wird sich deiner gedenken“, sagte ich leise.

„Er wird in dir weiter Leben solang du lebst“, erklang ein zärtliche Stimme und ich sah erschrocken auf. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich nicht habe rein komme hören. Er trat hinter meinen Stuhl und umarmte mich von hinten. Ich legte eine Hand auf seine und lehnte meinen Kopf gegen ihn. Eine ganze Zeit blieben wir so, bis es an der Türe klopfte. Auf meine Bitte hin trat Eowen ein.

„Ich wollte fragen ob ich ihnen helfen soll, sich für das Fest fertig zu machen“, fragte sie freundlich, doch ich zögerte.

„Geh hin, es wird dir helfen auf andere Gedanken zu kommen“, flüsterte Legolas mir ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich sah ihn an und nickte dann wortlos. Er gab mir noch einen liebevollen Kuss, ließ mich los und verließ dann das Zimmer. Kurz darauf half mich Eowen beim Baden, was mir ein wenig unangenehm war und half mich dann in eine wunderschönes weißes Kleid, mit goldenen Stickereien. Die Ärmel wurden nach unten hin, immer weiter, aber das Kleid selber lag eng an meinen Oberkörper an. Sie flechtet einige Strähnen zu kunstvollen Zöpfen zusammen, in die sie kleine weiße Blumen einarbeitete. Als ich schließlich in einen kleinen Spiegel sah, verschlug es mir selber die Sprache. Ich wusste das ich nicht hässlich war, aber nun erkannte ich mich kaum selber wieder.

„Ihr seht wunderschön aus“, sagte sie ehrfürchtig, worauf ich ihr ein schüchternes Lächeln schenkte. Übermütig fasste sie meine Hand und zog mich in die große Halle, wo das Fest schon voll in Gange war, doch kaum das wir eintraten verstummte die Menge und alle sahen mich an. Legolas trat auf mich zu, der seine übliche Kleidung abgelegt hatte.

„Du siehst bezaubernd aus, nin undomiel“, sagte er, reichte mir seine Hand die ich ohne zu zögern annahm. Schon kurz darauf feierten alle weiter und alle hatten Spaß, doch ich saß ein wenig unsicher auf einer Bank und sah den anderen zu.

„Claire, willst du nicht etwas singen. Ein Lied aus deiner Heimat“, fragte Merry, nach einer ganzen Zeit. Er selber und Pippin hatten schon einige Lieder zum besten gegeben. Erst verneinte ich, doch er quengelte solange bis ich nachgab.

„Seid alle ruhig, Claire will was singen“, schrie Merry gegen dem Lärm an und wirklich verstummten alle, was mich ein wenig zum grinsen brachte. Ich stand auf, schloss kurz die Augen und fing dann an zu singen.    

 

 Es ist geleert, das erste Fass, kommt Brüderlein, erzähl noch was,

Von euren weiten Reisen, sprecht und hebt das Glas.
 

Der alte bärt'ge Wandersmann, fängt mit der Geschichte an,

Als einst von fern das Jagdhorn schallt, und Jäger hetzten durch den Wald.

Der Hirsch droht zu entkommen! Doch rannt ich schneller als das Tier,

Mit bloßer Faust niedergerungen, das Geweih hier als Beweis dafür.

Der alte bärt'ge Wandersmann, fängt mit der Geschichte an,

Als einst ein Sturm das Meer zerwühlt und Mann und Maus vom Schiffsdeck spült,

Das Schiff drohte zu sinken, die Segel rissen wie Papier,

Ich holte Luft und blies den Sturm fort, das Leinen als Beweis dafür.
 

Es ist geleert, das erste Fass, kommt Brüderlein, erzähl noch was,

Von euren weiten Reisen, sprecht und hebt das Glas.
 

Der alte bärt'ge Wandersmann, fngt mit der Geschichte an,

Als einst der Feind die Stadt besetzt, das Katapult das Tor zerfetzt.

Ich schlich mich von hinten an, mein Kampfschrei klang wie tausend Mann,

Sie rannten fort wie scheues Getier, der Helm hier als Beweis dafür.

Der alte bärt'ge Wandersmann, fängt mit der Geschichte an,

Als einst der jüngste Tag entbrach und alles von dem Ende sprach,

Es leckten Flammen in die Welt, als offen stand die Höllentor,

Ich schlug sie zu und mein Schloss hielt, der Schlüssel als Beweis dafür.
 

Es ist geleert, das erste Fass, kommt Brüderlein, erzähl noch was,

Von euren weiten Reisen, sprecht und hebt das Glas.
 

Ich hab erzählt von meiner Jagd, wie ich den Sturm bezwungen hab,

Wie ich den bösen Feind vertrieb und der Deckel auf der Hölle blieb.

Nun rollt das zweite Fass herein, wir wollen nur mehr glücklich sein,

Nur nicht zu voll der Ranzen, fröhlich auf den Tischen tanzen.

Es fließt der Wein, es fließt das Bier, hoch die Krüge, trinken wir!

Es fließt der Wein, es fließt das Bier, hoch die Krüge, trinken wir!

Es fließt der Wein, es fließt das Bier, hoch die Krüge, trinken wir!

Es fließt der Wein, es fließt das Bier, hoch die Krüge, trinken wir!*

 

„Hoch die Krüge, trinken wir“, grölten die Männer kaum das ich geendet hatte, was mich dazu brachte heiter zu lachen. Den alle Männer hoben ihre Krüge und tranken gleichzeitig aus diesen. Die Feier ging noch lange und als die schließlich endete, ging ich nach draußen und sah in den klaren Sternenhimmel. Jemand trat von hinten an mir heran. Strich mir die Haare zur Seite und küsste meinen Nacken.

„Du hattest Recht, es hat mir sehr geholfen, auf das Fest zu gehen“, sagte ich leise.

„Woher kennst du das Lied, dass du gesungen hast“, fragte er neugierig.

„Es war das Lieblingslied, meines Bruder und seinen Freunden. Sie haben es immer gesunken wenn sie etwas getrunken hatten“, antwortete ich und lehnte mich gegen ihn. Er schlang seine Arme um meine Schultern und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

„Du Legolas, denkst du das dein Vater, mich als deine Frau anerkennen wirst“, fragte ich leise und sprach dabei eine Frage aus, die mir schon eine ganze Zeit auf dem Herzen lag.

„Ich weiß es nicht“, antwortete Legolas ehrlich. „Doch egal ob er einverstanden ist, ich liebe dich und in meinem Leben wird es keine andere Frau als dich geben.“

„Und für mich bist du der einzige Mann den ich mein Herz schenken will“, sage ich.

„Ihr zwei glaubt gar nicht wie wundervoll es ist, diese Worte von euch zu hören“, erklang eine freundliche Stimmer hinter uns, doch ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen wenn sie gehörte.

„Was lässt dich nicht schlafen, mein Freund“, fragte ich freundlich, als er neben uns trat.

„Es ist kein besonderer Grund“, antwortet er und sah mich an. Plötzlich war da wieder dieses Gefühl. Etwas griff mit einer eisernen Hand nach meinem Herzen und hielt es mit festen Griff fest. Mein Kopf schmerzte und ich hörte eine Stimmer, in einer fremden Sprache sprechen.

„Claire was hast du“, fragte Legolas sofort erschrocken.

„Er ist hier... in den Schlafgemächern“, antwortete ich mit dünner Stimme und im nächsten Moment hörten wir Hilferufe. Die Stimme in meinen Kopf wurde immer lauter und verschleierte meine Sinne.

„Ich weiß wo du bist und du wirst mir gehören“, lachte die Stimme. „Du kannst dich nicht vor mir verstecken, dass wirst du nie können. Du bist nur hier weil ich es so wollte.“

„Sei leise“, schrie ich panisch, aus vollen Halse, doch die Stimme lachte nur noch lauter.

„Hör auf, gegen mich an zu kämpfen. Es wird dir nichts nutzen, du bist mein“, sagte die Stimme und im nächsten Moment war sie so plötzlich verschwunden wie sie gekommen war. Langsam wurden meine Sinne wieder klarer und ich sah in Legolas besorgtes Gesicht. Ich lag auf den Boden und er kniete neben mir, während er meine Hand fest drückte. Hinter ihn konnte ich Eomer stehen sehen, der mich mit einen seltsamen Blick ansah.

„Kannst du aufstehen“, fragte Legolas und ich nickte knapp. Mit seiner Hilfe stand ich auf, stütze mich als ich schwankte und brachte mich in die große Halle, wo er mich auf eine Bank platz nehmen ließ.

„Was war das“, fragte Eomer misstrauisch, der uns gefolgt war. Wir schwiegen, worauf der Krieger richtig wütend wurde. Er ging auf uns zu und packte plötzlich Legolas unsanft am Kragen.

„Eomer bitte lass ihn los“, sagte ich erschrocken, sprang auf und versuchte ihn von Legolas weg zu ziehen, doch er schubste mich von sich weg. Ich stolperte zurück, fiel über eine Bank und landete schmerzhaft auf dem Hinterkopf. Stöhnend setzte ich mich auf und fasste mir an die schmerzhafte Stelle. Dort fühlte ich eine warme Flüssigkeit, zog meinen Hand weg und sah meine Finger an. Plötzlich hörte ich Eomer aufschreien und sah wie Legolas sich auf ihn stürzte. Schnell sprang ich auf die Beine und rannte zu den Beinen. Mit viel Anstrengung schaffte ich es meinen Liebsten, von Eomer weg zu ziehen.

„Was hat das zu bedeuten“, hörte ich eine aufgebrachte Stimmer sagen und wir sahen alle erschrocken zu dieser. Am anderen Ende der Halle stand der König.

„Bitte verzeiht uns, es ist nur ein dummer Streit“, sagte ich laut und ließ Legolas los. Dann ging ich zu Eomer, reichte ihn meine Hand, die er zögernd ergriff. Ich zog ihn schwungvoll auf die Beine und sah dann wieder zum König, der uns misstrauisch ansah.

„Ich will nicht das der gleichen noch einmal passiert“, sagte der König streng, drehte sich auf dem Absatz herum und verließ die Halle wieder.

„Wieso habt ihr gelogen“, fragte Emoer, kaum das der König außer Hörweite war.

„Was glaubt ihr wie reagiert das Volk, wenn sie erfahren das sich die Helden der Schlacht gegenseitig die Köpfe einschlagen“, antwortete ich tonlos und sah ihn an. Plötzlich wurde mir schrecklich schwindelig und ich fiel Legolas in die Arme. Ich sah sein besorgtes Gesicht bevor mir die Augen zu fielen.



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