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Rain

von

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Something Else

Erschrocken fuhr Sakura auf und sah sich wild um. Ihr Blick blieb an Itachi haften, welcher seine Handfläche musterte. Sakura atmete hastig und war noch dabei sich zu fangen. Sie strich sich durch ihr Haar und stützte sich dann auf ihren Händen ab. Sie hätte schwören können, dass sie etwas erkannt hatte.

Aber alles war so schnell vergangen, dass sie nicht mehr sagen konnte, was sie gesehen hatte. Sie schüttelte leicht den Kopf und musterte Itachi nun genauer, welcher nun seine Hand hinter seinem Rücken versteckte und zu Sakura blickte.

 

„Was haben Sie da?“, Sakura nickte zu der versteckten Hand. „Nichts, du solltest dich ins Bett legen“, nun setzte sich die Rosahaarige aufrecht hin und wollte nach dem Handgelenk Itachis greifen, doch er wich zurück. „Jetzt haben Sie sich doch nicht so“, sie stand auf und trat auf Itachi zu, welcher erneut zurückwich. „Was verstecken Sie da?“, ein neugieriges Lächeln bildete sich auf Sakuras Lippen und sie versuchte erneut nach Itachi zu greifen.

Er machte einen Schritt nach hinten und Sakura machte wieder einen auf ihn zu.

„Mensch Itachi-San!“, sie musste ein wenig lachen, während sie Itachi durch das gesamte Wohnzimmer jagte.

 

Jedes Mal, wenn Sakura versuchte nach Itachi zu greifen, wich er ihr geschickt aus und musterte sie mit seinem kühlen Blick, während sie immer mal wieder ein wenig kicherte.

Auf einmal bekam Sakura einen kleinen Hustenanfall und Itachi blieb vor ihr stehen.

 

„Du solltest dich ausruhen“, Sakura bekam sich wieder ein und griff nach einem Zipfel von Itachis Oberteil. „Jetzt habe ich Sie“, sie grinste.

 

Itachi machte einen Schritt zurück, doch Sakura klammerte sich förmlich an den Zipfel seines Oberteils und ließ nicht los.

Sie machte einen Schritt nach vorne und folgte Itachi durchs gesamte Wohnzimmer.

Egal was Itachi auch machte, Sakura ließ nicht von ihm ab und lachte dabei immer wieder ein bisschen. Itachi begutachtete sie aber nur mit seinem kalten Blick, der sie nicht wirklich kümmerte.

Sakura versuchte mit ihrer anderen Hand nach seinem Arm zu greifen, um diesen zu sich zu ziehen, doch Itachi drehte sich leicht weshalb Sakura fast das Oberteil des Dunkelhaarigen losgelassen hätte.

 

„Warum darf ich denn nicht sehen was Sie da haben?“

 

Itachi antwortete nicht und versuchte sich stattdessen weiterhin aus Sakuras klammernden Griff zu befreien. Schließlich griff er nach ihrem Handgelenk und wollte so die Hand von seinem Oberteil drücken, doch Sakura drückte mit ihrem gesamten Körpergewicht dagegen. Itachi wollte dies zu seinem Vorteil nutzen und machte einen Schritt zur Seite.

Aber als Sakura fiel sah sie es nicht ein das Oberteil loszulassen und griff mit ihrer anderen Hand nun ebenfalls nach dem Oberteil und riss Itachi mit sich. Unsanft landete Sakura auf dem Boden und Itachi über ihr.

Er stützte sich auf seinen Händen ab und blickte in das leichtgerötete Gesicht Sakuras. Beide blickten sich tief in die Augen, doch plötzlich durchfuhr ein pochender Schmerz Itachis Hand und er setzte sich aufrecht hin.

Sakura tat es ihm gleich und bevor er seine Hand wieder verstecken konnte griff sie nach seinem Handgelenk.

 

„Verbrennungen?“

 

Itachis Hand war gerötet und es hatten sich einige Bläschen gebildet. Seine Hand war ein wenig geschwollen und pochende Schmerzen durchfuhren sie.

 

„Was haben Sie denn gemacht?“, Itachi antwortete nicht. „Itachi-San! Woher kommen diese Verbrennungen?“, streng und ein wenig besorgt sah Sakura zwischen ihm und seiner Hand hin und her.

 

Itachi sah ihr ausdruckslos ins Gesicht.

 

„Na schön…“, seufzte die Rosahaarige, „Ich werde mich erst einmal darum kümmern und dann erzählen Sie mir was passiert ist“, Sakura legte ihre andere Hand auf Itachis Gerötete.

 

Ihre Hand leuchtete grün auf und eine angenehme Kälte durchströmte Itachis Hand. Langsam bildeten sich die Bläschen zurück und auch die Rötung ließ nach, nur die Schwellung wollte noch nicht so ganz verschwinden.

 

„Übrigens…“, brach Sakura nach kurzer Zeit die Stille, „Entschuldigen Sie die Ohrfeige vorhin, das war nicht richtig von mir.“ „Ich habe Recht“, Sakura wandte ihren Blick nicht von Itachis Hand und nickte nur leicht. „Was passiert in deinem Traum?“, Sakura zuckte mit den Schultern. „Du musst doch wissen was passiert“, Sakura seufzte. „Ich weiß es nicht. Ich kann nichts erkennen, außer gerade“, erzählte sie. „Was hast du gesehen?“, wieder ein Schulterzucken. „Es ging alles so schnell“, sagte sie und Itachi nickte. „Und jetzt erzählen Sie mir bitte woher Sie diese Verbrennung haben“, ernst und ein wenig besorgt sah sie ihm in die Augen. „Du wirst nicht nachgeben“, obwohl es eine Feststellung war nickte Sakura noch einmal zur Bestätigung. „Itachi-San, Sie wissen so viel über mich und ich weiß nur das, was jeder andere auch über Sie weiß, also lassen Sie mich wenigstens dieses eine Detail über Sie erfahren“, flehte sie ihn mit besorgtem Blick an.

 

Einige Minuten blickte Itachi ihr in die Augen.

Sakuras Blick war fest und standhaft. Sie würde definitiv nicht nachgeben, egal was Itachi ihr sagen oder versuchen würde.

Sein Blick wanderte zu seiner Hand.

Sakura half ihm immer, egal wie sehr er sich auch dagegen sträubte. Sie war stur und lebte ihren Job sogar in ihrer Freizeit. Sie liebte ihn, keine Frage.

 

„Also gut.“

 

Sakura erstaunte es nun doch ein wenig, dass Itachi nachgab, aber ihr kurzer erstaunter Blick wandelte sich zu einem zufriedenen, warmen Lächeln.

 

~°~°~ Flashback ~°~°~

 

Mit aktiviertem Sharingan konzentrierte Itachi sich auf Sakuras unruhiges Unterbewusstsein. Er versuchte in ihren Geist einzudringen, um ein Genjutsu zu erzeugen, doch Sakura beruhigte sich nicht.

Immer noch bildete sich Schweiß auf ihrer Stirn und sie wälzte sich immer noch ein wenig, weshalb es Itachi schwer fiel seine Hand auf ihrer Stirn zu behalten. Ihr Atem wurde ein wenig schwerer und ihre Augen waren immer noch zusammengekniffen.

 

Noch einige Male versuchte Itachi es mit einem einfachen Genjutsu.

Aber er schaffte es nicht in Sakuras Geist einzudringen. Irgendetwas schien den Prozess zu blockieren. Es wollte nicht, dass Itachi zu Sakura durchdrang.

 

Aber was war es?

Und wieso konnte er es nicht durchdringen?

 

Sonst gab es auch keine Hindernisse, die für den Uchiha zu groß waren. Noch nie hatte er es nicht geschafft jemanden in einem Genjutsu zu fangen.

 

Aber dieses Mal war es anders.

 

Er konnte sich lediglich nicht erklären was es war. Es gab so vieles was er sich - auf Sakura bezogen - nicht erklären konnte und das störte ihn gewaltig.

Natürlich würde er sich das niemals anmerken lassen – noch nicht einmal vor Shisui. Immer wenn er glaubte eine Antwort gefunden zu haben, kamen neue Fragen auf, die noch schwerer zu beantworten waren.

 

Itachi begutachtete Sakura noch einmal von oben bis unten, in der Hoffnung, dass ihm irgendetwas Neues auffallen würde. Es musste doch etwas geben – irgendwas.

Auch wenn der Schwarzhaarige bezweifelte, dass ihm etwas entgangen war. Etwas Derartiges war ihm bisher noch nie passieren und wenn es jetzt der Fall war, musste er definitiv mehr an seiner Beobachtungsgabe arbeiten und sie mehr ausfeilen.

 

Aber ihm viel nichts Neues auf.

Alles war wie immer.

Sakuras Bewegungen.

Ihr Ausdruck.

Die Reaktion ihres Körpers.

 

Was konnte es nur sein wovon sie träumte?

 

Es handele sich definitiv um einen Alptraum, dessen war sich der Uchiha ganz sicher. In keiner anderen Situation würde sich ein Mensch so im Schlaf verhalten. Die Frage war nur was in Sakuras Traum vor sich ging und wieso sie immer denselben Traum hatte.

An sich war es ein Ding des unmöglichen, dass ein Mensch jede Nacht denselben Traum hatte.

Aber es musste eine logische Erklärung für das Ganze geben.

 

Vielleicht stand sie unter einem neu entwickelten Jutsu.

Es könnte aber auch ein Trauma aus ihrer Kindheit sein.

Vielleicht stand sie aber auch unter dem Einfluss von Medikamenten oder Drogen.

 

Es gab so viele Möglichkeiten, die zutreffen konnten.

Itachi musste unbedingt mehr über die Haruno in Erfahrung bringen. Er würde einige Akten durchwühlen müssen.

Vielleicht konnte er auch etwas aus ihren Arbeitskollegen und der Hokage quetschen.

 

Einen Versuch war es wert.

 

Als Itachi es nach einigen Minuten immer noch nicht geschafft hatte in Sakuras Geist einzudringen, aktivierte er schließlich sein Mangekyou.

Vielleicht hatte der lesende Mond ja eine Chance. Er war um einiges effektiver als ein einfaches Genjutsu.

Zwar hatte Itachi ihn noch nie dazu eingesetzt, um eine schöne Illusion zu erzeugen, aber dem Uchiha gingen die Ideen aus, was auch nicht wirklich oft vorkam. Er wollte Sakura helfen, koste es was es wollte.

 

Aber warum?

Was interessierte ihn so an der Rosahaarigen?

Was hatte ihn so in ihren Bann gezogen?

 

Sie war intelligent und wusste was sie tat.

Sie war eine brillante Ärztin.

Sie kümmerte sich um jeden, der Hilfe brauchte.

Sie ließ sich nicht so leicht unter kriegen.

Sie wusste wie sie sich allen gegenüber zu verhalten hatte.

Sie war respektvoll.

Sie war höflich.

 

Noch nie hatte Itachi Dinge über eine Person gedacht, die alles andere als objektiv waren – abgesehen von seiner Familie und seinem besten Freund. Er musste sich doch tatsächlich eingestehen, dass er Sakura mochte – zumindest ein wenig. Und aus diesem Grund würde er alles daran setzen ihr zu helfen.

 

Das war Itachi ihr schuldig.

 

Sakura hatte schon vieles für seine Familie und ihn getan. Sie hatte sich ihm widersetzt, um ihm und seinem Team das Leben zu retten. Sie hatte seiner Cousine geholfen wieder zu sehen. Sie war zum Abendessen gekommen, nur um nicht unhöflich zu erscheinen. Sie machte die Routineuntersuchungen bei dem Uchiha, obwohl sie ihm auch einfach einen anderen Arzt zuteilen konnte. Sie hatte versucht ihm zu helfen sich wie andere Leute aus Konoha zu verhalten, obwohl das nicht einmal ihre Pflicht war. Sakura versuchte so gut es ging die Vorurteile gegenüber dem Uchiha-Clan zu ignorieren, auch wenn ihr das nicht immer gelang.

 

Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Itachis Lippen, was ihn innerlich ein wenig verblüffte. Das letzte Mal als er gelächelt hatte war, als er und sein Bruder das Bild für seine Mutter machen ließen – also eine Ewigkeit.

Aber Itachi hatte jetzt keine Zeit sich länger darauf zu konzentrieren. Er musste Sakura helfen und nicht seine Zeit mit unnötigen Gedanken verschwenden. Itachi begutachtete Sakuras angespanntes Gesicht und versuchte weiterhin in ihren Geist einzudringen.

Während er damit beschäftigt war, versuchte er sich schon einmal zu überlegen, was er für eine Illusion aufbauen könnte, die Sakura gefiel. Er musste etwas finden, das für die Rosahaarige entspannend und erholend war und nicht an ihren Kräften zehrte. Er überlegte was die Rosahaarige ihm schon alles erzählt hatte und dann fiel es ihm ein.

 

Sakura wollte unbedingt die Welt sehen.

 

Der Uchiha dachte an seine vielen Missionen zurück und überlegte, ob er irgendwann schon einmal einen Ort gesehen hatte außerhalb Konohas und des Feuerreiches. Einen Ort, der die Haruno überwältigen würde und ihr definitiv gefallen musste.

Aber Itachi hatte schon so vieles gesehen, da war es unmöglich genau eine Sache zu finden die Sakura zusprechen würde. Er hatte Millionen Dinge gesehen, die einem vorkamen, als wäre man in einem Märchen.

 

Itachi überlegte weiter.

 

Schließlich entschied er sich für eine kleine Lichtung bei Nacht, durch die er mal in Kirigakure gestreift war. Itachi war sich sicher, dass Sakura diese Lichtung gefallen würde. Ein kleiner Bach floss durch sie hindurch und einige exotische Blumensträucher wuchsen dort, die eine große Weide umgaben. Wenn der Himmel dort nicht gerade von einigen Wolken verdeckt war, hatte man klare Sicht auf viele Sterne und Itachi hatte dort zum ersten Mal eine Sternschnuppe gesehen.

Warum er gerade an diese Kleinigkeit denken musste konnte er sich nicht erklären. Schließlich war dies nichts was relevant, beziehungsweise wichtig war.

 

Nach einer guten halben Stunde hatte Itachi es schließlich geschafft in Sakuras Geist vorzudringen. Noch nie zuvor hatte er so lange dafür gebraucht, noch nicht einmal bei einer Person, die sich im wachen Zustand befand und jeglichen Augenkontakt mied.

Der Schwarzhaarige machte sich daran die Illusion aufzubauen. Er ließ seine Erinnerungen an die kleine Lichtung in Sakuras Geist fließen und pflanzte so die Samen einer angenehmen Illusion.

 

Doch plötzlich passierte etwas, womit der Uchiha nicht gerechnet hatte.

 

Sakura erstarrte wie eine Statue. Ihre Augen waren aufgerissen und nach oben gerollt. Ihre Körpertemperatur nahm rasant zu und sie schwitzte heftig. Die Hitze sammelte sich in ihrem Kopf und eine Flamme puffte an der Stelle, an der sich Itachis Hand befand auf.

 

Erschrocken zog der Schwarzhaarige seine Hand zurück und Sakura entspannte.

 

~°~°~ Flashback Ende ~°~°~

 

„Sie wollten mir helfen, indem Sie mir einen schöneren Traum bescheren?“

 

Itachi antwortete nicht auf die erstaunte Frage Sakuras, da die Antwort klar auf der Hand lag. Er begutachtete lediglich ihr erstauntes Gesicht. Seine Hand war mittlerweile vollständig geheilt.

 

Einen kurzen Moment kam Stille auf.

 

Sakuras Lippen wurden auf einmal von einem Lächeln umspielt, weshalb konnte Itachi sich nicht erklären.

 

„Ich danke Ihnen“, das verwirrte den Schwarzhaarigen noch mehr. „Wieso bedankst du dich?“, hakte er nach. „Weil Sie versucht haben mir zu helfen, obwohl das nicht Ihre Pflicht ist“, erklärte die Rosahaarige. „Das schulde ich dir“, nun war es die Haruno, welche verdutzt war. „Das schulden Sie mir?“, sie verstand nicht so recht, aber Itachi antwortete auch nicht auf diese Frage.

Sakura war klar, dass er nicht antworten würde, weshalb sie seufzte.

„Na wenigstens waren Sie mal einen Moment etwas gesprächiger“, sprach sie zufrieden und Itachi nickte. „Könnten Sie wenigstens ihre kurzen Antworten beibehalten? Ich hasse es nur ein Nicken oder Kopfschütteln als Antwort zu bekommen“, das lag wohl an der Katze, die nie sprach dachte Sakura. „Warum hasst du es?“; bohrte der Uchiha nach. „Ich komme mir dann vor als würde ich mit einer Wand sprechen“, antwortete Sakura. „Verstehe“, kam es lediglich von Itachi.

 

Erneut kam Stille auf.

 

Keiner von beiden wusste so richtig was er sagen sollte, da beide in ihren eigenen Gedanken waren. Itachi versuchte sich die Reaktion Sakuras Körpers auf sein Genjutsu zu erklären und Sakura versuchte zu verstehen was Itachi damit meinte, dass er ihr das schuldete und ob es an Itachis Genjutsu lag, dass sie einen kurzen Moment etwas erkennen konnte.

Sakura sah sich kurz um, um nachzusehen ob die Katze hier irgendwo war.

Vielleicht hatte sie ja die Flamme verursacht, an der Itachi sich verbrannt hatte. Schließlich war sie auch der Grund gewesen, weshalb Sakuras Kleidung sich auf der Mission aufgelöst hatte.

 

Es war nichts zu sehen.

 

„Wonach guckst du?“, durchbrach Itachis Stimme ihren Gedankengang und sie drehte sich zu ihm. „Ich weiß, dass das jetzt ziemlich viel verlangt ist, aber könnten Sie es nochmal versuchen?“, mit ernster Miene sah sie Itachi ins Gesicht. „Ein Genjutsu aufzubauen während du schläfst“, obwohl es eine Feststellung war nickte die Haruno einmal zur Bestätigung, „Warum?“ „Vielleicht sehe ich dann etwas. Es ist zwar sehr gefährlich, da es wie beim ersten Mal enden könnte, aber ich bitte Sie darum“, flehte sie. „Wenn es klappt erzählst du mir dann aber was du gesehen hast“, einen Moment lang überlegte Sakura, nickte dann aber.

 

Die Haruno stand auf und legte sich auf die Couch.

Itachi kniete sich neben sie und sie schloss ihre Augen. Er beobachtete sie und wartete darauf, dass sie erneut in ihren unruhigen Schlaf fiel.

 

Nach einigen Minuten öffnete Sakura ihre Augen und setzte sich aufrecht hin.

Ausdruckslos musterte Itachi sie.

 

„Legen Sie Ihre Hand jetzt schon auf meine Stirn“, brach sie die Stille. „Warum?“, Itachi schien nicht ganz zu verstehen. „Mein Körper hat vorhin Ihr Genjutsu abgestoßen, also sollten Sie es anfangen aufzubauen während ich einschlafe“, erklärte die Rosahaarige.

 

Itachi war erstaunt darüber, das Sakura so weit dachte. Er musste zugeben, dass ihm das tatsächlich nie in den Sinn gekommen wäre. Er nickte und Sakura legte sich wieder hin. Der Schwarzhaarige legte seine Hand auf ihre Stirn und aktivierte ihr Mangekyou. Er fing an ein Genjutsu aufzubauen und Sakura war nach einigen Minuten bereits eingeschlafen.

 

Das Genjutsu entfaltete sich.

 

 

Sakura, welche sich bereits in ihrem Traum befand machte sich darauf bereit, dass das Genjutsu jeden Moment anfangen würde zu wirken. Sie konnte sich zwar immer noch nicht erklären, wie sie sich selber in ihrem Traum so verhalten konnte, als wäre dies die Realität, aber gerade das war es, was ihr einen Vorteil verschaffte.

Auf einmal bemerkte sie wie die Hitze abnahm und sie öffnete ihre Augen.

 

Das grelle Licht war verschwunden.

 

Die Haruno konnte sich in Ruhe umsehen, ohne dass sie geblendet wurde. Sie versuchte sich so viel zu merken wie möglich.

Sakura befand sich im Wald. Der Regen prasselte unaufhörlich auf sie nieder und binnen wenigen Sekunden war sie komplett durchnässt. Einige Bäume und Sträucher standen in Flammen, die sich von Baum zu Baum fraßen und immer größer wurden, so dass der Regen sie nicht löschen konnte.

Bevor Sakura etwas Weiteres erkennen konnte verdichteten sich die Flammen und sie wurde geblendet.

Doch als sie ihre Augen erneut öffnete war sie nicht mehr im Wald, sondern in einem Hausflur, der in Flammen aufging. Ihre Kleidung und ihr Haar waren wieder trocken und die Hitze wurde unerträglich.

Doch sie konnte nichts sehen, was darauf schließen ließ in wessen Haus sie sich befand. Sie war sich lediglich sicher, dass dies hier nicht ihr zu Hause war. Sakura wollte sich bewegen, doch sie konnte nicht, warum auch immer. Sie ließ ihren Blick weiter durch den Flur streifen und dann sah sie sie.

 

Die Katze.

 

Sie stand mitten in den Flammen und sah ihr direkt in die Augen. Sie streckte ihren Arm aus und zeigte nach links von ihr aus gesehen in den Flur, der dort abbog.

Doch weil Sakura sich nicht bewegen konnte, konnte sie auch nicht nachsehen was sich dort befand und auch schon im nächsten Moment verdichteten sich wieder die Flammen und blendeten sie und als sie ihre Augen öffnete befand sie sich in ihrem Wohnzimmer.

 

Sie war aufgewacht.

 

Itachis Hand befand sich immer noch auf ihrer Stirn, also hatte ihr Körper dieses Mal nicht sein Genjutsu abgestoßen.

 

Aber wieso war sie dann schon wieder wach?

Hatte Itachi etwa sein Genjutsu aufgelöst?

Aber warum?

 

Itachi nahm seine Hand von Sakuras Stirn, damit sie sich aufrecht hinsetzen konnte.

Erst jetzt fiel der Rosahaarigen auf das Itachi sich mit seiner anderen Hand seine Augen hielt. Er atmete schwer.

Sofort reagierte Sakura und zog seine Hand weg. Sie umschloss Itachis Gesicht mit ihren Händen und begutachtete seine Augen.

 

Sie waren stark gerötet und statt tiefschwarz, hatten sie die Farbe eines dunklen Graus.

 

Sakura hatte schon davon gehört, dass die Uchihas damit zu kämpfen hatten nicht zu erblinden.

Aber damit dies nicht geschah, durften sie ihr Mangekyou nicht so oft benutzen. Das hatte sie vollkommen vergessen. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und überlegte einen Moment.

Eine Behandlung an den Augen war sehr schwierig und Itachis Erblindung war nicht stark genug ausgeprägt, das Risiko seine Augen bei ihrer Behandlung zu beschädigen war viel zu hoch.

 

„Du kannst mir nicht helfen“, Itachi griff nach ihren Handgelenken und befreite sich aus ihrem Griff. „Es tut mir leid“, Sakura stand das schlechte Gewissen förmlich auf die Stirn geschrieben. „Erzähl mir was du gesehen hast“, besorgt sah die Rosahaarige ihm in die Augen.

Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie so egoistisch gewesen war, aber Itachi schien das nicht zu kümmern.

„Überall war Feuer. Erst war ich in einem Wald und dann in einem Hausflur, mehr habe ich nicht gesehen“, wie immer ließ sie die Katze aus. „Weißt du welcher Wald oder von wem das Haus war?“, Sakura schüttelte den Kopf. „Ich konnte mich nicht bewegen“, erzählte sie. „Das lag sehr wahrscheinlich an dem Genjutsu“, vermutete der Schwarzhaarige.

 

„Wenden Sie das Mangekyou bitte nicht zu oft an.“

 

Itachi ging nicht weiter auf die Bitte Sakuras ein und stand auf. Er ging aus dem Wohnzimmer in den Eingangsbereich und zog sich seine Schuhe an.

Sakura stand hastig auf und lief zu ihm. Ihr Kopf pochte, obwohl es nur ein sehr kurzer Weg war, den sie gelaufen war.

Eigentlich hätte sie gedacht, dass sie ein wenig erholter war nach einer Runde Schlaf, aber anscheinend war der Traum zu kräftezehrend.

 

„Wohin wollen Sie?“, Itachi drehte sich um und sah zu der besorgten Haruno. „Ruh dich noch ein wenig aus“, mit diesen Worten verließ der Uchiha das Haus und ließ Sakura zurück.

 

Ein Seufzen entwich ihrer Kehle und sie machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Sie warf sich auf ihr Bett und verschränkte ihre Arme unter ihrem Kissen. Verträumt blickte sie aus dem Fenster.

 

Ihr Traum hatte sich so echt angefühlt. Sie konnte ihren Körper nicht bewegen, was an dem Genjutsu lag laut Itachi.

Aber wenn sie sich in ihrem Traum nicht bewegen konnte, konnte es unmöglich nur ihr Unterbewusstsein sein, welches sich in dieser Situation befand. Sakura war sich sicher, dass es ihr echter Körper war.

Jedoch konnte es sich dann unmöglich nur im einen Traum handeln. Es musste mehr sein.

 

Aber was?

 

Die Haruno versuchte sich nochmal an die Dinge zu erinnern, die sie gerade gesehen hatte. Es musste doch irgendetwas geben, was ihr Antworten verschaffte.

Es machte sie ganz wahnsinnig nicht zu wissen was wirklich los war. Desto mehr sie wusste, desto mehr Fragen kamen auf.

 

Die Katze.

 

Mit Sicherheit wusste sie was dass alles zu bedeuten hatte. Schließlich tauchte sie mittlerweile auch außerhalb des Traums auf.

Aber sie redete ja nicht.

 

Wie sollte Sakura denn so Antworten finden?

Sie konnte die Gestalt ja nicht ausquetschen wie in einem Verhör oder doch?

 

Immerhin wies sie Sakura immer den Weg und irgendwie hatte sie ihr auch schon einmal das Leben gerettet.

Aber die Katze kam immer zu ihr und nicht umgekehrt.

 

Wie sollte sie so mit ihr in Kontakt treten?

 

Sakura stand von ihrem Bett auf. Sie fand keine Ruhe mehr. Sie war sich sicher, dass sie kurz davor war herauszufinden, was das alles zu bedeuten hatte. Sie fing an auf und ab zu gehen und dachte nach. Sie versuchte Antworten zu finden und hatte das Gefühl, dass ihr Kopf platzen würde.

Itachi würde mit Sicherheit nicht sehr begeistert davon sein, dass Sakura nicht auf ihn hörte, aber sie konnte nicht anders.

Sie war zu aufgeregt von den neuen Informationen, die sie gesammelt hatte.

 

„Komm raus!“

 

Ihr kam das zwar völlig bescheuert vor, aber etwas Besseres fiel ihr nicht ein. Sie musste mit der Katze sprechen – jetzt sofort.

 

„Zeig dich! Ich muss mit dir reden!“

 

Sakura rief noch einige Male nach der Gestalt, bis ihre  Stimme schließlich nachgab und fast weg war. Sie brauchte sie schließlich noch für das Gespräch mit der Katze. Die Haruno ging zu ihrem Bett und nahm einen Schluck Wasser von der Flasche die daneben stand, doch plötzlich spürte Sakura einen Druck von hinten, der sie nach vorne schob.

 

An dieses Gefühl konnte sie sich nur zu gut erinnern.

 

 

Itachi durchstöberte gerade eine Akte in Tsunades persönlichem Archiv. Er wusste, dass es privat war, aber er musste mehr über Sakura wissen. Nur selten kam es vor, dass der Uchiha die Regeln brach, aber dieses Mal wusste er sich nicht anders weiter zu helfen. Er wusste einfach nicht mehr weiter und wusste, dass Tsunade über die Leute, die ihr am nächsten waren Akten führte und das nicht gerade schlampig. Hier war alles verzeichnet, was Sakura in ihrem Leben bisher gemacht hatte:

 

Name:                        Sakura Haruno

Alter:                           17 Jahre

Geburtsort:                 Konohagakure

Geburtstag:                28. März

Sternzeichen:             Widder

Eltern:                                     Vater: Kizashi Haruno

                                   Mutter: Mebuki Haruno

Geschwister:              -

Partner:                      -

Rang:                          Oberärztin

Ninja-ID:                     -

Akademie-

Graduation mit:          14

Chunin-

Beförderung mit:        -

Jonin-

Beförderung mit:        -

ANBU-

Beförderung mit:        -

Kekkei Genkai:          -

Team:                         -

Missionen:                  D-Rang: -

                                   C-Rang: -

                                   B-Rang: -

A-Rang: -

S-Rang: 1

 

Größe:                                    1,61m

Gewicht:                     45,4kg

Haarfarbe:                  Rosa

Augenfarbe:                Emerald grün

 

Sonstiges:                  Keine Ausbildung zum Ninja

                                   Besuchte eine Akademie für Ärzte

Ist aus ihrem Elternhaus ausgezogen

                                   Lebt derzeit mit Ino Yamanaka zusammen

 

Itachi musste zugeben, dass diese Akte wirklich kein Detail ausließ, aber sie half ihm kein Stück weiter. In der Akte stand nichts was darauf schließen ließ, weshalb Sakura immer denselben Traum hatte und zu Tsunade konnte er nicht.

Sakura wollte anscheinend nicht, dass die Hokage davon Wind bekam, auch wenn dem Uchiha das vollkommen egal sein konnte.

 

Aber aus irgendeinem Grund war es ihm nicht, warum auch immer.

 

Die Haruno war ein einziges Rätsel für ihn und so etwas kam nicht oft vor.

Itachi konnte sie zwar wie ein offenes Buch lesen, aber alles um sie herum war so verwirrend und einfach unlogisch. So etwas hatte er noch nie erlebt. Weder auf Missionen noch sonst irgendwo.

 

Itachi legte die Akte in seiner Hand wieder an ihren Platz zurück und verließ das Archiv. Er sprang über einige Dächer hinweg und ließ sich schließlich auf einem nieder.

 

Es war das Dach eines leerstehenden Hauses im Uchihaviertel.

Das Haus war schon ein wenig heruntergekommen. Die Fenster waren eingeschlagen und Efeu wuchs an der kompletten Hauswand entlang und sogar in durch die Fenster hinein. Nur wenige Stellen waren kahl und sogar im Inneren des Hauses wuchsen einige Pflanzen.

 

Itachi kam immer hierher, wenn er nachdenken musste. Hier war er ungestört und konnte seinen Gedanken freien Lauf lassen und sich auf das konzentrieren, was für ihn an erster Stelle stand und im Moment war das definitiv Sakura Haruno.

 

Der Uchiha sah hoch in den Himmel, als ob dort alle Antworten auf seine Fragen stehen würden. Er ließ alles, was er bezüglich Sakura herausgefunden hatte noch einmal durch seinen Kopf gehen.

 

Sie hatte jede Nacht denselben Traum, aber was wenn es gar kein Traum war?

Sondern viel mehr so etwas wie einer Vorahnung?

Wie das, was sie auf der Mission hatte?

 

Das würde erklären, warum es immer wieder kam und wieso Sakura immer nur dasselbe sah. Und es wäre eine Erklärung dafür, weshalb sie sich nicht bewegen konnte, schließlich war es nicht der richtige Körper, welcher sich in einem Traum befand.

 

Irgendwas versuchte ihr zu sagen was geschehen würde, aber was?

 

Auf der Mission wusste sie genau was passieren würde, aber bei ihrem Traum schien das anders zu sein. Sie konnte kaum etwas erklären und sehr viel hatte das Genjutsu auch nicht geholfen, Sakura konnte sich schließlich nicht bewegen und somit auch nicht vernünftig umsehen.

 

Itachi musste unbedingt mit Sakura reden.

 

Der Schwarzhaarige stand auf und wollte gerade los, doch ein ANBU tauchte vor ihm auf und er blieb sofort stehen.

 

„Es gibt Probleme an der Grenze.“

„Probleme?“

„Die Ninjas, welche dort positioniert waren sind verschwunden.“

„Ich mache mich umgehend mit meinem Team auf den Weg.“

 

Der ANBU verschwand und Itachi machte sich auf den Weg zu sich nach Hause. Er würde nach der Mission zu Sakura gehen, sie lief ihm schließlich nicht weg.

 

Zu Hause angekommen rief Itachi nach seinem kleinen Bruder, welcher sofort in seinem Zimmer verschwand. Itachi tat es ihm gleich und zog sich seine ANBU-Kleidung an.

Währenddessen schickte er eine seiner Krähen los, um Shisui in Kenntnis zu setzen.

 

Fertig umgezogen und ausgerüstet sprangen die Uchihabrüder über die Dächer hinweg und machten sich auf den Weg zum Haupttor.

Shisui schloss sich ihnen schließlich an und nickte ihnen lediglich zu.

 

„Also was gibt es?“, brach Sasuke die Stille. „Die an der Grenze positionierten Ninjas sind verschwunden“, berichtete sein älterer Bruder. „Und wieso schicken sie nicht Jonin los?“, hakte Sasuke weiter nach.

„Scheint anscheinend was Ernstes zu sein“, meldete sich Shisui zu Wort. „Und was?“, Sasuke war sichtlich genervt.

„Werden wir herausfinden“, Itachi legte einen Zahn zu, ebenso seine Kameraden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Cosplay-Girl91
2015-06-28T19:51:32+00:00 28.06.2015 21:51
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
LG
Von:  RinHaruno
2015-06-28T14:35:20+00:00 28.06.2015 16:35
Hi!:)
Das war echt ein klasse Kapi. :D Bin echt gespannt, wie es weiter geht. :) Bin echt gespannt, was die Katze mit all dem zu tun hat. Und ob Sakura Itachi vielleicht mal von der Katze erzählt. :)
Mach weiter so.
Lg
Von:  DarkBloodyKiss
2015-06-27T18:45:02+00:00 27.06.2015 20:45
Hi Nabend ^^

Super mega Hammer tolles Kappi !!!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!!
freue mich sehr aufs nächste Kappi !!!!!


glg & ein ganz tolles Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  solty004
2015-06-27T17:17:52+00:00 27.06.2015 19:17
Hei,
Ein super Kapitel.

Es ist echt nett von Itachi das er Sakura helfen will. Es auch schön zu sehen das er anscheinend immer mehr für sie zu empfinden scheint.
Doch Frage ich mich immer mehr was es mit diser Katze auf sich hat. Und was ist an der Grenze pasiert es nicht mehr einfache Nijas ausreichen.

Ach genau vor ich vergesse bin froh ddas es hier weiter geht!

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Von:  bella-swan1
2015-06-27T12:37:16+00:00 27.06.2015 14:37
Super Kapi.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht
Lg.
Von:  Anitasan
2015-06-27T12:07:31+00:00 27.06.2015 14:07
Hast du sehr gut gemacht. Ich bin froh dass du weiter schreibst und freue mich schon auf das nächste Kapitel. Viele Liebe Grüße Anitasan
Von:  jillianZ
2015-06-27T08:08:30+00:00 27.06.2015 10:08
Super Kapitel. Bin froh das du weiter schreibst. Ich mag dieses ff sehr. Lg ^ω^


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