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Rain

von

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Finally

Wie verrückt schlug Sakuras Herz gegen ihre Brust. Sie war wie erstarrt und spürte wie der heiße Atem Itachis ihr immer näherkam. Ein Schauer jagte über ihren Rücken und sie nahm alles nur noch wage war. Ihre Umgebung drehte sich ein wenig.

 

Itachi hatte ihr seine Liebe gestanden!

Er liebte sie!

Er hatte ihr seine Gefühle anvertraut!

 

Aber was war mit ihr?

Liebte sie Itachi?

Konnte sie seine Gefühle erwidern?

 

Sakura starrte dem Dunkelhaarigen ins Gesicht.

 

Sie wollte, dass er sie endlich küsste.

Sie wollte ihm sagen, wie sie sich in seiner Gegenwart fühlte.

Sie wollte mit ihm zusammen sein.

 

Aber was war mit ihren Träumen?

 

Itachi wollte nicht, dass sie ging.

Er wollte, dass sie blieb.

Er wollte an ihrer Seite bleiben.

 

Aber was wollte sie?

 

Sie wollte reisen.

Sie wollte die Welt sehen.

Sie wollte nicht ewig hier bleiben.

 

Was sollte sie tun?

Bleiben oder gehen?

Mit Itachi zusammen sein oder reisen?

 

Sie konnte nicht beides haben.

 

Itachi oder ihre Träume?

Konoha oder die Welt?

Was wäre die richtige Entscheidung?

 

Sakura wusste es nicht.

 

Itachi würde bleiben wollen.

Er würde Konoha nie verlassen wollen.

Er würde seine Familie nicht zurücklassen wollen.

 

Die Haruno biss sich auf ihre Unterlippe und legte ihre Hand schwermütig auf die Brust Itachis. Sie drückte ihn mit ihrer Kraft ein Stück von sich weg und sah zur Seite.

Itachi musterte die Rosahaarige eindringlich, welche zu überlegen schien, was sie sagen sollte.

 

Liebte sie ihn etwa nicht?

Hatte er sich geirrt?

Wollte sie gar nicht bei ihm bleiben?

 

Schmerzen machten sich in seiner Brust bemerkbar.

 

Hatte er ihr umsonst seine Gefühle gestanden?

War es umsonst gewesen, sie zum Bleiben anzuregen?

War alles umsonst gewesen?

 

Er war sich so sicher gewesen.

 

Hatte Sakura ihn doch so sehr täuschen können?

Hatte er sich so dermaßen geirrt?

Aber wir konnte das sein?

 

Sie hatte doch alles erwidert.

Sie hatte immer seine Nähe gesucht.

Sie hatte ihn nie zurückgewiesen.

 

Itachi musterte Sakura eindringlicher.

 

Sie schien es doch auch zu wollen.

Sie schien ihn zu wollen.

Sie schien bei ihm sein zu wollen.

 

Aber wo lag dann das Problem?

Warum wies sie ihn gerade ab?

Warum konnte sie es nicht einfach zulassen?

 

Itachi verstand es nicht.

 

Er wollte sie und sie ihn.

Er wollte bei ihr sein und sie bei ihm.

Er wollte, dass sie blieb und sie…

 

Was wollte sie?

Wusste sie überhaupt was sie wollte?

Wollte sie gehen oder bleiben?

 

Sie musste eine Entscheidung treffen.

 

„Itachi-San…“, riss sie ihn aus seinen Gedanken, „Ich weiß nicht, ob ich da kann.“ „Wieso nicht?“, hakte er nach. „Sie wollen, dass ich bleibe, aber was ist mit mir? Was ist mit dem, was ich will? Mit meinen Träumen?“, warf sie ein. „Was ist es, was du willst?“, die Siebzehnjährige öffnete ihren Mund, schloss ihn dann aber doch wieder.

 

Stille kam auf.

 

„Ich mag Sie Itachi-San und…“, sie hielt inne, „…und Sie sind mir wirklich wichtig.“ „Also wirst du bleiben“, der Dunkelhaarige war sich ziemlich sicher. „Und was ist in drei Monaten, wenn ich ausziehen soll? Wo soll ich dann hin?“, der Angesprochene überlegte. „Ich werde mir etwas Eigenes suchen, dann kannst du für immer bleiben“, ein Seufzen entwich Sakuras Kehle.

Für immer war eine wirklich lange Zeit.

„Itachi-San…“, sie sah ihm tief in die Augen, „Ich weiß nicht so recht, das geht mir ein wenig zu schnell.“ „Also willst du doch gehen“, der Schwarzhaarige stemmte sich vom Boden ab und Sakura setzte sich hin.

Die Haruno musterte den Boden und machte keine Anstalten etwas zu sagen.

„Willst du Konoha so sehr verlassen? Willst du deine Freunde hinter dir lassen? Willst du mich verlassen?“, sprudelte es aus Itachi. „I-Ich…“, die Rosahaarige wusste nicht so genau, was sie dazu sagen sollte. „Du was?“, der Uchiha hatte seine Stimme erhoben. „Ich weiß es nicht mehr“, gestand sie.

 

„Dann entscheide dich!“

„Etwa jetzt sofort?“

„Ich werde nicht ewig warten!“

„Sie haben kein Recht dazu mich so unter Druck zu setzen!“

„Und du hast kein Recht dazu mich ewig warten zu lassen!“

 

Itachi drehte sich um und machte einige Schritte nach vorne.

Sakura stand auf und lief auf ihn zu. Sie griff nach seinem Handgelenk und er drehte sich zu ihr. Ernst sah sie ihm in die Augen.

 

„Sie wollen jetzt einfach abhauen?“, Sakura zog ihre Augenbrauen zusammen. „Ja, es sei denn du hast jetzt schon eine Antwort?“, die Rosahaarige sah zur Seite, „Dachte ich mir.“

Itachi befreite sich aus dem Griff der Siebzehnjährigen.

„Wo gehen Sie jetzt hin?“, hakte sie vorsichtig nach. „Nach Hause“, mit diesen Worten ließ der Uchiha die Rosahaarige hinter sich und machte sich auf den Weg zum Haupttor.

 

Ein Seufzen wich über die Lippen Sakuras. Sie fuhr sich durch ihr nasses Haar und machte sich daran die ganzen Einkaufstüten einzusammeln. Zu ihrem Glück waren die Klamotten nicht aus diesen gefallen.

Mit einem Mal verharrte die Rosahaarige in der Hocke. Sie starrte auf die Einkaufstüten vor ihr und sie spürte wie sich ihre Brust zusammenzog. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus. Tränen sammelten sich in ihren Augen und perlten über ihre Wangen und vielen zu Boden, wo sie eins mit dem Regen wurden. Sakura vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schüttelte den Kopf. Ein tiefes Schluchzen verließ ihren Mund und hallte durch den Regen.

 

Warum weinte sie denn jetzt?

 

Sakura verstand nichts mehr.

Sie verstand ihre Gefühle nicht.

Sie verstand nicht warum sie weinte.

 

Warum war sie sich so unsicher?

Warum wusste sie nicht mehr was sie wollte?

Sie wollte doch reisen oder nicht?

Aber was war mit Itachi?

 

Er schwirrte immer in ihren Gedanken umher.

Er war immer um sie herum

Er brachte sie völlig durcheinander.

 

Was wollte sie denn nun?

Wollte sie Itachi?

Wollte sie die Welt sehen?

 

Der Dunkelhaarige hatte Recht.

Er würde nicht ewig auf sie warten.

Und sie hatte keine Wahl ihn länger auf die Folter zu spannen.

 

Aber warum musste es so schwierig sein?

Warum musste sie sich entscheiden?

Konnte sie nicht einfach beides haben?

 

Natürlich nicht.

 

Es konnte nie einfach sein.

Immer musste alles schwerer als nötig sein.

Nie konnte es klar auf der Hand liegen.

 

Das war nicht fair!

 

Warum musste sie die Entscheidung treffen?

Warum hatte Itachi nicht einfach die Entscheidung getroffen?

Warum hatte er ihr kein Ultimatum gestellt?

 

Das wäre so viel einfacher gewesen.

 

Und jetzt?

Jetzt blieb wieder alles an ihr hängen oder?

Warum immer an ihr?

Warum konnte nicht jemand anderes diese Bürde auf sich nehmen?

 

Sakura wollte das nicht!

Sie wollte nicht entscheiden!

Sie wollte Itachi und ihre Träume!

 

„Sakura-Chan?“

 

Erschrocken hob die Angesprochene ihren Kopf. Sie blickte direkt in die tiefblauen Augen Narutos, welcher auf sie hinabblickte. Hastig wischte Sakura sich ihre Tränen weg und presste ihre Lippen aufeinander, damit sie nicht aufschluchzte.

 

„Warum weinst du?“, Naruto hockte sich zu ihr runter und sah ihr ernst entgegen. „Ich…“, Tränen sammelten sich wieder in ihren Augen und im nächsten Moment fiel die Haruno dem Blondschopf um den Hals. „Sakura-Chan?“, besorgt erwiderte Naruto die Umarmung, „Was ist passiert?“

 

Sakura schüttelte nur ihren Kopf und vergrub ihr Gesicht in Narutos Halsbeuge. Sie schluchzte tief und eine Träne nach der anderen wurde von der durchnässten Jacke des Uzumakis aufgesogen.

Beruhigend strich Naruto der Siebzehnjährigen über den Rücken. Er lauschte dem leisen Wimmern der ehemaligen Ärztin und es machte ihn ein wenig wütend. Er wollte nicht einen seiner Freunde so sehen.

 

Wer hatte Sakura zum Weinen gebracht?

Warum weinte sie überhaupt?

Hatte sie jemand verletzt?

 

Die Wut in Naruto stieg weiter.

 

Wer auch immer Sakura zum Weinen gebracht hatte, würde dafür büßen!

Er würde denjenigen zur Rede stellen!

Derjenige hatte sich bei ihr zu entschuldigen!

 

Naruto drückte Sakura mehr an sich. Er schloss sie sanft in seine Arme und wartete darauf, dass sie sich beruhigte. Er würde für sie da sein, egal wie lange es ach dauern mochte. Er würde Sakura so bestimmt nicht alleine lassen.

 

Wie konnte man sie überhaupt so alleine lassen?

Wer ließ schon ein weinendes Mädchen zurück?

Wer brachte überhaupt ein Mädchen zum Weinen?

 

Naruto war angewidert.

 

Das war doch unter aller Sau!

Das war widerlich!

Das war unverantwortlich!

 

Es verstrichen einige Minuten, bis Sakura sich schließlich beruhigt hatte. Sie drückte sich ein wenig von dem Uzumaki weg und lächelte ihm sanft zu.

 

„Danke, Naruto“, nun grinste auch der Angesprochene ihr zu. „Kein Thema, Sakura-Chan“, er kratzte sich am Hinterkopf. „Möchtest du Ramen essen gehen?“, wechselte sie nun das Thema. „Aber du magst Ramen doch noch nicht einmal“, warf ihr Gegenüber ein. „Aber ich hatte es dir doch versprochen, erinnerst du dich nicht?“, Naruto überlegte. „Stimmt!“, auf einmal erhob Naruto sich und zog Sakura auf ihre Beine, „Dann lass uns gehen!“

 

Der Blondschopf strahlte über das ganze Gesicht und Sakura lächelte ihm warm zu.

Die Rosahaarige hob schnell ihre Tüten auf und im nächsten Moment griff Naruto nach ihrem Handgelenk, um sie hinter sich herzuziehen.

Sie liefen durch das riesige Haupttor und rauschten an allen Häusern vorbei durch die Straßen Konohas. Nicht eine Sekunde lang verließ das Lächeln Sakuras Lippen.

 

Sie war froh, dass Naruto da war.

 

Naruto steckte sofort alle mit seiner Art an. Er war immer für einen da, ob bewusst oder unbewusst.

Sakura schätzte diese Art sehr an ihrem Freund. Sie wünschte sich, dass auch sie so sein konnte wie er, aber davon war sie mit Sicherheit noch ein ganzes Stück entfernt.

 

Sie war immer so verträumt, wie konnte sie da für jemanden da sein?

 

Vielleicht würde sie es eines Tages können.

Vielleicht würde sie eines Tages wie Naruto sein können.

Vielleicht würde sie eines Tages aufmerksamer sein können.

 

Vielleicht…

 

Aber wie?

Wie sollte sie das anstellen?

Wie konnte sie wie Naruto sein?

 

Sie wollte für ihre Freunde da sein.

Sie wollte jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Sie wollte sie immer glücklich machen.

 

Aber wie, wenn sie schon bei Itachi versagt hatte?

 

Sie hatte ihn verletzt.

Sie ließ ihn warten.

Sie spannte ihn auf die Folter.

 

Wie konnte sie das tun?

Wie konnte sie ihn nur so behandeln?

Wie konnte sie ihn so verletzen?

Wie konnte sie so herzlos sein?

 

Widerlich.

 

Wie konnte sie so sein?

Wie konnte sie sich so verändert haben?

Oder war sie schon immer so gewesen?

 

„Da wären wir!“, drang Narutos Stimme an das Ohr der Siebzehnjährigen, „Ichiraku-Nudelshop!“

Der Uzumaki strahlte immer noch über das ganze Gesicht und zog Sakura in das kleine Restaurant.

„Zweimal Ramen!“, rief Naruto und setzte sich auf einen der Hocker. „Wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte Teuchi, während er die genannten Mahlzeiten zubereitete. „Das ist Sakura, sie ist die beste Oberärztin Konohas“, erzählte Naruto.

„War“, korrigierte die Rosahaarige ihn und setzte sich neben ihren Freund. „War?“, anscheinend wusste er von nichts.

Sakura seufzte.

„Nach dem Kampf hatte sich zu viel von meinem Chakra verflüssigt, jetzt verfüge ich nicht mehr über genügend und so wie es aussieht wird es sich auch nicht mehr neu bilden“, berichtete die Rosahaarige ein wenig niedergeschlagen. „Tut mir leid, Sakura-Chan“, Narutos Blick wanderte gen Tresen.  „Schon okay“, die Angesprochene lächelte ihm zu und im nächsten Moment wurde ihnen das Essen vor die Nase gestellt.

Begeistert griff Naruto nach den Stäben und riss sie auseinander, um mit dem Essen anzufangen.

„Guten Appetit“, Sakura griff ebenfalls nach den Stäbchen und fing langsam an zu essen.

 

Anders als Naruto konnte sie jedoch nicht alles herunterschlingen.

Das Essen sagte ihr nicht wirklich zu, aber sie hatte es nun mal versprochen und nun musste sie dadurch.

Außerdem konnte sie sich so auch von der Sache mit Itachi ablenken und eine schöne Zeit mit Naruto haben.

 

„Sag mal Sakura-Chan“, brach Naruto mit einem Mal das Schweigen, „Warum hattest du jetzt vorhin geweint?“

Ein Seufzen konnte sich die Rosahaarige nicht verkneifen.

„Ist schon gut Naruto“, winkte sie ab. „Lüg mich nicht an!“, entfuhr es ihm und sein Gegenüber zuckte zusammen, „Erzähl mir was passiert ist!“ „Ich bin es selbst schuld gewesen“, meinte Sakura. „Wie meinst du das?“, Naruto hob verwirrt eine Augenbraue. „Ich bin einfach durcheinander“, erzählte sie. „Durcheinander?“, der Uzumaki verstand immer weniger. „Ja“, Sakura rührte in ihrer Nudelsuppe herum. „Weswegen?“, bohrte der Blondschopf nach. „Wegen Itachi-San“, gestand die Siebzehnjährige. „Wegen Itachi?“, Sakura nickte.

 

Für einige Minuten kam Stille auf.

 

„Er ist es nicht wert!“, knirschte Naruto schließlich. „Du weißt doch gar nicht was passiert ist“, warf die Haruno schließlich ein. „Dann erzähl es mir. Sag mir was passiert ist, dass er es wert ist zu weinen“, sprach er. „Itachi-San hat mir seine Liebe gestanden“, setzte sie an. „Und deswegen hast du geweint? Und wo war er dann?“, sprudelte es nur so aus dem Uzumaki und Sakura seufzte. „Ich konnte es nicht erwidern“, erzählte sie weiter. „Also liebst du ihn nicht?“, bedrückt stocherte die Haruno in ihrem Essen herum. „Eigentlich schon…“, sie nagte an ihrer Unterlippe. „Aber?“, der Blondhaarige legte seinen Kopf schief. „Es ist nun mal mein Traum die Welt zu sehen und nicht ewig hier zu bleiben“, erklärte die Siebzehnjährige. „Warum nimmst du Itachi denn nicht mit?“, fragte Naruto. „Er möchte hierbleiben. Itachi-San liebt Konoha und seine Familie zu sehr, als dass er sie verlassen könnte“, antwortete die Haruno. „Und du sollst dich jetzt entscheiden?“, die Angesprochene nickte.

Mit einem Mal sprang der Uzumaki von seinem Stuhl und legte seine Hand auf Sakuras Schulter.

„Sakura-Chan“, breit grinste er ihr zu, „Hör auf dein Herz.“ „Das ist leichter gesagt, als getan“, ernst sah der Uzumaki ihr entgegen. „Itachi hat Recht, du musst dich entscheiden und du wirst dich für eins von beiden entscheiden“, sprach Naruto. „Und was, wenn ich die falsche Entscheidung treffe?“, Zweifel waren in ihrer Stimme zu hören. „Entscheide dich für das, was sich dein Herz herbeisehnt“, ein Seufzen entwich ihrer Kehle. „Und wenn es beides will?“, hakte sie nach. „Dann wird es beides bekommen“, Sakuras Augen weiteten sich ein Stück, „Ich muss jetzt gehen.“

 

Naruto zahlte und verließ das Restaurant, während Sakura ihm wie erstarrt hinterher sah.

Sie war wie benebelt und dachte über die Worte des Uzumakis nach. Ihr Herz pochte wild gegen ihre Brust.

 

Hatte Naruto etwa Recht?

Konnte sie wirklich beides haben?

Oder war das nur überschwänglicher Optimismus?

 

Naruto war ein großer Optimist.

Ein ziemlich großer.

Aber er hatte immer alles erreicht.

 

Zahlte zu viel Optimismus sich aus?

War das sein Geheimnis?

Sollte sie etwa auch so optimistisch sein?

 

Ein Lächeln zierte Sakuras Lippen.

 

Sie wollte beides haben, also würde sie es auch bekommen.

Sie würde Itachi und die Welt bekommen.

Sie würde mit beidem glücklich sein.

 

Aber wie sollte sie das anstellen?

Wie sollte sie beides bekommen?

 

Itachi würde mit Sicherheit nicht leicht zu überzeugen sein, aber sie musste es versuchen. Er konnte nicht nein sagen, wenn er wirklich bei ihr bleiben wollte. Der Uchiha musste ihre Träume respektieren, so wie sie seine Liebe zu seiner Familie akzeptieren wollte.

 

Entschlossen stand Sakura auf und griff nach ihren Einkaufstüten. Sie bezahlte ihre Nudelsuppe, welche sie noch nicht einmal aufgegessen hatte und verließ das Restaurant.

Sie lief raus in den kalten Regen und hastete durch den Regen. Sie machte sich auf den Weg zum Anwesen der Uchiha mit nur einem Gedanken.

 

Itachi.

 

Die Rosahaarige erreichte nach einigen Minuten das Haus und stürmte völlig durchnässt durch die Tür.

Völlig überstürzt zog sie ein wenig holprig ihre Schuhe aus und eilte zum Zimmer Itachis. Ein entschlossenes Lächeln hatte sich in ihrem Gesicht gebildet.

 

„Itachi-San!“, Sakura riss die Tür zu seinem Zimmer auf, doch es war unberührt. „Itachi-San?“, die Siebzehnjährige betrat das Zimmer und sah im Badezimmer nach.

Niemand war hier.

„Itachi ist gerade aufgebrochen“, drang Fugakus Stimme an ihr um. Sakura drehte sich zu dem Brünetten und fragte mit gehobener Augenbraue: „Aufgebrochen? Wohin will er denn gehen?“ „Auf Mission“, die Augen Sakuras weiteten sich. „Auf Mission?“, entfuhr es ihr. „ja“, entgegnete der Uchiha sie an. „Sie haben ihn einfach so gehen lassen!“, schrie sie den Älteren nun an, „Haben Sie mal eine Sekunde lang an seine Verletzungen gedacht?“ „Pass auf wie du mit mir sprichst!“, herrschte Fugaku sie an. „Die Verletzungen von Itachi-San sind doch noch gar nicht vollständig verheilt und Sie sind so ignorant und lassen ihn dennoch auf Mission!“, es war Sakura vollkommen egal wer hier vor ihr stand.

 

„Von einer frechen Göre wie dir lasse ich mich mit Sicherheit nicht als ignorant bezeichnen!“

„Wie konnten Sie ihn gehen lassen?“

„Weshalb hätte ich ihn aufhalten sollen?“

„Er ist Ihr Sohn! Ihr Sohn, welcher verletzt ist und nicht zu hundert Prozent fit ist!“

„Er wird wissen was er tut!“

„Eben nicht!“

 

Nun zog Fugaku seine Augenbrauen zusammen und fragte ein wenig ruhiger, dennoch bedrohlich: „Was willst du damit sagen?“

Sakura sah zur Seite.

„Nichts“, antwortete sie leiser. „Ich glaube es ist besser, wenn du gehst“, sprach Fugaku nun. „Nein!“, brauste Sakura erneut auf. „Du willst mir widersprechen?“, die Wut überkam erneut die Stimme des Braunhaarigen. „Ja! Ich werde hierbleiben und auf Itachi-San warten!“, entschlossen sah die Haruno ihm in die Augen. „Das kannst du schön draußen tun!“, Fugaku griff nach dem Oberarm Sakuras.

„Fugaku Uchiha!“, ertönte plötzlich die strenge Stimme Mikotos, „Lässt du wohl Sakura-Chan los!“ „Sie ist hier nicht willkommen!“, fuhr Fugaku nun seine Frau an. „Das ist sie sehr wohl! Wir haben gesagt, dass sie drei Monate bleiben kann und das wird sie auch!“, die Schwarzhaarige trat auf ihren Mann zu, „Und sieh endlich über dein Ego hinweg“, ihre Stimme war um einiges sanfter geworden. „Hmpf!“, der Braunhaarige ließ von Sakura ab und verließ das Zimmer.

„Danke, Mikoto-San“, Sakura verneigte sich hastig.

Sanft lächelte die Angesprochene der Jüngeren zu und legte ihre Hand auf ihre Schulter.

„Sakura-Chan?“, die Rosahaarige hob ihren Kopf, „Was ist zwischen dir und Itachi passiert?“, bedrückt sah Sakura zur Seite.

Die Haruno machte keine Anstalten zu antworten

„Also gut“, Mikoto strich durch ihr nasses Haar, „Geh dich erst einmal duschen und dann kommst du zu mir in die Küche.“ „In die Küche?“, Sakura richtete ihren Blick wieder auf die Uchiha. „Ich werde dir einen Tee machen“, lächelte die Ältere ihr zu. „Danke“, Sakura wollte sich wieder verneigen, doch Mikoto hielt sie zurück. „Das musst du nicht jedes Mal tun“, sprach sie und Sakura nickte.

 

Mikoto verließ das Zimmer und Sakura stellte ihre Einkaufstüten neben Itachis Bett.

Sakuras Kehle entwich ein tiefes Seufzen und sie fuhr durch ihr nasses Haar. Sie hockte sich zu ihren Tüten hinunter und holte einige Teile aus ihnen heraus.

Die Siebzehnjährige machte sich auf den Weg ins Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Die frischen Klamotten legte sie auf die Ablage neben dem Waschbecken, wo ein Behälter mit Seife und zwei Zahnbürsten mit Zahnpasta standen.

 

Sakuras Blick wurde betrübter.

 

Wie konnte Fugaku Itachi nur gehen lassen?

Machte er sich denn gar keine Sorgen um seinen Sohn?

Was wenn Itachis Verletzungen schlimmer wurden?

 

Sakura biss sich auf ihre Unterlippe.

 

War das etwa ihre Schuld?

Hätte sie ja gesagt, wäre Itachi dann geblieben?

Hätte er die Mission verweigert?

Oder spielte das vielleicht gar keine Rolle?

 

Aber er liebte sie doch.

 

Wie konnte er ihr dann so etwas antun?

Wie konnte er ihr solche Sorgen bereiten?

Wie konnte er nur so achtlos mit sich selbst umgehen?

 

Wäre sie doch nur früher hier gewesen.

 

Aber hätte das etwas geändert?

Hätte Itachi tatsächlich auf sie gehört?

Oder hatte sie ihn so sehr verletzt, dass er Ablenkung brauchte?

 

Hätte sie doch nur sein Geständnis erwidert.

Hätte sie doch nur in Ruhe mit ihm geredet.

Hätte sie doch nur direkt eine Entscheidung getroffen.

 

Niedergeschlagen betrachtete Sakura ihr Spiegelbild.

 

Sie war bis auf die Knochen durchnässt.

Von ihren Haaren tropften immer noch dicke Wassertropfen und ihre Kleidung hatte sämtliches Wasser aufgezogen. Die feuchten Stoffe klebten unangenehm an ihrer Haut und verursachten eine unangenehme Gänsehaut.

 

Hastig schüttelte Sakura ihren Kopf und entledigte sich ihrer Kleidung, welche sie in den Wäschekorb warf.

Die Siebzehnjährige stieg in die Dusche und stellte den warmen Wasserstrahl an und legte ihren Kopf in den Nacken. Sie genoss wie die Wärme ihren Körper einhüllte und das Wasser ihren Körper hinunterlief.

 

Nachdem einige Zeit verstrichen war, war Sakura schließlich fertig mit dem Duschen und hatte sich bereits ihre Haare geföhnt und eine graue Jogginghose mit einem dunkelgrünen Top angezogen.

Die Rosahaarige fuhr sich durch ihr langes Haar und band es sich schließlich zu einem lockeren Dutt zusammen, ehe sie das Bad und Itachis Zimmer verließ.

 

In der Küche angekommen stieg Sakura ein warmer, fruchtiger Duft in die Nase und ihr Blick richtete sich auf den Esstisch.

Mikoto saß bereits an diesem und vor ihr standen eine Teekanne und zwei Tassen. Sanft lächelte sie zu Sakura.

 

„Setz dich doch“, die Siebzehnjährige tat, was ihr gesagt wurde und setzte sich an den Tisch. „Also…“, die Uchiha schenkte Sakura Tee ein, „Muss ich erst Fragen oder wirst du es mir direkt erzählen?“ „Woher weißt du, dass etwas vorgefallen ist?“, stellte die Haruno als Gegenfrage. „Ich kenne meinen Sohn. Wenn Itachi etwas bedrückt geht er sofort auf Mission, unabhängig von seinem körperlichen Zustand“, Sakura nickte, „Also erzähl mir was vorgefallen ist.“

Sakura seufzte und betrachtete ihren tiefroten Tee.

„Nun ja…“, die Siebzehnjährige war sich nicht sicher, ob sie Mikoto wirklich alles erzählen sollte, „Itachi-San und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit.“ „Und worum ging es dabei?“, es war klar gewesen, dass die Schwarzhaarige nicht lockerlassen würde.

Sakura nahm einen Schluck von ihrem heißen Getränk.

„Also…“, sie biss sich auf ihre Unterlippe. „Nur zu, ich werde schon nicht böse“, konnte Mikoto etwa Gedanken lesen? „Nun ja…Itachi-San hat mir seine Liebe gestanden, aber ich konnte es nicht erwidern“, die Uchiha hob eine Augenbraue. „Warum nicht?“, Sakura schob ihre zwei Haarsträhnen, welche ihr Gesicht einrahmten zurück, jedoch fielen sie wieder in ihr Gesicht. „Es ist nicht so, dass Itachi-San mir nichts bedeutet, aber ich habe nun mal meine Träume“, erklärte Sakura. „Ich verstehe“, Mikoto nahm einen Schluck von ihrem Tee, „Itachi möchte, dass du dich entscheidest.“ „Ja“, Sakura betrachtete ihr Spiegelbild in ihrem Getränk. „Itachi ist ein Mensch, der es nicht mag keine Antwort zu haben, also lass ihn besser nicht zu lange warten“, Mikoto trank ihren Tee aus und stand auf.

Sakura seufzte.

„Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen“, aufbauend lächelte Mikoto der Jüngeren zu. „Hoffentlich“, die Siebzehnjährige trank ihren Tee nun ebenfalls aus und begab sich wieder in Itachis Zimmer.

 

Seufzend ließ Sakura sich auf Itachis Bett fallen. Ihre Beine hingen schlaff vom Bett und ihre Arme waren links und rechts von ihr ausgebreitet. Unter ihrer Hand spürte sie kaltes Metall und sie ahnte um was es sich handelte.

Sakura drehte ihren Kopf zur Seite und hob ihre Hand an. Wie vermutet handelte es sich um Itachis Kette. Die Rosahaarige griff nach dem Schmuckstück und hielt es über ihr Gesicht, um es zu betrachten.

 

Warum hatte Itachi sie hiergelassen?

Wollte er sie nicht mitnehmen?

Oder hatte er sie einfach nur vergessen?

 

Sakura zog ihre Beine sich aufs Bett und drehte sich auf die Seite. Die Kette umklammerte sie mit festem Griff und drückte sie an ihrer Brust.

 

Hoffentlich ging es Itachi gut.

Hoffentlich war er nicht verletzt.

Und hoffentlich überstand er die Mission.

 

„Itachi-San.“

 

 

Erst nach drei Wochen kehrte Itachi von seiner Mission zurück. Der Uchiha war länger weggeblieben als nötig, nur um sich abzulenken.

 

Itachi schritt gerade mit seinem kleinen Bruder auf das Haupttor zu und versuchte den stechenden Schmerz, welcher seinen Oberkörper durchfuhr zu ignorieren.

Jedoch waren die Schmerzen bereits so groß, dass er nicht einmal mehr rennen konnte.

 

 

„Du hast dich übernommen“, stellte Sasuke fest. „Ich weiß“, entgegnete er. „Hat Sakura etwas damit zu tun, weshalb du so plötzlich mitwolltest?“, ein Lächeln umspielte die Lippen Itachis, was man durch seine Maske nicht sehen konnte. „Ich habe mich schon gefragt, wann du mich das fragen wirst“, er hielt an. „Und?“, der Jüngere trat auf ihn zu, doch Itachi drehte sich zu ihm und tippte gegen die Stirn seiner Maske. „Ein anderes Mal, Sasuke“, nun musste auch der Angesprochene ein wenig lächeln. „Das reicht mir schon als Antwort“, Sasuke machte einige Schritte nach vorne, um seinen Bruder einzuholen, „Ich werde zu Tsunade gehen, geh du zu Sakura – sie wartet bestimmt schon.“

 

Sasuke verpuffte in einer Rauchwolke vor ihm.

 

Ob sie wirklich wartete?

Ob sie wirklich geblieben war?

Ob sie immer noch bei ihm zu Hause war?

 

Itachi wagte es zu bezweifeln.

 

Warum sollte sie geblieben sein?

Warum sollte sie gewartet haben?

Warum sollte sie nicht schon längst weg sein?

 

Sie wollte nun einmal die Welt sehen.

Sie wollte Konoha verlassen.

Sie wollte ihn und ihre Freunde hinter sich lassen.

 

Das hatte er nun eingesehen.

 

Sakura waren ihre Träume wichtiger.

Ihr war die Welt wichtiger.

Es gab nichts Wichtigeres für sie.

 

Sie war nun mal eine Träumerin.

 

Itachi richtete seinen Blick gen Himmel und betrachtete das strahlende Blau.

Der frische Wind wehte durch sein langes Haar und wirbelte einige Blätter von den Bäumen, welche tanzend zu Boden fielen. Einige Vögel flogen am Himmel entlang und zwitscherten vor sich her, als wäre dies der schönste Tag ihres Lebens.

 

Itachi richtete seinen Blick wieder nach vorne und machte sich auf den Weg nach Hause. Er sollte sich umziehen und zum Krankenhaus, damit man nach seinen Verletzungen sah.

Außerdem machte seine Mutter sich bestimmt schon Sorgen um ihn, weil er so lange weg gewesen war. Sie würde ihm mit Sicherheit eine Predigt halten und dafür ausschimpfen, dass er sein körperliches Befinden ignoriert hatte und auf Mission gegangen war.

 

Alles würde wie immer sein.

 

Nach einer guten halben Stunde hatte Itachi sein Haus erreicht und schloss die Haustür auf.

Durch die gebrochenen Rippen war er wirklich langsamer als sonst, was ihm gar nicht passte. Er hatte mehr Zeit als nötig verplempert.

Der Uchiha zog seine Maske an die Seite seines Kopfes und trat in den Eingangsbereich. Er schloss die Tür hinter sich und entledigte sich seiner Schuhe.

Plötzlich hörte er schnelle Schritte auf dem Flur, welche am anderen Ende haltmachten.

 

„Itachi-San!“

 

Die Augen des Angesprochenen weiteten sich ein Stück.

 

Da stand sie.

Sie war noch hier.

Sie war nicht gegangen.

 

Itachi sah direkt in die grünen Augen Sakuras.

 

Hatte sie sich etwa doch für ihn entschieden?

Wollte sie doch bleiben?

Hatte sie sich gegen ihren Traum entschieden?

 

Itachi konnte es nicht fassen.

 

Er konnte nicht glauben, dass Sakura noch hier war.

Er konnte nicht glauben, dass sie auf ihn gewartet hatte.

Er konnte nicht glauben, dass sie sich so entschieden hatte.

 

„Sakura.“

 

Ein Lächeln breitete sich in ihrem Gesicht aus und sie stürmte auf den Dunkelhaarigen zu. Sakura sprang von der kleinen Erhöhung, die zum Eingangsbereich führte ab und fiel Itachi um den Hals.

Itachi erwiderte die Umarmung, jedoch fielen sie zu Boden, da er sie durch die Schmerzen nicht wirklich halten konnte.

Unsanft landeten die beiden auf dem Boden und Sakura saß zwischen Itachis Beinen. Sie sah ihm voller Freude entgegen und umschloss sanft sein Gesicht, ehe sie ihm näherkam.

 

Bevor Sakura allerdings ihre Lippen auf die seinen legen konnte, fragte Itachi: „Also hast du dich entschieden?“

Sakura entfernte sich wieder ein Stück von ihrem Gegenüber und sah zur Seite

„Also…ich…“, sie wusste nicht so genau was sie sagen sollte. „Vergiss es“, mit einem Mal erhob Itachi sich und schritt an der Haruno vorbei. „W-Warten Sie!“, die Rosahaarige erhob sich und lief ihm hinterher. „Lass es einfach sein“, der Uchiha öffnete die Tür zu seinem Zimmer. „Hören Sie mir doch erst einmal zu!“, Itachi holte frische Klamotten aus seinem Schrank. „Das habe ich lange genug und jetzt geh bitte aus meinem Zimmer heraus“, die Stimme des Schwarzhaarigen wurde von einem eisigen Unterton begleitet. „Aber…“ „Geh jetzt!“, die Rosahaarige zuckte zusammen und verließ das Zimmer.

 

Sakura schloss die Türe hinter sich und ging in die Küche.

Sie setzte sich an den Tisch und stützte seufzend ihren Kopf auf ihrer Hand ab. Sie sah aus dem Fenster und betrachtete den blauen Himmel.

 

Warum hörte Itachi ihr nur nicht zu?

 

Sie hatte ihm doch gar nicht richtig geantwortet!

Er wusste doch gar nicht was sie wollte!

Er kannte ihre Antwort doch gar nicht!

 

Also wieso behandelte er sie so?

 

Er wollte doch eine Antwort!

Er wollte, dass sie eine Entscheidung trag!

Und sie hatte eine getroffen!

 

Wollte er sie denn gar nicht hören?

 

Das machte keinen Sinn!

Itachi wollte eine Antwort haben!

Aber zuhören wollte er nicht!

 

Wie sollte sie sich ihm denn dann mitteilen?

Wie sollte sie ihm von ihrer Entscheidung erzählen?

Wie sollte sie ihre Wünsche und Gefühle zum Ausdruck bringen?

Wie, wenn er ihr nicht zuhörte?

 

Ein Seufzen entwich Sakuras Kehle.

 

Warum konnte es nicht einmal einfach sein?

War das wirklich zu viel verlangt?

Konnte Itachi ihr nicht einfach zuhören?

Das konnte doch nicht so schwer sein, wenn er wirklich eine Antwort wollte oder?

 

Er musste nur zuhören – mehr nicht!

Stehen bleiben und nichts sagen!

Das war doch sonst immer seine Stärke gewesen!

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte Sakura schließlich Schritte auf dem Flur und sah wie Itachi zum Eingangsbereich ging. Hastig stand die Rosahaarige auf und ging zu ihm.

 

„Itachi-San, ich…“ „Ich möchte es nicht hören“, unterbrach er sie. „Aber Sie wollten doch, dass ich mich entscheide!“, entfuhr es ihr. „Und warum bist du dann hier?“, er zog sich seine Schuhe an. „Wie meinen Sie das?“, die Siebzehnjährige klang sichtlich verwirrt. „Das weißt du genau“, der Schwarzhaarige öffnete die Tür und verschwand schließlich.

 

Wollte er etwa, dass sie ging?

Wollte er nicht, dass sie blieb?

Wollte er nicht mit ihr zusammen sein?

 

In Sakuras Magengegend zog sich etwas zusammen.

 

Wollte er das etwa die ganze Zeit?

Wollte er, dass sie sich gegen ihn entschied?

Aber warum hatte er ihr dann seine Liebe gestanden?

 

Sakura verstand das alles nicht.

 

Erst wollte er, dass sie blieb und jetzt, dass sie ging.

Er wollte, dass sie eine Entscheidung traf und jetzt wollte er sie nicht hören.

Er gestand ihr seine Liebe und jetzt behandelte er sie wie Dreck.

 

Das machte keinen Sinn!

 

Was wollte er denn nun?

Wollte er wirklich, dass sie ging?

Oder wollte er, dass sie blieb?

 

Sakura war durcheinander.

 

Sie verstand diese Situation nicht.

Sie verstand Itachi nicht.

Sie verstand nicht, was sie tun sollte.

 

Sie wollte Itachi ihre Entscheidung mitteilen.

 

Aber wie sollte sie das machen?

Wie, wenn er weglief?

Wie, wenn es den Anschein hatte, dass sie gehen sollte?

Wollte er sie überhaupt noch hier haben?

Oder wollte er sie nicht mehr hier haben?

War sein Liebesgeständnis nur im Eifer des Gefechts entstanden?

 

Sakura wusste es nicht, aber sie würde auf Itachi warten und ihn zur Rede stellen. Sie würde sich nicht von ihm abwimmeln lassen, komme was wollte.

 

Entschlossen setzte Sakura sich auf den Boden und legte ihre Arme um ihre Beine. Sie starrte auf die Tür und wartete.

 

Sie würde diesen Platz nicht verlassen.

Sie würde auf Itachi warten.

Sie würde mit ihm reden.

Sie würde ihm ihre Entscheidung mitteilen.

 

Sakuras Blick ruhte auf der Tür und jede Sekunde kam ihr wie eine Ewigkeit vor, aber sie wollte Itachi nicht verpassen. Sie wollte mit ihm reden und dass alles gut ging. Sie wollte, dass Itachi und sie glücklich wurden.

 

Plötzlich ging die Tür auf und Sakura richtete ihren Blick voller Hoffnung.

 

„Oh…“, entfuhr es ihr, „Du bist es nur“, enttäuscht sah Sakura zu Boden. „Was eine Begrüßung“, kam es sarkastisch von Sasuke. „Entschuldige“, sie legte ihren Kopf auf ihre Knie. „Wartest du auf Itachi?“, wechselte der Uchiha nun das Thema. „Ja“, antwortete sie. „Er wollte ins Krankenhaus“, erzählte ihr Gegenüber. „Ich werde trotzdem hier warten, ich möchte ihn nicht verpassen“, sagte sie. „Wie auch immer“, Sasuke zog seine Schuhe aus und trat an Sakura vorbei.

 

Ob Itachis Verletzungen schlimmer geworden waren?

 

Hoffentlich nicht.

Hoffentlich waren es nur die Schmerzen.

Hoffentlich ging es ich gut.

 

Ein Seufzen wich Sakura über die Lippen.

 

Als am späten Abend der Mond und die Sterne bereits am Himmel waren, war Itachi immer noch nicht nach Hause gekommen.

Sakura saß weiterhin vor der Tür und wollte nicht ins Bett. Sie wollte auf Itachi warten, egal wie lange es dauern mochte.

 

„Du sitzt ja immer noch hier“, Sasuke setzte sich neben Sakura. „Es ist mir egal wie lange Itachi-San braucht, ich werde auf ihn warten“, sprach die Rosahaarige entschlossen. „Und du willst nur warten?“, Sakura sah zu Sasuke. „Was sollte ich denn sonst tun?“, stellte sie als Gegenfrage. „Ihn suchen“, antwortete der Angesprochene. „Ich wüsste nicht wo“, gestand die Haruno und bettete ihr Kinn auf ihre Knie. „Weißt du…“, der Uchiha lehnte sich zurück und stützte sich auf seinen Händen ab, „Wenn du die Straße nach rechts hinunterläufst und am Ende links abbiegst, läufst du auf ein ziemlich heruntergekommenes Haus zu, du kannst es nicht verfehlen und es ist von Efeu umgeben.“ „Und?“, die Haruno schien nicht ganz zu verstehen. „Wenn Itachi Ruhe und Zeit zum Nachdenken braucht, geht er immer dort hin“, die Augen Sakuras weiteten sich ein Stück. „Sie helfen mir?“, stammelte sie erstaunt. „Hn“, der Dunkelhaarige sah weg. „Haben Sie vielen Dank, Sasuke-San“, hastig stand Sakura auf und zog ihre Schuhe an.

 

Sie riss die Türe auf und folgte der Wegbeschreibung des Uchihas.

 

Nach einigen Minuten hatte Sakura das Haus erreicht und sah sich um, konnte Itachi aber nirgends entdecken.

Völlig außer Atem richtete sich ihr Blick gen Himmel und ihre Augen weiteten sich. Schnell lief sie in das Haus hinein.

Das Holz unter Sakuras Füßen knarrte und klang ziemlich morsch. Die Haruno schluckte und machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen und schritt auf eine Treppe vor ihr zu.

 

Nach einigen Minuten hatte Sakura es schließlich ohne nennenswerte Schäden ins oberste Stockwerk geschafft.

Sie durchstreifte die Räume und fand schließlich den, welcher zu dem heruntergekommenen Balkon führte. Sie öffnete die Türen, welche ziemlich klemmten und trat auf das knarrende Holz des Balkons.

 

Hoffentlich brach es nicht unter ihr weg.

 

Hastig schüttelte Sakura ihren Kopf. Sie durfte jetzt nicht an so etwas denken. Sie musste sich auf Itachi konzentrieren und darauf, dass sie ihm endlich mitteilte, was Sache war.

Unsicher trat sie auf das Geländer zu, welches an die Hauswand grenzte und von Efeu umschlungen war. Vorsichtig umschloss sie das morsche Holz und stellte sich auf dieses.

Das Geländer war gerade mal so breit wie ihr Fuß, was es ihr schwer machte das Gleichgewicht zu halten. Die Siebzehnjährige biss die Zähne zusammen und drückte sich von dem Geländer ab und streckte ihre Arme aus.

Mit einem lauten Krach brach das Holz unter ihren Füßen weg, doch Sakura schaffte es sich am Dach festzuhalten und auf dieses zu ziehen. Schwer atmend stellte sie sich aufrecht hin und sah sich um.

Schließlich fiel ihr Itachi ins Auge und ein erleichtertes Lächeln umspielte ihre Lippen. Der Schwarzhaarige sah in den Himmel und ließ seine Füße vom Dach baumeln. Er hatte sich zurückgelehnt und stützte sich auf seinen Händen ab.

 

„Itachi-San!“, brach Sakura die Stille, doch er reagierte nicht.

Sakura jedoch ließ sich davon nicht abbringen und zog ihre Augenbrauen zusammen.

„Ich habe mich entschieden und ich will, dass Sie mir zuhören!“, immer noch keine Reaktion seinerseits, was Sakura verunsicherte.

 

Sie biss sich auf ihre Unterlippe und dachte einen Moment nach, doch sie durfte sich jetzt nicht unterkriegen lassen. Sie musste Itachi sagen wie sie sich entschieden hatte.

Sakura ballte ihre Hände zu Fäusten und richtete ihren Blick gen Boden.

 

„Sie haben Recht, ich habe meine Träume und möchte die Welt sehen.“

 

Sakura trat auf Itachi zu und kam neben ihm zum Stehen.

Die Haruno ließ sich neben ihm auf ihre Knie nieder und zog den Schwarzhaarigen im nächsten Moment an sich. Sie bettete seinen Kopf auf ihre Brust, so, dass er ihrem rasenden Herzschlag lauschen konnten. Sakura lächelte sanft und strich durch sein langes, weiches Haar.

Eigentlich sollte Itachi sich aus ihrer Umarmung befreien. Diese Geste tat ihm mehr weh, als er zugab, aber er wollte noch ein letztes Mal die Nähe Sakuras spüren.

 

„Aber…“, setzte sie auf einmal an, „Ich möchte Sie nicht verlieren und deswegen…“, Itachi wurde hellhörig und war gespannt, was sie sagen würde, „…deswegen möchte ich die Welt nicht alleine, sondern mit ihnen gemeinsam sehen.“ „Sakura, ich…“ „Ich weiß, Sie lieben Ihre Familie sehr“, unterbrach sie ihn, „Deshalb habe ich mir überlegt, dass es nur für ein Jahr sein wird“, die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich, „Natürlich nur, wenn Sie das auch wollen“, fügte sie hinzu.

Nun drückte der Angesprochene sich doch von der Haruno weg, um ihr ins Gesicht zu sehen.

„Meine Entscheidung sieht so aus, dass ich beides möchte. Mit weniger werde ich mich nicht zufriedengeben“, die Augen Itachis wurden immer größer, „Itachi-San?“, ein Lächeln umspielte die Lippen der Rosahaarigen und im nächsten Moment umschloss sie das Gesicht des Dunkelhaarigen.

 

Unsicher sah sie zur Seite, doch dann zog sie sein Gesicht näher an das ihre. Sakura stieg das Blut in die Wangen und ihr Herz hämmerte wild gegen ihre Brust. Unsicher kam sie Itachi mit ihrem Gesicht näher, so, dass sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut wahrnehmen konnte.

Die Lippen der beiden waren kurz davor sich zu berühren und kribbelten. Das Kribbeln breitete sich in der Brust des jeweils anderen aus und sie spürten die Hitze des jeweils anderen.

Langsam wanderte Itachi mit seiner Hand in Sakuras Haare und er rückte näher an sie heran. Das Kribbeln und die Aufregung in seinem Körper stiegen immer mehr und langsam hielt er es nicht mehr aus. Sein Herz schlug immer höher und schließlich legte er seine Lippen auf die von Sakura.

Langsam schloss Sakura ihre Augen und ließ schließlich von Itachis Gesicht ab um ihre Arme um seinen Hals zu legen. Sie spürte wie er sich mehr an sie drängte und konnte seinem immer schneller werdenden Atem lauschen. Die Haruno schmiegte sich an den Körper ihres Gegenübers und seufzte zufrieden in den Kuss.

Doch dem Schwarzhaarigen reichte es noch nicht. Er fing an langsam über die Lippen Sakuras zu streichen, welche sie bereitwillig einen Spalt öffnete. Itachi glitt mit seiner Zunge in ihren Mund und forderte sie zu einem heißen Tanz zwischen ihren Zungen auf.

Ihre Herzen fingen zu rasen an und das Kribbeln ließ nicht nach. Sie wollten nicht voneinander ablassen und schmiegten sich immer mehr an den jeweils anderen. Sie konnten nicht genug voneinander bekommen.

Sakuras süßer Geschmack breitete sich in Itachis Mundhöhle aus und er wollte immer mehr.

 

Jedoch mussten sie den Kuss letzten Endes doch beenden. Sie atmeten ein wenig schwerer und Sakuras Wangen waren ein wenig gerötet.

Itachi musste bei diesem Anblick schmunzeln und strich durch das wirre Haar Sakuras. Sachte hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn und lächelte ihr schließlich zu.

 

„Ich liebe dich, Sakura“, ein Lächeln bildete sich auf den Lippen seines Gegenübers. „Ich liebe Sie auch, Itachi-San“, sie griff nach seiner Hand.

 

Endlich.

Endlich hatte sie es ihm gesagt.

Endlich hatte er die Worte gehört nach denen er sich so gesehnt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DarkBloodyKiss
2016-06-04T21:54:41+00:00 04.06.2016 23:54
Hi Nabend ^^

Super mega tolle Kappis !!!!
Sehr sehr schönes Ende !!!!
Super schön geschrieben !!!!


gglg & ein sehr sehr tolles rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  Anitasan
2016-06-04T21:29:15+00:00 04.06.2016 23:29
WOW was für ein Kapitel.
Das hatte einfach alles was ein Drama sollte haben und dann kommt doch das ersehnte Happy End.
Endlich sind sie zusammen, endlich gibt es ein wir und endlich haben sie beide die drei Worte genannt.
Wundervoll mehr kann man nicht dazu sagen.
Gruß Anitasan

Von:  Cosplay-Girl91
2016-06-04T20:16:27+00:00 04.06.2016 22:16
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Schönes Ende.
Mach weiter so.
Lg


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