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Der Gabriel und das Schaf

von

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Es war einmal ein Gabriel, der hatte Schafe sehr gern.

Aber leider hatten Schafe ihn nicht so gern.

Doch dann, eines Tages, als er im Regen auf seinen Bus wartete, stellte sich ganz still und leise ein kleines flauschiges weißes Schaf zu ihm.

Erst bemerkte er es nicht, doch heimlich rückte es immer näher, bis es sich nass und flauschig an sein Bein drückte und ihn von unten anstarrte.

Der Gabriel war ziemlich irritiert.

Er fühlte sich etwas belästigt von dem Schaf, obwohl er Schafe so mochte, und ging einen Schritt zur Seite.

Doch es dauerte nicht lange, bis das Schaf wieder nass und flauschig an sein Bein geschmust dastand und ihn ansah.

Überhaupt sah es ihn die ganze Zeit an, und der Gabriel kam nicht umhin sich zu fragen, ob Schafe überhaupt irgendwann mal blinzeln mussten.

Dann ärgerte er sich darüber, dass man so etwas nicht in der Schule lernte.

Dafür wusste er ziemlich genau, dass das lange Telegramm von George F. Kennan aus Moskau für Washington ungefähr ziemlich genau 8000 Worte hatte.

Der kalte Krieg war allerdings längst vorbei, deshalb half ihm das mit dem Schaf auch nicht weiter.

Als der Bus endlich kam, war das Bein des Gabriels ziemlich nass, und er stand einige Meter von der Haltestelle entfernt, da er dieselbe Taktik noch ein paar Male versucht hatte.

Jedoch ohne Erfolg.

Sobald er einmal nicht hinsah, oder blinzeln musste, stand das Schaf wieder neben ihm.

Seufzend stieg der nasse Gabriel in den Bus ein, zeigte brav seine Fahrkarte, und setzte sich auf einen freien Platz.

Er hörte ein verdächtiges Trappeln, und kaum einen Moment später, durchnässte das nasse Schaf sein anderes Hosenbein.

"Geh weg!", flüsterte der Gabriel dem Schaf aus dem Mundwinkel zu, damit man ihn nicht für Verrückt hielt, doch das Schaf starrte ihn nur an.

Nicht nur das, der Gabriel hatte sogar das Gefühl, das Schaf würde noch intensiver starren.

Er sah sich um, aber niemand schien etwas komisches daran zu finden, dass ein Junge im Bus saß, der von einem kleinen, flauschigen, weißen Schaf belästigt und durchnässt wurde.

Unauffällig schubste der Gabriel das Schaf ein Stück weg.

MÄH!

Erschrocken fuhr er zusammen und starrte das Schaf an, das unschuldig zurückschaute.

Noch immer schien niemand etwas zu bemerken.

Langsam bekam der Gabriel Angst.

Wieder schubste er das Schaf probeweise ein Stückchen zur Seite, und wieder erklang das furchteinflößende MÄH!

Paranoid sah sich der Gabriel um und suchte nach den Versteckten Kameras, während er etwas irre vor sich hin grinste.

KSCH!, machte er.

Und diesmal sah ihn seine Sitznachbarin mit hochgezogenen Augenbrauen über ihr Buch hinweg an.

Einen Moment später blieb dem Gabriel das Herz fast stehen, denn vom Buchdeckel schauten ihn ebenfalls einige Schafe an.

Glennkill war der Titel des Buches.

Ein Schafskrimi.

Der Gabriel spürte, wie Panik in ihm aufstieg und bei der nächsten Haltestelle verließ er fluchtartig den Bus.

Schnell lief er die Treppen zu seiner Haustür hoch, fummelte nervös den Schlüssel aus seiner Tasche.

Er brauchte mehrere Anläufe um das Schloss aufzubekommen, während er sich immer wieder hektisch umsah, aber dann hatte er es geschafft.

Erleichtert ausatmend warf er die Tür hinter sich ins Schloss und legte die Sicherheitskette davor.

Schaudernd zog er Jacke und Schuhe aus.

Dann kuschelte er sich in seine Lieblingskuschelklamotten und kochte nachdenklich einen Schokopudding.

Sicherheitshalber ließ er alle Lichter brennen.

Doch der Abend blieb ruhig, und der Gabriel verbuchte das Schaf als seltsamen Zwischenfall.

Als er ins Bett ging lachte er sogar ein bisschen über sich selbst.

Doch als er das Licht ausmachte, spürte er plötzlich, dass sich neben ihm etwas bewegte.

Es war flauschig.

KRAAAIIIIIISCH!
 

http://i74.photobucket.com/albums/i269/Yoshio1989/shaun-the-sheep-pic-1.jpg



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