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Journey to surprise

von

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Aufgewacht

Ellie kam kaum aus dem staunen heraus. Vor ihr lag ein echter Androide. Ellie schätzte sie etwa einen Kopf größer als sie selbst ein. An ihren Gliedmaßen waren Bänder aus Kunststoff, die mit firmeninternen Informationen bedruckt wurden. Auch am Hals, Brust und ihrem Becken war solch ein band. Kleine laschen erleichterten das spätere abziehen der Bänder vom Körper. Was Ellie auch direkt auffiel war, das der Androide keine Kopfbehaarung hatte. Ellie berührte sachte den arm.
 

„Joel, sieh mal. Es fühlt sich wie echte haut an.“

„Kein Bedarf. Überlege lieber, wie wir wieder hier rauskommen.“
 

Doch Ellies Interesse galt voll und ganz dem Androiden. Solange sie sicher waren konnte sie sich den Androiden vornehmen. Hinten in der Kapsel fiel ihr ein kleines Heft auf, das hinten in einem kleinen Fach war. Ellie beugte sich nach vorne um das Heft zu greifen, reichte aber nicht weit genug. So musste sie auf den Rand der Kapsel klettern um das Heft zu erreichen. Dabei stützte sie sich auf dem Bauch des Androiden ab. Mit vollem Gewicht lastete sie darauf. Gerade als sie das Heft schnappte, spürte sie eine kurze kraftvolle Kontraktion des Bauches. Panisch kreischend stürzte Ellie zurück.
 

„Willst du mich ins Grab schicken!? Ich hantiere gerade mit Sprengstoff herum.“

„Die hatte sich gerade bewegt!“

„Blödsinn. Es wurde seit 20 Jahren nicht bewegt, da wird auch jetzt nichts passieren. Such lieber ein weg hier raus.“
 

Langsam aber sicher wurde es Joel zu bunt, das Ellie sich lieber an einer Maschine aufhielt, als das sie sich darum kümmert das sie wieder hier heil herauskamen. Die Panzertür kam nicht mehr in Frage, dort lauerten die infizierten. Daher musste ein anderer weg her. Ellie schaute sich um. Über der Kapsel gab es in der wand ein Gitter von einem Lüftungsschacht. Leider war es geschützt angebracht, so das man es nicht abschrauben, geschweige denn ausreisen konnte. Eine andere Tür gab es nicht.
 

„Kein Ausweg. Wir kommen nur auf demselben weg raus.“

„Verdammt. Warte ich überlege mir was.“
 

Joel stellte sich an den Tisch und fing an, an den Waffen zu schrauben. Das Werkzeug war nicht gerade die Krönung, aber es reichte um eine Taschenlampe anzubringen. Ellie hingegen wandte sich wieder dem Androiden zu. Sie bedauerte es, das sie zurückgelassen wird. Ellie strich ihr über die Wange und stupste gegen ihre Nase. Dabei fiel ihr auf, das auf dem Boden noch das Heftchen lag. Es war aufgeschlagen, als Ellie es aufhob. Noch kniend begann sie zu lesen. Dieses Kapitel behandelte den Körperbau. Darin vertieft, bemerkte Ellie nicht, wie zwei Beine herabbaumelten. Als sie sich aufrichtete, streifte sie einen Fuß vom Androiden. Wieder sprang Ellie vor schreck zurück.
 

„Scheiße! Soll ich nen Herzinfarkt kriegen?“

„Was ist denn jetzt wieder los Ellie? Gleich kette ich dich…“
 

Als Joel sich umdrehte, erstarrte er als er Ellie erblickte, die wie versteinert auf die Kapsel deutete. Dort am Rand saß die Androide und schaute sie mit einer Unschuldsmiene an. Joel konnte es kaum glauben. Die Androide bewegte sich tatsächlich. Ellie trat wieder langsam an die Kapsel heran. Doch ehe Ellie sie erreichen konnte, hob die Androide ihre Füße und drückte sie sanft wieder zurück.
 

„Hey, Hufe runter.“
 

Beschwerte sich Ellie darüber. Dennoch nahm sie nicht die Füße runter. Im selben Moment fuhren aus der Kapsel in Bodennähe zwei Schubladen auf. Diese hätten Ellie getroffen, wäre sie nicht zurückgedrängt worden. Sie nahm die Schubladen unter die Lupe. Einer enthielt nur einen weißen Koffer, der zweite gab ein paar dünne Stoffschuhe, Hose und Hemd die auch sehr dünn waren und eine blaue Unterhose. Die Androide wackelte kurz mit den Füßen und hielt den Blickkontakt zu Ellie aufrecht.
 

„Ich glaube sie will die Schuhe von dir.“

Von mir? Warum ausgerechnet von mir?“

Vermutlich, weil sie dich als erste gesehen hat. Wer weiß.“
 

Ellie wunderte sich zwar darüber, machte sich trotzdem nicht zu viele Gedanken darüber. Sie streifte ihr die Schuhe über. Wo sie schon dabei war, zog Ellie ihr auch die Hose an und legte ihr das Hemd an, als sie danach aufstand. Um die Bänder wollte sich Ellie nachher kümmern, wenn sie am Abend wieder rasten gingen. Sie plante sie mitzunehmen. Das Problem war, das sie Joel das Beibringen musste. Allerdings galt es erst mal hier zu entkommen. Just in diesem Moment erstarb der Generator an Benzinmangel. Joel hatte denselben Gedankengang und linste durch den Türspalt durch.
 

„Keiner da. Sie sind wieder abgehauen.“
 

Leise schlich Joel aus dem Raum. Ellie nahm die Hand des Androiden, die sich den Koffer griff und deutete ihr möglichst leise zu sein. Sie lief hinter Ellie her, die wiederum Joel folgte. Der weg aus dem Keller war ohne jeglicher Begegnung. Der Erdgeschoss aber komplett belagert, so das sie sich einen anderen weg suchen mussten. Die Androide zog Ellie zurück und deutete auf einen Schacht in der wand. Ellie machte daraufhin Joel darauf aufmerksam.
 

„Joel, hier können wir rauf.“

Die Leiter sieht stabil aus. Mit etwas Glück kommen wir bis zur Skywalk hoch.“
 

Joel kletterte als erster hoch, gefolgt von Ellie und dem Androiden. Sie schnallte sich vorher schnell den Koffer um die Schultern. Jedoch war bereits nach 2 Etagen Schluss, so das sie gezwungen waren über die angrenzende Straßenbarrikade zum Parkhaus zu klettern. Im Flur stand ein Wasserspender, der noch über Wasser verfügte. Die Androide trank ihn komplett leer. Ellie hatte nicht erwartet das sie auch Wasser trinken würde und beobachtete sie dabei verwundert. Joel drängte sie zur Eile. Er war bereits über die Barrikade geklettert was Ellie gefolgt vom Androiden gleichtat. Ellie trat ungeschickt auf und rutschte ab. Die Androide warf sich auf dem Bauch und bekam noch Ellies Handgelenk zu packen. Dennoch schrammte sie hart an einem zerbrochenen Holztisch entlang. Die Androide zog sie mühelos aber unbedacht wieder hoch was sie ein weiteres mal entlang schrammen ließ. Diesmal konnte Ellie ein Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Als sie auf die knie sank, hob die Androide sie hoch und trug sie zu Joel, der bereits sicher im Parkhaus stand.
 

„Lass mal sehen Ellie.“

„Das geht schon. Ich komm klar.“

„Nun zeig schon her Ellie. Das sieht ziemlich übel aus.“

„Nein. Ich schaff das schon.“
 

Ellie blockte vehement ab, das Joel sich um die Verletzung kümmern konnte. Ihr Hemd hatte einige neue Risse. Auch ihre Hose zierte ein neuer riss am Oberschenkel. Blut begann bereits langsam den Stoff zu färben. Der Grund warum Ellie abblockte war, das die schrammen auch am schritt verliefen. Der Rest des Weges zum Pferd konnte Ellie nur humpelnd zurücklegen. Joel band es los und führte es aus der Lücke heraus. Ellie saß auf und die Androide folgte ihr. Doch Joel stieß sie zurück.
 

„Was machst du da Joel?“

„Sie kommt nicht mit.“

„Weshalb soll sie denn nicht mitkommen dürfen?“

„Weil sie eine last ist.“

„Dann hat mich also ein Geist auf dem Geheimweg gebracht? Oder gerade eben vor dem Absturztod bewahrt?“

„Keine Widerrede Ellie. Ich kann mich nicht um dich und um eine Maschine kümmern. Außerdem wird das zu viel für das Pferd.“

„Mach dir keine Sorgen Joel, dann werde ich mich um sie kümmern.“

„Sie bleibt hier.“

„Nein, ich lasse sie nicht zurück. Ich verdanke ihr mein Leben. Wenn sie dir so eine last ist, kümmere ich mich um sie.“
 

Joel rang mit der Beherrschung. Die Situation drohte schnell zu derselben zu werden wie die am Staudamm, als er sie seinem Bruder aufs Auge drücken wollte. Er atmete einmal tief durch.
 

„Okay. Wenn du sie wirklich dabei haben willst, wird sie auch dein Problem sein. Du kümmerst dich um sie, egal weswegen. Und wenn sie Ärger macht, dann wirst auch du sie erledigen. Und jetzt hoch mit dir.“

„Nein, wenn sie nicht aufs Pferd kann, lauf ich auch.“
 

Joel hatte keine Lust sich noch länger damit aufzuhalten. So ließ er Ellie mit der Androide neben dem Pferd laufen. Ellie redete mit ihr, stellte aber fest, das sie zwar aufmerksam zuhörte aber offenbar nicht sprechen kann oder möchte. So vergingen ein paar stunden. Die Stadt hatten sie längst wieder verlassen und Ellie es aufgegeben ihr auch nur ein Wort zu entlocken. Sie kamen in ein kleines Dorf an. Ellie schaute nach der Androide, die langsam den Anschluss verlor. Sie hielt sich beide Hände in den Schritt gepresst und klemmte die Beine zusammen. Die Androide verwunderte Ellie mehr und mehr.
 

„Muss sie etwa? Warum geht sie dann nicht hinters Gebüsch?“

Vermutlich weiß sie nicht wo sie hin soll? Auch ein teil der übernommenen Verantwortung.“
 

Innerlich rang Ellie mit der Fassung. Jetzt musste sie auch noch einer Androide das Wasserlassen beibringen und Joel dachte nicht mal daran ihr zu helfen. Verärgert stapfte sie zur Androide, die mittlerweile stehen geblieben ist. Die Androidengeschichte hatte sich Ellie etwas anders vorgestellt. Sie schnappte sie am Arm und zog sie beiseite. Nahe eines Hauses stand etwas abseits ein alter Pflanzenkübel, das als einziges in Frage kam.
 

„Hier. Was besseres gibt es gerade nicht. Ich warte um die ecke auf dich.“
 

Sagte Ellie, drehte sich um und ging. Vor der Hausecke schaute sie nochmals zu ihr um. Dort kam sie mit zusammengekniffenen Beinen zurück. Ellie seufzte. Offenbar wusste sie nicht einmal wie man sich erleichtert, oder nicht wo. Sie nahm erneut die Androide beiseite und stellte sie vor dem Kübel. Dann zog sie ihr die Hose herunter. Am Plastikband zog sie die Reiß nähte ab und versuchte das restliche band zu entfernen. Allerdings hielt sie immer noch die Hände in den Schritt gepresst, so das Ellie es ihr nicht ausziehen konnte.
 

„Hör mal. Ich weiß nicht, ob du mich verstehst, aber du musst deine Hände da wegnehmen. Sonst kann ich dir nicht helfen.“
 

Ellie kniete sich wieder hin und zog ihre Hände beiseite. Danach zog sie ihr das Band aus, setzte sie auf dem Kübel und schaute ihr in die Augen.
 

„Entspann dich und lass es einfach laufen. Der Rest kommt von alleine.“
 

So ging sie erst als sie es laufen hörte um die Ecke und wartete auf die Androide. Ellie spähte hin und wieder kurz zu ihr. Nervös tippte sie mit dem Fuß. » Wie lange soll das noch dauern? « Kaum war sie wieder aufgestanden, ging Ellie zu ihr. Das Band musste sie mit Klebeband an den Reiß nähten fixieren. Es war eine Notlösung bis Ellie für sie richtige Kleidung gefunden hatte. Als sie dabei ihren schritt berührte, hielt sie inne, verdrängte aber aufkommende Gedanken sofort. Beim Aufrichten zog Ellie ihr wieder die Hose hoch. Noch bevor sie sich umdrehen konnte, wurde sie umarmt. Sie ließ die Umarmung über sich ergehen.
 

„Kannst du eigentlich auch sprechen?“
 

Die Androide versuchte es, brachte mehr als ein paar krächzlaute und keuchen nicht hervor.
 

„Verstehst du mich überhaupt was ich dir sage?“
 

Sie nickte. Ellie löste sich von ihr und gemeinsam nahmen sie wieder die Wanderung auf. Ellies Stimmung hatte sich wieder positiv aufgebaut. Fest entschlossen nahm sie sich vor es ihr beizubringen.



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